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Zedler: Geistlicher HIS-Data
5028-10-670-3
Titel: Geistlicher
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 10 Sp. 670
Jahr: 1735
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 10 S. 348
Vorheriger Artikel: Geistliche Speise
Folgender Artikel: Geistlicher Kirchen-Sprengel
Siehe auch:
Hinweise:

  Text Quellenangaben
  Geistlicher, lat. Clerus, kommt her von dem griechischen Worte klēros, welches fortem oder das Looß bedeutet, Joh. 19, 24.
  item das Erben,
  • Act. 26, 18.
  • Rom. 8, 17.
  also wird dieses Wort nicht alleine in Heil. Schrifft von dem Clero, das ist, der Clerisey oder Kirche, sondern vielmehr von allen Christen gebraucht, wie zu sehen aus
  • 1. Petr. 5, 3.
  • Col. 1, 12.
  • 1. Petr. 2, 9.
  Weil nun dieses Wort die Clerisey nicht alleine bedeutet, sondern auch von allen Christen in Heil. Schrifft gebraucht wird, so folget, daß das Wort Kirche gleichergestalt sowohl von den Priestern oder sogenandten Geistlichen, als auch von den Zuhörern conjunctim, zu verstehen sey, und daß solches nicht alleine der Geistlichkeit als der Ecclesiae repraesentativae zu attribuiren sey. Daher ist es nicht zu billigen, daß dieses Vocabulum zu Zeiten Tertulliani allein auf die Kirchen-Diener gezogen, und zu Constantini M. Zeiten denen geistlichen Personen ezaireton eigen gemacht werden.
  • l. 2. C. Theod. de Episc.
  • Ziegler. ad Cancell. Lib. II. T. IV. n. et Lib. III. T. II. §. 12.
  Daher auch noch heutiges Tages in der Römisch-Catholischen Kirche unter dem Worte Kirche gemeiniglich nur die Geistlichkeit oder Kirchen-Diener alleine verstanden werden. Blondell de Majest. superior.
  Clerici Minorum Ordinum sind die, so weder in sacerdotio noch in sacris sind, welche, weil sie nicht geweyhet, eigentlich nicht einmahl de tribu Cleri sind, sondern zu solchen Ordinibus nur ob certa servitia ecclesiae gerechnet werden. Es werden derer Clericorum minorum ordinum viere gezählet, als nemlich  
 
1.) Acoluthi,
 
 
2.) Exorcistae,
 
 
3.) Lectores,
 
 
4.) Ostiarii,
 
  in welcher Ordnung  
  {Sp. 671|S. 349}  
  sie schon zu Zeiten des Römischen Pabsts[1] Cornelii A.C. 255. in grosser Anzahl in der Römischen Kirche auf- und angenommen worden.
  • Eusebius L. VI. H.E. c. 43. 7.
  • l. 6. C. de episc. dist. 25.
  • c. 1. dist. 93. c. 5.
  • Isidorus Orig. VII. 12.
  • Nouell. CXXIII.
[1] HIS-Data: korrigiert aus: Pasts
  Clericus per saltum promotus, ist der, so mit Ubergehung eines geringern Ordens, alsbald zu einem höhern gestiegen ist. Z.E. wenn einer, der noch nicht Diaconus ist, zum Priester geweyhet wird.  
  Clericus peregrinus wird derjenige genennet, der weder seines Ursprung oder Geburth nach des Bischoffs Jurisdiction unterworffen, noch ein geistlich Beneficium von solchem hat, noch seine Bewohnung sich daselbst befindet. c. cum nullus. de temporibus ordinat. in 6to.
     

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Stand: 16. Januar 2013 © Hans-Walter Pries