Titel: |
Lands-Herr |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
16 Sp. 499 |
Jahr: |
1737 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 16 S. 261 |
Vorheriger Artikel: |
Landsheere (Guil. de) |
Folgender Artikel: |
Landsherrliche Botmäßigkeit, siehe
Lands-Hoheit |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
Quellenangaben |
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Lands-Herr, wird derjenige
Fürst
im Teutschen Reiche
genennet, so die
höchste Gewalt
in seinem Lande hat, welche
unter Lands-Hoheit mit
mehrern zu ersehen. |
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Man
muß aber die Lands-Herren nicht mit denen Land-Herren vermengen, als
durch welche letztern blosse
Land-Stände zu
verstehen, wie aus |
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- der Satzung von Würtzburg im
Jahre 1287.
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bey
Lehmannen Speier. Chron.
V. 108. |
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- der Urkunde
Kayser Carls des
IV.
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in
Lünigs Reichs-Archiue
Contin. II. Forts. 3. p. 167. |
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bey
von Ludewig Reliqq. MSSCt. Diplom.
Tom. IV.
p. 238. |
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erhellet. |
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Ausser dem aber, daß obengedachte
Reichs-Satzung die
Fürsten an deren Land-Herren
Rath weiset, ist mit der
alten Ausdrückung der
Teutschen
ansehnlichern
Land-Stände, durch Land-Herren, nicht so oben hin anzunehmen, weil die
vornehmstern
Landsassen nicht nur den
Titel von Land-Herren behauptet, sondern auch
vielleicht selbst eine subordinirte Landes-Hoheit
mögen gesucht haben. |
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Doch ist dabey zu mercken, daß der
Unterschied zwischen Landes und Land-Herr
in denen alten Urkunden
fleißig in Acht genommen, und damit zu verstehen gegeben
werde, daß nur einer Dominus Terrae, die andern aber Domini
oder nobiliores in Terra oder Domini
Praediorum suorum denen
Rechten nach seyn
sollen; wie denn auch eine alte Urkunde dieselben Meliores
Terrarum, und das Österreichische
Land-Recht bey dem von Ludewig
l.c. Tom. III. p. 190. Herren in dem Lande
nennet. |
Spener Teutsche Staats-Rechts-Lehre II.
13. §. 8. not. d. p. 346. |
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