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Zedler: Züchtigung HIS-Data
5028-63-1255-2
Titel: Züchtigung
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 63 Sp. 1255
Jahr: 1750
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 63 S. 641
Vorheriger Artikel: Züchtig lebendes Ehe-Weib
Folgender Artikel: Züchtigung, (Göttliche)
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

  Text Quellenangaben
  Züchtigung oder Zucht, Lateinisch Castigatio, heisset ein jedwedes Übel, damit ein Übelthäter von seinem Obern, bloß allein in Absicht auf die Besserung, angesehen wird: es bestehe nun solches in blossen Worten oder in der That.  
  Da hingegen ein angethanes Übel, das auf eine Genugthuung ein Absehen hat, eine Straffe genennet wird. Zimmermanns natürliche Erkenntniß GOttes ...
  Siehe auch den Artickel: Straffe, im XL Bande, p. 499 und die Artickel: Zucht.  
  Nicht weniger muß man die väterliche und haußherrliche Züchtigung von denen weltlichen Straffen unterscheiden. Denn eine weltliche Straffe setzet ein Verbrechen wider ein Landes-Gesetz; die väterliche und haußherrliche Züchtigung aber einen Ungehorsam gegen die väterlichen und haußherrlichen Befehle, in der Kinder-Zucht und in den häußlichen Geschäfften des Hauß-Vaters, voraus.  
  Auch erstrecket sich im Stande der Republicken das Recht der Züchtigung auf gar mäßige, und dem Leibe unschädliche Thätlichkeiten. Dahero man weder die Verbrechen der Kinder und Knechte wider die Landes-Gesetze, zur väterlichen und haußherrlichen Gewalt rechnen; noch das Recht den Privat-Ungehorsam der Kinder und Knechte, in dem Haußwesen der Haußväter zu bändigen, nehmlich das Recht der Ruthe, oder des Hauß- und Schul-Baculs (castigationis domesticae), wovon der Artickel: Züchtigung (häusliche) mit mehrern handelt, vor ein majestätisches Regale halten muß. Müllers Einleitung in die Philosophischen Wissenschafften, Th. III ...
  Wenn man übrigens zarte Kinder, die noch nicht den Gebrauch der Vernunfft haben, und rasende Leute, die ihn durch Unglück verlohren, zuweilen zu züchtigen pfleget: So geschiehet solches nur, um durch die Schmertzen ihnen eine animalische Scheu vor denen Thaten, mit denen man die Schmertzen, verbindet, beyzubringen, welches man auch bey andern Thieren nicht ohne Würckung thut. Müllers Einleitung in die Philosophischen Wissenschafften, Th. II ...
     

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Stand: 14. Februar 2013 © Hans-Walter Pries