Titel: |
Gut, (unbewegliches) |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
11 Sp. 1463 |
Jahr: |
1735 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
11 S. 749 |
Vorheriger Artikel: |
Gut, (Johann) |
Folgender Artikel: |
Gut an Gut, Leib an Leib |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
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Text |
Quellenangaben und Anmerkungen |
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Gut, (unbewegliches) bestehet nicht allein in
Gütern, so von
Natur
liegend und unbeweglich sind,
als:
Haus,
Hof, Gärten, Wiesen, u.d.gl. sondern
auch in ein und andern Gütern, welche zwar, ihrer
Natur nach, beweglich sind, Vermöge derer
Rechte
aber (ex Juris dispositione vel etiam facto hominis)
entweder absolute, oder in gewissen Fällen vor
unbewegliche Güter gehalten werden. |
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Zu denen ersten gehöret |
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1) |
das Erb-Geld, so unbetaget
ist, (denn, welches schon betaget, solches ist ad
Mobilia zu referiren |
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Carpzou. …) |
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es
müssen aber die
Erbschaffts-Güter denen Mit-Erben
verkauffet seyn,
dahero das vor die an einen Fremden verkauffte
Güter, auch noch nicht
völlige Kauff Geld, unter die
Mobilia zu rechnen. |
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Id. … |
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2) |
Dasjenige
Geld, welches
der Testator adsigniret hat, daß es an einem
gewissen
Ort, zu Mahl, wenn es auf
Capital
ausgethan, bleiben
soll. |
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Meuius … |
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3) |
Betten und Leinen-Geräth
im Wirths-Hause, wenn es zur Wirthschafft, und,
daß es daselbst beständig bleiben soll,
deputiret. |
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4) |
Die Pertinentien einer
Festung, als, was zur Munition und Proviant
gehörig. |
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Nicht weniger |
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5) |
die Pertinentien derer
Ritter-Güter,
und was zu denenselben der
Gestallt
deputiret, daß es beständig dabey bleiben soll. |
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Hierher gehören auch |
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6) |
die Glebae addicti, als
Leibeigene, und zu einem gewissen Hof gehörige
Bauren. |
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l. 7.
C. de agric. |
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In gewissen Fällen aber, und soviel den Punct
der Caution betrifft, werden die
Kram- und
Buchläden,
Bibliothecen u.d.g. vor unbeweglich
geachtet, so, daß ein Besietzer solcher Güter, von
Bestellung eines Vorstandes[1] frey ist; in andern
Fällen, zu Mahl in der Succession, sind sie unter die
beweglichen Güter zu rechnen. |
Carpz. … |
[1] |
HIS-Data: korrigiert aus: Verstandes |
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Es gehören ferner zu denen unbeweglichen
Gütern die Früchte des
Erdreichs, so noch
darauf |
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{Sp. 1464} |
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stehen, und das Obst, so noch an denen
Bäumen hanget; ingleichen die bewegliche Sachen,
welche Erd- Nied- und Nagelfeste sind. |
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Anlangend die Mühlen, werden nicht allein
diejenige, welche an Bächen und Strömen
aufgebauet sind, sondern auch die Wind- und
Schiff-Mühlen unter die unbeweglichen Güter
gezählet. |
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