Titel: |
Zusammengesetzte Maschine |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
64 Sp. 552 |
Jahr: |
1750 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
64 S. 289 |
Vorheriger Artikel: |
Zusammengesetztes magenstärckendes Aniswasser, Conrad Khunraths |
Folgender Artikel: |
Zusammengesetzter Maulbeer-Syrup, Lemery |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Zusammengesetzte
Maschine,
Lat. Machina
composita, heisset diejenige, welche entweder aus
zwey oder mehr gleichartigen, oder aus
unterschiedenen einfachen Rüst-Zeugen bestehet,
wie z.E. die unterschiedenen
Arten der Mühlen,
Wasser-Künste und dergleichen. |
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Dergleichen Maschinen sind sehr viel und
werden von neuen immer noch mehrere erfunden.
Sie werden nach ihrem
Gebrauch in Feuer- Lufft-
Wasser- Heb- Treib- und dergleichen Maschinen
eingetheilet. |
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Es haben zwar
verschiedene die gar grosse
Menge der so mancherley Maschinen in Kupffer
gestochen
herausgegeben und kurtze
Beschreibungen dazu gemacht, als Zeising,
Strada, Besson, August von Ramellis (dessen
Werck aus dem
Frantzosischen in das
Deutsche ist
übersetzet worden unter dem
Titul: Schatz-
Kammer mechanischer Künste) und insonderheit
Böckler in seinem Theatro Machinarum oder
Schau-Platz der mechanischen Künste. |
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Allein zu geschweigen, daß der meiste
Theil
derer Maschinen, welche gedachte
Schrifftsteller
beschrieben haben, nicht so gar viel nützen; die
übrigen aber heut zu
Tage bereits in weit bessern
Stand im gemeinen
Leben angetroffen werden, als
man sie daselbst vorgeschrieben findet, so fehlet
überhaupt darzu eine richtige Beschreibung, daß sie
zu einem vollständigen
Begriffe genug sey, und sind
die Proportionen der Theile, worinnen doch die
Seele der Maschinen bestehet, daselbst
gantz
weggelassen und verschwiegen worden. Doch kan
man aus denen Figuren und ihrer Betrachtung den
Nutzen ziehen, daß man dadurch begreiffet, wie die
bewegende Kräffte auf so mancherley Art
anzubringen sind, und auf was Weise die
Cörper in
Bewegung gesetzet werden können. |
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Diesen angeführten Fehler zu ersetzen hat
Jacob Leupold, wie er in den
Actis Eruditorum des
1712
Jahres auf der 366 Seite versprochen, zu
seinem Theatro Machinarum et Instrumentorum im
1724 Jahre den Anfang gemachet, worinnen er
auch durch seinen grossen
Fleiß bey nahe in die
Helffte seiner vorgenommenen
Arbeit gekommen
und ist durch seinen allzufrühzeitigem
Tod das
schon längst gewünschte Theatrum Machinarum in
das Stecken gerathen. |
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Wie im übrigen zu verfahren sey, wenn man
eine und andere Maschine zu berechnen und
zusammen zu setzen verlanget, solches findet man
nicht nur in gedachtem Leupolds Theatrum Machinarum
Generali
überhaupt, sondern auch in denen folgenden sieben
Theilen insbe- |
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{Sp. 553|S. 290} |
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sondere deutlich vorgetragen; als |
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- in dem Theatro Hydrotechnicarum
erkläret er
diejenigen Maschinen und ihre Beschaffenheit, so
bey dem Wasser-Bau vorkommen;
- in dem Theatro
Hydraulic. P. I et II sind diejenigen abgehandelt, so
zu Hebung des
Wassers aus der Tieffe dienlich
sind, und bey dem Wasser
müssen
gebrauchet
werden.
- Das Theatrum Machinarium handelt von
denen mannigfaltigen Hebezeugen, wodurch
gewaltige Lasten bequem fort zu bringen sind.
- Das Theatrum Staticum
untersuchet die vielfältigen
Arten der Waagen und anderer Maschinen,
wodurch die Schwere aller
Materie
erfahren werden
kan.
- In dem Theatro Pontificiali erkläret er die
Maschinen und
Werckzeuge, durch deren
Vermittelung man sicher über Graben, Bäche und
Flüsse kommen kan.
- Endlich in dem Theatro
Arithmetico-Geometrico träget er die Maschinen und
Instrumente vor, welche eines theils in der
Ausübung unentbehrlich, andern theils aber in
einem und andern Falle besondern
Vortheil zuwege
bringen können.
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Siehe auch |
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-
Wolfens
Elementa Mechan. ...
- Ebend.
Mathemat. Lexicon, und das Vollständ. Mathemat.
Lexicon;
- ingleichen den
Artickel:
Maschine, im
XIX
Bande, p. 1907.
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