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Zedler: Elbe HIS-Data
5028-8-690-10
Titel: Elbe, eine Insel
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 8 Sp. 690
Jahr: 1734
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 8 S. 364
Vorheriger Artikel: Elb-Aue
Folgender Artikel: Elbecque, (Norb. d')
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

Stichworte Text Quellenangaben
Elbe, eine Insel Elbe, eine Insel, siehe Elua.  
   
Elbe, (Hohen-) Elbe, (Hohen-) eine Stadt und Herrschafft in Böhmen, hart an der Schlesischen Grentze, 7. Meilen von Zittau gelegen und denen Grafen von Martzin gehörig.  
  Es ist allhier ein schönes Zinn-Bergwerck, und wird allhier die Elbe, welche bey diesem Ort vorbey flüsset, und ihm den Namen giebt, erstlich zu einem rechten Flusse.
  • Schickfus. Schles. Chron. IV. 4.
  • Zeiller. Topogr. Bohem.
   
Elbe Elbe oder Elb, Lat. Albis, ehemahls Albius, AIbia, Alba, Helbia, Eluia, oder Albe, Böhmisch Labe, ein berühmter Fluß in Teutschland, welcher in Schlesien auf dem Riesen-Gebürge bey dem Teufels-Grunde in der Gräflichen Schafgotschischen Herrschafft K nast hart an der Böhmischen Grentze entspringt.  
  Die Römer beschreiben seinen Ursprung zum Theil falsch in derer alten Hermundurorum Land an der Grentze derer Senonum, andre aber mit besserm Rechte bey denen Boiis.
  • Tacitus de Mor. Germ. 41. Annal. I.
  • Velleius Paterculus II. 106.
  • Ptolemaeus ll. 11. p. 27.
  • Mela III. 3.
  • Strabo VII. p. 446.
  • Plinius Hist. Nat. lV. 14.
  • Dio LV. p. 548.
  • Seneca Med. vs. 371.
  • Vopiscus in Prob. 13.
  • Albinus Meißn. Land-Chron. Tit. XXlV. p. 322.
  • Cellarius Not. Orb. Ant. II. 5 § 19.
  • von Bünaus Teutsche Reichs-Hist. Th. I. B. l. p. 23.
  • Lucae Fürsten-Saal p. 680.
  • Dithmar ad Tac. deMor. Germ. 41.
  Ihren Namen wollen einige vom Lateinischen Albus herleiten, weil sie weiß Wasser führete. Nach andern soll eine Stadt oder Land nicht weit davon Mysia Alyba geheissen, und der Elbe den Namen gegeben haben. Albinus I. c. p. 323.
  Nach Kirchmeyers Meynung soll sie so viel als Halbe heissen, weil sie mitten durch Teutschland flüßt, und es in 2. Helfften theilet. Fabricius, Albinus l. c. und andere wollen, sie sey von denen eilf Brunnen, daraus sie entspringt, also genennet worden. Denn Anfangs sind es 2. Bäche, davon einer die grosse Elbe, welche sich aus  
  {Sp. 691|S. 365}  
  6. Brunnen, so Krumseiffen, Großseiffen, Wosam, Granitz, Sperberseiffen und Haubritz heissen, sammlet, der andere aber die kleine Elbe, die aus 5. Brunnen nemlich dem Hemmerlein, Ganß, Neuwasser, Heidelbach und Kalchwasser entspringt, genennet wird. Beyde kommen bey Gendorff zusammen. Albinus l. c. p. 324.
  Dieser Fluß durchströmet hernach Böhmen, Ober- und Nieder-Sachsen, und fällt endlich bey Ritzbüttel, 14. Meilen unter Hamburg, in die Nord-See.  
  Drusus der Bruder Tiberii, ist der erste Römer gewesen, der mit einer Armée bis an diesen Fluß durchgedrungen; wiewohl er wegen des starcken Wiederstandes derer Teutschen nicht darüber setzen mögen. Nach einigen Jahren gelangete auch der Bruder Drusi, Tiberius, nachmahliger Römischer Kayser, mit dem Römischen Kriegs-Heer bis an das lincke Ufer dieses Flusses, durffte sich aber auch nicht hinüber wagen, welches endlich unter Tiberii Regierung L. Domitius bewerckstelIigte.
  • Velleius Paterculus II. 106.
  • Tacitus Ann. IV. 44.
  • Munsteri Cosmogr. III.
  • Bertii Descr. Germ.
  • Polii Historia incendii p. 122. seq.
  • Balbini MisceI. I. 3. 4. etc.
  • Knauths Prodr. Misn. p. 7. seqq.
  • Junckers Anleit. zur mittl. Geogr. II. 2. p. 126.
  • Gerbers unerkannte Wohlthaten Sachsen-Landes Th. II. 15. p. 648 seqq.
  • Hesselii Betrachtungen von dem Elb-Strom, Altona 1675 in 4.
  • Beckmanns Hist. des Fürstenth. Anhalt Th. Ill. B. l. c. 2. p. 87. sq.
  Caspar Schneider hat ausführliche Beschreibung des gantzen Elb-Stroms in 2. compress geschriebenen Voluminib. in 4. in MSto hinterlassen, welches zwar an. 1687 zu Nürnberg in 12. herausgekommen unter dem Titel: Beschreibung des gantzen Elb-Stroms. Gleichwie aber des Auctoris darinnen nicht gedacht worden, so ist solches auch nur verstimmelt ausgeschrieben. Knauth in der Vorrede zu Schneiders Beschreibung des alten Sachsenl.

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Stand: 4. Januar 2023 © Hans-Walter Pries