Titel: |
Ufer |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
48 Sp. 412 |
Jahr: |
1746 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 48 S. 219 |
Vorheriger Artikel: |
UFENTINUS |
Folgender Artikel: |
Ufer, (Mit samt dem) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Bibel
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Text |
Quellenangaben |
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Ufer, oder Strand, |
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- Lat.
Ripa, Littus,
Ora,
- Frantz.
Bord, Bord de la mer,
Rivage,
- Ital. Lido,
- Holländ. Oever, Strandt,
Wal,
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heisset der Rand oder das feste
Erdreich auf beyden Seiten
eines
Wassers, wodurch es beschlossen oder
aufgehalten wird. |
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Das rechte und lincke Ufer eines
Flusses kan folgender
Gestalt
verstanden werden. Der Leser bilde
sich ein, er stehe bey einem
Ursprunge eines Flusses, und
wende das Angesicht gegen seinen Einfluß; was ihm alsdenn zur rechten Hand lieget, daß ist das rechte
Ufer des Flusses, das zur lincken Hand aber ist das lincke Ufer. |
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Ühaupt ist von den Ufern noch zweyerley anzumerken von nöthen: |
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Erstlich, daß eine
gantze Reihe Ufer zusammen bey den
Schiffern eine Küste, Frantz. Cotes, Ital. Costa, Lat. Littora, genennet wird; dergleichen man auf den
See-Charten genug sehen kan. Siehe hievon Küste, in dem XV Bande, p. 2065. |
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Zweytens, daß man das
Wort Littus, oder Ora, auf Deutsch ein Ufer, eigentlich
von dem Rande eines
Meeres; Ripa aber, auf deutsch ein
Gestade, nur von dem Rande eines Flusses brauchet. Siehe Gestade, im X Bande, p. 1298; ingleichen
Fluß , im lX Bande, p. 1386 u. ff. |
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Ein Ufer oder ein Strand des Meeres, dessen Terrain hoch und nach dem Wasser zu abschüßig ist,
wird ein steiles Ufer, Frantz. Falaise, Holländ. Steil oever, genennet. |
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Der
Gebrauch der Ufer, so wohl des Meeres
als der Flüsse, ist nach
gemeinen Rechten
den Vorbeyschiffenden frey, daß sie daselbst austreten, die
Schiffe anbinden, und sonst zu ihrer
Nothdurfft sich derselben bedienen
mögen: das
Eigenthum aber gehöret
denen, derer
Landgüter und Felder daran
stossen. Man muß hierbey einen
Unterscheid machen unter dem
allgemeinen Gebrauche des Ufers, und unter den besonderen Nutzungen, die einer von dem Ufer
ziehet. |
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Also ist Niemanden verwehret, Seile an die Bäume, so an den Ufern des Wassers stehen,
anzubinden, feine Netze daselbst aufzuhängen, Netze darauf zu ziehen, bey dem Fischen, Schiffen und
andern
Arbeiten sich der Ufer zu seiner
Bequemlichkeit zu
bedienen. |
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Die Nutzungen aber des Ufers, als die Weiden zu köpffen, die Bäume abzuhauen, und das Gras zu
mäden, das an den Ufern wächst, stehet demjenigen zu, dessen
Grundstücke an das
Wasser anstossen: Weil ihm das Wasser mancherley
Schaden und Beschwerungen
verursachet, so ist es auch
billig, daß sie die Nutzung davon
ziehen mögen. Ein mehrers hieher gehöriges siehe unter dem
Artickel:
Strand-Recht, im XL Bande, p. 656 u.ff. wie auch
Ordnung, (Damm-) im XXV Bande, p. 1803 u. f. |
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Des Ufers des Meeres geschiehet auch in den
H. Schrifften hin und
wieder Meldung. So spricht Jeremias Cap. V, 22.
GOtt habe dem
Meer den Sand zum Ufer gesetzet, darüber
es nicht gehen dürffe. Pharao sahe in dem Traume sieben fette und sieben magere Kühe an dem Ufer
stehen, |
1 Buch Mos. XLI, 3, 17. |
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Moses ward in seiner Kindheit in den Schilffe an dem Ufer des Wassers geleget, |
2 Buch Mos. lI, 3. |
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Er stund hernach an dem Ufer, |
Cap. VIl, 15. |
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Die Egypter lagen an dem Ufer des Meeres todt, |
Cap. XIV, 30. |
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Der Jordan war an allen Ufern |
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{Sp. 413|S. 220} |
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voll, als die Kinder Israel hindurch giengen, |
Jos. III, 15. Cap. IV, 18. |
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Elisa trat an den Ufer des Jordans, als er selbigen mit Eliä Mantel von einander
theilete, |
2 Buch der Könige II, 13, 14. |
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Der Herr führete den Ezechiel an den Ufer des Bachs, |
Ezech. XLVII, 6, 7, 12. |
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Das
Volck stund an dem Ufer, |
Matth. XIII, 2, |
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ja JEsus selbst, |
- Johannis XXI, 4. Besiehe auch Apost. Gesch. XXI, 5. Cap. XXVII, 39, 40.
- Bibl. Real-Lexicon I Theil p. 2322 u. f.
- Hübners kleine Geographie p. 16.
- Fäschens Ingenieur-Lexic. p. 952.
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