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16) |
Röm. VIII, 18. Denn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht
werth sey, die an uns soll offenbaret werden. |
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Wenn man die gegenwärtige Lebens-Zeit recht beurtheilen will, so muß man auf die
künfftige Ewigkeit sehen. Denn die Betrachtung der Ewigkeit lehrt uns einen rechten
Ausspruch von der Lebens-Zeit thun. Entweder es ist keine Ewigkeit, und so hat
Epicur mit
seiner Heerde gewonnen und die
Menschen mögen die Epicurische
Regel
sicher annehmen: Lasset uns essen und trincken, denn morgen sind
wir todt, |
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1 Cor. XV, 32; |
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oder es ist eine Ewigkeit, und sodann behält das Christenthum den Sieg. |
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Der Apostel Paulus hat in seinen geistreichen
Schrifften, diese beyden streitenden
Sätze offt gegen einander abgewogen, und diese trostlose Epicurische Lehre zu leicht
gefunden. In unsern Texte wiegt er das Gegenwärtige und Zukünftige, das gegenwärtige
Leyden und die zukünfftige Herrlichkeit ab, woraus der unumstößliche
Schluß folgt: Daß die
zukünfftige Herrlichkeit das gegenwärtige so viel überwiege, als die
Wahrheit des
Christlichen Glaubens allen Epicurischen Unglauben; und daß des
Menschen kräfftigster
Trost bey dem Leiden dieser Zeit sey die Betrachtung der zu offenbarenden künfftigen
Herrlichkeit. |
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Der Apostel will die gläubigen Römer in einem vollständigen Christenthume
unterweisen, und sie darinne befestigen. Zuerst gründet er dieselben in dem rechten
Glauben an den, der in unsern Sünden-Elend uns zum Gnaden-Stuhl in seinem Blut ist
gesetzet worden. In den ersten VII Capiteln, darauf in dem VIII dringet er auf die Heiligung,
daß die Gläubigen nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem
Geist leben müssen. Und weil
solchen gläubigen und geheiligten Christen mancherley Trübsal bevorstehet: So bewaffnet
er sie endlich auch mit einem kräfftigen Troste, in unsern Texte, und den folgenden Versen.
Paulus nennet |
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(a) |
die gegenwärtige Trübsal Leiden. |
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Wenn der Apostel von den Trübsalen der Gläubigen
redet; so bedient er sich zweyer
Worte,
deren jedes seinen besondern Nachdruck hat. |
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Das eine thlipsis bedeutet eigentlich
eine Preßung, Drückung, wie die Weintrauben in der Kelter gepresset werden. Denn die
Verfolger und Feinde der Frommen sind
GOttes Kelter, die Übung der Christlichen Tugenden
bey ihnen hervorzubringen. |
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{Sp. 770} |
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thēma bedeutet ein Leiden insgemein, und begreifft alle die Trübsalen, welche uns an
Leib oder
Gemüthe angethan werden, vornehmlich um des Glaubens und der
Frömmigkeit willen. Vornehmlich aber muß die Trübsal wegen der
Wahrheit
herkommen, weil man eigentlich hierinne Christo in seinem Leiden ähnlich
wird, welcher übel zugerichtet ward, da er nichts ungebührliches
begangen hatte. |
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Lucä XXIII, 41. |
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Jünger Christi müssen nicht leiden als
Übelthäter, |
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1 Petri IV, 15. |
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Darum hat
GOtt zu den ersten Märtyrern, die um Christi
Willen sterben solten,
unschuldige Kindlein erwählet. |
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(b) |
Paulus zählet auch diese Leiden, und selbst in der mehrern Zahl die Leiden,
pathēmata, weil das Leiden eines Christen mancherley ist. Er wird bald innerlich, bald
äusserlich versucht: äusserlich durch Kranckheit,
Armuth, Mangel, Verleumdung, Verfolgung,
Frevel, Gewaltthätigkeit, Leibes-Schmertzen, u.s.w. Innerlich durch
Angst und Unruhe,
Zweifel, Bangigkeit, Furcht, Schrecken, Zittern und Zagen. Mit was für
Recht der Apostel von
diesen Leiden in der mehrern Zahl reden können: erhellet am besten aus desselben
Verzeichniße seiner eigenen Leiden, welche er unter andern 2 Corinth. XI, XII uns
aufgezeichnet hat: Wobey ungewiß ist, ob die Schwere oder Menge mehr zu bewundern
sey.¶ |
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Es hat aber derselbe auch allen Gläubigen
geprediget, daß wir durch viel Trübsal müssen ins Reich GOttes eingehen |
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Apostel-Gesch. XIV, 22. |
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(c) |
Paulus schräncket auch diese Trübsal ein, indem er sie nennet
Leiden dieser Zeit. |
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Es ist gleichviel, ob wir durch diese Zeit die Lebens-Zeit eines jeden
Menschen bis an seinen
Tod, oder die Zeit der
Welt bis an den jüngsten Tag
verstehen, da keine Zeit mehr, sondern
die Ewigkeit angehen wird. Diese
Redens-Art giebt zweyerley zu
erkennen: |
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α) |
Daß diese Lebens Zeit eine Leidens-Zeit sey. |
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β) |
Daß solches Leiden nur diese Zeit über währe.
Weiter hin wird bey den Gläubigen kein Leiden mehr seyn. Denn die in dem
HErrn
sterben,
sind seelig von nun an, und ruhen von ihrer
Arbeit. |
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In die zweyte Waagschale leget der Apostel die zukünfftige Freude, welche er
beschreibt: |
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α) |
Ihrer Vortrefflichkeit nach, ist
es eine Herrlichkeit. |
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Nicht bloß eine Ruhe, wie sonst die Stimme vom Himmel spricht:
Sie ruhen von ihrer
Arbeit: Sondern über dieß eine Herrlichkeit, welche zwar die Ruhe mit einschliesset, aber
noch ausser dem größere Glückseligkeit begreifft. Von der
Sache selbst kan ein Sterblicher
wenig sagen, weil dieses kein Auge gesehen hat: Doch giebt die
Schrifft zu
erkennen, daß
die Herrlichkeit in vier Stücken bestehen werde. Herrlich wird seyn: |
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Christus nennet ihn das Paradies; wie denn auf
Erden kein
bequemer
Ort zu finden, den
Himmel abzubilden, als der Garten Eden, die Wohnung der Unschuld und des Vergnügens.
Er nennet ihn das Hauß seines
Vaters,
darinne viele Wohnungen sind, |
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Joh. XIV, 2. |
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wodurch er zu verstehen geben will, daß, wenn sich die elenden Sterblichen öffters noch
so herrliche und wunderwürdige Palläste zu ihrer Wohnung erbauet haben, wir uns weit
höhere und herrlichere
Gedancken von der herrlichen Wohnung und |
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{Sp. 771|S. 399} |
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dem Thron GOttes zu machen haben. |
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(b) |
die
Gesellschafft, in welche wir eintreten werden. |
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Da werden seyn gläubige und auserwählte
Menschen, die
Gemeine der Erstgebohrnen,
die durch die Wiedergeburt gewordenen Söhne GOttes, und Brüder JEsu Christi. Da werden
seyn die Heiligen Engel, die uns hier auf den Händen tragen, und dort zur Seiten stehen
werden. Über alles wird seyn unser HErr und Heyland JEsus Christus, unsere Freude und
Wonne, unser Haupt und
Bräutigam. Daselbst wird seyn der herrliche
GOtt in seiner glorwürdigsten Dreyeinigkeit, welchen wir
sehen werden, wie er ist. |
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1 Joh. III, 2. |
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(c) |
die Beschaffenheit unserer
Leiber und
Seelen,
welche alsdenn mit herrlichen Gaben werden ausgerüstet werden. Der Leib
wird seine Unvollkommenheit und Gebrechen ablegen und aus dem Grabe
gantz verklärt aufstehen, |
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1 Corinth. XV, 42. |
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So wird der Leib erhoben zu der Herrlichkeit der
Geister, der Geist aber mit einem noch
grössern Maaße der Vollkommenheit überschüttet, mit
Erkenntniß im
Verstande, und
Heiligung im
Willen, daß wir
GOtt erkennen,
und völlig lieben. Augustin fraget:
Wenn der
Leib scheinen soll, wie die Sonne, wie groß wird nicht der Glantz der Seele seyn? |
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(d) |
unsere Beschäfftigung, da wir werden mit Christo auf Stühlen sitzen, folgen dem
Lamme, wohin es gehet, dessen die Frucht von dem Baume des Lebens, und trincken von
den Strömen der Wollüste, daß wir GOtt loben und preisen immerdar. |
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β) |
Von dieser Herrlichkeit
spricht Paulus sie solle offenbaret werden: |
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(a) |
Diese Herrlichkeit ist also noch verborgen;
welches Paulus voraus setzet, |
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- Coloss. III, 3.
- 1 Joh. III, 2.
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Diese Herrlichkeit ist zwar schon bereitet aber noch nicht offenbaret. Sie ist Frommen
und Gottlosen verborgen; wiewohl jene schon einen Vorschmack davon haben, solange sie
hier Pilgrimme sind. |
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(b) |
Paulus deutet auch an, daß diese jetzo verborgene
Herrlichkeit noch solle offenbaret werden, |
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1 Petri V, 1. |
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(c) |
Die
Krafft und der Nachdruck dieser Herrlichkeit wird von dem Apostel angegeben,
daß sie solle an uns offenbaret werden. Sie soll nicht nur
uns offenbaret werden, so, daß
wir sehen; welches auch jetzt Heuchlern und Abtrünnigen, Ebr. VI, 4. und künfftig allen
Verdammten widerfahren wird, die weiter keinen Antheil an derselben haben; sondern
an
uns, so, daß wir derselben würcklich mit geniessen, und zwar nicht nur äusserlich, sondern
in uns, so daß sie sich in uns innerlich ergiesse. |
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Die Herrlichkeit dieser
Welt
kan in uns nicht eindringen, wir mögen sie suchen in hohen
Ehren,
in prächtige Kleidung in Menge der
Bedienten,
in
Reichthum und
Gütern,
und was die Welt sonst herrliches vermag. Dieses sind lauter äusserliche
Dinge, die an dem
Leib
und leiblichen
Sinnen
hafften, und die
Seele
nicht erreichen, viel weniger erfüllen und sättigen können. |
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γ) |
Nachdem nun Paulus das gegenwärtige Leiden und die
zukünfftige Herrlichkeit gegen einander gehalten, und in die Waagschale
gelegt: So giebt er endlich den Ausschlag, und spricht: Ich halte es
dafür, daß dieser Zeit Leiden nicht werth sey der Herrlichkeit. |
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(a) |
Der Ausschlag, welchen der Apostel giebt, lautet |
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{Sp. 772} |
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also: Das Leiden dieser Zeit ist nicht werth der Herrlichkeit. |
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Der Apostel braucht das
Wort
azia, welches zwar insgemein Werth übersetzet wird; hier
aber eigentlich dasjenige Gewicht bedeutet, welches, wenn es in die Waagschale gelegt
worden, durch seine überwiegende Schwere macht, daß die Schale sinckt, und das Zünglein
auf diese Seite den Ausschlag giebt. |
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Dieses Leiden wird von der künfftigen Herrlichkeit überwogen |
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(A) |
im Gewicht, denn nach Pauli
Ausspruch ist diese Trübsal leicht, die künfftige Herrlichkeit aber über
alle Maaßen wichtig, |
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2 Corinth. IV, 17. |
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Zuweilen scheinen zwar die gegenwärtigen Leiden schwer, und unerträglich zu seyn:
Aber vielmahls bestehet dieses bloß in der
Einbildung. Ein Christ hatte ja den Beystand des
Heil.
Geistes, der die
Bitterkeit der Leiden versüsset. Er hat dabey die Freudigkeit eines
guten Gewissens, welches ein stetes Wohlleben ist, und ihn in allen Anfechtungen
unterstützet. Mit der ewigen Freude hingegen wird nichts verbunden seyn, was selbige
unterbrechen, oder mindern könnte, sondern nur, was selbige vergrößern kan. |
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Es wird zwar von dem Leiden auch gesagt, daß es
viel sey, |
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Ps. XXXIV, 20; |
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aber nur in Vergleichung der zeitlichen Güter gilt dieses, welche den Gerechten immer
sparsam zugeworffen werden. Wenn aber mit der künfftigen Herrlichkeit eine Vergleichung
angestellet wird: So ist dieses Leiden nur wenig. Den Trübsalen der Gläubigen setzet
GOtt
Grentzen; die künfftige Herrlichkeit aber hat kein Maaß, noch Ziel. |
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(C) |
in der Währung von der künfftigen Herrlichkeit weit übertroffen. |
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Denn das Leiden währet nur diese Zeit, solange dieses
Leben
währet, und das ist ein Augenblick: Aber die künfftige Herrlichkeit
währet ewig. Sie wird seyn solange GOtt seyn wird. Wenn sie einmahl
angefangen, wird sie nie aufhören, |
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- 1 Petri I, 4. V, 4.
- Ebr. XI, 10.
- Matth. XXV, 46,
- 1 Thess. IV, 17.
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(b) |
Die Gewißheit dieses Apostolischen Ausspruches zeigen desselben ersten
Worte im
Texte: Ich halte es dafür. Paulus bedient sich eines Gleichnißes im Grund-Texte, welches
aus der Rechen-Kunst hergenommen ist, und folgender maßen übersetzt werden könnte:
Ich
rechne so, oder nach meiner Rechnung, ist das Leiden etc. |
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Paulus ist seines Ausspruches so gewiß, als ein Rechenmeister, der seine Rechnung
aufs sorgfältigste gemacht, und aufs genaueste übersehen hat. Und diese Gewißheit konnte
Paulus allerdings haben |
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a) |
weil er
Wissenschafft in dieser geistl. Rechen-Kunst hatte. Der Geist GOttes machte
ihn hierinne geschickt. Er war Theodidaktos, von
GOtt selbst gelehret, und in seiner
Erkenntniß fest gewurtzelt. |
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b) |
Er hatte auch
Erfahrung vom Leiden und von der Herrlichkeit, und konnte also beydes
aus eigener Erfahrung berechnen. Er
redetee von dem, was er gesehen, gehöret, und
empfunden: Ich halte es dafür etc. |
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c) |
Paulus hatte auch Übung, und war in seiner Rechen-Kunst häuffig. |
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Wer im Rechnen fertig seyn soll, muß sich darinne fleißig üben: Und wer seiner
Rechnung gewiß seyn will, der gehet dieselbe wohl das zweyte und dritte mahl durch. Wenn
sie nun allezeit gleich heraus kommt; so versichert er sich, daß das Facit recht sey. Unser
Apostel war lange Zeit her gewohnt, so zu rechnen, |
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{Sp.
773|S.400} |
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wie er hier im Texte thut: Seine
Schrifften
sind so voll davon, daß es unnöthig wäre, Exempel hier anzuführen. Sehet
nur und betrachtet den eintzigen schon angezogenen Ort, 2 Corinth.
IV, 17 u.f. Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist
etc. etc. |
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Jablonski Christl. Predig. ... |
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