Titel: |
Hurerey |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
13 Sp. 1269 |
Jahr: |
1735 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
13 S. 656 |
Vorheriger Artikel: |
Hurepoix |
Folgender Artikel: |
Huri |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
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Text |
Quellenangaben und Anmerkungen |
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Hurerey, heisset in der
Heil. Schrifft |
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1) |
allerley
Sünden und
Laster,
so wider die zehen Gebote GOttes lauffen, |
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Num. 14, 33. |
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Eure Kinder sollen Hirten
seyn in der Wüsten, viertzig Jahre und eure
Hurerey, das ist, eure Sünde und Boßheit
tragen. |
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2) |
Die Sünde, so wider das
erste Gebot läuffet, nemlich Abgötterey, |
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- Jer. 3, 6. 8. 20. 30.
- 2.
Chron. 21. 13.
- Hos. 1, 2. 4. 12
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3) |
Die Sünde, so wider das
sechste Gebot läufft, |
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Gen. 38, 24. … |
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Und da wird aller
Ehebruch,
Blutschande und dergleichen drunter
verstanden, in
welchem
Verstand besonders das
Griechische
Wort
porneia[1] genommen wird. |
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- Velthuyser de Princip.
iusti et decor.
- Seldenus Ux. Ebr. …
- Böhmer de Jure
Princip. Euangelic. circa Divort.
…
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[1] |
HIS-Data: korrigiert aus:
pornela |
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Es wird aber die Hurerey |
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- von
GOtt ernstlich verboten und
verdammet,
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Gen. 20, 3. … |
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Gen. 28, 24. … |
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Syr. 41. 21. |
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Devt. 23, 3. … |
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- ist mit schweren
Straffen von GOtt
heimgesuchet worden
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Gen. 19. 24. |
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c. 6, 27. |
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c. 34. 25. |
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Num. 25, |
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Jud. 20 |
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c. 16, 1 2. |
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Gen. 12, 17. |
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2. Sam. 12, 10. |
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1. Sam. 2, 22. … |
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In denen
Rechten heisset Hurerey eine
fleischliche Vermischung, so mit einer
ledigen, und
mit vielen zuhaltender
Weibs-Person besonders um
einen Huren-Lohn geschiehet, |
- c. 16. dist. 34.
-
Carpzov.
Proc. Crim. …
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Hier ist der Stuprator weder zur
Ehe noch zur
Dotation
verbunden. |
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Sie wird aber an der
Manns-Persohn mit
Geld
oder Gefängniß-Straffe, und an der Hure mit
Landes-Verweisung bestrafft. |
Const. El. Sax. … |
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Weibs-Personen die zwar sonst dem Scheine
nach ehrlich
leben, und nicht öffentlich huren,
gleichwohl aber heimlich sich in der
Unkeuschheit
herum weltzen,
sollen ebenfalls mit Gefängniß, oder
nach
Gelegenheit derer
Umstände, und Vielheit der
Unzucht, mit Verweisung, überhaupt aber
diejenigen, welche Huren, und andere mit allerhand
Seuchen, ohne sie zuvor zu warnen, anstecken, mit
Staupenschlägen gestraffet, und des Landes
verwiesen werden. |
Const. El. Sax. … |
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Es fragt sich aber, ob die Hurerey wider das
Recht der Natur sey, so antworten andere anders
darauf. Diejenigen, welche nur die
Pflichten gegen
sich betrachten, sagen, die Hurerey wäre zwar nicht
wider dieselbige, wohl aber wider die
Regeln
der |
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{Sp. 1270}[1] |
[1] |
HIS-Data: korrigiert aus: 1260 |
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Ehrbarkeit, weil dadurch die
Wollust nicht
gestillet, sondern nur mehr gereitzet werde. |
Thomasius Fundam. Jur. Nat.
et Gent. … |
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Andere hingegen halten die Hurerey allerdings
wider das Recht der Natur streitend, weil uns
dadurch in unserer
Zufriedenheit störten. |
-
Kulpisius
Colleg.
Grotian. …
- Hochstetter Colleg. Pufendorff. …
-
Pufendorff
de J.N. et G. …
- Osterwald Traité contre
l'impurit.
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Ubrigens ist zu mercken, daß
Ridiger Philos.
Pragmat. … alle den
Beyschlaff Hurerey
nenne,
wenn man keine Kinder haben
wolle, es geschehe
in od. ausser der Ehe. |
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