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Zedler: Volck [1] HIS-Data
5028-50-362-1-01
Titel: Volck [1]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 50 Sp. 362
Jahr: 1746
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 50 S. 194
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Übersicht
Einteilung
Ursprung
  biblisch von Noah

Stichworte Text Quellenangaben
  Volck, Lat. Populus, heißt, nach des Cicero in Lib. de Republ. davon gegebenen Beschreibung und des Augustins de Civit. Dei Lib. XIX. c. 21. Zeugniß, eine Menge oder ein Hauffen Leute, welche sich in der Absicht, unter sich alle mit einander gleich durch einerley Rechte und Vortheile zu geniessen, oder um ihres gemeinen Bestens willen mit einander vereiniget und eine Art der Gesellschafft errichtet haben.  
Einteilung Überhaupt heißt Volck eine Versammlung vielerley Leute. Es ist dieselbe entweder  
 
  • von ungefehr, ohne daß eine Haupt-Absicht dabey ist, zusammen gelauffen;
  • oder sie haben sich zu Beförderung ihrer Wohlfahrt mit einander vereinigt und verbunden;
  • oder sie sind von einem Obern zusammengebracht worden.
 
  Bey der ersten Art wird nichts erhebliches zu erinnern seyn; Durch die dritte Art verstehet man z.E. die Soldaten, welche ein Landes-Fürst seiner Absichten wegen zusammen gebracht hat.  
  Die andere Art, welche im eigentlichem Verstande ein Volck genennet wird, verdienet hier vornehmlich unsere Aufmercksamkeit. Man findet nehmlich dreyerley Arten von Volck, aus welchen die Republiquen zu entstehen pflegen. Denn es ist  
 
  • entweder eine Gesellschafft, so aus verschiedenen kleineren Gesellschafften bestanden, nehmlich aus gewissen Familien oder Dorfschafften, welche in einem gewissen Bezirck beysammen wohneten, und wegen Bequehmlichkeit der Nachbarschafft sich nach und nach zusammen gethan, und durch ein genaues Band mit einander verknüpffet haben;
  • Oder es ist nur eine Rotte oder ein Hauffen zusammen gelauffenes Gesindels, so sich anfangs zusammen rottiret, auf Rauben und plündern auszugehen, auch wohl einen zum Haupt und Führer unter sich aufgeworffen, bis endlich gar eine ordentliche Republick daraus geworden;
  • Oder es ist eine Colonie oder Menge Volcks, so aus einer andern Republique ausgezogen und an einem bequemen Ort eine absonderliche Republique aufgerichtet.
 
  Man muß bey dieser Art des Volcks fürnehmlich dreyerley betrachten:  
 
1) das Volk selber, welches Civitas genennet wird;
 
 
2) die Eintheilung dessen in gewisse Landschafften (Pagos) und
 
 
  dann die Flecken (Pagos).
 
Ursprung Was den Ursprung der allerurältesten Völcker anlanget, so ist derselbe uns deswegen gantz unbekannt, weil man in den damahligen Zeiten wenig aufzeichnete, daher auch alles was wir von diesen Dingen wissen, zweifelhafftig und ungewiß ist.  
  Zu den ältesten Zeiten glaubte man, daß die Menschen nicht anders, wie die Schwämme aus der Erde gewachsen. Nachdem aber die Völcker sich äusserst angelegen seyn lassen, ihren Vorzug eines vor den andern zu behaupten; so  
  {Sp. 363|S. 195}  
  sind einige gewesen, welche um sich einen desto grösseres Ansehen zu machen, nicht selten einen GOtt zum Stamm-Vater eines Volcks gemacht, welches aber eben so viel hieß, als daß man nicht eigentlich wüste, wo des Volckes sein rechter Ursprung herzuleiten sey. Tacitus nennet diese üble Gewohnheit c. 2. de mor. German. licentiam vetustatis.
  • (Diodorus Siculus L. I. p. 7.
  • Strauchii Dissert. in Tacit. de Morib. Germ. ...)
  Also gaben die Römer vor, ob hätten sie ihrer Ankunfft der Veneri, die Egyptier der Isidi, die Thüringer dem Thor oder dem Jupiter, die Gothen dem Godan oder den Mercurio zudancken. Eben dergleichen erzehlet auch Tacitus de Mor. Germ. c. 2. von den Deutschen, daß sie nehmlich in ihren alten Reim-Gesängen des Thuistonis erwehneten, der ein von der Erde gezeugter Gott, und ein Sohn des Manni wäre, von welchen das Volck seinen Ursprung empfangen.
  • Bodinus Method. Hist. ...
  • Struvs Reichs-Historie ...
  • Kemmerichs Akademie der Wissenschaften III Eröffnung. p. 1766.
biblisch von Noah Andere leiten mit Recht und guten Grund den Ursprung der Völcker von denen 3 Söhnen Noahs: Sem, Ham und Japhet her.  
 
  • Japhet war unter diesen der älteste
(1 Buch Mos X, 21.)
  er wird aber deswegen von dem Mose am angeführten Ort zuletzt genennet, weil von ihm der Anfang sollte gemacht werden der folgenden Geschlechts-Rechnung.  
 
  • Sem war der zweyte,
1 Buch Mose V, 32. vergl. mit Cap. II, 10.
 
  • und Ham der jüngste,
1 Buch Mos. IX, 24.
  Weil nun von Sem gesaget wird, daß er den Arphaxad (seinen 3. Sohn 1 B Mos. X, 22) 2. Jahr nach der Sündflut gezeuget, 1 Buch Mos XI, 10.
  und dieses unmöglich zu seyn scheinet, weil er in 2. Jahren keine 3. Söhne nach einander zeugen können; so folgen einige dem Jüdischen Geschicht-Schreiber Josepho, der hier 12. Jahr nach der Sündflut hat.  
  Und also, weil Japhet im 500ten Jahre Noahs gebohren ist, 1 Buch Mos. V, 32.
  und Sem 100. Jahr alt war, als er den Arphaxad bekam, 12. Jahr nach der Sündflut (die in dem 600. Jahr Noahs kam) so würde Sem im 112. Jahr Noahs gebohren gewesen sein, und würde also 12. Jahr jünger gewesen seyn als Japhet.  
  Weil aber Moses 1 Buch X, 22. nicht der natürlichen Ordnung und Geburt der Kinder Sems sondern vielmehr der Ordnung und Lage der Völcker, die aus ihnen entsprungen zu folgen scheinet: so hindert solches nicht, daß Arphaxad nicht sollte der älteste gewesen seyn, und also 2. Jahr nach der Sündflut hat können gebohren werden; so daß Sem also nur zwey Jahr jünger gewesen, als Japhet. Sem aber wird auch deswegen zuerst gesetzt, weil er im Bund mit GOtt stund, und der Vater der Jüden, wie auch Christi nach dem Fleisch war.  
  Bey den Heyden ist Noah unter dem Namen Saturnus, Prometheus, Deucalion, Ogyges, Banhus und Janus; Japhet unter den Nahmen Neptunus bekannt gewesen: ja des letztern ausdrücklichen Nahme Japetus hat so gar ein gewisser Halb-GOtt bey ihnen geführet.  
  {Sp. 364}  
  Es führt aber auch Japhet den Nahmen Neptunus deswegen weil ihm mehrentheils Inseln zu Theil worden. Sem kommt unter den Nahmen Pluto vor. Es war ihnen aber dieser wegen des Gottes-Dienstes verhaßt und haben sie ihn dieserwegen in die Hölle verstossen. Ham ist berühmt unter der Benennung Jupiter Hammons, den man in Africa und Egypten unter diesen Nahmen gedienet. Put, Hamms Sohn ist der Apollo Pythius in Libyen gewesen, der von den Heyden selbst für einen Sohn des Jupiter Hammons, das ist Hams, gehalten worden; wiewohl es einigen glaublicher scheinet, daß mit dem Nahmen Hammon besser übereinkomme der Nahme No Amon, Nah. III, 8.
  Sems Kinder und Nachkommen haben Asien; Hams Africa und Egypten,, und die Länder derselben Gegend; Japhets Söhne die Inseln bewohnt; doch sind von diesen letztern zweye, nehmlich Tiras und Javan, nach Europa gekommen, davon sich jener gegen Mitternacht, und dieser gegen Mittag in Europa niedergelassen.  
  Überhaupt sind die Kinder Japhets folgende sieben gewesen: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Mesech und Thiras. Der Kinder Gomere sind wieder drey: Ascenas, Riphat und Thogarma. Javans Kinder sind vier: Elisa, Tharsis, Kithim und Dodanim, 1 Mos. X, 2. 3. 4.
  Bey welchen, wie auch den folgenden Nahmen in acht zu nehmen, daß wenn hier bisweilen die Söhne in der Zahl vieler ausgedruckt werden: als das Javans Sohn war Chitim und Dodanim; Hams Mizraim; Mizraim zeugte Ludim u.s.w. daß alsdenn die Völcker genommen werden für ihre Väter. Als z.E. Ham zeugete Mizraim, d.i. er zeugete den Vater Mizraim d.i. der Egyptier. Und Mizraim d.i. der Vater der Egypter, zeugte Lud oder den Vater, won welchem die Ludim, d.i. die Mohren herkommen u.s.w.  
  Wir haben dieses alles aus der Absicht angeführt, daß wir den Ursprung der Völcker aus diesen bisher erzehlten Söhnen Noahs desto deutlicher und leichter ableiten und herführen können.  
  Gomer soll, nach dem Zeugniß der gelehrtesten Welt-Beschreiber, einen Theil von Phrygien in Asien bewohnt haben. Jedoch, scheinet uns dieses deswegen sehr ungewiß zu seyn, weil keinem von seinen Söhnen Phrygien zugeschrieben wird, da er doch ausser seinen Söhnen kein Volck hat stifften können.  
 
  • Sein Sohn Ascenas hat nebst seiner Nachkommenschafft zu seinen Wohn-Platz sich Ascanien in Phrygien, wie auch Mysien und Bithynien auserkieset;
  • Riphat hat Paphlagonien;
  • Thorgama Cappadocien und Galatien bezogen;
  • Magog ist, wie einige meynen, bey den Griechen Prometheus und hat nebst seiner Nachkommenschafft Scythien angebaut.
  • Von Madai kommen die Meden;
  • von Thubal der Tibareren in Cappadocien;
  • von Mesech die Moscoviten: wiewohl diese Nachkommen Thubals und Mesechs auch sehr ungewiß sind.
 
  Diese Kinder Japhets sind in Asia blieben.  
  In Europa sind Javan und Thiras sammt ihren Nachkommen angelanget. Von Thiras ist Thracien, und alles, was gegen Mitternacht liegt. Von Javan kommen die Iones u. die Griechen. Von sei-  
  {Sp. 365|S. 196}  
  nen 4 Söhnen sind diese Völcker:  
 
  • Von Elisa Elis, nachgehends Peloponnesus genannt;
  • von Tarsis die Iberen oder Spanier;
  • von Kithim die Italiener;
  • von Dodanim (1 Chron. I, 7) die Frantzosen;
 
  so daß von Javans Kindern die Seite von Mittag in Europa und das Mittelländische Meer bewohnt ist, als Griechenland, Italien, Franckreich und Spanien; daher ihnen auch die Inseln der Völcker zugeschrieben werden, v. 5. d.i. die Länder, wir eben jetzo genannt und dergleichen.  
  Es lagen dieselben in Ansehung Mosis über dem Mittelländischen Meere und werden deswegen Insuln genennet, weil das Mittelländische Meer zwischen ihnen und dem Morgenlande sich befand, ob es gleich an sich selbst feste Länder waren.  
  Doch es urtheilen andere von diesen Ländern glaubwürdiger, daß die Chittim von den Italienern zu unterscheiden nach 4 B. Mos. XXIV, 24, und Dan. II, 30. So daß die Chittim wohl scheinen gegen Abend in Ansehung des gelobten Landes gelegen zu seyn, ob aber auf einer Insul oder festem Lande, ist ungewiß. So scheint auch, daß Tarsis nicht Spanien sey, sondern daß es auch wohl gegen Abend des heiligen Landes gelegen, und daß allem Ansehen nach Cilicien darzu gehört hat.  
  So daß von allen Kindern Japhets in der Schrifft nur Madat und Javan sicher angewiesen werden. Das übrige sind Muthmassungen.  
  Wir kommen nunmehro auf diejenigen Völcker die von Ham ihren Ursprung haben sollen. Hams Söhne sind Chus, Mizraim, Put und Canaan.  
 
  • Der Söhne Chus sind sechse: Seba, Hevila, Sabtha, Raema, Sabtecha und Nimrod.
  • Der Söhne Raema sind 2, Scheba und Dedan.
  • Von Mitzraim, Hams zweyten Sohn, sind 7 Völcker: Ludim, Anamim, Lehabim, Napthuhim, Pahrusim, Casluhim und Capthorim.
  • Von Canaan sind eilf Völcker: Zidon, Heth, Jebus, Emori, Girgost, Hwi, Arki, Sini, Arwadi, Zemari, u. Hamathi
vers. 6. 7. 8. 13-30.
  Welche Nationen Moses absonderlich ausdrücket, weil sie von Juden solten überwunden werden.  
  Von Ham sind folgende Völcker entsprossen:  
  Von Chus stammen die Morgenländischen Mohren ab in Arabien bey Egypten, da ehemahl die Sceniten, und nachgehends die Saracenen gewohnt haben; worunter auch Midian gehörte. Siehe 4 B. Mos. XII, 1, vergl. 2 Buch Mos. II, 16. 21.
  Doch die Schrifft lehret uns nicht so deutlich; daß von Chus die Saracenen seyn, als wohl die Mohren in Ethiopien oder Africa.  
  Die Söhne Chus haben alle um die Gegend des Persischen Meeres gewohnet, ausgenommen Nimrod, von dem Moses sagt, daß er gen Babel sich begeben.  
  Unter den Söhnen Chus, denn ist Seba, der ein Vater der Sabeer ist, die Jemaniten genannt in Arabien. Von Hevila sind andere Araber, vor diesem genannt Choulotter oder vielmehr die Einwohner in Hevila bey Babel, immassen es scheinet, daß er gegen Morgen des Persischen Meeres gewohnet, 1 B. Mos. II, 11.
  Von Sabtha kommen die Einwohner aus Sabtha in den glückseligen Arabien bey den Persischen Meer, die nachgehends in Persien sich begeben; von Sabtecha scheinen die Nachkommen aus Arabien in Carmanien gezogen zu  
  {Sp. 366}  
  seyn. Von Raema oder Rhegma, ist eine Stadt und Meerhafen in Arabien in dem Persischen Meer Rhegma genannt; dessen Sohn Sheba ist ein Vater der Sabbeer in dem glücklichen Arabien bey dem Einlauff des Persischen Meeres. Dedan ist nicht weit von Raema gegen Morgen, jetzt Daden genannt. Von Mizraim kommen die Egyptier. Von dieses Söhnen sind die Ludim, d.i. die gegen Abend liegende Mohren in Ethiopien.  
  Die Anamim, d.i. die Ammonier, die zerstreuet waren, wie die Nomades, um den Tempel des Jupiter Ammons; die Naphthurim, d.i. die Einwohner von Marmarica am Ende des Egyptenlandes. Die Pathrusim, welche neben Egypten scheinen gewesen zu seyn, zwischen dem Nilo und dem rothen Meer. Einige halten sie für die Thebeer in Egypten.  
  Die Casluhim, d.i. die Einwohner von Colchis, die aus Egypten dahin gezogen waren, von welchen, wie es scheint, herkommen so wohl die Philister, die allem Ansehen nach von Colchis in Palästina gezogen, als auch die Capthorim, d.i. die Cappadocier um die Gegend Trapezunten, die necht den Casluhim wohneten. Siehe Amos IX, 7.
  Von Put kommen die Africaner oder Lybier, da die Nomades waren, oder die, die keine bleibende Wohnung hatten.  
  Canaan war bey den Heyden Mercurius. Von dem sind  
 
  • die Sidonier in Phönicien;
  • die Hethiter, die in der Gegend Hebron und Bersaba wohnten, gegen Mittag des Landes Canaan;
  • die Jebusiter, die zu Jerusalem wohnten;
  • die Amoriter, die auf dem Gebürge Judäa wohnten, die darnach Basan und Hesbon von den Moabitern, und Amoritern einnahmen;
  • die Girgosithen; die über den Jordan, um Gardara wohnten;
  • die Hiviten, die da wohnten auf dem Berge Hermon (unter welche auch die Gibeoniten gehörten) Josuä II, 19. Weil die Hiviten dahin ihre Colonien baueten: Welche Heviten 1 Buch Mos. XV, 19 Cadmonim, d.i. Morgenländer genannt werden, weil sie in Ansehung des Landes Canaan gegen Morgen wohnten. Sie werden auch 1 B. Mos. XV, 20 Rephaim genannt. (Siehe Jos. XII, 4. 5.).
  • Die Arkiten, die auf dem Berge Libanon wohnten, oder in Egyptien in Pelusium oder Tsoan.
  • Die Aroaditen oder Arabier, die eine Insul bey dem festen Lande in Phönicien bewohnten, da Laodicea war;
  • die Zemariten, welche scheinen gewesen zu seyn die Zemaraim, welche dem Stam Benjamin zu Theil worden, siehe Jos. XVIII, 22.
  • Die Hamathiten, welcher Haupt-Stadt Hamah war, nachgehends Epiphania genannt, die in dem Stamm Napthali lag, bey dem Berge Libanon und war die Mitternächtige Grentze Judäa.
 
  Daher sind ausgebreitet die Geschlechte der Cananiter und ihre Grentze war (oder eigentlich, nach dem die Geschlechte der Cananiter ausgebreitet worden, so ist die Grentze worden) von Zidon an durch Gerat, bis gen Gasa, bis man kommt gen Sodoma, Gomorra, Adama, Zeboim, und bis gen Casa, 1 B. Mos. X, 18. 19.
  Wir kommen auf den Ursprung derjenigen Völcker, die von Sem ihren Anfang genommen haben. Sems Söhne waren Elam, Assur, Arphaxad, Lud, und  
  {Sp. 367|S. 197}  
  Aram.  
  Unter diesen scheint Arphaxad der erste gewesen zu seyn. Arphaxads Sohn war Salah, und dessen Sohn war Heber, und dieses Söhne waren Peleg und Jaketan. Von Peleg stehet, daß zu seinen Zeiten die Welt zertheilet worden.  
  Jaketans Söhne waren diese dreyzehen: Almodad, Saleph, Hazarmaphet, Jarah, Hadoram, Usal, Dikela, Obal, Abimael, Seba, Ophir, Hephila und Jobab.  
  Arams Söhne sind diese: Uz, Hul, Gether, und Mas.  
  Von diesen sind folgende Völcker hergekommen:  
 
  • Von Elim ist Elimais bey Meden, daher die Elamiten kommen, Apost. Gesch. II, 9. Worunter auch, wenn man es etwas weitläufftiger nimmt, so daß unter Elimais auch die benachtbarten Völcker gerechnet werden, Persien begriffen wird; eben wie auch von Susan gesagt wird, daß es in Elam gelegen.
Daniel IX, 2.
 
  • Von Assur kommen die Aßyrer.
  • Von Arphaxad ein Theil von Aßyrien, Araphachitis genannt;
  • von Lud die Lydier;
  • von Aram die Syrer;
  • von Arams ältesten Sohn Uz ist Damascus.
  • Hul scheint in Armenien gewohnt zu haben;
  • Gether auch um diese Gegend, doch solches ist ungewiß. Denn andere meynen, daß von diesen die Stadt Gaser komme, Jos. XVI, 13. 1 B. der Kön. IX, 15, bey Joppe am Mittländischen Meer, oder Gadara die Haupt-Stadt in Peräen oder Cölesyrien.
  • Mas wohnte auf dem Berge Mosius in Mesopotamien.
  • Von Arphaxads Sohn Salah sind die Susianer, welcher Haupt-Stadt Susan war.
  • Des Salahs Sohn ist Heber, von dem die Hebräer den Nahmen haben, wiewohl einige meynen, daß sie nicht so genannt werden von Heber, sondern weil der erste von ihnen Abraham, von der andern Seite oder über den Fluß Euphrat kommen sey.
  • Hebers Sohn Jaketan ist ein Vater der Arabier die in den glücklichen Arabien wohnten. Dieser Jaketan nun hat 13 Söhne gehabt;
    • von welchen Almodad ein Vater der Almodeer oder Allumroten ist, mitten in dem glückseligen Arabien;
    • von Saleph sind die Salacenen;
    • von Hazarmaphet ist Adramyten, eine Stadt in Arabien, da viel Myrrhen und Weyrauch wächßt;
    • Jarah ist bey Mecha;
    • Hadoram ist das äusserste Haupt in Arabien:
    • Usal ist Saana:
    • Dikela ist das Land der Minäer, da der Palmbaum wächst:
    • Obal ist in dem Trogloditischen Arabien, oder da man in den Höhlen und Klüfften der Erden wohnet, jetzt Barbarien genannt, allwo der Hafen Avalitis ist:
    • Abimael ist ein Vater der Maliten, eine von den 4 Haupt-Städten des Specereyreichen Arabien:
    • Von Seba sind die rechten Sabeer in dem glücklichen Arabien, davon sie die Haupt-Stadt ist, bey dem Arabischen Meer nach dem rothen Meer zu, daher die Königin zu Salomo kam:
    • Ophir, da Salomons Schiff hinfuhr, ist nicht in Indien, sondern in Arabien und Cassanitis, da das Gold überflüßig ist:
    • Hevila ist Chaulan bey den Sabäern:
    • Von Jobab sind die Jobabiten in einer Wüsten.
 
  So daß alle diese Söhne Jaketans mitten in den Mittags-Ländern oder dem glücklichen Arabien gewohnt haben. Burmanns Biblische Wercke p. 64. u.ff.
  Dieses mag genug seyn von dem Ursprunge der ersten Völcker.  
     

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Stand: 23. August 2016 © Hans-Walter Pries