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Quellenangaben und Anmerkungen |
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Diuisio, wird überhaupt von denen
Aristotelicis eine
Rede
genennet, in welcher so
wohl der
Name eines
Dinges als die
Sache selber
in verschiedene Stücke
vertheilet wird. |
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Sie
sagen dahero, daß die Eintheilung
entweder nominalis oder realis sey. Nominalis ist,
wenn man die verschiedenen
Bedeutungen eines
Wortes auseinander setzet:
Realis hingegen,
wenn die Sache als ein Gantzes in seine
Theile
eingetheilet wird. Die Diuisio nominalis wird auch
aequiuoca[1]
genennet. |
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HIS-Data: korrigiert aus: aequiuoa |
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So viel als
Arten des Gantzen sind, so
vielerley ist auch die Eintheilung. Das Gantze wird
eingetheilet in Totum essentiale, Integrale et
Vniuersale; das Totum essentiale wird in seine
wesentliche Stücke getheilet, als wenn die
Substantien in
Materia und
Forma, der
Mensch in
Leib und
Seele eingetheilet wird. |
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Das Totum integrale wird in die partes
integrantes eingetheilet. Zu diesem Toto integrali wird auch das
Totum potentatiuum gerechnet,
welches aus verschiedenen
Kräfften etwas zu
würcken bestehet: Als unsere Seele, welche
Verstand und
Willen hat, die
Majestät, welche in
verschiedene
Regalien eingetheilet wird. |
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Das Totum Vniuersale ist dasjenige, welches
als eine abstracte
Idée mehrere
Begriffe unter sich
hat, und also ein Genus in seine Species
eingetheilet wird. |
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Diese Eintheilung nennen sie diuisiones
primarias, welchen sie noch die secundarias, da
sie ein subjectum nach seinen verschiedenen
adjunctis betrachten, beyfügen. |
- Thomasius Erotemat.
Logic. …
- Bechmannus Instit. Logic. …
- Scheibler
Oper. Logico …
- Kekermann Syst. Log. Maj. …
- Auctor Artis Cogitandi …
- Weisens Doct. Logic. …
-
Titius Arte Cogitandi …
- Chauvin Lex. Phil. …
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Ausser dem sind noch einige andere
Untereintheilungen von der Diuision, die aber von
keiner Wichtigkeit sind, bey Langen in
Additionibus Nuclei. Log. Weis. … zu finden. |
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Diese Lehren gehören ei- |
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{Sp. 1091|S. 571} |
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gentlich in die Metaphysic, wir werden auch
unter den
Titel
Vnum mehrere Gelegenheit
hiervon zu
reden haben. |
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Die Diuision hingegen, wie sie in engerm
Verstande angenommen, und in der Logic
abgehandelt wird, gründet sich bloß auf das
Totum Vniuersale. In diesem Verstande ist sie ein
abstracter Begriff, durch welchen wir uns ein
Object, welches das Totum diuisum heisset, aus
dem
Grunde seiner
Accidentium, nach seinen
unterschiedenen
Arten, oder
membris
diuidentibus, und zwar zulänglich, und dem toti
diuiso adaequat vorstellen; damit wir aus der
gantzen Eintheilung so wohl, als die aus dem
besondern
Wesen einer jeden Art derer folgenden
unterschiedenen
Wahrheiten schlüssen, und die
hergegen aus der
Würckung solcher Arten
erfolgenden Irrthümer vermeiden mögen. |
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Fähret man fort die Membra Diuidentia noch
weiter einzutheilen, so werden solches die
Subdiuisionen
genennet. |
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Eine jede Eintheilung gründet sich also auf
ein Accidens oder auf einen solchen
Begriff,
welcher sich bey einigen Begriffen unsers Objects
befindet, bey andern aber nicht, und dieser wird
das Fundamentum diuidendi genennet. Will man
also erweisen, daß eine Diuision
möglich sey, so
muß man darthun, daß erstlich ein wahrhafftes
Abstractum von unserm Objecto vorhanden; zum
andern, daß dasselbige ein zufälliges Abstractum
sey. |
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Ob aber eine jede mögliche Diuision nöthig
sey, davon werden wir unten zu handeln
haben. |
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Das Accidens, auf welches sich eine
Eintheilung gründet, ist entweder ein Abstractum
metaphysicum, oder es ist ein Abstractum
disciplinale, nemlich eine
Caussa efficiens
oder
Effectus, ein
Endzweck oder ein
Mittel, daß
aber, in so ferne es nach seiner
Existenz
betrachtet wird, seiner Weite nach, die
Natur eines
blossen Accidentis hat. Dahero ist eine
Eintheilung in Ansehung des Fundamenti
diuidendi entweder metaphysica oder disciplinalis,
und die letztere wiederum theoretica oder
practica. |
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Das Accidens, welches der
Grund einer
Eintheilung ist, kan ferner dem Objecto entweder
in Ansehung seines Generis, oder seiner
Differentiae specificae zukommen, und zwar
beydes entweder
unmittelbahr oder mittelbahr
durch dazwischen kommende Folgerungen,
welches bey dem
Beweisse des
Fundamenti
diuidendi jederzeit beyzubringen ist. |
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Diejenigen Diuisiones nun, welche aus dem
genere eines Objects flüssen, hat unser Object mit
andern gemein: die aber aus der Differentia
specifica herkommen, sind demselben allein
eigen, daher denn die Diuision essentialis und
extraessentialis genennet wird. |
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In Ansehung des Gebrauches derer
Diuisionen wird eine Diuision nach der Natur des
Objects gemacht, oder man richtet seine
Gedancken auf besondere
Umstände bey einer
Sache; die erstere wird
theoretica, die andere
practica, aber in einem andern Verstande als oben
angeführet, genennet. Also kan man nach der
letztern wohl den Alexander M. in Alexandrum M.
ehe er Asien bezwungen, und Alexandrum M.
nachdem er dasselbe bezwungen hatte,
eintheilen; denn er wohl der alte Alexander
verblieb, so hatte sich doch sein
Gemüthe
verändert, und war daher einen Unterscheid
entstanden. |
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Von denen Diuisionen sind diese
Regeln zu
mercken: |
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In allen Eintheilungen müssen die membra
diuidentia einander richtig entgegen gesetzet
seyn, und kein membrum diuidens |
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{Sp. 1092} |
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muß das andere unter sich begreiffen. Diese
Eintheilungen sind also unrichtig, in welchen
die membra diuidentia und sudiuidentia in einer
Eintheilung zusammen vermenget werden. |
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Die einander entgegen gesetzten
Ideen sind
entweder contraria oder contradictoria, dahero die
Diuision in contrariam und contradictoriam
gleichfalls eingetheilet wird. Die Contraria ist, wo
die Membra diuidentia positiua oder bejahend sind,
z.E. die Menschen sind entweder
Männer oder
Weiber. Die
Contradictoria ist, wo ein Membrum
diuidens negatiuum zu finden. Z.E. Die Thiere sind
entweder Menschen oder nicht Menschen. Diese
Contradictoria Diuisiones sind zwar die
leichtesten, die Contrariae aber behalten dennoch
den
Vorzug. |
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Bey denen erstern lernet man nur, daß eine
Idee bey dem einen
sey und bey dem andern
nicht sey; bey denen letztern aber siehet man
zugleich die positiuen Ideen, welche sich bey
jeder Art befinden. Die Contradictoriae sind aber
dennoch in diesem Falle zu gebrauchen, wenn
man mit einem Unwissenden oder Sophisten zu
thun hat, indem die Membra diuidentia Positiua dem
Zweiffel derer Unwissenden, und dem
Wiederreden derer Sophisten leicht unterworffen
seyn können. |
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Die Membra diuidentia müssen allemahl das
gantze Totum diuisum in sich fassen, gleichfalls
müssen dieselben unter dem Toto diuiso begriffen
seyn, und solches von einem jedweden Membro
diuidente vniuersaliter bejahet werden können. |
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An eine gewisse Anzahl derer Membrorum
diuidentium sich zu binden, ist eine Grille. Einige haben lauter Dichotomien haben
wollen, siehe den
Titel
Dichotomie. Andere als Jo.
Amos Comenius in Opere Didactico und in
Praeludio Philosophiae, ingleichen Wesenbeccius
haben sich in die Trichotomie verliebt. |
Praschius de Jurecons.
Perfecto … |
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Weichel in Tetracty hat eine Probe von der
Tetrachotomie gegeben; gleichwohl müssen derer
Membrorum diuidentium nicht allzuviel seyn.
Dahero muß ein Object nicht in seine Individua
eingetheilet werden, es wäre denn, daß deren nur
gar wenige wären. Also ist die Eintheilung derer
Planeten in der Astronomie nicht unrecht. |
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Die Eintheilung ist eine
Art der
Abstraction,
der Abstraction aber ihr rechter
Endzweck ist
dieser, daß man der Mühe, alle
Individua zu
erkennen, überhoben seyn möge. Dieses ist der
Grund von der nur angeführten
Regel. |
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Wer ein Object richtig eintheilen will, muß das
Totum diuisum zu vorhero wohl definiren. Denn
hieraus kan er erkennen, ob die Membra diuidentia
entweder zu viel oder zu wenig seyn. |
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Es ist aber noch nicht genug, daß man weiß,
daß eine Eintheilung
möglich ist, sondern man
muß auch ihren
Nutzen betrachten. Die
Accidentia, welche der Grund der Eintheilung sind,
sind vielfältig, man muß aber keine in Betrachtung
ziehen, als nur diejenigen, welche bey
Abhandlung unsers Objects nöthig zu seyn
scheinen. Die Diuisiones essentiales aber welche
die eigentlichen Species unsers Objects
ausmachen, und die in der Methodologie dazu
dienen, daß man von dem obersten Genere biß
auf die untersten Species und Indiuidua
herabsteigen kan, können keines weges
weggelassen werden. |
-
Ridiger Sens. Ver. et
Fals. …
-
Müller in der Vernunfft-Lehre …
- Gundling
in Via Veritatis …
- Clericus Log. …
- Crousaz Syst.
de Reflex …
-
Buddeus Phil. Instrum. …
- Syrbius
Instit. Philos. Eclect. …
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