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Text |
Quellenangaben und Anmerkungen
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Aufnehmen und Wachsthum derer Wissenschafften von
Zeit zu Zeit. ¶ |
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{Sp. 1465|S. 746} |
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Wir wollen nunmehro das Aufnehmen und den Wachsthum derer Wissenschafften
vom Anfange der Welt bis auf jetzige Zeiten gantz kürtzlich entwerffen:¶ |
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1) Vor der Sündfluth. ¶ |
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Daß die Ertz-Väter vor der Sündfluth nicht eine gute
Erkenntniß
natürlicher Dinge gehabt, ist kein Zweifel; das aber würde ungereimt seyn, wenn
man ihnen eine Gelahrheit nach heutigem
Begriffe beylegen wolte. Folglich
gehöret es unter die müßigen
Gedancken
einiger Liebhaber der Alterthümer, was von Adams hinterlassenen
15
Büchern, von Seths Astronomischen Säulen, und von
Noäh Chymischer
Kunst vorgegeben wird.¶ |
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2) Zur Zeit der Ertz-Väter nach der Sündfluth.
¶ |
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Unter die weisen
Männer
dieser
Zeit werden
billig |
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- Abraham, Isaac,
Jacob, Joseph und Hiob;
- bey denen Heyden aber der
Egyptische Mercurius, und der Chaldäische Zoroaster
|
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gezehlet.¶ |
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3) Zur Zeit derer Heerführer und Richter.
¶ |
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Dieser Zeit-Begriff fänget sich an vom Jahre der Welt 2513 oder vom Ausgange
der
Kinder Israel aus Egypten, und gehet bis auf die Aufrichtung des
Königreichs
oder auf das Jahr der Welt 2909. Um solche
Zeit kan die Gelahrheit |
|
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I) |
Bey dem Volcke GOttes, vieler Hindernisse wegen,
nicht sonderlich gewesen seyn; doch sind einige Biblische
Bücher zu
mercken: |
|
1) |
die fünf Bücher Mosis, so er
kurtz vor seinem
Tode zu Ende gebracht: Ob aber Moses
die Chymische
Kunst verstanden, wie man aus
2 Mos. 32, 20, erweisen
will, überlassen wir andern zum Ausspruche; |
2) |
das Buch Josua; |
3) |
das Buch der Richter, welches Samuel
soll geschrieben haben; und |
4) |
die Bücher Samuelis; es kan aber Samuel
nicht mehr als die ersten 20 Capitel des ersten Buchs geschrieben haben. |
|
II) |
Unter den Heyden waren berühmt: |
|
1) |
Sanchoniathon, ein Phönicischer
Scribent; |
2) |
Cadmus, dem die Griechen ihre
Gelehrsamkeit zuschreiben; |
3) |
Orpheus, ein
Philosoph in
Thracien; |
4) |
Linus und Musäus,
Griechische Poeten; und |
5) |
Chiron und Aesculapius,
zwey berühmte
Ärtzte.¶ |
|
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4) Zur Zeit der
Könige des Volckes GOttes.
¶ |
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Dieser Zeit-Begriff gehet vom Jahr der Welt 2909, oder vom Anfange des
Königreichs, bis auf das Ende der Babylonischen Gefangenschafft oder auf das
Jahr der Welt 3468. Unter die Gelehrten und weisen
Männer dieser
Zeit werden
billig gezehlet |
|
|
I) |
Bey denen Juden: |
|
1) |
David, |
2) |
Salomo, von dessen grosser
Weisheit sehe man
1 Kön. 4, 29-34. |
3) |
Daniel, u.a.m. |
|
II) |
Bey denen Heyden: |
|
1) |
Homer, |
2) |
Hesiodus, |
3) |
Aesop. |
|
|
Die
Nahmen derer sieben Weisen
begreiffet folgendes Distichon: |
|
Cum Solone
Thales, Periander cum
Cleobulo,
Junguntur Chilo, Pittacus
atque Bias. |
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{Sp. 1466} |
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III) |
Sonst machen auch die Egyptier, Chaldäer und
Sabäer mit ihrer
Weisheit ein großes Aufsehen. |
IV) |
Die Sibyllen mit ihren vermeynten Weissagungen
gehören auch in diese
Zeit.¶ |
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5) Zur Zeit der Fürsten und Hohenpriester.
¶ |
|
|
Solcher Zeit-Begriff enthält die
Zeit vom Jahr der Welt 3468, oder vom Ende
der Babylonischen Gefangenschafft, bis auf die Maccabäer, oder auf das Jahr
3840. In diese Zeit gehöret |
|
|
I) |
Bey denen Juden: die große Synagoge, wie auch
einige Biblische
Schrifften: |
|
1) |
die Bücher derer Könige, |
2) |
der Chronick, |
3) |
das Buch Esrä, siehe Esr. 7, 6, 11, |
4) |
Nehemiä, |
5) |
Esther, |
6) |
das Buch Syrachs. |
|
|
So wurde auch die berühmte Ubersetzung derer
siebentzig Dolmetscher verfertiget. |
II) |
Bey denen Heyden haben floriret: |
|
- Pythagoras,
- Anaxagoras,
- Socrates,
- Herodotus,
- Isocrates,
- Thucydides,
- Lysias,
- Hippocrates,
- Xenophon,
- Plato,
- Aristoteles,
- Diogenes,
- Demosthenes,
- Euclides,
- Zeno Cittiäus,
- Archimedes,
- Polybius,
- Diodorus
Siculus,
- Epicurus,
- Plautus und
- Terentius.¶
|
|
|
|
|
|
|
6) Zur Zeit der Maccabäer.
¶ |
|
|
Dieser Zeit-Begriff fänget sich an vom Jahr der Welt 3840 oder von
Juda, dem Maccabäer, und gehet bis auf Herodem, den
Grossen, oder auf das Jahr der Welt 3964. Zu dieser
Zeit werden gerechnet |
|
|
I) |
Bey den Jüden: |
|
1) |
die Schrifftgelehrten, Matth. 23, 2; |
2) |
die vielen Synagogen; |
3) |
einige Biblische
Schrifften, als das Buch der
Weisheit, und die Bücher der Maccabäer. |
|
II) |
Bey den Heyden, sonderlich den Griechen, kamen
folgende Secten nun erst recht in Flor: |
|
1) |
die Platonische, woraus drey
Academien
entstanden; |
2) |
die Peripatetische, deren Haupt Aristoteles war; |
3) |
die Stoische, deren Stiffter war Zeno Cittiäus; |
4) |
die Epicurische, so in 237 Jahre gedauret; und |
5) |
die Sceptische, deren Urheber Pyrrho gewesen. |
|
III) |
Bey den Römern kamen die
Studien sehr empor,
immaßen sie sich auf die
Philosophie, Poesie und Historie, sonderlich
aber auf die Beredsamkeit und Rechtsgelahrheit mit grossem Fleisse
legten.¶ |
|
|
|
|
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|
7) Zur Zeit der Herodianer.
¶ |
|
|
Dieser Zeit-Begriff fänget sich an vom Herode, dem Großen,
oder vom Jahre der Welt 3964, und gehet bis auf die zweyte Zerstörung der
Stadt
Jerusalem; läufft also in die ersten 70 Jahre nach Christi Geburt hinein. Um
diese
Zeit kamen die
Studien in einen ungemeinen Flor, wie denn |
|
|
I) |
Bey den Jüden viele
hohe Schulen angeleget worden, deren zu Jerusalem
über 300 sollen gewesen seyn. Sonderlich haben sich hervorgethan:
|
|
1) |
der ältere Hillel, und seine
beyden Discipul; |
2) |
R. Schammai, und |
3) |
R. Jonathan, welcher die fünff
Bücher Mosis und die Propheten ins Chaldäische übersetzet hat. |
|
II) |
Bey den Römern sind vor andern berühmt:
|
|
1) |
die Poeten: |
|
- Lucretius,
- Catullus,
- Tibullus,
- Propertius,
- Virgilius Maro,
|
|
|
|
{Sp. 1467|S. 747} |
|
|
|
- Q. Horatius Flaccus,
- und P. Ovidius;
|
2) |
die Geschichtschreiber: |
|
- C. Sallustius Crispus,
- C. Julius Cäsar,
- Cornelius Nepos,
- Aulus Hirtius,
- und T. Livius Patavinus;
|
3) |
der grosse Redner M. Tullius Cicero; und |
4) |
der grosse Römische Baumeister M. Vitruvius
Pollio. |
|
|
Sonst pflegt diese
Zeit aetas aurea latinitatis genennet zu
werden, weil in derselben die
Lateinische Sprache ihre höchste
Zierlichkeit erlanget hatte.¶ |
|
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|
|
|
|
8. Nach Christi Geburt:
¶ |
|
|
Im I Jahrhunderte.
¶ |
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|
In demselbigen sind folgende
Schrifftsteller zu mercken: |
|
|
I) |
Christliche: |
|
- Matthäus,
- Marcus,
- Lucas,
- Johannes,
- Petrus,
- Paulus,
- Jacobus,
- Dionysius Areopagita
- und
Hermes.
|
II) |
Jüdische: |
|
1) |
Onkelos, Proselytus oder ein
Juden-Gesell, weil er zuvor ein Heyde gewesen, ein berühmter Jüdischer
Paraphrastes und Urheber der ersten Chaldäischen Ubersetzung der Bücher
Moses; |
2) |
Gamaliel, ein
ansehnlicher
Lehrer aus der
Schule Hillels und Lehrmeister des Apostels Paulus, |
3) |
Philo, von Alexandrien; |
4) |
Josephus, der die Jüdischen
Alterthümer geschrieben; |
5) |
R. Eliezer, von den Juden Gadol,
der Grosse, genannt, von dem die Capitula Eliezeris bekannt;
und |
6) |
Justus von Tiberias, ein bey
denen Jüden
angesehener
Mann, aber Josephi Feind, der eine Chronicke von
denen Königen in Juda geschrieben, wie auch Commentarios vom Jüdischen
Kriege. |
|
III) |
Griechische: |
|
1) |
Strabo, ein
Philosoph und
Geschichtschreiber, der eine
Geographie geschrieben; und |
2) |
Dionysius, der eine
Erd-Beschreibung gemacht und hinterlassen. |
|
IV) |
Lateinische: |
|
1) |
C. Julius Hyginus, ein
Grammaticus, aus Spanien bürtig; |
2) |
Trogus Pompejus, ein
Geschichtschreiber, dessen Historie Justinus zusammen gezogen; |
3) |
Aurelius Cornelius Celsus, ein
gelehrter und in der Medicin sehr erfahrner
Mann, Medicorum Cicero
und Hippocrates Latinus genannt; |
4) |
M. Manilius, ein Poet, der das
Astronomicon in heroischen Versen geschrieben; |
5) |
Phädrus, ein Poet, aus Thracien
gebürtig, dessen Fabeln bekannt genung sind; |
6) |
Vellejus Paterculus, ein
Geschichtschreiber, der eine Römische Historie geschrieben; |
7) |
Valerius Maximus, von Rom
gebürtig, welcher die
Thaten und merckwürdigen
Reden der Römer und
anderer grossen Leute aufgezeichnet hat; |
8) |
Pomponius Mela, ein Spanier und
Geographus, dessen drey
Bücher de situ Orbis bekannt sind; |
9) |
M. T. Annäus Seneca von Cordua
aus Spanien, Rhetor genannt so allerhand schöne Excerpte aus
den Declamationibus der alten Griechen und Römer zusammen
getragen; |
10) |
L. Jun. Moderatus Columella, von
Cadix aus Spanien, der zu Rom 12
Bücher vom Land-Bau
geschrieben; |
11) |
Asconius Pedianus, ein
Grammaticus von Padua; |
12) |
Q. Curtius Rufus der die
Geschichte Alexanders, des Grossen, beschrieben; |
13) |
A. Versius Flaccus, ein
Satyrischer Poet und Römischer Edelmann; |
14) |
Petronius Arbiter, dessen
Satyricon gar bekannt ist; |
15) |
L. Annäus Seneca, ein
Philosoph,
daher er auch zum Unter- |
|
|
|
|
{Sp. 1468} |
|
|
|
|
schied von seinem obgedachten
Vater, Seneca
Philosophus genennet wird; |
16) |
Seneca Tragicus, so Tragödien
geschrieben; |
17) |
M. Annäus Lucanus, Poet, von
Cordua aus Spanien, der de bello civili Caesaris et Pompeji
geschrieben, unter dem
Titul: Pharsalia; |
18) |
C. Plinius Secundus der ältere (Major)
von Verona gebürtig, so Historiam Naturalem hinterlassen; |
19) |
M. Fabius Quintilianus, ein
Spanier, war ein Rhetor und Professor der Eloquentz zu Rom; |
20) |
Sextus Jul. Frontinus, der
de Stratagematibus
geschrieben; |
21) |
M. Valerius Martialis, ein Poet
und der beste Epigrammaticus, von Bilbilis in Aragonien
gebürtig; |
22) |
Valerius Flaccus, aus Süzze,
eine Stadt in Campagnia di Roma, ein Poet, der de Argonautis
geschrieben; |
23) |
C. Silius Italicus, von
Alt-Seville, sonst Italia genannt, gebürtig, ein Poet, der von dem
andern Punischen Kriege geschrieben; |
24) |
P. Statius Papirius, ein
Poeta Epicus; |
25) |
C. Plinius Cäcilius Secundus,
der Jüngere (Minor) von Como gebürtig, der einen
Panegyricum dem Trajan geschrieben; und |
26) |
C. Julius Solinus, ein Römer und
Lateinischer
Grammaticus. |
|
|
Auch ist zu mercken, daß von Tiberio bis auf den
Käyser Antoninum Pium
das silberne Alter der
Lateinischen Sprache angehe.¶ |
|
|
|
|
|
|
Im II Jahrhunderte.
¶ |
|
|
In diesem Jahrhunderte beflissen sich die Christlichen Lehrer die
Wissenschafften und was darzu nöthig, in guten
Stand zu setzen und zu erhalten.
Die
Bischöffe
hielten
Schule, und
unterwiesen nicht nur die Catechumenos, sondern machten auch
andere zum Lehr-Amte
geschickt. |
- Eusebius lib. 3. c. 23. und
lib. 5. c. 20.
- Nicephorus lib. 3.
c. 29. und lib. 4. c. 30.
|
|
Nechst diesem hatten die Christlichen
Philosophen ihre
Schulen,
Justinus zu Rom, Quadratus und Aristides
zu Athen und andere mehr. |
- Eusebius lib. 4. c. 16. und
c. 23.
- Hieronymus de Scriptor. in Justino c.
19 et ep. 34.
- Clemens Alex. Stromat. lib. 1.
|
|
Absonderlich aber war die
Schule zu Alexandria berühmt. Die Aufseher dieser
Schulen waren die
Bischöffe, welche auch die
Ämter darinnen
bestellten. Das vornehmste aber, was darinnen gelehret wurde, war das
Christenthum und die
heil. Schrifft;
Wiewohl auch aus allen Umständen erhellet, daß man andere gute Wissenschafften,
als die
Philosophie, Beredsamkeit etc. nicht mag bey Seite gesetzet haben.¶ |
Centuriat. Magdeb. Cent.
2, c. 7. de scholis.
|
|
Daß die Christen auch grossen Fleiß angewendet, die biblischen und anderer
gottseligen
Männer
Schrifften
zusammen zu bringen und aufzuheben, lassen die Exempel Melitonis
und Pantäni, nicht zweiffeln. Eusebius und
Hieronymus geben in den folgenden Zeiten so viel Nachrichten
von schönen Schrifften, daß daraus die Sorgfalt vor die Erhaltung derselben bey
den grossen Verfolgungen genugsam zu schliessen. |
|
|
Sonderlich gedencket Eusebius Hist. Eccl. L. 6.
c. 20. der Bibliotheck, welche der
Bischoff Alexander
zu Jerusalem angerichtet, und bis auf seine Zeiten erhalten worden, aus welcher
er reichliche
Materien zu seiner Kirchen-Historie hätte nehmen können. |
|
|
Es beruffen sich auch die Kirchen- |
|
|
{Sp. 1469|S. 748} |
|
|
Väter hin und wieder auf die Archiven der Apostolischen Kirchen, in welchen
sonderlich die
Bücher der
heiligen Schrifft
vollkommen und rein anzutreffen. Diese waren eben solche Bibliothecken, darinnen
man die Göttlichen und andere erbauliche Schrifften behutsam sammlete, und auf
die Nachkommenschafft verwahrete.¶ |
|
|
Auch ist das Neue Testament in die Syrische Sprache übersetzet worden. |
|
|
Von
Schrifftstellern dieses Jahrhunderts sind merckwürdig |
|
|
1) |
Christliche: |
|
- Ignatius,
- Polycarpus,
- Justinus Martyr,
- Irenäus,
- Tertullianus;
- Papias,
- Quadratus,
- Aristides Melito Asianus,
- Athenagoras,
- Hegesippus;
|
2) |
Heydnische: |
|
- Plutarchus,
- Tacitus,
- Florus,
- Suetonius,
- Justinus,
- Gellius,
- Lucianus,
- Appianus,
- Aelianus,
- Apulejus,
- Pausanias,
- Galenus,
- Arrianus,
- Laertius,
- Maximus Tyrius,
- Philostratus.
|
|
Von dem
Kayser Antonino Pio, bis auf den Anfang
des fünfften Jahrhunderts gehet das eherne Alter der
Lateinischen Sprache. |
3) |
Jüdische: R. Juda Hakkadosch,
der die Mischna verfertiget, und damit den
Grund zum Talmud legte.¶ |
|
|
|
|
|
|
Im III
Jahrhunderte: ¶ |
|
|
Es war auch noch in diesem Jahrhunderte die Alexandrinische
Schule
die berühmteste, worinnen viel treffliche Lehrer gewesen. Ausser dieser
bemercket man die Antiochenische, worinnen sich
Malchion einen besondern
Namen gemacht. Zu Cäsarien hatte
Pamphilus eine Schule angerichtet, worinne sowohl die
Philosophie als
Theologie gelehret ward. |
Nicephorus lib. 5. c. 37. |
|
Der Schule Origenis zu Cäsarien geschiehet auch Meldung.
Und es ist auch nicht zu zweifeln, daß überall bey den Kirchen kleine Schulen
gewesen, worinne sonderlich die Juden im Christenthum
unterwiesen worden. Solche
Schulen scheinen sonderlich in zwey Classen getheilet gewesen zu seyn, in deren
einer die Anfänger, in der andern aber die vollkommeneren
unterrichtet wurden.
Die Disciplinen, so man tractirte, waren die |
|
|
- Grammatick,
- Arithmetick,
- Geometrie,
- Astronomie,
- Physick,
- Dialektick,
- Rhetorick,
- und denn hauptsächlich das
Christenthum oder die Theologie.
|
- Origines hom. 6. in Judic.
- Eusebius H.E. lib. 6. c. 3. und c.
32. lib. 7. c. 32.¶
|
|
Nebst der Bibliotheck zu Jerusalem wird der Bibliotheck Pamphili
zu Cäsarien Erwehnung gethan, |
Euseb. H.E. l. 6. c. 32. |
|
Daß man bey iedweder Kirche benöthigte
Bücher angeschafft, ist daraus
abzunehmen, weil man selbige bey der Zerstörung der Christlichen Bethhäuser in
den Verfolgungen öffentlich zu verbrennen pflegte. |
Euseb. H. E. lib. 8. c. 2.¶
|
|
Die
Schrifftsteller dieses Jahrhunderts sind |
|
|
1) |
Die Christlichen: |
|
- Clemens
Alexandrinus,
- Origines,
- Minutius Felix,
- Julius Africanus,
- Hippolytus
Martyr,
- Gregorius Thaumaturgus,
- Cyprianus,
- Dionysius Alexandrinus,
- und
Methodius;
|
2) |
Die Heydnischen, als |
|
- Herodianus,
- Censorinus,
- Palladius,
- Solinus,
- Dio Caßius,
- Porphyrius,
- die beyden Juristen Ulpianus und Paullus,
- endlich die Scriptores Historiae
Augustae Minores;
|
|
und |
3) |
die Jüdische: R. Jochanan,
{Sp. 1470}
der die Gemara verfertiget, und den Jerusalemischen Talmud zu
Stande
gebracht.¶ |
|
|
|
|
|
|
Im IV
Jahrhunderte. ¶ |
|
|
Man gedencket verschiedener berühmten Schulen in diesem Jahrhunderte, als: |
|
|
- in Asien nennet man die Schulen
|
|
|
|
- zu Cäsarien in Cappadocien, allwo Constantii
Söhne, Julianus und
Gallus, auch Basilius, Nazianzenus und viel andere studireten.
|
|
- Zosimus lib. 5. c. 2.
- Nazianzen. orat. de laud. Basilii);
|
|
|
- Zu Nicomedien, welche der Redner Lactantius berümt machte,
|
|
(Hieronym. de viris illustr.); |
|
|
- zu Laodicäa, welche Apollinarius besuchte.
|
|
(Socrates lib. 2. c. 46.); |
|
|
- zu Cäsarien in Palästina, u.a.m.
|
|
- Nazianz. orat. in fun. fratr. Caesarii.
- Cent. Magdeb. Cent. 4. c. 7.
|
|
- In Africa behielte die Alexandrinische
Schule noch vor
allen andern den Preiß, worinnen Didymus und Aetius einen grossen
Nahmen
hatten,
|
(Ruffinus lib. 2. c. 7.
Sozomenus lib. 3. c. 6. 15.
Nazianzen. l.c.) |
|
|
Sonst hatte auch der Redner Arnobius
zu Sicia in Africa eine Schule angerichtet, welche Lactantius
frequentirete. |
|
|
|
|
|
|
|
- die vornehmste zu Athen, deren hin und wieder gedacht wird;
|
|
|
|
|
- ferner die zu Constantinopel,
|
|
(Socrates lib. 3. c. 1.) |
|
|
- Zu Rom, allwo Victorinus der Africaner die
Rede-Kunst docirete.
|
|
(Hieronym. in Catal.) |
|
|
- In Britannien zu Chester und andern
Orten.
|
|
Cent. Magdeb. l.c. |
|
Die Art der
Unterweisung betreffend, so scheinet es, daß man die jungen
Leute anfänglich im
Grunde des Christlichen Glaubens wohl
unterrichtet, und
nachmahls die schönen Wissenschafften,
Philosophie und Mathematischen
Studien
mit ihnen tractiret. |
Sozomenus, lib. 3. c. 6. |
|
Sonst hatte man auch Professores der
Rechte
und der Medicin, welche einer grossen
Freyheit
von allerhand Belästigungen genossen, |
L. Medicos Cod. de Profess. et Med. |
|
Ein ieder Professor aber muste von 7 Kollegen vor tüchtig
erkannt, und vom
Hofe confirmiret werden, |
L. Si quis ib. it. L. Magistros studior. ibid.
¶ |
|
Wie die Verfolger die Biblischen Bücher sehr dünne gemacht hatten, also ließ
Constantin der Grosse auf seine Kosten eine grosse Menge derselben abschreiben,
und in die Kirchen schaffen. |
Socrates l. 1. c. 9. |
|
Man hatte demnach schöne Bibliothecken |
|
|
|
- zu Alexandrien, welche nachmahls von denen Arianern beraubt
wurden,
|
|
(Athanasius de persecut. ad orthod.); |
|
|
- zu Antiochien, welche Jovinianus auf Anstifften
seiner Gemahlin anstecken lassen;
|
|
|
|
|
- zu Cäsarien, und sonst bey den Kirchen.
|
|
Hieronymus ad Pammach. in apol. adv.
Ruffin.
¶ |
|
Das Mönchs-Leben, welches nach dem
Griechischen seinen
Nahmen von der Einsamkeit führet, gieng in diesem
Jahrhunderte recht an, nachdem Paulus von Theben und Antonius in dem vorigen
Jahrhunderte den
Grund dazu geleget hatten. Doch diese enthielten sich nebst
ihren Nachfolgern als Einsiedler in den
wüsten Örtern: Hilarion aber brachte in
Palästina zu erst die
Klöster auf. Es waren aber die Klöster solche einsame
Gebäude, worinnen man zu den Tugenden, der Enthaltung, Fasten,
Geduld und
Arbeit angewöhnet ward. Nechst dem
unterrichtete man die
Lehr-Begierigen in guten Wissenschafften und
Sprachen.¶ |
|
|
{Sp.1471|S. 749} |
|
|
Die
Schrifftsteller des vierdten Jahrhunderts sind |
|
|
1) |
die Christlichen, als |
|
- Arnobius,
- Athanasius,
- Eusebius,
- Hilarius,
- Macarius,
- Optatus Afer,
- Cyrillus,
- Basilius Magnus,
- Gregorius Nazianzenus oder Nyßenus,
- Ambrosius,
- Chrysostomus,
- Ruffinus,
- Jul. Firmicus,
- Epiphanius,
- Prudentius,
- Dydimus Alexandrinus,
- Ausonius,
- Hieronymus
- und Augustinus;
|
2) |
die Heydnischen, als: |
|
- Terentianus,
- Maurus,
- Libanius,
- Eunapius,
- Chalcidius,
- Jamblichius,
- Donatus,
- Aurelius Victor,
- Eutropius,
- Symmachus,
- Ammianus Marcellinus,
- Vegetius,
- Macrobius
- und Claudianus;
|
3) |
[1] die Jüdischen:
als |
|
- R. Hillel
Hannasi, der den Jüdischen Calender gemacht,
- und Rabbi Ase in
Babylonien, der eine neue Gemara über die Mischna zu sammlen anfieng.¶
|
|
[1] |
HIS-Data: Zählung ergänzt |
|
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