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Text |
Quellenangaben
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Das sechzehende Jahrhundert war an
sothanen Helicons-Früchten nicht weniger
glücklich, als das vorige, immaßen sogleich nach
dessen Eintritt im Jahr 1502, den 18. October
die¶ |
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18) |
Wittenbergische zur
Welt
kam, welche
Churfürst Friedrich der
III.
anrichtete, und Mellerstaden zum ersten Rector
darauf machte. Sie ist wegen der grossen Menge
der allda gelebten
Gelehrten vor allen berühmt,
welchen Ruhm zweyer ihr Gedächtniß gar
sonderbahr erhöhet, derer die eine der Lutherus
ist, welchen die Christliche Religion wieder in
vorigen Glantz hergestellet: der andere aber
Philippus Melanchthon, ein
Mann, den gantz
Teutschland als seinen Präceptor verehrte, und
der bey der
Gelehrsamkeit gewiß nicht ein kleines
gethan. |
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Durch die in
Sachsen
vorgegangenen Veränderungen war sie in
ziemliches Abnehmen gerathen; doch Churfürst
Mauritius er- |
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{Sp. 1738} |
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neuerte sie gar
ansehnlich, und Churfürst August gab ihr vollends
das rechte
Leben wieder. |
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Siehe von Wittenberg
weitläufftig Lucä Europ. Helic. … |
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Dieser folget im Jahr 1506 den 26sten
Februar, oder den 27 April, wie etliche wollen,
die¶ |
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19) |
Franckfurtische an der
Oder nach. Churfürst Joachim der erste samt
seinem Herrn Bruder, dem Printzen Albertus
verrichteten ein so löbliches
Werck. Sie erhielten
so wohl die Päbstlichen von Julius dem II. als
Kayserlichen von Maximilianus dem I. behörigen
Privilegien, und ward solche mit grossen
Solennitäten eingeweyhet, auch Conradus
Wimpina zum ersten Rector darauf gemacht. |
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Siehe von Franckfurt den
angeführten Lucä … |
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Unter allen
Protestantischen
Academien aber
hat die¶ |
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20) |
Marpurgische die Ehre,
die erste zu seyn, indem selbige
Landgraf Philipp
von Hessen, der Großmüthige, im Jahr 1526
stiftete, allein die eingefallenen Trublen
verhinderten, daß sie nicht eher als 1535 zu
einem rechten Aufnehmen gerathen kunte, von
welcher
Zeit an sie auch bißher allemahl in gutem
Stande geblieben. |
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Der unglückliche Churfürst zu Sachsen
Johann Friedrich hatte zwar die Chur verlohren;
doch unterließ er deßwegen nicht seine zu den
Studien tragende
Liebe zu bezeugen. Nachdem er
seiner Haft wieder entlediget, so war er darauf
bedacht, wie er die ihm annoch übergebliebenen
Lande mit einer Academie versorgen könnte,
deßwegen er im Jahr 1548 die¶ |
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21) |
Jenaische damahls
anlegte, die aber erst den 25. Januar 1558
eingeweyhet wurde, worzu die nöthigen
Kayserlichen Privilegien ihm auch nicht
ermangelten. Die Wohlfeile des
Orts hat allemahl
eine starcke Anzahl
Studirende dahin gezogen,
und dürfte solche vielleicht noch grösser seyn,
wenn die vielen schädlichen
Freyheiten ihnen in
etwas beschnitten würden, worzu zwar nunmehro
allbereit ein guter Anfang ist gemacht worden.
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Die grosse Ergebenheit, welche der Cardinal
und
Bischof zu Augsburg Otto Truchses von
Waldburg zu seiner Catholischen Religion trug,
veranlassete ihn, im Jahr 1549 oder 1564 wie
etliche wollen zu¶ |
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22) |
Dillingen, eine Academie
zu stiften. Selbige ist bisher in ziemlichem Flore
gewesen, wegen der stachlichten
Schriften aber,
welche die auf solcher die Oberhand führenden
Jesuiten, im XVI. und XVII. Jahrhundert wider die
Protestanten herausgehen lassen, bey selbigen in
eben keinen gar zu gutem Andencken. |
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Doch die
Reichs-Städte wollten denen
Reichs-Fürsten in diesem Stück nicht nachgeben;
derowegen kam die
Stadt¶ |
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23) |
Straßburg im Jahr 1568,
mit der ihrigen hervor.
Conring saget, 1567, und
Middendorp will … gar 1538 haben, rechnet sie
auch nicht mit unter die Academien, sondern
gedencket nur, daß es ein Gymnasium illustre sey. Johann Sturm, dessen Gedächtniß noch bey
allen Gelehrten in ruhmbaren Andencken ist, war
auf solcher der erste Rector. Es hat auch selbige
iederzeit in gutem
Ansehen gestanden, und viele
berühmte Männer gehabt. Darunter von
denen |
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{Sp. 1739|S. 883} |
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Theologen Dorschäus,
Dannhauer, die Schmidte, Schedius, Bebel, Faust
und Zentgrav zu zehlen sind; von denen
Philosophen aber außer dem angezogenen Sturm
der Bernegger, Bröler und Junius vor andern
genennet zu werden verdienen. Allein nachdem
sie zeither unter dem Frantzösischen Joche
schmachten muß, so ist leicht zu erachten, daß es
nicht nur um die Religion gefährlich aussähe,
sondern auch die Kriegs-Unruhen an dem vorigen
Wohlstande ein ziemliches mögen verringert
haben. Nach dem Ryßwickischen Frieden, da
Straßburg völlig an Franckreich kommen, hat
Ludwig der XIV. im Jahr 1698, noch eine
Catholische Academie allda anrichten lassen, daß
also diese Stadt sich nunmehr mit einer doppelten
hohen Schule versorget siehet, davon aber
freylich die erstere nunmehro pressa ist. |
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Das 1576ste Jahr konnte sich in so ferne
eines zweyfachen Glückes rühmen, in dem so
wohl die¶ |
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24) |
Helmstädtische, von
Hertzog Julius zu Braunschweig und Lüneburg
errichtet, und mit trefflichen Privilegien versorget
wurde, |
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als auch, daß die Stadt Nürnberg die
Erlaubniß bekam, zu¶ |
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25) |
Altorf eine Academie
anlegen zu dürffen. |
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Jene ob sie gleich andern
am Alter nachgehen muß, so übertrift sie doch
viele an Menge der allda gelebten gelehrten
Leute, unter welchen
Conring vor andern als ein
Stern hervorstrahlet. |
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Diese die Altorfische aber
hatte lange Zeit nicht die Erlaubniß, in allen
Facultäten Doctores zu creiren; Doch von dem
Kayser Ferdinand erlangte sie solches endlich.
Der Ort ist klein, also die Freqvenz auch nicht
allzustarck, wiewohl auf selbiger nicht weniger
viele herrliche Männer jederzeit zu finden
gewesen, als |
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- unter den Theologen
- Joh. Piccartus,
- Matthias,
- König,
- die Sauberte,
- Dürrius,
- Sonntag,
- Lange.
- Unter den Juristen
- Wesenbecius,
- Rittershusius,
- Wagenseil.
- Unter den Medicis
- Taurellus,
- Scherbius,
- und die Hofmänner.
- Unter
den Philosophen
- Mich. Piccartus,
- Caroli,
- Hackspan,
- Sturm,
- Omeis,
- Moller und andere.
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Siehe von der Universität
Altorf den Lucä am angezogenen Orte
… |
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Das letzte zurückgelegte Jahrhundert durfte
ebenfalls
sagen, daß es verschiedene Musen
Sitze gezeuget habe. Unter solchen war die¶ |
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26) |
Gießische die erste,
welche Landgraf Ludwig zu Hessen im Jahr 1607
anrichtete, und derhalben von Kayserl. Maj. die
nöthigen Privilegien ausbrachte. |
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Ein Catholischer Fürst, nemlich der Bischoff
zu Paderborn, Theodor von Fürstenberg folgete
1616 nach, und legt die zu¶ |
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27) |
Paderborn an, die aber in
grosses Aufnehmen nie gelanget. |
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Ingleichen errichtete im Jahr 1628 Bischof
Paris die¶ |
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und im Jahr 1649 Bischof Otto Melchior
die¶ |
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allein auch diese zwey
kommen in keine sonderliche Consideration. |
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Die¶ |
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30) |
Rintelische brachte
Graf
Ernst zu Holstein und Schaumburg im Jahr 1621
den 27 Julius zu Stande. Den 30jährigen
deutschen Krieg |
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{Sp. 1740} |
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über erlitte die Stadt
Rinteln samt der
Universität mancherley
Gewaltthätigkeiten. Im Jahr 1623,1633 und 1643
wütete Mars daselbst hefftig. Damahls, als in dem
letztangezogenen Jahre Rinteln den Kayserlichen
herhalten muste, verschoneten die scharffen
Executionen am wenigsten derer Herren
Professorum, etlichen aus ihnen wurden die
Häuser geplündert, und sie noch darzu derer
Kleider beraubet, und biß aufs Hembde
ausgezogen. Solche Proceduren druckten der
Universität, als einer jungen zarten
Tochter
schmertzliche Wunden, und droheten ihr den
Ruin. Jedoch im Jahr 1648 kamen durch den
erwünschten
Frieden die Studien wieder in den
Lauf. Diese Universität hat eine schöne
Bibliothec
und wohlangelegten Hortum medicum. |
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Ihr folgete die |
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31) |
Duisburgische im Jahr
1655, die der in denen teutschen Geschichten so
höchst berühmte
Churfürst von
Brandenburg, der
grosse Friedrich Wilhelm eröffnete, und selbige
reichlich dotirte, auch gar prächtig einweyhen
ließ. |
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Siehe von Duisburg
weitläufftig Lucä Europ. Helic. … allwo das
Churfürstl. Intimations-Diploma, Inaugurations-Solennitäten und Kayserl. Privilegium, wie auch
eine Liste derer berühmtesten Duisburgischen
Professoren enthalten ist. |
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Die ansehnliche |
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32) |
Kielische kam im Jahr
1665 auf die Welt, welche Christian Albrecht,
Hertzog zu Holstein-Schleßwig gebar, und sie mit
denen behörigen Kayserlichen Privilegien
versorgete. Sie ist jederzeit eine Wohnstadt
gelehrter Leute gewesen, unter welchen der
belobte Morhof von
Rechts wegen oben
anstehet. |
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Im Jahr 1677 wurde Ihro damahls
regierenden Kayserl. Maj. in Dero Lande ebenfalls
eine hohe Schule, nemlich zu |
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33) |
Inspruck in Tyrol gestiftet,
von der aber bisher nicht viel bekannt
geworden. |
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Die |
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34) |
Molsheimische im Elsaß,
die im Jahr 1618 der Ertzhertzog Leopold von
Österreich fundirte, rechnen zwar einige auch
unter die Academien; doch sie mag mehr ein
Jesuiter-Gymnasium, als dergleichen hohe Schule
heissen. |
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Sonder Zweifel aber wird alle bißher erzehlte
an Pracht der Einweyhung die |
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35.) |
Hällische, Friedrichs-Universität weit übertreffen, welche 1694. den 1
Julius der König in Preußen, Friedrich der III. als
damahlen noch Churfürst von
Brandenburg
aufrichtete, und durch Dero allerhöchste
Gegenwart inauguriren halffen, welches mit einer
solchen Herrlichkeit geschehen, daß die Welt bey
einem solchen Actu dergleichen noch nie erlebet.
Von allem was dabey vorgefallen, und wie sie mit
vielen gelehrten Männern gezieret, und in großen
Flor gebracht worden, davon ist eine ausführliche
Beschreibung durch den Druck bekannt gemacht
worden. |
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Und es kan auch Lucä in dem
angezogenen Orte weitläuftig nachgelesen
werden. |
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Auf Antrieb der so genannten Patrum
Societatis Iesu ist im Jahr 1702, unvermuthet eine
neue Universität zu |
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36) |
Breßlau eingeführet
worden, welche nach dem glorwürdigsten Leopold
den Nahmen Leo- |
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{Sp. 1741|S. 884} |
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poldina führet. Der
Director hierbey ist der bekannte D. Franciscus
Wolf, welcher Prof. Theol. primarius gewesen, und
als erster Rector die Inauguration der Academie in
einem kurtzen Programmate intimiret hat. Selbige
ist am 16 Nov. in der Jesuiter Kirche verrichtet
worden.¶ |
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Im IV. Decennio des gegenwärtigen XVIII.
Jahrhunderts, legeten Ihro Königl.
Großbritannische Maj. die Stadt¶ |
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37.) |
Göttingen zu einem
Musen Sitze an, beruften zu solchem Ende von
den berühmtesten Academien Teutschlandes die
bekanntesten Professores, unterstützten die
neuangelegte Universität mit höchsten Kayserl.
und Königl. Privilegien, begnadigten sie mit
kostbaren Sceptern, Statuten und Siegel, und
nahmen die dahin beruffenen Professores zu dero
Räthen allergnädigst an. Ihro Königl. Groß-Britannische nenneten diese Universität nach
ihrem höchsten Königlichen Nahmen, die Georg-
August-Universität; Und damit denen auswärtigen,
besonders aber der gelehrten Welt sothane
Adoption kund würde, verordneten sie bey Dero
höchsten Gegenwart ihren teutschen Landen, daß
man einen solennen Inaugurations-Termin
ansetzen möchte, durch welchen die Universität
Göttingen ihren völligen Glanz und Ansehen
erhalten sollte. Und zu diesem erwehlete man den
17. Sept. des 1737sten Jahres, als an welchem
Tage die Inaugurations-Solennitäten in Gegenwart
zweyer zur Inauguration hochbestalten Herrn
Gesandten, Herrn Gerlach Adolphs von
Münchhausen, und Herr Johann Peter Tappens
vor sich giengen. |
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Zum ersten Pro-Rectore und Decano Facultatis theol. dieser Georg-August
Universität, ward Herr D. Jacob Wilhelm
Feuerlein, Prof. Theol. prim. und General-
Superintendent des Fürstenthums Göttingen
proclamiret. In der Juristischen Facultät wurde
Herr Hofrath George Christian Gebauer; in der
Medicinischen Herr Hofrath D. George Gottlob
Richter, und in der Philosophischen, Herr Hofrath
D. Gottlieb Samuel Treuer, zu ersteren Decanis
ernennet, und investiret. |
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Ausser denen bereits
angezogenen, haben bey Errichtung dieser
Universität noch folgende Professores zu lehren
angefangen. |
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-
Theologen,
- Herr D.
Magnus Crusius und
- D. Joachim Oporinus.
- Juristen,
- Herr D. Tobias Jacob Reinharth,
- Herr D
Gottfried Mascovius,
- Herr D. Gottl. Sam. Treuer,
- Herr D. Joh. Jac. Schmauß,
- Herr D. Heinrich
Christian Senckenberg und
- Herr D. George
Heinrich Ayrer.
-
Medici
- Herr D. Albrecht Haller,
- und
Herr D. Johann Andr. Segner.
-
Philosophen
- Herr
Joh. Jac. Schmauß,
- D. Christoph Aug. Heumann,
- Joh. David Köhler,
- Joh. Matth. Geßner,
- Sam.
Christ. Hollmann,
- D. Joh. Friedr. Cotta,
- D. Joh.
Andr. Segner,
- Joh. Fr. Penther und
- Ludw. Mart.
Kahle
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welche fast alle noch mit
vielem Ruhm und Beyfall ihre ihnen
aufgetragenen öffentlichen
Ämter zu nicht
geringem Wachsthum guter
Wissenschafften
verwalten. |
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Den Schluß teutscher Academien machet die
nur ohnlängst inaugurirte¶ |
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{Sp. 1742} |
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38) |
Erlangische. Der
Durchlauchtigste Landes-Vater des
Bayreuthischen
Marggrafthums hatte nach seiner
gantz besondern Gnade und Liebe vor die
studirende Jugend bereits vor 2 Jahren das
bißherige Gymnasium illustre in Dero Residentz-Stadt Bayreuth in eine
hohe Schule oder
Universität nach erlangten Privilegien von S. ietzt
regierenden Kayserl. Maj. Carl dem VII.
verwandelt. Aber S. Durchl. fanden nachhero
weise und beträchtliche
Ursachen, diese hohe
Schule vielmehr nach Dero obgemeldten Stadt
Erlangen, welche bißhero ohnedem mit einer
schönen
Ritter-Academie gepranget hatte, zu
verlegen, und selbige also am 4. November des
vorigen 1743sten Jahres, als eine neue
Friedrichs-Universität, die nach Dero
Durchlauchtigsten Nahmen, Friedrich, so
genennet worden, auf eine feyerliche Weise in
Dero und Dero Durchl. Fr. Gemahlin Königl.
Hoheit hohen
Gegenwart einweyhen zu lassen,
die dazu unter dem Directorio des zu dieser
Universität ermeldten und bestalten
Cantzlers und
Directoris, Herrn Geh. Raths von Superville
verordnete
Gesellschafft der vortreflichsten
öffentlichen Lehrer in allen Wissenschafften aber
mit vieler Gnade zu überschütten. |
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So viel wir Nachricht
haben, so hat diese neue Universität ihre
Einrichtung und Veranstaltung nächst dem
gnädigster und weisen Wohlgefallen derer
itztgedachten Durchlauchtigsten Herrschafften am
allermeisten denen weisen und gelehrten
Anschlägen des gemeldeten gelehrten Ministers
und grossen Gönners der Musen, des Herrn von
Superville, zu dancken, den dieselbige auch, wie
vorher zu Bayreuth, als ihren Cantzler und
Directorem verehret. |
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Es wurde hierauf der Tag
dieser feyerlichen Handlung vorhero allenthalben
kund gemacht, und die benachbarten
Universitäten zu Würtzburg, Altorf etc. feyerlichst
dazu eingeladen. Es wurde von dem Herrn
Consistorial-Rath und Superintendenten zu
Erlangen, D. Ellrod die Einweyhungs-Predigt
gehalten, der Herr Geh. Rath und Cantzler von
Superville aber verrichtete die Einweyhung selbst
in einer so gelehrten als schönen
lateinischen
Rede, und ertheilte im Nahmen des
Durchlauchtigsten Stifters denen Decanis derer
gewöhnlichen Facultäten die Erlaubniß, künfftig
die academischen höchsten Würden in
denenselben auszutheilen, und als öffentliche
Lehrer derselbigen vorzustehen. Wie denn
folgende gelehrte Männer darzu vorgestellet
wurden.¶ |
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I. In der Theologischen Facultät.¶ |
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1. |
Herr D. Aug. Herrmann Ellrod.¶ |
2. |
Herr D. Joachim Ehrenfried Pfeiffer.¶ |
3. |
Herr D. Caspar Jacob Huth.¶ |
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II. In der Juristischen.¶ |
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1. |
Herr D. Johann Wilhelm Gadendamm.¶ |
2. |
Herr D. Andreas Elias Roßmann.¶ |
3. |
Herr D. Johann Gottlob Gonne.¶ |
4. |
Herr D. Carl Adolph Braun.¶ |
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{Sp. 1743|S. 885} |
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5. |
Herr D. Johann Justin Schierschmid.¶ |
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|
III. In der Medicinischen. ¶ |
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1. |
Herr D. Johann Friedrich Weißmann.¶ |
2. |
Herr D. Casimir Christoph Schmiedel.¶ |
3. |
Herr D. Matthias George Pfau.¶ |
4. |
Herr D. E. D. Gebauer.¶ |
5. |
Herr D. Johann Adam Hofmann.¶ |
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|
IV. In der Philosophischen. ¶ |
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|
1. |
Herr D. Ellrod, aus der Theologischen
Facultät.¶ |
2. |
Herr D. Gadendamm, aus der Juristischen.¶ |
3. |
Herr D. Jacob Wilhelm Hofmann.¶ |
4. |
Herr George Wilhelm Pertzinger.¶ |
5. |
Herr Joh. Siegmund Krippner.¶ |
6. |
Herr D. Roßmann und ¶ |
7. |
Herr D. Schierschmidt.¶ |
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Wir zweifeln nicht, daß die
Einrichtung dieser neuen Universität von solcher
Beschaffenheit seyn werde, wie es das
Aufnehmen der teutschen Musen und derer
Wissenschafften erfordert. Und also werden wir
davon in denen künftigen Zeiten die herrlichsten
Früchte zu erwarten haben.¶ |
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Aus bisher angeführtem wird leicht zu
ersehen seyn, mit was für einer grossen Menge
hoher Schulen Teutschland prange, dergleichen
nirgends so viel zu befinden, worüber sich doch
viele Gelehrte, wie beym
Conring und
Limnäus
deswegen nachzusehen, beschweret, und darbey
gewünschet, daß diese grosse Anzahl auf eine
kleinere möchte reduciret werden, weil seit dem
so viele Academien entstanden, es um die
gelehrte Welt nie schlimmer ausgesehen, und
weniger rechtschaffene
Gelehrte zu finden
gewesen, weil darzu nur allzuviel erfordert würde.
Man lässet diese Klage in ihrer Gültigkeit beruhen,
und könnte wohl seyn, wenn sie zur genauern
Untersuchung gediehen, daß die bittere
Wahrheit
darinnen wäre, mit der aber sich zu vermischen
anitzo unser Absehen nicht ist.¶ |
- Middendorp de Academiis.
-
Conring in Dissert. Academ. Diss. V.
- Kurtze
Nachricht von denen Academien und
Universitäten überhaupt …
- Münsterus in
Cosmographia …
- Unsch. Nachr. 1707 …
- Tolneri Hist. palat. Codex Diplom. …
- Freher
orig. palat. …
- Lucä Europ. Helicon
IV. Th. 6. Capitel gantz …
- Neickelii Museograph. …
- Der in Göttingen
eingeweyhete Parnaß.
- Philos. Bücher-Saal VIII.
Theil …
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