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Quellenangaben |
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6) |
Ps. XXXI, 16: Meine Zeit stehet in deinen Händen.¶ |
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In diesen
Worten werden wir auf
GOttes genaue Vorsorge gewiesen, die er sonderlich
für seine Gläubigen hat, daß alles, was ihnen ihre gantze Lebens-Zeit von Glück und
Unglück begegnet, in GOttes
Gewalt und
gnädiger
Regierung stehe.
David redet im
Hebräischen in der mehrern Zahl von vielen Zeiten. Die
LXX Dollmetscher haben es
übersetzet klēroi, fortes,
die Losungen, meine Zufälle und alles, was mir scheinet ohngefehr
zu- |
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{Sp. 763|S. 395} |
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zustossen, das stehet in GOttes Händen. Dadurch zeigt er an, daß unser gantzes
Leben, Gehen u. Stehen, Sitzen und Liegen, Schlaffen und Wachen, von GOtt
regieret
werde. Denn der HErr schaffet es, was wir vor oder hernach thun, |
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Ps. CXXXIX, 5. |
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Damit wir nur die vornehmsten Zeiten erwegen, so regieret GOtt |
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(a) |
unsere Geburts-Zeit, der zeucht uns aus
Mutterleibe, |
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Ps. LXXI, 6. |
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Darum sagte er zu Hiob XXXVIII, 21: Wustest Du, daß Du zu der Zeit soltest gebohren
werden? |
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(b) |
Unsere Glücks- und Unglücks-Zeit, da schaffet
GOtt den
bösen Tag neben dem guten, |
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Pred. VII, 3. |
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(c) |
Unsere
Heyraths-Zeit, da schickt es
GOtt wunderlich, daß |
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1 B. Mos. XXIV, |
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- und Jacob beyde Töchter in
Mesopotamien,
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XXIX, 16; |
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- Moses die Tochter Jethro,
des Priesters in Midian,
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2 B. Mos. II, 21; |
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1 Sam. XXV, 40. |
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(d) |
Die
Sterbe-Zeit,
denn |
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B. Weish. XVI, 23; |
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- er ist's, der Zeit und Stunden ändert,
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Dan. II, 12. |
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Also heist sonderlich die Zeit zu
sterben
eines seine Zeit, |
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1 Sam. XXVI, 10. |
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Das stehet alles in
GOttes Händen. Manche suchen eines
Menschen Zeit, Glück und
Unglück,
Leben und
Tod in seinen Händen, wenn sie demselben aus der Hand wahrsagen
wollen, wie sie denn die
Worte
Elihu Hiob XXXVII, 7 hieher ziehen, qui signat in manu
omnium hominum, ut norint singuli opera sua, der da zeichnet in die Hand aller Menschen,
daß ein jeglicher seine
Werck wisse; wie es in der Lateinischen Bibel verdollmetschet ist, ob
es gleich im
Hebräischen weit anders lautet. |
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Andere setzen des
Menschen Zeit, Glück und Unglück,
Leben und
Sterben in die
Sternen, und wollen aus denselben, wie sie etwa bey des Menschen Geburts-Stunde
gestanden haben, ausrechnen und prophezeyen, was der Mensch für Glück haben, wie
lange er leben, und wann, und welches
Todes er sterben werde? Aber alles ist vergeblich.
GOtt hat unsere Zeit nicht in die Sterne gesetzet, sondern sie stehet in seinen Händen.
Darum spricht er zu den Chaldäern, die viel Sternseher unter sich hatten, welche des
Menschen Glück aus den Sternen zuvor sehen wollten, Jes. XLVII, 13: So laß uns nun herzu
treten die Meister des Himmels-Lauffs etc. |
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Es stehet auch unsere Zeit nicht in des Satans, oder unserer Feinde, sondern in GOttes
Händen, ohne dessen
Willen die Feinde uns kein Haar krümmen können. Wie offt haben
JEsus Feinde auf ihn gelauret, und haben ihm doch nichts thun können, bis die von
GOtt
bestimmte Zeit herbey kam. Herodes wolte ihn noch in der Wiege
hinrichten lassen, |
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Matth. II, 13. |
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Satan hätte ihn gerne von der Zinne des Tempels
gestürtzet, |
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Matth. IV, 5. |
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Seine Landsleute zu Nazareth führeten ihn auf die Spitze des Berges, darauf ihre
Stadt
gebauet
war, und wolten ihn herab stürtzen; aber es gieng alles nicht an. Denn
seine Leidens Zeit war noch nicht vorhanden, |
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- Luc. IV, 29.
- Joh. VII, 30.
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So stehet auch frommer Christen Zeit nicht in ihrer Feinde oder des Satans, sondern
allein in GOttes Händen, ohne dessen
Willen ihnen nichts wiederfahren kan. Wie offt hat
Saul dem David nachgestellt, und hat ihm doch
nichts anhaben können, |
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1 Sam. XXIII, 14. |
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Stünde es in unsern Händen, so würden wir es bald verschertzen; Da aber alles |
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{Sp. 764} |
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in GOttes Händen stehet, so können wir versichert seyn, daß ohne seinen Willen und
ehe
die bestimmte Zeit kommt, uns nichts widerfahren könne, oder müsse uns doch zum
Besten dienen, |
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Röm. VIII, 28. |
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7) |
Ps. CII, 14: Es ist Zeit daß du ihr gnädig seyst. |
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Nach dem
Hebräischen heist es:
Denn es ist die Zeit ihr
gnädig zu seyn. Einige nehmen
das dann für wann, und erklären es also: Du woltest dich über Zion erbarmen, wenn die Zeit,
ihr gnädig zu seyn, ist, oder seyn wird. Das Grund-Wort [ein Wort Hebräisch] heisset eine
bequeme Zeit. Doch wird dem HErrn hier keine Zeit vorgeschrieben; sondern die Kirche
drücket nur damit ihr sehnliches Verlangen zur Hülffe aus, daß nun die Noth erfordere, sich
ihrer zu erbarmen. |
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Und die Stunde ist kommen. [Ein Wort Hebräisch] heisset nicht eben, oder insgemein
eine jede, sondern eine gewisse und bestimmte Zeit. Von was für einer Zeit aber allhier
geredet werde, sind die Ausleger nicht einerley
Meynung. Die davor halten, dieser Psalm sey
von einem Propheten in der Babylonischen Gefängniß gemacht worden,
verstehen es von
den siebzig Jahrwochen, davon Jeremias Cap. XXIX, 10. oder
Daniel im IX Cap. v. 24.
geweissaget: Allein weil wir diese Meynung nicht vor gegründet halten: so
verstehen wir hier
am füglichsten, die gewisse Hülffs-Zeit, welche
GOtt bestimmet und seiner
Macht
vorbehalten hat. Nach dem
Hebräischen möchte es heissen,
denn oder wenn die Zeit
kommt, oder gekommen seyn wird, womit eben das ausgedrückt wird, was in
vorhergehenden
Worten
enthalten, welches ein hefftiges Verlangen nach der Hülffe anzeigt. |
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Maji Bus-Psalm. |
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8) |
Pred. Salomo III, 1: Ein jegliches hat seine Zeit. |
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Salomo hat sich gleichsam auf einen hohen Berg gestellt, da er alles konnte beschauen,
was unter dem freyen Himmel ist, und dabey hat er wahrgenommen, wie alles so weislich
und herrlich von
GOtt geordnet sey, daß nicht nur alles dem
Wesen und
Natur nach, gut,
löblich und schön sey, ausgenommen der
Mensch, der sich selbst durch den
Fall in vielen
Stücken verderbet; sondern auch der Zeit nach wohl eingerichtet und angeordnet worden.
Dieses zeigt das
Hebräische
Wort an, welches nicht nur eine blosse Zeit heisset, sondern
eine solche Zeit, die gewiß zuvor verordnet und bestimmet. |
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Solche Zeit hat nun
GOtt einem jeglichen
Dinge so unter dem Himmel ist, es sey groß
oder klein, wichtig oder gering, leicht oder schwer, verordnet und bestimmet, um der vielen
Veränderungen willen. Denn alles, was nach der Zeit ausgerechnet und abgemessen wird,
hat keinen Bestand. Es ist also nichts unter der Sonne, das in seinem
Thun und
Wesen solte
unbeweglich stehen: es hat seine gewisse Zeit, darinne es anfängt, darinne es in seinem
Wesen bestehet, darinne es sich endlich auch endiget, es sey Himmel,
Erde, Sonne, Mond,
Jahr, Jahr-Zeiten, Winter, Sommer, Gewächs der Erde,
Menschen, Vieh, alle und jede
Creaturen. Diesen ist ihre gewisse Zeit, gewisse Stunde und Minute von GOtt
bestimmet. |
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9) |
Amos VIII, 11: Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr HErr, daß ich einen Hunger
ins Land schicken werde. |
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Hierdurch ist das
Wort des HErrn zu
verstehen, welches sie durch
GOttes gerechtes
Gericht nicht mehr wie zuvor haben, sondern dessen elendiglich beraubt seyn müssen. |
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{Sp. 765|S. 396} |
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Der Mangel des natürlichen Brodtes und Tranckes ist eine schwere Plage: Es wird aber
alles dieses weit geringer geachtet, gegen den geistlichen Hunger und Durst nach dem
Worte des allmächtigen GOttes. Denn jenes betrifft nur den
Leib, dieses die
Seele, jenes
stürtzt den Menschen in den zeitlichen
Tod, dieses in den ewigen,
Hieronymus
verstehet
diese Weissagung Amos von den Jüden und ihrer Zerstreuung nach der letzten Zerstörung
Jerusalems. Man bedencke nur, wie es von dar an, bis jetzo mit dem elenden
Volcke
beschaffen. Sie haben nicht das Wort des Herrn, welches ihren Vorfahren
so hoch anvertrauet war, |
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Röm. III, 1. |
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Ob sie aber gleich die
Schrifften des Alten Testaments dem Buchstaben nach, haben;
so wissen sie doch den rechten
Verstand und Kern der
Schrifft nicht, welches der Meßias ist,
ausser welchem kein Heyl und Trost zu
hoffen. Diesen grossen Erlöser verschmähen sie,
und suchen des Herrn Wort, und findens doch nicht, und müssen solchergestalt aufs
elendeste in ihrem Hunger und Durst ewig sterben. |
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Jes. VIII, 20. |
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Denn gleichwie nichts anders als der Tod erfolgen kan, wenn man der Speise und des
Trancks eine Zeitlang entbehren muß: Eben so muß die
Seele verderben, wenn sie das Wort
Gottes entbehren muß, welches den
Geist
erquicket und erhält. |
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Glass. Prophet. Spruch- Post. … |
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10) |
Matth. IX, 15. Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen
genommen wird, alsdenn werden sie fasten. |
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(a) |
untersuchen, warum der Heyland hier also rede. |
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Die alten Jüden nennen den Meßias einen
Bräutigam, wie aus dem hohen Liede zu
ersehen. Es ist klar, daß der XLV Ps. den Meßias, als den Bräutigam der Kirche betreffe.
Nun geben sie vor, der Schekinah sey der Bräutigam der Synagoge, und ziehen den Ort Jes.
LXII, 3. darauf, welcher nicht anders als eben die
Idee des 45 Psalms enthält. Die
Wassagungen, welche von dem Jehovah, als dem
Könige und Bräutigam seiner Kirche,
reden, sind von dem Meßia jederzeit ausgelegt worden. |
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Z.E. wenn GOtt Hos. II, 19. zu seinem
Volcke
spricht: Ich will mich mit dir verloben in
Ewigkeit etc., so verstehen dieses die Jüden insgemein vom Meßias. R.
Meir Arama
sagt,
sie stimmen alle überein, daß dieser Psalm vom Meßias handele. Die Hochzeit-Gäste sind
die Christen Neuen Testaments oder nach dem
Grunde: Die
Söhne in des
Bräutigams
Kammer. Dieses ist eine
Redens-Art nach dem
Hebräischen und bezeichnet solche
Personen, die mit dem Bräutigam in die Kammer gegangen sind, wie man denjenigen, die
dem Bräutigam die
Braut mit fröhlichen Empfang und Spiel zuführen, zu erlauben pflegte. An
solchem
Orte nun, und bey solcher Gelegenheit schickt sich kein Trauren, weil das Fasten
ein Gebrauch der Traurigkeit ist. Es solte aber der Bräutigam weggenommen werden durch
die
Gewalt der Feinde, die ihm zum
Tode bringen würden, um durch die erhöhende Macht
GOttes, die ihn würde auferwecken, und in den Himmel selbst |
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{Sp. 766} |
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- Jes. LIII,
- Offenb. XII, 5.
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Mit dieser
Rede wolte also Christus die Seinen aufmuntern, daß sie aus den
Weissagungen untersuchen möchten, was von seinem
Abschiede aus der
Welt
geschrieben
wäre. Alsdenn würden sie fasten, das ist,
Ursache
der Traurigkeit haben, die sie zum Fasten und Beten demüthigen würde. |
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- Johann. XVI, 20.
- Hos. XIII, 2. 3. 14. 23.
- 2 Corinth. VI, 6.
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Der gelehrte Engelländer Beveregius
in Cod. Canon. vindicato. stehet in den
Gedancken, als wenn diese
Worte eigentlich nach dem Buchstaben verstanden, und von
den beyden Tagen, da Christus gecreutziget und begraben worden, auch da die Jünger aus
grosser Betrübnis geweinet und gefastet, erkläret werden müsten. Es war,
schreibt er, bey
den Jüden eine hergebrachte
Gewohnheit, daß ein jeder den Tag des
Todes seines
Vaters
in allen Jahren seines
Lebens zum Fast-Tage erwehlete. Daher ist nichts unglaublicher, als
daß die Jünger nicht die Tage über gefastet haben solten, in welchen ihr
liebster
Lehrer und
eintziger Seligmacher des gantzen
menschlichen
Geschlechts, vor ihre und aller Menschen
Sünde die grausame Marter, und endlich den Tod selbst ausgestanden. Wer hätte auch
sogar unter den geringsten Jüngern dieses nicht thun wollen? Wer wird nicht jährlich gedacht
haben: An diesem Tage ist der eingebohrne Sohn GOttes um meiner Sünde
Willen verspottet,
gegeisselt und getödtet worden? Solte ich wohl diesen Tag in aller Ergötzung meines
Fleisches frölich zubringen? Solte ich mich nicht viel mehr an diesem Tage mit Fasten und
Thränen kräncken, da meine Sünde den Herrn des Lebens ans Creutz gehefftet? |
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Also schliesset gedachter Engelländer sonderlich aus den gegenwärtigen Worten Jesu,
daß die Jünger Christi nicht allein die zween Tage, an welchen Christus gestorben und
begraben, zu Festtagen bestimmt hätten, sondern daß auch dergleichen geistliche Übungen
andern Christen anbefohlen worden. Hierauf hätten auch die Jünger der Apostel aus grosser
Liebe gegen Christus nicht allein die beyden Tage, welche hier von Jesu bestimmt werden,
den Fasten gewidmet sondern auch mehr Tage hinzu gethan, bis endlich, andere viertzig
Tage erwehlet, welches die Apostel nicht für strafbar gehalten, sondern vielmehr gerühmet,
weil dadurch die
Gottesfurcht befördert, und das Fleisch gebändigt wurde. Indessen hätten
die Apostel dergleichen viertzigtägige Fasten nicht allen aufgebürdet, indem nicht alle
gleiches
Vermögen
hierinne gehabt. Sonst aber sey es daher kommen, daß einige vor Ostern
40 Tage gefastet, mit dem Vorgeben, daß sie diese
Gewohnheit von den Aposteln
empfangen hätten. |
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Bis hieher haben wir die
Meynung des Engelländers vorgetragen, von welcher wir
behaupten, daß sie nicht in den
Worten des Textes gegründet sey, als welche nicht bloß auf
das Fasten der beyden Tage im engern
Verstande zu sehen sind. Denn |
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(b) |
dieses ist der wahre Verstand obiger Worte: Wenn Christus würde
sterben, und
nachmahls gen Himmel fahren: So würden die Jünger Jesu hefftig von der
Welt
verfolgt werden. |
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Amel. N. Test. … |
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