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Text |
Quellenangaben |
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Hoffnung, ist, wenn sich das
Gemüth eine
angenehme
Vorstellung von einem bevorstehenden
zu erlangenden
Guten machet. |
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Das Gemüth des
Menschen hat die
Krafft, sich
zukünfftige Dinge
vorzustellen. Selbige weisen
entweder was Gutes oder
Böses. Besorget man
sich dieses, so heisset es
Furcht;
vermuthet man
aber jenes, so entstehet daher Hoffnung. Dieses
zukünfftige Gute erscheinet dem Menschen zum
voraus so angenehm, daß er sich darüber, gleich
als ob es gegenwärtig wäre,
erfreuet. |
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Einer derer 7. Griechischen Weisen, Chilo,
hatte so prächtige
Gedancken von der Hoffnung,
daß er, als er
gefraget wurde, worinne ein Narr von
einem Weisen
unterschieden
wäre, zur Antwort gab, der
Unterscheid |
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{Sp. 427|S. 227} |
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wäre die gute Hoffnung. Das
möchte aber der
Sache wohl zu viel gethan seyn. Der Narre hat so
wohl eine Regung von Hoffnung als der Weise. Ja
in
gewisser Maasse besitzet derselbe eine weit
grössere Gabe derselben als der Weise, weil er von
Natur eine grössere Krafft hat, sich mancherley
Möglichkeiten vorzustellen. Der Hoffnung
Werck
aber eben in Möglichkeiten bestehet, weil Sachen,
so lange sie zukünfftig sind, nur Möglichkeiten
sind. |
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Darinnen aber zeiget sich der Unterscheid
eines Narren von einem Weisen in Ansehung der
Hoffnung, daß jener alles, wovon ihm seine
ungezähmte Einbildungs-Krafft nur eine Vorstellung
machet, hoffet, dieser aber das nur hoffet, was
wenigstens einigermassen möglich. Er
weiß auch
eine
vernünfftige Rang-Ordnung zu machen,
nachdem eine Sache mit mehrerer oder wenigerer
Wahrscheinlichkeit zu hoffen ist. |
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Der Einfältige besitzet weniger
Beurtheilungs-Krafft. Dieses behütet ihn, daß ihm die mancherley
Schwierigkeiten nicht vorkommen, die ein Weiser
sonst bey dieser oder jener Sache zum voraus
siehet, und dahero ziemlich an Erfüllung des
gehofften zu
zweifeln
anfänget, oder wohl gar sie
vor
unmöglich hält, und deswegen alle Hoffnung
fahren lässet. Die grössere Gabe der Hoffnung also
ersetzet bey dem Einfältigen, was ihm am
Verstande abgehet. Er versüsset dadurch sein
Leben, und es ist ihm auch in soferne nicht zu
verargen, daß er sein Leben angenehm machet,
indem er sich
Dinge im Bilde vorstellet, die ihm
lieb,
ob sie gleich nimmermehr eintreffen werden. |
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Schon aus dem wenigen, was ietzo
beygebracht worden, ergiebt sich, daß die Hoffnung
entweder eine
wahrhafftige oder vernünfftige, und
eine
irrige oder
unvernünfftige sey, nach dem die
bey der Hoffnung vorkommende Vorstellung ihren
Grund hat oder nicht, und die Sache, die man durch
die Hoffnung im Schatten siehet, dereinst
würcklich
so befunden wird oder nicht, als man sich solche
vorgestellet. |
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Dahero kommt es, daß die
Lust der Hoffnung
nicht allein zum öfftern weit grösser oder kleiner zu
seyn pfleget, als die Lust der Sache selbst; sondern
daß auch auf die vorläuffige Lust der Hoffnung
durch die hernach erfolgende
gantz andere
Empfindung des würcklich-gegenwärtigen
Gegenstandes eines gäntzlichen
Irrthums
überführet wird, weil öffters dasjenige, worüber man
sich vorher in süsser Hoffnung belustiget, hernach,
wenn es gegenwärtig wird,
Verdruß erwecket; wozu
noch kommet, daß offt dasjenige, an dessen
Vorstellung man sich wohl lange in Hoffnung
ergötzet, gar niemals gegenwärtig wird. |
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Diese beyden Haupt-Gattungen der Hoffnung
haben diese allgemeine
Eigenschafft wieder an
sich, daß sie in Grade unterschieden, auch ab- und
zunehmen, nachdem die Grade der wahrhafften
oder nur eingebildeten Wahrscheinlichkeit des
bevorstehenden Guten unterschieden seyn
können. |
Müllers Ethic. … über Gracians
Orac. Max. 19. Anmerck. 3. … |
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So angenehm nun die Hoffnung, in so ferne sie
Hoffnung ist, wegen des im Bilde gewiesenen
Guten, so mißvergnügt wird aber doch der Mensch,
wo er nicht schon
Meister über sich selbst ist, wenn
er sich am Ende in seiner Hoffnung betrogen findet.
Widerfähret dieses einem eitelgesinnten Menschen,
der seine gantze Rechnung darauf gemacht, so ist
die Verzweiflung da, zumahl wenn solches ihm
schon etlichemahl wiederfahren; ein Vernünfftiger
hingegen wird sich auch hierinnen wohl zu fassen
wissen. Schlägt ihm diese oder jene Hoffnung fehl,
so hat er gelernet, daß dadurch |
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{Sp. 428} |
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ihm noch nicht alle Hoffnung zu anderm Guten
beschnitten. So lange dieses
dauret, so lange ist
noch ein Mittel der Beruhigung übrig. Man
muß also
seines
Ortes nur sich nicht selbst alle Hoffnung
besserer
Zeiten beschneiden. |
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Diesen Fehler begehen gemeiniglich
diejenigen, welche
Macht und
Reichthum vor
andern in solche
Umstände gesetzet, daß sie, wo
sie unmäßig im Begehren, sich alles auf einmahl
schaffen können, was andre nach und nach
geniessen. Aber eben hierdurch berauben sie sich
eine Stückes der
Zufriedenheit. Sie kosten alles,
und befinden freylich am Ende den Ausspruch
Salomons, daß alles unter der Sonnen eitel sey,
gegründet. Was
wollen sie also weiter hoffen? Und
das ist die
Ursache, warum Leute, die kaum erstlich
angefangen zu leben, sich wieder aus der
Welt
hinaus wünschen, auch wohl,
göttlichen und
menschlichen
Gesetzen zuwider, gewaltsame Hand
an sich selbst legen. |
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Die Hoffnung nun also recht zu nutzen, so
mercke, daß nichts anders vernünfftig zu hoffen, als
was
wahrscheinlich und ein Mittel der Zufriedenheit
ist. Es werden also gantz gewisse Dinge
ausgeschlossen, weil dieselben nur in
Geduld zu
erwarten sind. Bloß mögliche Dinge soll man weder
fürchten noch hoffen. Denn eine vernünfftige
Hoffnung treibet uns zu Mitteln an. In möglichen
Dingen aber ist nichts zu
thun. Denn daß die Sache
geschehe oder nicht, ist auf gleiche Weise möglich.
Eine Sache aber zugleich thun und nicht thun, ist
unmöglich. |
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Doch mercket
Ridiger Zufriedenheit … an, daß
es zweyerley Möglichkeiten gebe, nemlich eine
antreibende und ruhende. Jene bestehe darinnen,
da die Mittel, die gehoffte Sachen zu erlangen, in
unserer
Gewalt sind; Diese aber, da sie nicht in
unserer Gewalt. Wäre nun nach dem erstern das
Mittel sehr geringe, das
Glück aber dagegen sehr
groß, so wäre die Hoffnung nicht unvernünfftig. Aber
auch die ruhende wäre hier nicht zu verwerffen,
wenn wir nur so leichtgläubig, daß wir uns in
solchen Dingen Hoffnung machen könnten, weil,
wie oben schon gewiesen worden, die Hoffnung an
sich ein Gutes wäre. |
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Auch wäre die Hoffnung einer blossen
Möglichkeit nicht unrecht, wenn auch gleich keine
wahrscheinliche, sondern nur mögliche Rettung
vorhanden wäre. Denn alle Hoffnung, die uns an
Verkehrung gehöriger Mittel nicht hindere, wäre
Vernunfftmäßig; diese aber könne deswegen nicht
hindern, weil vorauszusetzen, das keine bessere zu
haben. Also wer in Feuers-Noth von einem hohen
Gebäude herabspringe, thue nicht unrecht, ob es
wohl nur möglich, daß er durch den Sprung sein
Leben retten könne. |
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Ridigers … Eintheilung der Hoffnung lässet
sich mit oben
vorgetragener gar leichte vergleichen.
Seine Hoffnung ist dreyerley, eine selige,
vernünfftige und eitele. Die erste ist derer Frommen,
die andere derer, so die
Güter dieser
Welt
vernünfftig
gebrauchen, und die dritte derer, so in
denen Gütern dieser Welt
unrechtmäßiger Weise
ihre
Glückseligkeit suchen. |
-
Ridiger Zufriedenheit
…
- Laelius Peregrinus de Animi Affection. …
- Wesenfeld Patholog. pract. …
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Bey denen
Gottesgelahrten ist die Hoffnung
eine Krafft und
Würckung des
Heil.
Geistes in dem
Hertzen eines wiedergebohrnen und bekehrten
Menschen, wodurch derselbe die zukünfftigen und
von
GOtt verheissenen Güter, sie seyn zeitliche
oder ewige,
leibliche oder
geistliche, ob sie gleich
auch noch so schwer, und fast unmöglich zu
erlangen scheinen, sonderlich |
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{Sp. 429|S. 228} |
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aber das ewige Leben, und derselben so wohl
wesentliche als zufällige Güter, nach derjenigen
Ordnung, wie sie GOtt verheissen hat, hertzlich und
beständig, unverzagt, fest und geduldig
erwartet. |
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Bey der
Erklärung ist zu mercken |
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1) |
der
Ursprung. Sie ist nicht
ein Werck der Natur, denn die ist unbeständig;
sondern eine Krafft und Würckung des Heiligen
Geistes ratione Termini, aber ratione Originis wird
sie der gantzen Heil. Dreyeinigkeit zugeschrieben,
als |
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Rom. 15, 13. |
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2. Thess. 2, 16. |
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Rom. 15, 13. |
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2) |
Die Ursache, welche GOtt
beweget, solche Hoffnung uns zu schencken, ist
seine pur lautere
Liebe und
Gnade, |
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2. Thess. 2, 16. |
|
3) |
Die
Personen, bey welchen
sie anzutreffen, sind nicht unbekehrte und
ungläubige
Heyden, die haben sie nicht, oder doch
nicht beständig, wenn sie sehen, daß sie GOtt so
offt beleidigen, und keinen Weg zur Versöhnung
wissen, |
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- Eph. 2, 12.
- 1. Thess. 4,
13.
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auch nicht die Heuchler, die
hoffen zwar auf die Gnade GOttes, Vergebung der
Sünden und dergleichen, aber ihre Hoffnung ist
lauter Spinnewebe. Sie leben in vorsetzlichen
Sünden, und so lange dieses ist, ist ihre Hoffnung
eine lautere Sicherheit, sie hoffen, da nichts zu
hoffen ist, |
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- Hiob 8, 13. 14. 11, 20.
18, 14, 27, 8.
- Syr. 24,
- 1. Sap. 5,
15.
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sondern die
wahren
Gläubigen, |
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- Ps. 9, 11.
- 1. Petr. 1,
3.
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4) |
Der
Zweck, worauf solche
Hoffnung gegründet ist, ist nichts Irdisches und
Vergängliches, |
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- 1. Cor. 15, 19.
- 1. Tim.
6, 17.
- Es. 31, 1.
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- Ps. 42, 6. 130, 7.
- Act. 24, 15.
- 1. Tim. 4, 10.
- Es. 50, 10.
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|
- 1. Tim. 1, 1.
- 1. Thess. 1, 3.
- Eph. 1, 12
- Col. 1, 27.
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b) |
einige Dinge unsers GOttes, welche sind insgemein |
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Job. 30, 26. |
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Rom. 8, 24. 4, 8. |
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- von GOtt verheissene und versprochene Dinge oder
Güter,
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- Ps. 119, 49. 147.
- Col. 1, 5.
- Ps. 130, 5.
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α) |
leibliche Güter,
z.E.
die Hülffe des HErrn, |
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Thren. 3, 26. |
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- Ps. 13, 6.
- 1. Petr. 1, 13.
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Ps. 33, 18. |
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Ps. 119, 43. 49. 81. seq. 130, 5. |
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γ) |
ewige Güter, darunter das vornehmste ist, |
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die Zukunfft Christi zu solcher Seligkeit, |
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Tit. 2, 13. |
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|
die Auferstehung zu solcher Seligkeit, |
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Act. 26, 6. |
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- Eph. 1, 18. 4, 4.
- 1. Thess. 5, 8.
- Tit. 1, 2.
- Rom. 5, 2.
- Ebr. 6, 18. 19.
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5) |
Die Beschaffenheit solcher Hoffnung: |
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a) |
ihrer
Natur
und
Wesen
nach bestehet sie in einem Warten, darum wird das Hoffen und Warten auch
offt miteinander
verknüpfft, |
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- Phil. 1, 20.
- Ps. 130, 5.
- Rom. 8, 25.
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b) |
ihren
Eigenschafften
nach ist sie |
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α) |
lebendig, aus dem
wahren
Glauben
fliessend, und wird der todten Hoffnung der Heuchler entgegen gesetzt, |
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1. Petr. 1, 3. |
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β) |
hertzlich und aufrichtig, |
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Ps. 33, 20. 21. 28, 7. |
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sie
rühmen
sich ja ihrer Hoffnung, |
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Rom. 5, 2. |
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Ebr. 3, 6. |
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Ebr. 6, 11. |
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γ) |
unverzagt und freudig, daß das Hertz derer
zukünfftigen Güter so versichert ist, als besässe es sie schon, |
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Ps. 112, 7. |
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1. Petr. 1, 13. |
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ε) |
feste und unbeweglich, |
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- Col. 1, 23.
- Ebr. 6, 18. 19.
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ζ) |
beständig und unermüdet biß ans Ende, |
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- Ebr. 10, 23. 6, 11.
- Ps. 71, 14. 130, 6.
- Ebr. 3, 6.
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η) |
mit
Gedult
verknüpffet, denn ohne selbige
mag
sie nicht bestehen. |
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- Rom. 8, 25. 15, 4.
- 1. Thess. 1, 3.
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6) |
Die
Ursachen,
die uns darzu bewegen
sollen,
sind |
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- Ps. 4, 6. 27, 14. 37, 3. 5. 7. 62, 9.
- Es. 50, 10.
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b) |
der göttliche Wohlgefallen, |
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Ps. 147, 10. 11. |
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c) |
Die Vortrefflichkeit dieser
Tugend,
denn so wird sie dem Glauben zunächst an die Seite gesetzet, |
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1. Petr. 1, 1. |
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{Sp. 430} |
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auch wird der Glaube also beschrieben, |
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Ebr. 11, 1. |
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sie ist der
Endzweck,
warum Christus von den Todten auferstanden und gen Himmel gefahren ist, |
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1. Petr. 1, 21. |
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|
das Wort GOttes ist zu dem Ende in den
Schrifften
verfasset, |
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Rom. 15, 4. |
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sie ist der Endzweck unserer geistlichen
Wiedergeburt, etc. |
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1. Petr. 1, 3. |
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d) |
die Nutzbarkeit solcher Tugend; |
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insgemein sind diejenigen selig und
höchstglückselig, die ihre Hoffnung auf
GOtt stellen, |
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insonderheit bringet sie mit sich |
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|
- Ps. 33, 20.
- 2. Thren. 3, 25.
- Syr. 2, 9.
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Ps. 33, 18. |
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Ps. 38, 16. 40, 2. |
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Ps. 22, 5. ... |
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|
- die unfehlbare Hülffe in der
Noth,
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- Ps. 9, 11. 25, 2. 28, 7.
- Rom. 5, 5.
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|
- die Erlösung aus allem
Ubel,
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- Ps. 22, 5. 130, 7. 8.
- 2. Cor. 1, 10.
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|
- ein getrostes und fröliches Hertz,
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|
- Ps. 31, 25.
- Rom. 12, 12.
- 2. Cor. 3, 12.
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Ps. 37, 5. 9. |
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|
Es. 64, 4. |
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e) |
die Güte und Gnade GOttes, |
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Ps. 30, 7. 13, 6. |
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|
f) |
unsere genaue Verbindung durch den Glauben mit
GOtt, |
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Thren. 3, 24. |
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g) |
die göttliche Allmacht, |
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- Jer. 14, 22.
- Syr. 34, 14. 15.
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h) |
GOttes Treu und
Wahrheit, |
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|
- Ebr. 10, 23.
- Ps. 146, 5. 6.
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Ps. 46, 7. |
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und unter denen grösten Lastern obenan gesetzet
wird, |
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Apoc. 21, 8. |
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|
- und derselben Schädlichkeit,
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Syr. 2, 14. |
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7) |
Die
Mittel,
wodurch man zur wahren Hoffnung gelangen kan, sind |
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a) |
das
fleißige
und brünstige Gebet; denn weil die Hoffnung eine Gabe GOttes ist, so
müssen
wir ihn
billig
darum bitten, |
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- 2. Thess. 2, 16,
- Eph. 1, 16. 17. 18.
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b) |
die fleißige
Erfahrung
und Beobachtung, was GOtt theils an uns, theils an andern gethan hat, |
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|
- Rom. 5, 4.
- Ps. 40, 3. 4.
- Devt. 7, 18.
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c) |
die fleißige Betrachtung des göttlichen Worts, |
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Coloss. 1, 23. |
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d) |
die fleißige Bemühung um den geistlichen
Seelen-Frieden und
Freude
in GOtt; |
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so finden wir sie verknüpfft Rom. 15, 13. |
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|
e) |
die fleißige Betrachtung derer
Exempel
derer Gläubigen, die auf GOtt ihre Hoffnung gesetzet, und darinnen
niemahls zu
Schanden
worden; wie zu sehen |
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- an der Israelitischen Kirche
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f) |
die Vermeidung aller Heucheley und
Untugend,
und hingegen Befleißigung der Heiligkeit, |
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|
- Hiob 1, 14-18.
- Act. 24, 15. 16.
- Joh. 3, 3.
|
|
|
g) |
die Abziehung der Seele von allen irdischen und
vergänglichen Dingen dieser
Welt,
sonderlich, was menschliche
Krafft
und Hülffe betrifft, |
|
|
Rom. 4, 18. c. 8, 24. 25. |
|
8) |
Die Kennzeichen, daran man mercken kan, ob man
die
wahre Hoffnung auf GOtt habe oder nicht, sind |
|
|
|
|
a) |
die
Liebe
zum Wort, denn aus demselben wird die wahre und rechtschaffene Hoffnung
gepflantzet, |
|
|
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|
|
Rom. 15, 13. |
|
|
c) |
beständiges aushalten im Creutz und Leiden,
hoffen da nichts zu hoffen ist, |
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|
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|
d) |
tägliche
Reinigung von allen Untugenden, |
|
|
- 1. 3, 3. 2. Pet. 3, 14.
- Act. 24, 15. 16.
|
|
|
e) |
ein lebendiger Eifer, der den Menschen antreibet,
ohn Unterlaß in denen Geboten GOttes einher zu gehen, |
|
|
- 1. Pet. 1, 13.
- Ps. 1, 9. 166,
- 1. Cor. 15, 58.
- 1. Tim. 4, 10.
|
|
|
f) |
Christl.
Geduld,
sonderlich wenn GOtt in Erfüllung seiner Verheissung lange verzeucht. |
|
|
Rom. 8, 25. |
|
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