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Quellenangaben
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Stellen der Heiligen Schrifft, worinnen der Weiber
gedacht wird. |
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In den
Heiligen Schrifften
geschiehet der Weiber offte Meldung. Als da wird
gesagt, daß sie des
Mannes
Gehülffen, |
1 Mos. II, 18. |
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und mit ihrem Manne ein Fleisch seyn
solle, |
v. 24. Matth. XIX, 6. |
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Daß sie zum ersten von der Schlange verführet worden sey, |
1 Mos. III, 6. |
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und daß ihr
Wille dem Manne unterworffen seyn solle, |
V. 16. 1 Corinth. XIV, 34. |
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Weiber sollen in ihrer Kranckheit nicht berühret werden, |
3 Mos. XVIII, 19 20. |
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Bethören offt die Männer, |
Jud. XIV, 15. |
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Auch der Weisen Hertz, |
1 Kön. XI, 3. |
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Die vor der Hütten des Stiffts dienten, wurden von den gottlosen Söhnen
Eli beschlaffen, |
1 Sam. II, 22. |
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Die Weiber thaten dem Herrn Christo und seinen Jüngern viel Handreichung von
ihrer Haabe, |
Lucä VIII, 2. |
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Beweinen Christum, da er hinaus geführet ward, |
Cap. XXIII, 27. |
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Stehen bey dem Creutze, |
Matth. XXVII, 55. |
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Sehen wo er hin begraben wird, |
Marci XV, 47. |
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Bereiten die Specerey, und kommen, seinen Leichnam zu salben, |
Lucä XXIII, 56. |
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Gehen zu dem Ende zu dem Grabe, |
Matth. XXVIII, 1. |
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Ihnen wird die Auferstehung Christi zuerst verkündiget, |
v. 5. |
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Die
Mutter Christi ist die Gebenedeyete unter allen Weibern, |
Lucä I, 28. |
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Die übrigen vornehmsten
Schrifftstellen, wo der Weiber Meldung geschiehet, wollen wir nach der
Ordnung
kürtzlich erklären. |
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1) |
1 Buch Mose III, 16. Zum Weibe sprach
GOtt: Ich will dir viel Schmertzen schaffen, wenn du
schwanger wirst: Du sollst mit Schmertzen
Kinder gebähren, und dein
Wille soll deinem
Manne
unterworffen seyn; Und er soll dein
Herr seyn. |
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Es wird dem ersten Weibe, und allen ihren
Töchtern, eine dreyfache
Sache
angekündiget: Einmahl die vielerley Beschwerungen in dem Schwanger seyn;
So dann die grossen Schmertzen der Geburt; und endlich die
Unterthänigkeit gegen den
Mann.
Wir wollen sie alle kürtzlich durchgehen. |
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Was demnach erstlich die vielerley Beschwerungen
in dem Schwanger-seyn anlanget, so spricht
GOtt allhier: Ich will dir viel Schmertzen schaffen, wenn du
schwanger wirst. Schmertz ist insgemein alles dasjenige, was vornehmlich
dem
Leibe
schmertzet und wehe thut; Hernächst auch alles, was das
Gemüthe kräncket und betrübet, indem das Hertz schmertzlich
empfindet, was den Leib
ängstet und plaget. Und zwar solte es hier kein
einfacher, sondern ein vielfältiger Schmertz seyn. Ich will durch
Vermehren deinen Schmertzen mehrern, wenn du schwanger wirst, spricht
der Herr. D.i. Ich |
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{Sp. 5|S. 16} |
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will dir der unzähligen Ungelegenheit und
Beschwerung vielfältig viel machen, und täglich mehren, wenn du
schwanger wirst. Es sollen nicht allein grosse, sondern auch viel und
mancherley Schmertzen, Jammer, Anstösse und Kranckheiten seyn, es soll
immer eine Unlust, ein Wehe nach dem andern kommen, und das soll nun so
lange währen, bis zu der Angst-Stunde der Geburt, die gantze Zeit über,
als du mit der Frucht gehen wirst. |
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Daß nun diese Drohung
Gottes an dem
weiblichen Geschlechte
wahr geworden sey, dessen brauchen wir keinen
Beweiß, ein jedes
schwangeres Weib wird es vielleicht mehr als zu viel,
erfahren. Plinius
macht zwar einige solcher Beschwerungen der Weiber in diesem
Zustande,
nahmhafft, als: Verdrießlichkeit, Kopffweh, Schwindel, Zahnweh,
Augenweh, Geschwulst der Füsse und anderer Glieder, Verschleimung des
Magens, Eckel für dem Essen, vielerley
unordentliche Gelüste, Reissen
und Stechen in dem
Leibe, beschwerliche Flüsse, Mattigkeit und Müdigkeit
aller Glieder, Ohnmacht, und dergleichen noch viel mehr. Allein
diejenigen Weiber, so solchen
Stand ausgestanden haben, wissen hierüber
die beste Auslegung zu machen, indem sie an sich selbst fühlen, und in
der That erfahren, daß GOtt wahr
geredet habe. |
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Hierzu sollen nun vor das andere die grossen
Schmertzen der Geburt kommen, denn also
redet
Gott weiter: Du sollst mit Schmertzen
Kinder gebähren. Das
solte nun abermahl kein geringer, sondern ein sehr hefftiger Schmertz,
ja die allergrösseste
Angst von der
Welt
seyn. Vorher hätte sie zwar auch viele und grosse Schmertze auszustehen,
solange sie auf schwerem Fusse gienge; Allein in der Geburt solten sie
weit grösser und
empfindlicher seyn, da solte sich erst so wohl der
Leib
als das
Gemüthe, recht
ängstigen, sie solte über solchen Schmertzen
gar sehr traurig und betrübt seyn. Wie denn das in dem
Grund-Texte
befindliche
Wort:
[ein Wort Hebräisch] nicht nur einen Leibes- sondern auch
Gemüths-Schmertzen, anzeiget; Daher es auch Cyprianus
hier also übersetzet: Ich will deine Traurigkeiten und dein Seufftzen
vermehren, und in Traurigkeit solt du Kinder gebähren. |
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Daß nun dem abermahl so sey, und diese grossen
Schmertzen bey der Geburt nicht ausbleiben, wissen diejenigen
Weibs-Personen am besten, so jemahls gebohren haben; Und die klägliche
Erfahrung
bezeuget gnungsam, wie solche Geburts-Schmertzen offt dergestalt
zunehmen, daß zuweilen das
Kind, zuweilen die
Mutter, zuweilen beyde,
darunter verbleichen, und des
Todes darüber seyn müssen; Ja, es gehet
wohl mannigmahl so schwer zu, daß man gar die Frucht von der Mutter
reissen, oder aus Mutter-Leibe schneiden muß. |
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Und was finden sich nicht nach der Geburt, wenn
schon die
Mutter glücklich erlöset ist, abermahl vor Zufälle,
Angst und
Schmertzen? Viele kommen gar um ihre Gesundheit, und werden dergestalt
in der Geburt verderbet, daß sie darnach ihr Lebtage genug haben. Der
Mühe und Sorge nicht zu gedencken, die die
Mütter bey
Erziehung eines
kleinen
Kindes haben müssen. Und diese Schmertzen ereignen sich nicht
etwa bey gottlosen Weibern allein, sondern auch bey den allerfrömmsten;
Nicht nur bey den Ungelehrten und Unerfahrnen, sondern auch bey den |
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{Sp. 6} |
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Weibern der allergelehrtesten Leute; Nicht nur
bey geringen und
armen, sondern auch bey Weibern der
Kayser,
Könige,
Fürsten
und
Herren.
Denn es bleibet hier bey dem Ausspruche des weisen
Lehrers: Es hat kein
König einen andern Anfang seiner Geburt: Sondern sie haben alle einerley
Eingang in das Leben und gleichen Ausgang, |
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Weisheit VII, 2. |
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Und das
Urtheil
Gottes ist nicht nur an dem ersten Weibe vollzogen worden,
sondern muß an allen ihren
Töchtern zugleich erfüllet werden. Und so ist
demnach das andere Stück dieses göttlichen Urtheils über das Weib gewiß
das allerschwerste, und hätte einem so schwachen Werckzeuge kaum was
grösseres und empfindlicheres aufgeleget werden können. Darum sagte auch
dort Medea bey dem Euripide: Ich wolte
lieber dreymahl in der Feld-Schlacht stehen und streiten, als einmahl
gebähren. Denn in dem Kriege kömmt mancher unverwundet und ohne
Schmertzen davon: Aber bey der Geburt ist
Mutter und
Kind dem
Tode am
nächsten, und kommet keine ohne grosse Noth und Schmertzen hindurch. |
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Deswegen stellet auch
Gott selbst in seinem
Worte
die Geburts-Schmertzen als die allergrössesten vor, und wenn er von
grosser Gefahr,
Angst, Noth, und Herzeleid
sagen
will, so nimmt er mehrentheils ein Gleichniß von gebährenden Weibern.
Will er, z.E. grosse Krieges-Noth vorstellen, so spricht er: Alle Hände
werden laß, und aller Menschen Hertz wird
feig seyn, Schrecken, Angst
und Schmertzen wird sie ankommen, es wird ihnen bange seyn, wie einer
Gebährerin. |
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Jes. XIII, 7. 8. |
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Also klaget auch Babel selbst über solche Angst,
und spricht: Meine Lenden sind voll Schmertzen, und Angst hat mich
ergriffen, wie eine Gebährerin, |
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Cap. XXI, 3. |
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Auch die Kirche
Gottes führet keine andere Klage über die grosse Noth des
Krieges als diese: Gleichwie eine Schwangere, wenn sie schier gebähren
soll, so ist ihr Angst, schreyet in ihren Schmertzen: So gehets uns
auch, Herr, für deinem Angesicht. Da sind wir auch schwanger, und ist
uns bange, daß wir kaum Odem holen. Noch können wir dem Lande nicht
helffen. |
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Cap. XXVI, 17. 18. |
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So stehet auch bey dem Propheten
Jeremias: Ich höre ein Geschrey, als einer Gebährerin, eine
Angst, als einer, die in den ersten Kindes-Nöthen ist, ein Geschrey der
Tochter Zion, die da klaget, und die Hände auswirfft: Ach wehe mir, ich
muß schier vergehen führe dein Würgen. |
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Jerem. IV, 31. |
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Will Christus die grosse Angst und Betrübniß
seiner Jünger mit etwas vergleichen, so geschiehet es unter eben diesem
Gleichnisse: Ein Weib, wenn sie gebiehret so hat sie Traurigkeit; u.s.w.
Und ihr habt auch nur Traurigkeit, u.f. |
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Joh. XVI, 21. 32. |
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Will Paulus die Angst und
Schrecken vor dem jüngsten Tage in einem Bilde vorstellen, so ist es
abermahl die Angst einer Gebährerin: Es wird sie alsdenn das Verderben
schnell überfallen, gleichwie der Schmertz ein schwanger Weib, und
werden nicht entfliehen, |
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1 Thessal. V, 3. |
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So vergleichet auch Luther die
allerletzte Noth, da der
Mensch
mit dem
Tode ringet, den Geburts-Schmertzen. Daß man daher gnugsam
urtheilen kan, wie diese Schmertzen die grössesten, und |
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{Sp. 7|S. 17} |
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also nicht leicht auszusprechen seyn. |
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Fragt man hierbey, wie doch wohl dem ersten Weibe
bey Anhörung dieses
Urtheils
zu Mute gewesen seyn möge? So solte man zwar anfangs dencken, daß sie,
in Ansehung der grossen und vielen angedrohten Schmertzen, werde sehr
bekümmert und verzagt geworden seyn; Allein, wenn wir die Umstände so
wohl ihres
Zustandes, als dieses Urtheils, recht erwegen, so ist viel
mehr zu schliessen, daß sie solches mit allen Freuden angehört haben
wird. Denn sie wuste, daß sie des
Todes schuldig, und mit
Leib und
Seele
ewig verlohren war, weil sie das Gebot
Gottes mutwillig übertreten
hatte; Allein, da ihr die unvermutete Freuden-Post gebracht, und das
tröstliche Evangelium von dem Weibes-Saamen geprediget ward, daß sie
samt ihren Nachkommen, Vergebung der Sünden haben und leben solte, o so
wird sie diese Leibes-Schmertzen dagegen nicht geachtet haben, sondern
sehr froh gewesen seyn, daß sie an statt der ewigen, nur zeitliche an
statt der höllischen, nur leibliche
Angst erdulden solle. |
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Sie sahe nun, daß sie es nicht mit einem
zornigen
Richter,
sondern mit einem liebreichen
Vater, zu thun hatte, der sie nicht
verdammen, sondern selig machen, und nur ein geringes Rüthlein zu kosten
geben wolte. Das wird ihr freylich ein überschwencklicher Trost gewesen
seyn, und sie wird das liebreiche Vater-Hertz nicht genug zu rühmen und
sich darüber zu erfreuen gewust haben: Zumahl, da er selber Schaffer
dieser Schmertzen seyn wolte, und nicht zu ihr sagte: Ich will den
Teuffel über dich schicken, der soll dir Wehe und Schmertzen genug
machen, wenn du schwanger wirst, er solte ich genug martern und plagen;
Sondern er versichert sie, daß er es selbst thun wolte, und daß sie
sonst nirgends, als von ihm kommen solten. Wie sie denn auch mitten in
solchen Geburts-Schmertzen nicht verzagete, sondern vielmehr gutes und
fröliches Mutes war, wie bey der Geburt ihres ersten
Sohnes zu sehen
ist, da sie sich über keine Schmertzen beklagte, sondern mit lauter
Freuden ihr Bekänntniß ablegte, und freudig sagte: Ich habe den Mann den
Herrn, |
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1 Mos. IV, 1. |
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Endlich so folgte auch das dritte Stück der
Straffe,
nehmlich die Unterthänigkeit gegen den
Mann,
und die kündiget ihr
Gott in diesen
Worten
an: Dein Wille soll deinem Manne unterworffen seyn, und er soll dein
Herr seyn. Nach dem
Hebräischen lautet es eigentlich also: Deine
Begierde soll zu deinem Manne gerichtet seyn. Die LXX. Dolmetscher geben
es apostrophē, deine Zuwendung soll zu deinem Manne seyn, und wollen
daher einige die Worte also auslegen, daß der
Verstand derselben dieser
wäre: Ob du schon mit vielen und grossen Schmertzen schwanger seyn und
Kinder gebähren wirst, so wirst du dennoch eine grosse
Begierde
zu dem Manne haben, und der
ehelichen Beywohnung höchst begierig seyn. |
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Allein, wir bleiben vielmehr bey der Auslegung
unserer Theologen, die dieses
Wort
auf den
Gehorsam
ziehen, daß also
Gott soviel sagen wolle: Dein
Wille, deines Hertzens
Begierde,
und was du nur vornehmen, oder in
Gedancken
fassen magst, das soll nicht zu
Wercke
gerichtet werden, es gefalle denn deinem
Manne;
Dem sollst du dich unterwerffen, |
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{Sp. 8} |
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den solst du zum
Herrn
haben, und ihm in allen
Dingen
gehorsam seyn. Zwar, wenn der
Mensch
auch nicht gefallen, wär der Mann doch eben so wohl das Haupt gewesen,
saget Augustinus; Aber hier wird gleichsam ein
Dienst
angedeutet, und die
Herrschafft
wird dem Manne
eingeräumet, der solte nun die Oberhand über sie haben, und sie solte
sich in allen nach ihm richten, wie denn
Gott solches nachgehends von
neuem gebothen, und durch den Apostel Paulus diß
Gesetz
hat vorschreiben lassen: Die Weiber sollen unterthan seyn, wie das
Gesetz saget, |
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1 Corinth. XIV, 34. |
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Und an einem andern Orte: Die Weiber seyen
unterthan ihren Männern, als dem Herrn, |
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Ephes. V, 22. |
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Und abermahls
spricht er: Ihr Weiber, seit unterthan euren Männern in dem
Herrn, wie sichs gebühret, |
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Coloss. III, 18. |
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Und diese Unterthänigkeit und
Gehorsam
gegen ihre
Männer
erben nun alle Weibs-Personen von ihrer ersten
Mutter; Es ist ein
allgemein Gebot
Gottes, daß nicht etwan das erste Weib allein, oder nur
etliche unter dem weiblichen
Geschlechte,
sondern allen, wes
Standes und
Würden sie auch seyn mögen, angehet,
gleichwie auch vorhin von den Geburts-Schmertzen keine ausgeschlossen
ward. Denn Gott macht hier kein Ansehen der
Person, ob sie jung, oder
alt,
arm, oder
reich, hohes, oder niedrigen Standes, ob sie eine
Kayserin, Königin, Fürstin, oder aber ein gemeines
Bauer-Weib sey,
u.s.w. Er spricht ohne Unterscheid: Dein Wille, o Weib wer du seyst,
soll deinem Manne unterworffen seyn, und er soll dein Herr seyn |
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Man hat zwar unter den Heyden
Völckern
gefunden, bey denen die Weiber das
Regiment geführet, und die Oberhand gehabt haben; Wie von
den Egyptiern berichtet wird, daß bey denselben die Weiber über die
Männer
geherrschet, und es gleich in der Ehe-Beredung bedungen haben sollen,
daß der Mann nach ihrem Gefallen leben und ihr gehorsam seyn solte. So
soll auch bey den Souromatis und Spartanern gleicher Gebrauch gewesen
seyn. Es griffen auch wohl bey den Römern die Weiber offt nach dem
Regimente, und anderweit mehr. |
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Allein unter Christen und dem
Volcke
Gottes soll es nicht seyn. Denn da stehet Gottes
ausdrücklicher
Befehl und
Ordnung:
Er soll dein Herr seyn. Er soll also das
Regiment allein gebrauchen, und es dem Weibe nicht um
Ansehens,
Hoheit,
Reichthums, Schönheit oder anderer
Ursache willen, übergeben.
Deswegen vermahnet auch Syrach: Laß deinem Weibe nicht
Gewalt über dich, daß sie nicht dein Herr werde, |
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Cap. IX, 2. |
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Es muß aber der
Mann
auch wissen, daß seine
Herrschafft
nicht im poltern und schlagen bestehe oder er das Weib statt
eines Schuh Haders gebrauchen dürffe: Sondern das in dem
Grund-Texte
befindliche
Wort
Moschel bedeutet, daß er ein freundlicher
Regent
und Hauß-Vater seyn solle, der sein Weib weißlich zu
regieren wisse, sie schütze, vertheidige, ernähre und
versorge, wie es Paulus erfordert; Die Männer sollen
Ihre Weiber lieben, als ihre eigene Leiber, wer sein Weib liebet, der
liebet sich selbst, denn niemand hat jemahls sein eigen Fleisch
gehasset, sondern er nähret es, und pfleget sein, |
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Ephes. V, 28. ¶ |
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