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Text |
Quellenangaben |
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2) |
5 Mos. XVII, 17. Der König soll nicht
viel Weiber nehmen. |
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Nach dem
Hebräischen: Er soll sich nicht die
Weiber vermehren. Dieses Gebot
verstehen die Rabbinen nicht so, als ob
der
König
nur ein Weib, und nicht mehr haben
solle; Sondern sie
sagen, daß er
nicht gar zu viel Weiber nehmen
möchte, wie kurtz zuvor von den Rossen
befohlen sey, daß er derselben auch nicht zu viel halten solle. |
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Die Zahl der Weiber nun die ein
König
haben möchte, setzen die Jüden auf achtzehen: Mehr zu nehmen, sagen sie,
sey bey ihnen verboten gewesen; Doch habe er dabey die
Freyheit
gehabt, einer jeden einen Scheide-Brief zu geben, und, an deren
Statt, wieder andere zu nehmen: Und was dergleichen mehr ist. |
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Allein solches alles läufft wieder das
Gesetz,
als welches hier dem
Könige
keinesweges eine gewisse Zahl Weiber verstattet, über welche er keine
mehr haben dürffe; Sondern er verbeut ihm schlechterdings, viel Weiber
zu nehmen. Daß seyn Hertz nicht abgewand werde, nemlich von dem Herrn,
und dessen Gesetz, als welches durch ausländische Weiber gar leicht
geschehen konnte, wie Salomons Exempel ausweiset |
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1 Kön. XI, 4. |
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Hiernächst mochte es auch wohl darum mit vorboten
seyn, damit der
König
nicht, durch Umgang mit vielen Weibern, zu weibisch werden, und also
nicht mehr geschicket seyn möchte,
Land und
Leute zu
regieren, oder sonst rühmliche
Dinge
auszuführen. Überdieß auch, damit das
Volck
nicht dem Exempel des Königs folgen, und in gleicher Wollüstigkeit, oder
Lust-Seuche, leben möchte. Ja endlich, damit nicht, wegen der Menge der
zu vielen Königlichen Weiber und von ihnen erzeugten
Kinder, die
Unterthanen mit gar zu grossen
Gaben beleget werden möchten. ¶ |
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3) |
Jesaiä XLIX, 15. Kan auch ein Weib ihres
Kindes vergessen? |
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Woher mag es doch kommen, daß gemeiniglich
Mütter
eine zärtere Liebe zu ihren
Kindern, als die
Väter, haben? Des
Aristoteles
Gedancken
sind nicht zu verwerffen, welcher es zweyerley
Ursachen
zuschreibet, indem er
saget: |
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„Die Kinder werden mehr
von ihren Müttern geliebet, weil ihnen derer Geburt nicht nur sauer
ankömmt, sondern sie auch besser, als die Väter, wissen, daß sie die
ihrigen seyn.„ |
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Wir lassen dieses anjetzo unangefochten: Denn,
weil die
Kinder denen
Müttern säurer ankommen, als den
Vätern, in dem
ein
Vater sein
Kind durch Lust im Beyschlaff zeuget, Weisheit VII,
2. so der
armen
Mutter hingegen versaltzen wird; So ist auch nachmahls
die Liebe desto grösser, je säurer ihr Kind zu gebähren und zu erziehen
ist. Da ferner ein Vater von seinem Kinde nicht gewiß sagen kan, daß es
seine sey, sondern es nur auf die Treue seines Ehegattens ankommen
lassen muß; So ist hingegen eine Mutter gewiß, daß es ihr Kind sey, daß
sie es, und nicht eine andere, zur
Welt
gebohren hat. |
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Allein diese Muthmassungen scheinen nicht gnugsam
zu seyn; Vielmehr ist zu urtheilen, daß es daher rühre, weil eine
Mutter
zu ihrem Kinde mehr, als wohl der
Vater beyträget. In ihrem
Leibe
wird es empfangen, aus ihren Bluts-Tropfen empfähet ist das
Wesen,
und leget es in die 9 Monat unter ihrem mütterlichen Hertzen, mit
welchem es dem- |
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{Sp. 10} |
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nach mehr Gemeinschafft hat, und daher auch
lieber von den Müttern gehalten werden muß. Dieses wird
storgai genannt, welches natürliche
Bewegungen des Hertzens (Motus naturales cordis) sind, und mit
welchen es also bewandt ist, daß sich dieses mit einem solchen
Bluts-Verwandten entweder freuet, oder betrübet. ¶ |
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4) |
Joh. II, 4. Weib, was hab ich mit dir zu
schaffen? |
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Anderweit hören wir, daß Jesus seinen
Eltern
unterthan gewesen, |
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Lucä II, 51; |
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Allein nun war er ein anderer
Mann,
den seine
Mutter selbst, als den
Herrn
des vierdten Gebotes, zu respectiren hatte; Er hatte nun, als der
Meßias, sein Amt
angetreten, und da hatte das mütterliche
Befehlen ein Ende. |
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Mit was Ehrerbietung begegnete nicht
Salomo, als ein
Sohn, seiner
Mutter Bathseba? Doch, da er als
ein
König
mit ihr
reden
muste, lautete es gar anders, |
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1 Kön. II, 19, 22. |
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Neumeister giebet denenjenigen
nicht Beyfall, welche dafür halten, Maria habe mit den
Worten;
Sie haben nicht Wein, Jesum erinnern wollen, er solle aufstehen, und mit
seinen Jüngern nach Hause gehen, weil kein Wein mehr vorhanden wäre, die
Gäste länger zu bewirthen. Weswegen auch die Antwort: Meine Stunde ist
noch nicht kommen, also anzunehmen wäre: Es ist mir noch nicht gelegen
nach Hause zu gehen. |
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Obgedachtem Gottesgelehrten scheinen die
Worte:
Was er euch
saget,
das thut, allerdings anzuzeigen, daß Maria in dem
Sinne
gehabt habe, ein Wunder-Werck von ihm zu erlangen. So will er auch
Vechneri
Meynung nicht für zugänglich halten, daß Jesus unwillig
geworden sey, weil ihn Maria in seinen erbaulichen Gesprächen gestöhret
hätte. Dem sey nun, wie ihm wolle, so ist doch nicht zu läugnen, daß
Maria gemeynet, sie als
Mutter, habe noch ein Wort zu sprechen
Macht.
Solches erscheinet aus dem
Grund-Texte,
allwo die Formul: Was hab ich mit dir zu schaffen, eine
Ebräische
Redens-Art ist, welche eigentlich
diesen
Verstand hat: Was hast Du dich um
Sachen zu bekümmern, derer du
nicht befugt ist? Wie eben dergleichen Richt. XI, 12. 2 Sam.
XVI, 10.
Esra IV, 3. vorkommt. Jesus wolte also der
Maria deutlich zu
verstehen
geben, daß ihr nicht gezieme, ihm in den
Wercken seines
Amtes etwas
vorzuschreiben. ¶ |
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5) |
Joh. XIX, 26. Weib, siehe, das ist dein
Sohn. |
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Hier verwundern sich etliche, warum sie der
liebste Heyland Weib, und nicht
Mutter, nennet. Etliche wollen, es sey
darum geschehen, damit sie nicht auch in Gefahr kommen möchte, wenn man
hörete, daß sie seine Mutter sey. Andere sagen, es sey bey den Jüden
gebräuchlich gewesen, ihre
Mütter Weiber zu nennen. Etliche geben vor,
daß er ihr hiermit habe anzeigen wollen, wie sie künfftig in einen
solchen elenden Jammerstand gerathen, daß sie ein von Hertzen betrübtes
Weib seyn werde. |
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Mantuanus will, daß es darum
geschehen sey, daß er mit dem lieblichen
Mutter-Nahmen
ihren Schmertz nicht habe vermehren wollen. Barradius
aber, daß er ihr hiermit habe seine Gottheit anzeigen wollen, daß er
seiner Mutter
Herr
und
Vater sey. Diese
Ursache
setzet auch Luther, daß Johannes mit
besonderem Bedachte solches
Wortes
nicht habe vergessen wol- |
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{Sp. 11|S. 19} |
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len, des Herrn Christi Gottheit wieder den
Cerinthus zu erweisen. Andere wollen, es habe sie der
liebste Heyland hiemit der ersten Verheissung von dem gebenedeyeten
Weibes-Saamen erinnern, und so viel zu ihr sagen wollen: Siehe, Weib,
jetzund fühle ich den Fersen-Stich und Schmertz der höllischen Schlange,
aber dadurch soll ihr der
Kopff
zertreten werden, |
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1 Mos. III, 15. |
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Und weil der Heyland diesen
Titel
auch auf der
Hochzeit zu Cana in Galiläa gebrauchet, da er aus Wasser
Wein gemachet, Joh. II, 4. so hat er hiermit andeuten wollen,
daß sie in seinem Erlöser-Amte
kein
Mutter-Recht
zu ihm habe, und bey ihr kein Unterschied für andern Weibern sey, wie
nicht allein Ammonius Alexandrinus, sondern auch
Franciscus Lucas Bürgensis, erinnern. |
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Wir sagen, daß er sie nicht
Mutter, sondern Weib
genennet habe, entweder aus heiliger Fürsichtigkeit, daß er sie, wie
gedacht, nicht in Gefahr setzen möge, wenn sie
erkannt werden solte:
Oder auch aus Liebe und wohlgeneigtem
Gemüthe, weil er ihr mütterliches Hertz, das schon betrübt
genug war, nicht weiter hierdurch betrüben und kräncken wolte. Da zeigte
er nun auf Johannem und sagte: Weib, siehe, das ist
dein Sohn. Der Jesuit Drexelius will, Christus habe
nicht so wohl den Johannes, als sich selber, gemeynet,
und sagen wollen: Siehe, Weib, das ist dein
Sohn, der hier an dem
Creutze hänget, den du weyland zu Bethlehem in die Krippe geleget, den
du mit deinen Brüsten gesäuget hast, u.s.w. Der ist jetzt zwischen
zweyen Mördern und Übeltäthern an das Creutz aufgehencket. Auf der
Hochzeit zu Cana in Galiläa war weiland meine Stunde noch nicht
gekommen, Joh. II, 4. Aber jetzt ist sie gekommen. |
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Wiewohl nun die
Worte
Jesu solchergestalt appliciret werden können, so geben doch alle
Umstände, daß Jesus hier nicht auf sich, sondern vielmehr den
Johannes sehe, und wenn er zu seiner
Mutter
spricht: Siehe, das ist dein
Sohn, er so viel sagen wolle: Ich
bin zwar dein
Kind, und der Sohn, den du gebohren hast; Allein es wird
nun nicht lange mehr währen, so werde ich den Weg alles Fleisches gehen
müssen; Meyne aber darum nicht, daß du gantz verlassen seyn werdest,
siehe; Johannes soll an meiner Statt stehen, der soll
dich versorgen, verpflegen, und dir alles thun, was ein wohlgearteter
Sohn seiner Mutter immermehr thun mag. Sie solle demnach nunmehr auch
ihn für ihren Sohn
erkennen, und weil sie ihren natürlichen Sohn
verlohren habe, solle sie diesen, an seiner statt, auf- und annehmen;
fast, wie die
Römischen Rechte einer
Witwe zu liessen, daß, wenn ihr Sohn in einer
Schlacht, oder einem Treffen, umgekommen war, sie einen andern, an
dessen Statt, adoptiren durffte. ¶ |
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6) |
1 Corinth. VII, 29, 30. Weiter ist das
die Meynung, die da Weiber haben, daß sie seyn, als hätten sie keine;
Und die da weinen, als weineten sie nicht; Und die sich freuen, als
freueten sie sich nicht; Und die da kaufen, als besässen sie es nicht. |
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Diese
Regeln,
so sich leichter hören, als practiciren lassen, kamen denen
wiedergebohrnen und geheiligten Christen zu Corinth, darinnen
mehrentheils
reiche, wohlhabende
Kauffleute, Künstler und
Handwercker waren, gar
fremde vor, daß |
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{Sp. 12} |
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auch die, welche, Hurerey und
Unzucht zu
vermeiden, ein Weib genommen hatten, seyn solten, als hätten sie keines;
Da doch Salomo
saget:
Lass dich ihre Liebe allezeit ergötzen, habe du sie alleine, und kein
Fremder mit dir. Freue dich des Weibes deiner Jugend, |
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Sprüchw. V, 19, 20. |
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Die da weinen, solten seyn, als weineten sie
nicht; Da doch Weinen seine Zeit hat, Lachen auch, Freuen und frölich
seyn, |
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Pred. III, 4; VII, 15; |
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Wie können die
Hochzeit-Gäste Leide tragen,
solange der
Bräutigam bey ihnen ist? |
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Matth. IX, 15. |
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Ja, Paulus selbst heisset uns
freuen mit den Frölichen, und trauren mit den Traurigen, |
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Röm. XII, 15. |
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In was
Meynung redet er denn nun hier zu denen Kauffleuten im
Corinth: Die da kaufen, sollen seyn, als besässen sie es nicht: Warum
kaufft man es denn, wenn man es nicht besitzen will? Wo bleibet das alte
Sprüchwort: Eigen Heerd, Goldes werth. Oder, wie Syrach
gesinnet ist: Es ist besser, geringe Nahrung unter einem eigenen
bretternen Dache, denn köstlicher Tisch unter den Fremden, |
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Cap. XXIX, 29. |
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Wie
verstehet und meynet denn Paulus?
Die Erklärung folget bald darauf: Und die dieser
Welt
gebrauchen, sollen sehen, daß sie die Welt nicht mißbrauchen, denn das
Wesen
dieser Welt vergehet; Ich wolte aber gerne, daß ihr ohne Sorge wäret;
Das ist die Weise, wie diejenigen, so Weiber haben, seyn können, als
hätten sie kein Weib, die da weinen, als weineten sie nicht, die sich
freuen, als freueten sie sich nicht, die da kauffen, als besässen sie es
nicht; Nemlich, wenn sie dessen nicht mißbrauchen, was sie lieben, was
sie kauffen, was sie haben, und was sie besitzen. |
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Sie mißbrauchen aber der Weiber, des Traurens,
der Freude, des Kauff- und Verkaufens, nicht allein durch
Geilheit,
List, Betrug,
Gewalt
und Verachtung anderer, sondern auch durch allzugrosses Trauen und
Mißtrauen; durch Trauen, wenn sie meynen, die Freude und das
gegenwärtige Gut werde ewig währen; Durch Mißtrauen aber wenn sie
sorgen, sie müssen in dem Trauren verderben und umkommen. Darum giebt
Gott Wechselsweise Leid und Freud, eines um das andere,
damit niemand sein Vertrauen auf das Zeitliche setzen, niemand auch der
da weinet, verzweiffeln solle; Denn es kan vor Abends wohl anders
werden, |
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Syrach XVIII, 26. |
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Den Corinthern aber hat diß der Apostel
sonderlich einbilden wollen, weil in selbiger
reichen
Stadt der
Reichthum und Nahrung ihnen Gelegenheit gab, zu Sicherheit,
Unrecht, Hader, und Zwietracht, zu Vervortheilung der Brüder, |
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1 Corinth. VI, 1. 8. |
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Ja auch zu
Unzucht und Unerbarkeit, |
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Cap. V. |
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Zu eingebildeter
Freyheit,
es stünde ihnen frey, daß sie mit den Götzen-Knechten zu der Messe und
Mahlzeit gehen möchten, |
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Cap. VIII, 10. |
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Die
Reichsten unter ihnen mögten besonders das H. Abendmahl halten, da
kein Armes dazu käme wie sie thaten, |
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Cap. X und XI; |
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Sie möchten in ihrem besten Schmucke zu dem
Abendmahle gehen, Weiber und
Jungfrauen die Haare kräuseln und zu Felde
schlagen, das solten die
Armen nicht thun, |
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Cap. XI. |
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Ja, die
Reichen wolten auch verbotene
Künste
treiben, wahrsagen, Nativität stellen, |
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Apostel-Gesch. XIX, 10. |
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welche Excesse alle Chrysostomus,
in der Vorrede über diese Epistel allegiret, |
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{Sp. 13|S. 20} |
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da er die
Ursach anzeiget, warum vor andern die
Bürger zu Corinth hiervon abzumahnen gewesen seyn, nemlich, weil der
Teuffel aus der
Einwohner grossem
Reichthume,
Kunst und
Weisheit,
Gelegenheit gewonnen hat, ihnen Strick und Garn zu legen. Daher saget
auch der Apostel gleich Anfangs zu ihnen: Ich kan mit euch nicht reden
und handeln als Geistlichen, u.s.w. Und Cap. IV, 8. spricht er: Ihr seyd
schon satt worden, u.s.w. Ingleichen V 24: Nicht schreibe ich solches,
daß ich euch beschäme, u.s.w. Aus welchen allen zu ersehen ist, daß
Paulus mit den Handelsleuten zu Corinth mehr Mühe, als mit andern
Städten, gehabt hat, ihnen die Liebe des Zeitlichen aus dem
Sinne zu
bringen. ¶ |
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7) |
1 Corinth. VII, 39: Ein Weib ist
gebunden an das Gesetz so lange ihr Mann lebet: so aber ihr Mann
einschläfft, ist sie frey, sich zu
verheyrathen, welchen sie will,
allein, daß es in dem HErrn geschehe. |
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Der Apostel redet ausser allem Zweiffel allhier
von dem
ehelichen Liebes
Gesetze,
durch welches
Mann
und Weib dermassen einander verbunden sind, daß nicht nur der Mann
seinen
Vater und
Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen muß, 1 Mos.
II, 24. sondern auch das Weib
verbunden ist, dieweil der Mann lebet, Röm. VII, 3.
daß sie keinen andern freyen darff. Denn obwohl in dem Alten Testamente,
um der Juden Hertzens-Härtigkeit willen, dem Manne vergönnet war, sich
von seinem Weibe zu scheiden, und ihr einen Scheide-Brief schreiben zu
lassen; so hatten doch hergegen die Weiber dergleichen
Freyheit
nicht, daß sie, nach ihrem Belieben, sich hätten dürffen von den
Männern scheiden lassen, sondern, solange der Mann lebte, war sie an das
Gesetz gebunden, daß sie keinen andern nehmen durffte, wenn sich der
Mann nicht von ihr hatte scheiden lassen. So aber ein Mann entschläfft,
ist sie
frey, sich zu
verheyrathen, welchem sie will, allein, daß es in
dem Herrn geschehe. Die Juristen sagen in ihrem
Corpore Juris: "Die Ehen erreichen ihre Endschafft erst im
Tode, als welcher alles auflöset.“ |
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Es sind zwar etliche unter den Heyden gewesen,
welche vermeynet haben, die
Ehen wären auch nach dem
Tode bündig und
kräfftig; erlaubten dahero keinem Theile zu freyen, welchem sein
Ehegatte
gestorben war. Allein Paulus weiß von solcher
harten
Verbindung nichts, sondern vergönnet ausdrücklich den
Wittwen, daß sie,
nach ihrer
Männer
Tode, wieder freyen durfften, und zwar, welchen sie wolten; allein, daß
es in dem HErrn geschehe. Das ist wie es Theodoretus
gar fein verstanden hat, daß sie einen Christlichen
Ehemann sich
ausersehen. Denn weil dazumahl viel Weibsbilder von dem Heydenthum sich
zu dem Christenthume bekehret haben, da hergegen die Männer Heydnische
Götzen-Diener geblieben sind, so haben die Christlichen
Eheweiber ihre
Heydnischen Männer nicht verlassen dürffen, |
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1 Corinth. VII, 13; |
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Jedoch, so einer solchen Christlichen Matrone ihr
Heydnischer
Mann
sterbe, und sie wieder einen andern nehmen wolle, so solle sie zusehen,
daß sie in dem HErrn freyhe und einen solchen Mann nehme, der ein Christ
sey, weil es sicherer und zu Fortpflantzung ihres Christenthums
dienlicher. ¶ |
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8) |
Tit. II, 5: Weiber sollen häußlich seyn, |
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{Sp. 14} |
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Nachdem der Apostel die Weiber zu der
Keuschheit
ermahnet, so ermahnte er sie auch gleichfalls zu der Häußlichkeit, das
ist, er zeiget Gelegenheit und Wege, dadurch sie zu der Keuschheit
gelangen können. Wie das
Wort
in der
Grund-Sprache,
oikourous, anzeiget, so sollen sie, wie es
in dem Oriente gebräuchlich war, sich in den weit entlegensten Zimmern
des Hauses einschliessen und aufhalten, damit sie nicht in weitläufftige
Gesellschafften gerathen möchten. Denn diejenige
Frauens-Person, die nicht zu
Hause bleiben wolte, ward bey den Orientalischen
Völckern für eine Hure
gehalten; so gar, daß aus dem Hause gehen und eine Hure seyn, bey den
Hebräern einerley war. |
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