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Zedler: Bücher-Vorrath, Bibliotheck [5] HIS-Data
5028-4-1803-4-05
Titel: Bücher-Vorrath, Bibliotheck [5]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 4 Sp. 1819
Jahr: 1733
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 4 S. 925
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Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
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  Text  Quellenangaben und Anmerkungen
  In Italien finden wir nachfolgende Bibliothecken.  
 
1.) Die Bibliotheck zu Bononien bey der Kirche S. Salvatoris, gehöret denen Canonicis Regularibus. Sie hat 30 Griechische Codices MStos, und findet man den Catalogum derselben, bey dem Montfaucon in Diario Ital. … ingleichen befindet sich eine Bibliotheck in dem Closter S. Michae-
 
  {Sp. 1820}  
 
lis
Struv. …
 
Ferner in dem Closter derer Praedicatorum sind einige Bücher, unter welchen die Pandecten, deren sich Holiander bedienet, wie auch ein Pentatevchus, welches ein Avtographum Esrae seyn soll, das aber Hottingerus in Thesauro Philol. wiederleget, zu finden.
Jdem ibid.
 
2.) Die Bibliotheck zu Caesina soll unterschiedene Griechische MSta besitzen, wie solches Posscuinus Biblioth. Select. … berichtet.
 
 
3.) In der Bibliotheck zu Ferrara werden viele MSta, nebst denen raresten Antiquitaeten an Statuen, Münzen, und dergleichen, welche meistentheils von Pyrrho Ligorio gesammlet worden, verwahret. Coelius Calcagninus hat seine Bibliotheck dahin vermachet.
Struv. l.c.
 
4.) die Florentinische Bibliotheck ist von Cosmo und hernach von Laurentio Medices, von welchen letztern sie auch Laurentiana heisset, gesammlet worden. Als die Mediceische Familie aus Florentz verjaget wurde, so wurde gleichfalls die Bibliotheck zerstreuet, was aber konte gesammlet werden, brachte die Catharina Medices nach Franckreich, allwo es hernachmahls in die Königliche Bibliotheck gekommen, wie solches Thuanus I. de Vita sua, berichtet. Hernach hat Julius Mediceus, oder Pabst Clemens VII. eine neue Bibliotheck aufgerichtet, welche von Cosmo Secundo vermehret worden.
 
 
Sie besitzet sonderl. viele MSta, meistentheils aber ist sie wegen ihres ehemaligen gelehrten Bibliothecarii, Antonii Magliabecchi berühmt. Den Catalogum MStorum hat Henricus Ernestus Amsterdam 1642 herausgegeben, welcher aber sehr unvollkommen ist. Wilhelm Lange hat einen Catalogum derer Orientalischen und Griechischen MStorum geschrieben, welchen Fabricius der neuen Edition, vor Lambecii Prodromo, beydrucken lassen. Lucas Holstenius hat gleichfalls einen Catalogum Codicum rarissimorum Bibliothecae Medicae hinterlassen, welcher in Lilienthals Selectis Histor. … gedruckt worden. Die Florentinischen Pandecten sollen nicht in der Bibliotheck, sondern in der Schatz-Cammer des Hertzogs zu finden seyn, wie solches Lilienthal l.c. … wieder Struven behauptet.
Siehe von dieser Bibliotheck Montfaucon in Diario Ital.
 
  Zu Florentz sind sonst noch die Bibliothecken
  • Calmaldulensium, Benedictorum in dem Closter S. Mariae, von denen Griechischen Mstis wir einen Catalogum in Montfaucon l.c. finden;
  • Carmelitarum Discalceatorum;
  • Dominicarorum in den Closter S. Marci, von welcher Montfaucon in praefat. Palaeogr. Gr.
  • Die Magliabecchische ist nach dem Tode des Magliabecchi der Vorsorge des Francisci Marmii übergeben worden
Struv. l.c. … et ad eum Colerus.
 
5.) Von der Genuesischen Bibliotheck hat Turretinus in einer Rede de Seculo XVII. erudito. 1703. den 14. Maj. gehandelt: Es ist dieselbe den 14. Aug. 1703. zum öffentlichen Gebrauch eröffnet worden.
Struv. l.c.
 
6) Zu Lucca haben die Franziscaner eine Bibliotheck.
  • Montfaucon. in Diario Ital.
  • Struv. l.c. …
 
7.) Die Bibliotheck zu Mayland hat den Cardinal und Ertz-Bischoff Fridr. Borromaeum zu ihren Stiffter. Er ließ die raresten Schrifften durch Antonium Olligiarum in Deutschland, Holland, und Franckreich; durch andere in Spanien, Griechenland und Oriente aufsuchen. Diese Bibliotheck widmete er dem
 
  {Sp. 1821|S. 926}  
 
[1] drey Schiffen nach Neapolis bringen lassen: ein Schiff wurde von denen See-Räubern weggenommen, und die Bücher von ihnen ins Wasser geworffen, den besten Theil aber kauffte Borromaeus an sich. Montfaucon, der die Ambrosianische Bibliotheck selbst gesehen, zehlet 40000. Bücher, es sollen aber noch sehr viele nöthige, sonderlich gute Editiones derer Patrum darinnen fehlen.
[1] HIS-Data: Text der Vorlage schließt nicht sinnvoll an den Text der vorhergehenden Spalte an, daher ist Textverlust gegenüber dem Manuskript sicher.
 
Unter denen alten MStis befindet sich eine verstümmelte lateinische Ubersetzung des Josephi, welches ein Autographum des Ruffini seyn soll, welchen aber Mabillon kein höheres Alter als 1100. Jahr zugeschrieben; Ferner ein Codex Hegesippi und ein MStum Virgilii cum Notis Francisci Petrachae. Unter denen neuern befindet sich das Autographum Leonardi Vinci in 12. Voluminibus mit mathematischen Figuren vor dessen einen Theil von denen Machinen derer Alten, König Jacobus I. in Engelland 30000. Aureos Hispanicos soll gebothen haben.
 
 
Wir finden von dieser Bibliotheck Nachricht in
 
 
 
  • Erycii Puteani Oratione … Mediolani 1606. 8vo. Wir finden dieselbe in denen Orationibus Puteani, welche unter dem Titul: Suadae Atticae, Lugduni Bat. 1623. in 8vo gedruckt worden, …
  • Jacob Philippi Opitelli Monumenta Bibliothecae Ambrosianae. Mediolani 1618. 8vo. Conf. Phil. Picinelli Athenaeum Mediolanense …
  • Petri Paulli Boscha de Origine … Mediolani 1673. 4. welches auch in Thesauro Italico et Siculo … zu finden ist.
  • Josephi Ripamontii in Historia
  • Mabillon in Musaeo Italico …
  • Montfaucon in Diario Ital. …
  • Struu l.c. … et ad eum Colerus.
 
 
8.) Die Bibliotheck des Hertzogs von Modena, hat viele MSta. Montfaucon hat von derselbigen in Diario Italico … gehandelt.
Struu. l.c. … et ad eum Colerus.
 
9.) Zu Neapolis ist die Bibliotheck des Valetae:
Montfaucon l.c. 21.
 
ingleichen auch derer Patrum Augustinianorum, S. Joannis de Carbonaria,
idem in Paleogr. Gr. ...
 
10.) Zu Padua befinden sich unterschiedliche Bibliothecken, als die
 
 
  • bey dem Kloster S. Joannis in Viridario, welche Jacob Zenus gesammlet, und zu der etwas aus der Pinellianischen Bibliotheck gekommen.
  • Bey dem Kloster S. Justinae welche Plavidus Pavanellus gesammlet, und die durch die MSta Juridica Jacobi Zochi vermehret worden.
  • Bey dem Kloster S. Augustini, welcher sich Albertus Magnus bedienet:
  • Ferner
    • Diuae Mariae Prataleae;
    • S. Antonii;
    • S. Francisci;
    • S. Vrsulae;
    • Patrum Ordinis Eremitanorum;
    • D. Mariae Montis-Ortoni: Clericorum Regularium;
welche alle Jacobus Philippus Thomasinus 1639. in 4. beschrieben.
 
11.) Zu Parma sind einige MSta, von welchen Montfaucon in Praef. Paleogr. Gr. … also schreibet: Parmae, [fünf Zeilen lateinischer Text].
 
 
12.) Die Bibliotheck zu Pavia von dem Vice-
 
  {Sp. 1822}  
 
Comite Joh. Caleario.
 
 
13.) Der Pisanischen Universität sind vom Alto Manutio 80000. Bücher vermacht worden.
Struu. …
 
14.) Die Römischen Bibliothecken wollen wir in die alten und neuen eintheilen, und
 
 
 
α) von denen Alten handeln.
 
 
 
 
1.) Die Bibliotheck Apollinis Palatini, welche aus Lateinischen und griechischen Büchern bestanden, ist in dem Tempel des Apollinis auf dem Berge Palatino von dem Augusto angeordnet worden.
  • Suetonius Augusto …
  • Dio
  • Thomas, de Donar. 3.
  • Donatus de Vrbe Romana …
  • Faunus Antiqu. Vrb. Rom.
 
 
 
  Sie hat ihren eigenen Vorsteher gehabt,
Ouidius Tristium
 
 
 
   von welchen Cajus Julius Hyginus einer gewesen seyn soll.
Suetonius de Illustr. Gram.
 
 
 
  Es ist wahrscheinlich, daß dieselbige ist biß zu den Zeiten Gregorii in 6. Seculo nach Christi Geburth, gedauret habe.
  • Lipsius de Bibliothecis 7.
  • Sarisper. Policrat. …
 
 
 
  Von dieser Bibliotheck hat insonderheit annoch gehandelt Silvester Lursenius de Templo … Franecker 1719. 8.
 
 
 
 
2.) Die Bibliotheck des Apollinis Teji, diese hat Sylla von Athen nach Rom gebracht, dem öffentlichen Gebrauch aber nicht gewiedmet.
Donatus l.c.
 
 
 
3,) Die Bibliotheck des Asinii Pollionis ist die erste öffentliche Bibliotheck zu Rom gewesen.
  • Plinius Hist. Nat. VII.
  • Donatus
  • Borrichius Ant. Vrb. fac. …
  • Lohmeyer de Bibliothecis 6.
  • Guiliandus Papyr. Membr. …
  • Lipsius 5.
 
 
 
4) Auf dem Capitolio soll gleichfalls eine Bibliotheck gewesen seyn, deren Suetonius Domitiano … und Orosius … gedencket; wegen des Urhebers derselben sind die Autores noch nicht einig, doch soll sie von dem Gregorio, als eine heydnische Bibliotheck seyn ausgerottet worden.
  • Sarisber. Policrat. …
  • Donatus l.c.
  • Ryckius de Capitolio …
  • Lipsius 7.
  • Nardinus Rom. Vet.
 
 
 
5.) Die Bibliotheck des Luculli, deren Plutarchus Lucullo … gedencket.
  • Donatus l.c.
  • Pancirollus Descript. Vrb.
  • Graev. ...
 
 
 
6.) Bibliotheca Octavia, welche von dem Augusto in denen Bogen-Gängen der Octaviae angeleget worden.
  • Dion. …
  • Suetonius de Illustr. …
  • Lipsius de Bibl. 6.
  • Thysius Antiq. Rom.
 
 
 
7.) Bibliotheca Pacis, welche Vespasianus in dem Tempel des Friedens errichtet.
  • Gellius Noct. Attic. …
  • Galenus de Compos. …
  • Lipsius 7.
  • Thysius l.c.
 
 
 
8.) Die Bibliotheck Domus Tiberianae, deren Vopiscus Probus 2. und Gellius … gedencket, ist eine Priuat-Bibliotheck derer Keyser gewesen.
  • Nardinus Rom. Vet. …
  • Thysius l.c.
  • Lipsius l.c.
 
 
 
9) Bibliotheca Vlpia, welche von dem Vlpio Trajano also genennet worden, war in dessen Tempel, und gedencket derselben Gellius Noct. Attic. …
  • Pancirollus Descript. …
  • Nardinus l.c. …
  • Donatus l.c. …
  • Borrichius Antiqu. …
  • Thysius l.c.
  • Lipsius l.c.
 
 
β) Von denen neuern Bibliothecken ist sonderlich
 
 
 
 
1.) Die Vaticanische zu mercken. Jac. Ludovici und Angelus Rocca, wollen ihren Ursprung von dem Petro herführen: es ist aber wahrscheinlicher, daß Hilarius einen Anfang dazu gemacht habe, wie solches Platina in Vita Hilarii … erwehnet. Den
 
  {Sp. 1823|S. 927}  
 
 
 
  eigentlichen Grund aber, hat Pabst Nicolaus V. um das Jahr 1450. geleget. Clemens V. nahm dieselbe, bey Versetzung des Römischen Stuhles, zugleich mit nach Avignon. Martinus V. brachte sie wieder in das Vaticanum nach Rom. Sixtus IV. ließ dieselbe durch Bartholomaeum Platinam in Ordnung bringen, und bestimmte gewisse Einkünffte zu ihrer Vermehrung. Sixtus V. ließ ein a partes Gebäude darzu aufführen. Paulus V. fügte ein Tabellarium hinzu, wo die Päbstlichen Diplomata aufgehoben werden. Unter Pabst Clemente VII. muste diese Bibliotheck, bey der Eroberung von Rom, gleichfalls viel Ungemach ausstehen, wobey auch das Gold, und die Diamanten, welches auf dem Codice der Actorum Apostolorum, welcher mit goldenen Buchstaben geschrieben, und von der Königin in Cypern, Innocentio IX, geschencket worden, zu finden war, abgenommen worden. Es wurde aber die Bibliotheck unter eben diesem Clemente, durch den Zugang der Vrbinischen sehr vermehret, ist auch hernachmahls durch den Pium IV. verstärcket worden. Den grösten Zuwachs aber hat sie durch die Heidelbergische Bibliotheck, unter Gregorio XV. bekommen.
 
 
 
 
  Man findet einen sehr alten Codicem LXX. Interpretum; Phillipicarum Ciceronis; 2. Codices Virgilianos; und einen Terentium, welcher 1000. Jahre alt seyn soll. Es sind auch noch ferner Sirleti Cardinalis; Christinae Reginae, bey welcher des Pauli Petavii gewesen, Bibliothecken hinzugekommen. Die Griechischen MSta sollen auf 2000. seyn.
 
 
 
 
  Die Historie dieser Bibliotheck ist von unterschiedlichen unternommen worden. Mucius Pansa hat 1590. in 4to geschrieben Raggionementi della Libraria Vaticana, welches aber nur Generalia, und die äusserliche Beschreibung der Bibliotheck in sich begreift. Angelus Roccha a Camerino hat geschrieben: Bibliothecam Apostolicam Vaticanam … Romae 1591. 4to. Ferner finden wir Nachricht in
 
 
 
 
 
  • Francisci Schotti Itinerario …
  • Mad. Tom. I. …;
  • Mad. Tom. I. in Sweertii …;
  • in Joseph Simon Assemanni Bibliotheca;
  • Pauli Mariae Terzagii Musaeo Septaliano. …
  • Mabillon in Itin. Ital.
  • Bernhardus Montfaucon, in Diario Ital, …
  • und Gregorius Leti in Leben Sixti V. …
  • Lohmeier
  • Struv. l.c. … et ad eum Colerus.
 
 
 
  Ausser dieser Vaticana sind noch unterschiedene andere in Rom, als
 
 
 
 
2.) Die Bibliotheck in den Alterianischen Pallaste.
Montfaucon in Diario Ital.
 
 
 
3.) Die Angelica bey denen Augustinern alla Sapienza. Sie wird Angelica genennet, weil Angelus Roccho dieselbe mit dieser Bedingung vermacht, daß sie jedem offen stehen solte. Es ist solche durch die Bücher des Laurentii Pignorii und Lucae Holstenii bereichert worden.
  • Montfaucon in Diario Ital. …
  • Sprenger in Roma Nova …
  • Struv. l.c.
 
 
 
4.) Die Barbarinisch Bibliotheck, ist nach der Vaticanischen die stärckste. Der Cardinal Franciscus Barbarinus hat dieselbe gestifftet, und Lucas Holstenius hat ihr seine MSta ver-
 
  {Sp. 1824}  
 
 
 
  machet. Der Catalogus derselben ist zu Rom 1681. in fol. herausgekommen. Sie besitzet unterschiedene Brieffe des Libanii
  • Montfaucon in Diario Ital. …
  • Sprenger l.c.
  • Struv. l.c.
 
 
 
5.) Die Bibliotheck des Closters S. Basilii. Es sind in derselben 150. MSta, welche meistentheils Membranacea, und sehr alt sind.
Montfaucon l.c.
 
 
 
6) Chigiane, welche einen herrlichen Codicem Dionysii Halicarnassensis besitzet. Den Catalogum derer MStorum hat Montfaucon Diar. Ital. …
  • Struv. lc. 
  • Sprenger. l.c.
 
 
 
7) Das Collegium de Propaganda Fide hat gleichfals eine Bibliotheck
Struv. l.c.
 
 
 
8) [1] Von der Bibliotheck Cardinalis Imperialis handelt Montfaucon l.c.
[1] HIS-Data: Zählung ergänzt
 
 
  Gleichfalls sind in den Clöstern
 
 
 
 
9) S. Isidori,
 
 
 
 
10) S. Mariae Aquino
 
 
 
 
11.) S. Mariae Coeli,
 
 
 
 
12) S. Mariae super Minervam,
 
 
 
 
13.) S. Mariae de Populo,
 
 
 
 
14) S. Mariae in Vallicella gewisse Bibliothecken
Struv. l.c. ...
 
 
 
15.) Von der Bibliotheck derer Minimorum handelt Montfaucon in Diar. Ital.
 
 
 
 
16) Derer Dominicanorum.
Idem
 
 
 
17.) Die Jesuiter zu Rom, besitzen eine herrliche Bibliotheck, welche eigentlich aus vier Bibliothecken bestehet. Die erste ist ihre eigene, welche Joannes Lorinus angeordnet, die andere Marci Antonii Mureti, die dritte des Cardinals Bellarmini, und die vierdte J. Bapt. Coccinii, denn obwohl diese letztern zu der ersten hinzugekommen sind so sind sie doch an besondere Örter gestellet worden. Ferner so hat Cardinal de Monte Regale, und Franciscus Toletus seine Bibliotheck, Franciscus Turrianus aber seine Griechischen Msta dahin vermacht.
  • Sprenger l.c.
  • Struv. l.c.
 
 
 
18.) Die Ottoboniana ist von Alexandro VIII. gestifftet, und hat einen sonderlichen Zugang an MStis aus der Bibliotheck der Königin Christine gehabt.
  • Sprenger l.c.
  • Montfaucon Diar. Jtal.
 
 
 
19) Die Patres Oratorii Ecclesiae Novae, haben ihre Bibliotheck aus dem Vermächtniße des Cardinals Baronii und Achillis Statii.
 
 
 
 
  Ingleichen hat
 
 
 
 
20) die Kirche, zu S. Jacob, derer Spanier, aus dem Vermächtniße des Petri Ciacconii ihre Bibliotheck.
  • Sprenger l.c.
  • Struv. l.c.
 
 
 
21) Die Bibliotheck des Abts Passionei begreift ohngefehr nebst andern Büchern 200. Griechische MSta.
Montfaucon, Palaeogr. Gr.
 
 
 
22) Die Bibliotheck derer Serviten in dem Closter S. Marcelli, ist durch den Vorsteher des Ordens Andream 1392. errichtet worden.
Sprenger et Struve ll. c.c.
 
  Von denen Römischen Bibliothecken kan auch nachgeschlagen werden: Missons Epist. 36.
 
 
15) In Sicilien sind so wohl in dem Closter S. Salvatoris zu Messina und in dem Closter S. Basilii unterschiedene Griechische MSta zu finden
Montfaucon Diar. Ital.
 
16. zu Siena hat Pabst Pius II. eine Bibliotheck gestifftet.
Struv. l.c.
 
17) Die Bibliotheck zu Turin ist eine von denen ältesten: ihre eigentliche Aufnahme aber hat sie Carolo Emanueli zu dancken. Sie ist nicht so wohl wegen derer alten MStorum, als wegen derer neuern merckwürdig: Unter welchen letztern sich des Pyrrhi Ligorii 26. Volumina, von Griechischen und Römischen Antiquitaeten, finden. Es ist auch in derselben die Tabula Isiaca, welche der Hertzog von Mantua aus der Bibliotheck des Bembi bekommen, die aber hernachmahls hieher gebracht wor-
 
  {Sp. 1825|S. 928}  
 
  den. Es ist solche von dem Laurentio Pignorio beschrieben worden.
Conf. Wagenseil de Civitate Noribergensi
 
  Sonst sind in derselben 3000. Codices vorhanden.
Siehe von ihr
  • Pfaffium in Praef. Fragment. …
  • Montfaucon Diar. Ital. …
  • Mabillon Musaeo Ital. …
  • Scipio Maffei, in Epistola …, welche erstlich in Giornale de' Letterati d l'Italia … und hernachmahls in des Maffei Rime Prose. Venedig. 1719. 4to gedruckt worden
  • Struv. l.c. … et ad eum Colerus
 
18) Die Bibliotheck zu Venedig ist in dem Hause derer Procuratorum S. Marci. Ihr eigentlicher Anfang ist unbekannt, doch ist sie hauptsächlich durch den Zugang derer Bibliothecken Francisci Petrarchae, und insonderheit des Cardinals Bessarionis angewachsen. Diese letztere Bibliotheck soll alleine 600. Griechische MSta gehabt haben, welche der Cardinal mit 30000. Ducaten bezahlt hätte. Hernachmahls sind gleichfalls die Bibliothecken des Hieronymi Alexandri und Grimari, zweyer Cardinäle, hinzugekommen.
 
 
  Es ist in dieser Bibliotheck ein besonders Zimmer, welches die Überschrifft hat: Decerpta haec Imperio Senatus á Bibliotheca Pinelliana. Als die Erben des Pinelli seine Bibliotheck aus Pavia wollten abführen lassen, so ließ der Rathe zu Venedig, mit dem Angeben, man habe dem Pinello erlaubet, vieles aus dem Venetianischen Archive abzuschreiben, welches der Rath nicht wolte publiciren lassen, die meisten MSta wegnehmen; Die Erben aber bekamen sie alle wieder, bis auf 200. welche zu denen Staats-Sachen von Venedig gehörten, und die nunmehro in obgedachten Zimmer verwahret werden.
 
 
  In der Kirche zu S. Marci wird das Autographum Evangelii S. Carci, welches von Aquileja nach Venedig soll gebracht worden seyn, bewahret. Sonst sind noch in Venedig die Bibliothecken
 
 
 
  • ad S. Antonium, welche aber verbrannt ist;
  • ad S. Joannem, und Paulum Dominicanorum;
  • ad S. Stephanum
  • ad S. Georgium majorem;
  • ad S. Dominicum,
 
 
  deren MSta, Jac. Phil. Thomasinus de Bibliothecarum Venetarum … Vtini 1650. 4to erzehlet.
 
 
  Den Catalogum des Julii Justiniani Bibliotheck, hat Montfaucon Diar. Ital. …
Conf.
  • Mission Itiner. …
  • Mabillon.
  • Montfaucon Diar. Ital. …
  • Struv. l.c. … et ad eum Colerus.
 
19) Von der Bibliotheck zu Verona findet man einige Nachricht in Maffei Praefat. ad Cassiodori
 
 
20) Die Augustiner zu Vintimiglia besitzen die Bibliotheck, welche von ihrem Urheber Angelico Aprosio, Aprosiana genennet wird. Er soll selbst ein Buch von dieser Bibliotheck, unter dem Titul Bibliotheca Aprosiana geschrieben haben. Es ist aber noch zweiffelhafft, ob dieses Buch herausgekommen sey, oder nicht.
Bayle in Lex. unter dem Titel Aprosio
 
21) denen Canonicis zu Viterbo hat Latinus Latinius seine Bibliotheck vermachet.
Struv. l.c.
  Letztlich hat noch Amadeus de Benignis, oder wie sein rechter Nahme, Jo. Gottlieb Milichius von denen Italiänis. Bibliothecken gehandelt.
     

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Stand: 4. Januar 2013 © Hans-Walter Pries