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Quellenangaben |
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VIII.
Historische
Anmerckungen von Zeichen. |
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Wir finden in der geistlichen und weltlichen Geschichte, daß gewisse Zeichen
den Menschen
zur Rettung in der
Noth, oder bey andern Vorfällen, gedienet haben. Im 2
Capitel
des Buchs Josua wird eines Zeichens gedacht, welches der Hure
Rahab zu Jericho das
Leben gerettet. Sie muste nehmlich das
rothe Seil, damit sie die Kundschaffter Josuä über die Mauern
gelassen hatte, ins Fenster knüpffen. Dieses Zeichen, welches von Scharlacken
und also wegen seiner starcken Farbe zu einem Wahrzeichen
bequem war, ließ die
Rahab in der Noth nicht verlohren gehen, indem es bey
Zeiten ausgehenckt ward.
Durch dieses Seil, durch welches sie ihre Gäste erhalten, solte auch sie selbst
erhalten werden. |
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Dergleichen Arten der Erhaltung durch Zeichen treffen wir auch in den
weltlichen Geschichten an. Herodotus, der älteste
Geschichtschreiber der Griechen, bezeuget, daß, als Crösus die
Epheser bekrieget, diese ihre
Stadt der
Göttin Diana geschenckt, und zum Zeichen eine Schnur aus dem
Tempel der Linna an die Mauer gebunden; als ob sie ihre Stadt hiermit der
Göttin in ihren Schutz übergeben. Dieses schicket sich viel besser auf das Haus
Rahab, aus welcher Nachahmung diese Manier, wie andere
Dinge mehr, leicht zu den
Griechen |
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{Sp. 569|S. 298} |
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kan gekommen seyn. |
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So ist auch vom Theseus bekannt, daß solcher versprochen,
wenn er von seinem gefährlichen Zug wider den Minotaurus würde
erhalten werden und wiederkommen: so wolte er eine weisse Fahne von seinem
Schiffe wehen lassen, da er zum Zeichen der Reue mit einer schwartzen dahin
fuhr. Als er nun solches vor Freuden zu thun versäumte, hat seyn
Vater
Aegeus,
König
zu Athen, der auf seine Zurückkunfft wartete, und die schwartze Fahne von ferne
noch wehen sahe, für Unmuth sich selbst von der Maurer seines Palastes herab ins
Meer gestürtzt. |
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So ward auch in der Zerstörung Troja Antenor, der dem
Priamus, dem
Könige
von Troja, allezeit gerathen, daß man Helenen, um welcher
Entführung willen der Krieg angegangen war, den Griechen wiedergeben solte, mit
seinem Hause für der
Gewalt
der Griechischen Soldaten erhalten, durch ein Wahrzeichen von der Haut
Paris, des gewesenen Entführers der Helena, welche für
die Türe seines Hauses gestellet war. |
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Das Volck GOttes hatte auch die löbliche Gewohnheit, Zeichen der herrlichen
Wercke GOttes und seiner Wohltaten, die er ihnen erwiesen, zu einer
immerwährenden Dancksagung für dieselben aufzurichten. |
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Ein solches Zeichen war der Stein, den Jacob zu Bethel
aufrichtete, nachdem ihm
GOtt daselbst erschienen, 1 B. Mos. XXVIII, 18: Wie
auch der, den er auf dem Gebürge Eileads aufrichtete, neben einem Hauffen Steine
zu einem Zeugnisse des Bundes, welchen er mit Laban machte, |
1 B. Mos. XXXI, 45. |
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Ein solches Zeichen war der Altar, den Moses zu einem
Gedächtnisse des Sieges über Amaleck
bauete, |
2 B. Mos. XVII, 15. |
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Dieses alles thäten die Gläubigen nicht aus Pracht oder Aberglauben; sondern
aus einem heiligen Absehen: wie
GOtt deswegen solches allhier selbst befohlen, und auch
selbst dergleichen Gedächtniß eingesetzet hat; Als |
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- seines Bundes mit der Erden nach der Sündfluth in den Regenbogen,
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1 B. Mos. IX, 12; |
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- Seines Bundes mit Abraham und seinem Saamen in der Beschneidung,
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1 B. Mos. XVII, 10; |
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- Der Erlösung aus Egypten in dem Oster-Lamme,
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2 B. Mos. XII, 26. |
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Wir wollen hierzu noch einige Vorbedeutungen der Zeichen setzen, welche aus
den alten Geschichtschreibern genommen sind, und uns am merckwürdigsten
vorkommen. |
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Hierunter rechnen wir nicht
unbillig diejenigen Zeichen, welche den
instehenden Untergang der
Stadt
Troja, nach damahliger Art der Religion und abergläubischen Wesen, verkündigten.
Besonders hatte das Feuer auf dem Altare des Apollinis das
Opffer nicht anzünden, viel weniger verzehren wollen, ob man gleich solches zu
unterschiedenen mahlen versucht. Über dieses war ein grosser Adler mit starckem
Geräusche herzu geflogen kommen, und hatte ein Stück vom Opffer genommen, und in
das Griechische Lager getragen. Ja es hatte auch die Königin Hecuba
an andern
Orten
vergeblich gesucht, die vermeintlich
erzürnten
Götter zu versöhnen, indem nicht weniger das Feuer allemahl
wieder ausgelöschet, und gleichsam verschwunden war, bis endlich die Prinzeßin
Cassandra, als eine Priesterin des Apollinis
und der Minerva, voll Götzen-Triebes die zum Opffer bestimmten
Stücke zum Grabe des Hectors gefüh- |
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{Sp. 570} |
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ret, und daselbst schlachten lassen, mit der Erklärung, daß Apollo
und Minerva wegen der in des erstern Tempel an dem
Achilles vom Alexandro verübten Mordthat erzürnet
wären, da denn geschehen, daß die Opffer-Stücken von den Flammen gar wohl
ergriffen und verzehret worden. Über dem war das so genannte Palladium aus der
Minerva Tempel durch Verrätherey der Priesterin Theana,
welche vom Antenor durch grosse Versprechungen dazu verleitet,
hinweg und ins Griechische Lager auf einem bedeckten Wagen geführet worden, von
welchem eine alte Prophezeyung vorhanden war wenn es hinweg kommen solte, der
Untergang der Stadt
nicht weit seyn würde. ¶ |
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Ein so ungewöhnliches Zeichen ließ sich auch vor Eroberung der Lydischen
Haupt-Stadt Sardes wahrnehmen. Es liessen sich in den Vorstädten eine grosse
Menge Schlangen sehen, welche von den Pferden wider gewöhnliche Art gefressen
worden. Dieses nahm jeder für ein Zeichen einer bevorstehenden
Veränderung
an. Crösus selbst war begierig die eigentliche Bedeutung
solcher Begebenheit zu vernehmen, und hatte Leute abgeschickt, welche sich
darüber bey gewissen Zeichendeutern belehren lassen solten. Doch ehe diese
wiederkamen, war die Bedeutung in der
That
geschehen, und der sichere Crösus in vollkommene Sicherheit
gebracht. Denn als derselbe in aller Eile so viel Trouppen, als es ihm möglich,
zusammen gezogen, und seinem Feinde entgegen gestellet, hatte Cyrus
solche Kriegs-List gebrauchet, daß die feindliche Armee geschlagen, und Sardes
erobert ward. |
Herodotus Lib. I. ¶ |
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Ein merckwürdiges Zeichen begab sich mit dem Lucius Tarquinius
Priscus bey seinem Einzuge zu Rom. Als er mit seinem Tanaquil
einfahren wolte, flog ein Adler gantz sanfft herzu, und nahm ihm den Huth vom
Kopffe: hierauf schwung er sich mit grossem Geräusche um den
Wagen in die Höhe, bald aber ließ er sich wieder nieder, setzte dem
Tarquinius den Huth wieder auf, und flog davon. |
- Livius …
- Dionys. Halicarnaß. … ¶
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Bey dem Servius Tullius ließ sich eben dergleichen Zeichen,
wie bey dem vorhergehenden
Könige
zu Rom sehen. Es hatte sich gleich in seiner zarten Jugend ein Zeichen
hervorgethan, daß er zu hohen
Ehren
kommen würde, indem ihm einstmals im Schlaffe der
Kopff
gebrannt hatte, welches, als es alle Umstehenden in die höchste
Verwunderung gesetzt hatte, war die Flamme, da der Knabe aufgeweckt worden, mit
dem Schlaffe zugleich verschwunden. |
- Dionysius Halicarnaß. …
- Livius
…
- Florus …
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Hierauf haben ihm Tarquin und Tanaquil
hoch zu halten angefangen, und am Hofe erzogen, auch endlich, als er sich zu
allem wohl angelassen, zum Eydam angenommen, und allmählig zur
Regierung
angeführet (Dionys. Cap. 3) bis er dieselbe nach
Tarquins
Tode völlig überkommen, nachdem jener auf 38 Jahre
regieret. |
Livius … ¶ |
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Bey Erbauung des Capitolii zu Rom bemerckte man ein besonderes Zeichen,
welches etwas vorzubedeuten schiene. Als der
Grund
gelegt, und tief in die
Erde
hinein gegraben worden, fand man ein gantzes frisches Haupt eines erschlagenen
Menschens, |
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{Sp. 571|S. 299} |
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welches nicht allein noch lebendiges Farbe hatte, sondern auch noch blutete. |
- Dionysius Halicarnaß. …
- Livius
…
- Florus ….
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Als sich jedermann darüber entsetzte, ließ Tarquinius mit
der
Arbeit inne halten, und die Wahrsager um die Bedeutung
dieses Zeichens fragen. Die Römischen Zeichendeuter konnten oder wolten es nicht
deuten, sondern wiesen die Bothen zu den Etruriern. Der
König
schickte abermahls zu ihnen, daß sie wenigstens sagen solten, wer unter den
Etrurischen Wahrsagern die
Kunst am
besten verstünde. Als sie einen benennet, sendete Tarquinius an
denselben einige ab, welche sich von ihm die Deutung des Zeichens solten sagen
lassen. |
Dionys. Halicarnaß. … |
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Als sie an dessen Hauß gekommen, trafen sie einen Jüngling an, welcher im
Begriff war auszugehen. Denselben redeten sie an, sagten wer sie wären, und
warum sie gekommen, und baten, daß er sie zu dem Wahrsager führen solte. Dieser
gab zur Antwort, daß der Wahrsager seyn
Vater wäre, und gleich jetzo ein wenig
beschäfftigt sey; sie solten nur ein Weilchen verziehen, so könnten sie mit ihm
zu reden kommen: Wolten sie ihm indessen, als dem
Sohne, sagen, was es
eigentlich für ein Zeichen wäre, dessen Deutung sie verlangten; so wolte er
ihnen wieder sagen, wie sie sich im Fragen und sonst aufführen solten, daß sie
nicht verstiessen, und eine unrechte Antwort bekämen. |
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Die Abgesandten liessen sich solches gefallen, und sagten ihm das Zeichen.
Dieser gab nach einem kleinen Stillschweigen zur Antwort: Mein
Vater wird euch
die
Wahrheit sagen, aber sich zuvor stellen, als ob er euch nicht genugsam
verstünde, und dahero mit dem Stecken einen Kreyß machen, denselben in Morgen,
Abend, Mittag und Mitternacht eintheilen, und fragen, ob der
Kopff
in dieser oder jener Gegend gefunden worden: was wollet ihr
alsdenn antworten? Sprecht ihr nur, fuhr er fort, er sey im keinen von diesen
Theilen, sondern zu Rom unter dem Tarpejischen Hügel gefunden worden. |
Dionys. … |
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Die Abgesandten merckten dieses, und als der Alte würcklich einen Hauffen
Gezirckel machte, und bald da, bald dort fragte, ob da der
Kopff
gefunden worden, gaben sie stets zur Antwort: Nein! sondern zu
Rom unter dem Tarpejischen Hügel; baten auch endlich, daß der Alte ohne
dergleichen Umschweiff ihnen sagen möchte, was das Zeichen zu bedeuten hätte.
Geht nun hin, gab er endlich zur Antwort, als er die Gesandten so schlau befand,
und saget euren Römern; es würde an dem
Orte,
wo der Kopff gefunden worden, künfftiges Glück angezeigt, daß er nemlich das
Haupt des gantzen Italiens werden würde, dahero von der Zeit an derselbige
Capitolium, von dem gefundenen Haupte, so
Lateinisch
Caput heisset, genennet worden. ¶ |
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Ein anderes Zeichen von der Art gieng vor der Verjagung Tarquinii
Superbi aus Rom vorher. Er war gantz sicher und
furchte sich wenig mehr
vor der Absetzung, bis sich ein Zeichen hervor that, das ihm neue Kümmerniß
verursachte. Es hatten ein paar Adler nicht weit von der
Königl.
Burg auf einen hohen Palm-Baum genistet und gehecket; wurden aber von einer
grossen Menge Geyer heimgesucht, welche das Nest zerrissen, die Jungen tödteten,
und die Alten, als sie von ihrer Fouragirung nach Hause kamen, mit
Gewalt
von dem Palm- |
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{Sp. 572} |
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Baume trieben. Dieses zog sich zwar Tarquinius zu
Gemüthe, und gebrauchte möglichste Vorsichtigkeit, konnte
aber doch die grosse Veränderung des
Reichs,
die vorhanden war, und ihn am allermeisten betraf, nicht zurück treiben. |
Hartungs Historischer Schau-Platz, …
¶ |
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Unter den Malabaren ist es sehr gewöhnlich, bey allen Vorfällen und
Unternehmungen diese und jene Zeichen zu bemercken, ob eine
Sache
von statten gehen werde, oder nicht, und ob das Zeichen gut oder
böse sey. Es
giebt gewisse Leute unter ihnen, welche von solchen
Künsten
und
Wissenschafften Profeßion machen, und vielfältige
Bücher haben, darinne alle
böse und gute Zeichen aufgeschrieben sind. Wenn jemand eine Sache vorzunehmen im
Sinne hat, und nach selbiger ausgehet: so erwehlet er einen guten Tag, und
spricht: Diese Sache wird von statten gehen. Wenn er denn darnach ausgehet, so
beobachtet er alles, was sich dabey ereignet. Siehet er nun erstlich ein
Vierbein hervor kriechen, und höret es schreyen: so lässet er das Buch
nachsehen, darinne von den Vierbeinen gehandelt wird. Fängt er aber zum
allerersten an zu niesen: so ist gleichfalls darüber ein Buch, daraus er wissen
kan, was solches Zeichen bedeute. Höret er zum ersten eine Krähe schreyen: so
ist abermahl von solchen Vogelgeschrey ein Buch vorhanden. Hiernächst sind noch
viele andere Bücher, daraus man sich sagen lässet, was dieses und jenes bedeute,
und ob es ein gutes oder
böses Zeichen sey. |
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Überhaupt wird gesaget, daß es ein böses Zeichen sey, |
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- wenn ein Blinder einem begegnet: ferner,
- wenn man einen eintzelnen Bramanen und einen Wäscher oder Wäscherin auf
dem Wege siehet:
- Wenn einer mit einem leeren Panel vorbey gehet,
- wenn man Öl-Müller siehet,
- oder wenn einer mit entblößten Haupte entgegen kommt;
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Desgleichen auch, |
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- wenn man eine eintzelne weinende Stimme höret,
- wenn ein Fuchs über den Weg läufft,
- oder wenn ein Hund auf der rechten Seite hinläufft,
- wenn einem ein Verarmter im Wege begegnet,
- wenn eine Katze Creutzweiß über den Weg läufft,
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und was dergleichen Dinge mehr sind, die als
böse Zeichen angesehen werden: |
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- Wenn ein Töpfer oder eine
Wittfrau einem im Wege begegnet,
- wenn er mit dem Fuße ausgleitet, oder an das Haupt schläget,
- wenn er zurück gerufen wird, oder ihm sonst was begegnet;
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so sind von allen diesen Zeichen Bücher vorhanden, daraus diejenigen, die
Profeßion von solchen
Künsten
machen, einem jeden sagen können: Ob dasjenige, was er zu thun gedacht, werde
von statten gehen, oder nicht? |
Der Dänischen Mißionarien aus Ost-Indien ausführliche
Berichte … |
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IX. Juristische Abhandlung
von Zeichen. |
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Die
Wörter:
Zeichen, Kennzeichen, Character, Merckmahl,
Lat.
Signum, Character,
Symbolum, werden in denen
Rechten,
gleichwie sonst, von vielerley
Dingen
gebraucht, als z.E. von Siegeln, Signeten,
Petschafften, Schilden, Fahnen, Wappen, u.s.w. wovon so wohl unter allen
diesen Benennungen und in ihren eigenen
Artickeln,
als auch besonders bey denen Worten: |
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- Signum, im
{Sp. 573|S. 300}
XXXVII
Bande,
p. 1220.
- Signal, ebend. p. 1204 u.ff. und
- Signatur, ebend. p. 1212 u.f.
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ein mehrers nachzusehen. |
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Sonst aber ist hierbey noch zu gedencken, daß sich ehemahls die Römer der
Erbschafften durch Tantzen und Schnippen der Finger auf eine feyerliche Weise
anzunehmen pflegten, und wird dieses mit unter andern gewöhnlichen Gebräuchen in
l. 1. C. Theod. de matern. bon. eine
Erfindung der Erbnahme
genennet. Denn das Tantzen war ein Zeichen der Freude, das Finger-Schnippen aber
eine Andeutung erlangter
Herrschafft,
weil ehemahls die
Herren ihren
Knechten damit, wie etwan heut zu Tage durch Schellen,
Glöcklein oder Pfeifen geschieht, zu ruffen pflegten. |
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Übrigens sind in denen
Chur-SächsischenGerichten
bey Inducirung der Documente und Brieflichen Urkunden zum
Beweise
ausser Litern oder Buchstaben, Nummern oder Zahlen, und Planeten, keine andere
Zeichen, bey 5 Rthl.
Straffe,
zu gebrauchen. |
Neu-Erl. Proc. Ordn. ad tit. 24. §.
2. |
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Von denen Zeichen mit Schiessen, Feuer, Ruffen, Singen, oder auf andere
Weise, die der Verrätherey verdächtig sind, und von deren Verbot, solche dem
Feinde weder in Lägern, noch Festungen zu geben, ist bereits im
Artickel:
Verrätherey, im XLVII
Bande,
p. 1623 u.ff. gehandelt worden. |
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Hingegen sollen nach Einleitung des
Reichs-Abschiedes
zu Augspurg von 1559 §. 22. Von jedes
Orts Vorstehern die Sturm-Zeichen
unterschiedlich, entweder durch Schlagung an die Glocken, oder Abschiessung
einer Büchsen, um die Beruffung zu Löschung einer Feuers-Brunst, oder zu
Abtreibung der Plackereyen und Friedens-Störer angeordnet, und wie in denen
folgenden § §. bis zum 27 angezeiget wird, die Nacheil in anderer
Herren
Territorien und
Gebieten und die Niederwerffung der Friedbrecher bedächtlich und
behutsamlich angewiesen werden. |
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Endlich mögen auch
Beamte und
Handwercks-Leute andern ihres gleichen verbieten, sich eben eines solchen
Zeichens, als sie zu gebrauchen pflegen, zu bedienen, wie Cävallus
quaest. 745. mit mehrerm ausführt.
Kauffleute aber sollen sich
ebenfalls solcher Zeichen enthalten, die mit anderer ihren einige Gleichheit
haben, wie Mandell Cons. 71. behauptet. Wer aber
dennoch eines andern Zeichen auf seine
Sachen
druckt, ist alsdenn und befundenen Um- |
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{Sp. 574} |
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ständen nach willkührlich zu
bestraffen. |
- Christinäus …
- Lauterbach in Colleg. Pract. ad tit. de extraord. crim.
§. 7.
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Siehe den
Artickel:
Zeichnen. |
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