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Quellenangaben
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Bibel |
In der
Heiligen Schrifft wird der Wittwen gar offt gedacht. Sie ist die Elende, über welche
alle Wetter gehen, und die Trostlose, |
- Es. LIV, 11.
- 2. Sam. XIV, 5.
- Ps. XXXI, 13.
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Wie sie denn |
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{Sp. 1944} |
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auch für verlassen genommen wird Offenb. XVIII, 7. |
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GOtt hat ihnen gleiche Berechtigungen mit denen Waysen zugestanden, auch ihre
Vergewaltigung und Verdrängung so hart, als deren Waysen ihre, verbothen. Wie Wittwen
und Waysen zu halten, davon findet man 2 Mos. XXII, 22-24. folgende
Worte: |
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„Ihr solt keine Wittwen und Waysen beleidigen: Wirst du sie beleidigen, so werden sie zu
mir schreyen, und ich werde ihre Schreyen erhören; So wird mein Zorn ergrimmen, daß ich
euch mit dem Schwerdte tödte, und eure Weiber Wittwen, und eure Kinder Waysen
werden." |
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Da wir denn dreyerley zu erwegen finden: |
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1) |
Das ernste Verboth, keine
Wittwen oder Waysen zu
beleidigen, |
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2) |
den sicheren Schutz, den
GOtt Wittwen und Waysen leisten wolle, |
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3) |
das strenge
Gericht, so er wider die
Beleidiger derselben anstellen werde. |
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Was erstlich das Verboth betrifft, so ist es einmahl sehr nothwendig: Denn es ist ja
nichts gemeiners, als daß man Wittwen und Waysen zu drücken und zu drengen, zu nagen
und zu plagen, zu kräncken und zu beleidigen suchet, jedermann will über sie hingehen, und
sie überwältigen, und keiner will der Wittwen und Waysen schonen, wie
GOtt in seinem
Worte vielfältig klaget, als |
- Hiob XXIV, 3.
- Ps. XCIV, 6.
- Es. I, 23. X, 2.
- Ezech. XXII, 7.
- Buch
der Weish. II, 10.
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Sodann ists auch gar
verbindlich: Denn es verbindet alle
Obrigkeiten, alle Vormünder,
alle
Richter und Advocaten, ja alle und jede, die mit ihnen
umgehen und zu thun haben, da
wird allen, wes
Standes oder Alters sie auch seyn,
gesagt:
Ihr, ihr solt keine Wittwen und
Waysen beleidigen. |
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Endlich ists auch recht ernstlich: denn es faßt alle Wittwen und Waysen ein: Ihr solt
einmahl nullam viduam, keine Wittwe, durchaus keine, beleidigen, sie sey, wer sie wolle,
hoch oder niedrig,
arm oder
reich, u.s.w. gantz oder gar keine; sodann nullum pupillum,
keinen Waysen, es sey einer der
Reichen oder der
Armen, er sey aus geehrten oder
vornehmen
Geschlechte, oder aus geringem
Stande, und was dergleichen mehr, keinen solt
ihr beleidigen. |
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Das
Hebräische
Wort bedeutet eine jede
Beleidigung an, sie geschehe nun mit Worten
oder mit
Wercken, sie geschehe am
Leibe, oder am
Vermögen, oder am ehrlichen
Nahmen,
sie geschehe auf diese, oder auf eine andere ungerechte Art und Weise, entweder daß man
ihnen würcklich Leides antut, es sey mit List oder
Gewalt; oder daß man das Gute an ihnen
unterläßt, indem man selbige nicht höret, oder ihnen nicht hilffet, oder nicht rettet, oder wider
ihre Beleidiger nicht schützet, u.s.w. |
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Und das solch Verboth
GOtt dem HErrn ein rechter Ernst sey, das sehen wir aus der
vielfältigen Wiederhohlung desselben, als |
- 5. Mos. XXIV, 17.
- Jer. VII, 6. XXII, 3.
- Zach. VII,
10.
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deren Innhalt durchgehends dahin gehet; Ihr solt keine Wittwen und Waysen
beleidigen. |
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Hierauf folget vors andere der sichere Schutz, den GOtt Wittwen und Waysen leisten
will: Zwar sorgt GOtt wohl für alle
Menschen, und schützet sie wider zugefügte Beleidigung;
aber vornehmlich nimmt er die in seinen Schutz, die vor der
Welt verachtet sind, und
sonderlich Wittwen und Waysen, deren nennt er sich einen
Vater, |
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{Sp. 1945|S. 986} |
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Ps. LXIIX, 6; |
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derer wegen läst er gewisse
Verordnung und
Gesetze ergehen, als |
5 Mose X, 8. XIV, 29. XVI, 11. XXIV, 13.
XXVI,
12: |
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denen thut er allerley sonderbahre Verheissungen, er wolle sie behüten, erhalten,
erhören, retten, u.s.w. |
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Und dahin gehet auch, was er allhier in unserm oben angezogenen Spruche saget:
Wirst du sie beleidigen, so werden sie zu mir schreyen, und ich werde ihr Schreyen erhören.
Da denn sonderlich denckwürdig die genaue
Verbindung, daß das Beleidigen, Schreyen und
Erhören, gleich aufeinander folget, und zwar nicht ohne grossen Nachdruck. |
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1) |
Si affligendo afflixeris eum; |
2) |
clamando clamaverit ad me; |
3) |
audiendo audiam clamorem ejus, |
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d.i. je mehr du sie wirst beleidigen, und die Beleidigung vermehren, je mehr werden sie
schreyend schreyen, und unabläßig zu mir beten, und desto eher und mehr werde ich sie
unverzüglich erhörend erhören, und mich ihres Elendes mit grosser Barmhertzigkeit
erbarmen. |
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Drittens ist noch übrig das strenge
Gericht, das
GOtt wider die Beleidiger der Wittwen
anstellen, und sie exemplarisch straffen werde. Denn erstlich, sagt er, werde sein
Zorn
ergrimmen, und zwar so hefftig, daß er nicht aufhören werde, bis er sich an solche Wittwen-Ängstiger werde gerochen haben. Sodann werde er sie mit dem Schwerdte tödten, er werde
sie mit Krieg und Pest heimsuchen, und sie alle umkommen lassen. Und endlich
werde er
ihre Weiber zu Wittwen, und ihre Kinder zu Waysen machen, und also eben mit dem Maaße,
da sie gemessen, ihnen wiedermessen, und ihnen vergelten, wie sie
verdienet. Er wolle
überdiß den Fluch über sie sprechen, und das Wehe über sie ruffen, |
- 5 Mos. XXVII, 19.
- Esa I, 24.
- Matth. XXIII, 14
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ja er wolle es hier zeitlich und dort ewig rächen, |
Mal. III, 5. |
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Ein mehrers hiervon kan man nachlesen in |
- Olearii Biblisch. Erklär. ad Exod. …
- Reichmanns Vorraths-Kammer, …
- Steph. Fabricii Conc. in Decalog. …
- Pelargus Conc. Funebr. …
- Mich Cramers noli flere, per
integr.
- Faes weinender JEsus …
- Joh. Martini Geistl. Hertz-Stärckung, Dedicat.
- Cyriac.
Martini der Reisenden Lehr- und Zeit-Buch …
- Wellerus Fascic. Viventium …
- Widerus
Evangel. Leich-Postill, Dom. p. Fest. Nativit. Christi.
- Schröders Continuata Accerra Biblica
Mulleriana …
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Siehe auch den
Artickel:
Wayse, im LIII
Bande,
p. 848.¶ |
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So findet sich auch der Wittwen und Waysen Trost in
H. Schrifft vielfältig, als |
- Ps. X, 14,
- Ps. XXVII, 10.
- Ps. LXVIII, 5. 6.
- Ps. CXLVI,
9.
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und
GOtt sorget gar sonderlich vor sie, |
- 2 Mose XXII, 22. 23.
- 5 Mose X, 18.
- Esa. I,
17;
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er |
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Syr. XXXV, 17. 18; |
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- 5 Mose XIV, 28. 29.
- 1 Könige XVII, 16;
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- straffet ihre Beleidiger,
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- 2 Mose XXII, 23. 24.
- 5. Mose XXVII, 19.
- Syr. XXXV, 19.
- Hiob
XXII, 9. 10.
- Sprüchw. XXIII, 10. 11;
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- belohnet ihre Wohlthäter,
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- Jer. XXII, 3. 4.
- Syr. IV, 10. 11.
- Jac. I, 27.
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Der Wittwen
Kindern sollen nicht zum Pfande genommen werden, |
5 Mose XXIV, 17; |
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Wittwen soll man
ehren, |
1. Tim. V, 3. |
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von welchem letztern Spruche der
Artickel:
Wittwe (rechte) nachzusehen. |
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Siehe hiernächst auch den Artickel: Wittwen-Stand.¶ |
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{Sp. 1946} |
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Hingegen aber wird auch 1 Timoth. V, 11. 12. wider die jungen Wittwen geredet: |
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"Der jungen Wittwen aber entschlage dich. Denn wenn sie geil worden sind wider
Christum, so wollen sie freyen. Darneben sind sie faul, und lernen umlauffen durch die
Häusser; Nicht allein aber sind sie faul, sondern auch schwätzig und fürwitzig, und reden das
nicht seyn soll." |
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Es ist am Fleisse der Gelehrten über diese Stelle kein Mangel. Doch ist etwas allhier zu
erinnern von grosser Wichtigkeit. Was das
Griechische
Wort
katastrēnian betrifft, kan dessen
wahrer
Verstand aus Offenbar. XVIII, 3. 7. 9. wie auch Könige
XIX, 28. abgenommen
werden, gleichwie auch zwey sonderbahre Stellen aus dem Athenäo vom
Erasm. Roterod.
beygebracht werden, da einer spricht, estrēnian. "Ich habe mich so voll und muthwillig
bezeuget, als hätte ich 4 Elefanten Futter verzehrt." |
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Dahero heisset es muthwillig und übermüthig auch
geil seyn, weil man das Fleisch
allzusehr gesättiget hatte. Und, daß dieses wider Christum sey, ist leicht daraus
abzunehmen, weil v. 15. von einigen solchen jungen Wittwen folget, sie wären umgewendet
dem Satan nach, also freylich wider Christum, zu dessen
Dienste sie gleichwohl besonders
geschäfftig scheinen wolten. Sie mochten nun dem Satan nachgewandelt haben durch
gäntzliche Verleugnung des Christlichen
Nahmens,
oder durch schändliche
Sitten. |
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Aber die folgenden
Worte:
Sie wollen freyen, halten eine grosse Schwürigkeit in sich, wenn man nicht
genaue Achtung hat. Ist es denn wohl glaublich, daß der Apostel das Verlangen in die
Ehe
zu treten, für etwas sündliches ausgeben werde? Und, wenn man schon sagen wolte,
alsdenn sey es erst Sünde, wenn man zuvor zur ehelosen
Keuschheit sich verbunden, so ist
doch ein Gelübde solcher Enthaltung der Ehe, das auf keine Weise dörffte zurücke
genommen werden, der
Billigkeit und Apostolischen Praxi gantz ungemäß, und ein blosses
Versprechen oder Vorsatz solcher Wittwen, die zum
Dienst in den Kirchen aufgenommen
worden, hat die Bedingung bey sich: im Fall man nicht wichtigere
Ursachen habe seinen
Stand zu ändern. So sich aber solche fänden, siehet man nicht, wie ein also beschaffenes
Versprechen zu verlassen, unerlaubt oder eine grosse Sünde sey. |
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Wir wissen wohl, daß man aus dem folgenden 14 Vers kräfftig genug erweiset, daß der
Apostel denen Witwen zu anderweitiger
Ehe zu schreiten nicht nur nicht verbietet, sondern
darzu ermahnet: Aber damit ist doch auf den Vorwurff vom Gelübde der ehelosen
Keuschheit, welches gültig wäre, und nicht gebrochen werden dürffte, nicht genugsam
geantwortet. Und scheinet noch immer, als würde diesen jungen Wittwen für eine
Geilheit
wider Christum angerechnet, daß sie ein Verlangen nach anderweitiger Ehe haben. Ja, ob
auch wohl ein vornehmer
Lehrer hinzu setzet: "So wollen sie freyen, solte es auch zu der
Kirche Beschwerde und ungelegenster Zeit geschehen," also, daß nicht das
heyrathen an
und vor sich, sondern die damit verbundene unbequeme Umstände verworffen wären: So
stehet doch dergleichen nöthiger Zusatz nicht im Texte, und hätte nicht füglich ausgelassen
werden können, wenn er von Paulo gemeynet wäre. |
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Zu geschweigen, |
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{Sp. 1947|S. 987} |
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daß wohl selten der Kirche eine grössere
Beschwerde zuwachsen können, wenn eine solche
Wittwe nach vorher geschehener Meldung abgetreten,
und sich verheyrathet, als wenn jetzo eine
Magd aus
unsern Häusern dergleichen thut. Es fehlet da nicht an
andern. |
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Wir ziehen vom 12 Vers die zwey
Worte
echousai
krima hinauf in diesem
Verstand: Da wollen sie
heyrathen
einen Vorwurff habend. Denn daß krima solche
Bedeutung habe, kan man z.E. aus Matth. VII, 2. sehen.
Da könnte man also nicht sagen, daß das heyrathen
wollen, an sich getadelt würde, sondern mit dem ausdrücklichen Anhang,
daß sie nun heyrathen wollen, da sie sich zuvor durch geäusserte Üppigkeit einen
bösen
Nahmen zugezogen haben. Man siehet wohl, daß wir die
folgende Worte: [ein Satz griechisch], nicht also
verstehen; das sey eben der Vorwurff oder die
Beschuldigung, die solche Wittwen von andern
auszustehen hätten, daß sie den ersten Glauben
verbrochen haben; Sondern sie enthalten die
Ursache,
warum zuvor gemeldet war, daß sie mit Vorwurff freyen
wolten. |
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Das wird aber erst deutlich werden, wenn wir
vernehmen, was diese
Worte im
Griechischen bedeuten.
Hier dienet uns vortreflich eine Stelle Polybii, p. 877. der
Gronovischen Edition, die der gelehrte Raphelius p. 606.
seiner Observat. angezeiget hat, nachdem er zuvor
gemeldet, daß die
Redens-Art [drei Wörter Griechisch]
zum öfftern bey diesem Polybio zu finden, in diesem
Verstand, Treue und Glauben nicht halten,
mutare fidem.
Der Haupt-Ort, welchen zwar Raphelius einen andern
Verstand zu haben vermuthet, als Pauli Spruch hat,
heisset also: [drei Zeilen griechischer Text]. |
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"Wann der, welcher Ermahnungen giebt, sein Leben
selbst nach seinen Worten einrichtet, so muß die
Ermahnung nothwendig den grösten Glauben oder
Vertrauen finden." |
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Man übersetze des Apostels
Worte
folgendermassen: |
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"Dann, sie haben den grösten Glauben oder
Vertrauen verlohren und verbrochen." |
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Das ist, sie haben gemacht, daß man das wichtigste
Vertrauen, das man ihnen lauter Gutes zugetrauet, fahren
lässet. |
Sinceri Pistophii neue und gründliche
Erläuterung schwerer Stellen H Schrifft, I Theil,
…¶ |
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Die weder Mann noch
Kinder mehr hat, nennet
Paulus eine rechte Wittwe, |
1 Timoth. V, 3-16, |
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wovon der
Artickel:
Wittwe (rechte) mit mehrern
handelt; soll sie aber zugleich eine Christliche Wittwe
seyn, muß sie die von ihm zugleich bemeldete Tugenden
an sich haben. Das Herumschweiffen, Plaudern,
Zurechttragen tadelt er, als Wittwen durchaus
unanständige Sachen, rathende, daß junge Wittwen
lieber, da es Gelegenheit giebet, wieder
heyrathen, des
Ihren darbey warten, als in solcherley und andere
Thorheiten verfallen. |
Schneiders Bibl. Lex. III Theil,
p.
619.¶ |
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Die Egyptier verglichen sie bald mit einer schwartzen
Taube, welche allein lebete; Bald mit einem
Stamme,
dessen Baum niedergefallen.¶ |
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Kleidung |
Eine Wittwe hatte vordessen sonderbahre Klei- |
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{Sp. 1948} |
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der, wie die Thamar ihre Wittwen-Kleider träget, |
1 Mose XXXVIII, |
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und das Weib von Thekoa, |
2 Sam. XIV. |
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Die Tugenden einer Wittwe sind |
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- die Frömmigkeit, wie die Debora, Wittwe zu Nain, und andere gethan;
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Luc. II, 36; |
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1 Tim. V, 3. |
Aufgaben in der ersten Kirche |
In der ersten Kirchen war der alten Wittwen
Amt, daß
sie den
Weibern, ehe sie getauffet worden, zuvor die
Kleider ablegeten, denen Krancken dieneten, und die
Todten abwuschen, und sie zum Begräbniß bereiteten.
|
Miri Lexic. Antiqu. Ecclesiast. p.
929. |
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