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Zeichen,
Lat.
Signum, ist ein
Ding,
daraus man entweder die
Gegenwart, oder die Ankunfft, eines andern Dinges
erkennen kan. |
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Die neuern
Philosophen
haben
unterschiedene
Erklärungen gegeben, welche aber doch in der Haupt-Sache
mit der unsrigen übereinkommen. Einige
sagen: Ein Zeichen wäre, wenn man aus dem
einen
Dinge
auf das andere den
Schluß machen könne. Die Zeichen wären dreyerley, und man
könnte sie in Vorbedeutungen, Wahrzeichen, und Denckmähler
eintheilen. Etliche
verkündigten etwas vorher, wie die
Abendröthe das schöne Wetter; andere zeigten
die
Gegenwart eines Dinges an, wie der Rauch das Feuer verräth; und endlich
erinnerten uns einige des Vergangenen, wie die Fußstapffen eines
Menschen
den anzeigten, der da gegangen ist. |
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Hier ist noch eine andere
Definition. Ein Zeichen ist ein sinnliches
Ding,
durch dessen
Vorstellung man auf die Vorstel- |
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{Sp. 546} |
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lung eines andern damit
verknüpfften kommen kan. Dasjenige, welches man
durch Hülffe eines gewissen Zeichen sich
vorstellen
soll, heisset das
Bezeichnete
Lat.
Signatum; Die
Verhältniß aber des Zeichens
zu dem Bezeichneten, heisset die
Bedeutung oder
Bezeichnung Lat. Significatio. |
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Einige haben folgende Definition angenommen: Ein Zeichen sey überhaupt
dasjenige, welches den
Sinnen
und dem
Verstande
etwas vorstellte, welchem das Signatum oder dasjenige, so angezeiget und
vorgestellet würde, entgegen stünde. |
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Der
Jenaische
Philosoph
Reusch giebt diese
Erklärung: Ein Zeichen sey dasjenige,
welches die
Existentz
eines andern
Dinges
bedeutete; und also müste desselben Gedancke den
Gedancken
einer andern
Sache
erwecken. Das Bezeichnete, Signatum,
dessen Existentz von einem andere Dinge angedeutet würde. Damit nun der Gedancke
des Zeichens den Gedancken oder die Vorstellung des Bezeichneten erwecken möge:
so muß das Zeichen mit dem Bezeichneten eine Verbindung haben. Diese entstehet
entweder durch den
Willen
und Gutdüncken eines
vernünfftigen
Wesens, z.E. eines
Menschen;
oder durch den Zusammenhang der
Natur, der mechanisch nothwendig ist. Jenes wird
ein Willkührliches oder Künstliches, ingleichen
ex impositione tale; Dieses aber
ein Natürliches genennet. |
- Gottscheds erste Gründe der gesammten
Weltweisheit. Theoret. Th. p. 171.
- Ahlwardts
vernünfftige Gedancken von den Kräfften des menschlichen Verstandes, p.
148. ¶
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Von allen diesen Erklärungen der Zeichen, ist die von uns gegebene in der
Haupt-Sache nicht unterschieden. Unsere nehmlich will soviel sagen, daß ein
Zeichen so etwas sey, daraus man
erkennet, daß entweder etwas würcklich an einem
Orte
vorhanden ist, oder daselbst gewesen ist, oder auch daselbst etwas entstehen
werde. Z.E. Wo Rauch aufsteiget, da ist Feuer. Da nun der erstere nicht ohne das
letztere seyn kan, (denn ein aufsteigender Dampf von warmem Mist, von einem
beregneten warmen Berge, von einem Flusse, der gefrieren will, und dergleichen,
wird aus Irrthum für einen Rauch gehalten); so kan man aus dem erstern
erkennen,
daß das letztere da sey, nehmlich das in einem Orte Feuer ist. Und
solchergestalt ist der Rauch ein Zeichen des Feuers. ¶ |
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I. Eintheilung der Zeichen. |
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Es werden die Zeichen in Ansehung ihres
Ursprunges
eingetheilet in |
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- Natürliche und
- Künstliche oder Willkührliche.
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Wenn zwey
Dinge beständig mit einander zugleich sind, oder eines beständig
auf das andere folgt: so ist allezeit eines ein Zeichen des andern. Und
dergleichen Zeichen werden natürliche Zeichen,
Signa naturalia, genennet. Kurtz:
ein natürliches Zeichen ist, so natürlicher Weise etwas anzeiget, z.E. Der Rauch
ist ein natürliches Zeichen des Feuers, das Lachen der Freude, das Seuffzen der
Traurigkeit des
Gemüthes, wohin auch alle Vorbedeutungs-Zeichen der Mediciner
und Astrologen gehören, siehe den
Artickell:
Natürliche Zeichen, im XXIII
Bande,
p. 1035. ¶ |
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{Sp. 547|S. 287} |
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Wir pflegen auch nach Gefallen zwey
Dinge
mit einander an einen
Ort
zu bringen, die sonst vor sich nicht würden zusammen kommen, und machen das eine
zum Zeichen des andern. Dergleichen Zeichen werden künstliche
oder willkührliche Zeichen Signa
arbitraria, oder Signa artificialia,
genennet. Überhaupt wird ein solches willkührliches Zeichen erkläret durch
das, welches entweder von
Gott oder
Menschen
besonders dazu verordnet, daß es zu einem Zeichen einer gewissen
Sache
dienen soll; wie ein solches Zeichen der Regenbogen von dem
Göttlichen Bunde, daß keine Sündfluth mehr kommen solle. |
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Hieher gehören die Schilde der
Handwercker, und Künstler: Daß also das
Wort:
Zeichen, ein Universal-Wort ist, welches man allen denenjenigen Schilden,
Kräntzen, und Tafeln geben kan, auf und durch welche der
Verkauf dieses oder
jenes Getränckes und Eßwaaren, oder auch ein Gast-Hof und Herberge angedeutet
und nachgewiesen wird. Also haben die Schencken in den meisten
Städte
einen aus Epheu oder Tannenlaub gewundenen Crantz, den sie aushängen, welcher
manchmahl zierlich mit goldenen Lahn durchflochten, auch wohl aus
Bildhauer-Arbeit allerhand Weintrauben mit Rebenlaub vorstellet. Andere haben
den Sauf-Gott Bacchus auf einem Wein-Fasse sitzend, und einen
verguldeten Römer oder Wein-Glas in der Hand haltend, ausstehen: noch andere
vergnügen sich eine Tafel auszuhängen, auf welcher die vielerley
Arten Weine,
die sie zu
verkauffen haben, und was von jedem der Preiß sey, verzeichnet
stehen: Noch andere bemahlen ihr Unterhauß mit Wein-Reben-Laub, und darzwischen
gemahlten Trauben, auch wohl einigen satyrischen Figuren, u.s.w. |
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Zu denen Exempeln der willkührlichen Zeichen gehören auch die besondern
Trachten für Personen
von gewissem
Stande
und
Geschlechte; ingleichen sind die Handschrifften willkührliche Zeichen der
Obligation zur Schuld, und die Testamenter des
letzten Willens eines
Sterbenden. Denn solches alles hat bloß in der
Menschen
Willkühr gestanden, und hätten selbige auch andere
Sachen
zu dergleichen Zeichen erwehlen können. |
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Unter die willkührlichen Zeichen gehören ferner die
Wörter.
Denn, daß ein Wort und ein
Begriff
mit einander zugleich zugegen sind, oder eins von beyden auf das andere
erfolget, beruhet auf unsern Willkühr. Nehmlich diejenigen, welche die Wörter
erst erdacht, haben nach ihren Gefallen den
Arten und Geschlechtern der vor sich
und durch andere bestehenden
Dingen
Nahmen
aufgelegt. Denn ob sie gleich einigen
Grund
dazu müssen gehabt haben: so ist derselbe doch nicht nothwendig gewesen; welches
zur Gnüge daraus erhellet, daß die Wörter, damit einerley
Sache
angedeutet wird, in verschiedenen
Sprachen unterschieden sind. Was nun anders seyn kan, das ist nicht
nothwendig. |
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Die willkührlichen Zeichen können in primitiua
und deriuatiua abgetheilet werden. Jene
werden diejenigen genennet, welche nicht von andern, die eher als sie gewesen,
ihren
Ursprung
haben. Diese sind, welche von andern Zeichen, die vor ihnen gewesen, entstanden |
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{Sp. 548} |
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sind. |
- Reuschens Systema Logicum …
- Ebendeß. Systema Metaphysicum …
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Von den willkührlichen Zeichen siehe ein mehrers in dem folgenden II
Abschnitte. ¶ |
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Übrigens findet man von denen Zeichen viele Eintheilungen, die aber wenig
Nutzen
haben. Unter andern wird ein Zeichen |
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1) |
getheilet in Ansehung des Objects |
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- in ein Vorbedeutungs-Zeichen, (signum
prognosticum) welches etwas zukünfftiges, so erfolgen
werde, vorher anzeige, wie z.E. bey einem Krancken gewisse Phänomena
solche Zeichen des heranrückenden Endes wären, siehe den
Artickel:
Vorbedeutung im L
Bande,
p. 717 u.ff.
- in ein demonstrativisches Zeichen, (signum
demonstrativum) so eine gegenwärtige
Sache
anzeige, z.E. Der Rauch, daß wo Feuer; der Strauch; der am Hause
hänget, daß anjetzo Wein darinnen zu verkauffen;
- und in ein Wiedererinnerungs-Zeichen, (signum
rememorativum) so uns eine vergangene Sache, uns
derselben zu erinnern, vorstelle, z.E. Die Epitaphien, so man
Verstorbenen setzet, und dabey uns desjenigen, dem ein Epitaphium
aufgerichtet worden, erinnert.
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2) |
Theilet man das Zeichen |
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- in das materielle Zeichen, (Signum
materiale) welches nur etwas anzeige, oder welches
vermittelst der
Erkenntniß
seiner selber etwas vorstelle, weswegen solches auch das
mittelbare Zeichen (Signum mediatum)
genennet wird; so sey z.E. der Rauch ein materielles Zeichen vom
Feuer, weil ich nicht unmittelbar das Feuer sehe, sondern mittelbar,
daß indem ich sehe, daß hier Rauch, so schliesse ich, es müsse auch
Feuer da seyn;
- und in das formale Zeichen, (Signum
formale) welches etwas fürstelle unmittelbar ohne
desselben Erkenntniß, dahero es auch das unmittelbare
Zeichen, (Signum immediatum)
heist, dergleichen die
Ideen
in dem
Verstande
von den
Sachen ausser demselben, welche uns unmittelbar die Sache
anzeigten.
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Man nennet das erstere auch das
Instrumental-Zeichen, (Signum
instrumentale). |
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3) |
Wird es getheilet in Ansehung des
Endzwecks in
Signum notificans, commonefaciens, und Obsignans. |
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- Das erste, oder das Signum notificans
sey, welches uns eine vorher unbekannte
Sache
bekannt mache, so entweder gantz gewiß und untrüglich, z. E. das
Athemholen, daß der
Mensch
noch lebet, das Blühen der Bäume, daß der Sommer nahe; oder
wahrscheinlich, z.E. die ungewöhnoliche blasse Farbe in dem Gesichte
eines Menschen, daß er entweder sehr erschrocken, oder ihm sonsten
etwas fehle.
- Das andere, oder Signum commonefaciens
sey, so uns an einer schon vorher bekannten Sache nur
erinnere, und das Gedächtniß derselben bey uns erhalte, welches auch
Signum memorativum genennet
wird, dergleichen z.E. die den Verstorbenen aufgerichtete Denckmahle
wären.
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Es könnte aber geschehen, daß ein Zeichen
zuweilen ein signum notificans, zuweilen signum
commonefaciens wäre, nachdem einer von der
Sache
schon etwas wüste, oder nicht. |
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- Das dritte, oder Signum Obsignans
sey, das eine bekannte Sache gewiß mache und bekräfftige,
z.E. der Verlobungs-Ring ist ein Zeichen, daß das
{Sp. 549|S. 288}
getroffene
Ehe-Verbündniß gewiß seyn soll, und fest soll gehalten
werden,
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- entweder ein bloßes Zeichen (Signum
nudum,) welches nur etwas bedeute; die Sache aber
selbst, so darunter vorgestellet werde, nicht zugleich mit
darstelle, wie z.E. der Regen-Bogen ein solches Zeichen des
göttlichen Bundes war,
- oder ein darreichendes Zeichen (Signum
exhibitivum,) so zugleich die Sache, die angezeiget
werde, mit fürstelle, z.E. ein schwerer und angefüllter Beutel in
Ansehung des darinnen sich befindenden
Geldes.
Das Glas in Ansehung des Weins, der darinnen ist.
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5) |
Wird das Zeichen eingetheilet in ein
theoretisches und practisches Zeichen. |
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- Das theoretische Zeichen (Signum
theoreticum) sey, welches nur bedeute, und an und vor
sich selbst nicht würcke, z.E. der herausgehängte Strauch, die
Handschrifft;
- das practische Zeichen (Signum
practicum) aber bedeute nicht nur, sondern würcke auch
vor sich etwas, z.E. ein
Geschlechts-Pitschaft zeigt die Familie an,
und druckt die Figur in das Wachs.
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- entweder doctrinale, dessen
man sich im Lernen und Lehren bediente, und
- bald ein innerliches, als die innerlichen
Begriffe
von den
Sachen,
- bald ein äusserliches, als die Stimme und
Schrifft sey;
- oder non doctrinale, dessen
man sich im Lernen und Lehren nicht bedienete,
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siehe
-
Donats Metaphys. Usual. c. 31.
- Scheibler, in
opere metaphysic. …
- nebst andern
Metaphysischen Büchern.
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Logick |
In der Logick kommen die Zeichen der Sätze (Signa
quantitatis enunciationum) für, so gewisse
Wörter
sind, die man in einer Enunciation, oder Proportion den Subjecten fürsetzet,
damit man ihre Quantität, das ist, ihren Umfang, und wieweit sich dieselben
erstrecken,
erkennen möge: Man theilet sie in allgemeine und
besondere.
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Die allgemeinen Zeichen (Signa
Universalitatis) zeigen an, daß das Subject in seinem gantzen
Begriffe
zu nehmen, und daß dasjenige, was von ihm gesagt werde, von allen und jeden, so
darunter gehören, zu
verstehen sey. Diese theilen sie in
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- nicht eingeschränckte (non
restricta,) die auf keine gewisse Anzahl eingeschräncket sind,
und sind
- entweder bejahende (Signa
universalitatis affirmantia,) als omnis, quisquis,
quicunque, quivis, singuli, quotquot, quotusquisque, nemo non, nullus
non, qualis qualis, quantus quantus;
- oder verneinende (Signa
universalitatis negativa,) als nemo, nullus, nihil,
dahin auch die Adverbia: Omnino, nunquam, non semper, nullibi,
nusquam gerechnet, und signa minus
principalia, oder obliqua
genennet werden;
- und in eingeschränckte (restricta)
die sich auf eine gewisse Anzahl bezeiehen, z. E. wenn die
Rede von zweyen ist, so brauchet man utri, uterque,
neuter; welche auch einige Signa minus
principalia nennen, weil sie nur in ihrer Anzahl allgemeine
sind.
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Die besondern Zeichen (Signa
Particularitatis) sind, welche ein Particular-Subject anzeigen, daß
nehmlich das Prädicat nur einigen zukomme. Sie werden gleichfalls in |
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- absolute talia: Als aliquis,
quidam, non omnis, non nullus, non nemo, ingleichen multi, pauci, reliqui,
teri, magna pars, und von den Adverbiis fere, saepe, nonnumquam,
aliquoties, alicubi etc.,
- und restricta
{Sp. 550}
die sich auf eine gewisse Anzahl beziehen, als alter, uter, u.d.g.
getheilet.
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Den Prädicaten kommen dergleichen Zeichen nicht zu, siehe mit mehrern
Friderici Disp. de signis enunciation. Leipzig 1695.
Dieses gehöret ehe in die Grammatick, als in die Logick, worinnen man es
ordentlicher Weise vorträgt. |
Walchens Philosophisches Lexicon.
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Nach der Stoicker Lehr-Sätzen ist das Zeichen zweyerley:
Commonefactorium und indicatorium,
oder wie es Laertius im IX B. f. 91 nennet:
Entweder sensibile oder
intelligibile; das erste ist, woraus uns die
Sinne,
sobald ihnen ein Object vorkommt, anzeigen, daß etwas da ist: Das andere ist das
Kennzeichen (Criterium) woran der
Verstand
dasjenige
erkennet, und weiß, daß es ist, was ihm die Sinne vorgestellet haben.
Das erstere Zeichen leugneten die Scepticker nicht; denn, wenn sie z.E. einen
Rauch sahen: so leugneten sie nicht, daß dieses ein Zeichen sey, daß ein Feuer
vorhanden. Denn das rechneten sie zum gemeinen menschlichen
Leben nothwendig,
und richteten sich darnach: Hingegen denjenigen Zeichen, die durch
Raisoniren
ausgemacht werden, widersprachen sie. |
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Die
Sache
selbst muß aus der Logick der Stoicker erkläret und beurtheilet werden, worzu
Sextus Empiricus Pyrrhon hypot. … und
Fabricius in den Anmerckungen hülffliche Hand leisten können. Hierbey
ist dieser Lehr-Satz der Scepticker zu mercken, da sie sagten: Keine dunckele
Sache habe ein Zeichen, woraus man
ungezweifelt schliessen könnte, daß es mehr
dieses als jenes sey. So könnte man auch die
Wahrheit einer Folge eines
Vortrags, oder einer Enunciation nicht gewiß beurtheilen, weil man die
Förder-Sätze (praemissas) aus der Conclusion, und diese wieder aus
jenen
erkennen muß; und also einen Circel begehet. Dieses ist eine nothwendige
Folge des vorhergehenden. Denn das signum indicatorium ist eigentlich
die
Forma
eines ratiocinii zumahl hypothetici, dergleichen sich die Stoicker meistentheils
bedienet haben: Daher Sextus Empiricus f. 113. die Form der
Schlüsse angreifft.
Wie er denn auch das antecedens und consequens selbst anficht;
wiewohl seine Einwürffe recht elend sind. |
Bruckers Philosophische Historie II
Th. p. 795. ¶ |
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Es giebt noch verschiedene
Arten von Zeichen welche theils in der
Metaphysick, theils in der Logick vorkommen; dergleichen sind nach
Beschaffenheit der Verbindung des Zeichens mit dem Bezeichneten,
gewisse, oder wahrscheinliche, oder
zweiffelhaffte und unwahrscheinliche Zeichen, in denen
gedachte Verbindung entweder nothwendig oder zufällig,
und diese, wahrscheinlich, zweiffelhafft, oder
unwahrscheinlich seyn kan. ¶ |
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Noch von mehrern
Arten der Zeichen sehe man die nachfolgenden
Artickel;
im gleichen den III Abschnitt dieses Artickels. ¶ |
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