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Zedler: Brandenburg, (die Marggrafschafft) [2] HIS-Data
5028-4-1037-5-02
Titel: Brandenburg, (die Marggrafschafft) [2]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 4 Sp. 1044
Jahr: 1733
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 4 S. 537
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Hinweise:
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Übersicht
Markgrafen (Forts.)
  Haus Bayern
  Haus Hohenzollern
 
  Friedrich I. 1417
  Friedrich II. 1440
  Albert Achilles 1471
  ältere fränkische Linie
  Johannes 1486
  Joachim I. 1499
  Joachim II. 1535

Stichworte Text Quellenangaben  
Haus Bayern Es verlangten zwar die Fürsten von Anhalt die Marck Brandenburg so wohl als Agnaten, als auch weil Albertus Iunior ein Fürst von Anhalt, von Waldemaro I schon zum Nachfolger erklärt worden, und auch bereits sich euentualiter huldigen lassen, allein Ludouicus Bauarus ließ so wohl an. 1324 den 25 Iun. als auch den 12 und 18 Febr. an. 1328 Lehn-Brieffe vor seinen ältesten Sohn Ludouicum ausfertigen, welchen er auch an. 1329 auf dem Conuent zu Naumburg belehnte und an. 1329 auf dem Conuent zu Naumburg auf die Anhaltische Praetension antwortete, daß, wenn sie als Agnaten wolten succediren, hätten sie zuvor sich müssen die Mitbelehnung geben lassen, wolten sie aber aus dem Testamente Waldemari ihr Recht fodern, so hätte der Kayserliche Consens darzu kommen müssen; weil aber beydes nicht geschehen, so hätte der Kayser freye Gewalt das Churfürstenthum zu vergeben. Es waren aber die wenigsten Fürsten zu frieden, daß Ludouicus diese Marg-Grafschafft bekam.  
  Es hatten die Pommerischen Hertzoge die Ucker-Marck an sich gezogen, aber der Kayser befahl an. 1328 den 27 Ian. ihnen, sie solten solche nicht allein denen Marg-Grafen wieder abtreten, sondern auch ihr eigenes Land von Brandenburg zu Lehn nehmen, und beruffet sich darauf, daß ihre Vorfahren es auch gethan hätten, darüber kam es zum Kriege, worinnen die Bayern etliche mahl geschlagen wurden und sich an. 1338 durch den Franckfurtischen Vergleich ihrer Praetension begeben müssen. Ludouicus muste sich fast mit allen seinen Nachbarn herum schlagen, insonderheit mit Henrico dem Löwen zu Mecklenburg, welcher Waldemari Eidam war, und daher auch ein Competent zur Chur gewesen war. Am allermeisten machte ihm der falsche Waldemar  
  {Sp. 1045|S. 538}  
  zu schaffen, welcher Jacob Rebach hieß, seiner Profession nach ein Müller waren, und den vor 29 Jahren verstorbenen Waldemaro fast in allen gleich sahe. Daher ihn einige Fürsten beredet hatten, er sollte sich davor ausgeben, und sagen, die nahe Verwandtschafft mit seiner Gemahlin, habe ihm einen unruhig Gewissen gemacht, daher einen andern habe vor sich begraben lassen, und sey auf Einrathen derer Priester als ein Pilgrim in aller Stille fortgegangen. Dieses Vorgeben fand soviel Glauben, dass ihm die meisten Städte und Herrschafften der Marck zufielen, der Churfürst zu Sachsen, der Ertz-Bischoff zu Magdeburg, die Fürsten von Anhalt, ja selbst Kayser Carolus IV erkennten ihn vor den rechten Waldemarum und wolten sich durch diese Gelegenheit an Ludouico rächen. Dieses alles machte Ludouico die Regierung so beschwerlich, daß er sie an. 1349 Ludouico Romano abtrat.
  • Brotuffius l.c. …
  • Encelius Chron. …
  • Angelus Annal. …
  • Justus Chron. Francof. …
  • Beckmanns Beschreib. der Stadt Franckf. …
  • Pontanus Hist. Rer. Danic. …
  • Meibomii notae ad Leerbeckii Chron. …
  • Krantzii Vandal. …
  • Lucae Grafen-Saal …
  • Hedionis Chron. Th. IV. …
  • Ludewig Germ. Princ. …
  • Adlzreiter Ann. Boic.
  Weil nun dieser nach seines Vaters des Kaysers Ludouici Bauari Todte die Kayserlichen Kleinodien in die Hände bekam, und dieselben dem Kayser Carolo IV gutwillig ausliefferte, gab ihm auch dieser die Belehnung, und ließ ihn in ruhigem Besitze des Landes und der Chur-Würde. Er starb an. 1366 ohne Kinder.
  • Iustus de March. …
  • Brotuffius l.c. …
  • Angelus Annal. …
  • Helmreich l.c. …
  • Sachsens Kayser-Chron. …
  • Becmann Beschreib. der Stadt Franckf. an der Oder …
  • Meibomii notae in Lerbeckii Chron. …
  • Pontanus Hist. Rer. Danic.
  Sein Bruder und Erbe Otto, Hertzog von Bayern verkaufte an. 1373. die gantze Marck dem Kayser Carolo IV vor 200000 Ducaten, womit ihm kaum die Stricke an denen Glocken bezahlet worden, wie sein Vetter Ludouicus Barbatus Hertzog in Bayern gesagt. Vor dieses Geld soll er sich in Bayern mit einer Beckers oder Müllers Frau in einem Städtgen an der Böhmischen Grentze lustig gemacht haben.
  • Brotuff. l.c. …
  • Justus in Geneal. …
  • Adlzreiter P. II. Annal. Boic. …
  • Auentinus Ann. Boic. …
  • Hedionis Chron. …
  • Speneri Syll. Geneal. histor.
  Carolus IV nahm also die Marck in Besitz und hielt sich meist in Tangermünde und Arneburg auf, wie er denn selbst gesagt, es gefalle ihm ausser Prag in allen seinen Landen kein Ort besser als Tangermünde, er hat auch daselbst sehr vieles am Schlosse ausbessern und neue Gebäude aufführen lassen. Bey seinem Todte an. 1378 setzte er seinen jüngern Sohn Sigismundum zum Erben der Marck ein, welcher aber niemahls das Land mochte gesehn haben, weil er um sich in Ungern feste zu setzen, Geld nöthig hatte, versetzte er an. 1388 dasselbe an seine Vettern, Jodocum und Procopium, Marg-Grafen zu Mähren, welche denen Adelichen so viel Freyheit liessen, also daß nach der Zeit Churfürst Friedrich grosse Mühe hatte, ehe er ihnen die verpfändeten  
  {Sp. 1046}  
  Schlösser wieder entreissen konnte.  
  Gedachte beyde Marg-Graffen thaten auch durch die mit denen Hertzogen von Lüneburg und Mecklenburg geführte Kriege dem Lande grossen Schaden, wie denn unterschiedene Örter als Kötzen und Snackenburg gantz von der Marck abgerissen worden, welche noch biß jetzo Lüneburgisch sind, ob sie gleich mitten in der Marck liegen. Mit denen Hertzogen von Mecklenburg muß Jodocus einem gütlichen Vergleich geschlossen haben, weil er Joannem III zu Stargard zum Statthalter in der Marck setzen wollte, es wurde aber selbiger vom Grafen zu Rupin gefangen genommen, und muste ziemlich lange auf seine Loßlassung warten.  
Haus Hohenzollern Hernach übergab Jodocus seinem Eidam Wilhelmo dem Einäugigen, Marg-Graffen zu Meissen das Land, von welchem es Sigismundus an. 1411, da er nach Iodoci Todte Mähren bekam, und Kayser wurde, wieder einlößte, und Burg-Graf Fridericum VI von Nürnberg zum Statthalter setzte, welcher theils durch seine treuen in Ungern und andern Orten geleisteten Dienste, als auch wegen der dem Kayser vorgeschossenen 100000 Ducaten an. 1415 die gantze Marck nebst der Chur bekam, dessen Durchlauchtigste Nachkommen noch zu unsern Zeiten dieselbe in vollkommener Ruhe besitzen
  • Brotuff. l.c. …
  • Chytraeus Chron. Saxon. …
  • Encelius Chron. March. …
  • Justus Genal. March. …
  • Angelus Annal. …
  • Albinus Comment. Misn. …
  • Helmreich l.c. …
  • Albini Meißn. Land-Chron. …
  • Speneri Syll. Geneal. Histor. …
  • Lehmanns Speyr. Chron. …
  • Reyheri Monum. Landgr. Thuring.
  • Bertii Comment. Rer. Germ. …
  • Cuspiniani Chron. …
  • Becmann Anmerck. vom Johann. Orden …
  • Spangenbergs Manßf. Chron. …
  • Meibomii Chron. Riddagshus. in Tom. III. …
  • Lucae Fürsten-Saal …
Friedrich I. 1417 An. 1417 wurde Burg-Graf Friedrich zu Costnitz mit solennen Ceremonien zum Marg-Grafen und Chur-Fürsten zu Brandenburg erkläret und inuestirt. An. 1427. verkauffte er das Burg-Grafthum Nürnberg der Stadt Nürnberg, doch behielt er sich den Titel, Geist- und Weltliche Lehn, das Land-Gerichte, die Wildbahn und Geleite ausser der Stadt nebst andern Regalien vor. Endlich starb er an. 1440 den 21 Sept. Er hinterließ von seiner Gemahlin Elisabeth, Hertzogs Friderici zu Bayern Tochter 4 Söhne und 6 Töchter.  
  Die Töchter waren  
 
  • Elisabeth, Ludouici II Hertzogs zu Liegnitz Gemahlin;
  • Caecilia Wilhelmi Bellicosi Hertzogs zu Lüneburg Gemahlin;
  • Magdalena, Friderici des Frommen Hertzogs zu Lüneburg Gemahlin;
  • Margaretha verlobt mit Alberto, Hertzogen zu Mecklenburg Königs Alberti Sohne, vermählte sich hernach mit Ludouico Gibboso Hertzoge in Bayern, und nach seinem Todte mit ihrem Hofmeister Martin von Weldenfelß;
  • Dorothea Henrici Pinguis Hertzogs zu Mecklenburg Gemahlin und
  • Barbara Joannis, des letztern Hertzogs zu Oppeln Gemahlin.
 
  Die Söhne waren  
 
1) Joannes der Alchymist, dieser hätte als der Erstgebohrne die Regierung bekommen sollen, aber er war mit dem Burg-Grafthum oberhalb Gebürges zufrieden, wo er bis an. 1464 ruhig lebte. Seine Gemahlin Barbara, Rudolphi III Chur-Fürstens zu Sachsen Tochter gebahr ihm
 
  • Rudolphum, welcher im 9ten Monate starb;
  • Dorotheam, des Königs in Dännemarck Christophori III und Christiani I Gemahlin;
  • Barbaram, so
 
  {Sp. 1047|S. 539}  
 
 
  an Ludouicum Gonzagam Marggrafen von Mantua vermählt wurde;
 
 
  • Magdalenam Joachimi, Hertzogs in Pommern zu Stettin und nach dessen Tode Wartislai zu Barth Gemahlin;
  • und Agnes, Bogislai IX Hertzogs in Pommern Gemahlin.
 
 
  Einige nennen die gedachte Magdalenam Elisabeth, und sagen, Marg-Graf Ludouicus zu Mantua sey ihr anderer Gemahl gewesen.
 
Friedrich II. 1440
2) Fridericus II mit den eisernen Zähnen, welcher Friderico I in der Chur-Würde folgte, und an. 1471 starb, nachdem er mit Catharina Chur-Fürst Friderici Bellicosi zu Sachsen Tochter, Joannem und Erasmum, welche jung gestorben, Margaretham und Dorotheam gebohren, wovon jene an Bogislaum X in Pommern, diese aber an Joannem IV Hertzogen zu Lauenburg vermählt worden.
 
 
3) Albertus Achilles, von welchem gleich hernach; und Fridericus der feiste zu Tangermünde, welcher an. 1463 starb und von Agnes Hertzogs Barnimi VIII in Pommern Tochter 2 Töchter hinterließ, Magdalenam, Graf Eitelfrieds IV (V.) zu Hohenzollern Gemahlin, und Agnetem, eine Gemahlin Georgii Fürstens von Anhalt, wiewohl etliche dieses von ihrer Mutter berichten.
  • Iustus in March. …
  • Reineccius de Origine stirpis Brandenb. …
  • Aeneas Syluius Comment. in dicta …
  • Wagenseil de Ciui. Norib. …
  • Crantzii Saxon. …
  • Imhoff. Not. Proc. …
  • Spangenbergs Manßf. Chron. …
  • Angelus Annal. March. …
  • Encelius Chron. …
  • Chytraeus Chron. Saxon. III.
  • Helmreich l.c. …
  • Gerardus a Roo Hist. Austr. …
  • Gobelinus Person. …
  • Hardt Act. Concil. Constant. …
  • Gundling Vita Friderici I.
  • Pietsch. Diss. Inaug. …
  • Munsteri Cosmogr. …
  • Becmanni Beschreib. der Stadt Franckf. an der Oder …
Albert Achilles 1471 Albertus welcher wegen seiner Heldentaten der Teutsche Achilles, und wegen seiner unvergleichlichen Beredsamkeit Vlysses genennet wurde, folgte seinem Bruder Friderico II in der Chur. An. 1445 vermählte er sich mit Margaretha Marg-Graf Jacobi zu Baden Tochter, und nach deren an. 1457 erfolgtem Tode an. 1458 mit Anna Churfürst Friderici II zu Sachsen Tochter, welche beyde Gemahlinnen ihm 19 Kinder gebohren.  
  Von der ersten war  
 
  • Joannes der Grosse sein Nachfolger,
  • Friedrich und Wolffgang, welche in der Jugend starben,
  • Vrsula Henrici Hertzogs zu Oelß Gemahlin
  • Elisabeth, Eberhardi II, Hertzogs zu Würtemberg Gemahlin,
  • und Margaretha, welche anfangs mit Casparn, Pfaltz-Grafen zu Zweybrücken verlobet wurde, aber zum Hof in das Closter gieng,und Äbtißin daselbst wurde.
 
  Mit der andern Gemahlin zeugte er 8. Töchter und 5 Söhne; unter denen Töchtern  
 
  • starben Anna und Magdalena jung,
  • Dorothea ward Äbtißin zu Bamberg,
  • Aemilia oder Amalia wurde an Casparn Pfaltz-Grafen zu Zweybrück,
  • Barbara an Henricum X, Hertzogen zu Glogau,
  • Sibylla an Wilhelmum III, Hertzogen zu Jülich,
  • Elisabeth an Hermannum, Fürsten zu Henneberg-Römhild
  • und Anastasia an Wilhelmum VI Fürsten zu Henneberg
 
  vermählt.  
ältere fränkische Linie Von denen Söhnen starben ihrer 3 jung, Fridericus Senior aber bekam zu seinem Antheil das Fürstenthum Anspach, und nach seines Bruders Sigismundi Todte auch das Fürstenthum Bareuth
  • Aeneas Syluius Europ. 40.
  • Reineccius in Orig. stirpis Brandenb. …
  • Campani Epist. …
  • Krantzius Vandal. …
  • Bruschii Chronol. Monaster. Germ.
  {Sp. 1048}  
 
  • Winckelmanns Heßisch. Chron. …
  • Zinckgrefens Teutsche Sprüche …
  • Mutii Rer. Germ. …
  • Serarii Rer. Mogunt.
  Von dem nur gedachten Friderico Seniore stammt die ältere Fränckische und Preußische Linie ab, und zeugte derselbe mit Sophia Königs Casimiri IV in Polen Tochter 17 Kinder, nehmlich 7 Töchter und 10 Söhne. Unter jenen starb Elisabeth und Barbara jung, und Margaretha unverheyrathet, aber Sophia ward an Fridericum II, Hertzogen zu Liegnitz, Anna an Wenceslaum III, Hertzogen zu Teschen, Elisabeth an Ernestum, Marg-Grafen zu Baden, und Barbara an Georgium, Land-Grafen in Leuchtenberg vermählet.  
  Die Söhne waren  
 
1) Casimirus zu Culmbach oder Bareuth, dessen Gemahlin Susanna, Hertzogs Alberti IV in Bayern Tochter gebahr ihm 3 Töchter und 2 Söhne. Unter denen Töchtern starb Catharina jung, Maria war Pfaltz-Graf Friderici III und Cunigunda Marg-Graf Caroli zu Baden Gemahlin. Von denen Söhnen starb Fridericus auch in der Jugend und Albertus Achilles folgte zwar dem Vater an. 1527 in der Regierung, starb aber an. 1557 ohne Erben, und gieng daher diese Linie wieder mit ihm aus.
 
 
2) Georgius mit dem Zunamen der Fromme zu Anspach hatte 3 Gemahlinnen. Die erste war Beatrix, Bernhardi von Frangipan Tochter und Joannis Hunniadis des Ungerischen Königes Wittbe, starb an. 1524 im Kindes-Nöthen. Die andere Hedwig, Caroli Hertzogs zu Münsterberg Tochter, gebahr ihm Annam Christophori Hertzogs zu Würtemberg, und Sabinam, Johann Georgens Chur-Fürstens zu Brandenburg Gemahlin. Mit der dritten Aemilia, Hertzogs Henrici zu Sachsen Freyberg Tochter zeugte er Barbaram, Catharinam Dorotheam, welche an Henricum von Plauen, Burg-Grafen zu Meissen vermählt wurde, und Georgium Fridericum, der das gantze Marg-Grafthum in Francken und Jägerndorff auch die Administration von Preussen bekam. Er hatte sich zweymahl vermählt, nemlich mit Elisabeth, Marg-Graf Joannis in Cüstrin und Sophia Hertzogs Wilhelmi zu Lüneburg Tochter, starb aber an. 1603 ohne Erben.
 
 
3) Albertus, von dessen Linie unten mit mehrern wird gehandelt werden.
 
 
4) Fridericus starb jung.
 
 
5) Joannes, welcher unter Carolo V Vice-Re zu Valencia war und Germanam de Foix Ferdinandi Catholici in Spanien Wittbe an. 1522 heurathete, aber an. 1526 verstarb.
 
 
6) Fridericus Probst zu Onoltzbach und Würtzburg, Domherr zu Mayntz und Dom-Probst zu Würtzburg, trat zur Evangelischen Religion und in Caroli V Kriegs-Dienste, da er denn an. 1536 zu Geneue mit Todte abgegangen.
 
 
7) Wilhelmus Dom-Herr zu Mayntz und Cölln, wurde Ertz-Bischoff zu Riga, wo er die Evangelische Religion einführte, und an. 1563 starb.
 
 
8) Joannes Albertus Ertz-Bischoff zu Magdeburg, starb an. 1551.
 
 
9) Fridericus Albertus starb als ein Kind.
 
 
10) Gumbertus Dom-Herr zu Würtzburg und Brandenburg Pabst Leonis X Cammer-Herr, nach dessen Todte er zu Rom blieb, biß ihn die Kayserliche Armee nach Neapolis führte, wo er an. 1528 starb.
  • J.A. Thuanus Histor. …
  • Leben derer Ertz-Hertzoge in Österreich
  • Wagenseil de Ciuit. Noriberg. …
  • Sauberti Mirac. Aug. Conf. …
  • Luca Schles. Chron. …
  • Wagneri Limina Geneal. …
  • Luca Schles. Chron.
  {Sp. 1049|S. 540}  
   
  P. II. ...
   
  • Imhoff Not. Proc. ...
  • Bruschii Chronol. Monast. ...
  Albertus ward an. 1512 Groß-Meister des Teutschen Ordens, und an. 1525 der erste Hertzog in Preussen. Er starb an. 1568. Seine erste Gemahlin war Dorothea Friderici I, Königs in Dännemarck Tochter, mit welcher er 2 Printzen und 2 Printzeßinnen zeugte; welche jung sturben, die dritte Anna Sophia vermählte sich mit Joanne Alberto Hertzoge zu Mecklenburg.  
  Die andere Gemahlin Anna Hertzogs Erici Senioris von Braunschweig Tochter gebahr ihm Elisabetham, welche unvermählt gestorben und Albertum Fridericum, welcher dem Vater in der Regierung nachfolgte, aber an. 1573 in dem 20 Jahre seines Alters blöden Verstandes wurde, daher die Administration Georgio Friderico von Anspach, und nach dessen Todte Joachimo Friderico Chur-Fürsten zu Brandenburg, und als dieser auch starb, dem Chur-Fürsten Joanni Sigismundo aufgetragen wurde.  
  Seine Gemahlin Maria Eleonora Hertzogs Wilhelmi zu Jülich, Cleve und Berg gebahr ihm 2 Printzen, welche jung starben und 5 Princessinnen, davon  
 
  • Anna an Joannem Sigismundum Chur-Fürsten zu Brandenburg,
  • Maria an Christianum, Marg-Grafen zu Culmbach,
  • Sophia an Wilhelmum Hertzogen zu Curland,
  • Eleonora an Joachimum Fridericum Chur-Fürsten zu Brandenburg
  • und Magdalena Sibylla an Joannem Georgium I, Chur-Fürsten zu Sachsen
 
  vermählt worden.  
  Endlich starb Albertus an. 1618, und beschloß die alte Fränckische Linie, wie denn alles wieder auf die Chur fiel.
  • Venatoris Bericht von Marianisch-Teutschen Ritter-Orden.
  • Hartknochs Alt- und Neues-Preussen ...
  • Chytraeus Tom. IV. ...
  • Thuanus Hist. ...
  • Hartknoch Respubl. Polon. ...
Johannes 1486 Oben gedachter Joannes, Alberti Achillis Sohn, welcher wegen seiner Statur der Grosse, und wegen der Beredsamkeit der Teutsche Cicero genennt wurde, wurde an. 1486 Chur-Fürst, und zeugte mit Margaretha Hertzogs Wilhelmi III zu Sachsen Tochter 3 Söhne und 3 Töchter, unter diesen  
 
  • starb Elisabeth gleich nach der Geburth,
  • Anna war Königs Friderici I in Dännemarck
  • und Ursula, Henrici Pacifici Hertzogs zu Mecklenburg Gemahlin.
 
  Von denen Söhnen  
 
  • starb Wolffgang als ein Kind;
  • Albertus war Ertz-Bischoff zu Magdeburg und Bischoff zu Halberstadt, ingleichen Chur-Fürst zu Mayntz und Cardinal,
  • und Joachimus I Nestor, welcher ihm an. 1499 in der Chur-Würde folgte.
  • Ludewig Germ. Princ. ...
  • Trithemii Hist. belli Bauar. apud Freherum ...
  • Roleuinck Fasc. Temp. apud Freherum ...
Joachim I. 1499 Dieser vermählte sich mit Elisabeth, Königs Joannis in Dännemarck Tochter, mit welcher er 2 Söhne und 3 Töchter gezeugt, unter welchen letztern  
 
  • Anna Alberto VI, Hertzogen zu Mecklenburg,
  • Elisabeth Erico Seniori Hertzogen zu Braunschweig und nach dessen Todte Popponi Fürsten zu Henneberg;
  • Margaretha aber erstlich Georgio Hertzogen in Pommern und nach dessen Todte Ioanni Fürsten zu Anhalt
 
  beygelegt worden.  
  Die Söhne waren  
 
1) Ioannes, welcher der Weise, der ernsthaffte und das Auge Teutschlandes genennet wurde, und von Catharina, Hertzogs Henrici Iunioris zu Braunschweig Tochter Elisabetham und Catharinam gezeugt. Jene wurde Georgii Friderici, Marg-Grafens zu Brandenburg, diese aber Ioachimi Friderici, Chur-Fürstens zu Brandenburg, Gemahlin.
 
 
2) Ioachimus II, Hector,
 
  {Sp. 1050}  
Joachim II. 1535 der älteste unter diesen beyden Söhnen folgte an. 1535 dem Vater in der Chur, führte die Evangelische Religion, welche ihm schon von seiner Mutter war beygebracht worden, in seinem Lande ein, und hat sich zweymahl vermählt.  
  Magdalena, Hertzogs Georgii Barbati zu Sachsen Tochter gebahr ihm nebst 2 Printzeßinnen, davon Barbara an Georgium II Hertzogen zu Liegnitz vermählt worden, und Elisabeth jung gestorben, 5 Söhne nehmlich  
 
  • Ioannem Georgium den Friedfertigen seinen Nachfolger;
  • Fridericum, Ertz-Bischoffen zu Magdeburg, wie auch Bischoffen zu Havelberg und Halberstadt;
  • Albertum und Georgium Zwillinge, und Paullum, welche 3 jung gestorben.
 
  Mit der andern Gemahlin zeugte er  
 
  • Sigismundum, der nach seines Bruders Todte des Ertz-Bißthum Magdeburg und Stifft Halberstadt bekam;
  • Elisabetham Magdalenam, Francisci Ottonis, Hertzogs zu Lüneburg;
  • Hedwig, Iulii Hertzogs zu Braunschweig
  • und Sophiam, Wilhelmi Frey-Herrn zu Rosenberg, obersten Burg-Grafens in Böhmen Gemahlin.
  • Schardius de Rebus Gestis sub Maximil. …
  • Seckendorff Hist. Lutheran. …
  • Sleidanus
  • Hortleder
  • Pietsch. l.c.
     

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Stand: 11. November 2022 © Hans-Walter Pries