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Zedler: Brandenburg, (die Marggrafschafft) [1] HIS-Data
5028-4-1037-5-01
Titel: Brandenburg, (die Marggrafschafft) [1]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 4 Sp. 1037
Jahr: 1733
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 4 S. 534
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Markgrafen
  Haus Askanien

Stichworte Text    Quellenangaben und Anmerkungen
  Brandenburg, (die Marggrafschafft) ist erst vom Käyser Henrico I aufgerichtet worden, nachdem er die Wenden um das Jahr 925 geschlagen, und die Stadt Brandenburg erobert, wobey der Vorzug derer Brandenburgischen Marggrafen anzumercken ist, daß, da andere Marggrafen unter denen Hertzogen als Stadthaltern, in denen Provintzien gestanden, die Brandenburgischen hingegen unmittelbar von  
  {Sp. 1038}  
  dem Reiche so wohl als die Hertzoge dependirt, und daher einige alte Marg-Grafen den Hertzoglichen Titel geführet.  
Markgrafen Der erste, welcher von Henrico Aucupe zum Marggrafen allhier gesetzt wurde, war Siegfried von Ringelheim, der Käyserin Bruder, welcher zuvor Feld-Oberster gewesen, und nach einiger Meynung aus dem Geschlechte derer Grafen von Wettin des Wittechindischen Stammes entsprossen. Er starb an. 937, als der letzte von seinem Geschlechte.
  • Encelius Chron. March.
  • Helmreichs Annal. Tangermund.
  • Albini Meißn. Land-Chron. …
  • Lucae Grafen-Saal …
  Nach seinem Tode gab Käyser Otto I Geroni, einem Grafen von Stade, zu der Marggrafschafft Laußnitz, welche er schon vorhero von Henrico Aucupe bekommen hatte, auch Brandenburg, welcher auch sich tapffer gegen die Wenden wehrete, und 30 Wendische Fürsten in einem Treffen erlegte. Er starb ann. 965 den 14 Jul.
  • Bunting. Chron. Brunsw. …
  • Angelus in Annal. March.
  • Helmreich l.c. …
  • Hoppenrodii Annal. Gernrod. in Meibom. Tom. II. Rer. German. …
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  • Witichindi Corbeyens. Annal. II. Saxon. de March. Gerone.
  Sein Nachfolger war Bruno oder Brumito, ein Graf von Wethin, welchem Käyser Otto I zur Belohnung seiner treuen Dienste wieder die Wenden, diese Marggrafschafft gab. Er starb an. 991.
  • Angelus l.c. …
  • Helmreich l.c.
  • Chytraeus Chron. Saxon.
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  • Lucae Grafen-Saal …
  Ihm folgte Hugo, welchen einige vor seinen Sohn halten. Dieser war zugleich Stadthalter von Etrurien, und brachte den Käyser Ottonem III wunderlich aus der belagerten Stadt Rom. Er starb an. 1001 zu Florentz in dem von ihm gestiffteten Closter, wie solches Godefridus Viterbiensis, und nach ihm  
 
  • David Chytraeus l.c.
  • Nathanael Chytraeus Varior. in Europ. Itin. Delic. …
  • Justus Geneal. March. Brandenb.
  • Helmreich l.c. …
  • und andere, die diesen gefolget sind,
 
  erzehlen. Allein die Gundlinigana … und Exercitationes Francfurtens. … beweisen gar deutlich, daß dieser Hugo niemahls ein Marggraf von Brandenburg gewesen, sondern daß dieser Fehler von einer falschen Grab-Schrifft in gedachtem Closter herrühre. Ihm succedirte sein Bruder Sicardus und diesem Dietericus sein Sohn, welcher den Wendischen Fürsten Mistevoium einen heydnischen Hund gescholten, dafür ihn dieser mit Krieg überzog, sein Land verheerte, und ihn ann. 1022 davon vertrieb.
  • Ditmari Chron. III.
  • Adamus Bremensis
  • Sagittarius Diss. Hist. March. Soltwedel. …
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  • Helmoldi Chron. Slau. …
  • Becmanni Beschreib. der Stadt Franckf. an der Oder …
  • Ludewig Germ. Princ.
  Es ist aber bey der Genealogie vorstehender Marggrafen Berger in Diss. de Orig. March. Brandenb. … gantz anderer Meynung, indem er aus Ditmari Chron. … und Becmanni P. III. Chron. Anhalt. … zu erweisen sucht, daß Gero gar keinen Sohn hinterlassen, indem sein eintziger Sohn, noch vor ihm gestorben, dahero er auch keinen Enckel gehabt, und ob gleich zu Brandenburg ein Epitaphium steht, daß Segehardus ein Sohn Brumitonis darunter begraben liege, so stehet doch nicht darbey, daß Brumito ein  
  {Sp. 1039|S. 535}  
  Brandenburgischer Marggraf gewesen sey. Er verwirfft daher auch Dieterici Geschlecht, weil es nur auf derer Neuern Muthmassungen beruhe.  
  Hierauf blieb die Marck bey denen Wenden biß auf Henrici IV Zeiten, da Sigfridus aus dem Geschlechte derer Grafen von Staade, welche von einigen auch Marg-Grafen genennet werden, zum Marg-Grafen von Brandenburg verordnet wurde. Weil aber die Wenden noch nicht aus der gantzen Marck vertrieben waren, muste er zu Landsberg residiren.
  • Krantzius Saxon. …
  • Helmreich l.c. …
  • Brotuffius Chron. Anhalt.
  Hierauf folgete sein Sohn, oder wie andere wollen, sein Enckel Vdo I, welcher durch Käysers Conradi und Ertz-Bischoffs zu Magdeburg Hülffe die Wenden aus der gantzen Marck verjagte, und sein Sohn Vdo II, welcher sich aber mit denen Sachsen und andern Reichs-Fürsten in ein Bündniß wieder Käyser Henricum IV verband, daher ihn dieser in die Acht erklärte, und Primislao, Fürsten derer Wenden, die Freyheit gab, sein Land an sich zu ziehen, welches auch geschahe. Nach Vdonis II Tode führte sein Bruder Rudolphus die Vormundschafft über desselben mit Ermengarda Helprici Grafens von Plozeke Schwester, gezeugten Sohne, Henrico, und hielt des Pabsts Partey wieder Käyser Henr. V. es wird auch noch als Marg-Graf von Brandenburg aus diesem Geschlechte angeführet Rudolphi Sohn Vdo III, welcher der letzte von diesem Stamme gewesen.
  • Justus Geneal. March. …
  • Brotuffius l.c. …
  • Enzelius Chron. March. …
  • Bertius Comm. Rer. Germ. …
  • Sachsens Käyser-Chron. Th. III. …
  • Carionis Chron.
Haus Askanien Nach ihrem Absterben gab Käyser Henricus V die Marggrafschaft Brandenburg Ottoni dem Reichen, Marg-Grafen von Saltzwedel, Grafen von Ascanien und Ballenstädt, wiewohl es ungewiß ist, auf was vor Art er zu derselben gekommen, einige muthmassen, es hätten schon die Käyser Conradus II, Henricus III, IV und V ihrer Familie die Macht gegeben, sich in Besitz zu setzen, weil die Marg-Grafen aus der Staadischen Familie in Ungnade waren; Andere muthmassen, Primislaus der letzte König derer Wenden habe in seinem Testamente Ottoni die Marck vermacht; nach anderer Meynung ist Otto durch seine Gemahlin, deren Vater, Hertzog Magnus zu Sachsen ein Stück der Marck eingenommen, selbige bekommen, allein alles dieses läst sich nicht aus glaubwürdigen Zeugnissen gewiß behaupten.
  • Krantzius Wandal. …
  • Wolfg. Justus Geneal. March. Brandenb.
  • Chytraeus in Sax.
  • Albertus Stadensis ad an. 1106.
  • Krantzius Saxon. …
  • Sagittarius l.c. …
  • Brotuffius Geneal. Anhalt. …
  • Jo. Dau. Koelerus Diss. de Pribezlao …
  • Berger Diss. de orig. …
  • Langii Chron. Citz. ad an. 1123.
  • Helmoldus
  • Ludewig Germ. Princ.
  Otto starb ann. 1123 nachdem er mit Elica, Hertzogs Magni zu Sachsen Tochter 3 Töchter und 6 Söhne gezeuget.  
  Von denen Töchtern wurde  
 
  • Elica an Wernerum Grafen zu Osterburg,
  • Agnes an Egbertum Juniorem Marggrafen zu Sachsen,
  • und Anna an Joannem Grafen zu Beichlingen
 
  vermählt. Die Söhne waren  
 
  • Albertus Vrsus Marg-Graf zu Brandenburg,
  • Henricus, Graf zu Wölpe;
  • Anselmus, Bischoff zu Havelberg;
  • Otto, Bischoff zu Lebus;
  • Wernerus,
 
  {Sp. 1040}  
 
  Graf zu Ascanien,
 
 
  • und Theodericus, Graf zu Plötzge.
 
  Albertus Vrsus starb an. 1169. nachdem er sich mit Sophia, Graf Ottonis von Reineck Tochter, und nach deren ann. 1160 erfolgten Tode, mit Adelheid, Marg-Graf Conrads zu Meissen Tochter vermählt, und  
 
  • Ottonem I. seinen Nachfolger;
  • Sigfridum, Ertz-Bischoffen zu Bremen;
  • Albertum, welcher sich mit Adelheid, Conradi Pii Marg-Grafens in Meissen Tochter vermählet;
  • Hermanum, Theodoricum, Henricum Dom-Probst zu Magdeburg;
  • Bernhardum, Churfürsten zu Sachsen, von welchem Tom. III. p. 1158 gehandelt worden,
  • und Hedwig, Marg-Graf Ottonis des Reichen zu Meissen Gemahlin
  • Chronicon Stederburg. ad an. 1160.
  • Chron. Ducum Brunsuic. apud Mader.
  • Brotuff. Chron. Anhalt. …
  • Dodechinus ad an. 1126.
  • Speneri Sylloge Geneal. Histor. …
  • Krantzius Saxon. …
  • Sagittarius l.c.
  gezeuget.  
  Otto I ein Sohn Marg-Graf Adelberti I führete mit Canuto Könige in Dännemarck und Wichmanno, Erzbischoffen zu Magdeburg Krieg und starb an. 1198. Ludewig Reliqq. MStor. Diplom.
  Mit seiner Gemahlin Anna der[1] Agnes Hertzogin zu Sachsen zeugte er
[1] HIS-Data: wohl richtig: oder
 
  • Henricum Probst zu Stendal, welcher an. 1192 starb;
  • Ottonem II seinen Nachfolger, welcher dem Käyser Henrico VI beystand, und dessen Feinde Ludolphum Ertz-Bischoffen zu Magdeburg und Conradum Bischoff von Halberstadt gefangen nahm, seine Gemahlin war Anna Graf Joannis zu Ascanien Tochter, er starb ann. 1206 ohne Erben;
  • Albertum II, von welchem bald ein mehrers folgen wird;
  • Theodoricum, Marg-Grafen zu Saltzwedel, der an. 1196 mit Tode abgieng;
  • Margaretham, Primislai Marg-Grafens in Mähren Gemahlin.
  • Brotuff. Chron. Princ. Anhalt. …
  • Encelius Chron. vet. march.
  • Helmreich l.c. …
  • Pontanus Hist. Rer. Danic. …
  • Bertii Comment. Rer. Germ. …
  • Speneri Syll. Geneal. Histor. …
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  Als Otto II ohne Erben gestorben war, bekam sein Bruder Albertus II die Brandenburgischen Lande, welcher mit denen Pommerischen Hertzogen Krieg führte und an. 1221. starb. Seine Gemahlin Mechthild, Conradi Marg-Grafens zu Landsberg Tochter gebahr ihn  
 
  • Mechthildem, Ottonis I Hertzogs zu Braunschweig Gemahlin;
  • Annam, Nicoloti, Fürstens derer Wenden Gemahlin;
  • Beatricem, vermählt an Hermannum, Land-Grafen in Thüringen;
  • Joannem I und Ottonem III.
  • Pontanus l.c. …
  • Spener l.c.
  • Buntings Braunschweig. Lüneb. Chron. Th. I. …
  Weil Ottonis III Nachkommen ausgestorben, können dieselben am deutlichsten voraus angeführet werden. Es führte derselbe nebst seinem Bruder die Regierung gemeinschafftlich, da sie denn ann. 1229 einen unglücklichen Krieg mit Alberto, Ertz-Bischoffe zu Magdeburg, führten. Als Otto Hertzog zu Braunschweig gefangen wurde, und die Stadt Braunschweig in Gefahr stund, von desselben Feinden erobert zu werden, warff Marg-Graf Otto zur Beschützung 4000 Mann halb Reuter, halb Fuß-Volck in die Stadt. Dieses kam Käyser Friderico II verdächtig vor, und hetzte ihm Willebrandum, Ertz-Bischoffen zu Magdeburg, und Ludolphum, Bischoffen zu Halberstadt, auf den Halß, welche aber von ihm zurück geschlagen wurden, ja als sie von neuem mit Marg-  
  {Sp. 1041|S. 536}  
  Graf Heinrichen in Meissen wieder ihn Krieg anfiengen, wurden sie etlichemal von ihm geschlagen, der Ertz-Bischoff blessirt, der Bischoff gefangen, und der Marg-Graf aus Laußnitz verjaget, daher er Marg-Graf Heinrich ohne Land genennet wurde. Nach Käyser Wilhelmi Absterben wolten ihn die Chur-Fürsten zum Käyser wehlen, er schlug es aber ab. Er bauete Brandenburg in Preussen, als er dem Teutschen Orden dahin zu Hülffe zog, und das Closter Strausberg, und starb an. 1267.
  • Meibomius Hist. Duc. Brunsuic. …
  • Krantzii Saxon. …
  • Pontanus l.c. …
  • Lerbeke Chron. Comit. Schauenburg. cum not. Meibomii
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  • Sachß Käyser-Chron. Th. III. …
  • Becmanns Beschreib. der Stadt Franckf. an der Oder …
  Seine Gemahlin war Beatrix, Königs Premislai III Ottocari in Böhmen Schwester, die ihm 4 Söhne und so viel Töchter gebahr. Die Töchter waren  
 
  • Cunigunda, welche an. 1264 an Belam Könige in Ungern vermählt wurde,
  • Mechtildis, Hertzog Barnims in Pommern Gemahlin,
  • Agnes wurde Anfangs an König Fricum VIII in Dännemarck hernach an Graf Joannem zu Hollstein vermählet, und starb an. 1300,
  • und Helena, eine Gemahlin Henrici, Fürstens zu Anhalt.
 
  Die Söhne hiessen  
 
1) Joannes der Prager, weil er daselbst erzogen worden, blieb an. 1267 in dem Thurnier zu Merseburg,
 
 
2) Otto Longus, von welchem hernach
 
 
3) Albertus III zu Landsberg. Dieser stund an. 1278 dem Bischoffe zu Magdeburg wieder seine Vettern bey und starb ann. 1294. Beatrix, oder Mechtildis, Christophori II, Königs in Dännemarck Tochter, mit welcher er sich an. 1271 vermählet, gebahr ihm 2 Töchter, davon die eine Beatrix Hertzog Henricum zu Mecklenburg heurathete, und Stargard zur Morgen-Gabe ihm zubrachte, die andere Agnes war erst Königs Premislai II in Polen und nach dessen Tode Nicoloti Pueri, Herrn zu Rostock, Gemahlin.
 
 
4) Otto Paruus, welcher nach seiner Gemahlin Hedwig Käysers Rudolphi I Tochter Tode ann. 1273 ein Tempel-Herr, und hernach gar ein Mönch wurde, und anno 1303 oder 1304 starb.
  • Spenerus l.c.
  • Spangenberg l.c. …
  • Pontanus l.c. …
  • Cuspiniani Chron. Th. II. …
  • Sachs Käyser-Chron. Th. IV. …
  Obgedachter Otto Longus war Anfangs Marg-Graf von Landsberg und Laußnitz, und Vormund Wenceslai II Königs in Böhmen, lößte an. 1290 die Neue Marck von denen Creutz-Rittern ein, darüber er mit Polen in schwere Kriege verfiel, welche ein Stück davon wegnahmen, welche aber von Königs Vladislai Jagellonis in Polen Sohne wieder abgetreten worden. Er starb an. 1298. Seine erste Gemahlin war Cazelina Königs Ottocari in Böhmen Tochter, andere nennen sie Catharinam Königs Premislai in Polen Tochter, nach deren Tode heurathete er an. 1268 Juditham, gebohrne Gräfin zu Henneberg, diese gebahr ihm nachfolgende Kinder:  
 
  • Ottonem Magnum, welcher nach seiner Gemahlin Hedwig, Hertzog Heinrichs des Feisten zu Liegnitz Tochter, Tode, in den Johanniter-Orten trat, und Heer-Meister wurde;
  • Hermannum Longum, von welchem hernach;
  • Guntherum zu Wolmerstädt, welcher an. 1291 gestorben;
  • Albertum, welcher sich mit einer Gräfin von Ascanien vermählet, und an. 1307 mit Tode abgegangen;
  • Beatri-
 
  {Sp. 1042}  
 
  cem, Boleslai III zu Schweidnitz und hernach Casimiri II zu Teschen Tochter;
 
 
  • Judith, eine Gemahlin Rudolphi I zu Sachsen, starb an. 1319;
  • Mechtild, eine Gemahlin Henrici Probi Hertzogs zu Breßlau;
  • und Cunigundam, eine Nonne.
  • Micraelii Chron. Pomer. …
  • Cromer. Hist. Polon. …
  • Krantzii Saxon. …
  • Spangenbergs Manßf. Chron. … Henneb. Geneal. …
  • Cuspiniani Chron. Th. II.
  • Zepkonis Gynecaeum Siles. Th. II.
  • Spener l.c.
  • Becmann l.c.
  Obgedachter Hermann Longus führte Krieg mit denen Böhmen, erbte von seiner Mutter Bruder Poppone viel Güter in Francken, und starb an. 1308 in einem Feld-Zuge wieder die Wenden. Mit Anna, Hertzogs Alberti zu Österreich des nachmahligen Käysers Tochter zeugte  
 
  • Joannem Illustrem, welcher an. 1312 starb, und von seiner Gemahlin Catharina von Sagan keine Kinder hinterließ, daher also die Linie Ottonis ausgieng;
  • Agnetem, Churfürst Waldemari I zu Brandenburg Gemahlin;
  • Mechtildin, eine Gemahlin Henrici IV zu Sagan;
  • Annam, eine Gemahlin Graf Ottonis zu Henneberg;
  • und Brigitta (Gutham) die ihrem Gemahl Bertholdo (Henrici Sen.) ihre Großmütterliche Erbschafft wieder zubrachte.
Spangenbergs Henneb. Geneal. …
  Der obgedachte Joannes I Alberti II älterer Sohn und Ottonis Bruder baute Berlin, machte ann. 1253 Franckfurt an der Oder zu einer Handels-Stadt, führte auch Krieg mit dem Ertz-Bischoff zu Magdeburg Alberto und Henrico Land-Grafen in Thüringen, theilte an. 1261 mit seinem Bruder, und starb an. 1266. Er hatte drey Gemahlinnen,  
 
  • Sophiam (Juttam oder Judith) Waldemari II Königs in Dännemarck Tochter;
  • Sophiam, Hertzog Albrechts zu Sachsen Tochter;
  • und Hedwig oder Sophiam, eine Tochter Barnimi II Hertzogs in Pommern, mit welcher er die Ucker- und Neue-Marck, als eine Morgen-Gabe bekam.
 
  Seine Kinder waren  
 
  • Joannes II, Otto IV, Conradus, von welchen hernach;
  • Ericus, Ertz-Bischoff zu Magdeburg, der ann. 1284 gestorben;
  • Helena, Dieterici (Friderici Theut,) Marg-Grafens zu Meissen Gemahlin;
  • Mechthild, (Euphemia) Christophori II Königs in Dännemarck Gemahlin;
  • Agnes, Bogislai IV Hertzogs in Pommern Gemahlin;
  • Thilo, welcher an. 1289 und Albertus, welcher ann. 1287 gestorben, nachdem er ann. 1283 der Herlingsberger Schlacht beygewohnet.
  • Brotuff Chron. Anhald. …
  • Justus Geneal. March. … Chron. Francof. …
  • Angelus Annal. March. Brandeb. …
  • Helmreich l.c. …
  • Becmann l.c. …
  • Carion. Chron. …
  • Albini Annal. March. …
  • Bertius Comment. Rer. German. …
  • Magdeburg. Chron. in Meibom. …
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  • Meibomii not. in Herlingsb. in Tom. I.
  Joannes II folgte seinem Vater in der Regierung, und liehe Henrico Pio zu Breßlau eine Summe Geldes, dafür er das Fürstenthum Crossen als einen Pfand-Schilling bekam, er starb an. 1285. Seine Gemahlin war Hedwig, Fürst Nicoloti derer Wenden Tochter, starb ann. 1277, und Helena Marg-Graf Dietrichs zu Meissen Tochter, mit dieser hatte er 3 Söhne gezeuget, weil aber Conradus als Canonicus zu Magdeburg und Albertus und Henricus im Kriege umkommen waren, fiel des Joannis Erbschafft an seinen Bruder Ottonem IV mit dem Pfeile, oder Sagittarium,  
  {Sp. 1043|S. 537}  
  welchen Nahmen er von einem Pfeil bekam, welcher ihm vor Staßfurt in den Kopff geschossen war, und welchen er ein gantzes Jahr in der Wunde herum getragen. Er verhetzte König Wenceslaum in Böhmen wieder die Polen, und entriß diesen bey der Gelegenheit ein Stück Landes. Er starb ohne seiner Gemahlin Elisabeth von Holstein Erben zu hinterlassen, daher sein Bruder Conradus die Erbschafft in Besitz nahm, welcher ein tapfferer Herr war, und mit dem Ertz-Bischoff zu Magdeburg Krieg führte, aber deswegen an. 1296 vom Pabste in den Bann gethan wurde, und dem Ertz-Bischoff 1500 Marck Silbers erlegen muste. Er starb an. 1304.
  • Angelus l.c.
  • Brotuffius l.c. …
  • Luca Schles. Chron. …
  • Helmreich l.c. …
  • Speneri Syll. Geneal. Hist. …
  • Bertius l.c. …
  • Krantzii Saxon. …
  • Spangenbergs Manßfeld. Chron. …
  • Roslae Herlingsberga in Meibom. T. I. Rer. Germ. …
  • Pontanus Hist. Rer. Dan.
  Seine Gemahlinnen, deren er vier nacheinander gehabt, waren  
 
  • Constantia Hertzogs Primislai zu Posen Tochter;
  • Brigitta, Marg-Graf Dieterici zu Meissen Tochter;
  • Sophia, Erici VII Königs in Dännemarck Tochter;
  • N. von Sandow.
 
  Mit der dritten hatte er 4 Söhne und 3 Töchter gezeuget; von diesen wurde Agnes an Ottonem Largum zu Lüneburg, Gertraud an Burg-Graf Friedrichen zu Nürnberg, und Elisabeth an Albertum Seniorem zu Anhalt vermählet. Die Söhne waren  
 
1) Joannes III, welcher dem Vater in der Regierung folgte, und Alberto Degeneri wieder seine Söhne beystand. Er starb ann. 1305 und hinterließ von seiner Gemahlin einer Gräfin von Catzenellnbogen keine Kinder.
 
 
2) Waldemarus I, dieser succedirte seinem Bruder, verheerete Land-Graf Friederichs in Thüringen sein Land. Die Ordens-Herren in Preussen kaufften ihm sein Recht an Pommerellen, darinnen Dantzig, Dirschau und Schwetz liegen, vor 10000 Schock ab, und nicht lange hernach auch das andere Stück biß an die Stolpe vor 100000 Marck breiter Groschen; Er bekam auch kurtz darauf einen Krieg mit Könige Erico in Dännemarck, zu welchen sich unterschiedene schwürige Brandenburgische von Adel in Schutz begeben hatten, in welchem Kriege er Ericum Hertzog zu Sachsen Lauenburg, gefangen bekam, welcher sich mit 16000 Marck ranzioniren muste. An. 1317 wurde der Friede geschlossen. An. 1318 schloß er einen Vergleich mit dem Johanniter-Orden, darinnen er diesen in seinen Schutz nahm, und hingegen der Orden versprach ihm 1250 Marck Silbers, worauf er an. 1319 starb. Mit seiner Gemahlin Agnes gebohrner Marg-Gräfin zu Brandenburg zeugte er keinen Printzen sondern 2 Printzeßinnen, Helenam, Hertzog Heinrichs des Jüngeren zu Grubenhagen seine Gemahlin, und Catharinam, Hertzogs Magni des Jüngeren mit der Ketten zu Braunschweig, und nach dessen Tode Alberti Hertzogs zu Sachsen Gemahlin.
 
 
3) Conradus ein Preußischer Ritter starb an. 1283.
 
 
4) Otto oder nach seiner Gemahlin Helenae aus dem Hause Braunschweig Todte ein Tempel-Herr, und starb an. 1308.
  • Speneri Syll. Geneal. Hist. …
  • Spangenbergs Henneb. Chron. … Manßfeld. Chron. …
  • Pontanus l.c. …
  • Lamb. Schaffnaburg. in Pistorii Tom. I. …
  • Justus in Geneal. March. …
  • Brotuffius Chron. Anhald. …
  • Encelius Chron. Vet.
  {Sp. 1044}  
   
  March. …
 
  • Angelus l.c. …
  • Hartknochs Alt- und Neues Preussen …
  • Becmanns Anmerck. vom Johanniter-Orden …
  • Buntings Braunschweig. Lüneb. Chron. …
  Von des obgedachten Conradi IV Gemahlin von Sandau wurden Henricus und Hermannus gebohren, dieser war Bischoff zu Havelberg, und jener wurde der Marg-Graf ohne Land genennet; und bekam endlich Landsberg, worauf er an. 1318 starb. Die mit seiner Gemahlin Agnes von Sangerhausen erzeugte Kinder heissen  
 
1) Waldemarus II, welcher an. 1319 seinem Vetter Waldemaro I folgte, mit denen Mecklenburgern Krieg führte, und an. 1322 sein Leben beschloss.
 
 
2) Ioannes IV succedirte seinem Bruder ann. 1322 in der Regierung, welche er aber kaum 14 Tage führte, als der Tod ihn in das Grab legte, nachdem er sich mit Ingelberta, oder Ingelburga aus dem Hause Mecklenburg, und nach deren Tode mit Helena aus der Laußnitz vermählet, aber von beyden keine Erben erzielet hatte.
 
 
3) Sophia (Agnes) welche ihrem Gemahl Hertzog Magno Pio zu Braunschweig ihr mütterliches Erbtheil Sangerhausen, Petersberg, Leckstet, Landsberg, Scopau und Driltze zubrachte.
 
  Also starb mit Joanne IV der Marg-Gräfliche Stamm aus dem Hause Ascanien aus, ungeachtet noch kurtz vorher 19 Marg-Grafen gelebet, so zu Ratenau zusammen gekommen, und sich wegen ihres geringen Erbtheils beschweret.
  • Brotuff. l.c. …
  • Buntings Braunsch. Lüneb. Chron. …
  • Angelus l.c. …
  • Meibomii notae ad Lerbecki Chron. Comit. Schauenb. …
  • Bertii Comment. Rer. Germ. …
  • Kranzii Saxon.
     

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Stand: 10. November 2022 © Hans-Walter Pries