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Zedler: Stryk … (Samuel) HIS-Data
5028-40-1128-1
Titel: Stryk … (Samuel)
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 40 Sp. 1128
Jahr: 1744
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 40 S. 577
Vorheriger Artikel: Stryk oder Stryke (Johann Samuel)
Folgender Artikel: Stryk (Samuel Friedr.)
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

  Text  
  Stryk oder Stryck, oder Stryke (Samuel), Königl. Preußischer Geh. Rath, Professor primarius und Ordinarius, der Juristen Facultät, wie auch Director der Universität zu Halle, ward 1640 den 22 November zu Lenzen in der Pregnitzer Marck, wo sein Vater, Elias Stryk, Chur-Brandenburgischer Amtmann war, gebohren.  
  Nachdem er in seiner Jugend die ersten Gründe zur Gelehrsamkeit in der Schule zu Seehausen in der alten Marck und in dem Gymnasio zu Cölln an der Spree geleget hatte, so gieng er in dem 18 Jahre seines Alters auf die Universität nach Wittenberg, und als er in der Philosophie von Johann Sperlingen, und von Georg Caspar Kirchmaiern einen guten Unterricht genossen, so war er anfänglich entschlossen, sich auf die Theologie zu legen, änderte aber nach diesem auf Zureden guter Freunde seinen Vorsatz, und weil er nunmehr die Rechte zu erlernen gedachte, so vertraute er sich denen vornehmsten Juristen seiner Zeit, darunter Caspar Ziegler und Wilhelm Lyser waren.  
  Nach Verlauff 3 Jahr begab er sich auf die Universität nach Franckfurt an der Oder, und hielt unter dem Vorsitz D. Joh. Brunnemanns eine gelehrten Disputation de Dardanariis. Und weil er gar wohl verstand, daß man die erlernten Wissenschafften auch in die Übung setzen müste, solches aber nicht besser, als durch allerhand nützliche Reisen in die gelehrte Welt geschehen könnte; so begab er sich von da nach Engeland und nach Holland, allwo er die berühmtesten Universitäten, Oxford, Leiden, Utrecht, Gröningen besuchte, und absonderlich zu Löwen viel Höflichkeit von dem Anton Perez genoss, zu Franecker aber einige Zeit bey Johann Jacob Wissenbachen in erbaulicher Conversation lebte.  
  Nach glücklich vollbrachter Reise kam er zu Franckfurt wieder an, daselbst trat er nach vorhergegangener vieler Proben seiner Gelehrsamkeit 1665 die Professionem Novell. Extraordinariam an, darauf erhielt er 1668 im Junio die Professionem Institutionum ordinariam, und endlich 1672 nach Brunnemanns Tode Professionem Pandectarum.  
  Nach dem Tode Philipp Jacob Wolffens nahm er noch 1680 die Professionem Codicis auf sich, und endlich folgete er dem Rhetius in allen seinen Ämtern, als dieser 1682 zum würcklichen Geheimen Rath nach Berlin beruffen ward.  
  In solchen Ämtern und Ansehen befand er sich, als 1690 zu Wittenberg der exemplarische Juriste, Caspar Ziegler, mit Tode abgieng. Der Churfürst zu Sachsen, Johann Georg III, wurffen dahero ein gnädiges Auge auf ihn, und erhoben ihn an des verstorbenen Zieglers Stelle zum Präsidenten des Juristen-Collegii und zum Ober-Appellations-Gerichts Rath. Jedoch ließ ihn der Churfürst zu Brandenburg mit dem Character eines Hofraths und mit dieser Bedingung von sich, daß, wenn er wiederum zurück beruffen würde, er verbunden wäre, sich aufs neue in die Dienste des  
  {Sp. 1129|S. 578}  
  Chur-Brandenburgischen Hauses zu begeben.  
  Als nun Churfürst Friedrich III 1694 die Universität zu Halle anlegten, so verlangten sie ihn wiederum dahin, allwo er auch das Jahr vor der Stifftung im Monath December ankam, dahin ihn eine grosse Menge seiner Clienten begleitete, darunter sich auch der nunmehro Königl. Preussische Geheime Rath, Johann Peter von Ludewig, befande. Als er sich in Halle eingestellet, wurde er vom Churfürsten zu Dero Geheimen Rath, zum Director der Academie, und zum obersten Professor der Juristen-Facultät bestellet, welche Chargen er auch alsobald angetreten, und nach diesem höchstrühmlich verwaltet, bis zu seinem Absterben, welches sich den 23 Julius 1710 ereignet, da er der älteste Professor auf allen Deutschen Universitäten war.  
  Er hinterließ einen einigen Sohn, den er mit seiner Eheliebsten, des Brunnemanns Tochter, 1668 zu Franckfurt an der Oder gezeuget, nehmlich Johann Samuel Stryken, von dem ein eigener Artickel handelt.  
  Seine Schrifften sind:  
 
1. Tractatus de successione ab intestato.
2. Tract. de Jure Papali Principum Evangelicorum.
3. Examen Juris feudalis, Franckfurth 1673 in 12.
4. Tr. de Jure sensuum, ebend. 1671 in 4.
5. Usus modernus Pandectarum, Halle 1708 in 4.
6. Differentiae Juris civilis et canonici.
7. Cautelae circa contractus, so auch ins deutsche übersetzet worden, Franckf. 1700 in 4.
8. Tr. de Jure pignoris, den man ebenfalls ins deutsche übersetzet hat, ebend. 1698 in 4.
9. de dissensu sponsalitio.
10. Tr. de Jure exsequendi sententias Imperiales pro ducibus et directoribus circulorum.
11. Introductio ad praxin forensem.
12. Collegium practicum.
13. de Actionibus forensibus ...
14. de Jure Principis circa rationes civitatum.
15. Interesse controversiarum juris in foro.
16. Tr. de Cautelis testamentorum.
17. Tr. de Cautelis juramentorum.
18. Notae ad Brunnemanni jus ecclesiasticum.
19. Notae in Compendium juris Lauterbachii.
20. Notae in Schilteri Jus Canonicum.
21. Notae in Corvini Jus Canonicum.
22. Resolutiones casuum forensium, Halle
23. Resolutiones casuum practicorum, ebend. 1706.
24. Decades II casuum controversorum, ebend. 1706.
25. Resolutiones casuum in Pomerania ventilatorum, ebend. 1706.
26. Controversiae fori selectae.
27. Differentiae juris feudalis Saxonici a jure feudali communi.
28. Bedencken von Verkürtzung der Process.
29. Brunnemanni Consilia et Responsa und
 
  {Sp. 1130}  
 
30. Ej. Comm. ad Pandectas, die er beyde recensiret.
31. Disputationum juridicarum Vol. VI, darunter der Chronologischen Ordnung nach folgende begriffen, als:
  a. - ddd. [lateinische Titel]
 
  {Sp. 1131|S. 579}  
 
  eee. - kkkkk. [lateinische Titel]
 
  {Sp. 1132}  
 
  lllll. - iiiiiii. [lateinische Titel]
 
  {Sp. 1133|S. 580}  
 
  kkkkkkk. - mmmmmmmmm. [lateinische Titel]
 
  {Sp. 1134}  
 
  nnnnnnnnn. - iiiiiiiiiii. [lateinische Titel]
 
  {Sp. 1135|S. 581}  
 
  kkkkkkkkkkk. - llllllllll. [lateinische Titel]
32 Praefationes
 
a. ad Ahasv. Fritschii Corpus Juris Venatorio Forestalis, darinne die im 2 Theil befindliche Consilia 37, 38 und 45 de Materia Venatoria von ihm sind.
b. ad Fulv. Paciani Tract. de probationum ambagibus in judicio evitandis ..., Franckf. 1713 in fol.
 
     

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Stand: 6. Januar 2013 © Hans-Walter Pries