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Crone, Kayserliche, war vor diesem nach der dreyfachen
Crönung der Römischen, Lombardischen und Teutschen, die die
Kayser empfiengen,
dreyerley. |
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Denn was einige von der Crönung in dem
Reich Arelat, und in dem Bayrischen
Reiche anführen, ist zum
Theil überaus
ungewiß, zum Theil
gantz und gar ohne
Grund, nach dem wir von der erstern weiter keine
Umstände aufzuweisen haben, als
daß sich Henricus III. zu Solothurn, und Carolus IV. zu Arles
crönen lassen; und daß, was die |
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{Sp. 1715|S. 878} |
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Geschicht-Schreiber von Henrico II. und Francisco I. melden,
daß sich dieselben nach empfangener Crönung zu Aachen auch zu Regenspurg crönen
lassen, allem Ansehen nach, von nichts anders
zuverstehen ist, als daß sie in
ihrem Schmuck, gecrönet, eine
sollemne curiam daselbst gehalten. |
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Römische |
Was also erstlich die Römische anlangt, so kan man weder eigentlich
sagen,
wo dieselbige hingekommen, noch aus
Mangel des Originals, davon eine
genaue Beschreibung geben. Wie man insgemein
glaubet, so bestehet sie aus einer
Crone und Persischen Priester-Hut, also daß der mittelste Bogen abgesondert ist,
und eine doppelte Öfnung giebet, auch oben einen kleinen Apfel und Creutzlein
hat. Auf beyden Seiten erhebet sich der Priester-Hut oder
Bischoffs-Mütze mit
einer gewöhnlichen oder gemeinen Crone unten. |
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Diese Crone empfingen vor diesem die
Römischen Könige (die nach solcher
Crönung erst den
Titul als Römische
Kayser annahmen) von den Päbsten, die sich
dieser Ehre so sehr mißbrauchten, daß sie so gar eine ihnen zustehende
Wahl-Gerechtigkeit, und die
Macht Römische Könige und Kayser abzusetzen, davon
herleiten
wollten, worinnen ihnen aber die
Teutschen allemahl mit grossem Eifer
widersprochen, weil die Kayser anfangs den Römer-Zug bloß zu Behauptung ihres
Obersten
Rechts über den Römischen Stuhl angestellet hatten. |
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Nach Carolo V. der 1530. vom Clemente VII. zu Bononien die
güldene Crone, Scepter, Reichs-Apfel, und das blosse Schwerdt empfangen, hat
kein Teutscher Kayser mehr die Römische Crone wiederum empfangen, so sehr
solches auch die Päbste, sonderlich Paulum IV. verdrossen, der den Kayser
Ferdinandum I. deswegen lange Zeit vor keinen
rechtmäßigen Kayser
erkennen wollte. |
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Ob nun schon in der folgende
Wahl-Capitulation bis auf Leopoldi
Wahl, die neuerwehlten
Könige versprechen
müssen, daß sie allen
Fleiß
anwenden wollten die Römische Kayserliche Crone neben der Königlichen zu
empfangen, so hat gleichwohl solches keiner von ihnen
würcklich
verrichtet, weil sie es für eine allzukostbare und
gleichwohl ohnnöthige
Sache angesehen, daher
man auch endlich in der Leopoldischen, Josephinischen und Carolinischen
Capitulation die Könige zu nichts weiter als zu förderlichster Empfangung
der Römischen Kayserlichen Crone angehalten hat. |
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Lombardische |
Die andere Crone ist die Lombardische, welche auch die Meyländische
genennt
wird, weil viele Kayser dieselbe von dem
Ertz-Bischoff zu Mayland daselbst
empfangen, wie es eigentlich nach Ottonis I. Einsetzung seyn
soll; daher
auch die Mayländer die zu Morra geschehene
Crönung vor ungültig erklären. |
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Sie ist ein kleiner goldner Ring, in
Form eines Diadematis, und hat
inwendig einen kleinen eisernen Ring, der aus einem Nagel von Christi Creutz
gemacht seyn soll, und der Fabel
Gelegenheit gegeben hat, als wenn die Crone
eisern wäre. Weil der Ertz-Bischoff von Mayland, der auch einen Nagel aus dem
gedachten Creutze besitzt, nicht leiden will, daß die zu Morra denselben
in ihrer Crone haben wollen, führt er deswegen zu Rom einen Process mit ihnen.
Die
Gründe beyder Partheyen können in denen dißfalls zwischen Muratorio
und dem
Abt Fontanini gewechselten
Schrifften ersehen werden. |
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Man
sagt es habe Gregorius VII. des Constantini M. Crone, als in welche er
eben den Nagel von |
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{Sp. 1716} |
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Christi Creutz machen lassen, von Constantinopel geschenckt bekommen,
und sie hernach einem Longobardischen
Könige verehrt, daher sie nach der Zeit
die Longobardische Reichs-Crone worden. Es scheinet aber diese Erzehlung aus
unterschiedenen
Umständen nicht viel
Wahrscheinlichkeit zu führen, weil die
Griechen ohne
Zweifel diese Crone viel rarer würden gehalten haben. |
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Wie sich Heinricus VII.
wollte zum
Könige von Italien crönen lassen,
wollte kein
Mensch
wissen, wo die alte Crone nach der, lange Zeit
nicht war
gefragt worden, hingekommen wäre, daher er genöthiget ward, eine neue
verfertigen zu lassen, die er dem
Kloster S. Ambrosii aufzuheben gab.
Aber bey Caroli V. Crönung fand sich endlich die alte Crone wieder, die ietzo
eingeschlossen liegt und von niemanden kan gesehen werden. |
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Der
Ursprung dieser Crone ist
ungewiß, weil man nicht einmahl weiß, ob mit
einander die Longobardischen Könige gekrönt worden. Die
Kayser aus dem
Carolinischen
Stamm haben sich nicht crönen lassen. Otto I. ließ sich
zuerst zu Mayland, und Otto III. den Mayländern zum
Verdruß zu Morra
crönen. Etliche mahl haben sich auch die Kayser, nachdem sie zu Mayland
schon gecrönt waren, zu Morra noch einmahl crönen lassen. |
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Solche Crönung
verrichtet
ordentlicher weise in Mayland der
Ertz-Bischoff
von Mayland, und in dessen Abwesenheit der
Abt des
Closters S. Ambrosii,
in Morra aber der Archy-Presbyter S. Johannis. Zu Mayland empfängt
der
König die Krone kniend, in Morra aber auf dem Stuhle sitzend. Sonst
aber trifft man bey dieser
solennität keine
Erb-Ämter
an. Von Kaysers
Caroli V. Zeiten an, der mit dieser Krone freywillig zu Bononien, und zwar
vom Pabst gecrönt worden, hat man bisher in den
Capitulationen derselben
mit keinem
Wort gedacht. |
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Deutsche |
Die dritte Kayserliche Krone ist die
Teutsche
Königliche, die zu Nürnberg
verwahret, und die der
König nach der
güldenen Bulle
zu Aachen empfangen
soll, wiewohl man sich daran eben nicht sonderlich gekehret,
aber doch wenn die Crönung in einer andern
Stadt, als
z.E. zu
Franckfurt,
Regenspurg, Augspurg etc. geschehen, der Stadt Aachen
Privilegium durch
darüber ausgestellte Reversalien verwahret. |
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Die Crone ist gülden, einer kleinen halben Ellen hoch mit Perlen und
Edelgesteinen nach der alten Sparsamkeit besetzet, der Qveer-Bogen aber mit
Buchstaben die des Kaysers Conrads
Namen
vorstellen, und aus Perlen
zusammen gesticket sind, gezieret. Sie ist geschlossen wie eine Mütze, auf
welcher fornher aus der ersten Feldung ein mit 17. Edelgesteinen versetztes
Creutz erscheinet. Sie wieget 14. Pfund. |
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Daß sie eben diejenige sey, die Carolus M. getragen scheinet nicht
unglaublich, weil theils die Crone dieses Kaysers sowohl auf dessen
Müntzen als
in
verschiedenen Insiegeln
gantz anders aussiehet, theils es kaum zu begreiffen,
wie dieselbe in Teutschland gekommen und nicht vielmehr bey der
ältesten Linie
in Franckreich geblieben. Zu dem hat die Crone die Heinricus I. auf denen
alten Sigillis führet, und da wir finden daß der Kayser Conradus die
Crone die er bey seiner Crönung aufgehabt, zu Rom vor dem Altar geopffert so ist
es sehr
wahrscheinlich, daß er darauf eine neue verfertigen und in dieselbe
seinen noch darinnen befindlichen
Namen setzen lassen. |
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Das
Recht diese Krone auf- |
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{Sp. 1717|S. 879} |
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zusetzen, kömmt von undencklicher
Gewohnheit und nach
Verordnung der
güldenen Bulle
dem Chur-Fürsten von Cölln zu. Es ist ihm aber solches von dem Churfürsten
von Mayntz, der etliche Crönungen hinter einander
verrichtet, streitig gemacht
worden. Es ward dieser Streit sonderlich bey des
Römischen Königs Ferdinandi
IV. Crönung rege, da sich Chur-Mayntz derselben
würcklich unternahm, und
Chur-Cölln, so dawider aufs hefftigste protestirte, entgegen setzte, daß
Chur-Cölln die Crönung in Aachen und in dem Cöllnischen Sprenckel wohl
verrichten könne, daß aber solches Recht ihm Chur-Mayntz alsdenn zukäme, wenn
die Crönung an einem andern
Ort des
Reichs geschähe. |
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Die daher entstandene Zwistigkeiten, die
Conring
und ein Anonymus
in
gelehrten
Schrifften
untersucht, wurden endlich bey des
Kaysers
Leopolds Crönung also beygelegt, daß die Crönung in der Cöllnischen
Dioeces von Chur-Cölln, in der Mayntzischen aber von Chur-Mayntz verrichtet
werden
sollte, ausserhalb dieser beyden Kirchen-Districten sie mit
einander wechseln
wollten. |
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Franckenb. Europ. Herold. t.
1.
- Schmeizel. de coronis.
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