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Text |
Quellenangaben |
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Vollkommen, hat in den
Heiligen Schrifften
nicht einerley
Bedeutung, nachdem es nehmlich
entweder von
GOtt und Göttlichen Dingen, oder
von Menschen
und irrdischen
Dingen; gebrauchet
wird. |
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Wenn es von GOtt gelesen wird, bedeutet es
so viel, als gantz vollkommen, |
Matth. V, 48. |
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Es wird aber auch die Vollkommenheit den
Göttlichen Dingen zugeschrieben. So schreibet
Jacob, indem I Capitel seiner Epistel, in dem 17
Verse: Alle gute Gaben, und alle vollkommene
Gaben, kommen von oben herab. Spricht Jemand:
Wie können die geistlichen Gaben vollkommen
seyn, da doch in diesem
Leben alles Stückwerck
und unvollkommen ist? So ist die Antwort, daß der
Gnaden-Stand ein vollkommener
Stand ist, daß
die Gnade allen
Mangel ersetzet, daß die
geistlichen Gaben an sich vollkommen sind, und
ob sie gleich in diesem Leben nie vollkommen
besessen werden, doch gleichwohl ihre
Vollkommenheit erreichen, indem in dem Gnaden-Stande der Mensch stets wächset
und zunimmet, und von Gnade zu Gnade, von
Krafft |
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{Sp. 482} |
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zu Krafft, von
Glauben zu Glauben gehet, und
einen Sieg nach dem andern erhält. Er arbeitet
heute und morgen, und an dem dritten
Tage
nimmt er ein Ende, das ist, alsdenn wird er
vollkommen. Er vergisset, was dahinten ist, und
strecket sich zu dem, das da fornen ist, und jaget
nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Kleinod,
welches vorhält die himmlische Beruffung GOttes,
in Christo JEsu, |
Philipper III, 13, 14. |
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Nun
redet der Apostel nicht von einer und der
andern guten Gabe, auch nicht von einer und der
andern vollkommenen Gabe, sondern er redet so
allgemein, daß er alle gute Gabe und alle
vollkommene Gabe
nennet, und also keine
eintzige gute Gabe, auch keine eintzige
vollkommene Gabe, ausgeschlossen
wissen
will. |
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Gute Gaben sind: |
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- Das zeitliche Leben,
-
leibliche
Nahrung,
- Gesundheit,
- Stärcke,
- Schönheit,
-
Weisheit,
- Ehre,
-
Reichthum,
-
Gelehrsamkeit,
- Beredsamkeit,
- allerley
Wissenschafft,
- und dergleichen,
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die die Menschen in diesem natürlichen
Leben besitzen. |
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Vollkommene Gaben sind |
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- die Gemeinschafft Christi,
- die Einwohnug des
Heil.
Geistes,
- die Vergebung der Sünden,
- die
Erkänntniß der
Wahrheit,
- die Wiedergeburt,
- der
Glaube,
- die Liebe,
- Hoffnung,
- Geduld,
- ein gutes
Gewissen,
- das Gebet,
-
Friede und Freude durch
den Heil. Geist,
- das ewige
Leben,
- u.d.g.
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Welche die Auserwehlten hier dem Anfange
nach empfangen, und dort vollkömmlich
besitzen. |
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Jacob gedencket ferner in dem folgenden 25
Verse eines vollkommenen
Gesetzes, und
verstehet darunter nicht das Gesetz der
Wercke,
sondern das Gesetz des Glaubens, das
Evangelium, das Wort, das Busse und Glauben,
Busse und Vergebung der Sünden, prediget, |
- Römern III, 27.
- Matthäi III, 2.
- Marci I, 15.
- Lucä XXIV, 47.
- Apostel
Geschicht II, 38.
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Dasselbe heisset aber ein Gesetz, weil es
den Weg zu der Seligkeit zeiget; ja das Gesetz
Christi, weil der Weg, den es weiset, Christus
ist, |
- Eisaiä XLII, 4.
- Johann XIV, 6.
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und weil es auch Christus selbst geprediget
hat. |
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Es heisset auch das Gesetz, weil es Gebote
und Verheissungen in sich begreiffet, und die
Gewissen der
Menschen zu dem
Gehorsam
verbindet. Es heisset aber das vollkommene
Gesetz, nicht, als wenn das Gesetz Mosis
unvollkommen, das Gesetz Christi, oder des
Glaubens aber, vollkommen wäre; oder, als wenn
unter dem neuen Testamente ein vollkommener
Gesetz wäre, als unter dem Alten Testamente
gewesen ist; denn Christus ist unter das Gesetz
gethan, das
GOTT durch Mosen gegeben hat, und
hat die Gerechtigkeit desselben Gesetzes erfüllet,
und zugleich erworben: |
- Galater IV, 4.
- Römern
VIII, 3, 4.
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Wer wolte nun das Gesetz und dessen
Gerechtigkeit unvollkommen
nennen? Das Gesetz
Christi heisset hie vollkommen, weil das Gesetz
Mosis durch das Fleisch geschwächet ist, und
keinen Menschen gerecht machen kan; daneben
in Gegenstellung der Gebote und Lehren der
Menschen, weil dieses Gesetz allein den Weg zu
der Seligkeit vollkömmlich zeiget, und die
vollkommene Glaubens- und |
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{Sp. 483|S. 257} |
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Lebens-Regel in sich begreiffet, indem es die
rechte Art unserer Versöhnung mit GOTT, und
das eintzige Mittel, dieselbe zu erlangen,
anweiset. Paulus
nennet es
GOttes vollkommenen
Willen, |
Römer XII, 2, |
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weil es alles, was
gut, was
wahr, was heilig
und gerecht ist, begreiffet: Und
saget, daß es den
Menschen vollkommen, und zu allen guten
Wercken
geschickt machet, |
2. Timoth. III, 17. |
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Wenn das
Wort
Vollkommen von den
Menschen in den Heil. Schrifften
gebrauchet wird,
als Matthäi V, 48. Philipper III, 15. So ist solches
auf viererley Weise zu verstehen. Als: |
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1) |
Anfangs-Weise,
(inchoative) indem sie aufrichtig, ohne
falsch, und
ohne Heucheley, recht
glauben und gottselig
leben, welches sonst der
Heil.
Geist auch ohne
Wandel seyn nennet: |
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- 1 Johann IV, 18.
- 5
Buch Moses XVIII, 13.
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Indem sie ferner in allen
Haupt-Stücken der Lehre wohl
unterrichtet und
gegründet sind, |
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- 1 Corinthier II, 6. Cap.
XIV, 20.
- Epheser IV, 13.
- Ebräer V,
14.
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2) |
Zurechnung-Weise,
(imputative) durch den Glauben an CHristum, der
für uns dem
Gesetze
GOttes einen vollkommenen
Gehorsam geleistet hat, |
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Matthäi V, 17. |
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Und uns von seiner Fülle
Gnade um Gnade nehmen lässet, |
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Johann I, 16. |
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3) |
Wunsch-Weise, (affective)
indem sie nach der Vollkommenheit streben, und
dahero an dem Gesetz, nach dem inwendigen
Menschen,
Lust haben, |
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Röm. VII, 22, |
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und mit der Heiligung in
der Furcht GOttes fortfahren, |
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2 Corinthier VII. 1. |
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Sie suchen GOTT
aufrichtig, nicht allein nach etlichen, sondern nach
allen seinen Geboten, zu dienen; |
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- Matthäi V, 48. Cap.
XIX, 21.
- Colosser I, 28. Cap. IV. 12.
- 2 Timothäi III,
16.
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Wiewohl die Menschen in
diesem Leben nicht nach allen Stücken
vollkommen sind: |
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1 Corinthier XIII, 9-
12, |
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noch an der Gottseligkeit,
oder Vollbringung, und Haltung, der Gebote
GOttes, wie dieselbe von dem Gesetz erfordert
wird; |
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- Römer VII, 15, 16.
- Galater V, 17.
- Philipper III, 12.
- Jacobi III, 2.
- 1
Johann I, 8.
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Von dieser Art der
Vollkommenheit redet Paulus, wenn er Ebräer V,
14
schreibet: Vollkommenen gehöret starcke
Speise. Das Wort Teleios, welches sich in der
Grund-Sprache befindet,
bedeutet sonsten eine
solche
Sache, welcher auch in dem geringsten
nichts fehlet, oder, an der alles zu finden ist, was
sie billig haben soll. Wie etwan der ein
vollkommener
Mann
genennet wird, der alle
nothwendigen
Eigenschafften des
Alters, der
Statur, der Glieder, und so weiter, welche zu
einem Manne erfordert werden, an sich hat; wie
also Paulus von der geistlichen Vollkommenheit,
Epheser IV, 13
redet, wenn er saget, daß wir ein
vollkommener Mann werden, nach der Masse des
vollkommenen Alters Christi. |
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Also heissen auch in
Heiliger Schrifft diejenigen Vollkommene, die in
der Natur, in Erkänntniß Göttlicher Geschöpffe, in
den Elementen, und was darin- |
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{Sp. 484} |
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nen zu finden ist,
ingleichen in der Stern-Kunst,
erfahren sind, und
des Himmels-Lauff wohl erkundiget haben, die die
Wunder, so in der Natur geschehen sind,
wissen, |
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Job. XXXVII, 16. |
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Es wird demnach das
Wort
Vollkommen dem Unvollkommenen
entgegen gesetzet, welches unzeitig, und noch
nicht zu seinem rechten völligen
Stande gebracht
ist, wie etwan eine unzeitige Geburt
unvollkommen genennet wird, weil sie noch nicht
alle Gliedmasen hat, oder, da noch die Nägel, und
andere nothwendige Bildung
mangelt; wie solcher
unzeitigen Geburt, Hiob III, 16. Psalm CVIII, 9. 1
Corinthier XV, 8 gedacht wird. |
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So werden auch die
Trauben, die, ehe sie reiff werden, von dem Wein-
Stocke abgerissen werden, unvollkommen
genennet, |
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Hiob XV, 13. |
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Anderer unvollkommener
Dinge zu geschweigen. |
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Vollkommen wird also
eigentlich dasjenige genennet, dem absolut und
schlechterdings nichts mangelt. Allein in solchem
Verstande brauchet Paulus in obgedachten
Worten das Wort Vollkommen nicht, sintemahl in
dieser Schwachheit und Gebrechlichkeit es kein
Mensch dahin bringen kan, daß er zu der
absoluten Vollkommenheit in seinem
Christenthume gelangen könnte. Sondern, wie
unser
Wissen Stückwerck ist, und wir die
vollkommene
Erkänntniß unsers GOttes
erst in dem Himmel erwarten; also bleibet auch unsere Heiligkeit und Frömmigkeit
ein Lehr-Werck, so, daß das Wachsen unsers Christenthums mehr in
fleißigem
Wollen und Üben, als in gäntzlichem
Vollenden und Vollbringen, bestehet; |
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- 1 Corinthier XIII, 9,
10, 12.
- Syrach.XVIII, 6.
- Philipp III,
12.
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Paulus
redet demnach
von den Vollkommenen Vergleichungs-Weise, und
in gewisser Masse, (comparate et secundum quid)
in so ferne dieselben den
Kindern und Einfältigen
entgegen gesetzet werden, da es auch unter den
vollkommenen selber unterschiedliche Stuffen
(Gradus) giebet, da es immer einer höher und
weiter, als der andere, gebracht hat, und da auch
die Vollkommenen noch viel zu lernen
haben. |
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4) |
Werden wir auch in dem
ewigen Leben
würcklich, (effective) vollkommen
seyn, |
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Esaiä LX, 21. |
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Hievon redet der
Meister
des Buchs der Weisheit, wenn er Cap. IV, 13,
schreibet: Vollkommen ist er bald worden. In dem
vorhergehenden führet der Verfasser dieses
Buches wichtige
Bewegungs-Gründe an, warum
GOtt der Herr die Frommen sobald
sterben lasse,
und bewähret, daß es nicht so ohngefähr und
zufälliger Weise oder blos nur darum, weil es
GOTT also gefalle, noch weniger aber zu dem
Schaden der Sterbenden geschehe; Sondern
theils, (ob quietis consecutionem) damit sie zu der
Ruhe kommen mögten; Der Gerechte,
spricht er,
ob er gleich zu zeitlich stirbt, so ist er doch in der
Ruhe: Theils, (ob peccatorum declinationem)
damit sie der Sünde und aller Untugend bey
Zeiten entzogen würden; |
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V. 11. 12. |
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Er wird hingerückt, daß
die Boßheit seinen
Verstand nicht verkehre, noch
fal- |
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{Sp. 485|S. 258} |
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sche Lehre seine
Seele
betrüge. Denn die
bösen Exempel verführen und
verderben einem das
Gute, und die reitzende
Lust
verkehret unschuldige Hertzen. |
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Darauf fähret er allhier
fort, und weiset, daß es GOTT auch thue (ob
perfectionis supplementum) damit er bald
vollkommen werden mögte. In dem
Griechischen
stehet das
Wort [ein Wort Griechisch], welches, ob
es war auch bisweilen soviel heisset, als verzehret
werden, untergehen,
sterben und begraben
werden, wie es etwan in solchem
Verstande der
HErr Christus gebrauchet, wenn er
saget: Am
dritten Tage werde ich ein Ende nehmen, das ist,
am dritten Tage werde ich gecreutziget werden
und sterben, |
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Luc. XIII, 32; |
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Auf welchen Schlag auch
Vatablus es
verstanden und ausgeleget hat, als
heisset es: Er ist bald vollkommen worden, so viel,
als: Er ist bald gestorben; So hat es doch allhier
die Bedeutung der Vollkommenheit, und ist von
Luthern gar wohl durch das Wort: Vollkommen
werden, verdeutschet worden. Es wird aber allhie
nicht die Vollkommenheit eines zeitlichen
Lebens
verstanden, sintemahl in diesem bösen Leben ein
unvollkommenes Wesen, und keine
Vollkommenheit zu suchen ist, |
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Philipp. III, 12; |
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Sondern es wird die
Vollkommenheit des zukünfftigen und ewigen
Lebens angezeiget, darinnen die selig
verstorbenen recht vollkommen seyn, und unter
die
Zahl der vollkommenen Gerechten werden
gesetzet werden, welche der Seelen nach sich
allbereit in der himmlischen Vollkommenheit
befinden, |
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Ebr. XII, 23. |
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Denn denen Frommen
und Gläubigen ist der
Tod gleichsam die Thür,
durch welche sie zu der Vollkommenheit, zu der
Vollendung ihres Christenthums, wie auch zu dem
bessern Wohlstande ihrer Seelen eingehen und
gelangen. |
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Das Wort Vollkommen wird auch sonst in den
Heil. Schrifften auf dreyerley Weise angenommen;
Als |
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α) |
für aufrichtig und
wahrhafftig, wenn man es dem
Falschen entgegen
setzet; |
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1 Johann. II, 5; IV,
12. 17. 18. |
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Ebr. VII. 18. 19. |
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1 Petri I, 13. |
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Der
Wille GOttes ist vollkommen, |
Röm. XII, 2. |
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Das Band der Vollkommenheit ist die
Liebe, |
- Coloss. III, 14;
- Ebr. VI, 1.
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Bibl. Real-Lex. I Th. …
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Siehe auch Vollkommenheit der
Gläubigen. |
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