Stichworte |
Text |
Quellenangaben und Anmerkungen |
Bibliotheken Deutschland H - Z |
21) |
zu Halberstadt trifft
man auch einen hübschen
Bücher-Vorrath
an dasigen Dom an, es sind auch einige
MSta da. Jetzo ist man auf derselben
Ordnung und Vermehrung bedacht. |
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22) |
Zu
Halle
hat die
Universitaets Bibliothec ihren
Ursprung von
der Gnade Ihro Maj. des vorigen
Königs in
Preussen, und von dem Vermächtniß der
Simonischen Bibliothec hernachmahls ist
gleichfalls des
Barons von Danckelmanns[1]
Bibliothec dahin vermacht worden. |
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Struv. l.c. … |
[1] |
HIS-Data: korrigiert aus: Dauckelmanns |
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Seit einigen
Jahren
ist auch eine
gantz hübsche Bibliotheck in
den Wäysen-Hause gesamlet worden, die
auch
täglich noch vermehret wird. |
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23) |
zu
Hamburg
befinden sich zwey Bibliothecken. |
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Erstlich bey dem
Gymnasio. Der Anfang ist 1529 gewesen,
hernachmahls ist sie in das
Anno
1613 den
12. Aug. inaugurirte Gymnasium gebracht
worden. Es ist dieselbe durch die
Vermächtnisse derer Bibliot. Sebastiani a
Bergen
Burgermeisters in
Hamburg,
Friedrich Lindenbings, Marquard Schlegels,
Jo. Adam Tassens, Joach. Jungens, Thom.
Sellens, Henrich Langenbecks, und
insonderheit Vincent. Placcii vermehret
worden: Gleichfalls sind von dem Luca
Holsteinio 29.
MSta dahin vermacht worden.
Es haben von ihr gehandelt Mich. Kersten
in
Memoria Bibl. Hamburgens. 1650. structae.
Hamburg 1651. in
fol. welches in J. Albert
Fabricii Memoriis Hamburgensibus … zu
finden, wo auch des Rudolphi Capelli seine
zu dieser Bibliotheck gehörige
Schrifft
anzutreffen: Ferner Conrad Julius Surland in
Orat. de felici conditione … Es ist dieselbe
bey dem Jubilaeo in dem Hamburgischen
Gymnasio 1713 gehalten und in Jo. Alberti
Fabricii Jubilaeo …
gedruckt worden.
Ingleichen hat Jo. Moller. in Isagoge …
hiervon gehandelt. |
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Siehe Struv. l.c. … et
ad eum Collerus. |
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b) Die andere ist bey
dem Dom, in welcher gleichfalls etliche
MSta vorhanden, und ietzo in
Ordnung
gebracht wird. |
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Wegen derer Privat
Bibliotheqven hat Hamburg vor andern
einen grossen
Vorzug, und sind die
Rulandische, Wolffische, Fabrisische,
Richerische, Wilckensche, Tho-Bührensche,
andere zu geschweigen, von besonderem
Werthe. |
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24) |
Die
Churfürstl.
Bibliotheck zu Hannover ist in denen neuern
Zeiten
entstanden, und durch die Vorsorge ihrer ehemaligen
Vorsteher Leibnizii und
Eckardti zu ziemlichen Wachsthum
gekommen. |
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Struv. … Sonst findet
man hiervon Nachricht Jo. Ernst Hausmanni
notit de Bibliothecis Hannover. … Hannover
1725. 4. |
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25) |
zu Heydelberg
waren vor dem zwey Bibliothecken, die
Palatina, u. die
Vniversitaets
Bibliotheck. Die
erste gab sonder
Zweifel zu ihren Zeiten
keiner andern in
Europa etwas nach. Wegen
ihres Stifters sind die
Autores noch nicht
einig. Friedricus Spanhem in Histor. Eccl. …
giebet den Lud-Barbatum dafür aus.
Henricus Altingius Hist. Eccl. … berichtet,
es habe Churfürst Philippus dieselbe auf
Angeben Rudolphi Agricolae gestifftet. Die-
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{Sp. 1835|S. 933} |
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sem fallen
Hottingerus in Historia Eccles. … und
Joh.
Lohmeyer de Bibliothecis … bey. Janus
Graderus Chron. … hingegen machet den
Ottonem Henricum zu den Stiffter. Am
besten können diese Autores auf folgende
Art vereiniget werden, daß Lud. Barbatus den ersten
Grund geleget, Philippus der
Bibliotheck einen
gewissen
Ort bestimmet,
auch die
Universitaets-Bibliotheck zu
derselben geschlagen, und endlich Otto
Henrich dieselbe
völlig bereichert habe.
Unter Friedrich dem dritten ist dieselbe
durch das Vermächtniß der Fuggerischen
Bibliotheck vermehret worden, von welcher
Thuanus LXXX. eph. handelt. Es war
sonderlich ein
alter
geschriebener
Codex
Bibliorum Ebraeorum merckwürdig, welcher
einige
Jüden, denen er vorgelegt wurde,
soviel Ehre erzeigten, als wenn er
unmittelbar vom Himmel gefallen wäre.
Ferner ist auch des Jacobi Bongarsii Bibliotheck 1612 zu der Heydelbergischen
erkauffet worden. |
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Von denen daselbst befindlichen
Griechischen
MStis hat Fried.
Sylburgius einen
Catalogum geschrieben,
welcher unter denen Monumentis Virorum
Illustrium
Franckfurt 1701. in
4to
gedruckt
worden. Von denen
Lateinischen MStis aber
ist kein Catalogus vorhanden, doch soll
Sylburg einen von der Fuggerischen
Bibliotheck verfertiget haben. |
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Diese so schöne
Bibliotheck wurde 1629. da Tilly Heidelberg
eroberte, und Maximilianus,
Hertzog in
Bayern, sich diese Bibliotheck zueignete,
dem Pabst Gregorio XV. vor die Erhaltung
der Chur-Fürsten würde vom Maximiliano
nach Rom gesandt. Leo Allatius
muste vor
deren Überbringung Sorge tragen, da sie
denn nunmehro den meisten
Theil der
Vaticanischen Bibliotheck ausmacht. Morhof
Polyhist. …
spricht zwar: es
meynten einige,
man sehe nur in der Vaticanischen
Bibliotheck die Schalen, die rechten
Bücher
aber wären unter die Privat-Bibliothecken der Cardinäle ausgetheilet worden. Es kan
wohl seyn, daß bey der Plünderung einige
Bücher von denen Soldaten zerstreuet
worden, deren Vereinzelung von dem Scipio
dem Leoni Allatio zugeschrieben worden,
wieder welches Angeben sich aber Allatius
genugsam vertheidiget, ingleichen daß auch
viele unter die Cardinäle vertheilet worden.
Gleichwohl aber ist demnach der meiste
Theil in die Vaticanische Bibliotheck
gekommen. Leo Allatius hat sich nicht nur
auf die Pfälzischen MSta beruffen, sondern
man kan auch Mabillon in Hinerario Jtalico;
Schelstraten; Joseph. Maria Thomasium;
Montfaucon in
Praef. ad Palaeographiam
Graecam …; und letztlich einen
Protestanten nemlich Guilbert Burnet P. II.
Hinerar. … welches sie mit Augen gesehen
haben, als zeugen anführte. |
|
Siehe von dieser Bibliotheck,
- Monumenta Virorum Illustrium, Frf.
1701.
- Monathliche Auszüge Mense Septembr. 1701 …
- Schurtzfleisch in Notitia …
- Struv l.c. … et ad eum Corce.
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|
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Die erste
Universitaets Bibliotheck ist, wie oben
gedacht, in die Churfürstliche gebracht
worden, dahero auch mit derselben
verlohren gegangen, es ist aber nach der
Hand eine neue daselbst aufgerichtet
worden, welche durch die dahin gebrachte
Grävische Bibliotheck um ein grosses
vermehret worden. |
|
Struv. l.c. … |
|
26.) |
In der Bibliotheck des
Closters Heilbrunn scheiden sich über
600 Volumina
MStorum nebst vielen
gedruckten
Büchern |
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Struv. l.c. … |
|
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den
Catalogum
davon gab Hocker, unter den |
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{Sp. 1836} |
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|
Titel Bibliotheca
Heilsbronnensis … Nürnberg 1731. in
fol. |
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27.) |
zu Helmstädt sind
zwey Bibliothecken. |
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a.) |
Julia, welche nicht so wohl wegen der
Anzahl derer Bücher, als wegen der zur
teutschen Fränckischen
Historie
gehörigen
MStis merckwürdig ist. |
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Von derselben findet man Christophori
Heidmanni Orationem in Collectione Maderiana
… |
|
|
b.) |
Rudolphea, welche im vorigen
Seculo
von dem
Hertzog Rudolpho gestifftet worden. |
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|
Wir haben hiervon Hermanns von der Hart
Memorabilia Bibliothecae Rudolpheae in Collectione Mad.
… |
|
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|
Es sind in derselben 14. Volumina
Briefe, welche Hertzog Augustus mit
eigener Hand an Jo.
Valent. Andreae geschrieben, ingleichen Lutheri Melanchthonis
und Bugenhagii ungedruckte Briefe; ferner 50 eigenhändig
geschriebene Volumina von Böhmen, Valent. Wilhelm, und
andern ihres gleichen. |
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|
Struv. … et ad eum
Colerus |
|
28) |
Die Bibliotheck zu
Jena ist 1502 zu
Wittenberg angeleget
worden. Der Stiffter ist
Churfürst Friedrich
Sapiens gewesen welcher sich des Conradi
muciani Sammlungen derer Bücher
bedienet. Sein Bruder und Nachfolger
Joannes hat dieselbige vermehret, und unter
Churfürst Jo. Friedrich ist dieselbe sehr
verstärcket worden. Der Churfürst hatte dem
Georgio Spalatino die Sorge vor die
Bibliotheck aufgetragen, welcher auch um
allerhand Bücher zu
erkaufen nach Venedig
geschicket worden. |
|
Horiledes de causis … |
|
|
Wieviel Spalatinus
zur Vermehrung der Bibl. beygetragen,
berichtet Christian Schlegel in Hist. Vio
Spaltini … Als nach der
unglücklichen
Schlacht bey Mühlberg der Churfürst
Wittenberg übergeben
muste, so erhielten
seine
Söhne von dem
Kayser, daß sie die
Bibliotheck zurück, bekamen, welche sie
denn nach Jena 1548 bringen ließen, allwo
sie so lange eingepackt stunde, bis sie
1558. bey Einweihung der
Universitaet
gleichfalls ihren
Ort bekam. |
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Sagittarius in Vita
Joannis … |
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Dieses war der
Grund der Bibliotheck, welche
hernachmahls durch die Gnade der
Hertzoge, ingleichen durch die Bosische,
Arumaeische, und Sagitarianische
Bibliotheck dermassen vermehret worden,
daß sie mit
Recht die beste
Academische in
Deutschland heissen kan. |
|
|
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|
Von ihren
Codicibus
MStis finden wir einen, aber nicht
vollständigen
Catalogum in Tenzels
monathliche Unterredungen 1693 …
mehrere Nachricht von denen MStis giebt
Struv. l.c. … Collectione Mad T. II. befindet
sich Casp. Sagittarii Oration von dieser
Bibliotheck und T. III. Struvii Schediasma de
Historia et Memorabilibus hujus
Bibliothecae. Ihre Lage und
Vorsteher sind
von Adriano Beyero in Archite …
beschrieben worden. |
|
|
|
28) |
Von der Bibliotheck
zu Ingolstadt hat Christoph Fers einen
Catalogum Ingolstadt 1606 in
fol.
geschrieben |
|
Struv. l.c. … et
Colerus
ad eum … |
|
30) |
Von der Bibliotheck
zu Kiel hat Sebast. Korthold
Dissert. de
Biblioth. … Kiel 1705.
in 4
geschrieben. |
|
|
|
31) |
zu
Leipzig findet
man 3. Bibliothecken. |
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|
a) |
Die Raths-Bibliotheck. Ihren
eigentlichen
Ursprung hat sie Huldrich Grossen zu dancken, welcher den
Rath mit dem Bedinge zum Erben eingesetzet, daß die Bibliotheck daraus
solte vermehret werden. Ausser denen vielen kostbaren
gedruckten
Büchern
besitzet sie viele schöne
Msta, welche bereits zu Götzens
Zeiten bey die 500 gewesen sind, und noch
täglich vermehret werde.
Insonderheit sind viele MSta Orientalia aus des Wagenseils
Acoluthi und Pfeiffers Bibliothecken dahin gebracht worden. Unter
andern Varitäten befindet sich daselbst eine kostbare Mumie-, und die
wohleingerichtete
Ordnung des dabey sich befindlichen Müntz-Cabinets
kan andern zu einem Muster
dienen. Der
Ort ist über den Zeug-Hause, und
wird dieselbe wöchentlich zweymahl Mittwochs und Sonnabends Nachmittag
von 2. Uhr am 2. bis 3.
Stunden geöffnet. Sie ist mit vielen schönen
Bildern gezieret, worunter sonderlich D. Luthers und
Catharinae Borin Bild- |
|
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{Sp. 1837|S. 934} |
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niß von Lucas Granach gemahlet,
merckwürdig. Es ist auch ein wohlgeschriebenes, und nach
Jüdischer Art
kostbar eingekleidetes Thora vorhanden. Die Anzahl derer Bücher
ist bereits zu Götzens Zeiten 14000. gewesen, welche aber nunmehr weit
grösser ist. Es haben von derselben gehandelt |
|
|
|
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- Tenzels monatliche
Unterredung 1698 …
- Tollius in Epistolis Itinerariis
…
- Juncker in Notit. Bibliothecarum
Saxon. …
- Gottfried Christian Götze Praetor Lips. et
Bibliothecarius in Programmate … Leipz. 1711. in 4.
|
|
|
Struu. l.c. … et ad eum
Colerus. |
|
|
b) |
Die
Universitäts-Bibliotheck ist auf dem
Paulliner-Collegio, hat ehemahls denen Dominicaner-Mönchen
gehöret, und ist zu Zeiten der
Reformation aus denen
Meißnischen
Clöstern vermehret worden, ingleichen ist die Hülsemannische
Bibliotheck dazu gekommen. Sie besitzet
unterschiedene herrliche
MSta, unter denen, der noch nie gedruckte Genesius vor
andern merckwürdig, von denenselben hat, so viel nehmlich zu seinen
Zeiten da gewesen seyn, Joachim Feller einen
Catalogum,
Leipz. 1686. in 12mo herausgegeben.
Sie soll noch
täglich vermehret werden, und wird Mittwochs und
Sonnabends von 10. biß 12. Uhr geöffnet. Von ihr hat gehandelt … |
|
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|
|
|
- Tollius Epist. Itiner. …
- Juncker l.c.
|
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Struu. l.c. … et ad eum
Colerus. |
|
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c.) |
Die dritte ist bey der Thomas-Kirche. Es sind in
derselbigen etliche neuere MSta
Theologica von Michael
Stiefeln, und Nicolao Selneccero. Henrich
Pipping hat dieselbe, Leipz. 1703.
in 8 beschrieben, welche
Schrifft in Coll. Mad. … zu finden. |
|
|
Struu. l.c. … et ad eum
Colerus. |
|
|
Unter denen Priuat-Bibliothecken war vor dem die Menckische
sehr ansehnlich, welche aber nunmehr
durch Auctiones, und andern
Verkauf,
vereinzelt worden. Nunmehr ist die stärckste
die Sieberische. |
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32.) |
Zu
Lübeck hat der
Rath auf Angeben Georg. Sampelii eine
Bibliotheck zu sammlen angefangen. Wir
haben von derselbigen aeternitatis album,
memoriae corum, qui Bibliothecam
Lubicensem, vel vivi vel mortui, libris etc.
locupletarum Sacrum. Lübeck 1678.
in 4.
|
|
Struu. l.c. … |
|
33.) |
Zu Lüneburg ist
eine Bibliotheck in Marien-Closter, von
welcher Sagittarius gedencket, in
Memorabilibus Historiae Luneburgensis, daß in derselben unterschiedene
MSta
vorhanden wären. |
|
Struu. l.c. … |
|
34.) |
Von der zu
Magdeburg sich befindenden Bibliotheca
Cauritiana und ihrer besondern Schrifften
handelt. |
|
Struu. l.c. … |
|
35.) |
Von denen
Bibliothecken zu Mayntz hat Serrarius
Rerum Moguntinarum … gehandelt. |
|
Historie der
Gelehrsamkeit. 6. Stück … |
|
36.) |
Zu Meinungen hat
Hertzog Bernhard eine Bibliotheck von
gedruckten Büchern zu sammlen
angefangen. |
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37.) |
Zu Merseburg
befindet sich bey dem Dom eine Bibliotheck,
worinnen verschiedene
MSta anzutreffen,
unter welchen hauptsächlich ein MSt. von
der lateinischen Bibel, und eines von
Boethio, de Consolatione Philosophiae zu
mercken. Die Herzogliche Bibliothek, welche
man auf dem Schlosse findet, kan, ausser
einigen Büchern vom ersten Drucke, nicht
viel Seltenheiten aufzeigen. |
|
|
|
38.) |
Die
Churfürstl.
Bibliotheck zu München soll nicht nur aus
vielen, sondern auch raren, so wohl
gedruckten als
geschriebenen Büchern
bestehen. Zeiller. in Itinerario Germaniae …
hat dieselbe beschrieben. Wir haben von
derselben |
|
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|
{Sp. 1838} |
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|
|
einen Catalogum
derer MStorum in 53.
Sprachen von J.
Georg. Herwart von Hohenburg,
bayerischen
Cantzlern. Ingolstadt 1600. in 4.
und einen Catalogum MStorum Graecorum.
Ingolstadt 1602 in 4. Das dabey sich
befindende Müntz-Cabinet, ist von Patino in
relatione secunda beschrieben worden. |
|
|
|
39.) |
Von der Bibliotheck
zu Northausen hat J. Heinr. Kindervater in
der eigentlichen Nachricht von der alten
raren Bibliotheck der Kirche S. Blasii in
Northausen; Northausen 1717
gehandelt. |
|
|
|
40.) |
Die Bibliotheck zu
Nürnberg ist allbereit im 15.
Seculo bekannt
gewesen. Sie ist aus den
Clöstern
verschiedentlich vermehret worden, durch
Vermächtnisse sind
gantze Bibliothecken zu
derselben gekommen, worunter Sigismundi
Harlii die
A. 1618. derselben einverleibet
worden, nicht die geringste ist. Sie besitzet
viele MSta, und wird vor eine von denen
größten Bibliothecken in
Deutschland
gehalten. Wir haben von ihr |
|
|
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|
- Jo. Sauberti
Historiam Reipublicae Noribergensis 1643.
in 12.
- Jo. Jac. Leibnitzii Memorabilia hujus
Bibliothecae;
- J. Christoph. Wagenseil de
Ciuitate Noribergensi II.
|
|
Struu. l.c. … et ad eum
Colerus. |
|
|
Von denen
Nürnbergischen Privat Bibliothecken siehe
Struu. … |
|
|
|
41.) |
In der Churfürstl.
Land-Schule zu Pforte bey Naumburg, ist
auch eine gute Bibliotheck an
geschriebenen und gedruckten Büchern. Es
ist darzu auch A. 1573. aus dem
Closter
Bosau, die dasige Bibliothek gebracht
worden, derer in demselben befindliche
vornehmste Bücher, giebt Schamelius in der
Beschreibung des Closters Bosau … ein
Verzeichniß. |
|
|
|
42.) |
Von Qvedlinburg
haben wir Tobia Ekarti kurtze Nachricht von
den öffentlichen Bibliothecken zu
Qvedlinburg. Qvedlinburg 1715. 4. |
|
|
|
43.) |
Zu Regenspurg sind
unterschiedene Bibliothecken, eine ist auf
dem Rathhause, die andere ist auf dem
Gymnasio. Uber dieses findet man auch
dergleichen bey denen Jesuiten und übrigen
Clöstern, unter welchen sonderlich die
Prüfeningensische insonderheit bekannt
ist. |
|
Struu. l.c. … |
|
44.) |
Bey dem Gymnasio
zu Schleusingen, haben die
Grafen von
Henneberg eine Bibliotheck aufgerichtet,
welche sonderlich durch des Joachimi und
Sam. Seberi, ingleichen Wolffgang Zenneri
Bibliotheck einen grossen Zugang bekommen. Es sind in derselben
verschiedene
Griechische
MSta vorhanden.
Christian Juncker, hat sie in einer besondern
Epistel beschrieben, welche in denen Nouis
Litterariis Hamburgensium 1703 … zu
finden. |
|
Struu. l.c. … |
|
45.) |
Die Bibliotheck zu
Straßburg, hat zum Stiffter den
Bischoff
Vthonem gehabt. Sie ist hernachmahls
durch des Geileri Bibliotheck vermehret
worden. |
|
Struu. l.c. … |
|
46.) |
Tübingen hat
gleichfalls eine Bibliotheck, wovon wir aber
keine Nachricht finden. |
|
|
|
47) |
Zu denen
Kayserl.
Bibliothecken gehöret die Ambrasiana,
welche ehemahls auf dem Schloß Vmbras
bey Insprug befindlich gewesen, wovon aber
das meiste in die Kayserl. Bibliotheck nach
Wien geschafft worden. |
|
Struu. … l.c. |
|
48.) |
Ulm besitzet
gleichfalls eine Bibliotheck, worinnen aber
keine MSta zu finden. |
|
|
|
49.) |
Die Bibliotheck zu
Weymar, hat
Hertzog Wilhelm Ernst
gestifftet. Sie ist sonderlich durch die
Schurtzfleischiana vermehret worden. Wir
haben von derselben |
|
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|
- Henr. Leonh.
Schurtzfleischii Notitiam … Wittenb. 1712. in
4.
- ingleichen Matthaei Gesneri Gratulatio de
Natali
|
|
|
|
{Sp. 1839|S. 935} |
|
|
|
|
62. Serenissimi
Principis Wilhelmi Ernesti … in appendice
notitia Bibliothecae Schurzfleischianae.
Weim. 1723. in 4. |
|
|
Struu. l.c. … et ad eum
Colerus. |
|
50.) |
Von der Bibliotheck
zu Weissenfelß finden wir keine besondere
Nachricht. |
|
|
|
51.) |
Von der
Wißmarischen Bibliotheck hat Struu. in
Suppl. … einige Nachricht. |
|
|
|
52.) |
Von der
Wittenbergischen Bibliotheck, haben wir
Andr. Sennerti Catalogum. Wittenb. 1679. in
4. Es hat auch Tenzel in monatl.
Unterredung 1704 … und Juncker in Notitia
Biblioth. Sax. von derselben gehandelt. |
|
Siehe Struue … et ad
eum Colerus. |
|
53.) |
Die
Wolfenbüttelische ist eine von denen ansehnlichsten
Bibliothecken in
gantz
Teutschland. Der
Stiffter derselben ist
Hertzog Augustus gewesen, welcher unter dem
Nahmen Gustaui Seleni bekannt
worden. Es sind in dieselbe 200.
MSta aus
des Matthaei Coruini Bibliotheck zu Ofen,
gebracht worden. Gleichfalls sollen auch
viele Volumina aus der Mazarinischen
Bibliotheck dahin gekommen seyn, |
|
Struu. l.c. … welchem
aber Conring, in Epistola … widerspricht.
Coler. ad l.c. |
|
|
Sie ist ferner durch
des Marquardi
Freheri, derer Curionum des
Vaters und des Sohnes, und Joach. Clutenii Bibliothecken vermehret worden.
Conring
hat allbereits zu seinen
Zeiten 2000.
MSta
derselben
gezehlet, und jetzo beläuft sich
deren Anzahl über 3000. Was schönes ist
es, daß sie
täglich etliche
Stunden geöffnet
wird, auch die
Vorsteher derselben,
ungemein gegen jeden dienstfertig. Von ihr
haben gehandelt |
|
|
|
|
- Tollius Ep. Itinerar.
…
- in der curieusen Bibliothec Tenzel
Repositorium fünfftes Fach …
- Conringius in
Ep. … welche zu finden Collect. Mad. T.
I.
|
|
Struu. l.c. … et ad eum
Coler. |
|
54.) |
Zu Wien ist erstlich
die
Kayserl. Bibliotheck merckwürdig. Der
Stiffter derselben ist Maximilianus II
gewesen: hernachmahls ist dieselbe durch
die Uberreste der Ofenschen Bibliotheck,
und andern, herrlich vermehret worden. Es
ist auch, wie gedacht, die Ambrosianische
Bibliotheck in dieselbe gebracht worden. An
MStis zehlet man über 10000. und die
Anzahl derer gesamten
Bücher beläufft sich
weit über 100000. |
|
|
|
|
Petrus Lambecius
hat angefangen Commentaria de Bibliotheca
Vindobonensi zu
schreiben, hat auch 8.
Tomos von denenselben
herausgegeben,
womit er aber kaum den hundertsten
Theil
der Bibliotheck beschrieben, u. hat ihn der
Tod an der ferneren Ausführung dieses
Werckes verhindert. |
|
Reimmanns Bibliotheca
acroamatica … Hannov. 1712
in 8.
|
|
|
Daniel de
Neßel hat
gleichfalls ein Breviarium … Wien 1691. Sonst findet man von derselben
Nachricht |
|
|
|
|
- in Tollii Epistola …;
- in J. Bapt. Pacichelli Memoire
…
- sonderlich aber in Bartholomaei
Christiani Richardi Historia Bibliothecae …
|
|
|
|
{Sp. 1840} |
|
|
|
Struu. l.c. … et ad eum
Colerus. |
|
|
Ferner findet man
zu Wien, die Windhagische Bibliotheck, bey
denen Dominicanern. Der Stiffter derselben
Joachim Windhag, war von geringem
Herkommen, brachte es aber durch sein
Studiren so weit, daß er endlich
Rath, und in
den
Grafen-Stand erhoben wurde, und
dabey so viel
Vermögen bekam, daß er
diese Bibliotheck anlegen konnte.
A. 1721.
ist die schöne und zahlreiche Bibliotheck,
des Kayserl. Feld-Marschalls, Johannes
Martini Geschwindts,
Freyherrns von
Pockenstein, dazu gekommen. Sie wird 4
Tage in der Woche, Vormittags 2. und eben
so viel
Stunden Nachmittags, eröffnet. Der
Gebrauch derer Bücher ist daselbst frey,
doch darf kein Buch, auch wenn man es nur
borgen
wolle, bey
Strafe des
Bannes, davon
genommen werden. Die Anzahl derer
Bücher ist nicht allzu groß, und bestehet
meistentheils aus Juristischen, und zu
denen humanioribus
litteris gehörigen
Büchern. Es handelt von derselben Jo.
Christoph Wagenseil in Ep. de Hidraspide
sua, und der Auctor Relationis vom Kayserl.
Hofe zu Wien … |
|
Struu. l.c. … |
|
|
Bey der
Universität
ist auch eine gute Bibliotheck, welche
insonderheit durch Conradi Cellis, Andreae
Peurbachii und Jo. de Monte Regio
vermehret worden. Sie stehet bey denen
untern Jesuiten, und wird nicht
ordentlich
geöffnet, man kan sie aber zu sehen
bekommen. |
|
|
|
|
Nicht weniger, findet
man bey dasigen Ministern, grosse und
schöne Bücher-Sammlungen, unter denen
vor andern merckwürdig: |
|
|
|
|
- des Prinzens
Eugenii,
- des
Fürstens von Schwartzenberg,
- des
Grafen von Sinzendorf,
- des Grafen von
Oedt,
- des Grafen Caroli Perlusati, in der
sonderlich ein rares Muster des
alten
Drucks
anzutreffen;
- des
Herrn von Schmerling
etc.
|
|
Kuchelbeckers Nachr.
vom Römisch-Kayserlichen Hof … |
|
55.) |
Die Bibliotheck zu
Zeitz, hat ihren Anfang denen
hinterlassenen Büchern des Julii Pflugii zu dancken: vom
Hertzog Mauritio aber ist sie
eigentlich angeordnet worden. Es ist
dieselbe durch des Reinisii Bibliotheck
vermehret worden. Es befindet sich daselbst
ein Volumen Epistolarum, so wohl von
Pflugen, als an Pflugen, geschriebener
Brieffe. Den
Catalogum
MStorum siehe in
Struu. l.c. … |
|
|
|
53.) |
Zu Zittau ist bey
dem
Gymnasio eine Bibliotheck, ingleichen
befindet sich |
|
|
|
56.) |
eine zu Zwickau, in
welcher des Daumii und Barthii Schätze
verwahret werden, und sonst gar gut
ist. |
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