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Quellenangaben
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Wir werden nunmehro etwas ausführlicher
von der¶ |
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Benennung der Universitäten¶ |
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handeln können, nachdem wir bißher den
Ursprung derselben gezeiget haben. Nachdem die
Studien von den
Menschen nicht auf einerley
Art
getrieben worden, so hat es nicht fehlen können,
daß sie diejenigen
Orte,
da man solche gelehret, nicht auch mit
verschiedenen
Nahmen bemerckt
haben
solten. Zwar was diejenigen anbelanget,
die sie bey denen Chaldäern, Egyptiern, Persern
und andern
Völckern geführet, so ist, weil deren
Schrifften alle untergegangen, von selbigen nichts
gewisses zu
sagen. Jedoch da, wie vorhin
erwähnt worden, die Priester sich deren im
Anfange anmasseten, so
mag man selbige mit
einem General-Worte der Priester-Wohnung oder
Collegia
bezeichnet haben. Bey denen
alten
Deutschen waren es Hayne und geheiligte
Wälder, worinnen diese Völcker des
Gottesdienstes pflegten und ihren Betrachtungen
oblagen, denn Tempel oder Götzen-Häusser traf
man allda nicht an, weil sie es, wie Tacitus de
mor. Germ. … saget, der
Majestät des göttlichen
Wesens vor allzunachtheilig hielten, solche in ein
enges
Gebäude einzuschliessen. |
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Als aber die
Wissenschafften auch zu denen
Griechen gelanget waren, und Plato selbige am
ersten zu lehren anfieng; so suchte er, weil
vielleicht die Menge der Zuhörer in seinem
Hausse nicht Platz hatte, bey dem
Atheniensischen Rathe die Erlaubniß, an einem
öffentlichen Orte
lehren zu dürffen. Man reimte ihn
darauf die Academie ein, davon man unter dem
Artickel:
Academie, im I
Bande,
p. 238 u.f. dieses
Nahmens und Orts eigentliche Beschaffenheit
nachlesen kan. Doch die Platonische Academie
hatte gar ein schlechtes Schicksal, indem sie, wie
Conring vermeldet, kurtz nach seinem
Tode
wieder soll eingegangen seyn; sie habe sich auch
nachher nie wieder erhohlet, sondern sey vielmehr
in den vorgefallenen Kriegsläufften gäntzlich
zerstöret worden, obgleich nach diesen
verschiedene Weisen in Athen aufstunden, deren
aber jeder einen andern Ort zu seinem Hör-Saale
erwehlete. |
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Also kamen die Stoici von einem Gange her,
weil ihr Groß-Vater, der Zeno, in selbigem lehrete:
und die Peripatetici führen von herum wandern diesen Nahmen, indem sie nicht viel zu sietzen
pflegten. Zwar sagt Conring aus dem Pausanias,
daß zu dieses
Schrifftstellers
Zeiten die Academie
des Platonis ein gar gutes
Ansehen gehabt,
woselbst zugleich ein Gymnasium
gebaut
gewesen, bey dessen Eingange der Dianä Bildniß,
sammt |
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{Sp. 1783|S. 907} |
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noch einer Reihe anderer Bilder gestanden,
wie auch ein zwar kleiner, doch mit saubern
Bildern ausgezierter Tempel. Bey dem Eintritt in
die Academie selber habe man den Altar der
Liebe, inwendig aber des Prometheus, der
Musen,
des Mercurii, der Minervä und des Hercules
seinen gesehen. Allein er fügt gleich bey, daß
nicht zu finden, daß jemand diesen Ort weiter zu
demjenigen gebraucht, wozu ihm Plato gewidmet
gehabt. |
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Sonst wird bey den Alten eines dem Ciceroni
zuständigen Meyerhofs gedacht, welcher auch
Academia geheissen, wie solches aus dem
Cicerone Divinat. L. I. selber zu sehen. Ingleichen
pflegte der Kayser Adrianus einen Theil seines
Tiburtinischen
Land-Guts mit dem Nahmen einer
Academie zu belegen; allein dieses waren nur
Privat-Gebäude, die von diesen grossen
Männern
zu ihren eigenen Vergnügen erbauet, und von der
Platonischen Bedeutung gantz abgiengen. Es hat
auch Conring wohl erinnert, daß von dem Kayser
Justiniano an, und also fast in 1000. Jahren der
Nahme Academie nicht gebräuchlich gewesen,
sondern erst seit dieser Titel unter dem Pabst
Paulo dem II. erst wieder hervor gesucht worden,
jedoch in einem gantz andern
Verstande, indem
man es einer gewissen
Gesellschafft beygeleget,
die damahlen in Rom gelebt, und die verfallenen
Künste wieder ins Aufnehmen zu bringen sich
bemühet. Nachmahls hätten die folgenden Päbste
noch mehr dergleichen Gesellschafften
aufzurichten sich befliessen, wiewohl solche mehr
in Philologischen als
Philosophischen
Betrachtungen bestanden, dergleichen es heut zu
Tage noch viele in Italien giebt. In
Deutschland
aber habe man, allem Ansehen nach, am ersten
angefangen, diejenigen
Städte, wo die
Studia
tractiret würden, eine Academie zu nennen:
wiewohl
Conring … damit nicht allerdings
zufrieden seyn will. |
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Was der eigentliche Nahme Universität
anlangt; so ist der
Ursprung desselben so gar
bekannt nicht. Limnäus … und
Middendorp de
Academ. … meynen, es komme daher, weil zu
Academien Universis Allen der freye Zutritt offen
stehen, zu welchem Behuf sie diesen alten über
einem Kloster eingehauenen Knittel-Vers
anziehen: Porta patens esto; nulli claudaris
honesto. Aber dieses mag eher vor eine
Erfindung
eines müßigen
Kopfs paßiren, als daß er in der
Wahrheit gegründet wäre, wie denn Limnäus
solche selber verwirfft. |
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Andere, wie eben dieser Limnäus selbige
anführet, wollen, daß sie daher Universitäten
hiessen, weil alle Studia und Wissenschafften
darauf getrieben würden: Allein er beweist aus
Frantzösischen
Scribenten und auch aus der
Erfahrung, daß der Parisischen und
Orleansischen in ihren
Privilegiis zwar auch der
Titel:
Universitäten gegeben worden, und doch
lehrte man nicht alle und jede freye
Wissenschafft
auf selbigen, wie die Parisische nichts vom
Römischen Rechte und die Orleansische nichts
von der Theologie wisse. Hierbey verwirfft er
zugleich diejenigen, die aus Academien und
Universitäten zweyerley
Dinge machen wollen, da
es doch heut zu Tage nur einerley, und sagt …
aus dem Clutenio, daß dieser Unterscheid weder
nöthig |
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{Sp. 1784} |
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noch nützlich, noch mit der Wahrheit
zusammen treffe, wiewohl der
Herr Conring in
supplem. I. ad Dissert. I. de Antiquit. Academ.
nicht wohl zu sprechen ist, daß man Academien
und Universitäten heut zu Tage mit einander
vermische. Seiner eigenen Erinnerung aber nach ist es mit
den Worten so beschaffen, wie mit der
Müntze,
deren
Würde und Gültigkeit allein von dem
Willen
der Menschen und Zeiten herkömmt. |
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Noch weniger begehrte mehr erwehnter
Limnäus dem Menochio de arbitrar. Judic. … und
Bolognet ad l. C. … beyzufallen, die
Collegia
und Universitäten von einander unterscheiden, und diese zu einer Gesellschafft
machen, in der allerley Leute ohne Unterscheid des
Alters
und
Geschlechts sich befinden könnten, jenes
hingegen wäre ein
Cörper, der bloß aus
erwachsenen und verständigen
Menschen
bestünde. Ist wunderlich genung unterschieden,
und daher auch
billig zu verwerffen, folglich bey
gegenwärtiger Sache Universitas und Collegium
einerley, |
wie dißfalls weiter beym Limnäo …
nachzuschlagen: |
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Vielmehr ist nach dieses Schrifftstellers aus dem Loyseau genommenen
Worten, die er in Addit. n. 12. hat, denen
Academien darum der Nahme Universität
gegeben worden, weil sie eine aus verschiedenen
Corporibus und Collegiis bestehende
Allgemeinschaffet, Gesellschafft, und Universitas
wären. |
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Zu der Römer Zeiten war, wie oben erwehnt,
der Nahme Academie unbekannt, wie denn auch
das Wort Universitas bey ihnen die specielle
Bedeutung nicht hatte, die ihnen die
nachfolgenden Zeiten gegeben, angesehen ihre
Lehr-Örter, wie ebenfals mit denen heutigen nicht
viel eintraffen. sie nenneten aber dasjenige
Scholas, wo man nur eine Disciplin triebe, als da
waren Schola Rhetorica, worinnen sie einen
Hauffen Deklamationen verfertigten, und mit
selbigen und denen darinnen erdichteten Fällen
ihr
Leben zubrachten, nicht anders, als ob sie ein
wahrhafftes Utopien vorstellen wolten. |
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Und um deßwillen hieß Scholasticus ein
solcher, der dergleichen
Reden zu erdichten
wuste, wie Conring Supplem. … bewiesen hat.
Dieses Wort muste bey aufgegangenen
Christenthum, oder besser zu sagen, nachdem die
Päbstische Irrthümer überhand genommen,
seinen wahren Gebrauch verlieren und nur
diejenigen bedeuten, die eine subtile Theologie
lehrten, wie dieses beym Conring l.c. zu befinden,
und auch an sich selber gantz bekannt ist,
angesehen gedachte Scholastische Theologie in
das Christenthum viel
Böses eingeführet hat. |
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Allein wir finden allhier nöthig, die¶ |
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|
Beschreibung¶ |
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beyzufügen, was eigentlich eine Academie
oder hohe Schule in dem Verstande, wie solcher
jetzo gebräuchlich ist, heisse. Diese wird von den
Publicisten also entworffen, daß es sey ein von
Kayserl. Maj. vor Lehrende und Lernende
privilegirter Ort, welcher deswegen vor andern
begnadiget, daß auf solchen die freyen
Künste
öffentlich gelehret und gelernet, und zugleich die Bestverdientesten mit denen
gewöhnlichen Würden beehret werden sollen, |
wie selbige also beym Limnäo
Jur. Publ. … |
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{Sp. 1785|S. 908} |
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und dem
Schützio
in Colleg. Jur. Publ. … zu
befinden.¶ |
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Verschiedene Arten der Universitäten¶ |
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Aus dieser Beschreibung wird der
Unterscheid zwischen denen gewöhnlichen
Ritter-Academien, ingleichen denen andern, wie auch
denen Gymnasien leichte von selbsten zu machen
seyn. Ja die Academien selber, so, wie sie
insgemein genommen werden, sind in Ansehung
der Privilegiorum nicht alle einander gleich, indem
einige von Kayserl. Maj. die
Macht haben, in allen
4 Facultäten die Gradus Academicos auszutheilen
andere dürffen solches nur in einer und der
andern thun: Etliche hingegen haben blos die
Freyheit
dieser oder jener Facultät Baccalaureos und Magistros zu machen, alleine keine
Doctores, da inzwischen allen insgesammt frey steht, die Wissenschafften nach
ihren eigenen Gefallen zu lehren, nur daß gemeldete Begnadigungen bey ihnen
eingeschränckt bleiben, |
wie hiervon
Limnäus an angezogenen Orte mehrere Nachricht
giebt. |
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Es wird von denen Publicisten eine Frage
aufgeworfen:¶ |
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Ob es dienlich, daß Universitäten in
Festungen verleget oder allda errichtet
werden?¶ |
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Einige
sagen, ja, andere, nein. Beyde haben
ihre
Gründe, warum sie selbiges behaupten, von
welchen Limnäus l.c. … zu Rathe zu ziehen. Die
Mittel-Strasse scheinet wohl die beste zu seyn,
wenn nehmlich ein
Fürst in seinem
Lande sonst
keinen bequemen Ort fände, er endlich wohl eine
Festung erwehlen könnte; könnte er aber solches
Umgang haben, solte er lieber einen andern vor
selbigen erwehlen, in dem es doch heut zu Tage
soweit gekommen, daß des Martis
Söhne
vielmahls kein gar zugesittetes Leben führen, da
doch die Musen gerne in der Stille zuseyn
begehren, obgleich ihre Söhne jenen ebenfals
nicht selten in allerley Ausschweiffungen
nachzuschlagen suchen. Es weiset auch die
Erfahrung, daß Soldaten und
Studenten selten gut
zusammen thun, sondern es zwischen beyden
fast stets was von Händeln setze.¶ |
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Ob in einer Hof- und Handels-Stadt?¶ |
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So schickt sich auch eine Academie nicht
füglich dahin, wo eine Hof-Stadt ist, weil deren
Train und
Lebens-Art dem Apollini gleichfals kein
allzulieber und nützlicher Gast zu seyn pflegt.
Doch sind sie besser in Handels-Städten
anzulegen, indem der Mercurius ohnedem immer
mit dem Apolline etwas auszumachen hat;
obgleich nicht geleugnet werden kan, daß durch
der Herren Kaufleute ihre Galanterien manches
Studenten sein Beutel eine unvermuthete
Schwindsucht bekommt, vornehmlich wenn er in
die Caressen des
Frauenzimmers allzusehr
verfält, und sich einbildet, daß jede freundliche
Mine mit einer
reichen Messe vergolten werden
müsse. |
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Allein, wenn man endlich so eigensinnig seyn
wolte, so würde bey jedem Orte etwas zu erinnern
vorfallen, daher thut ein Fürst wohl am besten,
wenn er hauptsächlich daraufsiehet, daß die Lage
des Orts nur gesund, und |
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{Sp. 1786} |
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hernach die Errichtung der Academie selber
dem
Zustande seines Landes angemessen
sey. |
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Überhaupt mercken wir von des¶ |
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Orts Beschaffenheit zu Universitäten.¶ |
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folgende Stücke: |
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1) |
Muß daselbst eine
gesunde und heitere Lufft seyn; |
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2) |
muß er nicht nahe am
Meer oder an einem schiffbaren Strome gelegen
seyn, damit nicht der Zulauf vieler
Völcker allzuviel
Unruhe und Geräusche daselbst verursache; |
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3) |
einen dergleichen Ort wird
ein vorbeyrauschender Bach sammt frischen
Quellen und Wasserröhren sehr zieren; |
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4) |
desselben Gegend muß
von Natur lustig seyn und
angenehme Spazier-Gänge haben; |
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5) |
es muß auch die
Stadt
feindlicher Zufälle halber wohl verwahrt seyn; |
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6) |
gar zu grosse
Handelschafft und starcke Besatzung ist ihm nicht
zuträglich, sintemahl die Musen die Stille
lieben; |
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7) |
was zur
Leibes Nahrung
und Nothdurfft,
Armen und
Reichen gehört,
müsten die Benachtbarten täglich herbey führen
können; |
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8) |
die
Collegia erfordern
gute Räumlichkeit, und wohlgelegene Plätze,
u.s.w. |
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Dergleichen beobachtete schon Pabst Julius II, bey Aufrichtung der Universität Franckfurt an
der Oder: [sieben Zeilen lateinisches Zitat] |
Joh. Christoph. Becmanni Memoranda Francofurtana
… |
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|
Die übrigen¶ |
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|
zur Zierde einer Universität gehörigen
Stücke¶ |
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sind zahlreiche
Bibliothecken, wohl angelegte
und mit schönen Lettern versehene
Buchdruckereyen, mit aus- und innländischen
guten
Büchern angefülte Buchläden, ein
Anatomisches Theater ein Chymisches
Laboratorium, ein Botanischer Garten, ein
Astronomisches Observatorium mit denen
nöthigen mathematischen Instrumenten, eine wohl
aptirte Reut-Schule, u.s.w. die einer getreuen
Aufsicht und
Verwaltung anbefohlen werden
müssen. |
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Was das¶ |
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Recht
Universitäten zu errichten¶ |
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anlanget, so ist selbiges ein
Regale des
Kaysers, der
Könige und des Pabstes. Also
stifftete selbst in dem Kirchen-Staate Kayser
Theodosius Bononien, welches gleichsam die
Mutter derer übrigen Universitäten geworden ist;
Carl der Grosse aber die hohe Schule zu Paris;
und Carl IV, die zu Prag. Ob aber gleich gewisse
Churfürsten, Fürsten und Ertz-Bischöffe, so
niemand höhers als
unmittelbar den Kayser und
den Pabst über sich
erkennen, gleichfals
Universitäten aufrichten mögen; so müssen sie
doch die Confirmations-Privilegien von dem
Kayser oder Pabst hohlen, wenn ihre Doctores
und graduirte Personen auch anderwerts gültig
seyn sollen. Solchergestalt sind die hohen
Schulen zu Altorf und Straßburg vor nicht allzu
langen Jahren nur noch Academi- |
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{Sp. 1787|S. 909} |
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en gewesen, bis ihnen der Römische Kayser
die restirenden Privilegien, Promotiones in allen
Facultäten und Wissenschafften zu halten,
ertheilet. Die Päbste aber haben vor diesem in
ihren Decreten nur die hohen Schulen zu Paris,
Oxfurt, Bologna, und Salamanca des Titels der
Universität gewürdiget. |
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Denen auf
Protestirenden Universitäten
creirten Doctorn des
Canonischen Rechts hat man
sonst zwar zuweilen an denen Catholischen
Örtern diesem Titel streitig machen wollen, unter
dem Vorwande, als ob ihnen die Päbstl.
Confirmation fehle. Weil es aber klar ist, daß ein
Kayser selbst Doctoren im Canonischen Rechte
creieren könne, und der Pabst ihm darinne keinen
Einspruch thun dürffe; so haben sich jene in der
Posseß ihrer Würde behauptet, und sind darauf
sowohl bey der Kayserl. Cammer, als auch
anderwärts, zu
Ehren-Stellen und
Bedienungen
zugelassen worden; wie denn auch die auf denen
Niederländischen Universitäten zu Leyden,
Utrecht, Franecker, promovirte durch besondere
Verträge nunmehro ebenfalls allenthalben gültig
sind. |
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In Deutschland und Franckreich sind der
Universitäten eine grosse Menge; so, daß bey
nahe eine die andere wegen ihrer allzunahen
Nachbarschafft niederdrücket. Die Universität zu
Paris aber hat diesen merckwürdigen Unterscheid,
daß keine Münche oder Jesuiten auf derselben zu
irgend einer
Profeßion zugelassen werden; weil
diese
Geistlichen die Autorität des Pabsts den
Concilien vorziehen, und die Jesuiten insonderheit
sich dessen absolutem
Befehle bey dem Eintritt in
die
Gesellschafft durch ihr viertes Gelübde
insbesondere unterwerffen; dahingegen die
Universität zu Paris die Autorität des Pabsts dem
Ausspruch der Concilien nachsetzet, und sich
beständig an die Versammlung zu Poißi hält, in
welcher beschlossen worden, daß der Pabst zum
Präjuditz offt gemeldter Universität nichts ändern
solle oder dürffe. |
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Gleichwie nun aber dem Kayser das Recht,
Universitäten aufzurichten, zu bestätigen und zu
privilegiren gebühret: Also kommt eben diese
Gewalt auch dem zu, der ihm in der
Regierung
folget, nehmlich dem
Römischen Könige.
Gleichwie Zeitwährender Reichs-Vacantz die
Vicarii
Sachsen und Pfaltz ordentlich thun können,
was der Kayser thut, also stehet auch in ihrer
Gewalt die Bestätigung der Academien, daferne
sie in der
güldenen Bulle
Caroli des IV, mit
verfaßt, und nicht ausgenommen wird. |
Limnäus
T. III Juris Publ.
…¶ |
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