HIS-Data
Home | Suche
Zedler: Wissenschafften [14] HIS-Data
5028-57-1399-1-14
Titel: Wissenschafften [14]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 57 Sp. 1499
Jahr: 1748
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 57 S. 763
Vorheriger Artikel: Wissenschafften [13]
Folgender Artikel: Wissenschafften [15]
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen
  • : Absatz in der Vorlage vorhanden

vorhergehender Text  Teil 13 Artikelübersicht Teil 15  Fortsetzung

  Text   Quellenangaben
  Im XVIII Jahrhunderte:  
  In diesem Jahrhunderte sind die Wissenschafften sowohl durch Aufrichtung neuer und Verbesserung der alten Universitäten, gelehrter Gesellschafften und Bibliothecken, als auch durch Herausgebung verschiedener monatlichen Schrifften und Real-Lexicorum, und denn endlich durch andern Fleiß vieler Gelehrter Männer in grosses Aufnehmen gebracht worden.  
  Die neu-gestiffteten Universitäten sind:  
 
1) Die Universität zu Straßburg, und zwar die Päbstische, die von Ludwigen XIV 1702 gestifftet worden;
2) Die Universität zu Breßlau, welche auf Antrieb der Patrum Societatis Jesu 1702 eingeführet und nach dem Kayser Leopold LEOPOLDINA genennet worden;
3) Die Universität zu Gerona, im Jahr 1710;
4) Die Universität zu Cervera in Katalonien, im Jahr 1717: dagegen die zu Barcelona und Lerida eingieng;
5) Die Universität zu Göttingern, welche von Sr. jetzt regierenden Königl. Groß-Brittanischen Majestät gestifftet, die Georg-August-Universität genennet, und 1737 eingeweyhet worden; und
6) die Universität zu Erlangen, welche als eine neue Friedrichs-Universität, die nach ihres Durchl. Stifters, Friedrichs, Marggrafens zu Bayreuth, Nahmen so genennet worden, 1743 eingeweyhet worden.
 
  Die Universität zu Abo in Finnland, die schon 1640 gestifftet worden, und in dem Rußischen Kriege seit 1713 zerstreuet gewesen, ist 1722 nach dem Nystädtischen Frieden, darinn die Stadt wieder an Schweden gekommen, zu ihrer vorigen Einrichtung gediehen.  
  Der Rußische Minister, Baron von Ostermann, nahm sich viele Mühe, die Lutherische Universität zu Dörpt, welche 1632 angeleget, und 1699 nach Pernau gebracht worden, an dem ersten Ort wieder zu erneuern.  
  Die Academie zu Giessen ward 1720 in bessere Einrichtung gebracht.  
  Auf der Universität Halle und auch zu Franckfurt an der Oder ward 1727 von Sr. Königl. Majestät in Preussen eine neue Profeßion in Öconomie- Policey- und Cammer-Sachen angeordnet.  
  Von verbesserten Reformirten Universitäten sind anzuführen:  
 
1) Die Universität Heidelberg, welche 1705 in einen bessern Stand gesetzet worden; und
2) die beyden Academien, Oxford und Cambridge, welche von Sr. Königl. Majestät von Groß-Brittannien mit 400 Pf. jährlichen Einkommens für drey Professoren begnadiget worden sind.
 
  Auch sind einige Römisch-Catholische Universitäten verbessert worden:  
 
1) Im Jahr 1720 ward die Universität zu Turin von Victor Amadeus in bessern Stand gesetzet;
2) Der Churfürst Frantz Ludwig bemühete sich die
 
  {Sp. 1500}  
 
  alte Universität zu Trier, die schon vor 300 Jahren angeleget gewesen, in Aufnehmen zu bringen;
3) welches auch der Bischoff von Würtzburg wegen der dasigen Academie that.
 
  Das 1694 zu Glaucha an Halle von Prof. August Hermann Francken angelegte Waysen-Haus und Pädagogium ist unter göttlichen Seegen und durch milden Vorschub Sr. Königl. Königl in Preussen zu sehr grosser Aufnahme gediehen. Insonderheit ist die Einrichtung des Bibel-Druckes, welche dem sel. Baron Carl Hildebranden von Canstein zu dancken, höchst merckwürdig; denn von 1712 bis 1727, in welchem Prof. Francke, als der erste Director aller Anstalten des Waysen-Hauses, seyn rühmliches Leben endigte, sind von der Deutschen Bibel, in grossem Format, in 19 Editionen, 95000 Exemplaria, von dem kleinen Format in 23 Auflagen 115000 und von dem Neuen Testamente nebst dem Psalter, in 36 Auflagen, 192000 Stück abgegangen. Die gantze Bibel stehet in doppelten Format mit allen darzu gehörigen Littern immer zu einem neuen Abdruck fertig.  
  Unter denen Gelehrten Gesellschafften, welche in diesen gegenwärtigen Jahrhunderte sind aufgerichtet worden, ist vornehmlich zu mercken:  
 
1) Die Königl. Preußische Societät (nunmehro Academie) der Wissenschafften zu Berlin, welche der Churfürst Friedrich, nachmahliger König von Preussen, 1700 zuerst angeleget, und folgends 1710 zur völligen Einrichtung gediehen; 1744 aber von Sr. jetztregierenden Königlichen Majestät zur Academie erhoben worden.
2) Die Academie derer Künste und Wissenschafften zu Wien, welche unter dem Kayser Josephen 1705 ihren Anfang genommen;
3) Die Königliche Academie derer Wissenschafften zu Montpellier, so im Jahr 1706 errichtet worden;
4) in Engelland kam die schon 1698 angelegte SOCIETAS DE PROPAGANDA FIDE, 1710 zur völligen Einrichtung. Sie hat sich nachhero besonders in zwey Gesellschafften getheilet, deren eine die Fortpflantzung des Christlichen Glaubens in den einheimischen, die andere in den auswärtigen Ländern besorget; doch stehen sie beyde in genauer Verbindung;
5) im Jahr 1711 liessen Se. Königliche Majestät in Dännemarck eine neue See-Academie, und eine Königliche Academie der Mahler und Bildhauer zu Coppenhagen einweyhen.
6) In Helmstädt richtete der Professor Cornelius Dietrich Koch, 1711 die so genannte SOCIETATEM CONANTIUM auf;
7) Zu Londen ward 1712 eine Gesellschafft von ein und zwantzig vornehmen Mitgliedern gestifftet, welche sich zu einer Belohnung der fleißigen und geschickten Gelehrten verbunden;
8) Im Jahr 1713 kam in den Chur- und Fürstl. Sächsischen Landen eine Gesellschafft zum Stande, deren Endzweck überhaupt auf die Versorgung, der von Gelehrten hinterlassenen Witwen und Waysen, und nächstdem, auf die Beförderung der Literatur gieng. Sie ward 1722 von Sr. Königl. Majestät in Poh-
 
  {Sp. 1501|S. 764}  
 
  len, unter dem Nahmen; SOCIETAS CHRISTIANO-JOHANNEA IN SOLATIUM MORIENTIUM IN SALUTEM VIVENTIUM bestätiget.
9) Im Jahr 1711 suchte D. Johann Wolffgang Trier, Professor der Heraldick in Leipzig, eine Gesellschafft unter dem Nahmen eines COLLEGII HERALDICI anzurichten.
10) Im Jahr 1715 wurde zu Coppenhagen ein COLLEGIUM DE PROPAGANDA FIDE angeleget;
11) Zu Bautzen in der Ober-Lausnitz ward 1716 unter Direction D. Gottlob Buddäi ein COLLEGIUM MEDICO-PHILADELPHICUM angefangen:
12) Die Ingenieur- und Mathematische Academie zu Wien wurde im Jahr 1718 errichtet;
13) Zu Leipzig ist die Deutsche Gesellschafft, die vor dem den Nahmen der Deutsch-übenden Poetischen Gesellschafft gehabt, und deren Werck überhaupt auf die Verbesserung unserer Muttersprache gerichtet ist, seit 1727 durch ihre Schrifften in grosse Aufnahme gekommen.
14) Die SOCIETAS UNIVERSALIS RECOGNOSCENTIUM zu Itzstein, wurde 1720 aufs Tapet gebracht, ist aber nicht zu Stande kommen;
15) Die Historische Academie zu Lissabon nahm im Jahr 1721 ihren Anfang;
16) Die ACADEMIA PROBLEMATICA zu Setubal, ebenfalls 1721;
17) im Jahr 1724 ist zu Berlin von dem Könige in Preussen ein besonderes sehr nützliches COLLEGIUM MEDICO-CHIRURGICUM angeleget worden;
18) Die Academie derer Künste und Wissenschafften zu Petersburg wurde 1724 von Petern I gestifftet, wozu die geschicktesten Männer unter starcken Besoldungen herzu gezogen wurden.
19) Im Jahr 1728 ist eine Königl. Societät der Wissenschafften zu Upsal angeleget worden:
20) Die Deutsche Gesellschafft zu Jena, so 1730 nach dem Beyspiele der Leipziger Deutschen Gesellschafft, angerichtet worden, ist in kurtzer Zeit zu einem besondern Wachsthume gelanget:
21) Die Königl. Deutsche Gesellschafft in Greifswalde, ist am 2 Septemb. 1739 zuerst eröffnet, unterm 18 August 1740 von dem Könige in Schweden vermittelst eines offenen Briefes bestätiget und mit unterschiedenen Freyheiten versehen, und am 7 November eben desselben Jahres öffentlich eingeweyhet worden.
 
  Die Bibliothecken anlangend, so ist  
 
1) die Fürstl. Bibliotheck zu Weymar durch Erhandlung der Logauischen und Schurtzfleischischen Bibliothecken und durch Ankauffung einer guten Anzahl auserlesener Bücher trefflich vermehret worden;
2) Die Academie zu Helmstädt bekam von Hertzog Rudolph Augusten die Bibliotheck des Schlosses Hedwigsburg geschencket;
3) der Churfürst von der Pfaltz verehrete des berühmten Grävens Bibliotheck, die er um 6000 Taler erstanden, der Universität Heidelberg;
4) im Jahr 1708 und in den folgenden Jahren wurden in Engelland hin und wieder theologische Bibliothecken den Predigern zum Besten angeschafft;
5) die Königlich-Preußische Bibliotheck ward durch die Spanheimische
 
  {Sp. 1502}  
 
  vermehret;
6) der König in Engelland George I schenkte der Universität zu Cambridge des Bischoffs Johann Morus Bibliotheck, die er mit 6000 Sterl. bezahlet;
7) Clementz XI ließ die Vaticanische Bibliotheck mit vielen Orientalischen Büchern vermehren;
8) der Universität Erfurt verehrete der Chur-Mayntzische Statthalter daselbst, Graf Philipp Wilhelm von Boineburg, seinen zahlreichen Bücher-Vorrath;
9) Die Bibliotheck zu Würtzburg ward von dem Grafen Johann Philipp Frantzen von Schönborn, mit der Faustischen und Fabricischen Bibliotheck und andern raren Wercken beschencket;
10) im Jahr 1717 legte der Hertzog Regent in dem Pallast von Nevers eine neue Bibliotheck an;
11) die Kayserliche Bibliotheck zu Wien ward durch die, welche der Baron von Hohendorf, und der Wienerische Ertz-Bischoff von Valence hinterlassen, vermehret;
12) Zur Wolfenbüttelischen Bibliotheck ward ein besonderes kostbares Gebäude angerichtet;
13) Eines zur Ausstellung der Bibliotheck des berühmten Magliabechi;
14) Die Hannöverische ward durch des Abts Molani; und
15) die Jenaische Universitäts-Bibliotheck durch des sel. Dantzens Bibliotheck vermehret.
 
  Als Hülffs-Mittel der Gelehrsamkeit und Wissenschafften können die Gelehrten Tage-Bücher oder Monatliche Schrifften, insgemein Journale genannt, worinnen die neuesten Bücher recensiret und beurtheilet werden; und die Real-Lexica angesehen werden. Beyde sind in diesem Jahrhunderte sehr Mode worden.  
  Von jenen, nehmlich Monats-Schrifften, sind ausser denen Lateinischen ACTIS ERUDITORUM, deren schon bey dem vorigen Jahrhunderte unter den Gelehrten Gesellschafften Meldung geschehen, folgende anzumercken:  
 
1) Die Deutschen ACTA ERUDITORUM, welche zu Leipzig unter Direction des Hochberühmten Herrn Jöchers 1711 ihren Anfang genommen;
2) Die Gelehrte Fama, seit 1711;
3) Die Leipziger Gelehrten Zeitungen, welche Johann Gottlieb Krause 1715 herauszugeben angefangen;
4) Der Ausführliche Bericht von neuen Büchern, dessen Fortsetzung ist der Neue Bücher-Saal;
5) Monatlicher Auszug von neuen Büchern;
6) die neue Bibliotheck;
7) Aufrichtige und unpartheyische Gedancken über die Journales;
8) Die Unschuldigen Nachrichten, seit 1700;
9) Tentzels Monatliche Unterredungen;
10) Die curieuse Bibliotheck;
11) Thomasii monatliche Gedancken;
12) Bayle Nouvelles de la Rep. des Lettres, welche hernach Bernhard fortgesetzet;
13) Clercs Bibliotheque universelle;
14) Bibliotheque choisi;
15) Bibliotheque ancienne et moderne;
16) le Journal des Sçavans;
17) Journal literaire;
18) Acta Philosophorum, welche Christoph Augusts Heumann herausgegeben, und viele andere mehr.
 
  Von Real-Lexicis, darinnen gantze Disciplinen in alphabetischer Ordnung verfasset sind, sind vor andern anzuführen:  
 
1) Bayls Dictio-
 
  {Sp. 1503|S. 765}  
 
  naire Historique et Critique;
2) Allgemeines Historisches Lexicon;
3) Walchs Philosophisches Lexicon;
4) Wolffens Mathematisches Lexicon;
5) Menckens Gelehrten-Lexicon, vermehret durch Herrn D. Jochern;
6) Hübners Staats- und Zeitungs-Lexicon;
7) Hederichs Schul-Lexicon;
8) Stockens Homiletisches Lexicon u.a.m.
 
  In der Türckey ward unter dem Sultan Achmed eine Buchdruckerey zu Stande gebracht, der aber der Mufti und andere sehr zuwider gewesen.  
  Auf verschiedenen Deutschen Universitäten ward es Mode, daß die Collegia, nach dem Exempel des sel. Christian Thomasius, in Deutscher Sprache gelesen wurden.  
  Dieses ist noch beyzufügen, daß Se. Königl. Majestät von Groß-Britannien George I im Jahr 1722 die heilsame Verordnung gegeben, das von gewissen ernannten Collegiis, die Fähigkeit der Schul-Kinder in ihrem 14 Jahre, wohlgeprüfet werden solte, damit sie bey verspürter natürlicher Geschicklichkeit desto besser dazu angehalten, andere aber bey dem Mangel derselben zu einem Handwerck angewiesen werden möchten.  
  Es hat sonst in allen dreyen Religionen nicht an geschickten Männern gemangelt, welche sich um alle Theile der Gelehrsamkeit verdient gemacht.  
  Unter denen Kirchen-Scribenten haben sich vor andern folgende unsterblich gemachet, und zwar  
 
1) Römisch-Catholische, als
 
  • Heinrich Noris,
  • Franc. Salignac Fenelon,
  • Sebastian Nanus,
  • Ludwig Elias du Pin,
  • Tillemontius,
  • Paschasius Quesnel,
  • Theod. Ruinart,
  • Richard Simon,
  • Peter Daniel Huetius
  • u.a.m.
2) Evangelisch-Lutherische, als
 
  • Philipp Jacob Spener,
  • Johann Reinhard Hedinger,
  • Johann George Neumann,
  • Thomas Ittig,
  • Samuel Benedict Carpzov,
  • Samuel Schelwig,
  • Gottfried Olearius,
  • Johann Fecht,
  • Zacharias Grapius,
  • Johann Heinrich Majus,
  • Adam Rechenberg
  • u.a.m.
3) Reformirte, als
 
  • Wilhelm Cave,
  • Gibbert Burnet,
  • Hermann Witsius,
  • Nicolas Gürtler,
  • Heinrich Doodwell,
  • Johann Ernst Grabe,
  • Phil. a Limborch,
  • Peter Jurieu
  • u.a.m.
 
  Von vornehmen Rechtsgelehrten sind anzuführen:  
   
  Von berühmten Medicinern verdienen angemercket zu werden:  
 
  • Christian Johann Lange,
  • George Wolfgang Wedel,
  • August Quirin Rivinus,
  • Michael Bernhard Valentin,
  • Friedrich Hofmann,
  • George Ernst Stahl,
  • Christian Vater,
  • Johann Melchior Verdries
  • u.a.m.
 
  Von Philologen sind berühmt:  
 
  • Christoph
 
  {Sp. 1504}  
 
  Wagenseil,
 
 
  • Christian Gryphius,
  • Wilhelm Ernst Tentzel,
  • Friedrich und Ezechiel die Spanheime,
  • Adrian Reland,
  • George Schubart,
  • Peter Burmann
  • u.a.m.
 
  Insonderheit haben sich der Verbesserung der Deutschen Sprache angelegen seyn lassen  
 
  • Christian Weise,
  • Erdmann Uhse,
  • Johann Hübner,
  • Gottfried Ludwig
  • und andere, zu welchen auch die benannte Deutsche Gesellschafften gerechnet werden können.
 
  Unter den Deutschen Poeten haben sich  
 
  • August Bohse,
  • Christian Friedrich Hunold,
  • Benjamin Neukirch,
  • der Herr von Besser,
  • B.H. Brocks,
  • Pietsch,
  • Günther,
  • und mehrere
 
  berühmt gemacht.  
  Zu den geistlichen Rednern rechnet man  
 
  • Johann Friedrich Mayern,
  • Caspar Neumannen,
  • Bernharden von Sanden,
  • Heinrich Pippingen,
  • Ernst Stockmann,
  • August Hermann Francken
  • u.a.m.
 
  In der Lateinischen Beredsamkeit, sind  
 
  • Conrad Samuel Schurtzfleisch,
  • Christoph Cellarius,
  • Christian Juncker,
  • Johann Caspar Posner,
  • Johann Phil. Slevogt,
  • Gottfried Vockerodt;
  • unter den Italiänern
    • Janus Vincentz Gravina,
    • Paul a St. Josepho und Jacob Facciolatus;
  • unter den Nieder-Ländern,
    • Jacob Gronov,
    • Johann George Gräve,
    • Peter Francius,
    • und Jacob Perizonius
 
  zu mercken.  
  In der Griechischen Sprache haben  
 
  • die beyden jetztgedachten Critici, Gronov und Perizonius,
  • Jacob Goussetius,
  • Lamb. Bos, Johann Mellius,
  • Christoph Sontag,
  • und Johann Martianay,
 
  sonderbahre Geschicklichkeit sehen lassen.  
  Um die Hebräische Sprache haben sich  
 
  • Esdras Ediardi,
  • Heinrich Opitius,
  • Andr. Danz,
  • Hadr. Relandus,
  • Andreas Acoluthus,
  • Johann Jacob Cramer,
  • Jacob Goussetius,
  • Johann Brannius,
  • Christian Ludovici,
  • Johann Andreas Eisenmenger,
  • Johann Meyer,
  • und Campejus Vitringa
 
  verdient gemachet.  
  In der Weltweißheit hat man  
   
  ein ungemeines zu dancken.  
  Der Wolffischen Philosophie will man allhier nicht gedencken, weil man unter diesem Artickel ein mehrers nachlesen kan. Die Logicke insbesondere betreffend, so sind die Regeln in Untersuchung der Wahrheit von P. Nicolas Malebranche, Herrn von Tschirnhausen, und Johann Lock gründlicher ausgeführet worden. Die Metaphysick hat ein gantz anders Ansehen bekommen, nachdem man mehr auf die Sachen als auf unnütze Terminos seine Bemühungen gewendet.  
  Die Physick ist nach den Mechanischem Principiis des Cartesii von Johann de Raey und Frantz Bayle; Nach der mathematischen Lehr-Art aber von Isaac Newton, Johann Keil, Andr. Rüdigern und Ge. Erh. Hambergern abgehandelt worden.  
  In mathematischen Disciplinen haben  
 
  • Jacob Bernouilli,
  • die beyden Sturme, nehmlich Johann Christoph und Leonard Christoph,
  • Ge. Alb. Hamberger,
  • der Herr von Leibnitz,
  • Isaac Newton,
  • Johann Keil
  • und der Herr Cantzler Baron von Wolff,
 
  ihre Scharfsinnigkeit erwiesen.  
  In der Moral und Politick, sind nach Grotio und Puffendorffen,  
  {Sp. 1505|S. 766}  
 
  • Christian Thomasius,
  • Johann Frantz Buddeus,
  • Gundling,
  • Rüdiger,
  • Vinc. Placcius,
  • Pragemann,
  • Wolff;
  • und unter den Frantzosen die beyden Prälaten, 
    • der Ertz-Bischoff von Cambray, Frantz Salignac de la Mothe Fenelon,
    • und der Bischoff Jacob Benign. Boßuet,
 
  hoch berühmt worden.  
  Die Theologische Moral insonderheit ist von gedachtem Buddeo, wie auch von Joh. la Placette, und Ben. Picteto in ein grosses Licht gesetzet.  
  In Historischen, Genealogischen und Geographischen Wissenschafften sind  
 
  • Peter Bayle,
  • Otto Mencke,
  • Adrian Baillet,
  • Gottfried Arnold,
  • Daniel Papebroch,
  • Johann Burchard Mencke,
  • Christ. Cellarius,
  • Christ. Juncker,
  • und Joh. Hübner
 
  sonderlich zu mercken.  
  Andere in den verschiedenen Stücken der Gelehrsamkeit hochverdiente Männer sind theils oben schon angeführet, und können hier auch in Ermangelung der Zeit und des Raumes nicht alle genennet werden.  
  Schließlich bemercken wir noch einige berühmte Frauenzimmer dieses Jahrhunderts. Dergleichen sind z.E.  
 
  • Magdalene Scudery,
  • Jeanne Leade,
  • de Hay,
  • Sophie Elisabeth Brennerin gebohrne Weberin,
  • Magdalene Margarethe Tauschin,
  • u.a.m.
 
  Siehe
  • Johann Heinrich Zopfens Grundlegung der Universal-Historien;
  • Kurtze Einleitung zur Kirchen-Historie des Neuen Testaments;
  • Ludwigs Universal-Historie;
  • Stolzens Historie der Gelahrheit.
     

vorhergehender Text  Teil 13 Artikelübersicht Teil 15  Fortsetzung

HIS-Data 5028-57-1399-1-14: Zedler: Wissenschafften [14] HIS-Data Home
Stand: 12. Januar 2013 © Hans-Walter Pries