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Text |
Quellenangaben |
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Im XVIII Jahrhunderte:
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In diesem
Jahrhunderte sind die Wissenschafften sowohl durch Aufrichtung
neuer und
Verbesserung der
alten
Universitäten, gelehrter Gesellschafften und
Bibliothecken, als auch durch Herausgebung
verschiedener
monatlichen
Schrifften
und Real-Lexicorum, und denn endlich durch andern
Fleiß vieler Gelehrter
Männer
in grosses Aufnehmen gebracht worden. |
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Die neu-gestiffteten Universitäten sind: |
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1) |
Die Universität zu Straßburg, und zwar die
Päbstische, die von Ludwigen XIV 1702 gestifftet worden; |
2) |
Die Universität zu Breßlau, welche auf Antrieb
der Patrum Societatis Jesu 1702 eingeführet und nach dem
Kayser
Leopold LEOPOLDINA genennet worden; |
3) |
Die Universität zu Gerona, im Jahr 1710; |
4) |
Die Universität zu Cervera in Katalonien, im Jahr
1717: dagegen die zu Barcelona und Lerida eingieng; |
5) |
Die Universität zu Göttingern, welche von Sr.
jetzt
regierenden
Königl. Groß-Brittanischen
Majestät gestifftet, die
Georg-August-Universität genennet, und 1737 eingeweyhet
worden; und |
6) |
die Universität zu Erlangen, welche als eine neue
Friedrichs-Universität, die nach ihres Durchl.
Stifters, Friedrichs,
Marggrafens zu Bayreuth,
Nahmen
so genennet worden, 1743 eingeweyhet worden.¶ |
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Die Universität zu Abo in Finnland, die schon 1640 gestifftet worden, und in
dem Rußischen Kriege seit 1713 zerstreuet gewesen, ist 1722 nach dem
Nystädtischen Frieden, darinn die
Stadt
wieder an Schweden gekommen, zu ihrer vorigen Einrichtung gediehen. |
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Der Rußische Minister,
Baron von Ostermann, nahm sich viele
Mühe, die Lutherische Universität zu Dörpt, welche 1632 angeleget, und 1699 nach
Pernau gebracht worden, an dem ersten
Ort
wieder zu erneuern. |
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Die
Academie zu Giessen ward 1720 in bessere Einrichtung gebracht. |
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Auf der Universität Halle und auch zu Franckfurt an der Oder ward 1727 von
Sr. Königl.
Majestät in Preussen eine neue Profeßion in Öconomie- Policey- und
Cammer-Sachen angeordnet. |
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Von verbesserten Reformirten Universitäten sind anzuführen: |
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1) |
Die Universität Heidelberg, welche 1705 in einen
bessern
Stand gesetzet worden; und |
2) |
die beyden
Academien, Oxford und Cambridge,
welche von Sr. Königl. Majestät von Groß-Brittannien mit 400 Pf.
jährlichen Einkommens für drey Professoren begnadiget worden sind. |
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Auch sind einige Römisch-Catholische Universitäten verbessert worden: |
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1) |
Im Jahr 1720 ward die Universität zu
Turin von Victor Amadeus in bessern
Stand gesetzet; |
2) |
Der
Churfürst Frantz Ludwig bemühete sich die |
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{Sp. 1500} |
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alte Universität zu Trier, die schon vor 300
Jahren angeleget gewesen, in Aufnehmen zu bringen; |
3) |
welches auch der
Bischoff von Würtzburg wegen der
dasigen
Academie that.¶ |
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Das 1694 zu Glaucha an Halle von Prof. August
Hermann Francken angelegte Waysen-Haus und Pädagogium ist unter
göttlichen Seegen und durch milden Vorschub Sr.
Königl.
Königl in Preussen zu
sehr grosser Aufnahme gediehen. Insonderheit ist die Einrichtung des
Bibel-Druckes, welche dem sel.
Baron Carl Hildebranden von Canstein
zu dancken, höchst merckwürdig; denn von 1712 bis 1727, in welchem Prof.
Francke, als der erste Director aller Anstalten des Waysen-Hauses, seyn
rühmliches
Leben endigte, sind von der Deutschen Bibel, in grossem Format, in 19
Editionen, 95000 Exemplaria, von dem kleinen Format in 23 Auflagen 115000 und
von dem Neuen Testamente nebst dem Psalter, in 36 Auflagen, 192000 Stück
abgegangen. Die gantze Bibel stehet in doppelten Format mit allen darzu
gehörigen Littern immer zu einem neuen Abdruck fertig.¶ |
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Unter denen Gelehrten Gesellschafften, welche in diesen gegenwärtigen
Jahrhunderte sind aufgerichtet worden, ist vornehmlich zu mercken: |
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1) |
Die
Königl. Preußische Societät
(nunmehro Academie) der Wissenschafften
zu Berlin, welche der
Churfürst Friedrich, nachmahliger König von Preussen, 1700 zuerst
angeleget, und folgends 1710 zur völligen Einrichtung gediehen; 1744
aber von Sr.
jetztregierenden Königlichen
Majestät zur Academie erhoben
worden. |
2) |
Die Academie derer Künste und
Wissenschafften zu Wien, welche unter dem
Kayser Josephen 1705
ihren Anfang genommen; |
3) |
Die Königliche Academie derer
Wissenschafften zu Montpellier, so im Jahr 1706 errichtet
worden; |
4) |
in Engelland kam die schon 1698 angelegte
SOCIETAS DE PROPAGANDA FIDE, 1710 zur völligen Einrichtung. Sie hat
sich nachhero besonders in zwey Gesellschafften getheilet, deren eine
die Fortpflantzung des Christlichen Glaubens in den einheimischen, die
andere in den auswärtigen
Ländern
besorget; doch stehen sie beyde in genauer Verbindung; |
5) |
im Jahr 1711 liessen Se.
Königliche
Majestät in
Dännemarck eine neue See-Academie, und eine
Königliche Academie der Mahler und Bildhauer zu Coppenhagen
einweyhen. |
6) |
In Helmstädt richtete der Professor Cornelius
Dietrich Koch, 1711 die so genannte SOCIETATEM CONANTIUM auf; |
7) |
Zu Londen ward 1712 eine Gesellschafft von ein
und zwantzig vornehmen Mitgliedern gestifftet, welche sich zu einer
Belohnung der fleißigen und
geschickten
Gelehrten verbunden; |
8) |
Im Jahr 1713 kam in den
Chur- und
Fürstl.
Sächsischen Landen eine Gesellschafft zum
Stande, deren
Endzweck
überhaupt auf die Versorgung, der von
Gelehrten hinterlassenen
Witwen
und Waysen, und nächstdem, auf die Beförderung der Literatur gieng. Sie
ward 1722 von Sr. Königl. Majestät in Poh- |
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{Sp. 1501|S. 764} |
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len, unter dem
Nahmen; SOCIETAS
CHRISTIANO-JOHANNEA IN SOLATIUM MORIENTIUM IN SALUTEM VIVENTIUM
bestätiget. |
9) |
Im Jahr 1711 suchte D. Johann Wolffgang Trier,
Professor der Heraldick in Leipzig, eine Gesellschafft unter dem
Nahmen
eines
COLLEGII HERALDICI anzurichten. |
10) |
Im Jahr 1715 wurde zu Coppenhagen ein
COLLEGIUM DE PROPAGANDA FIDE angeleget; |
11) |
Zu Bautzen in der Ober-Lausnitz ward 1716 unter
Direction D. Gottlob Buddäi ein COLLEGIUM MEDICO-PHILADELPHICUM
angefangen: |
12) |
Die Ingenieur- und Mathematische Academie
zu Wien wurde im Jahr 1718 errichtet; |
13) |
Zu Leipzig ist die Deutsche
Gesellschafft, die vor dem den
Nahmen der
Deutsch-übenden Poetischen Gesellschafft gehabt, und deren
Werck überhaupt auf die Verbesserung unserer Muttersprache gerichtet
ist, seit 1727 durch ihre
Schrifften
in grosse Aufnahme gekommen. |
14) |
Die SOCIETAS UNIVERSALIS RECOGNOSCENTIUM
zu Itzstein, wurde 1720 aufs Tapet gebracht, ist aber
nicht zu
Stande kommen; |
15) |
Die Historische Academie zu Lissabon
nahm im Jahr 1721 ihren Anfang; |
16) |
Die ACADEMIA PROBLEMATICA zu Setubal,
ebenfalls 1721; |
17) |
im Jahr 1724 ist zu
Berlin von dem
Könige in
Preussen ein besonderes sehr nützliches COLLEGIUM MEDICO-CHIRURGICUM
angeleget worden; |
18) |
Die Academie derer Künste und
Wissenschafften zu Petersburg wurde 1724 von Petern I
gestifftet, wozu die geschicktesten
Männer unter starcken Besoldungen
herzu gezogen wurden. |
19) |
Im Jahr 1728 ist eine Königl. Societät
der Wissenschafften zu Upsal angeleget worden: |
20) |
Die Deutsche Gesellschafft zu Jena,
so 1730 nach dem Beyspiele der Leipziger Deutschen
Gesellschafft, angerichtet worden, ist in kurtzer Zeit zu einem
besondern Wachsthume gelanget: |
21) |
Die Königl. Deutsche Gesellschafft in
Greifswalde, ist am 2 Septemb. 1739 zuerst eröffnet, unterm 18
August 1740 von dem Könige in Schweden vermittelst eines offenen Briefes
bestätiget und mit unterschiedenen
Freyheiten versehen, und am 7
November eben desselben Jahres öffentlich eingeweyhet worden.¶ |
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Die Bibliothecken anlangend, so ist |
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1) |
die
Fürstl. Bibliotheck zu Weymar
durch Erhandlung der Logauischen und Schurtzfleischischen Bibliothecken
und durch Ankauffung einer guten Anzahl auserlesener
Bücher trefflich
vermehret worden; |
2) |
Die Academie zu Helmstädt bekam
von
Hertzog Rudolph Augusten die Bibliotheck des Schlosses Hedwigsburg
geschencket; |
3) |
der
Churfürst von der Pfaltz verehrete des
berühmten Grävens Bibliotheck, die er um 6000 Taler erstanden, der
Universität Heidelberg; |
4) |
im Jahr 1708 und in den folgenden Jahren wurden
in Engelland hin und wieder theologische Bibliothecken den Predigern zum
Besten angeschafft; |
5) |
die Königlich-Preußische
Bibliotheck ward durch die Spanheimische |
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{Sp. 1502} |
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vermehret; |
6) |
der
König in Engelland George
I schenkte der
Universität zu Cambridge des
Bischoffs Johann Morus
Bibliotheck, die er mit 6000 Sterl. bezahlet; |
7) |
Clementz XI ließ die
Vaticanische Bibliotheck mit vielen Orientalischen
Büchern
vermehren; |
8) |
der Universität Erfurt verehrete
der Chur-Mayntzische Statthalter daselbst,
Graf Philipp Wilhelm von
Boineburg, seinen zahlreichen Bücher-Vorrath; |
9) |
Die Bibliotheck zu Würtzburg
ward von dem Grafen Johann Philipp Frantzen von Schönborn, mit der
Faustischen und Fabricischen Bibliotheck und andern raren
Wercken
beschencket; |
10) |
im Jahr 1717 legte der
Hertzog
Regent in dem
Pallast von Nevers eine neue Bibliotheck an; |
11) |
die
Kayserliche Bibliotheck zu Wien
ward durch die, welche der
Baron von Hohendorf, und der Wienerische
Ertz-Bischoff von Valence hinterlassen, vermehret; |
12) |
Zur Wolfenbüttelischen
Bibliotheck ward ein besonderes kostbares Gebäude angerichtet; |
13) |
Eines zur Ausstellung der Bibliotheck des
berühmten Magliabechi; |
14) |
Die Hannöverische ward durch des
Abts Molani; und |
15) |
die Jenaische
Universitäts-Bibliotheck durch des sel. Dantzens Bibliotheck vermehret.¶ |
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Als Hülffs-Mittel der
Gelehrsamkeit
und Wissenschafften können die Gelehrten Tage-Bücher oder Monatliche
Schrifften,
insgemein Journale genannt, worinnen die neuesten
Bücher recensiret und
beurtheilet werden; und die Real-Lexica angesehen werden. Beyde sind in diesem
Jahrhunderte sehr Mode worden. |
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Von jenen, nehmlich Monats-Schrifften, sind ausser denen
Lateinischen
ACTIS ERUDITORUM, deren schon bey dem vorigen Jahrhunderte
unter den Gelehrten Gesellschafften Meldung geschehen, folgende anzumercken: |
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1) |
Die
Deutschen ACTA
ERUDITORUM, welche zu Leipzig unter Direction des Hochberühmten
Herrn Jöchers 1711 ihren Anfang genommen; |
2) |
Die Gelehrte Fama, seit 1711; |
3) |
Die Leipziger Gelehrten Zeitungen,
welche Johann Gottlieb Krause 1715
herauszugeben angefangen; |
4) |
Der Ausführliche Bericht von neuen
Büchern, dessen Fortsetzung ist der Neue Bücher-Saal;
|
5) |
Monatlicher Auszug von neuen Büchern;
|
6) |
die neue Bibliotheck; |
7) |
Aufrichtige und unpartheyische Gedancken
über die Journales; |
8) |
Die
Unschuldigen Nachrichten,
seit 1700; |
9) |
Tentzels Monatliche
Unterredungen; |
10) |
Die curieuse Bibliotheck; |
11) |
Thomasii monatliche Gedancken; |
12) |
Bayle Nouvelles de
la Rep. des Lettres, welche hernach Bernhard
fortgesetzet; |
13) |
Clercs Bibliotheque
universelle; |
14) |
Bibliotheque choisi; |
15) |
Bibliotheque ancienne et moderne; |
16) |
le Journal des Sçavans;
|
17) |
Journal literaire; |
18) |
Acta Philosophorum,
welche Christoph Augusts Heumann herausgegeben,
und viele andere mehr.¶ |
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Von Real-Lexicis, darinnen gantze Disciplinen in
alphabetischer
Ordnung verfasset sind, sind vor andern anzuführen: |
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{Sp. 1503|S. 765} |
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naire Historique et Critique; |
2) |
Allgemeines Historisches Lexicon;
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3) |
Walchs Philosophisches Lexicon; |
4) |
Wolffens Mathematisches Lexicon; |
5) |
Menckens Gelehrten-Lexicon,
vermehret durch Herrn D. Jochern; |
6) |
Hübners Staats- und
Zeitungs-Lexicon; |
7) |
Hederichs Schul-Lexicon; |
8) |
Stockens Homiletisches Lexicon
u.a.m.¶ |
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In der Türckey ward unter dem Sultan Achmed eine
Buchdruckerey
zu
Stande gebracht, der aber der Mufti und andere sehr zuwider gewesen.¶ |
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Auf verschiedenen
Deutschen
Universitäten ward es Mode, daß die
Collegia,
nach dem
Exempel des sel.
Christian Thomasius, in
Deutscher Sprache
gelesen wurden.¶ |
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Dieses ist noch beyzufügen, daß Se.
Königl.
Majestät von Groß-Britannien
George I im Jahr 1722 die heilsame
Verordnung gegeben, das von gewissen
ernannten Collegiis, die Fähigkeit der Schul-Kinder in ihrem 14 Jahre,
wohlgeprüfet werden solte, damit sie bey verspürter natürlicher
Geschicklichkeit
desto besser dazu angehalten, andere aber bey dem Mangel derselben zu einem
Handwerck angewiesen werden möchten.¶ |
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Es hat sonst in allen dreyen Religionen nicht an
geschickten
Männern
gemangelt, welche sich um alle Theile der
Gelehrsamkeit
verdient gemacht. |
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Unter denen Kirchen-Scribenten
haben sich vor andern folgende unsterblich gemachet, und zwar |
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1) |
Römisch-Catholische, als |
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- Heinrich Noris,
- Franc. Salignac Fenelon,
- Sebastian Nanus,
- Ludwig Elias du Pin,
- Tillemontius,
- Paschasius Quesnel,
- Theod. Ruinart,
- Richard Simon,
- Peter Daniel Huetius
- u.a.m.
|
2) |
Evangelisch-Lutherische, als |
|
- Philipp Jacob Spener,
- Johann Reinhard Hedinger,
- Johann George Neumann,
- Thomas Ittig,
- Samuel Benedict Carpzov,
- Samuel Schelwig,
- Gottfried Olearius,
- Johann Fecht,
- Zacharias Grapius,
- Johann Heinrich Majus,
- Adam Rechenberg
- u.a.m.
|
3) |
Reformirte, als |
|
- Wilhelm Cave,
- Gibbert Burnet,
- Hermann Witsius,
- Nicolas Gürtler,
- Heinrich Doodwell,
- Johann Ernst Grabe,
- Phil. a Limborch,
- Peter Jurieu
- u.a.m.¶
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|
Von vornehmen Rechtsgelehrten sind anzuführen: |
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- Johann Sibrand,
- Ahasverus Fritsch,
- Friedrich Nitsch,
- Johann Schilter,
- Bartholomäus Leonhard Schwendendörffer,
- Samuel Stryck,
- Johann Nicolaus Hertius,
- Quintus Septimius Florentz Rivinus,
- Johann George Börner,
- Gottlieb Gerhard
Titius,
- Gottfried Nicolaus Ittig,
- George Beyer,
- Johann Samuel Stryck,
- Johann
Phil. Slevogt
- u.a.m.¶
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Von berühmten Medicinern
verdienen angemercket zu werden: |
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- Christian Johann Lange,
- George Wolfgang Wedel,
- August Quirin Rivinus,
- Michael Bernhard Valentin,
- Friedrich Hofmann,
- George Ernst Stahl,
- Christian Vater,
- Johann Melchior Verdries
- u.a.m.¶
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Von Philologen sind berühmt: |
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{Sp. 1504} |
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- Christian Gryphius,
- Wilhelm Ernst Tentzel,
- Friedrich und Ezechiel
die Spanheime,
- Adrian Reland,
- George Schubart,
- Peter Burmann
- u.a.m.
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Insonderheit haben sich der Verbesserung der Deutschen Sprache
angelegen seyn lassen |
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- Christian Weise,
- Erdmann Uhse,
- Johann Hübner,
- Gottfried Ludwig
- und andere, zu welchen auch die benannte Deutsche Gesellschafften
gerechnet werden können.
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Unter den Deutschen Poeten haben sich |
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- August Bohse,
- Christian Friedrich Hunold,
- Benjamin Neukirch,
- der Herr von Besser,
- B.H. Brocks,
- Pietsch,
- Günther,
- und mehrere
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berühmt gemacht. |
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Zu den geistlichen Rednern rechnet man |
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- Johann Friedrich Mayern,
- Caspar Neumannen,
- Bernharden von Sanden,
- Heinrich Pippingen,
- Ernst Stockmann,
- August Hermann Francken
- u.a.m.
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In der Lateinischen Beredsamkeit, sind |
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- Conrad Samuel Schurtzfleisch,
- Christoph Cellarius,
- Christian Juncker,
- Johann Caspar Posner,
- Johann Phil. Slevogt,
- Gottfried Vockerodt;
- unter den Italiänern
- Janus Vincentz Gravina,
- Paul a St. Josepho und Jacob Facciolatus;
- unter den Nieder-Ländern,
- Jacob Gronov,
- Johann George Gräve,
- Peter Francius,
- und Jacob Perizonius
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zu mercken. |
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In der
Griechischen Sprache haben |
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- die beyden jetztgedachten Critici, Gronov und Perizonius,
- Jacob Goussetius,
- Lamb. Bos, Johann Mellius,
- Christoph Sontag,
- und Johann Martianay,
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sonderbahre
Geschicklichkeit sehen lassen. |
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Um die
Hebräische Sprache haben sich |
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- Esdras Ediardi,
- Heinrich Opitius,
- Andr. Danz,
- Hadr. Relandus,
- Andreas Acoluthus,
- Johann Jacob Cramer,
- Jacob Goussetius,
- Johann Brannius,
- Christian Ludovici,
- Johann Andreas Eisenmenger,
- Johann Meyer,
- und Campejus Vitringa
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verdient gemachet.¶ |
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In der
Weltweißheit hat man |
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ein ungemeines zu dancken. |
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Der Wolffischen
Philosophie will man allhier nicht gedencken, weil man unter diesem
Artickel ein mehrers nachlesen kan. Die
Logicke insbesondere
betreffend, so sind die
Regeln in Untersuchung der
Wahrheit von P. Nicolas
Malebranche, Herrn von Tschirnhausen, und Johann Lock gründlicher ausgeführet
worden. Die
Metaphysick hat ein gantz anders
Ansehen bekommen,
nachdem man mehr auf die
Sachen als auf unnütze Terminos seine Bemühungen
gewendet. |
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Die Physick ist nach den Mechanischem Principiis des
Cartesii von Johann de Raey und Frantz Bayle; Nach der mathematischen Lehr-Art
aber von Isaac Newton, Johann Keil, Andr. Rüdigern und Ge. Erh. Hambergern
abgehandelt worden. |
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In mathematischen Disciplinen haben |
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- Jacob Bernouilli,
- die beyden Sturme, nehmlich Johann Christoph und Leonard Christoph,
- Ge. Alb. Hamberger,
- der
Herr von Leibnitz,
- Isaac Newton,
- Johann Keil
- und der Herr
Cantzler
Baron
von
Wolff,
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ihre Scharfsinnigkeit erwiesen. |
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In der Moral und
Politick, sind nach
Grotio und
Puffendorffen, |
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{Sp. 1505|S. 766} |
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- Christian
Thomasius,
- Johann Frantz
Buddeus,
- Gundling,
- Rüdiger,
- Vinc.
Placcius,
- Pragemann,
-
Wolff;
- und unter den Frantzosen die beyden Prälaten,
- der
Ertz-Bischoff von Cambray, Frantz Salignac de la Mothe Fenelon,
- und der
Bischoff
Jacob Benign. Boßuet,
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hoch
berühmt worden. |
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Die Theologische Moral insonderheit ist von gedachtem
Buddeo, wie auch von Joh. la Placette, und Ben. Picteto in ein grosses Licht
gesetzet.¶ |
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In
Historischen, Genealogischen und
Geographischen
Wissenschafften sind |
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- Peter
Bayle,
- Otto Mencke,
- Adrian Baillet,
- Gottfried Arnold,
- Daniel Papebroch,
- Johann Burchard Mencke,
- Christ. Cellarius,
- Christ. Juncker,
- und Joh. Hübner
|
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sonderlich zu mercken. |
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Andere in den verschiedenen Stücken der
Gelehrsamkeit
hochverdiente
Männer sind theils oben schon angeführet, und können hier auch in
Ermangelung der Zeit und des Raumes nicht alle genennet werden.¶ |
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Schließlich bemercken wir noch einige berühmte
Frauenzimmer
dieses Jahrhunderts. Dergleichen sind z.E. |
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- Magdalene Scudery,
- Jeanne Leade,
- de Hay,
- Sophie Elisabeth Brennerin gebohrne Weberin,
- Magdalene Margarethe Tauschin,
- u.a.m.¶
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Siehe |
-
Johann Heinrich Zopfens Grundlegung der
Universal-Historien;
-
Kurtze Einleitung zur Kirchen-Historie des
Neuen Testaments;
-
Ludwigs Universal-Historie;
-
Stolzens Historie der Gelahrheit.¶
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