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Text |
Quellenangaben |
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Im XVII Jahrhunderte:
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In diesem
Jahrhunderte sind die Wissenschafften theils durch hoher Häupter
Sorgfalt, theils durch Aufrichtung neuer
Universitäten und Gelehrter
Gesellschafften, theils durch den Wachsthum neuer
Bibliothecken, theils auch
durch anderer
Gelehrten ihren
Fleiß, um ein merckliches
verbessert und
ausgebreitet worden.¶ |
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Siehet man auf die hohen Häupter, die sich das Aufnehmen derer
Künste und
Wissenschafften besonders haben angelegen seyn lassen, so gehören vornehmlich
hieher: |
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1) |
Leopold der Grosse, Römischer
Kayser,
ein grosser Patron der
Gelehrten und Künstler; |
2) |
Ludwig der Grosse,
König
in Franckreich, der nicht nur die
Lateinischen Autores in usum Delphini hat herausgehen
lassen, sondern auch viele
Societäten von gelehrten
Männern und
Künstlern gestifftet; |
3) |
Jacob I, König von
Großbrittannien; |
4) |
Christine, Königin in Schweden; |
5) |
Urban VIII, Römischer
Pabst; und viele andere.¶ |
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Kommen wir auf die Stifftungen neuer
Universitäten; so sind solche: |
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1) |
Die Universität zu Giessen, im Jahr 1607 |
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(Topographia Hassiae, p.
43); |
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2) |
Die Universität zu Gröningen im Jahr 1614; |
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3) |
Die Universität zu Paderborn in Westphalen,
welche der
Bischoff Theodoricus von Fürstenberg 1616
gestifftet. |
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Ferdinands von Fürstenberg Monumenta
Paderbornensia; |
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4) |
Die Universität zu Rinteln im Jahr 1621 |
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(Topograph. Westphalica, p.
59; |
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5) |
Die Universität zu Dörpt in Liefland im Jahr
1632; wurde 1699 nach Pernau verleget, und endlich durch die Rußische
Conquetirung dieser
Örter zerstöhret |
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(Zeiler in Topograph. Livon.
Olearii Moscowitische Reise-Beschreib.); |
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6) |
Die Universität zu Utrecht, im Jahr 1636; |
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7) |
Die Universität zu Abo in Finnland, im Jahr 1640 |
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(Beschreib. des Königreich Schwedens); |
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8) |
Die Universität zu Hardervick, im Jahr 1648; |
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{Sp. 1490} |
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Die Universität zu Duisburg, im Jahr 1655, deren
Stifftung von dem
Churfürsten Friedrich Wilhelmen dem Grossen zu
Brandenburg herrühret; |
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10) |
Die Universität zu Kiel in Holstein, im Jahr 1665 |
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(Mollerus in Isag. ad Hist. Cherson.
Cimbr. Danckwert in Topograph. Holsat.); |
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11) |
Die Universität zu Lunden in Schonen, im Jahr
1668 |
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(Zeiler in Chorogr. Dan. it.
Beschreibung des Königreichs Schweden); |
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12) |
Die Universität zu
Halle in dem Magdeburgischen,
im Jahr 1694. |
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- Caroli memorab. sec. 17. ad an.
1694.
- Cellarius in peculiari scripto de inauguratione Acad.
Halens.
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13) |
die Universität zu Williamsburg in America,
welche 1700 eingeweyhet worden. |
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(Histor. Bilder-Saal, Th. VII, p.
942). |
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Auch ist die Universität zu Heidelberg, nach ihrem Verfall bey den
Pfältzischen Troublen, 1653 wieder eingerichtet worden.¶ |
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Unter den aufgerichteten Gesellschafften ist |
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1) |
die Fruchtbringende
Gesellschafft bekannt, welche 1617 zu Weymar, zu Verbesserung der
deutschen Sprache, aufgerichtet worden |
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(Carl Gustav von Halle deutscher Palmbaum.
Ecckard in hist. stud. etymol. ling. German. c. 12.
Kurtzer Bericht von der Fruchtbringenden Gesellschafft in achtzeiligen
Reim-Gesetzen.) |
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2) |
Zu Nürnberg richtete ein Mitglied dieses Ordens
unter dem
Nahmen des Spielenden, Georg Philipp Harsdörffer,
1642 noch den gecrönten Blumen-Orden, zu
gleichem
Zwecke auf. |
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Auch sind besonders merckwürdig: |
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3) |
Die ACADEMIE FRANCOISE zu Paris, welche
1635 von dem
Könige in Franckreich bestätigt worden, und deren Absicht
ist, die
Frantzösische Sprache in den vollkommensten
Stand zu setzen; |
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4) |
Die ACADEMIA NATURAE CURIOSORUM LEOPOLDINA
in Deutschland,
die im Jahr 1652 errichtet worden; die Urheber derselben waren die
beyden Medici zu Schweinfurt, Bauschius und
Fehrius; |
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die
Historie dieser
Societät haben beschrieben
George Wolfgang Wedel, und Michael Bernhard Valentin;
|
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5) |
Die Königliche Societät der
Wissenschafften zu Londen, so von Carln
II, Könige von Großbrittannien, 1660 gestifftet worden, |
|
deren Historie Thomas Spraat beschrieben; |
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6) |
Die ACADEMIA INSCRIPTIONUM ET NUMISMATUM
zu Paris, welche 1663 von dem Staats-Minister Colberten angeleget
worden; |
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7) |
Die
ACADEMIE DES SCIENCES oder die
Königl. Frantzösische Academie der Wissenschafften zu
Paris, so von Ludwigen XIV 1666 gestifftet
worden, mit der Physick und Mathematick umgehet, |
|
und deren Historie
Johann Baptista Hamelius beschrieben; |
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8) |
Die
Lateinischen
ACTA
ERUDITORUM, welche Otto Mencke in Gesellschafft
einiger
Gelehrten seit 1682 herauszugeben angefangen hat; und |
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9) |
das COLLEGIUM ANTIQUITATUM, welches der
König in Schweden, Carl XI, im Jahr 1688 zu
Upsal angeordnet, und das die Nordischen Sprachen und Antiquitäten
excoliren und anmercken
soll. |
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Nachdem der Venetianische
Rathsherr, Johann Frantz Loredano,
um den Anfang dieses Jahrhunderts den
Grund zu der
Academie, welche
Gl'Incogniti heisset, geleget; so sind eine solche Menge Academien oder
gelehrte Gesellschafften in Italien |
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{Sp. 1491|S. 759} |
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entstanden, daß man sie fast nicht
zehlen kan, davon die meisten auf die
Cultur ihrer
Sprache, andere aber auch auf die
Verbesserung der
Geographie
und anderer
Theile der
Gelehrsamkeit
abgezielet sind. Sie geben sich besondere
Nahmen,
als da sind |
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- zu Rom die Lyncei, Humoristi etc.
- zu Bononien die Sitientes,
- zu Padua die Immaturi,
- zu Verona die Insensati,
- u.s.f.
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Denen Gesellschafften fügen wir so gleich die
Bibliothecken bey. So ist |
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1) |
die berühmte Wolffenbüttelische Bibliotheck, von
dem
Hertzoge Augusten um die Mitte dieses Jahrhunderts
angeleget, und mit einem reichen
Bücher-Schatze, sonderlich aber mit
schönen Manuscripten versehen worden, also, daß sie mit
Recht den
Rang
unter den grössesten Bibliothecken nehmen kan. |
|
- Topographia Brunsuico-Luneburg.
-
Conring
de Bibliotheca Augusta.
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Ausser dieser sind |
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2) |
die Bibliotheck zu
Berlin, welche von
Friedrichen,
Könige in Preussen, errichtet worden; |
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3) |
Die Bibliotheck zu Gotha, so von
Hertzog
Ernsten dem Frommen herrühret. |
|
Sagittarius in Hist. Goth. cum suppl.
Tentzelii; |
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4) |
Die Bibliotheck zu Weymar, so ihr Aufnehmen dem
Hertzog Wilhelm Ernsten zu dancken; |
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5) |
Die Gottorfische Bibliotheck, so dem Hertzog
Johann Adolphen zum Patron gehabt; |
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6) |
Die Bibliotheck zu Zeitz, die Hertzog
Moritz errichtet; |
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7) |
Die Bibliotheck zu Franckfurt; |
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8) |
Die Bibliotheck zu
Hamburg; |
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9) |
Die Raths Bibliotheck zu Leipzig, |
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in besondere Achtung gekommen. So ward auch |
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10) |
die Vaticanische Bibliotheck zu Rom im Jahr 1622
durch die vortreffliche Heidelbergische Bibliotheck, welche in dem
dreyßigjährigen Kriege von denen Feinden erbeutet worden, gar sehr
vergrössert; wiewohl vieles davon zu schanden gegangen und zerstreuet
worden, gestalt Leo Allatius, der selbige abgehohlet,
selbst nicht getreulich damit umgegangen, und viele rare Manuscripte
veräussert, also, daß man
glaubet, es sey kaum die Helffte davon zu Rom
zu finden. |
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Nicht weniger hat |
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11) |
die
Kayserliche Bibliotheck zu Wien, von der
Lambecii Historie vorhanden, unter dem
gelehrten Kayser
Leopolden; und |
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12) |
die
Königlich-Frantzösische Bibliotheck zu Paris
unter Ludwigen XIV |
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einen grossen Zuwachs und Flor erlanget. Ingleichen nahm |
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13) |
die Bibliotheck zu Oxford, welche unter den
grossen Bibliothecken vor die Zahlreicheste gehalten wird, sehr zu, da
zumahl die von dem
Ritter Thomas Bodlejus dahinein
geschenckete und nach ihm benannte Bodlejanische Bibliotheck
in diesem Jahrhunderte durch viele Legate vermehret worden.¶ |
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Unter den neuen Orden dieses Jahrhunderts
verdient vor andern angeführet zu
werden die Priester-Gesellschafft des ORATORII
JEsu, so der Cardinal von Berulle 1611 gestifftet, und
Paul V 1613 bestätiget. Sie bemühet sich sonderlich in
Erziehung
geistlicher Personen zum
Dienst der
Kirchen: wie sich denn aus dieser Gesellschafft nicht wenige durch ihre gelehrte
Schrifften
bekannt gemacht haben. |
Spondanus ad A.C. 1613, n.
2.¶
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Was nun die Wissenschafften und
Gelehrsamkeit
selbst anbetrifft, so wird niemand, der die Gelehrte-Historie nur ein wenig
angesehen,
leugnen |
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{Sp. 1492} |
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können, daß sich der
Zustand derselben in diesem Jahrhunderte gar mercklich
verbessert habe. Indem aber in diesem Jahrhunderte zuvörderst über die
Nutzbarkeit, und denn auch über der
Art und Beschaffenheit der Gelehrsamkeit und
Wissenschafften viel
Zweifelns und
Disputirens entstanden, so ist solches vor
allen
Dingen kürtzlich zu
erinnern. |
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Im Anfange des Jahrhunderts waren sonderlich die Weigelianer
denen Wissenschafften zuwider, indem sie
meyneten, das ewige und grosse
Gut
würde dadurch aufgehalten und verhindert. Denn also
schreibet Weigel
im Gülden Griff, c. 27. p. 71. 72: |
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"Die Gelehrten suchen an Kunst, Sprachen und Geschwindigkeit
ihre Lust und Ergötzung mit Lesen, Schreiben, Disputiren, Poeterey und andern,
sie können nicht leben, so sie nicht solten darinnen ihr Paradieß suchen. Unter
allen Welt-Gelehrten wird kaum einer gefunden, der ihm eine einige Stunde nehme
Sabbath zu halten, am Sonntage göttliche Dinge vorzunehmen in silentio sacro.
Weit sind sie vom Reiche GOttes mit ihren Büchern, Schrifften und Studiren, und
also ausgefüllet mit Künsten, daß GOtt nicht Raum hat eine Nadelspitzen groß in
ihrem Platz zu würcken." |
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Man siehet hieraus gar leichtlich daß nichts anders als der Mißbrauch dem
Weigel
Gelegenheit gegeben, auf die andere Seite hinaus zu
fallen, und die
Gelehrsamkeit gar zu verwerffen, da doch, wie bekannt, der
Mißbrauch den rechten
Gebrauch nicht
soll aufheben |
(Buddäi
Vorrede vor Musigs Licht der
Weißheit). |
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Sonst findet man auch gleiche Verachtung der
Gelehrsamkeit
und Wissenschafften bey den Quäckern |
(Rob. Barclajus in apologia Theologiae
verae Christianae). |
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Und im Anfange des so genannten Pietismi kamen viel unbedachtsame
Studenten
auf gleiche
Gedancken,
daß sie anfiengen ihre Systemata zu
verkauffen, und ihre
Collegia zu verbrennen |
(Juncker in der kurtzgefasten Kirchen-Histor.
N.T. p. 942). |
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Gleichwie nun diese den Gebrauch der
Studien gar nicht dulden
wolten; also
gab es andere, die den
Begriff der
Gelehrsamkeit
änderten, und vorgaben, es
könne niemand vor einen
Gelehrten paßiren, wenn er nicht dabey von Hertzen fromm
wäre, und dieses ist sonderlich die
Meynung Peter Poirets in Tract. de
eruditione solida, falsa et superficiaria. Welche aber, ob sie gleich
scheinet einen guten
Zweck zu haben, von andern widerleget worden; weil aus der
Erfahrung
bekannt genung ist, daß auch ein Gottloser eine
gründliche
Erkenntniß
von
gewissen
Dingen haben, und also nach dem gemeinen Concept darinnen
gelehrt
seyn kan. |
Christian Lange in protheoria eruditionis
humanae universae.
¶ |
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Doch wir
müssen nun auch auf das kürtzeste, als
möglich, zeigen, wie man
sich bemühet hat, alle
Theile der
Gelehrsamkeit
aufs beste auszubessern, und
auch in der
That sowohl durch neue
Erfindungen, als gute
Methoden ein vieles
prästiret hat, so, daß die alten
Gelehrten gegen die neuern fast zu
Schatten-Bildern worden; und weil diß bey allen 3
Religionen zu bemercken, so
wird man hier auch ohne
Unterscheid alle zusammen nehmen. |
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{Sp. 1493|S. 760} |
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Die
Deutsche Sprache ist so wohl in gebundener als
ungebundener
Rede, nicht wenig
verbessert worden. |
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In gebundener
Rede haben sich einen
Nahmen gemacht |
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- Martin Opitz, ein Schlesier, so eine Zeitlang am
Lignitzischen Hofe
gelebet und zu Dantzig
gestorben
|
(Henelius in Silesiographia.
Witte in memor. Philosoph. Morhof in
Unterricht der Deutschen Sprache); |
|
- Andreas und Christian Gryphius, davon
der erste Syndicus der Groß-Glogauischen
Land-Stände, der andere aber bey
Marien-Magdalenen zu Breßlau Rector und Professor gewesen.
|
(Acta
erudit. 1706
mens. Maji Leubscher de claris Gryphiis) |
|
- Daniel Casper von Lohenstein,
Kayserlicher
Rath und Stadt-Syndicus zu Breßlau, dessen Arminius ihm nicht
nur die Ehre
eines grossen Poeten und Redners, sondern auch eines unvergleichlichen
Polyhistors zu Wege gebracht;
|
|
|
- Johann Christian von Hoffmannswaldau, Kayserlicher Rath
und Präses der
Stadt Breßlau.
|
(Lohenstein in der Trauer-Rede); |
|
|
(Thebesius in der Leichen-Rede), |
|
und Andere, wovon in Morhoffs Unterrichte von der Deutschen
Sprache und Poesie mit mehrern nachzusehen. |
|
|
Wie aber die bisher erzehleten in gebundener
Rede vortreflich gewesen; also
hatten sie auch mehrentheils in der ungebundenen Rede besondere
Gaben. Andere so theils in ungebundener Rede was sonderliches geleistet, oder
sonst zum Aufnehmen der Deutschen Sprache etwas beygetragen, sind unter den
Theologen: |
|
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- Laßenius,
- Heinrich Müller,
- Scriver,
- Geier,
- Lütkemann,
- Carpzov,
- etc.
|
|
|
Lohenstein ist sonderlich im hohen Stylo bekannt. Im
politischen Stylo findet man gar viele
Schrifften,
als |
|
|
- Abschatzes Hof- und Bürgerliche Reden,
- des
Herrn von
Seckendorffs deutsche Reden,
- Riemers Hof- und
Regenten-Reden,
- und noch andere Sammlungen dergleichen
Reden, welche nicht so
gar unbekannt seyn können.
|
|
|
Sonst haben zum Aufnehmen der deutschen Sprache unter andern gearbeitet
ausser den schon oben gemeldeten, |
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|
- Justus Georgius Schottelius, Hof-Rath zu Wolffenbüttel,
welcher eine deutsche Sprach-Kunst geschrieben;
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|
- Johann Michael Moscherosch, in der Fruchtbringenden
Gesellschafft der Träumende, welcher viel unter dem
Nahmen Philander
von Sittenwald hinterlassen;
|
(Witte in diar. biograph. ad an.
1658, 1669, 1676); |
|
- Der
berühmte
Professor der Beredsamkeit und Poesie zu Kiel,
Daniel George Morhoff, in seinen Unterricht von der deutschen
Sprache, und
verschiedene andere
|
(Joh. Alb. Fabricius in dec. scriptor.
recent.).¶
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Um die
lateinische Sprache haben sich sonderlich
verdient gemacht |
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|
- der Professor der Poesie und Beredsamkeit zu Wittenberg, August
Buchner
|
(Witte in mem. Philos. dec. 7.) |
|
- Der
Kay-
{Sp. 1494}
Kayserl. und
Königl.
Spanische
Rath Caspar Scioppius in seiner
Grammatica Philosophica, Arte Critica, u.a.m.
|
(Bayle in Dict.); |
|
- Der Diaconus und Professor der Beredsamkeit zu Nürnberg,
Christoph Arnold;
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- Der aus Mähren vertriebene Prediger, Johann Amos Comenius;
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|
- Der Jesuit Horatius Tursellinus;
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- Gerh. Joh. Voßius, und andere.
|
Jac. Burchardus de lingvae Lat. per sec.
17. satis.¶
|
|
In der
Griechischen Sprache haben sich vor anderem |
|
|
- Georg Pasor, Prof. der Griechischen Sprache zu Herborn und Franecker; (Bayle
in Dict.)
-
D. Jacob Weller,
- Erasmus Schmidius,
- Cornelius
Schrevelius,
- und andere
|
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|
hervorgethan.¶ |
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Daß in der
Hebräischen und andern Orientalischen
Sprachen, nicht wenig vortreffliche Leute, die das
Studium derselben
erleichtert und befördert, gewesen, ist bekannt. Denn da findet man |
|
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welchen man noch |
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- Ludwigen de
Dieu,
Professor zu Leyden,
- Jacob Golium, ebendaselbst,
- Julium Bartoloccium, einen Römischen
Abt,
- und andere,
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beyfügen
kan. |
- Melch. Letdecker
praefat. Aphorism.
Theol. Lud. de Dieu.
- Bayle.
- Joh. Christoph Wolf praef.
Bib. Hebr. ¶
|
|
In der
Philosophie waren nicht alle gleicher
Meynung. |
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Etliche hielten es mit dem Aristoteles, wie mehrentheils
die Papisten, und auch viel unter den
Protestanten, darunter sonderlich die Helmstädter, Cornelius
Martini, und Hermann
Conring zu rechnen. |
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Anderen gefiel der Pythagoras, als |
|
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- dem
Wittenbergischen
Professor der Mathematick, Ambrosio Rhodio:
- dem Professor der Beredsamkeit zu Pisa, Paganino Gaudentio;
- Dem Professor zu Upsal, Joh. Scheffero,
- Heinrich Moro, und andern
|
(Schefferus de Philosophia Italica.
Observat. Hallens. T. 2. observ. 10.
Buddeus de askēsey
Pythagorico Platon.).
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Den Plato
liebeten |
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- der Professor der Medicin zu Prag, Joh. Marcus Marci (Witte
in Diar. biograph.);
- Ingleichen der
berühmte Professor und Historicus zu Leyden
Daniel Heinsius,
- Claudius Fleury, u.a.m.
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An der Stoischen Philosophie trugen Justus Lipsius,
Thomas Gatakerus, ein berühmter Theologus auf der
Universität zu
Cambridge, und der oben benennte Caspar Scioppius, einen
Gefallen |
(Aub. Miräus in vita Lipsii,
Gatakerus in Miscell. posthumis: Thom. Stanlejus
in hist. philos.) |
|
Die Epicurische erläuterte Peter Gassendus,
Canonicus und Probst zu Digne in Provence, und letztlich
Königlicher
Professor der Mathematick zu Paris |
(Witte in mem. Philos. dec. 6.
Gassendi Philosophia Epicuri, it. de vita et moribus
Epicuri lib. 8). |
|
Gleichwie nun die bisher
genenneten einer von den alten Philosophischen
Secten nachfolgeten: also
meyneten es andere besser zu treffen, wenn sie die
Heil. Schrifft
zum
Grunde ihrer
Philosophie setzeten. Hieher gehören |
|
|
- von
Lutheranern
- Conrad Aslacus, Prof. der Theol. zu Coppenhagen;
- Joh.
{Sp. 1495|S. 761}
Am. Commenius;
- und andere.
|
|
|
|
(Meursius in
Athen. Bat. lib. 2.); |
|
- Unter den Socinianern, Johann Crellius, Rector und
Professor der Theologie zu Racau in Pohlen
|
(Sandius in Bibl. Antitrinit.); |
|
- Und unter den Papisten, Libertus Fromoundus, Professor
und Decanus zu Löwen
|
(Miräus de script. sec. 17.). |
|
Noch andere legten sich auf eine besondere mystische Philosophie,
die man als einen Mischmasch aus der
Jüdischen Cabbala, dem Platonismo
und der Chymie ansiehet; Dahin |
|
|
- der Engländer Robert Fluddus,
- die Weigelianer,
- die Böhmisten,
- Qvirinus Kuhlmann,
- und andere
|
|
|
zu rechnen. |
(Colbergs Hermetisch-Platon. Christenthum). |
|
Von allen diesen aber
wolte Renartus Cartesius durch seine
eigene
Gedancken
abgehen. Was in seiner
Philosophie das beste ist, sind Physicalische und
Mathematische
Wahrheiten, wie er sich denn sonderlich in der Geometrie einen
Nahmen erworben. Er hat viel Anhänger, sonderlich in den Niederlanden, bekommen,
wiewohl es auch nicht an Widerspruch
gemangelt. |
(Memoires pour inservir a l'hist. du Cartesianisme). |
|
Andere waren Eclectici.¶ |
|
|
Die besondern
Theile der
Philosophie, und zwar erstlich die
Logick
belangend, so |
|
|
- fieng Franciscus Baco de Verulamio,
Cantzler
von Engelland an, viel
Verbesserungen darinnen zu zeigen;
- Cartesius brachte die Lehre von den
praejudiciis auf;
- Johann Locke, ein vortrefflicher
Philosoph
in Engelland, hat in seiner
Schrifft
von dem
menschlichen Verstande
ein grosses in diesem Stücke
prästiret,
- desgleichen auch der
Autor der Artis cogitandi, welches
Peter Nicolius gewesen,
gethan; wiewohl dieser letztere noch
einige unnütze
Dinge von den
Schlüssen behalten.
|
(Reimann im Critisirenden
Geschichts-Calender). |
|
Die Metaphysick stund bey vielen in diesem
Jahrhunderte in
grosser Hochachtung, wie sonderlich an Hornejo, dem Jenischen
Professor, Stahlen, Musäo und andern zu bemercken: Allein um
das Ende dieses Jahrhunderts fieng sie trefflich an zu fallen, weil sich
niemand, der eine
vernünfftige
Gelehrsamkeit
liebete, mehr mit den unnützen Terminis placken
wolte. Doch haben
sie einige sogenannte Eclectici durch Anziehung einer neuen
Forme noch
einiger massen erhalten, nachdem das unnütze Zeug, so zu vielen thörichten
Fragen
Gelegenheit gegeben, ausgemustert worden. |
Jacob Thomasius in Hist. Metaphys. |
|
Die Physick ist durch die
Untersuchung der natürlichen
Historie und viel
nützliche
Erfindungen zu einer solchen
Vollkommenheit
gediehen, daß sich die jetzigen Zeiten gegen das Alterthum gar viel zu
rühmen
finden. Frantz Baco de Verulamio munterte die
Gelehrten bey dem
Anfange dieses Jahrhunderts durch seine Historiam Ventorum und andere
Schrifften
zu Untersuchung der natürlichen Geschichte auf. Cartesius warf
die Aristotelische Physick über den Hauffen, und suchte die
Natur
aus der Mechanick zu erklären, worinnen er es auch viel- |
|
|
{Sp. 1496} |
|
|
fältig, iedoch nicht allezeit, getroffen |
(Petr. Poiret. de erudit. solida,
superficiaria et falsa, Lib. III, p. 277. u.f.) |
|
Wilhelm Harväus, ein Englischer Medicus, so um die Mitte
des Jahrhunderts
verstorben, erfand den Umlauf des Geblütes in
Menschen
und Thieren, ingleichen die Erzeugung der Thiere aus einem Ey. |
|
|
Die Pflantzen, Bäume und Thiere, so gar bis auf die kleinsten Insecten sind
vermittelst der Vergrösserungs-Gläser und
fleißig geübten Anatomie-Kunst, nach
ihrer
Art und
Natur, sehr genau
erforschet worden. |
|
|
Der Jesuit Athanasius Kircher und der Frantzösische
Philosoph Johann Baptista Duhamel erforscheten die
unterirrdischen und andere Natur-Geheimnisse. |
|
|
Von andern Physicalischen
Erfindungen aufs kürtzeste zu gedencken, so haben
wir |
|
|
- von Samuel Morlando die Tubam Stentoream, oder
das Sprach-Rohr;
- von Cornelio Drebbelio, oder Robert Fluddo
die Thermometra;
- von Torricellio, Mathematico zu Florentz, die
Barometra;
- Die Antliam pneumaticam, oder Lufft-Pumpe, nebst vielen andern
Erfindungen, von Otto Gericke,
Bürgermeistern zu Magdeburg;
- die Campanam urinatoriam, oder Taucher-Glocke, von
Georg Sinclaro;
- und noch viel andere die
Natur erklärende Versuche oder Experimente von
andern.
|
- Gerickens in experiment. Magdeb.
- Vallemont de la Physique occulte.
- Paschius
in inventis nov. antiqv.
- Herm. Frid. Teychmeyerus
in Dissert. de Antlia pnevmat. Alii. ¶
|
|
Die Mathematick haben |
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|
- der Jesuit Casper Schott
zu Würzburg,
- Claudius Franciscus de Chales, gleichfalls ein Jesuit, welcher zu Paris und Turin gelehret;
- Ozanam;
- der
berühmte
Professor zu Altdorf, Joh. Christoph Sturm,
- und andere,
|
|
|
in grosses Aufnehmen gebracht. Gleichwie aber die Mathematick überhaupt
besser, als vorhin excoliret worden; also haben sich auch nicht wenig gefunden,
welche sich um die besondern
Theile derselben
verdient gemacht, davon doch nur
die
vornehmsten angeführet werden können. |
|
|
Bey der Arithmetick erfand der Schottische
Baron,
Johann Neperus, die Rechen-Stäbe, so von ihm den
Nahmen führen, und
Sam. Morlandus präsentierte dem
Könige Carl dem II von
Engelland zwey
Instrumente, dadurch vermittelst Umdrehung einiger Scheiben die
Additiones, Subtractiones und Multiplicationes zu
verrichten. |
|
|
Die Algeber setzete der Frantzose Franciscus Viaeta
durch die
Buchstaben-Rechnung auf bessern Fuß, welchem |
|
|
- Thomas
Harriot, ein Engelländer,
- Cartesius,
- Robervall,
- Abraham de
Graaf,
- Johann Kersey,
- und viele andere
|
|
|
gefolget, durch deren Bemühung diese Wissenschafften immer höher gestiegen. |
|
|
Die Geometrie ist durch Joh. Prätorium,
von welchem die Mensula Praetoriana, oder das Meß-Tischlein den
Nahmen
hat, ferner durch |
|
|
- Swenterum,
- Ardiam Treu,
- Torricellium,
- Isaacum Barrow,
- und andere,
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in bessern
Stand gesetzet worden. |
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Zur Erleichterung der Trigonometrischen Rechnungen, hat man |
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{Sp. 1497|S. 762} |
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die Logarithmos erfunden, davon Adrian Vlacq und
andere zu bemercken. |
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Die Civil-Bau-Kunst haben die Italiäner, Vincentius
Scamozzi, Jacob Barozzius Vignola, und sonderlich in
Deutschland
Nicolaus Goldmann, dessen Commentator, Christoph
Leonhard Sturm, in schönen
Büchern
erkläret und ausgearbeitet. Vieler
andern zu geschweigen. |
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In der Kriegs-Bau-Kunst erfand Freytag die
Holländische Fortification, welche der
Graf Pagan, der
Baron
von Kuffenstein, und andere
verbessert. Die
Frantzösische Bau-Kunst hat Vauban zur
Vollkommenheit
gebracht. Von andern, als Rimplern, Blondeln, Scheitern, und
mehrern, nichts zu gedencken. |
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Und auf solche Weise ist auch in den übrigen
Theilen der Mathematick gar
vieles erfunden worden, dahin bey der Astronomie sonderlich die grossen Tubi
oder Fern-Gläser gehören, dadurch man an dem Himmel gar viel wunderbare
Dinge
und vornehmlich die Monden oder Satellites um den Jupiter und Saturnum erfunden,
von welchen allen aber hier etwas mehrers anzuführen, zu weitläufftig fallen
will.¶ |
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In der Practischen Philosophie hat Hugo Grotius,
ein bekannter Niederländischer Arminianer, welcher anfangs Syndicus zu
Roterdam gewesen, und nach vielen besondern Zufällen zu Rostock
verstorben, zur
Verbesserung
Gelegenheit gegeben. Sonderlich brachte er in dem
Natur-Rechte
vernünftigere
Sätze auf, als man bisher geheget, worinnen folgends
Seldenus,
Hobbesius, Sam. Pufendorf, und andere, weiter gegangen. |
Buddäus in Hist. Jur. nat. quae extat in
Select. Jur. nat. et gent.
¶ |
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Die
Ethick verbesserte Cartesius durch die
Lehre von den Paßionen des
Gemüths; wiewohl er darinnen verstieß, daß er dieselben in
den
Kopf oder
Verstand setzte.
Andreas Geulinx,
Professor der
Philosophie zu Leyden,
schreib
hierauf eine ziemliche
vernünftige Moral in seinem gnothiseauton,
worinnen er aber eine allzu grosse Indifferentz von den
Menschen
erfordert, welches gefährlich. |
(Thomasius in Cautelis circa praecognita
Jurisprud. cap. 14. §. 37. Buddeus de navis et defect.
Ethicae Aristot.).
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Einige
wolten die Moral bloß aus der
Schrifft
genommen
wissen, wie es denn um das
Jahr 1613 auf der
Universität Upsal zwischen
dem
Bischoff von Strengnes, und dem Professor der
Ethick,
M. Johann
Magno, eine Streitigkeit setzte, da der erstere die
Heydnische Moral
von der Universität verbannt wissen wolte. Die
Sache aber ward durch
Königl.
Autorität bald beygeleget. |
(Baaz. H.E. Suec. Lib. VI. c. 4.). |
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Sonst hat Grabow, und andere, Christliche Ethivken
geschrieben.¶ |
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In der
Politick haben es zwar Lipsius, Boxhorn,
und andere, etwas besser, als ihre Vorgänger, gemacht; sind aber denen
nicht zu vergleichen, die in dem folgenden Jahrhunderte vorkommen werden.¶ |
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Von der Rechts-Gelehrsamkeit und Medicin
ist zwar aus den bishero angezeigten Aufnehmen der Wissenschafften leicht zu
schliessen, daß man auch darinnen viel vortreffliche
Männer, de- |
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{Sp. 1498} |
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ren
Fleiß und
kluge
Erfindungen hoch zu schätzen, würde anführen können,
wenn es vonnöthen wäre. Allein es wird vielleicht genung seyn, wenn man dißfalls
diejenigen
Scribenten
anführet, so insbesondere davon geschrieben haben, als |
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- Ulr. Marbach,
in introitu ad Jurisprud.
- Joh. Conr. Barchusen
in Hist. Medicinae,
- u.a.m.¶
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Endlich so
müssen
wir noch die
vornehmsten
Schrifftsteller dieses
Jahrhunderts nahmhafft machen, ob
wir schon
verschiedener
ihre
gelehrte
Arbeiten angeführet haben. |
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I |
Kirchen-Scribenten sind, und
zwar |
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1) |
Römische, als |
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- Cäsar Baronius,
- Robert Bellarminus,
- Cornelius a Lapide,
- Marcus Antonius de Dominis,
- Cornelius Jansenius,
- Ludwig Maimburgius,
- Jacob Benignus Bossuet;
|
2) |
Evangelisch-Lutherische, als |
|
- Johann Arnd,
- Johann Gerhard,
- Johann Musäus,
- Johann Benedict Carpzov,
- Friedrich Balduin,
- Sebastian Schmidt,
- Johann Conrad Dannhauer,
- Johann Andreas Qvenstedt,
- Wolfg. Franzius,
- August Pfeiffer,
- Johann Tarnov,
- Balthasar Meisner,
- Johann Hülsemann,
- Johann. Valentin Andreä,
- Johann George Dorschäus,
- Martin Geier,
- Abraham Calov,
- Johann Adam Scherzer,
- Friedrich Bechmann,
- und andere;
|
3) |
Reformirte, als |
|
- Jacob Arminius,
- Johann Piscator,
- Franciscus Gomarus,
- Peter Molinäus,
- Samuel Bochart,
- Johann Coccejus,
- Friedrich Spanheim,
- Johann Heinrich Heidegger,
- u.a.m.
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|
II |
Andere
Gelehrte, und zwar |
|
1) |
Polyhistores, als |
|
- Isaac Casaubonus,
- Peter Cunäus,
- Gerhard Johann Voßius,
- Claudius Salmasius,
- David Blondell,
- Jacob Usserius,
- Johann Heinrich Böckler,
- Hermann
Conring,
-
Jacob Thomasius,
- Daniel George Morhof,
- Dionysius Petavius,
- Gottfried Wilhelm Baron von Leibnitz;
|
2) |
Philosophen, als |
|
- Renatus Cartesius,
- Frantz Baco Verulamius,
- Galiläus a Galiläis,
- Wilhelm Harväus,
- Hugo Grotius,
- Thomas Hobbesius,
- Robert Boyle,
- Peter Gassendus,
- Johann Hevelius,
- Samuel
Pufendorf;
|
3) |
Geschicht-Schreiber, als |
|
- Jacob August Thuanus,
- Veit Ludwig von
Seckendorf,
- Caspar Sagittarius,
- Heinrich Meibom,
- Leo Allatius;
|
4) |
Critici, als |
|
- Janus Rutgersius,
- Caspar Scioppius,
- Johann Scheffer,
- Johann Wouverius,
- Jacob Perizonius,
- Caspar Barth,
- Johann Friedrich Gronov,
- Ägidius Menagius,
- Daniel und Nicolas Heinsius;
|
5) |
Antiqvarii, als |
|
- Andreas Morellus,
- Johann Marsham,
- Johann Spencer,
- Johann Seldenus,
- Anton van Dale,
- Johann Rosinus,
- Johann Mabillonius,
- Philipp Cluver,
- Johann Meursius;
|
6) |
Philologen, als |
|
- Johann Caselius,
- Just Lipsius,
- Friedrich Taubmann,
- Ludwig Capellus,
- Johann Buxtorf,
- Matthias Bernegger,
- Johann Heinrich Hottinger,
- Thomas Stanlejus,
- Peter Lambecius,
- August Buchner,
- Matthias Wasmuth,
- Carl du Fresne,
- Johann Lightfoot,
- Wilhelm Schickard,
- Erasmus Schmidt,
- Johann Barclajus,
- Salomon Glaßius,
- Olaus Horrichius,
- Christoph Cellarius;
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7) |
Juristen, als |
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8) |
Mediciner, als |
|
- Gabriel Naudäus,
- Robert Flüdd,
- Thomas Willis,
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{Sp. 1499|S. 763} |
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- Daniel Sennert,
- Andreas Rivinus,
- Christian Lange,
- Hieronymus Welsch,
- Johann Daniel Major,
- Michael Eltmüller,
- Paul Ammann,
- Johann Jacob Waldschmidt,
- u.a.m.
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9) |
Mathematici, als |
|
- Erhard Weigel,
- Johann Kepler,
- Johann Christoph Sturm,
- Tschirnhausen,
- Christian Hugen,
- Athanasius Kircher;
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und |
10) |
Poeten, als |
|
- Martin Opitz,
- Lohenstein,
- Hofmannswaldau,
- Johann Owenus,
- Caspar Barläus.¶
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