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Text |
Quellenangaben |
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Metaphysick, die Haupt-Wissenschafft,
Lat.
Metaphysica, dieses
Wort, welches einen
gewissen Theil der Theoretischen
Philosophie
andeutet, ist von den
Philosophen der alten,
mittlern und neuern
Zeiten in
verschiedenem
Verstand
gebraucht worden, und kan deswegen
nicht überhaupt
erklärt werden. |
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Beym Aristotele findet man solches nicht,
sondern ist von Theophrasto oder Andronico
Rhodio, wie man insgemein dafür hält, bey
Gelegenheit seiner
Bücher
ton meta ta Physika
eingeführet worden. |
Dreier Disp. 3. in prim. phil.
… |
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welche Bücher füglich in drey
Theile, als in
protheōrian, theōrian und epitheōrian mögen
getheilet werden. |
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In dem ersten wird von den allergemeinen
Kunst-Wörtern, in dem andern von den edelsten
Substantzen,
GOTT und den Engeln, und in dem
dritten von beyden zugleich Wiederholungs-weise
gehandelt. |
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Es kan dieses Wort einen doppelten
Verstand |
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{Sp. 1259|S. 637} |
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haben, weil das Wort meta entweder über,
weil sie von solchen
Sachen handelt, so noch
über die natürlichen Dinge sind, oder nach
bedeute, weil diese
Wissenschafft nach der
Physick oder Natur-Lehre erfunden worden. |
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Aristoteles hatte mit seinen Metaphysischen
Büchern ein gantz ander Absehen, als man
nachgehends damit gehabt, er trug darinnen
vornemlich die Geister-Lehre vor, und nennte die
Metaphysick scientiam entis quatenus
ens, |
lib. 4. cap. 1.
metaph. |
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wodurch er das erste
Wesen, oder die erste
Substantz, nemlich GOtt, verstunde, daher es
auch kam, daß die Metaphysick |
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lib. 4. metaph. … |
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- protē philosophia, die erste oder vornehmste
Philosophie,
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lib. 4. metaph. … |
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lib. 1. … |
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- ingleichen die Theologie,
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lib. 6. … |
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genennet wurde. |
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Es war die Metaphysick nichts anders, als die Lehre von der
natürlichen
Erkänntniß GOttes, in
deren Eingang die Abhandlung vom Wesen und
dessen
Eigenschafften überhaupt fürkam, war
auch schon unter den Philosophen vor Aristotelis
Zeiten bekannt, da man sich durch die
Erkänntniß
der natürlichen Dinge, auf was höhers, heiligers
und herrlichers leiten, und sich also durch die
Beschaulichkeit zu der Thätlichkeit, durch die
Geschöpffe zum Schöpffer, durch die
Natur zu
den übernatürlichen Herrlichkeiten erwecken
liesse. |
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Zu den Zeiten der Schul-Lehrer verlohr die
Metaphysick von ihrem ersten
Wesen so viel, daß
sie nichts, als die ehemalige blosse protheōrian
des Aristotelis in sich begriffe, und sich in ein
elendes Wörter-Buch verwandeln muste. Diese
scholastische Metaphysick ist ein philosophisches
Lexicon dunckler Kunst-Wörter, vor diejenigen, die
lieber dunckel als deutlich
reden
wollen, und
bestehet aus vielen unnützen Abstractionen, die
an und vor sich nicht den geringsten
Nutzen
schaffen. |
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Inzwischen haben sich die metaphysischen
Kunst-Wörter in alle Facultäten eingeschlichen,
daß man sie nunmehro nicht wohl entbehren kan,
und dürffte sonderlich ein Theologus in Lesung
vieler theologischen
Bücher schlecht zurecht
kommen, wenn er nicht diese scholastische
Sprache verstünde, wie denn auch der Methodus
caussarum in vielen juristischen Büchern
gebraucht worden. |
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Der
Herr Thomasius
meynet, daß diese
Metaphysick einem beflissenen der
Rechten
wenig helffe, und wo sie aufhöre, da fange sich
die ketzermacherische und Zanck-Theologie
an, |
in den cautel. circa
praecognita jurispr. … |
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nebst dem Lange in seiner Medicina mentis
… ebenfalls gar übel auf sie zu
sprechen; und
obschon die meisten der neuern Philosophen
erkannt, daß gar viele unnütze und
abgeschmackte Sachen darinnen stecken; so
haben sie solche doch in Ansehung der vielen
Bücher, darinnen dergleichen fürkommen, nicht
gäntzlich vor unnöthig ausgeben können. |
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Die
Schrifften, die hieher gehören, sind fast
unzehlig, davon man in des |
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- Spachii nomencl. …
- Bolduani bibl. phil. …
- Draudii bibl. classic. …
- Gesners pandect. …
- Lipenii bibl. philos. …
- Morhofs polyhistore …
-
Struvens
bibl. philos. …
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Nachricht findet. |
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Unter andern können darinnen dienen |
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- Scheibler in
opere metaphysico;
- Velthem in
metaphysic.
- Hebenstreit in philos. prima.
-
Donati in
metaphysic. usuali,
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welche beyde letztere als gute Hand-Bücher,
wenn man die alte Metaphysick erlernen will, zu
recommendiren sind. |
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In den neuern Zeiten, da unterschiedene
philosophische |
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{Sp. 1260} |
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Reformationen gewesen, hat das
Wort
Metaphysick auch verschiedene Zufälle erdulten
müssen. Viele begriffen darunter die Lehre von
dem
Wesen, oder von dem
Ente und dessen
Eigenschafften, und sonderten die natürliche
Theologie davon ab, und verwiesen sie in eine
neue Disciplin, welche sie die Pnevmatick, oder
Geister-Lehre nennen. Andere haben sie
Ontologie, ingleichen Ontosophie geheissen, und
gleichfalls die Geister-Lehre davon
getrennet.
Noch andere haben die natürliche Religion hieher
gezogen, und einige
verstehen hierunter eine
Wissenschafft des allgemeinen Wesens aller
Dinge und deren Haupt-Unterschied des
Geistes
und der
Materie, und halten dafür, daß sie eine
Erkänntniß des Wesens, des Geistes und der
Materie könte
genennet werden, wie dieses alles
aus der Historie der Metaphysick unten mit
mehrern zu ersehen. |
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Rüdiger in
institut. erud. … verstehet durch
die Metaphysick diejenige Lehre, welche von den
ersten
Principiis der Disciplinen solche Sachen
fürtrage, die ausser denen selbstständigen
natürlichen Principiis von ihnen konten angegeben
werden, um sowol von jenen Principiis selbst, als
von
GOtt recht zu
disputiren. Er
theilet sie in die
Ontologie, die von den erschaffenen Principiis
handelt, und in die Metaphysick im engern
Verstand, oder in die natürliche Theologie. |
Man lese hier
Clerici
Vorrede
zu seiner Ontologie, und Joh. Christ. Langens
diss.
de doctrinae metaphys. … nach; ingleichen was
Buddeus in observationibus in elementa
philosoph. instrumental. … angeführet. |
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Christian
Wolff hat noch einen gantz neuen
Theil hinzu gesetzet, welchen er die allgemeine
Welt-Lehre (Cosmologiam universalem) nennet.
Und solchemnach ist ihm die Metaphysick eine
Wissenschafft von GOtt, der
Welt und der
Seele
des Menschen, auch allen Dingen überhaupt; und
bestehet aus vier Theilen, die da sind: |
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1) Die Grund-Wissenschafft oder
Ontologie, |
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2) die allgemeine Welt-Lehre oder
Cosmologie, |
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3) die Seelen-Lehre oder Psychologie, und
denn |
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4) die natürlicher GOttes-Gelahrheit. |
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Wenn man aber zum voraus setzet, daß das
Licht der Natur auch etwas von mittlern
Geistern
zwischen GOtt und der Seele
wisse; so sind diese
Theile nicht hinlänglich. Solchemnach könnte die
Metaphysick am besten
erkläret werden, daß sie
sey eine Wissenschafft der Dinge überhaupt, als
ins besondere der Welt an und vor sich betrachtet,
und der Geister. |
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Nach dieser Erklärung ist die Metaphysick
oder Haupt-Wissenschafft
einzutheilen in die
allgemeine und in die besondere. Jene betrachtet
die
Dinge überhaupt, entweder ohne auf ihre
Verknüpffung unter einander nach den
End- und
würckenden Ursachen zu sehen, oder aber in
ihrer gedachten Verknüpffung. Der erstere Theil,
welcher die Dinge als Dinge ohne ihren
Zusammenhang unter einander betrachtet, heisset
die Grund-Wissenschafft oder Ontologie; siehe
Ontologie. Der andere Theil aber, welcher die
Dinge überhaupt in ihrer Verknüpffung betrachtet,
ist die allgemeine Welt-Lehre (Cosmologia
universalis) siehe Welt-Lehre (Allgemeine.) |
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Die besondere Metaphysick hat nur allein mit
denen Geistern zu
thun, dahero sie den
Namen
der Geister-Lehre oder Pnevmatick hat; siehe
Pnevmatick. |
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Diese nun handelt theils von dem
Wesen
eines
Geistes überhaupt, theils von den
verschiedenen
Arten der Geister ins besondere.
Solchemnach ist sie |
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{Sp. 1261|S. 638} |
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entweder die allgemeine, das ist, die von dem Geiste überhaupt handelt, und
die besondere, welche aus drey Theilen bestehet, als |
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1) |
aus der natürlichen
Theologie, oder der aus der
Vernunfft entlehnten
Lehre von
GOTT, |
2) |
Dämonologie, oder der
Lehre von den mittleren
Geistern, welche die
Engel
genennet werden, und |
3) |
Psychologie oder
Seelen-Lehre. |
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Von diesen
Theilen
der Metaphysick wird in besondern
Artickeln
ein mehrers beygebracht. Hier theilen wir noch die
Eintheilung
der Metaphysick in einer Tabelle mit. Die Metaphysick ist entweder die |
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allgemeine, universalis,
deren Theile sind |
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1. |
Die Ontologie oder
Grund-Wissenschafft |
2. |
Die Cosmologie oder allgemeine
Welt-Lehre |
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besondere, particularis,
oder die Pnevmatick, das ist, die Geister-Lehre. Auch
diese ist entweder die |
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allgemeine, universalis |
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besondere, particularis,
welche aus drey Theilen bestehet, aus der |
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1. |
Natürlichen Gottes-Gelahrheit,
Theologia naturali, |
2. |
Dämonologie oder Engel-Lehre, |
3. |
Psychologie oder Seelen-Lehre. |
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Endlich müssen wir auch noch die
Historie
der Haupt-Wissenschafft mitnehmen. Vor CHristi
Geburt können wir nur von den alten Griechen
etwas
sagen, man
wolte denn auch hier die
Historie der natürlichen Theologie völlig
ausführen, so aber hieher ins besondere nicht
gehöret. |
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Vor dem Aristotele war die Metaphysick bey
den
Philosophen nichts anders, als eine natürliche
Theologie. Aristoteles aber ist eigentlich der
Urheber der Disciplin, die man vornemlich so
lange
Zeit die Metaphysick
genennet hat. Sein
Werck, so er hierinnen
geschrieben hat, ist sehr
verwirret gerathen, ob er wol dabey seinen
subtilen
Verstand sehen lassen. |
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Das
Wort Metaphysick kommt von dem
Aristotele nicht her; sondern ist bey Gelegenheit
seiner vierzehn
Bücher
ton meta ta physika
entstanden. Es
theilet sich dieses Werck in drey
Theile. |
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- Der erste ist protheōria, worinnen die
allgemeinsten Kunst-Wörter
erkläret werden:
- Der
andere ist theōria, in welcher er von
GOtt und den
Geistern, als den edelsten
Substantzen handelt,
- und der dritte ist gleichsam epitheōria, in welchem
er dasjenige, was er in den beyden erstern
gesagt, wiederholet und nochmahls
vorträget.
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Weil Aristoteles darinnen von GOtt gehandelt,
als dem vornehmsten
Objecto, damit ein
Philosophe kan beschäfftiget seyn, so ist dieses
die
Ursache, warum er die Metaphysick genennet,
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- entweder schlechterdings die
Philosophie:
- oder die
Weisheit;
- oder die Theologie;
- oder
primam philosophiam, welches soviel ist, als die
vornehmste und edelste Philosophie.
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Von den Alten haben Auslegungen darüber
verfertiget. |
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- Joh. Philoponus,
- Alexander Aphrodisiensis,
- Themistius.
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Man lese Fabricium in
Bibliotheca graeca … und Stanley in histor. philos.
… |
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Vor CHristi Geburt wissen wir keinen mehr
anzuführen. Denn unter den Griechen waren die
übrigen Secten darum |
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{Sp. 1262} |
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unbekümmert, ob sie wol von
GOtt, von der
Vorsehung, von dem Ursprunge der Welt und von
den Geistern philosophiret haben. |
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Plato philosophirte noch am besten von GOtt,
indem er ihn und die
Materie von einander
absonderte, und ihm in Hervorbringung der
Welt
seine Freyheit
liesse. |
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Aristoteles
sagte, die Welt sey von Ewigkeit;
meynte aber, die Vorsehung erstrecke sich nicht
auf die
Dinge, welche unter dem Mond wären.
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Die Stoicker waren noch schlimmer, indem
sie GOtt und die Materie in eins mischten, und
Epicurus konnte sich bereden, daß die Welt von
Ewigkeit von ohngefehr entstanden, und GOtt sich
um nichts bekümmere. |
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Dieses ist der kurtze
Begriff von der
natürlichen Theologie der alten Griechen. Denn
das Haupt-Werck kommet darauf an, was sie sich
vor einen Begriff von dem Ursprung der Welt
gemacht, worauf sich die
natürliche
Erkänntniß
GOttes vornemlich
gründet. |
Deutlich stellt diese
Sache
Jacob Thomasius für de Stoica mundi exustione
... |
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Bey den alten Römern legte man sich nicht
auf metaphysische Abstractiones, weil man sahe,
daß man sie nicht zu der Oratorie und zu dem
Advociren brauchen könte. In Ansehung der
Theologie könnte man den Cicero hieher rechnen,
und untersuchen, wie weit sich seine Theologie
und Religion erstrecket habe. Es sind einige
Disputationes von der Theologie des
Cicero
herauskommen, dergleichen man auch von
etlichen andern
Philosophen, als von dem
Plato
und Aristoteles hat, die der
Herr Fabricius in
Syllabo Scriptorum … angeführet hat. |
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Nach CHristi Geburt müssen wir gleich auf
die
Zeiten der Scholasticorum oder Schul-Lehrer
kommen, die sich vornehmlich auf die
Metaphysick legen wolten: aber in der
That, wie
bey ihrer gantzen
Philosophie, also auch hier,
unglücklich waren, und verursachten, daß
nachgehends die Metaphysick allzu verhaßt
wurde: Sie begiengen bey der Metaphysick
unterschiedene Fehler; denn |
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1) |
machten sie daraus ein
blosses Wörter-Buch, und sonderten dasjenige,
was Aristoteles von GOTT und den Geistern
gelehret, ab, und blieben also nur bey der Lehre
von der allergemeinsten Kunst-Wörtern; aus dem
andern aber machten sie besondere Disciplinen,
die natürliche Theologie und die Pnevmatick.
Doch dieses hätte an sich nichts zu sagen gehabt,
wenn sie nur |
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2) |
diesen Punct reell, und
nicht bloß grammatisch abgehandelt hätten. An
statt daß sie die allgemeinen
Begriffe der
Dinge
selbst hätten
erklären sollen, so hielten sie sich
bey den
Wörtern auf; worzu |
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3) |
kam, daß sie in ihren
Abstractionen all zu weit giengen, und solche
Abstracta machen wolten, die in der That nur aus
leeren Wörtern bestunden, und weil ohnedem
damals die Barbarey in der
Lateinischen Sprache
eingefallen war, so brachten diese Leute eine
recht grauerliche metaphysische
Sprache zuwege.
Denn wer solte sich nicht
fürchten, wenn er die
Haecceitates, Quidditates, Passionabilitates,
Praesentialitates u.d.g. vor sich siehet. |
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Peter Fonseca und Franciscus Svarez werden von ihnen als zwey grosse
Männer
angesehen: eben diese sind die zwey
berühmtesten von den scholastischen
Metaphysicis. Fonseca hat die
Bücher des
Aristotelis von der Metaphysick in das Lateinische
gebracht, und Auslegungen darüber verfertiget,
welche 1590 herauskamen. Von dem Svarez
haben wir unter andern Metaphysicas
disputationes, die 1614 in |
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{Sp. 1263|S. 639} |
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zwey Folianten gedruckt. |
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Es sind noch andere, als Thomas Aquinas,
Scotus und mehrere, von denen wir schon oben
geredet, und gewiesen, wo man weiter von ihnen
nachlesen kan. |
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Zu den neuern
Zeiten sind die Metaphysici
von unterschiedener
Art. Denn einige sind in den
meisten Stücken den Scholasticis gefolget, von
welcher Sorte viele metaphysische Bücher
vorhanden, die unter andern folgende
herausgegeben haben, als: |
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1) |
Clemens Timplerus, von
welchem ein Systema methodicum metaphysicae 1604 herausgekommen, wiewohl er sich nicht
Sclavisch weder an den Aristotelem, noch an den
Scholasticos gebunden, und bisweilen seinem
Kopff gefolget. |
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2) |
Christoph Scheibler, von
dem ein Opus metaphysicum in zwey Büchern
vorhanden, so zum erstenmal 1617, und zum
andernmal 1636 gedruckt worden, sich auch unter
seinen Operibus philosophicis, die 1658
herauskommen, befinden. Man siehet daraus, daß
er die Scholasticos fleißig gelesen, und ist zu
seiner Zeit als ein grosser
Mann angesehen
worden, daß man auch seine
Schrifften in
Engeland nachgedruckt, welches so leicht ietzo
nicht geschehen dürffte. |
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3) |
Daniel Stahl, der
herausgegeben Canones metaphysicos 1635;
Regulas philosophicas 1635. 1641. die er mit
Exempeln zu erläutern, und mit
Distinctionen zu
befestigen gesucht; Institutiones metaphysicas 1650, und Compendium metaphysicum,
welches
nebst den andern zum öfftern gedrucket
worden. |
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4) |
Johann Scharff, der eine
Metaphysicam exemplarem 1659, und Theoriam
transcendentalis Metaphysicae 1629
geschrieben,
und sich vor andern damit bekannt gemacht
hat. |
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5) |
Johann Christoph
Hundshagen, der eine Palaestram disputatoriam
metaphysicam herausgegeben, die recht
scholastisch aussiehet; gleichwie auch |
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6) |
Valentin Velthems Metaphysica aus den rechten Quellen der
Scholasticorum geflossen, und über diß so starck
gerathen, daß man endlich seinen Appetit stillen
kan. |
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Es sind noch viele andre
Bücher von solchem
Schrot und Korn vorhanden, darunter vor andern
Christian Donati Metaphysica usualis deutlich
geschrieben, dazu man auch gewisser massen
die meisten
philosophischen Lexica rechnen muß,
weil man darinnen fast nichts anders gethan, als
die metaphysicalischen
Wörter erkläret. |
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So können auch diejenigen, so Metaphysicas
theologias geschrieben, hier ihren Platz haben,
indem sie fast weiter nichts gethan, als daß sie die
Scholastischen Terminos auf Theologische
Materien gedeutet, und ihren
Nutzen darinnen
zeigen
wollen, dergleichen sind |
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- Conr. Dieter. Kochs Metaphysica exemplis
theologicis illustrata 1711.
- Just Wessel Rumpäi Institutiones metaphysicae sacrae
1712.
- nebst
andern, welche Pfaff in Introduct. in historiam
theologiae literariam … erzehlet:
- wie denn auch
Hartungii Metaphysica Juridica heraus ist.
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Andere haben sich angelegen seyn lassen,
die Metaphysick vornemlich aus den eigentlichen
Schrifften des
Aristotelis wieder in das reine zu
bringen, welches vor andern Ernst Sonerus und
Christian Dreyer gethan haben, deren Schrifften
nicht ohne Nutzen können gelesen werden. Ernst
Sonerus war einer von den berühmten
Aristotelischen Philosophen zu Altorf, er hat einen
Commentarium in libros XII. metaphysicos
Aristotelis verfertiget, den Joh. Paul |
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{Sp. 1264} |
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Felwinger herausgegeben. Von dem nicht
weniger bekannten Christian Dreyer ist ein
Werck
herausgekommen, so den
Titul führet:
Sapientia
seu philosophia prima … 1644.. |
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Haben gleich die Lehr-Sätze, die man
darinnen erkläret und behauptet, nicht allezeit ihre
Richtigkeit: oder führen an sich keinen
sonderlichen
Nutzen bey sich; so geben doch
überhaupt die Schrifften der ächten
Aristotelicorum in der philosophischen Historie ein
grosses Licht. Gewisser massen kan man auch
hieher Jacob Thomasii erotemata metaphysica,
und Joh. Paul Hebenstreits philosophiam primam
… rechnen. |
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Zwischen diesen beyden jetzt berührten
Classen kan man die dritte setzen, welche
diejenigen in sich begreifft, die in ihren
Metaphysicken zwar nur die Terminos erkläret,
iedoch so, daß sie das unnütze Scholastische
Zeug weggelassen; sich auch nicht
schlechterdings an den Aristotelem gehalten
haben: als |
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1) |
Joh. Clauberg hat eine
Ontosophiam novam
geschrieben, die nicht nur
mit Noten erläutert, nebst der Logica contracta Joh. Henr. Svicerus
1694 herausgegeben,
sondern sie stehet auch in seinen Operibus
philosophicis die 1691 gedruckt sind, und ist zu
mercken, daß er sie hin und wieder aus der
Deutschen Sprache erläutert hat. |
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2) |
Joh. Clericus hat seine
Ontologie, wie sie ebenfalls in seinen Operibus
philosophicis anzutreffen, sehr deutlich
abgefasset; nur daß er ein und das andere nach
seinen Grund-Sätzen der Religion einfliessen
lassen, als wenn er auf die
Materie von der
Daurung in Ansehung
GOttes kommt. |
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|
Wie diese die Metaphysick von den
Scholastischen Unreinigkeiten zu säubern
gesucht, auch überhaupt die Scholastische
Metaphysick einen grossen Stoß durch die
Ramisten und Cartesianer bekommen, also sind
auch verschiedene eintzelne
Personen darauf
übel zu
sprechen gewesen, als: |
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1) |
Heinr. Cornel. Agrippa
urtheilet in seinem
Buche
de incertitudine et
vanitate scientiarum …, daß so viele unnütze
Zänckereyen, Wort-Gezäncke,
atheistische
Principia unter denen
Gelehrten entstanden,
daran wäre die Scholastische Metaphysick
Schuld, worinnen man ihm nicht schlechterdings
unrecht geben kan. |
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|
|
2) |
Joh. Balth. Schuppius
ziehet die Metaphysick, so ferne man sie als eine
Königin der
Wissenschafften verehren solte, in
dem unterrichtenden Studenten … seiner
lehrreichen
Schrifften gar höhnisch auf. |
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3) |
Johann Becher
schreibet
in seiner Psychosophia ... Die Metaphysick hat
viele böses in die
Welt gebracht, und der
Menschen
Gedancken in dieser Art von
philosophiren so verwirret, daß von
GOtt der
Seelen und andern
geistl.
Entien sehr verkehrte
Meynungen an den
Tag gekommen, und viele
unnöthige
Sachen anders Licht gebracht, welche
besser wäre, nicht
gewust zu seyn. |
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|
|
4) |
Christian Thomasius, von
welchem bekannt genung, wie er überhaupt sowol
wider die Aristotelische und Scholastische
Philosophie, als auch insonderheit wider die
Metaphysick
geredet und
geschrieben hat, davon
man unter andern seine Introduct. in philos.
aulicam … die Monats-Gespräche hin und wieder,
und die Cautelas praecognita jurisprudentiae …
lesen kan. Er hat sonst eine Confessionem suae
doctrinae geschrieben, und darinnen gehandelt de
ente, de triplici |
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{Sp. 1265|S. 640} |
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5) |
Realis de Vienna, oder
wie er eigentlich heisset, Gabriel Wagner, dawider
eingewendet, findet man in seinen Discursibus et
dubiis in Christiani Thomasii introduct. in
philosophiam aulicam ... |
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6) |
Joachim Lange hat die
Metaphysick in der Medicina mentis … als unnütz
und zum
Theil ungegründet verworffen. |
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|
Der bekannte Zeidler hat die
Lateinische
Metaphysick durch die Deutsche Ubersetzung,
und in der vorgesetzten Vorrede nur lächerlich zu
machen gesucht: anderer
Urtheile
zugeschweigen, die man prüffen, und sich selbst
so dabey aufzuführen hat, daß man der
Sache
nicht zu viel
thue, worinnen es manche versehen.
Denn das unnütze
Gezäncke, so vielmals,
sonderlich unter den Theologen fürgefallen, kan
man nicht allein der Metaphysick Schuld geben,
welche wohl bisweilen ein Anlaß gewesen; die
eigentliche
Ursache aber hat in den
Menschen
selbst gelegen, die sich auch würden gezancket
haben, wenn gleich keine Metaphysick in der
Welt
gewesen wäre. |
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Man kan den
Nutzen der Scholastischen
Metaphysick auf zweyerley Art erwegen. An sich
nutzet sie nichts, weil man keinen
Grund darinnen
findet, da durch sie mit der
Erkänntniß der
Wahrheit
verknüpffet sey, man wolte denn auf
einzelne Anmerckungen der Scholasticorum
sehen, die nicht schlechterdings vor unnütz
auszugeben. Erwegt man sie aber in der Absicht,
daß man
Bücher, darinnen diese Metaphysische
Sprache
gebraucht worden,
verstehen will, so hat
sie in dieser Absicht ihren Nutzen, und thun zumal
Studiosi der Theologie so
übel nicht, wenn sie sich
eine solche Metaphysick bekannt machen. |
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Nun kommen wir auf diejenigen, welche nicht
so wohl eine
Verbesserung der Scholastischen
Metaphysick vorgenommen, als vielmehr diese
Disciplin in eine gantz neue
Form zu bringen
gesucht. Das
Wesen einer Disciplin beruhet in
dem
Objecto, davon gehandelt wird, weswegen
die neuen Einrichtungen der Metaphysick
vornemlich darauf ankommen, daß man andere
Materien, als bisher
gewöhnlich gewesen,
abgehandelt. Es ist dieses auf mancherley Weise
geschehen, und man hat bald dieses, bald jenes
darunter begreiffen wollen. |
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Unter den Spaniern hat Joh. Coramuel von
Lobkowitz schlechte
Ehre mit seinem
Metaphysischen
Werck eingeleget, welches den
Titul führet:
leptotaton, oder opus de nova dialecto
metaphysica 1681 in Fol. Er will darinnen den
Metaphysicis lehren, wie sie ihre Terminos auf
eine subtilere, kürtzere und künstlichere Art
aussprechen solten, als bishero geschehen. Er
schlägt vor, man solte nebst dem alten Verbo sum
noch einige andere Verba gelten lassen, und z.E.
sagen,
sam, sem, sim, som, sum, da denn das
sam essentiam rei: das sem die existentiam: das
sim habere aeternitatem simultaneam: das som
habere actum physicum, und das sum habere
aliquam durationem bedeuten soll. Und damit es
nicht etwa an
Worten fehle, hat er weiter
vorgeschlagen, man solte von den ietzt
angeführten noch andere machen, z.E. samo,
semo, simo, somo, sumo, welche alle mit einander
eine Activam und Transitivam significationem haben. Solche Abentheuerliche
Dinge hält diese
Metaphysick in sich, daher man wohl unrecht |
|
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{Sp. 1266} |
|
|
thut, wenn man diesen
Mann wolte unter
diejenigen setzen, welche diese Disciplin
verbessert, |
siehe Rechenberg in disp. de
ineptiis clericorum Romanorum … und Paschium de inventis nov-antiq.
.. |
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Von den Engeländern haben sich um eine
bessere Einrichtung der Metaphysick
bekümmert |
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1) |
Baco de Verulamio,
welcher de dignitate et augment. scientiarum …
den Vorschlag thut, man solte die scholast.
Metaphysick, als eine unnütze Grillenfängerey bey
Seite setzen, und an deren Stelle eine solche
anweisen, welche die
Eigenschafften der
natürlichen Dinge, z.E. sofern etwas kalt, oder
warm, schwer oder leicht sey,
erklären, und ihre
Absichten untersuchen. |
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2) |
Heinr. Morus, welcher
enchiridion metaphysicum, oder eine succinctam
et luculentam dissertationem de rebus incorporeis
geschrieben, so besonders 1674 herauskommen,
und nachgehends unter seinen
Wercken gedruckt
worden. Er ist darinnen auf die
Meynung verfallen,
daß der
Raum
GOtt selbst sey; die eigentliche
Absicht aber geht dahin, daß er aus dem
Seyn der
cörperlichen Dinge das Seyn der uncörperlichen
weisen will. |
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3) |
Thomas Hobbesius,
welcher der Scholastischen Metaphysick sehr
zuwider war, und hat part. 2. sect. 1. elementor.
philosphic. eine solche philosophia primam
vorgetragen, daß er darinnen von dem
Ort und der
Zeit, vom
Cörper und dem Accidente: von der
Ursache und dem
Effect: von der
Macht und der
Würckung handelt. |
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Von den Italiänern führen wird den Thomam
Campanellam an, welcher geschrieben universalis
philosophiae seu metaphysicarum rerum juxta
propria dogmata partes tres, davon er in dem
Syntagmate de libris propriis … Nachricht
giebet. |
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Die Frantzosen betreffend, so hat Cartesius meditationes de philosophia prima
geschrieben,
und darinnen von denjenigen
Sachen gehandelt,
darüber noch ein
Zweiffel entstehen kan, als von
der Natur der
menschlichen
Seelen: von der
Existentz GOttes: von dem
Wahren und
Falschen:
von dem
Wesen der materiellen Dinge und dem
wahren
Unterscheid der Seelen, von dem Cörper.
Es sind ihm verschiedene Einwürffe gemacht
worden, die nebst den Beantwortungen in seinen
Wercken zu finden. |
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Die
Deutschen haben es auch hierinnen an
ihrem
Fleiß nicht
ermangeln lassen, wiewol sie es
auf mancherley Art angefangen. Wir haben von
verschieden Metaphysische
Schrifften, als |
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I.) |
Von dem Eilhard Lubino; doch stehet es dahin, ob man diesen
Eilhard
Lubino mit
Recht hier anführen kan. Denn er hat
keine Metaphysick, sondern eine Hyper-Metaphysick
geschrieben. Der
Titel heist:
phosphorus de prima causa …1596 worinnen er
diese
Meynungen
beweisen
wollen: Es wären
zwey zugleich ewige Anfänge,
GOtt und Nichts:
da denn GOtt der Anfang des
Guten: das nichts
hingegen der Anfang des
bösen sey. Die Sünde
sey nichts anders als eine
Neigung zu diesem
Nichts. Hierüber ist damals ein Streit entstanden,
der aber mehr in die Theologie als
Philosophie
gehöret. |
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II.) |
Abraham Calov, bey
welchem wir erinnern, daß man in dem vorigen
Jahrhundert die Noologie und Gnostologie zu
besondern Disciplinen machen wollen, davon
jene zuerst Georg Gutkius, diese aber Abrah.
Calov aufgebracht hat, welche er in seinen 1650
herausgegebenen Philos. Schrifften drucken
lassen. Es entstund |
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{Sp. 1267|S. 641} |
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darüber ein Streit, ob man
sie vor besondere Disciplinen halten solte? |
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davon man Melchior Zeidlers Discursum philos. de noologia …1662 lesen kan.
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III.) |
Erhard Weigel hat 1673
einen Abriß von einer Metaphysica pansophia, oder pantologia drucken lassen. Er handelt
darinnen nicht nur von den Entibus naturalibus, sondern auch
moralibus, civilibus und
notionalibus, und verfähret darinnen nach
mathematischer und Euclideischer
Methode. Es
ist eine sehr gute Erinnerung, die er wegen der
moralischen Entium gemacht, die man gar wohl in
der Metaphysick abhandeln könte, wodurch man
sie noch
nützlicher machte, daß sie nicht nur in
der Physick, sondern auch in der Moral als ein
Instrument zu brauchen wäre.
Pufendorff hat
diese
Materie ausgeführet, indem er gleich in dem ersten
Capitel des ersten
Buchs de jure naturae et
gentium gehandelt de origine et varietate entium
moralium. |
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IV.) |
Nicolaus Taurellus war zu
seiner
Zeit ein
geschickter Metaphysicus, und hat
sich nicht nur durch das Buch, so er triumphum
philosophiae
nennet, sondern auch durch die 4
Bücher metyphysices universalis de rerum
aeternitate bekannt gemacht, worinnen er sich in
vielen Stücken denen Aristotelicken entgegen
gesetzet. |
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V.) |
Christian Thomasius, von
dessen Metaphysick ist schon oben gedacht. |
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VI.) |
Andreas
Rüdiger hat in
denen Institutionibus eruditionis … die
Metaphysick auch anders einrichten wollen. Er
verstehet dadurch diejenige Lehre, welche von
den ersten
Principiis der Disciplinen solche
Sachen fürtrage, die ausser denen
selbstständigen natürlichen Principiis von ihnen
könten angegeben werden, um sowol von jenen
Principiis selbst, als von
GOtt recht zu
disputiren.
Er
theilet sie in die Ontologie, die von den
erschaffenen Principiis handelt, und in die
Metaphysick im engern
Verstand, oder in die
natürliche Theologie. |
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VII.) |
Joh. Jacob Syrbius gab
1716 Synopsin philosophiae primae heraus,
worauf 1720 die Ausführung in den Institutionibus
philosophiae primae novae und eclecticae folgte,
die aus drey
Theilen bestehen. Der erste wird
Architectonica genannt, und trägt die Grund-Sätze
der
Gelehrsamkeit überhaupt, und insonderheit
der
philosophischen Disciplinen für: Der andere ist
Metaphysica, oder die Philosophia occulta, und
der dritte die Ontologia. |
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VIII.) |
Christian Wolffs
Metaphysick sind die Gedancken von GOtt, der
Welt und der Seele des Menschen, auch allen
Dingen überhaupt, welche durch die bisherige
Streitigkeiten bekannt worden, und nunmehr auch
in
Lateinischer Sprache in etlichen
Bänden auf
das vollständigste erschienen ist, davon in seiner
Lebens-Beschreibung dasjenige, was man in
derselbigen als anstößig und gefährlich
angemercket, die Lehre von den Monaden
betrifft: |
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welche Puncte alle in
besondern
Artickeln angeführet, der Streit
erzehlet, und die
Schrifften, die herauskommen
sind, berühret worden; iedoch aber müssen wir
hier der
Historie der Wolffischen Philosophie
gedencken, welche Carl Günther
Ludovici in drey
Bänden, und noch einem, der
betittelt ist: Neueste
Merckwürdigkeiten der Leibnitz-Wolffischen Welt-Weisheit, herausgegeben hat. Worzu auch seine
Historie der Leibnitzischen Philosophie in 2 |
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{Sp. 1268} |
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Weil wir in der Metaphysick auch die
natürliche Theologie, wenigstens das meiste
davon erklären wollen, so müssen wir auch bey
der angefangenen Historie der Metaphysick das
vornehmste mitnehmen, was zur
Historie der
natürlichen Theologie gehöret. Von den Alten ist
das
nöthigste schon oben berühret, und von den
Scholasticis kan man nichts anführen, das der
Mühe werth sey, indem sie diesen vortrefflichen
Theil der
Philosophie liegen liessen. |
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In dem 15 Jahrhunderte wurde schon einiger
massen der
Grund darzu geleget; doch ist das
meiste in den nachfolgenden
Zeiten geschehen.
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Der erste, der die natürliche Theologie von
dem Scholastischen Staube gereiniget, soll
Raymundus de Sabunde, ein Spanier, gewesen
seyn, welcher fast gegen die Mitte des 15
Jahrhunderts eine Theologiam naturalem geschrieben, die zwar sehr undeutlich, und in
vielen
Dingen nach der scholastischen
Philosophie und Sprache schmecket, welches
man leicht aus der Zeit, da er
gelebet und
geschrieben,
schliessen kan; in Ansehung aber
dessen, was man vorher darinnen
gethan,
billig
einen
Vorzug bekommt. |
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Es hat die
Verbesserung der andern
philosophischen Disciplinen ein grosses
beygetragen, indem sie unter sich eine genaue
Verwandtschafft haben. Denn die
Logick zeigte
die
Grentzen der
Vernunfft: Die Physick, die das
beste Mittel wider die
Atheisterey und den
Aberglauben, gab gleichsam die
Materialien zu
der natürlichen
Erkänntniß GOttes, und die Moral
erklärte insonderheit, wie
GOtt seinen
Willen
geoffenbaret. |
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In den nachfolgenden
Zeiten wurde das
Werck immer besser in das reine gebracht, davon
eine grosse Menge
Schrifften vorhanden sind:
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- einige haben die
gantze natürliche Theologie
systematisch
vorgetragen:
- andere haben nur eine
besondere
Materie daraus abgehandelt:
- andere
haben insonderheit die
Wahrheiten der natürlichen
Theologie wider die Einwürffe der
Atheisten
gerettet:
- Ferner haben einige die Lehre
historisch
erläutert.
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Unter andern, so die natürliche Theologie
systematisch abgehandelt, ist |
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1) |
Stephanus Klotz, dessen
Pnevmatica … zu Rostock herauskommen
ist. |
2) |
Heinr. Scheverlin, von
dem ein Epitome theologiae naturalis, so 1650
herauskommen, vorhanden. |
3) |
Balthasar Cellarius hat ein
Epitomen theologiae philosophicae …
geschrieben, davon die andere Edition zu
Helmstädt 1657 gedruckt: |
4) |
Daniel Clasenius, dessen
Theologia naturalis 1653 zum Vorschein
kam. |
5) |
Johann Adam Osiander,
der seine natürliche Theologie Deum in lumine
naturae repraesentatum
genennet, und selbige
1665 herausgegeben hat. |
6) |
Kilian Rudrauff, dessen
Theologia naturalis zu Giessen 1657
herauskam. |
7) |
Johann Meißner, der auch
eine Theologiam naturalem geschrieben, so 1704
zu Wittenberg wieder aufgeleget wurde, darinnen
er des Petri Lombardi und Thomä Aquinatis
Meynungen untersuchet hat. |
8) |
Johann Wilhelm Jäger,
von dem eine Theologia naturalis …, Tübingen
1684 vorhanden. |
9) |
Johann Andreas Schmidt,
der seine Theologiam naturalem positivam zum
ersten mal 1689 |
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{Sp. 1270|S. 642} |
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drucken lassen, die auch
1707 wieder gedruckt worden. |
10) |
Salomon van Till, der ein
Compendium utriusque Theologiae …
geschrieben. |
11) |
David Martini der 1713 zu
Amsterdam herausgegeben traité de la religion
naturelle, welches
Buch unter allen noch das
beste ist, daß, wenn wir dieses nebst dem
Compendio des van Tills ausnehmen, so haben
die andern noch was scholastisches an sich,
wiewol eines mehr als das andere, welches man
auch bey einigen aus ihren
Titeln gleich sehen
kan. |
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Das schönste Systema der natürlichen
Gottesgelahrheit ist wohl Hrn. Christian Wolffens Theologia naturalis,
in 2 Qvartanten. |
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Ein mehrers von der natürlichen Theologie ist
in den besondern
Artickel zu finden. |
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Zu ietziger
Zeit ist keine vollständige und
richtige
Historie von der Metaphysick vorhanden.
Jacob Thomasius hat den quaestion. metaphys.
eine historiam metaphys. beygefüget, und
Reimmann erzehlet in der histor. literar. der
Deutschen … was die
Deutschen für
metaphysische
Schrifften herausgegeben haben.
Owenus hat in den theologumen. einige Capitel,
die zur Historie der natürlichen Theologie
dienen,
davon auch Buddeus in Isagog. in univers. theol. … verschiedenes angeführet. |
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Die neuesten Historien der Metaphysick
sind |
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1) |
Walchens, in dessen
Einleitung in die Philosophie, und |
2) |
Schmeizels in dessen
Historie der Gelahrheit. |
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Wie denn überhaupt die Schrifften von der Historie der Gelahrheit hiervon
nachzusuchen sind. |
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