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Zedler: Ludi HIS-Data
5028-18-969-3
Titel: Ludi
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 18 Sp. 969
Jahr: 1738
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 18 S. 500
Vorheriger Artikel: St. Ludgerus
Folgender Artikel: Ludias
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Transkribierter griechischer Text der Vorlage

Übersicht

Stichworte Text Quellenangaben
Ludi Ludi, oder Spiele, so hieß man zu Rom eine öffentliche Solennität, welche theils zum Gottesdienst, theils zum Vergnügen des Volcks angestellet ward; denn es wurden keine Ludi gehalten, da man nicht zugleich mit opfferte.  
  Es waren deren so vielerley Art, daß man sie kaum alle zählen kan, und währten manchmahl länger als einen Tag, so daß die meiste Zeit des Jahrs damit zugebracht ward.  
  Nachdem Trajanus den Decebalum überwunden, ließ er dergleichen Ludos 123. Tage nach einander halten. Die dabey aufgewendeten Unkosten sind ebenfalls nicht geringe, und ist unsäglich viel Geld verschwendet worden, da man so grosse Gebäude aufgerichtet, so viel Gladiatores und rare Thiere aus Asia und Africa herbey geschafft, und so weiter.  
  Der Ort, wo man solche hielte, war entweder Circus oder die Amphitheatra; auch wenn Comödien dabey gespielet wurden, die Theatra. Die Personen, so es ausrichteten, waren erstlich die Könige, nach der Zeit unter der Republic die Burgermeister, endlich die Aediles, weil sie aber ex plebe, folglich nicht allezeit vermögend waren, wichtige Summen aufzubringen, so wählte man auch aus den n Patriciis die Aediles curules, welche mehr Geld hatten, sich aber durch dergleichen Bemühung des Volcks Gunst zu wege brachten, mithin zu höhern Ehren-Stellen rückten.  
  Doch wurden auch gewisse Ludi oder Schau-Spiele durch Praetores im Nahmen der Obrigkeit, obschon meist auf ihre eigene Unkosten vorgestellet. Daneben ergriff man allerley andere Gelegenheit solche Spiele zu halten, nur weil man wuste, daß kein gewisser Mittel gebraucht werden könte, sich bey dem Volck beliebt zu machen, und also dessen Stimmen zu versichern; sonderlich bediente man sich dazu des Todes der Eltern, und des Vorwands einer Seits deren Geist zu begütigen, andern Theils aber ihr Gedächtniß zu ehren; da sonst n, eben weil man hierbey den Zweck hatte, des Volcks Gunst zu gewinnen und desto leichter zu denen Ehren- Stellen zu gelangen, denen Privat-Personen, vermöge derer wieder den Ambitum oder Bestrebung nach Ämtern ge-  
  {Sp. 970}  
  gebene Gesetze dergleichen vorzunehmen nicht erlaubt war. Pitiscus.
   
Actiaci Ludi Actiaci, siehe Actium, Tom. I. p. 423.  
   
agonales Ludi agonales, siehe Agonales ludi, Tom. I. p. 806.  
   
Apollinares Ludi Apollinares, siehe Apollinarische Spiele, Tom. II. p. 862.  
   
Augustales Ludi Augustales, siehe Augustalia, Tom. II. p. 2178.  
   
Capitolini Ludi Capitolini, wurden dem Jovi Capitolino zu Ehren angestellet, weil er das Capitolium, als seinen Sitz, beschützet hatte, daß es nicht in der Gallier Hände gerathen, ohnerachtet sie übrigen die gantze Stadt ruiniret hatten.  
  Die Poeten hielten dabey einen Wett-Streit, und lasen ihre Gedichte her.
  • Revius lib. 5. c. 50.
  • Modius de ludis et Spectac I. 2 c. 17.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. T. II. p. 115.
   
Castoris und Pollucis Ludi Castoris und Pollucis, wurden alle Jahr von den längsten und ansehnlichsten Römischen Rittern den 15. Julii gehalten, dabey man mit Kräntzen von Öl-Zweigen auf dem Haupte eine lange Proceßion in schönster Ordnung zu Pferde, von des Martis Tempel an in die Stadt, über den Marckt bis in den Circum hielt.  
  Der Stiffter davon ist der Dictator A. Postumius gewesen, nachdem er nehmlich die Latinos, welche dem vertriebenen Tarquinio beystunden, geschlagen. In welcher Schlacht sich eben Castor und Pollux, in Gestalt zweyer schöner Jünglinge, sollen haben öffentlich, sehen lassen, und vor die Römer gestritten, wie mit mehrern Dionys. Halic. Antiq. Rom. lib. VI. p. 551. erzehlet. Siehe
  • Hospinian. de Orig. Fest. Ethnicor. p. 194.
  • Pitiscus in Lex. Antiq. Rom. Tom. II. p. 115.
   
castrenses Ludi castrenses waren, wenn sich die Soldaten im Felde übten, auch wohl gar mit wilden Thieren fochten, oder sich sonst eine Ergötzlichkeit mit allerhand Exercitiis zu machen suchten, dabey zuweilen Gewinste ausgesetzt wurden.
  • Nardinus Rom. vet. 4. 2.
  • Cellar. ad Curt. V. 2.
  • Panvin. de Lud. Circens. L. 1. c. 24.
  • Modius de Lud. et Spectac. L. 2. c. 24.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 115.
   
Cereales Ludi Cereales, siehe Cerealia, Tom. V. p. 1871.  
   
Circenses Ludi Circenses, siehe unter Circus, Tom. VI. p. 146.  
   
Compitales Ludi Compitales, siehe Compitalia, Tom. VI. p. 871.    
   
Consuales Ludi Consuales, siehe Consualia unter Consus, Tom. VI. p. 1109.  
   
Decennales Ludi Decennales, siehe Decennalia,Tom. VII. p. 315. sq.  
   
Delphici Ludi Delphici, siehe unter Delphi, Tom, VII. p. 468.  
   
equestres Ludi equestres, wurden allemahl den 21. Nov . dem Neptuno equestri in dem Circo gefeyert, wobey insonderheit die Pferde und Esel mit allerhand Kräntzen gezieret wurden, und von aller Arbeit frey waren, weil bemeldter Neptunus die Pferde zuerst herfür gebracht haben solte, die Esel aber sonst mit ihnen zur Arbeit gebraucht wurden, und deswegen auch an ihrer Ehre mit Theil nahmen.
  • Modius de Lud. et Spectac. II. 19.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 117.
  {Sp. 971|S. 501}  
Extraordinarii Ludi Extraordinarii, wurden zu Ehren des Kaysers gehalten; denn wenn er z. E. von einer Kranckheit genesen, oder von einem Feldzuge glücklich wieder in Rom angekommen, stellete er, um dem Volcke eine ergötzende Freude zumachen, Schau-Spiele an.  
   
Florales Ludi Florales, stehe unter Flora, Tom. IX. p. 1271. seq.  
   
funebres Ludi funebres, wurden gehalten, wenn vornehme Personen gestorben, da bisweilen etliche hundert Paar Gladiatores oder Fechter sich mit einander herum schlagen musten, bis einer von ihnen auf dem Platze liegen blieb, weil man in den Gedancken stund, die Seelen der Verstorbenen hätten an Menschen-Blut einen besondern Gefallen. Es währten dieselben bisweilen etliche Tage lang, und die Zuschauer musten dabey in schwartzen Kleidern erscheinen; den Weibes-Personen aber war es nicht erlaubt, dergleichen mit anzusehen.
  • Kirchmann. de Funer. L. 4. c. 8.
  • Meursius de Fun. c. 33.
  • Gutherius de jure man. L. 2. c. 8.
  • Pitiscus in Lex. Antiquitt. Rom. Tom. II. p. 117.
 
   
Gladiatorii Ludi Gladiatorii, siehe Gladiatores, Tom. X. p. 1534.  
   
Histrionum Ludi Histrionum, siehe Histriones, Tom. XIII. p. 286.  
   
Humani Calcinatio Ludi Humani Calcinatio, Hartmanni.
  Es hat zwar Paracelsus eine Zurichtung des Ludi humani hin und wieder angerühmet, an keinem Orte aber eine richtige Methode deren gezelget. Der
  hochberühmte Hartmann aber giebt uns in Praxi p.153 nachstehende:  
  Nehmet pulverisirte Steine so aus des Menschen Leibe geschnitten, oder sonst durch den Urin weggegangen, einen Theil, büchener Kohlen zwey Theil, mischet beydes zusammen, brennet es in einem Schmeltz-Tiegel, welcher oben mit einer Ziegel bedeckt werden muß, in einem Töpffer-Ofen, 24. Stunden lang, da denn der Spiritus derer Kohlen, vermöge des Feuers, die Steine weich machet, die Kohlen aber verzehren sich nicht. Auf die Mixtur giesset siedend heiß Wasser, so wird sich der Stein in ein gelbes Wasser solviren, welches die Farbe von dem stinckenden Schwefel des Steins ist.  
  So von dieser Solution etwas übrig bleibet, so wird es von neuem getrocknet, und mit Beysetzung neuen Schwefels abermahl, wie vor, calciniret. Thut alle Solutiones zusammen, und laßt sie vermittelst der Ausdünstung ein Saltz werden. Nachgehends vermischet alles mit Kohlen-Pulver, und calciniret es hinwiederum. Dieses Calcinatum zerlasset im gemeinen Wasser durchs Aufwallen, damit das reinere Theil nach wiederhohlter Abrauchung ein weisses Saltz werde, und sich crystallisire, wenn es an einen kühlen und feuchten Ort gestellet wird. Dieses vortreflich schöne Saltz vereiniget mit dem besten Spiritu Vini, und destilliret durch öffters cohobiren aus der Retorte, bis das Saltz mit dem Spiritu fast gäntzlich übergehet. Endlich so ziehet den Spiritum Vini im Balneo gelind ab, so bleibet das Oleum ludi humani.  
  Von diesem Öl 3. 6. 10. bis 12. Tropffen in einem beqvemen Vehiculo gegeben, etliche Tage nach einander, des Tages einmahl, eröffnet alle Verstopffungen des gantzen menschlichen Leibes, treibet den Stein, er sitze an  
  {Sp. 972}  
  welchem Orte er immer wolle, in Nieren oder Blasen.  
   
instaurativi Ludi instaurativi geschahen, wenn die Pontifices merckten, daß bey den bereits vollbrachten Ludis was versehen worden, da man denn solche aller angewandte Unkosten ungeacht, gantz wieder vom neuen anfieng, weil man glaubte, die Götter würden, wenn man nicht alles wohl dabey in acht nähme, dadurch mehr erzürnet, als versöhnet.
  • Cicero lib. 1. Divinat. c. 26.
  • Guther. de jure Pontif. L. 3. c. 22.
  • Pitiscus in Lex. Antiquit. Rom. T. II. p. 118.
   
Isthmici Ludi Isthmici, stehe Isthmia, Tom. XIV. p. 1416.  
   
Juvenales Ludi Juvenales, siehe Juvenalia, Tom. XIV. p. 1706.  
   
Latini Ludi Latini, stehe Latinae Feriae, Tom. XVI. p. 903.  
   
ludicri Ludi ludicri, werden die Castrenses und Trojani genannt.  
   
magni Ludi magni, wurden also genannt, well Jupiter, Juno und Minerva, denen sie zu Ehren gefeyert wurden, unter die Deos magnos gehörten.  
  Zu den ersten Zeiten der Republic wurden die Ludi Consuales oder Circenses mit diesem Nahmen belegt. Man wandte dabey alle Kosten dran, so viel nur immer möglich war, daher sie auch aus dieser Absicht diesen Nahmen vielleicht mit erhalten.
  • Ascon. Pedian. in prooem. Verr.
  • Donat. de Urb. Rom. L. 3. c. 14.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 118.
   
Martiales [1] Ludi Martiales, wurden jährlich den 1. Aug. von den Rittern und Comödianten gehalten, weil an demselben Tage des Martis Tempel eingeweihet worden.
  • Modius de ludis et Spectac. Lib. 2. c. 24.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 118.
   
Megalenses Ludi Megalenses, wurden der Göttin Cybele zu Ehren gehalten, welche auch Mater, Dea, Magna, Thea megale, Magna Mater Deûm, ist genennet worden, von welchem letztern Titel die Ludi Megalenses den Nahmen empfangen haben.  
  Den Ursprung dieser Spiele beschreibet Livius L. XXIX. 14. und sind dieselben zu erst von M. Junio Bruto, nachdem man diese Göttin von Peßinus aus Phrygien gehohlet und ihr zu Rom einen Tempel gebauet, angestellet worden. Sie bestunden in Comödien, welche man im Palatio, allwo das Bild der Cybeles aufgehoben und verwahret wurde, spielete, (wie denn auch von dem Terentio einige Comödien besagter Göttin zu Ehren sind gehalten worden,) und gantzer sechs bis acht Tage, im Monat April mit vielen öffentlichen und besondern Solennitäten damit continuirete, auch jederman dabey masquirt erscheinen durffte.  
  Man trug das Bild der Cybeles in Proceßion in der Stadt herum, welches die Vornehmsten der Stadt in kostbaren Kleidern, und mit allerley Music begleiteten. Absonderlich pflegten die Römer an diesen Tagen zu schmausen, welches man nennete:  
  Mutitare, ut uno die apud primum, secundo die apud secundum, et apud tertium tertio die epularentur et convivia haberent.
  • A. Gellius N. A. Lib. II. 24.
  • Cherbury de relig. Gentil. c. 10.
  • Masson in vita Ovidii p. 67.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 118. sq.
  {Sp. 973|S. 502}  
Martiales [2] Ludi Martiales, pflegten dem Kriegs-Gott Marti zu Ehren gefeyret zu werden.  
  Der Ursprung von selbigen ist dem Augusto zuzuschreiben, der dem Marti Vltori, et bis Vltori zwey kostbare Tempel aufrichten ließ; denn da Augustus den Cassium und Brutum, in dem bello Philippensi erschlagen hatte, bauete er dem Marti Vltori einen Tempel. Svet. in Aug. c. XXIX.
  und als er die Parther zu bekriegen gedachte, um den Tod des Crassi zu rächen, welcher von jenen war getödtet worden, diese aber um Frieden und Pardon baten, freuete sich Augustus über diese Begebenheit so sehr, daß er aus Danckbarkeit dem Marti bis Vltori einen neuen Tempel aufführen ließ. Ovid. L. V. Fast. v. 591.
  Es fügte auch eben dieser Kayser die Schau-Spiele bey, welche im Monath May mit Venationibus, und cursu equorum begangen wurden. Suet. in Claud. c. IV.
   
miscelli Ludi miscelli, wurden genannt, bey welchen man an keine gewisse Ordnung gebunden war, sondern nach eines ieden Belieben gladiatores, athletae, musici und dergleichen gebraucht werden konten.
  • Sueton. Calig. c. 20.
  • Gutherius de jure Pontif. L. 3. c. 19.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 119.
   
musici Ludi musici, siehe unter Agon, Tom. I. p. 806.  
   
natalitii Ludi natalitii, wurden an der Kayser Geburts-Tagen gehalten
  • Fr. Modius de Ludis et Spectac. L. 2. c. 22.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom.Tom. II. p. 119.
   
Nemei Ludi Nemei, siehe Nemea.  
   
nouendiales Ludii nouendiales wurden den Verstorbenen zu Ehren neun Tage, oder den neunten Tag nach dem Tode bey dem Grabe gehalten. Die Zuschauer musten dabey in schwartzer Kleidung erscheinen.
  • Gutherius de jure man. L. 2. c. 9.
  • Meursius de Fun. c. 33.
  • Pitiscus in Lex. Antiq. Rom. Tom. Il. p. 119.
   
Olympici Ludi Olympici, siehe Olympische Spiele.  
   
Osci Ludi Osci, sind eben so viel, als die Atellanae, davon unter Atella, Tom. II. p. 2001.  
   
Palatini Ludi Palatini, wurden also genannt, weil der Kayser Augustus, nachdem er das Römische Reich völlig unter seine Bothmäßigkeit gebracht, dieselben auf dem Monte Palatino dem Julio Caesari zu Ehren acht Tage feyerte.
  • Turneb. Advers. L. 1. c. 16.
  • Fr. Modius de Ludis et Spectac. L. 2. c. 22.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. T. lI. p. 119.
   
piscatorii Ludi piscatorii, wurden im Monath Jun. von dem Praetore Vrbano vor die Fischer an der Tiber gehalten.
  • Tomasinus de Donar. c. 33.
  • Laurentius Polymath. L. 4. Synops. 4.
  • Pitiscus in Lex. Antiq. Rom. Tom. II. p. 119.
   
plebeji Ludi plebeji sind, die entweder nach Verjagung der Könige wegen des Volcks Freyheit, oder Aussöhnung mit dem Rath, nachdem es auf den Montem Auentinum gewichen, von den Aedilibus plebis jährlich den 15. Novembr. in der Absicht gehalten worden, damit die Götter das Volck bey ihrer Freyheit erhalten möchten. Dabey wurde dem Volck eine Mahlzeit gegeben.
  • Fr. Modius de Lud. et Spectac. L. II. c. 26.
  • Rosin. Antiqq. Rom. L. 5. c. 20.
  • Pitiscus in Lex. Antiq. Rom. Tom. II. p. 120.
  {Sp. 974}  
Pontificales Ludi Pontificales, wurden von demjenigen, der zum Pontifice erwehlet ward, gehalten.
  • Bulengerus de Circo c. 42.
  • Gutherius de vet. iure Pontif. L. 3. c. 20.
  • Pitiscus in Lex. Antiqq. Rom. Tom. II. p. 120.
   
Pyrrhici Ludi Pyrrhici, davon unten und Pyrrhicha.  
   
Pythici Ludi Pythici, siehe Pythia.  
   
Quaestorii Ludi Quaestorii, wurden von einem neuerwehlten Quaestore angestellt.
  • Fr. Modius de Lud. et Spectac. L. 2. c. 27.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 120.
   
Quinquennales Ludi Quinquennales, davon unter Quinquennalia.  
   
Romani Ludi Romani, waren bey den Römern die Schau-Spiele, welche von den Aedilibus curulibus dem Jovi, Junoni und Minervae zu Ehren gehalten wurden. Der König Tarquinius Priscus hat dieselben aufgebracht, und waren Anfangs Circenses, deswegen sie auch Ludi magni genannt werden, nachgehends aber auch scenici, und wurden im Monat Septemeber etliche Tage lang mit grossem Gepränge gefeyret.
  • Fr. Modius de Lud. et Spectac. L. 2. c. 26.
  • Rosin. Antiqu. Rom. L. 5. c. 19.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. Tom. II. p. 120.
   
sacerdotales Ludi sacerdotales, wurden in den Römischen Provintzen von denenjenigen angestellt, welche die Priester-Würde erhielten.
  • Gutherius de vet. iure Pontif. L. 3. c. 20.
  • Pitiscus in Lex. Antiqq. Rom. T. II. p. 120.
   
sacri Ludi sacri, hiessen insgemein, welche den Göttern zu Ehren angestellt wurden, besonders aber die ludi funebres, weil diejenigen, denen man sie zu Ehren feyerte, in die Zahl der Götter versetzt wurden. Gutherius de iure man. L. 2.
   
saeculares Ludi saeculares haben davon den Nahmen, weil sie ohngefehr alle 100. Jahr, oder bey Menschen Gedencken unterschiedenen Göttern zu Ehren nur einmahl gehalten wurden.  
  Bisweilen wurden sie auch in eben dem Jahre angestellt, da ein Jahrhundert nach Erbauung der Stadt Rom verflossen. Es wurde dabey durch einen Herold dem Volcke zugeruffen, daß sie zu den Schau-Spielen kommen möchten, die sie niemahls gesehen hätten, auch niemahls wieder sehen würden.  
  Wurden übrigens mit grossem Gepränge, Proceßionen und andern Solennitäten gefeyert. Dabey dem Apollini und der Dianae zu Ehren in dem Tempel des Apollinis Palatini von dreymahl neun Knaben, und so viel Mägdgen ein Hymnus gesungen wurde, welcher ein Lobgesang besagter Gottheiten, nebst angehängter Bitte um Zuwendung alles Guten, und Abwendung alles Bösen. Dergleichen Carmen finden wir bey dem Horatio, der es auf des Kaysers Augusti Befehl verfertiget.  
  Es haben aber diese Ludi bis zu des Constantini Magni Zeiten gedauert.
  • Taffinus und Panvinius de Ludis saecular.
  • Sueton. August. c. 31. ibi Torrent.
  • Marlianus in Annalibus Consulum p. 16. sq.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. T. II. p. 120. sq.
   
stati Ludi stati, wurden jährlich zu gewissen Zeiten gehalten, zu welchen die obbenahmten Ludi Megalenses , Martiales und Apollinares mit gehören.  
   
Trojani Ludi Trojani, siehe unter Circus, Tom. VI. p. 146.  
  {Sp. 975|S. 503}  
votivi Ludi votivi, wurden bei den Römern von den Obrigkeits-Personen, als Bürgermeistern, Proconsulibus und anderen, wenn sie in die Provintzen gehen wolten, entweder aus den Sibyllinischen Büchern, oder nach dem Befehl der Weissager, oder aus Versprechen und Gelobung der Feldherrn vor oder nach einem Feldzuge, wie auch nachgehends der Kayser, um die Götter um Abwendung allgemeiner Noth, wie auch um Zuwendung alles Guten zu bewegen angestellet.
  • Joseph Scaliger lib. V. Emendat. Tempor. p. 137.
  • Gutherius de vet. iure Pontif. L. 3. c. 19.
  • Pitiscus in Lex. Antiqu. Rom. T. II. p. 123.

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Stand: 2. Juli 2023 © Hans-Walter Pries