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Spiele, siehe Spiel. |
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Spiele, Ludi, sind beschwerliche
Contracte, dabei etwas
ungewisses, so auf das
Glück ankommt, anzutreffen, oder
contractus onerosi, qui aleam continent, wie man sie zu
nennen pfleget; Da man einen
gewissen
Gewinn aufsetzet, welcher demjenigen, der
im Spiele die Oberhand hat, zufällt. |
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Man teilt sie in drei
Arten, |
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- Kunst-Spiele (ludos artis) dabey eine gewisse
Geschicklichkeit des
Leibes, oder des
Verstandes erfordert werde;
- in Glücks-Spiele
(ludos fortunae)
bey denen es auf den Ausschlag des Glücks ankomme;
- und vermischte Spiele (ludos mixtos)
wenn Geschicklichkeit und Glück beysammen sein
müsten.
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Bey den Moralisten kommt eine wichtige
Frage für: Ob die Spiele erlaubt sein, und
unter die indifferenten Dinge gehören, oder nicht? Einige haben überhaupt alle Spiele verworffen,
welches viele von den Kirchen-Vätern
gethan haben. Andere
haben |
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{Sp. 1625S. 826} |
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nur den
Gebrauch derjenigen Spiele vor erlaubt
gehalten, bey denen entweder eine Geschicklichkeir des Leibes, oder eine Hurtigkeit des Verstandes
nöthig; hingegen die Spiele des Glücks
verdammt. Diese
Meynung beliebet den
meisten
Theologis, daß sie darinnen
übereinstimmen, die Glücksspiele wären unzuläßig. |
Man lese - von den unsrigen Dannhauer in collegio decalogico excitat. 7. p.
892.
- von den Reformirten Voetium in
disceptatione de usu aleae a censuris vindicata;
- und von den Papisten Joh. Baptist Thiers in traite
des jeux et des divertissemens, Paris 1686.
Denen man beyfügen kan Trembläum in der
Schrifft:
conversations morales sur les jeux et les divertissemens, Paris 1684. |
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Noch andere achten auch die Glücks-Spiele nicht schlechterdings vor verwerflich, wenn nur kein
Mißbrauch damit
verknüpfft, welches zu den neuern
Zeiten sonderlich von drey
berühmten
Männern behauptet worden. |
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Der eine ist Joh. la Placette, welcher einen
Frantzösischen
Tractat de jeux de hazard
geschrieben, der sich bey
seinen divers traites sur des matieres de conscience, die zu Amsterdam 1698 heraus kommen, befindet,
und deswegen mit dem Herrn Joncourt einen
Streit gehabt. |
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Der andere ist Joh. Barbeyrac, von welchem zu Amsterdam 1709 heraus kommen traité du jeu, ou
l'on examine les principales questions de droit naturel et de morale, qui ont du raport a cette matiere; mit
welchem die Journalisten zu Paris in dem journal des scavans 1712 T. ll. p. 471. nicht zufrieden, und
Buddäus hat in den institut.
theol. moralis part. 2. c. 3. sect. 5. §. 26. dessen
Gründe genau
untersuchet. |
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Der dritte ist Gottfried Olearius in der Anleitung zur geistlichen Seelen-Cur, part. 1. c. 16. p. 172.
Wieder den von Johann Müllern eine Schrifftmäßige Untersuchung in einem Sendschreiben heraus
kommen, wiewohl er die
Sache nur überhaupt
tractiret, und die Gründe des Herrn
Olearii nicht insbesondere beantwortet, auch
Dinge, die dahin nicht gehören,
mit eingemischet. |
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Barbeyrac führet folgende Gründe an: |
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1) Sey der
Mensch zwar zu dem Ende
erschaffen, daß er seine
Zeit mit ernsthafften Bemühungen
hinbringen
solle; gleichwohl aber, da ohne
abwechselnde Ruhe nichts bestehen könne; so lehre so wohl die
Vernunfft, als die
Schrifft, daß man die
zerstreueten
Kräffte des
Gemüths durch ein
zugelassenes Vergnügen wieder in
Ordnung bringen könne, zu
welcher Ergötzung das Spiel gehöre; |
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2) Spiele man entweder bloß zur Gemüths-Vergnügung, oder man setze einigen
Gewinst auf; jenes sey ohne Bedencken
zugelassen; dieses aber könne deswegen nicht
unrecht seyn: Weil ein jeder die
Herrschafft über seine
Güter habe, nach welcher
er sich derselben nach
eignem Gefallen bedienen
könne; |
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3) Wären die Spiele in heil. Schrifft niemahls verboten, ja ihre Benennung käme nicht
einmahl in heil. Schrifft für. Denn das von Spielen entlehnte
Wort kybeia, |
Ephes IV, 14. |
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stehe im verblümten
Verstande, und das
Wort paitein, |
1 Cor. X, 7. |
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welches mit dem Hebräischen Worte [ein Wort Hebräisch] übereinstimme,werde
ohne Grund durch Spielen übersetzet, indem es eigentlich Tantzen
bedeute; |
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4) Die Lehre des Evangelii wäre nicht anders anzunehmen, als so ferne sie mit dem
natürlichen Rechte überein
komme, und was sie |
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{Sp. 1626} |
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von der Tödtung und Verläugnung sein selbst sage, wäre nicht in so strengen
Verstande auszulegen; |
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5) die
Laster der Spieler, so das Spiel
mißbrauchten, wären denen, so hierinnen Maß und Ziel
wüsten, nicht
beyzulegen. |
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Nachdem Barbeyrac hiemit den Grund geleget, so betrachtet er die Sache selbst, und zeiget, wie
das Spielen
müsse beschaffen seyn, wenn es solle
erlaubt seyn. Das Spiel sey ein
Contract, und deswegen werde eine
vollkommene
Freyheit von denjenigen
erfordert, die sich zum Spielen einliessen, und eine genaue Gleichheit unter den Partheyen. |
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Die
Treue, so
nöthig sey, bestünde darinnen, daß man
die
Regeln des Spielens in Acht
nehme, sich keiner
vortheilhafftigen
Mittel bediene, und des andern Versehen
sich nicht zu
Nutze mache, woferne dieses
nicht die Regeln des Spiels erforderten. Die Sachen, die nicht aufs Spiel gesetzet werden könnten,
wären alle diejenigen, die zum Gottesdienste gehörten, oder die an sich selbst
sündlich wären. |
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Die Absichten, die man bey dem Spiele haben könnte, wären entweder unrechtmäßig, oder
rechtmäßig; zu jenen gehörte, wenn man spiele, um die betrübten
Gedancken gleichsam aus
dem
Kopffe zu schaffen; um die
Zeit hinzubringen, welches wider
die allgemeine
Pflicht zur
Arbeit wäre: oder wenn einige
gar ein
Handwerck daraus machten,
deren
Profeßion
unehrlich, andern Handwerckern
nachtheilig, den
Gesetzen der
Gesellschafft und dem
Sinn des Evangelii zuwider
wäre. |
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Die rechtmässige Absicht im Spielen sey, damit der ermattete
Leib und die geschwächte
Seele zu einiger Belustigung,
Erquickung und Erholung Zeit finden möge. Weil man nun diesen
Zweck erhalten könne, wenn nur
etwas weniges aufgesetzet werde, so folge, daß alle Spiele, allwo allzu grosse Summen auf das Tapet
kommen, unzuläßlich wären, und alle
Begierden zu
gewinnen, so die Gemüths-Ruhe störten, zu
verwerffen. Ja weil bey den Frühstunden niemand könne ermüdet seyn, so wären die Spiele zu dieser
Zeit unzeitig, ingleichen diejenigen,
die allzu lange dauerten, und mehr zur Ermüdung als Beruhigung
dienten. |
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Der
Herr Olearius bringt
nichts neues vor, und bleibt bloß bey dem, was Barbeyrac angeführet, auf den er sich auch berufft, und
ihm hierinnen beypflichtet. |
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Wenn Herr
Walch im Philos. Lexico seine
Gedancken von der
Frage: Ob die Spiele dem
Rechte der Natur zuwider?
eröffnen
will, so setzet er zum voraus,
daß das Recht der Natur auf zweyerley Art könne betrachtet werden, entweder nach den Grundsätzen
der
Vernunfft, oder nach den
Grundsätzen der
heil. Schrifft. Denn auch
darinnen ist das natürliche Recht wiederholet und deutlicher so wohl, als vollständiger vorgetragen
worden, als wir dasselbige mit der Vernunfft
erkennen können. |
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Sehen wir das Recht der Narur nach der Vernunfft an, so können wir keinen
Grund finden, weswegen die
Spiele, auch diejenigen, die auf das
Glück ankommen, und bey denen ein
Gewinst aufgesetzet wird,
unrecht wären. Denn wie die Vernunfft
erkennet, daß man nicht immer
arbeiten dürffe; also
schließt sie aus dem
Eigenthum einer Sache, daß
man Krafft solcher
Herrschafft die
Freyheit habe, nach Gefallen
damit umzugehen. Von der Erregung der unordentlichen und
sündlichen
Begierden
weiß sie nichts, wie denn Paulus
Röm. VI, 7. selber
saget: Ich wuste nichts
von der Lust, wo |
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{Sp. 1627|S. 827} |
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das Gesetz nicht hätte gesagt: Laß dich nicht gelüsten. |
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Allein betrachtet man das natürliche Recht nach den Grundsätzen der heil. Schrifft und nach den
Lehren des Evangelii, welche selbiges voraus setzet, so können wir auf diese Art,
theologisch davon zu
reden, nicht sehen, wie man die
Spiele als erlaubt vertheidigen will. |
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Von dieser
Materie haben auch
gehandelt |
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- Paschius de alea, seu de curanda ludendi in pecuniam cupiditate; wiewohl er bloß von den
groben Mißbräuchen des Glücks-Spiels gehandelt;
- Michael von Lanckisch in der Eitelkeit des Spiels,
1666
- Ottonelli in der Warnung vor dem Spiel in Italienischer Sprache 1659.
- Freisleben in
dissert. de ludis. 1670.
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denen man einige
Scribenten des
natürlichen Rechts beyfügen
kan, als |
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-
Pufendorf in jure naturae et gentium lib.
5. cap. 9. §. 5.
- Titium in Pufendorf. de officio hominis et
civis, obs. 387. 388
- und Hochstetter in collegio Pufendorffiano, exerc. 8. §.46.
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Barbeyrac erzehlet in seinem
Tractat nachfolgende
Historie: Es waren einstens einige
vornehme
Herren bey Mylord
Achley zusammen kommen, und suchten durch die
Karte
ihre Zeit zu verkürtzen.
Lockius sahe
ihnen eine Zeit lang zu, endlich aber nahm er seine Schreib-Taffel, und
schrieb etwas mit sonderbarer
Sorgfalt auf. Als er deswegen von einem
gefraget wurde, so antwortete er: Mein Herr,
ich will, so viel ich kan, ihre Compagnie mir zu
Nutze machen. Nachdem ich
bishero mit Ungedult die
Ehre erwartet, mit so weisen
Leuten umzugehen, und jetzo dieselbe erhalten, so habe ich vor
gut befunden, ihre Unterredung
aufzuschreiben, und habe auch
würcklich aufgemerckt,
was in ein paar
Stunden ist
geredet worden. Hierüber wurden
diese Herren schaamroth, legten die Karten weg, und brachten den Rest des
Tages mit einem
klugen Gespräche zu. |
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Sonst hat sich ein
gewisser Engelländer Abraham von
Moivre
Mühe gegeben die Lehre von den Glücks-
Fällen, oder eine Art die
Vermuthung zu berechnen, welche
man in Glücks-Spielen hat, entweder
zugewinnen oder
zuverlieren. |
Die
Verfasser der
zuverläßigen Nachrichten
haben hiervon einen Auszug in dem andern
Band ihres beliebten Tage-Buchs
mit getheilt. Und wem daran gelegen ist,
kan denselben auf der 793sten Seite u. ff. nachlesen. |
Billard |
Im
Jahr 1734 machte Girardier, ein Frantzose, 6
rare Kunststücke und neuerfundene Spiele zu Friedrichstadt bey
Dreßden bekannt, welche viele mit
Verwunderung angesehen haben. Das erste Spiel ein klein
Billeard von Cedern-Holtz,
so mit Bildhauer-Arbeit reichlich versehen und 80 Ducaten gekostet,
wegen seines guten Geruchs aber sich sehr wohl in
ein Zimmer schicket, auch da es klein und Compendieus ist, vor Printzen und Dames sehr bequem
fället. |
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Zahlen |
Das andere ist das Spiel der
Zahlen, welches ein neues Spiel ohne
Betrug ist. Man spielet dasselbe auf 3 verschiedene Arten, |
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1) Indem man 4 mahl die Kugel wirffet, da es denn bis auf 10000 steiget, unter denen
es nachgehends 1000 Gut, und 9000 Nichten giebet. |
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2) Indem man 3 mahl wirfft, und steiget bis 1000, davon sind 100 gut, und 900
Nichten, |
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3) Mit 2 Bällen, welches bis 100 steiget, davon 20 gut und 80 Nichten sind. |
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Wien |
Das dritte ist das Spiel von Wien, mit seinen |
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{Sp. 1628} |
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Fortificationen, Palais und vielen
Städten herum, so auf Miniatur-Art
gemahlet, und mit Zahlen bezeichnet sind. Man wirffet darauf eine Kugel, so auf einer kleinen 8 eckigten
Tafel herum laufet. |
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Jagdspiel |
Das Vierdte ist das Jagdspiel. |
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Blumenspiel |
Das fünfte ist das Blumenspiel. Derjenige, so ein Stück
Geld oder Silber-Geld auf
eine Nummer setzet, und der Ball hernach daselbst stehen bleibet, der ziehet 20 mahl so viel, als er
eingesetzet hat. Auf der andern Seite dieses Spiels ist das Basset-Spiel ohne Karten, nehmlich nach
gemahlten Karten, bey welchen Spiel denn die Helffte voll und besetzt seyn muß. Die Spieler nehmlich
wehlen entweder die rothe oder die
schwartze Farbe, und die andere Helfte bleibt vor den Banquier. |
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Portique Roial |
Das sechste Spiel ist das so genannte Portique Roial, auf welchen von 2
Personen an bis auf 10 und 20
spielen können. Derjenige, der die höchste Nummer hat, ziehet alles, was auf den Spiel stehet, und
giebt dem Besitzer des Spiels so viel als man zusetzt, oder wie sie sonst einig werden. |
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Alle diese Spiele werden mit einer Kugel gespielt, die man mit der Hand wirffet, und nachdem sie
etliche mahl herum gelauffen, endlich auf einer
Stadt oder Pallast, oder auf den
Vögeln, oder deren Hirschen, so alle auf Miniatur gemahlet sind, stehen bleibet. |
Sächs. Curiositäten-Cabinet. |
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In der
heiligen Schrifft wird auch
des Spiels und Spielers hin und wieder nicht weniger Meldung gethan. Als
zum Exempel das Spiel so die 24
Knaben, auf Abners und Joabs Belieben,
mit einander spielen
müssen, wie Abner zu Joab sagte: Laß
sich die Knaben aufmachen und vor uns spielen, |
2 Sam. II, 14. |
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Das
Hebräische
Wort heisset schertzen zur
Lust und zum Lachen, wie es stehet von
Hiobs Lachen, |
Job. XXIX, 24. |
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von
GOtt in der Gottlosen
Unglück, |
Prov. I, 26. |
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oder wie die
Weisheit auf dem
Erdboden gespielet, |
Cap. VIII, 30. |
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und also nennet der gottlose Abner das liederliche Würgen, Morden und
Blutvergiessen, er achtets wie
Wasser, |
Psalm. LXXIX, 3. |
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wie er eben auch die
Sünde wider das sechste Gebot vor
nichts hielte |
2 Sam. III, 8. |
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Joab lästs geschehen, und
spricht: Es gilt wohl, sie
mögens
thun, laß sie zusammen gehen.
So bald das gesagt war, machen sich beyderseits ihrer zwölffe auf, gehen gegen einander, stossen
einander die Schwerdter in die Seiten, daß sie alle auf den
Platz blieben. Es blieb aber nicht mit denen
alleine, sondern es erbitterten sich die übrigen auch gegen einander, daß sich ein grosser
Streit erhub, so daß Abner und die
Männer Israel von den
Knechten Davids
geschlagen worden. Das war der
Lohn dieses verfluchten
Spieles, und der hochmüthigen Ausforderung. |
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Ferner ist die Stelle in der heiligen Schrifft nicht unbekannt wo des Spielens des
Volcks Israels gedacht wird 2
Mose XXXll, 5, 6. allwo stehet: Sie stunden auf zu spielen. Was das vor ein Spiel gewesen sey,
erhellet aus den folgenden v. 17 und 18, da gesagt wird: Josua habe im Herabsteigen (denn er war
nebst Mose mit auf den Berg Sinai gestiegen) gehöret, des Volcks Geschrey im Lager, daß sie
jauchzeten, und zu Mose gesprochen: Es ist ein Geschrey im Lager, wie ein
Streit: Moses habe geantwortet: Es ist
nicht ein Geschrey gegen einander, derer die obliegen, sondern ich höre ein Geschrey eines Sin- |
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{Sp. 1629|S. 828} |
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ge-Tantzes. Bestünde also ihr Spielen darinnen, daß sie Music hatten, jauchzeten und tantzeten,
meineten also, der Himmel hinge voller Geigen, und wäre alles, was sie thäten,
Gott sehr
angenehm. |
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In Egypten wurde der Abgott und Ochse Apis mir Gastereyen, Tantzen und Singen verehret; Darum
so
thaten auch nun die Kinder
Israel, nebst den Opffern, diese
Ehre dem güldenen Kalbe, oder
vielmehr Gott, den sie unter dem Kalbe verehrten, an. Wiewohl auch die Ebräer und das Volck Gottes
bey ihren Festivitäten, welche sie Gott zu Ehren angestellet haben, Music gehabt und getantzet, |
- Psalm LXVIII, 26.
- Jud. XXl, 19, 21.
- 2 Sam. VI, 5, 15. 16.
- Acerra Bibl. Cent. l,
c. 62. p. 604.
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Also heißt es an einem andern Orte: Simson muste spielen vor seinen Feinden den Philistern, |
Jud. XVI, 25. |
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das ist, er ward dargestellt, daß er dem versamleten Volck ein Gelächter machte,
wenn er geblendet bald an eine Säule, bald an die Mauern oder sonst anstiesse, und niederfiel, auch
alles leiden muste, was man ihm vor Schimpff angethan, damit sie also, wie man redet, ihr Spiel mit ihm
gehabt. |
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Andere
meinen, er hätte allerhand närrische
Händel, und ihnen zu lachen machen müssen, wie es auch die Frantzösische Bibel also gegeben, er
solle sich wunderlich geberden und anstellen, daß man wohl über ihn lachen möge. Mit einem Worte, er
solte einen rechten Narren abgeben, das war ihre
Meynung. |
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Übrigens siehe auch davon unter den
Artickel: Spiel-Häuser
der Alten. |
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