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Zedler: Tugend [2] HIS-Data
5028-45-1471-4-02
Titel: Tugend [2]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 45 Sp. 1479
Jahr: 1745
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 45 S. 753
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Hinweise:
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  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen, Bibel
  • Transkribierter griechischer Text der Vorlage

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Geschichte Wir kommen auf die Historie dieser Lehre, und machen den Anfang von den Lehren desjenigen Mannes, von welchem man gesagt hat, daß er die Tugend wieder vom Himmel herab geholet hätte, nachdem man über allzuvieles Grübeln in unnöthigen Dingen derselben gantz und gar ver-  
  {Sp. 1430}  
  gessen hatte, verstehe die Gedancken des Socratis von der Tugend. Darauf werden wir auch etwas von den vier Haupt-Secten der Heydnischen Welt-Weisen in Griechenland melden.  
  Fabricius zeiget in den Prolegomenis ad Marini vitam Procli sect. 3. daß die Eintheilung der Tugend in die Klugheit, Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Tapfferkeit fast bey allen Philosophen üblich gewesen, von denen auch Jacob Thomasius zu Leipzig 1695 zwey Dissertationes herausgegeben.  
Sokrates Doch wir wollen insbesondere die Tugend-Lehre des Socratis kürtzlich anführen: Die wahre Glückseligkeit bestund, nach seiner Meynung, nicht in den irdischen und vergänglichen Gütern dieses Lebens, welche manchmahl die Quelle aller Unglückseligkeiten seyn. Das einige Gut sey die Wissenschafft oder Weisheit, das einige Böse die Unwissenheit oder Thorheit. Wer derowegen glücklich seyn wolle, der müsse sich befleißigen zu solcher Erkänntniß und Weisheit zu kommen.  
  Zu dem Ende wäre es etwas gutes, wenn man sich beständig bearbeitete, näher zu diesem Zwecke zu kommen. Diese Wissenschafft oder Weisheit wäre mit der Tugend einerley, und begreiffe alle Vollkommenheiten in sich. Folglich wäre ein tugendhaffter und gerechter Mann derjenige, welcher glückselig sey. Es liesse sich auch die Nutzbarkeit oder Glückseligkeit von der Tugend nicht abscheiden. Wer diese Weisheit hätte, besässe die wahre Schönheit, von welcher die Schönheit des Leibes eine Anzeige zu seyn pflege. Aus derselbigen Besitz flösse ein ruhiges und sich keiner Laster bewustes Gewissen, und aus selbigem die wahre Gemüths-Ruhe.  
  Wer diese Weisheit hätte, und verstünde, was gut oder böse ist, der thäte sie auch, und liesse sie zur Ausübung kommen, als ohne welche keine Weisheit ist. Aus dem Besitz dieses vollkommenen Gutes entstünde eine unaussprechliche erquickende Wollust der Seelen, welche davon nicht könne abgesondert werden.  
  Wer zu dieser Weisheit kommen wolte, müste sich erst lernen erkennen, und verstehen, daß er nichts wisse. Darauf könte er sich und die Kräffte seiner Seelen desto leichter erkennen, damit er zu solchem Endzwecke gelangen möge.  
  Es wäre nur eine Tugend oder Weisheit. Weisheit und Klugheit wären bey einander, und eines was das andere, und erforderten eine recht gute und sich auf einander schickende Beschaffenheit (Concinnitatem) der Seelen, welche es nirgends versiehet.  
  Man könte die Götter nicht besser verehren, als wenn man thäte, was sie befählen. Der äusserliche Gottesdienst sey zu halten, wie es die Ordnung eines jeden Landes oder Stadt mit sich bringe. Die Götter sähen mehr auf ein rechtschaffenes Hertz, als auf die Opffer. Was recht und billig wäre, hätten die Götter in die Gesetze eingeschlossen, woher die Gerechtigkeit entstehe, die durch den Eigennutz verderbt werde.  
  Es wäre demnach ein Gerechter, welcher wüste, was denen Gesetzen gemäß wäre, und es auch thäte, das ist, ihnen gehorchte. Keine grössere Ungerechtigkeit wäre, als die Undanckbarkeit, die sich insonderheit bey  
  {Sp. 1481|S. 754}  
  einem ungehorsamen Sohn fände, dem weder GOtt noch Menschen günstig seyn könten, weil sie sich des Undancks von ihm besorgen müsten. Die Freygebigkeit sey ein Theil der Gerechtigkeit, und wer Ehre und Geld dafür nähme, hange der Weisheit einen Schand-Flecken an. Nichts sey schädlichers und unnützers auf der Welt als ein Geitziger. Ebenso sey ein Verschwender, der weder sich noch andern was nutze.  
  Die wahre Freundschafft finde sich nur unter tugendhafften und rechtschaffenen Leuten, dahero man keine Freundschafft machen könte, wenn man nicht tugendhafft wäre. Ein rechtschaffener Freund sey nicht nach seinem Stand und Vermögen, sondern nach seiner Tugend, Treue und Dienstfertigkeit abzumessen. Liebe und Freundschafft würde durch einen angenehmen Umgang unterhalten; darzu werde erfordert, daß man nicht immer selbst rede, sondern auch andere reden lasse.  
  Die Tapfferkeit bestünde darinnen, daß man alle Mühseligkeit gerne übernähme, und wüste, wie man sich darein zu schicken hätte. Über den Tod habe man sich nicht zu entsetzen, dann man möge ihn ansehen, wie man wolte, so gehe es einem wohl. Vor dem Neid habe man sich best-möglichst zu hüten, der wie ein Eyter-Geschwür in den Beinen sey.  
  Sein Leben müsse man auf eine vernünfftige Hoffnung als auf einen Ancker gründen. Ein Weiser fliehe nicht nur alle Unkeuschheit, sondern auch alle darzu verleitende Gelegenheit. Die Glückseligkeit bestehe nicht in Pracht und Uberfluß, sondern in einem mit wenig vergnügtem Gemüthe. Auf die Gesundheit des Leibes habe man fleißig Achtung zu geben, weil sie in die Gesundheit der Seele einen grossen Einfluß habe. Ein vernünfftiger Mann thue in keiner Sache zu viel. Man müsse essen, daß man lebe, aber nicht leben, daß man esse.  
  Kein besserer Weg zur Ehre sey, als tugendhafft zu seyn, und doch keinen Ruhm darinnen suchen. Derjenige sey kein treuer Freund, der alles lobt, sondern der, welcher das, was unrecht ist, bestraft. Der Hochmuth bringe den Menschen einen gantz irrigen Begriff von allem bey, und stelle ihn auf einen schlüpferigen Weg.
  • S. Stannleys Hist. phil.
  • Gottfried Wilhelm Pauli Diss. de Philosophia morali Socratis. Halle 1714.
  • Barbeyracks Vorrede zu Puffendorffs J.N. et G.
  • Jacob Bruckers Philosophische Historie I. Th.
Platoniker Wir kommen nunmehro auf die 4 Haupt-Secten, und wollen von den Platonickern den Anfang machen. Diese hatten vier besondere Arten der Tugend, wie Macrobius in somnium Scipionis … fürgiebt: als die virtutes politicas, purgatorias, purgati animi und exemplares. Die Politischen solten einen gleichsam aus einer Bestie zum Menschen; die reinigenden aus einem Menschen zu einem guten Geiste; die dem gereinigten Gemüth zukämen, aus einem solchen Geiste zum GOtte, zum Vater der Götter machen, da sie denn bey einer ieden Gattung eine Haupt-Tugend setzten: Die Klugheit, Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Tapfferkeit.  
  Ficinus ad Plotini ennead. … läst die  
  {Sp. 1482}  
  vierdte Art weg; welche Platonische Lehre von der Tugend auf dem Grund-Satz ruhet, daß die Seele als ein Stücke des göttlichen Wesens mit GOtt wieder müsse vereiniget, und aus dem Gefängnisse des Cörpers gebracht werden, siehe
  • Omeisens Ethic. Platonic.
  • Paschen in invent. nov. antiqu. … und in introd. in rem litter. moral. veter.
  • Hanschius de enthusiasmo Platonico ...
Aristoteles bey der Aristotelischen Lehre kommen zwey Stücke vor, wie er die Tugend beschrieben, und was er vor Arten derselben gesetzet. Es machte Aristoteles einen Unterscheid unter der verständlichen und moralischen Tugend, und meynte, die letztere sey eine Geschicklichkeit des Gemüths, in allen Dingen das rechte Maaß zu treffen, und sich weder im Uberfluß noch im Mangel zu vergehen, wie wir … ethic. ad Nicomach. sehen. An dieser Beschreibung ist von den Gelehrten manches ausgesetzet worden. Lactantius … inst. divinar. ist schon damit nicht zufrieden gewesen, wenn er sagt: [8 Zeilen lateinischer Text].  
  Von den neuern hat Grotius in prolegomenis op. de jure belli et pacis … darzuthun sich bemühet, daß nicht alle Tugenden zwey äusserste Neben-Wege hätten, da man auf der einen Seite der Sache zu viel; auf der andern zu wenig thut. Andere mercken an, daß die Mittelmäßigkeit nur auf die Tugend folge; nicht aber der eigentliche Begriff derselbigen darinne bestehe. Man lese, was Buddeus in institut. theol. moral. … erinnert.  
  Rüdiger sagt in denen institut. erud. … es sey die moralische Tugend eine nach der Vernunfft angestellte Einrichtung der natürlichen Affecten; indem aber der natürliche Affect entweder gut oder böse; oder indifferent sey, so müste der gute angespornet werden, wie bey der Gottesfurcht und Gerechtigkeit; der böse aber sey gäntzlich abzuhalten, wie wir bey dem Haß und Neid, und der indifferente müste so wohl angetrieben als zurücke gehalten werden, wie bey der Begierde des Geldes. Denn achte man dasselbige gar nichts, so entstünde daher die Verschwendung; machte man sich aber gar zu viel daraus, so verfiel man auf den Geitz; mithin, wenn einer in der Mittel-Strasse bliebe, daß man der Sache weder zu viel, noch zu wenig thäte, so erlangte man die Tugend der Freygebigkeit. In Ansehung der letztern Affecten wäre des Aristoteles Definition richtig.  
  Wir lassen diese und andere Anmerckungen in ihrem Werthe, und gedencken nur soviel, daß man diese Definition der Tugend nicht wohl beurtheilen kan, man habe denn die Absicht des Aristoteles vor Augen. Diese gieng dahin, daß er in seinen Ethischen Büchern nur weisen wolte, wie ein Mensch in der Welt glücklich werden, und sich in einem äusserlichen glücklichen  
  {Sp. 1483|S. 755}  
  Zustande befinden solte.  
  Nach dieser Haupt-Absicht wolte er nicht sowol eine Moralische, als vielmehr eine Politische Tugend beschreiben, und sagte mit Fleiß, sie bestehe in der Mittelmäßigkeit, das ist, ein Politischer Mensch, der in der Welt fortkommen wolle, müsse weder des Guten zu viel, noch zu wenig thun, vermag das Mittel-Maaß von den Affecten, oder von den würcklichen Handlungen verstanden haben. Denn würde man allzu genau das Gute beobachten wollen, so sehe man einen vor einfältig an; wäre man aber offenbar lasterhafft, so könte dieses die Welt auch nicht wohl leiden, daß man also auf beyde Art seinem Glücke im Wege stehen würde, und daher das beste sey, wenn man in der Mittel-Strasse biebe.  
  Dieses läst sich gar leicht auf alle seine Tugenden appliciren. Ein mäßiger Mensch ist nach der Aristotelischen Ethic, welcher weder zu viel, noch zu wenig thut, das ist, er muß nicht geitzig seyn, welches einem Politico unanständig, sondern was Gutes essen und trincken; Gast-Gebote anstellen, und sich bey solchen Zusammenkünfften vergnügt aufführen; gleichwol aber auch nicht auf den andern Abweg gerathen, daß er fressen und sauffen wolte, womit man sich nur prostituire, und sich zum Umgang mit andern ehrbaren Leuten untüchtig mache. Ein gerechter Mann sey, der nicht so grobe ungerechte Streiche vornehme; aber auch gleichwol nicht zu scrupuleus in allen Stücken wäre.  
  Auf solche Art lassen sich auch die übrigen Gattungen der Tugend, die Aristoteles gesetzet, erklären. Er gedencket zwar verschiedener Arten derselbigen, davon er aber niemals eine gewisse Anzahl bestimmet. Insgemein zehlt man ihrer eilffe, als die  
 
  • Tapfferkeit,
  • Mäßigkeit,
  • Freygebigkeit,
  • Großthätigkeit,
  • Bescheidenheit,
  • Großmüthigkeit,
  • Sanfftmuth,
  • Wahrhafftigkeit,
  • Manierlichkeit,
  • Freundlichkeit und
  • Gerechtigkeit.
 
  Andere nehmen derselben nur neun an. Unter andern hat Jacob Thomasius breviarium ethicorum Aristotelis ad Nicomachum, Leipz. 1658. herausgegeben, und von dem Johann Calvinus, einem Professor zu Heidelberg, haben wir propaediam practicam, die zu Franckfurt 1595 herauskommen, darinnen er … einen kurtzen Begriff von der Aristotelischen Sitten-Lehre, den der Professor Stolle in der Historie der Heydnischen Moral … Teutsch angeführet, und zwar was die Lehre von der Tugend betrifft, auf folgende Art:  
  es ist dieselbe entweder eine Tugend vor sich; oder in Absicht auf das gemeine Leben. Der Tugend vor sich bedient man sich entweder gegen einerley Leute, (als da sind diejenigen, welche die Tugend besitzen und ausüben, oder auch andere) oder gegen unterschiedene. Diejenige, deren man sich gegen diejenigen bedienet, so sie besitzen, betrifft entweder den Leib, oder die Ehre derselben. Die Tugenden, so den Leib betreffen, sind die Tapfferkeit, welche in erschrecklichen Dingen die Mittel-Masse beobachte, und die beyden  
  {Sp. 1484}  
  Abwege der Kühnheit und der Zaghafftigkeit vermeiden; und die Mäßigkeit, welche in der Ergötzung des Leibes die Mittel-Masse halten, deren Abwege die Unmäßigkeit und Unempfindlichkeit sind.  
  Die Tugenden, die mit der Ehre zu thun haben, sind Großmüthigkeit, welche in der Begierde nach grossen Ehren, oder hohen Stande die Mittel-Masse beobachtet, und also den Hochmuth und die Niederträchtigkeit vermeidet; und die Bescheidenheit, welche in dem Verlangen nach mäßigen und geringen Ehren die Mittel-Masse in acht nimmt, deren Abwege der Ehr-Geitz und die Verachtung der Ehre sind.  
  Die Tugend, deren man sich gegen andere bedienet, weiset sich entweder in Ansehung des Geldes; oder Umgang mit andern. Die Tugenden, so sich in Ansehung des Geldes ereignen, sind die Freygebigkeit, welche in geben und nehmen wenigen und geringen Geldes zwischen der Verschwendung und dem Geitze die Mittel-Masse beobachtet; und die Großmüthigkeit, die in Aufwendung grosser Unkosten zwischen der Prahlerey und Knickerey die Mittel-Masse in acht nimmt.  
  Die Tugend, die sich im Umgange mit andern zeigen soll, hat entweder mit dem Zorn; oder den Reden und den übrigen Verrichtungen der Menschen zu thun. Mit dem Zorne gehet die Sanfftmuth um, welche in Bezähmung desselbigen die Mittel-Masse hält, deren Abwege sind die Zorn-Begierde und die Verbeissung des Zorns und die Unempfindlichkeit.  
  Die Tugend, so ihr Absehen auf das Reden und übrige Thun des Menschen hat, geht entweder mit der Wahrheit um; oder macht uns bey andern angenehm. Mit der Wahrheit hat die Wahrhafftigkeit zu thun, welche in allen Reden und Thun in Ansehen der Wahrheit das Mittel beobachtet, der entgegen stehet die Auffschneiderey und die Verstellung der Tugenden, so uns bey andern angenehm machen; und die Manierlichkeit, welche in Schertz-Reden und in Anhörung derselben gehörige Masse hält, und zwischen dem Zoten-Reissen und der Plompheit stehet; und die Freundlichkeit, welche in ernsthafften Reden und Handlungen die Mittel-Masse beobachtet; die derselben entgegen gesetzte Laster aber sind die Schmeicheley und das mürrisch seyn.  
  Die Tugend, deren man sich gegen andere bedienet, sowol gegen die, so sie besitzen, als gegen andere, ist die Gerechtigkeit.  
Aristoteliker Solte dieses ein Verzeichniß der Moralischen Tugenden seyn, so ist solches gewiß sehr schlecht gerathen, welches auch die Aristotelici zum Theil erkannt, und den Mängeln abzuhelffen gesucht.  
  Denn erstlich ist dieses Register nicht vollständig, indem die Haupt-Tugend, die Gottesfurcht, fehlet. Theophilus Golius gedencket zwar in epitome doctrinae moralis ex decem libris ethicorum Aristotelis ad Nicomachum collecta … der Liebe und der Furcht GOttes; in dem Aristoteles aber selbst steht kein Wort davon. Es meynt auch Johann Friedrich Gronov in not. ad Grotium de jure belli et pacis proleg. … daß unter der Tugend, die Aristoteles magnificentiam,  
  {Sp. 1485|S. 756}  
  oder die Großthätigkeit genennet, der Gottesdienst und die Gottesfurcht mit begriffen sey. Denn die Heyden hätten sich eingebildet, ie grössern Aufwand sie bey dem Gottesdienste machten, wenn sie kostbare Tempel erbaueten, herrliche Opffer anstelleten, die Priester reichlich versorgten, ie angenehmer wäre dieses denen Göttern; dahero sage Sallustius de bello Catil. c. 9. in suppliciis deorum magnifici, domi parci, in amicos fideles erant, und Justinus … von dem Delphischen Tempel: multa igitur ibi et opulenta regum populorumque visuntur munera, quae magnificentia sua reddentium vota gratam voluntatem et deorum responsa manifestant. Allein das wäre eine gar schlechte Gottesfurcht. Dem Pöbel, der nur auf das äusserliche siehet, kan man zwar solche Dinge weiß machen; wenn aber ein Philosophe, der aus dem Lichte der Natur erkennet, es sey ein GOtt, den man verehren müsse, einen solchen Concept von der Gottesfurcht sich machen wolte, so wäre dieses was ungereimtes.  
  Vors andere finden sich welche in dem Verzeichniß der Tugenden, die vor keine Moralische Tugenden können gehalten werden. Denn von Rechtswegen muß sich eine solche Tugend allezeit auf ein göttliches Gebot gründen; hier aber kommen welche für, die aufs höchste keinen andern Grund, als die Wohlanständigkeit haben. Und dahin gehören die Manierlichkeit und die Freundlichkeit, von denen man nicht erweisen wird, daß sie von GOtt geboten: man wolte denn von der Freundlichkeit sagen, daß sie in den Pflichten der Bequemlichkeit und Gefälligkeit begriffen sey.  
  Drittens ist das Register der Aristotelischen Tugenden sehr verworren. Denn man hätte die Haupt- und Neben-Tugenden von einander unterscheiden, und weisen sollen, was vor besondere Tugenden aus einer jeden Haupt-Tugend, als ausser Gottesfurcht, Mäßigkeit und Gerechtigkeit fliessen. So ist auch die Ordnung derjenigen Tugenden, die angeführet werden, nicht richtig. Denn man siehet nicht, aus was vor einem Grunde die Tapfferkeit voran stehen; die Gerechtigkeit aber den untersten Platz haben soll;  
  Viertens können die meisten Tugenden nach dem Begriff, den Aristoteles von dem Wesen der Tugend gemacht, nicht bestehen. Denn wolte man die Gottesfurcht hieher bringen, so hat selbige keinen Abweg des Uberflusses, als könte man in der Frömmigkeit der Sache zu viel thun. Es meynt zwar Gronov in der angeführten Stelle, daß, wenn man gleich in der Gottesfurcht selbst nicht zu viel thun könte, so geschehe doch solches in dem würcklichen Gottesdienste, und nicht von dem abergläubischen, so kan man gleichwol bey jenem nicht in Uberfluß verfehlen.  
  Gleiche Bewandniß hat es mit der Gerechtigkeit, daß, wenn man auch in dem höchsten Grade gerecht ist, so hat man dieses vor was löbliches, und nicht vor tadelhafft zu halten. Die Aristotelische Großmuth ist so beschaffen, daß sie einen hochmüthig; folglich nicht tugendhafft; sondern lasterhafft machet. Denn er hält den vor großmühtig, der sich selbst grosser Ehre würdig schätzt, und der wol saget, was er andern vor Wohlthaten erwiesen; aber deren nicht gedencket, die er von andern empfangen hat. Ja  
  {Sp. 1486}  
  er nennet die Ehre das höchste Gut, wovon man ethic. ad Nicomach. … nebst Kortholts Disputation de magnanimitate Aristotelica lesen kan.
  Alle diese Erinnerungen hätten ihren Grund, wenn die Aristotelischen Tugenden solten Moralische Tugenden seyn. Doch fallen sie weg, wenn man sie nur als Politische Tugenden ansiehet, dahin auch eigentlich die Absicht des Aristoteles gegangen ist. Setzt man dieses zum Grund, so hängt in diesem Tugend-Register alles wohl zusammen. Die kriegerische Tugend oder die Tapfferkeit stehet oben an, und das scheint aus einer Schmeicheley gegen den König geschehen zu seyn. Ein Politicus, der in der Welt sein Glücke machen oder erhalten will, hat entweder mit den zeitlichen Gütern; oder mit andern Menschen zu thun. Die zeitlichen Güter betreffen entweder die Wollust; oder den Ehr-Geitz; oder den Geld-Geitz. Die Wollust muß ein Politicus mäßigen durch die Mäßigkeit; den Ehr- Geitz durch die Großmüthigkeit und Bescheidenheit, und den Geld-Geitz durch die Freygebigkeit und Großthätigkeit.  
  Hat man mit andern Menschen zu thun, so hat man bey solchem Umgange auf die Rede, Geberden und Thaten zu sehen. Auf die Rede geht die Wahrhafftigkeit; auf die Geberden die Manierlichkeit und Freundlichkeit, und auf die Thaten die Gerechtigkeit.  
  Auf solche Art läst sich die Sache wohl zusammen hängen. Man kan aber nicht sagen, daß dieser Zusammenhang nach dem Sinn des Aristoteles eingerichtet, welcher darauf nicht gesehen; so viel aber ist doch richtig, daß es seiner Haupt-Absicht, nur Politische Tugenden zu lehren, gemäß, und nachdem einmal ihrer eilff in der gewöhnlichen Ordnung da stehen, so lassen sie sich auf diese Weise mit einander verbinden. Sollen es nur Politische Tugenden seyn, so kan die Manierlichkeit darunter stehen bleiben, die wir vorhero als eine Moralische Tugend nicht konten gelten lassen. Und indem er nur einen künfftigen Politicum unterrichten wollen, so hat er gemeynt, man habe ihm von der Gottesfurcht nicht viel vorzusagen.  
  Mit dieser Vorstellung stimmen auch die übrigen Grundsätze der Aristotelischen Moral überein, wenn wir erwägen, daß er keine andere Gerechtigkeit und Erbarkeit angenommen, als die von den Bürgerlichen Gesetzen herkommt, und wie er das practische höchste Gut in der Ausübung der Tugend gesetzet, bey welcher man die Güter des Leibes und des Glücks haben müste, daß er also die Tugend nicht vor ein Mittel, sondern vor ein Stücke der Glückseligkeit angesehen. Sonst hat Omeis, 1682 theatrum virtutum ac vitiorum ab Aristotele in Nicomachiis omissorum herausgegeben, und Pasch de inventis nonantiquis … mercket verschiedenes an, so hieher gehöret.
Stoiker Wir lassen den Aristoteles fahren, und wenden uns zu den Stoickern, welche Helden in der Tugend seyn wolten. Sie meynten, daß die höchste Glückseligkeit des Menschen bloß in der Ausübung der Tugend bestehe, bey welcher man keine andern Güter vonnöthen habe, ja daß sonst kein wahrhafftes Guth zu finden sey, und man unter  
  {Sp. 1487|S. 757}  
  denen allergrössesten Plagen, und selbst in einem glüenden Ofen glückselig seyn möge. Sie lehrten aber weiter von dem letzten Endzweck des Menschen, oder von dem höchsten Gut, daß selbiges darinnen bestünde, wenn man der Natur gemäß lebet, wiewol sie sich hierinnen nicht auf einerley Art erklärten.  
  Denn Zeno, der Stiffter dieser Schule, sagte, der letzte Endzweck sey homologoumenōs zēn, übereinstimmig zu leben, welches Seneca … von der Tugend verstehet, welche allemal mit ihr selbst überein komme. Cleanthes aber, weil er sahe, daß Zeno sich nicht deutlich erkläret, wolte seinen Sinn deutlicher machen, und setzte das Wort Natur hinzu, daß also sein Satz dieser war: Der letzte Endzweck ist homologoumenōs te physei zēn, der Natur gemäß, oder mit derselbigen übereinstimmig leben. Und Chrysippus zog diesen Ausspruch der Stoischen Weisen von dem höchsten Gut nicht auf die allgemeine; sondern auf eines jeden Menschen eigene Natur.  
  Diese widrig scheinende Meynungen lassen sich gar wohl vergleichen. Denn was Zeno überhaupt eine Ubereinstimmung nennet, das richtete Cleanthes insonderheit auf etwas gewisses, und wie dieser die gemeine Natur darzu gesetzet; also nahm Chrysippus nur ein Stücke davon, und redete von der Ubereinstimmung mit eines ieden Menschen seiner Natur. Nun verstunden die Stoicker durch die Natur nichts anders, als GOtt selbst, wie denn Seneca sagt: was ist die Natur anders, als GOtt und der göttliche Sinn, welcher der gantzen Welt und allen Theilen derselben einverleibet ist, l. 4. de beneficiis
  weswegen in ihren Schrifften nichts gemeiners ist, als daß sie ihre Schüler vermahnen, GOtt zu folgen, GOtt nachzuahmen.  
  Da nun GOtt und die Natur einerley; der Mensch aber ein Stücke der Natur und des göttlichen Wesens ist, so sehen wir noch deutlicher, wie sich die Aussprüche des Cleanthes und des Chrysippus mit einander vereinigen lassen. In ihrer Natur geschahe alles nothwendig durch ein unvermeidliches Schicksal, und indem sie demselbigen auch GOtt unterwurffen, so stimmt dieses mit ihrem Principio, daß GOtt und die Natur einerley sey, wohl zusammen. Auf solche Weise aber lebte man der Natur gemäß, wenn man alles gehen liesse, wie es gienge, und sich durch keine Begebenheit in eine Bewegung des Gemüths brächte, indem doch alles nothwendig geschehe. Und dieses war auch das Centrum ihrer Tugend, die sie sehr anpreiseten.  
  Wir sehen auch daraus, wie ihre beyde Sätze: Der letzte Endzweck des Menschen, oder das höchste Gut sey, der Natur gemäß leben; und: in der Tugend bestehet die höchste Glückseligkeit, zusammen hängen. Man lese
  • den Lipsius in manuductione ad philosophiam Stoic. ..., welcher aber nach seiner Liebe zu der Stoischen Philosophie alles auf das beste zu erklären gesucht.
  • Buddeus in analectis hist. phil. …
  • und Dornfelds Disp. de fine hominis Stoic. Leipz. 1720.
  Eine solche Stoische Tugend war eine blosse Chimäre, die sich wol in dem Gehirne eines Weltweisen; niemals aber in dem Leben eines sterblichen Menschen befande. Sehr wohl druckt die Sache Olearius in seinem Buche:  
  {Sp. 1488}  
  JEsus der wahre Meßias … aus, dessen Worte wir hieher setzen wollen: alleine, alle die hohen Speculationen und wohlklingenden Reden, welche diese Weisen hiervon führten, waren gleichwol nicht fähig, die Menschen von menschlichen Mühseligkeiten und peinigenden Plagen zu befreyen, sie konten auch deren äusserliche Sinnen und inwendige Empfindungen nicht ändern, und gaben also dem menschlichen Geschlecht nichts solides, damit sie bey denen unvermeidlichen menschlichen Zufällen sich in dem Stande einer beruhigenden Glückseligkeit erhalten könten.  
  Denn wenn sie solche menschliche Zufälle mit sanfftern Namen benennet, und unerträgliche Stein-Schmertzen beschrieben, daß sie nichts anders, als eine Spannung in gewissen Theilen des Leibes seyn, hingegen die Namen derer Kranckheiten und Schmertzen sorgfältig vermieden, und meistentheils aus dergleichen Gründen von Verbesserung unserer Einbildung und Beherrschung, ja Vertilgung unserer Affecten, ein langes und breites geredet, so läuffet es endlich mit dem Haupt-Wercke, durch welches die Glückseligkeit gegen die Stürme menschlicher Zufälle verwahret werden solle, auf ein unvermeidliches Verhängniß hinaus, welches wir nicht ändern können, und also demselben lieber in der Stille zu untergeben, als zu Vergrösserung unserer Unruhe mit demselben zu kämpffen haben.  
  Aber o ein schlechter Trost! eine unruhige Beruhigung! welche nur darinnen bestehen soll, daß unser Unglück nicht geändert werden kan. Eben dieses soll ja wol eher eine Verzweifelung, als eine Ruhe verursachen, woferne man nicht etwas anders weiß, auf welches man sein Hertze feste stellen und beruhigen kan. Soll aber hierzu die blosse Stoische Tugend dienen, so ist nur zu beklagen, daß solche nirgends als in der Idee, in der Einbildung und dem Gehirne dieser Weisen sich findet, und welche selbst bekennen, daß dergleichen Tugend und Weisheit, als sie erfordern, sich niemals an einem sterblichen Menschen gefunden.  
  Ja wenn es zu den Haupt-Streichen kommt, so muß ein Brutus, welcher in diesen Schulen auferzogen worden, bekennen, daß diese Stoische Tugend, welche er lebenslang verehret, ein nichtiges Gespenst sey, von welchem er weder einen rechten Begriff sich machen, noch von demselben einige wahre Hülffe geniessen können, und also, nachdem er mit seiner Armee die Freyheit seines Vaterlandes verlohren, aus Verzweifelung (welche zwar zur Stoischen Großmuth gerechnet wird) sich lieber selbsten das Leben nehmen.  
  Unter den Alten ist viel gestritten worden, ob man einen durch Lehren tugendhafft machen könne? Von der Stoischen Weise behauptete Cleanthes, und mit ihm Chrysippus und Posidonius, man könne die Tugend lehren, wie aus dem Diogenes Laertius … zu ersehen, welcher auch … dem Cleanthes die Meynung beyleget, daß die Tugend nicht könne verlohren werden, worinnen ihm Chrysippus widersprach.  
  Sonst hielten es noch viele Stoicker mit den vier Haupt-Tugenden, Klugheit, Tapfferkeit, Gerechtigkeit und Mäßigkeit. Als Zeno gemeynet, es wäre nur eine Tugend, so haben nachgehends fast alle Stoicker den Satz gelehret: Die  
  {Sp. 1489|S. 758}  
  Tugenden wären mit einander verknüpffet, und wer eine habe, der habe die andern alle, wovon man den Lipsius in manuductione ad philosophiam Stoic. … lesen kan.  
  Cicero sagt paradox. 3 [6 Zeilen lateinischer Text]; und Seneca schreibet epist. 65. [5 Zeilen lateinischer Text].  
  Diesen Satz, daß nur eine Tugend sey, haben noch andere gelehret, als  
 
  • Menedemus,
siehe Stanley in hist. phil.
 
  • Aristo,
siehe Diogen. Laertius
 
  • Apollophanes, welcher meynte, die Klugheit sey die eintzige Tugend,
davon Gassendus in animadvers. in Diogenem Laertium … zu lesen,
  daß also Geulinc nicht Ursache gehabt hätte, sich vor den Erfinder dieser Wahrheit auszugeben, wie er dieses in praef. ethic. gethan hat.  
  Die Sache selbst hat ihre Richtigkeit, daß eigentlich nur eine Tugend sey, indem man nur eine eintzige solche Fertigkeit, oder Bemühung des Gemüths zulassen kan. Und da von Rechts wegen solche Bemühung ernstlich und beständig seyn soll, so ist auch dieses daraus zu ersehen, daß, wer eine Tugend habe, der habe die andern alle.  
Epikur Es ist noch die Epicureische Secte übrig. Epicurus satzte zum Endzweck der Philosophie die Wollust, welche darinnen bestehen solte, daß der Leib ohne Schmertzen, und das Gemüth ohne Unruhe sey. Dieses war seine eigentliche Meynung, woraus sattsam erhellet, daß ihm diejenigen unrecht thun, welche ihn vor einen Vertheydiger der fleischlichen Wollust halten, darein seine Anhänger die Wollust des Gemüths verwandelten.  
  Der Grund, dadurch man in die Gemüths-Ruhe kommen könte, sey die Klugheit, welche über die Philosophie die Ober-Hand habe, und aus der alle andere Tugenden entspringen, welche lehren, daß man nicht frölich leben könne, wo man nicht sowol klug, als ehrbar und gerecht lebet; wie man denn auch im Gegentheil nicht klug, ehrbar und gerecht leben werde, man lebe denn frölich. Denn die Tugenden sind mit einem frölichen Leben vereiniget, und dieses läßt sich von jenem nicht ab sondern.  
  Er recommendirte sonderlich die Mäßigkeit, und führte selbst ein mäßiges Leben. Denn seine ordentliche Mahlzeit war Brod und Wasser, und wenn er sich was rechts zu gute thun wolte, ließ er sich ein Stücke Käse schicken. Man sehe nach, was Stanley in hist. philosoph. … und Stolle in der Historie der Heydnischen Moral … angemercket haben.
Pythagoras Die Pythagorische Philosophie faßte unter dem Worte Ungerechtigkeit alle Laster, und unter der Gerechtigkeit alle Tugenden zusammen. Wie sie nun drey Haupt-Laster satzte, die Unklugheit, die Furcht, und die Liebe der Wollust und des Reichthums, also begriff die Gerechtigkeit drey Haupt-Tugenden, die Klugheit, die  
  {Sp. 1490}  
  Tapfferkeit und die Mäßigkeit. Denn so lesen wir bey dem Hierocles in aurea carmina … ed. Needham: Wer sich der Vernunfft, das ist, der Klugheit, recht bedienet, der leget sich in der Widerwärtigkeit die Tapfferkeit, in der Wollust die Mäßigkeit, in allem aber zugleich die Gerechtigkeit zur Gesellin bey: also ist die Klugheit der Anfang der Tugenden; die Gerechtigkeit das Ende derselbigen; in der Mitten aber stehen die Tapfferkeit und Mäßigkeit.  
Weitere Ausser diesen Weltweisen können wir nicht viel mehr anführen. Von den alten Persern ist noch bekannt, daß ihre Weisen die Lehre von den vier Haupt-Tugenden, der Klugheit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit und Tapfferkeit getrieben haben. Diese vier Haupt-Tugenden haben andere in diese zwey: Tapfferkeit und Mäßigkeit, zusammen schmeltzen, und dahin des Epictetus Spruch: anichou kai apichou, leide und meide, ziehen wollen.  
  Aus dem Cicero l. 1. quaest. Tusculan. setzen wir noch diesen Spruch hieher: Die Weltweisheit hat uns zuförderst zum Dienste GOttes, sodenn zur Gerechtigkeit gegen andere Menschen, und endlich zur Bescheidenheit und Großmuth angewiesen, welche Stelle vor andern merckwürdig ist. Denn sie bestimmet die Arten der Tugend am vernünfftigsten, daß derselben dreye wären, und auf GOtt, andere, und sich selbst giengen.  
Heiden So war diese Lehre der Heydnischen Weltweisen von der Tugend beschaffen; was aber von den Heydnischen Tugenden selbst zu halten, und wie man sie anzusehen, davon ist verschiedenes disputiret worden. Einige haben gemeynet, alle Tugenden und gute Wercke der Heyden, unter denen insonderheit der Weltweisen, während vor sündlich zu achten, und könnten mit Recht den Namen und Ruhm der Tugenden nicht behaupten.  
  Augustinus kam in seinem Dispüt wider den Pelagius darauf, und nahm die Meynung zur Vertheidigung vor sich, die Tugenden der Heyden wären splendida peccata, in welchem Urtheile ihm auch noch andere beypflichten. Doch haben welche gemeynet, es sey dieser Ausspruch ein wenig zu hart. Unter andern führen wir den Jesuit Baltus an, dessen Jugement des saints peres sur la morale, de la philosophie payenne, zu Straßburg 1719 heraus kommen, da er denn … sich viele Mühe giebet, zu erweisen, daß man nicht alle Handlungen der Heydnischen Philosophen unter die Sünde rechnen dürffe.  
  Es kommt bey dieser Frage darauf an, wie man die Tugenden und Handlungen der Heyden erwägen will. Vor Menschen können sie ein Lob haben, aber nicht vor GOtt, da es heist: Was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde, Röm. 14, 23.
Literatur Man kan von dieser Materie weiter nachlesen
  • Voss. in hist. Pelagiana
  • Cattenburgh in spicileg. theolog. Christianae Limbrochii
  • Cantz in tract. de usu philosophiae Leibnitianae et Wolffianae in theolog. …
     

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HIS-Data 5028-45-1471-4-02: Zedler: Tugend [2] HIS-Data Home
Stand: 12. Juli 2013 © Hans-Walter Pries