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Quellenangaben |
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Wohlfahrt der Christen. |
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Wir haben einen angebohrnen Trieb zu unserer
Wohlfahrt, der in den
Veränderungs-
Gesetzen
der
Seele
gegründet ist,
folglich sind wir durchs Natur-Gesetz
verbunden,
unsere Wohlfahrt zu suchen, und da
Christen zur
Beobachtung der Natur-Gesetze verbunden, so sind sie auch zur
Selbst Liebe oder
möglichsten Beförderung ihrer
eigenen Wohlfahrt
und
wahren
Vollkommenheit
verpflichtet, |
- 3 B. Mose XIX, 18.
- Marc. XII, 31.33.
- Röm. XIII, 9.
- Gal. V, 14.
- Matth. XXII, 39. C. V, 48. C. VII,
- 2 Phil. IV, 8.
- Sprüchw. XXIV, 8.
- Ephes. V,
29.
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Und weil dieser angebohrne Trieb im
natürlichen
Zustande des
Menschen durch
überwiegende Sinnlichkeit und
Neigung
zu Schein-Gütern verderbt und folglich
böse ist, durch
die Sinnes-Änderung aber und deren Fortsetzung in
Ordnung gebracht
und
rechtmäßig wird:
so sind Christen allein einer wohlgeordneten
Selbst-Liebe fähig
und darzu verbunden. |
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Daraus denn folget, daß Christen verbunden sind, |
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- einmahl, auf ihre Wohlfahrt bedacht zu seyn, oder nach der
möglichsten Besserung
ihres Zustandes zu streben;
- Zweytens, die richtigsten und besten Mittel dazu zu brauchen,
oder alles so darzu untauglich ist, ja dieselbe hindert, zu vermeiden, hingegen
alles, was dazu am meisten und
gewissesten beyträgt,
zu
thun und zu
erdulden,
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1 Cor. XII, 31. C. XIV, 11; |
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- und drittens, sich über aller schon erlangten und gewiß bevorstehenden
Wohlfahrt zu erfreuen, und über dem Gegentheil derselben, oder dem
Mangel
möglich gewesener
Wohlfahrt, zu be-
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{Sp. 106} |
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- Phil. IV, 4.
- 2 Cor. VII, 7. etc.
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Die
gantze
Freyheit der
Menschen, ingleichen alle
Verbindlichkeit, Zurechnung, Belohnung und Bestraffung derselben,
beruhet auf dieser Selbstliebe. Ingleichen beziehet sich die gesammte Einrichtung der
nähern Offenbahrung, und der darin enthaltenen
Bewegungs-
Gründe auf dieselbe und bestätiget ihre
Nothwendigkeit. |
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Die Selbst-Verleugnung hebt dieselbe auch nicht auf, sondern bringt sie in die
rechte Ordnung, und fliest vielmehr aus derselben Ja, da Christen verbunden sind alle
göttliche
Urtheile genehm zu halten, auch alles, was zur Verherrlichung
desselben gereicht, gern zu sehen und zu befördern; sie selbst aber von GOtt, um
Christi willen und in der Gemeinschafft desselben, zärtlich geliebet und hochgehalten
werden, auch zur
Lust und Verherrlichung
desselben gereichen, so sind sie auch daher verbunden, sich selbst um GOttes und
Christi willen zu
lieben, ihrer Wohlfahrt zu
erfreuen und dieselbe zu befördern. |
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Da niemand etwas lieben kan ohne
Erkenntniß
desselben, noch sich nach einen Wohlfahrt bestreben, ohne Einsicht derselben und
seiner Verhältniß dargegen: So sind Christen zur
möglichsten Selbst-
Erkenntniß verpflichtet, |
- 2 Cor. XIII, 5.
- Eph. I, 18.
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Folglich ist
nöthig, daß sie einmahl,
sich der möglichsten Einsicht ihrer allgemeinen, besondern und allerbesondersten,
sowohl innern als äussern Beschaffenheit und Zustandes sonderlich in Absicht auf
GOtt
befleißigen: oder zu
erkennen suchen theils die allgemeinen Einschränckungen, darin sie nicht nur als
Menschen stehen sondern auch, die noch zum natürlichen Verderben gehören; theils die
besondere Beschaffenheit der
Christen, und der
verschiedenen
Arten ihres
Zustandes, auch möglichen
Vorzüge,
ingleichen ihr
eignes
Verhältniß dargegen,
das
geistliche
Alter und den
Zustand, darin sie sich befinden, auch den
Unterschied und die
Verbindung der
Natur und
Gnade in ihnen theils die
jedesmahlige allerbesonderste innere und äussere
Umstände, darein GOttes
Vorsehung sie gesetzet, sammt der daraus fliessenden göttlichen Bestimmung oder
Beruff, |
- Röm. XII, 3. etc.
- 1 Cor. VII, 7.17.20.24. C. XII, 4.18
27. etc.
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Zweytens, daß sie daraus sowohl die ihnen
mögliche, zugedachte,
erworbene und angebotene Wohlfahrt, als auch die Beschaffenheit und den Grad ihrer
würcklich
erlangten,
gegenwärtigen
und damit unausbleiblich
verknüpfften
künftigen
Glückseligkeit,
ingleichen die noch übrigen selbst verursachten
Mängel, richtig und
lebendig mit
nöthiger
Lust oder
Unlust einzusehen
suchen, |
- 1 Cor. I, 4. etc. C. II, 12. C. IV, 8. C. VI, 15.19.
- 1
Thess IV, 1.
- Offenb. III, 17.
- Hohenl. I, 8.
- 1 Cor. XV, 10.
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Drittens daß sie alle darzu dienliche
Mittel
gebrauchen, der öfftern
gewissenhafften Prüfung ihrer
Handlungen, und
gantzen
Gemüthsfassung, |
Ps. CXIX, 59; |
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des Gebets um göttliche Erleuchtung und Überzeugung, |
- Ps. CXXXIX, 23.
- Offenb. III, 18;
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der aufmercksamen Beobachtung aller innern
Würckungen des
Geistes GOttes, sonderlich seiner Bestraffungen, Aufforderungen, Reitzungen und
Tröstungen, |
- Ps. XVI, 7.
- 2 Sam. XXIV, 10.
- Offenb. III, 19.
etc.
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Und viertens, daß sie die richtige Beurtheilung ihrer selbst, oder alle
Überzeugungen sowohl, daß sie an sich nichts sind, noch vermögen, |
1 Cor. I, 28. C. IV, 6.7; |
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als auch, daß sie GOttes |
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{Sp. 107|S. 67} |
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Werck in Christo sind, |
Eph. II, 10. C. I, 12; |
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ingleichen dessen, was sie noch werden
sollen und können, |
1 Pet. I, 3. etc. |
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fruchtbar seyn lassen ihre Gemüthsfassung und gantzes Verhalten
daraus herzuleiten, oder dieselbe gebrauchen zur Demüthigung, gottlichen Traurigkeit
und
Freude,
Hoffnung und unermüdeten
Fleiß, auch Bestreben nach
näherer Vereinigung mit Christo, durch den sie allein sind, was sie sind, und werden
müssen was sie werden
können, |
- Joh. XV, 5.
- 1 Cor. XV, 9.10.
- Phil. III,
13.14.
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Wenigstens haben Christen alle erlangte Einsichten der Heyls-Ordnung
Zueignungsweise zur Beurtheilung ihrer selbst zu gebrauchen, und sich vor aller
ungegründeten Einbildung oder unrichtigen
Vorstellung von sich
selbst sorgfältig zu hüten, weil ein jeder
Irthum von dieser Art
einen unausbleiblichen schädlichen Einfluß in die gantze Gemüthsfassung und Verhalten
derselben hat. |
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Und weil nicht nur alle
Menschen
überhaupt in so genauer und mercklicher
Verhältniß gegen
GOtt stehen, daß
keine richtige und vollständige
Erkenntniß
ihrer selbst statt findet, die sie nicht zur Betrachtung und Erkenntniß GOttes führen
solte, sondern Christen ihre
gantze Einrichtung und
Beschaffenheit von Christo, und ihrer Vereinigung mit demselben, haben: so erhellet
daraus, daß theils die Selbst-Erkenntniß der Christen nie von der Erkenntniß Christi
und GOttes könne getrennet werden, theils daß diese letztere das beste Mittel und die
fruchtbarste
Quelle zur Erlangung und
Vermehrung solcher Selbst-Erkenntniß sey, |
2 Pet. I, 2. C. III, 18. |
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Je mehr sich ein Christ seines natürlichen
Vermögens, und der
Schrancken, auch
Mängel desselben, der
Grade des göttlichen Gnadenwercks in ihm, seines allerbesondersten Beruffs, und
seines gäntzlichen Abhängens von GOtt bewust ist, je ausgebreiteter und verbundener,
auch lebendiger alle diese Erkenntniß ist; je wohlgeordneter wird die
Selbst-Liebe bey
demselben seyn, und je richtiger auch leichter und ruhiger das gantze Bestreben nach
seiner Wohlfahrt von statten gehen. |
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Weil Christen verbunden sind nach ihrer möglichsten
Wohlfahrt zu streben,
die Wohlfahrt der
Seelen aber der
Wohlfahrt des
Leibes und äussern
Zustandes
vorgehet, auch diese letztere nur durch die erstere auf eine dauerhaffte Weise
erhalten wird, so sind
Christen
verbunden,
ihre gröste Sorgfalt auf die Wohlfahrt der Seelen zu richten, folglich da dieselbe in
der Vereinigung mit
GOtt durch
Christum bestehet, |
Joh. XVII, 3. |
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sich derselben aufs
möglichste zu
bestreben, |
- Luc. X, 42. C. XI, 2 etc.
- Matth. VI, 33. C. XVI, 26.
- Phil. II, 12. C. III, 8 etc
- Ps LXXIII, 25.
- Jer. IX, 23. 24.
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Dahin denn gehöret einmahl, daß sie der Vereinigung mit Christo, oder ihres
Gnadenstandes und der daraus fliessenden Vorrechte
gewiß zu werden, und
solche
Gewißheit zu
vermehren suchen, |
- 2 Pet. I, 10.
- 2 Tim. I, 12.
- 2 Cor. XIII,
5.
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Zweytens, daß sie nach unverrückter Fortsetzung und unausgesetzter Vermehrung
derselben aufs äusserste trachten, |
- Hebr. III, 14.
- Offenb. III, 11.
- Matth X, 22.
- Eph IV, 15.
- Col. II, 6.7.
- 2 Pet. III, 17.18.
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Drittens, daß sie sich einer
eigenen lebendigen
Erkenntniß
göttlicher
Wahrheiten,
und des möglichsten Wachsthums derselben befleißigen, |
- Apost. G. XVII, 11.
- Röm. I, 17. Joh.
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{Sp. 108} |
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- Hebr. XI, 1. etc. C. XIII, 9
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auch zu dem Ende das Wort GOttes
fleißig forschen, |
- Joh. V, 39.
- 1 Tim. IV, 13.
- 2 Tim. III, 15-17.
- 1 Pet. II,
2.
- Col. III, 16.
- Ps. I, 2. etc.
- Ps. CXIX.
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auf Wachsthum der Erleuchtung und Salbung des Geistes GOttes,
durch Gebet und treuen Gebrauch, ingleichen auf zunehmende
Erfahrung
der Richtigkeit göttlicher Wahrheiten bedacht seyn, |
- Col. I, 9-11.
- Eph. I, 17. 18.
- 2 Tim. I, 6.
- Jud. 20
- Joh. XV, 7.
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Viertens, daß sie alle erkannte göttliche Wahrheiten unverzüglich und aufs
möglichste auszuüben suchen, sowohl durch innere Genehmhaltung und Vorsatz, als auch
durch
würckliche
Einrichtung des
gantzen Verhaltens nach
denselben, damit keine Einsicht und Überzeugung in Ungerechtigkeit aufgehalten werde,
und unfruchtbar bleibe, sondern durch diesen
Gehorsam des
Glaubens die Fertigkeit
zum
Guten zunehme, |
- Jac. I, 21 22 etc
- Röm. I, 18. C. II, 13.
- Joh. XIII, 17.
C. XV, 14.
- Luc. XI, 28.
- Matth. VII, 21. C. XII, 50.
- 1 Thess. IV,
1.
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Fünftens, daß sie nach einer göttlich- und himmlisch-gesinnten Gemüthsfassung
streben, oder theils sich einer überwiegenden
Neigung
nach Christo und seinem grössern sonderlich künftigen Genuß befleißigen, |
- Col. III, 1.2.
- 2 Cor. IV, 18.
- 1 Tim. VI, 12;
- Phil. III,
20.7. etc. C. I, 21. etc.
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theils Christum, seine Versöhnung und deren Früchte, auch
Erscheinung in frischen und lebhafften Andencken bewahren, und sich mit solchen
Wahrheiten auf eine ihrem Inhalt gemässe Weise unaufhörlich beschäfftigen, |
- 2 Tim II, 8. C. IV, 8.
- Gal. II, 20.
- Col. III,
17.
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theils sich nach einer Fertigkeit guter auf GOtt gerichteter
Gedancken, oder
beständiger Unterhandlung mit demselben bestreben, und auf ihr Hertz Acht haben,
damit nicht nur alles Gegentheil vermieden, sondern auch diese Beschäfftigung des
beständigen Gottesdienstes gefördert werde, |
- 1 B. Mos XVII, 1.
- Ps. CXIX, 109. etc.
- Sprüchw IV, 21-
23.
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Sechstens, daß sie an rechtmäßiger Wegschaffung der
Sünde unaufhörlich
arbeiten, und sich von
aller Befleckung des Fleisches und des
Geistes
reinigen, |
2 Cor. VII, 1. |
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folglich theils alle
Gelegenheit oder
Gefahr, dazu versucht zu werden, aufs möglichste vermeiden, |
- 2 Tim. II, 22.
- 1 Tim. VI, 11.
- 2 Pet. I, 4.
- Syr. III, 26
C. XXI, 2.
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theils auf alle würckliche Versuchungen genau mercken und
ernstlich widerstehen, ohne in dieselbe auf einigerley Weise zu willigen, |
- 1 B. Mos. IV, 7.
- Ps. CXIX, 101.
- Rom. VI, 12 etc.
- Jac. IV,
7.
- Hebr. XII, 4.
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theils alle bemerckte Versündigungen verabscheuen, und durch
Ergreiffung der Versöhnung Christi, auch möglichsten
Fleiß ihre Folge zu
unterbrechen sich davon befreyen, |
- 2 Pet. I, 9.
- Offenb. VII, 14.
- 1 Joh I, 7. C. II, 1.2.
- Zach. XIII, 1.
- Klagl. III, 39 etc.
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theils der anklebenden Sünde und dem noch übrigen natürlichen
Verderben stets Abbruch thun, und ihr Fleisch creutzigen, |
- Hebr. XII, 1.
- Gal. V, 24.
- 1 Petr. II,
11.
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Siebendens, daß sie alle nähere und entferntere Hülffs-Mittel, auch Gelegenheit
darzu gebrauchen, ohne wissentliche und nachläßige Versäumniß einer einigen, ja sich
gewöhnen alles
dazu anzuwenden, oder sich bey allem und durch alles zu erbauen: folglich auch zwar
keinem Menschen blind folgen und sich gantz anvertrauen, aber auch keinen
Unterricht und
Bearbeitung von denselben verach- |
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{Sp. 109|S. 68} |
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ten, sondern dergleichen suchen und aufs möglichste gebrauchen, |
- Röm. VIII, 28.
- Jud. 20.
- Hebr. XIII, 17.
- Eph. IV,
16.
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Und achtens, daß sie diese Sorge und Beschäfftigung unaufhörlich mit dem grösten
Ernst treiben, alle andere
Verrichtungen
derselben nachsetzen, und aufs möglichste damit verbinden; es dabey recht genau
nehmen, folglich auch hinlängliche
Zeit dazu
aussetzen, und alle von andern
Pflichten und
deren Ausrichtung übrige Zeit darauf wenden, ingleichen im Fall des Widerspruchs
alles dagegen verleugnen, |
- Matth. XI, 12. C. V, 29 etc.
- Eph. V, 16
etc.
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Zu dieser, einem jeden
Christen obliegenden
eigenen Seelsorge gehören noch als
Mittel, alles was die
lebendige
Erkenntniß
GOttes befördert, die fleißige
Übung des besondern und
öffentlichen Gottesdienstes, der erbauliche Umgang mit andern Gläubigen, die öfftere
Erneurung des Tauff-Bundes, der rechtmäßige
Gebrauch des
öffentlichen
Lehr-Amtes, so doch insgesammt als Mittel anzusehen, und ohne dabey allein stehen zu
bleiben, gebraucht werden
müssen. |
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Je höhere Grade das natürliche Verderben bey jemand vor der Sinnes Äderung
erreichet, je länger die Zeit der Unwissenheit und Entfernung von GOtt
gedauert, je kürtzer die
Vorbereitungs-Zeit aller
wahrscheinlichen
Muthmassung noch
seyn
möchte, je grösser die
Gefahr des Rückfalls und einiges
Verlusts künfftiger
Wohlfahrt bey ausserordentlichen Versuchungs-Zeiten oder mancher
Lebens-Art
ist, und je stärcker endlich die göttliche Bearbeitung ist, die einen wiederfähret;
je grösser und ernstlicher muß diese Seelsorge
von Rechtswegen
seyn, ob sie gleich bey niemanden allzugroß seyn, oder zu hoch getrieben werben kan,
wenn sie rechter Art ist. |
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Je mehr ein jeder die Besorgung seiner Wohlfahrt Christo selbst zutrauet, oder
mit Mißtrauen seiner selbst von demselben sucht, erwartet und annimmt, je leichter
und erwünschter wird sie geführet. und je richtiger wird die Beobachtung aller
übrigen
Pflichten,
sonderlich des
geschäfftigen und
gesellschafftlichen
Lebens damit können
verbunden werden. |
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Da der
Leib ein
wesentlicher
Theil des
Menschen ist,
durch den wir zum
Gebrauch der sichtbahren
Welt und
Verrichtungen in
derselben fähig sind; auch die
gantze eigentliche
Vorbereitung zur künftigen Wohlfahrt des ewigen Lebens währender Vereinigung
desselben mit der
Seele, oder in
der
Zeit des
natürlichen Lebens vorgehet, |
2 Cor. V, 10. |
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und endlich auch die Einwohnung GOttes und seines
Geistes bey Christen
sich mit auf den Leib erstreckt, der dadurch sein Tempel und
Werckzeug,
ja ein Mittel zur Verherrlichung desselben wird, |
- 1. Cor. VI, 19. C. XV, 13.
- Röm. VI, 19. C. VIII, 11.
- Phil. I, 20.
- 2 Cor. IV, 7-10 etc.
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so sind
Christen
verbunden,
für die
möglichste Wohlfahrt des
Leibes, auf eine dieser Absicht desselben gemässe Weise, zu sorgen, |
- Röm. XIII, 14.
- 2 B Mosis XX, 13.
- Eph. V, 29. Col. II,
23.
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Folglich ist
nöthig einmahl, daß sie
ihr
natürlich Leben als
eine göttliche Wohlthat hoch achten, und auf die möglichste Erhaltung desselben
bedacht seyn,
GOtt mehr zu
verherrlichen, und selbst zur Ewigkeit besser zubereitet zu werden, auch die
billige
Begierde nach |
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{Sp. 110} |
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der Auflösung dadurch mäßigen, |
- Phil. I, 22.25.
- Matth. X, 23.
- Hiob. X,
12.
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Zweytens, daß sie sich aller darzu dienlichen Mittel befleißigen, so
vornehmlich im
richtigen
Gebrauch der Speise, des
Trancks und der Kleider bestehet, |
- 1 Tim VI, 8. C. V, 23. C. IV, 4.
- Apostelg. XXVII, 33 etc.
- 1 Cor. VI, 13.
- Sir. XXXVII, 30.
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ingleichen in
nöthiger Abwechselung
und Maaß der
Arbeit und Ruhe
des
Gemüths
so wohl als Leibes, auch frölichem Muth, |
- 1 B. Mos. III, 19.
- 2 Thess. III 10.
- Sprüchw.
XVII, 22.
- 2 Cor. VII, 10.
- Sir. XXXII, 27. C. XXX, 22-27.
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Endlich auch in richtiger Abwartung der Kranckheiten, |
- Jac. V. 14 etc.
- Sir. XXXVIII, 1 etc.
- 2 Chron. XVI,
12.
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Drittens, daß sie solche gantze Wartung des Leibes mit der Seelsorge und
überwiegenden
Liebe zu GOtt richtig
verbinden, derselben nicht nur nachsehen, sondern auch um dieser willen besorgen;
folglich den Leib der Seele immer mehr zu unterwerffen, und durch Unterdrückung
allerhand herrschender Sinnlichkeit denselben zum Gebrauch des
Geistes und
Förderung des göttlichen Gnaden-Wercks
geschickter zumachen suchen, auch um GOttes und seines Dienstes
willen gern verleugnen. |
- 1 Cor. IX, 27.
- Phil. III, 19. C II, 17. 30. C. I, 20.
- Rom. XVI, 18. C. XIiI, 14. C VIII, 37.
- Offenb. XII, 11.
- Matth. X, 39. C. XVI, 25.
- Luc. IX, 24 etc. C. XIV, 26 C. XVII, 33.
- 1 Petr IV, 1.
- Baumgartens Theologische Moral
§. 121.122.123.
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