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Text |
Quellenangaben |
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Francken,
Lat. Franci, eine
alte tapfere Nation,
welche sich durch ihre
Kriege gnungsam
berühmet
gemacht. |
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Der
Ursprung dieses
Volcks ist sehr
ungewiß.
Einige
wollen denselben von Troia herleiten, indem
sich nach der Zerstörung dieser
Stadt die
zerstreuten Trojaner an dem Einfluß der
Donau fest
gesetzt, aber nach 700.
Jahren
unter Anführung
Königs Marcomiri sich nach
Teutschland gewendet,
am Einflusse des
Rheins niedergelassen, und von
da sich weiter ausgebreitet, wobey auf 40. Könige
gerechnet werden, welche in richtiger
Ordnung auf
einander gefolgt. |
- Trithemius Orig. Franc.
…
- Aimonius …
- Fredeg. Hist. …
- Otfridus Euang. …
- Gest. Reg. Franc. …
- Hincmarus Vit. Remig. …
- Vit.
Sigeb. …
- Iren. Germ. …
- Lazius de Migrat. Gent. …
- Auentinus Chron. Boi. …
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Andere hohlen die ersten Francken aus
Pannonien, wo sie sich biß an den Maeotischen See
sollen erstreckt, und von da sich dem Rheine
genähert haben, wie denn auch
unterschiedene
Francken und Sicambern, mit welchen die Francken
offt verwechselt werden, in Pannonien sich
aufgehalten. |
Gregorius Turon. Hist. Franc.
… |
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Unterschiedene wollen behaupten, daß von
denen Gallischen Colonien, so nach Taciti Germ.
28. Caesaris de Bell. Gall. … und Liuii … Bericht
nach Teutschland gegangen, die Francken
abstammten, welcher
Meynung sonderlich die
Frantzösischen
Scribenten zugethan sind. |
- Lacar. Col. Gall. I. et V.
- Bodinus Meth. Hist.
- Forcat. Vet. Gall.
- Audig. Orig.
Franc.
- Gossel. Hist. Vet. Gall.
- Triuor. Apol.
- Tournemont Orig. Franc.
- Blancard. Monnoy. de
France …
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Alle diese Meynungen beruhen auf schlechten
Gründen, vielmehr zeiget die Gleichheit der
Sprache,
Sitten,
Gewohnheiten und
Herkommen mit
denen
Teutschen, daß sie zu denen Teutschen
Völckern zu
zählen, wie sie denn den Strich
Landes
jenseits des Rheins biß an die Weser bewohnt, und
mit denen
Sachsen, Thüringern und Alemanniern
gegrentzt haben, als sie mit denen Römern Kriege
geführt, und weil sie aus vielen kleinen Völckern
oder Gauen bestanden, welche den
Namen derer
Bructerer, Ansivarier, Catten, Chaucen, Friesen,
Salier, Sicambrier, Tubanten etc. geführet, und
diese Völcker meisten Theils schon zu Taciti
Zeiten
berühmt gewesen, so
müssen sie entweder eben
diese Völcker gewesen, und unter dem Namen
derer Francken in ein gemeinschafftliches Bündniß
getreten seyn, oder es ist eine Nation von andern
Orten hergekommen, welche diese
Benennung
denen gedachten Völckern gemein gemacht, als sie
sich dieselben unterworffen, oder mit ihnen
Bündnisse geschlossen. Beyde Meynungen haben
ihre Vertheidiger und Wiederleger gefunden. |
- Nuen. Orig. Franc. …
- Pontanus' Orig. Franc. …
- Serarius Rer. Mogunt. …
- Schonhouius Orig. Franc. …
- Schatenius Hist.
Westph. III.
- Hertius Not. Franc. …
-
Struuius Hist.
Germ.
Diss. …
- Leibnitz Orig.
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{Sp. 1680} |
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- Vign. Orig. Franc. …
- Leibnitz ad
Tournem. …
- Gundlingiana St. III. …
- Mascov
Geschichte derer Teutschen …
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Weil die Francken in der Gegend wo die
Chaucen gewohnt haben, und man nirgends findet,
daß sie von einem andern Orte hergekommen, oder
mit diesem
mächtigen Volcke Kriege geführet,
darinnen sie dieselben vertrieben, so hält Schwartz
ad Cellar. Not. Orb. Ant. … mit Vorburgio davor,
daß sie einerley mit denen alten Chaucen wären,
und der Name Chauci und Franci vielleicht einerley
Ursprung wären, indem er die Chaucen von einem
Stamm-Worte herleitet, wovon wir noch heut zu
Tage die Deriuata gauckeln, Gauckel-Licht,
Gauckler etc. hätten, welches alles etwas
herumschweiffendes und unbeständiges
anzeigte. |
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Einen gleichen Ursprung giebet er dem Namen
Francken, nemlich von Frie und ängern oder
wancken, welches so viel
bedeuten soll, als
Innwohner eines freyen Landes, welche freyherum
schweifften, und an keine
gewisse Ländereyen
sich hielten. |
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Eccard Not. ad Leibnitz de Orig. Franc. …
meynt, es wäre soviel als Fraeci oder Fraci, d.i.
Exulanten, Vagabundi, See-Räuber; dergleichen
auch die ersten Francken gewesen. |
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Das erste und älteste Francia, welches das
Vaterland derer Francken gewesen, und mit dem
Namen Francia Trans Rhenana belegt wird, war
ein
Theil
von Groß-Teutschland, und lag zur rechten Seite des Rheins, zwischen der Lane
und dem Ocean, |
wie aus der Tabula Peutingeriana
erhellet. |
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Man findet das
Wort Francia in diesem
Verstande auf denen
Müntzen Constantini M. wie
auch bey Marcellino, bey Prospero in Chronico
Pithoei, und bey vielen andern mehr. |
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Die Francken, so dieses Land bewohnten,
hatten nach dem
Unterscheide ihrer Wohnungen
auch unterschiedliche Beynamen, und wurden in
See-Francken, Sal-Francken und Rhein-Francken
eingetheilet. |
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Die See-Francken (littorales oder maritimi)
waren keine andere als die Friesen, und zum Theil
die Cautzen. Dieß sind ohne
Zweifel die Francken
gewesen, welche nach dem Zeugnisse Marcellini …
und Eutropii … in dem vierten
Seculo die
Gallicanischen Küsten mit ihren
Capereyen
unaufhörlich beunruhiget. |
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Die Sal-Francken oder Salii, sind diejenigen,
so hinter der Sale gewohnet, worunter insonderheit
die Ansibarii, Aruarii, Tubantes, und Vsipii zu
verstehen. |
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Die übrigen, so an dem Ufer des Rheins ihre
Wohnung hatten, als da sind die Chamaui, Bructeri,
Sigambri, wurden samt denen, so hinter ihnen
gewohnet, Rhein-Francken oder Ripuarii
genennet. |
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Alle diese Völcker formirten zusammen das
vereinigte Niederland derer alten Zeiten, gleichwie
die Alemannen das vereinigte Oberland. Und
gleichwie dieses von denen Alemannen Alemannia,
also ist jenes von denen Francken Francia
genennet worden. |
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Ungeachtet dieses Bundes, durch welchen so
viele Völcker nur zu einem einigen zu werden
schienen, behielt doch jegliches seine eigene
Verfassung und Sitten. So hatten die Sal-Francken
ihre
Gesetze, welches das Salische genennet
wurde, und die Rhein-Francken vor sich ein anders,
welches das Ripuarische hieß. |
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Es waren auch die
Regiments-Formen nicht
bey allen einerley. Einige derer Bundesgenossen
hatten Könige, andere aber nicht. Denen See-Francken oder Friesen war der Königliche Name
von Alters her verhast, wie einiger Massen aus dem
Tacito abgenommen werden kan. Und man findet
bey ihnen Könige, bevor sie sich von denen
Francken
getrennet |
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{Sp. 1681|S. 864} |
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haben. |
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So sind auch bey denen Sal-Francken, und
allen darunter begriffenen Völckern, nicht die
geringsten Spuren derer Könige vorhanden, auch
nicht einmahl zu der Zeit, da das Salische Gesetz in
Schrifften verfaßt worden: immassen in der
Vorrede
dieses Gesetzes, die Häupter des Volcks (mit
Namen Wisogast, Bodogast, Salogast, und
Windogast), nur Proceres und Rectores Gentis, das
ist, Obersten und
Regenten des Volcks genennet
werden. |
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Im Gegentheil ist das Königliche
Regiment bey
denen Rhein-Francken, absonderlich bey denen
Bructeris und Chamauis, jederzeit beliebt gewesen,
und von derer Römer Zeiten her beybehalten
worden. Jedoch haben sie vor Faramundo niemahls
einen König allein, sondern stets viele Könige
zugleich gehabt: indem insgemein, wenn die
Rede
von denen Fränckischen Königen vorkommt, deren
2. oder 3. genennet werden, wie aus dem folgenden
zu ersehen. |
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Diese Fränckischen Könige werden Reges
criniti genennt, weil sie lange Haare zeugeten, und
dieselben oben auf dem Scheitel von einander
theileten, und von beyden Seiten des Haupts auf die
Schultern herunter hängen liessen: da im
Gegentheil die andern, so keine Könige waren,
entweder kurtze und gestutzte Haare trugen, oder
dieselben oben auf dem Wirbel des Haupts nach
der alten
Schwäbischen Weise zusammen
knüpfften. |
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Man
wählte sie gemeiniglich aus denen
vornehmsten und edelsten
Geschlechtern des
Landes, und gab einem ieglichen Gau einen König,
deren gröster Theil aber uns unbekannt ist. Bey
Erwählung dererselben hatten sie nach Art derer
alten Teutschen die Gewohnheit, daß sie nach
geschehener
Wahl ihren König auf ein Schild
setzten, und durch einige
Personen auf den
Schultern empor tragen liessen, wobey das
umstehende Volck, durch einen freudigen Zuruff,
ihn vor ihren König und Heerführer erklärten. |
- Gregorius Turon. …
- Gesta Franc. …
- von Bünau l.c.
…
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Man hält insgemein dafür, daß die Francken,
welche bißher nur Bunds-Verwandten untereinander
gewesen, nach dem
Tode obgedachter Könige
näher zusammen getreten, und sich unter einem
Haupt vereiniget haben, und daß Faramundus der
erste König derer gesammten Rhein-Francken mit
Ausschlüssung aller anderer Könige gewesen sey.
Zum wenigsten geben solches die Gesta
Francorum, das Chronicon Moissiacense, das
Chronicon Prosperi, und dergleichen
Bücher mehr
zu
erkennen; Doch continuiren auch nach
Faramundi Zeiten noch die Reguli, sub-Reguli und
dergleichen biß auf Chlodouaei Zeiten, welcher sie
vertilgt hat. |
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Derer Francken wird zum erstenmahle unter dem
Kayser Aureliano gedacht, welcher dieselben,
als sie
gantz Gallien durchstreifft, bey Mayntz mit
Verlust von 1000.
Mann aus dem Felde
geschlagen. |
- Vopiscus in Aurel. 7.
- Mascou. l.c. …
- von Bünaus Teutsche
Reichs-Hist. Th. I. B. II. …
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Als sich um die Mitte des dritten Seculi ein
Gegen-Kayser nach dem andern aufwarff, rufften
die Römer die Francken zu Hülffe, wodurch eine
grosse Anzahl nach Gallien kommen, und bey
solcher Uneinigkeit die
Gelegenheit ersahe, durch
Gallien, oder wie andere meynen, zur
See nach
Spanien, ja zum Theil nach Africa
überzugehen. |
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{Sp. 1682} |
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- Aurelius Victor Caesar. 33.
- Eutropius IX.
- Orosius …
- Nazarius Paneg. Const. …
- Ruinart
Annal. an. 265. apud Eccard. LL. Franc. Salic.
…
- von Bünau l.c. …
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Unter dem Kayser Probo wurden sie in Gallien,
wo sie sich feste setzen wollten, geschlagen, und in
Pontum verwiesen, waren aber so
glücklich, um das
Jahr 281. eine Flotte auszurüsten, die Griechischen,
Sicilianischen, und Africanischen Küsten
auszuplündern, und durch die Meer-Enge bey
Gibraltar um Spanien und Gallien nach Teutschland
in ihr Vaterland zu schiffen. |
- Zosimus …
- Eumenius
Paneg. …
- Vopiscus Prob. …
- von Bünau
l.c. …
- Mascou. l.c.
…
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Nicht lange hernach standen sie denen
Sachsen getreulich wieder die Römer bey, und
eroberten mit denenselben Batavien, welches sie
durch unterschiedene kleine Könige
regierten, und
diese Insel biß zu Constantii
Regierung
besaßen. |
- Eutropius IX.
- Orosius
…
- Sidonius Epist. …
- Gobelinus Persona Cosmodr.
…
- Eumenius Paneg. …
- Helin. Chron. an.
287.
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Kayser Maximianus war glücklich wieder die
Francken und nöthigte sie
an. 289. durch ihre
beyden Könige Atech und Genobaudes um
Frieden
zu bitten, welchen sie auch erhielten, und der
letztere wurde zugleich in sein
Reich, woraus in
seine Landes-Leute verjagt, wieder eingesetzt. |
- Mamertus Paneg. …
- von Bünau l.c. …
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Die innerlichen Kriege mochten vielleicht Anlaß
geben, daß sich an. 291. ein grosser Theil Francken
denen Römern unterwarff, welche ihnen bey Trier
und Cambray einen grossen Strich Landes, so
bißher wüste gelegen, einräumten. |
- Eumenius Paneg. …
- Mamert. …
- Valesius Franc. …
- von Bünau
l.c. …
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Kayser Constantius verjagte sie an. 293. aus
der Insel Batavien und vertheilte sie an unbewohnte
Örter, wo sie keine Waffen führen durfften, das
Land anbauen, Tribut erlegen, und, wenn es
nöthig
war, eine gewisse Anzahl Soldaten liefern
musten. |
- Eumenius Paneg. …
- Valesius …
- Bucherius Belg. …
- von Bünau
l.c. …
- Mascou. l.c.
…
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Unter Kayser Constantino M. waren sie noch
unglücklicher, denn als sie in Gallien eingefallen,
schlug sie der Kayser, ließ ihre Könige Ascarium
und Ragaisum, welchen andere Gaisonem nennen,
denen wilden Thieren vorwerffen, und erlegte ihrer
in unterschiedenen Treffen so viel, daß er fast den
Fränckischen Namen von dem
Erdboden vertilgt,
wenn man denen Römischen
Scribenten trauen
dürffte. |
- Eusebius Vit. Const. …
- Ammianus …
- Eumenius Paneg. …
- Nazarius Paneg.
…
- Eutropius …
- Optat. …
- Valesius Franc. …
- Bucherius Belg …
- Birag. …
- Mascou. …
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Allein das Gegentheil ist aus der
Macht derer
Francken gnugsam bekannt, indem sie an. 340.
Gallien verheerten, und Kayser Constans sie durch
einen Friedens-Schluß davon abhalten muste,
worauf sie Magnentio einem Gegen-Kayser
beystunden, und durch ihre Tapferkeit den |
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{Sp. 1683|S. 865} |
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Sieg wurden erfochten haben, wenn nicht ein
grosser Theil unter Anführung Syluani zu
Constantino übergangen wäre. Dem ungeachtet
machten sie den Kayser am Nieder-Rhein und
denen Belgischen Grentzen viel zu schaffen, und
Gallien wurde an. 354. grösten Theils
verwüstet. |
- Socrates …
- Sozomenus …
- Idat. …
- Eusebius Chron. …
- Aurelius l.c. …
- Zosimus …
- Zonaras Annal. …
- Ammianus …
- von Bünau l.c. …
- Mascou. l.c. …
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Nach der Zeit beunruhigten sie dieses Land
durch öfftere Streiffereyen, zu
Wasser und zu
Lande, wie sie denn sonderlich zur See sehr
mächtig waren. Wobey unter Kayser Theodosio
dreyer Könige von ihnen Genobaudis, Marcomeri
und Sunnonis gedacht wird. |
- Ambrosius Epist. 17.
- Bucherius Belg. …
- Idat. Chron. …
- Prosper. Chron.
…
- Orosius …
- von Bünau l.c. …
- Mascou. l.c. …
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An. 406. bekamen sie mit denen Alauen und
Vandalen zu
thun, deren sie
Anfangs 20000.
erlegten, hernach aber unglücklich in einem Treffen
waren. |
- Gregorius Turon. …
- Sigebertus Gembl. …
- von Bünau l.c.
…
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In denen folgenden Jahren halffen sie nebst
andern Teutschen Völckern Gallien dergestalt
verheeren, daß die Scribenten selbiger Zeiten nicht
Worte genug finden können solches zu
beschreiben. |
- Prosper. Prou. …
- Orosius …
- Hieronymus Epist. …
- Zosimus VI.
- Valesius Franc. …
- von Bünau. l.c.
…
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Es sollen die Francken nach unterschiedener
Meynung schon unter Jouini Regierung einen festen
Fuß in Germania Secunda bekommen und daselbst
zu der genannten Francia Cis-Rhenana den
Grund
gelegt haben; denn dieser Affter-Kayser, wozu er
sich um das Jahr 412. aufgeworffen, verließ sich
vornemlich auch die Francken und Bungunder, und
muste also um seiner
eigenen Sicherheit
willen
denen Francken ein Stück Landes in Gallia
überlassen, wie man dann auch seit der Zeit keinen
Ducem Germaniae secundae in der Notitia Imperii
findet. |
- Orosius …
- Idatius
Chron. …
- Prosper Pith. …
- Gregorius Turon …
- Sigebertus Gemblac. …
- Valesius Franc. …
- Cointe
Annal. …
- von Bünau l.c. …
- Mascou
l.c. …
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Andere wollen, Faramundus habe in dem
ersten Jahre seiner Regierung, nemlich an. 420. die
Francken zu erst über den
Rhein geführet, Trier
zum dritten mahle zerstöret, und sich in Germania
prima postiret. |
- Aimonius …
- Gest. Reg.
Franc. …
- Fredegarius …
- Conradus Vrsperg. …
- von
Bünau l.c. …
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|
Beyde Meynungen sind der
Historischen
Warheit ähnlich, und können gar wohl neben
einander stehen. Denn dadurch wird der
Ursprung
derer Ripuarier an der lincken Seite des Rheins,
welche die Alten in Superiores und Inferiores
eingetheilet, gar fein erkläret und verständlich
gemacht. |
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Diese Landschafft ist nachmahls Francia
Rhenensis genennet worden, wie der Geographus
Ravennas bezeuget, zweifels ohne von denen
Rhein-Francken, welche dieselbe eingenommen
haben. Und
vermuthlich ist solches das erste Stück
von Gallien, dem |
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{Sp. 1684} |
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der Namen Francia zu Theil worden. |
- Prosper Chron. …
- Gregor. Turon. …
- Aimonius …
- Gest. Franc. …
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Sidonius Carm. … und andere bekräfftigen,
daß die Francken vor dem 429. Jahre an dem
lincken Ufer des Rheins ihre Besatzungen gehabt;
fügen aber hinzu, daß sie in demselben Jahre von
dem Kayserlichen Feldherrn Aetio wiederum
vertrieben worden, welches gemeiniglich zu dem
ersten Jahre der Regierung Chlodionis gerechnet
wird. Aber Idatius Chron. … berichtet, Aetius habe
die Francken: nachdem er sich mit ihnen herum
geschlagen, im Frieden aufgenommen, wodurch sie
also in dem neu eroberten Sitze befestiget
worden. |
- Bucherius Belg. …
- Schaten Westph. …
- von Bünau l.c.
…
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Chlodio gebrauchte den mit Aetio getroffenen
Frieden die Thüringer zu bekriegen, und sein Reich
auf der Teutschen Seiten auszubreiten, oder zu
versichern. Die Geschicht-Schreiber gedencken
eines Schlosses auf denen Gräntzen der Thüringer,
Namens Dispargum, welches eine Zeitlang seine
Residentz soll gewesen seyn. Wo dieses Schloß
gelegen siehe Dispargum
Tom. VII. p. 1050. |
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Um dieselbe Zeit entstund eine neue Unruhe in
Gallien, in dem Theodoricus, König derer West-Gothen zu Toulouse, mit denen Römern gebrochen,
und den Krieg mit so guten Glück geführet, daß er
die Römische Armèe an. 439. bis aufs Haupt
geschlagen. Dieser Gelegenheit bediente sich
Chlodio, seine Grentzen in Gallia zu erweitern,
gieng mit einer Armèe über den Rhein, und
durchzog beyde Germanien von der Maas bis an
die Mosel. |
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Zu dieser Zeit ward
Cöln erobert, und zum
Waffen-Platz gemcht, und Trier zum 4ten mahl von
denen Francken zerstöret. Chlodio verfolgte seinen
Marsch nach den Kohlen-Wald, überfiel Tournay
und Cambray, und streiffte durch Artois bis an die
Somme, allwo er die Stadt Amiens eingenommen,
und eine Zeitlang daselbst gewohnet hat. |
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|
Nach Chlodionis Tode, (welcher gemeiniglich
ins Jahr 448. gesetzt wird,) ward Meroveus von
denen Francken zu Amiens zum König und
Heerführer erwählet. Von deßen Ankunfft man
nichts gewisses zu sagen
weiß,
ausser, daß er ein
Verwandter Chlodionis gewesen. |
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Die
Söhne Chlodionis, welche durch diese
Wahl an dem
Rechte der Succession sich gekränckt
befanden, suchten Schutz bey denen Auswärtigen,
der ältere bey dem Hunnen-Könige Attila, der
jüngere bey den Kayserlichen General Aetio. Es
scheinet, daß die Francken selbst über dieser
Sache zertheilet gewesen seyn. Denn seit dem
Attila sich in die Fränckischen Händel gemenget,
und mit seiner Kriegs-Macht an. 450. zum
Vorschein gekommen, so haben sich viele
Thüringer, Bructerer und andere Francken mehr, so
es mit dem ältesten Printzen gehalten, zu ihm
geschlagen, und allen Vorschub gethan, seine
Armèe über den Rhein zu bringen. |
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Dargegen hielten es die Cis-Rhenani mit
Meroueo. Und obwohl Aetius den jüngern Printzen
sehr lieb hatte, so gar, daß er ihn auch an
Kindes-Stat aufgenommen, kunte er sich dennoch seiner
nicht mit Nachdruck annehmen, weil ihm der
Beystand der Meroveischen Partey gegen die
einbrechenden Hunnen nöthig war, von
welchen |
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{Sp. 1685|S. 866} |
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allem Ansehen nach die Franci und Riparioli
gewesen, die man unter denen Hülffs-Völckern Aetii
genennt findet. |
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Solcher
Gestallt hat Meroueo der Einbruch
derer Hunnen und noch mehr ihre darauf erfolgte
Niederlage gedienet, seine
Herrschafft
zu
befestigen; wie man denn aus Sidonii Appollinaris
Briefen an Maximum Petronium und Maiorianum
schlüssen kann, daß zu seiner Zeit die Francken,
sonderlich nach der
gewaltsamen Hinrichtung Aetii
und Valentiniani, neue
Bewegungen in Gallia
gemacht, und sich in Germania prima, und Belgica,
secunda ie länger ie mehr ausgebreitet und feste
gesetzet haben: ingleichen, daß sie ums Jahr 457.
an beyden Ufern der Wahl, und folglich in Germania
secunda, und auf der Insula Batauorum gewohnet
haben, dabey sie auch die Länder um die Lippe,
Roer, Siege und Lane inne hatten. |
- Prosper Pith. …
- Priscus …
- Gregor. Turon …
- Valesius Franc. …
- Fredegarius 9.
- Cointe Annal. …
- Bucherius Belg …
- von Bünau l.c. …
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|
Auf Meroueum folgte sein Sohn Childericus an.
458. welcher nicht allein dasjenige, was ihm sein
Vater nachgelassen, bey dem Fränckischen Reich
erhalten, sondern auch noch vieles darzu erworben:
indem er weit über Paris gestreiffet, und unter
andern die Städte Orleans und Angers in seine
Gewalt gebracht; also, daß es scheint, daß schon
damahls die Loire zwischen denen Gothen und
Francken der Grentz-Fluß gewesen sey, und daß
die Nachbarschafft zu einigen zwischen Eurico, dem
Könige von Toulouse, und diesem Childerico,
aufgerichteten Verträgen, Gelegenheit gegeben
habe. Er starb an. 481. siehe Childericus I. Tom. V.
p. 2125. |
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Sein Sohn und Nachfolger Chlodovaeus hat die
Conqueten seiner Vorfahren um ein grosses
vermehret; wie man ihn denn daher insgemein vor
den Stiffter der Fränckischen
Monarchiae hält. Er
eroberte Soissons, den einigen
Ort, den die Römer
nebst dem umliegenden Lande noch inne hatten,
ingleichen Paris, und alles, was jetzt Isle de France
heist. So brachte er auch Rheims und gantz
Champagne unter derer Francken Gewalt. Die
Römer aber wurden unter ihm so gar aus Gallien
vertrieben, daß man seit dem von ihnen in der
Fränckischen Historie nichts mehr findet. |
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Nachgehends wurden die Thüringer denen
Francken zinsbar, und insonderheit die Alemanner
durch dem berühmten Sieg bey Zülpich an. 496. der
Gestallt unter den Fuß gebracht, daß sich das
gantze Königreich Alemannien an beyden Seiten
des Rheins, Mayns und der
Donau von
Fränckischen
Hertzogen muste regieren lassen.
Man findet auch, daß die Bayern, vielleicht aus
Furcht vor der Gewalt derer Francken, ihre Gesetze
und Herzoge von denen Fränckischen Königen
haben bestätigen lassen. |
- Auentinus Annal. Boior.
…
- Gregorius Turonensis …
- Ekkehardus de Casib.
S. Galli ap.
Goldast. Rer. Aleman. …
-
Crusius Annal.
Sueu. …
- Megiserus Annal. Car. …
- Jo. Guil.
Pollithius
Disp. de Boioaria Francia subiecta.
Wittenberg 1715.
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Das Burgundische Reich ward ebenfalls
erobert, und denen Gothen gantz Aquitanien
abgenommen. |
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Endlich kriegte zu dieser Zeit auch |
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{Sp. 1686} |
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das Fränckische Regiment eine neue Gestalt,
indem Chlodouaeus die bisher gewesenen Unter
Könige, welche als Stathalter zu Cöln, Cambray,
Mons und anderwerts mehr geseßen, aber
Königlichen
Titel und
Staat geführt hatten, ausrottete, wovon unter seinem
Leben Tom. VI. p.
447. seqq. mit mehrern nachzulesen. |
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Um diese Zeit hat man angefangen den Namen
Francia, welcher bisher mit denen Teutschen Erb-Ländern eigen gewesen, auch denen
Gallicanischen, und allen eroberten Ländern, in und
ausser Teutschland,
mitzutheilen, und die gantze
Fränckische Monarchie darunter zu begreiffen. |
|
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Und obwohl diese Monarchie sehr groß war,
indem sie von der rechten Seite des Rheins bis an
die Sale, und von der andern bis an die
Pyrenäischen Gebürge sich erstreckte, so hat man
sie doch nur in 2.
Theile, und zwar vermittelst des
Maas-Stroms eingetheilet. Denn alles, was von der
Maas an, gegen Morgen und
Mittag lag, ward
Austria oder Österreich, und was hinter der Maas
gegen
Abend
und
Norden bis an die Loire lag,
Neustria oder Westerreich genennet; welchen Namen man schon in solchem
Verstande in dem Testament des
Bischoffs Remigii findet, der
Chlodouaeum getaufft hat. Von dieser
Eintheilung
haben auch die Völcker ihre Namen bekommen,
daß einige Austrasii, oder Ost-Francken, andere
Neustrasii, oder West Francken, genennet
wurden. |
- Auentinus Annal. Boior.
…
- Alting. Not. Germ. Infer. in Francia.
- Cluuerius
Germ. Ant. …
- Junckers Anleitung zur mittl. Geogr.
…
- Pontanus Origg. Franc. …
- Rorico de Gest.
Franc.
- Saggittarius Antiqu. Regn. Rhur. …
-
Spener
Notit. Germ. Ant. …
-
Struuius Synt. Hist.
Diss. …
- ab
Ekhart. in Francia Orient.
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