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Text |
Quellenangaben |
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Meissen,
Lateinisch Marchionatus Misniae,
eine Marck-Grafschafft in
Ober-Sachsen, welche
eines der schönsten Länder in
Deutschland ist, und
gegen Morgen an die Marck-Grafschafft Laußnitz,
gegen Mittag an das
Königreich Böhmen, gegen
Abend an die
Land-Grafschafft
Thüringen, gegen
Mitternacht an das
Churfürstenthum
Sachsen
gräntzet. |
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Ihre Länge erstrecket sich auf 22 bis 24, und
die Breite von 15 bis 18 Deutsche Meilen. Sie wird
in der
Form eines Triangels abgebildet, und hat also
gegen Aufgang die Elbe, gegen Niedergang die
Elbe und Sala, gegen Mittag das Böhmische
Gebürge, Montes Sudetes
genannt. |
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Der
Ursprung dieser Marck-Grafschafft ist
dieser: Als Heinrich der Vogler mit den Ungarn,
Pohlen, Böhmen, Wenden und Sorben Streit
gehabt, hat er um das
Jahr 930 oder 931 auf einen
dickbewachsenen Berge an der Elbe eine Festung
erbauet, so er von dem Flüßlein Meisse, welches
daselbst in die Elbe fiel, Misniam oder Meissen
benamet und mit einem
Grafen, derselben Strich
wieder die Sorben, Wenden und andere
Völcker
vertheidigen
solte, besetzet. Dieses |
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{Sp. 377|S. 198} |
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war also der Ursprung der Marg-Grafschafft
Meissen, deren erster
Bezirck sich eben nicht
allzuweit erstrecket, aber nach und nach zu
genommen, als die Marg-Grafen nach Vertreibung
der Milzenischen Wenden sich immer mehrern
Landes bemächtiget. |
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Die Ankunfft der Marg-Grafen von Meissen, ist
überaus
zweifelhafftig, und wird auf
verschiedene
Weise erzehlet. Dem gemeinen Vorgeben nach, soll
Friedrich, Graf zu Wettin, der erste Marg-Graf zu
Meissen etc. und aus des
berühmten
Sächsischen
Fürsten, Wittekinds,
Geschlecht gewesen seyn,
welchen Heinrich der Vogler, im Jahr 980 darzu
gemacht haben soll. |
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Auf ihn folgte Ridacus, ein Vetter Friedrichs,
und als er 986
gestorben, kam Eckard I zur
Regierung
durch Hülffe Kaysers Ottens III. Er wird
vor einen
Sohn Graf Günthers zu Pleissen
gehalten, und hat sich über alle seine Vorfahren
hervor gethan, so, daß er nach gedachten Kaysers
Tode, selbst nach der
Kayserlichen Crone
gestrebet. Hierdurch aber setzte er sich nur bey
andern in Haß, und wurde eben deswegen von
seinem
eigenen Vetter, Graf Siegfrieden von
Northeim, oder wie andere wollen, von Lothario
und Bennone,
Hertzogen zu
Sachsen,
ermordet. |
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Hierauf bekam sein Sohn Eckard II die Marg-Grafschafft, wiewohl ihn vorher seines
Vaters
Bruder Conzelm solche gar streitig gemacht, der
aber hierüber von Kayser Heinrich II zu einer
langwierigen Gefängniß verdammet worden. |
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Eckard II starb 1068, und hinterließ seinen
Bruder Hermannen zum Nachfolger. Dieser bekam
mit den Bund-brüchigen Pohlen viel zu
thun, und
verlohr die
Stadt Bautzen. Sie belagerten auch die
Stadt Meissen selbsten, und setzten ihr hart zu;
doch wurden sie durch Aufschwellung des
Wassers
zurück getrieben; wobey aber merckwürdig ist, daß
die
Weiber 2 von den Feinden in Brand gebrachte
Thürne aus
Mangel des Wassers mit Meth
geleschet. |
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Marggraf Hermann starb ohne
männliche
Erben, und weil seine Schwester Mathildis an
Theodoricum oder Dietrichen, Grafen zu Wettin,
vermählet war, kam Meissen an das Hauß der
Grafen zu Wettin. |
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Der erste Marggraf aus demselbigen war Dedo,
ein Sohn des kurtz vorher gedachten Dietrichs und
der Mathildis. Dieser wurde 1031 Marggraf zu
Laußnitz, als er aber noch weiter um sich greiffen,
und seinen Stieff-Sohn Otten um seine väterliche
Grafschafft Orlamünde bringen
wolte, wurde er
hierüber von Kayser Heinrich IV gefangen
genommen, und
muste, wolte er anders die
Freyheit
haben, bloß mit dem Marggrafthum Meissen
vergnügt seyn. Er hatte auch das
Unglück, daß sein
Sohn mit ihm gleiches
Nahmens wider ihn rebellirte;
doch dieser wurde von seinen eignen
Bedienten,
auf der Cloac von hinten zu erstochen. |
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Hierauf starb Dedo 1083 und folgte ihm sein
Sohn Heinrich der ältere. Dieser war in seiner
Jugend bey mehr gedachten Heinrichen IV als
Geissel, entwischte aber auf der Jagd. Ob er nun
gleich durch den König Uratislaum II in Böhmen
von dem Besitz des Marg-Grafthums Meissen
abgehalten wurde, so kam er doch endlich, wiewohl
kurtz vor seinem Tode, zum
würcklichen
Besitz. |
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Er starb 1103, und hinterließ seine |
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{Sp. 378} |
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Gemahlin Gertraud schwanger. Der Graf
Conrad von Wettin, welcher gern succediren wolte,
gab vor, daß die Gräfin mit ihrer Schwangerschaft
einen Betrug vorhätte; allein sie wieß in
Gegenwart
vieler Zeugen in der Kirche ihren gesegneten
Leib,
und brachte bald darauf Heinrichen den Jüngern
zur
Welt. |
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Weil nun Conrad die Marggräfin Gertraud
abermahls eines Betrugs beschuldigte, und vorgab,
sie hätte eine Printzeßin
gebohren, welche sie mit
dem Knäblein eines Kochs vertauschet, so rächete
dieser Heinrich, als er erwachsen solchen
Schimpff, starb aber bald darauf 1127 ohne
Erben. |
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Zwar hatte Thiemo, ein Sohn Dietrichs,
Grafen zu Wettin, und ein Bruder des vor gedachten
Dedo, Marggrafen zu Meissen, bereits 1091 vom
Kayser Heinrich IV die Anwartschafft auf Meissen
erhalten; allein Thiemo muste noch dasselbe Jahr
in einer Belagerung das
Leben einbüssen. Doch
sein Sohn, vorgemeldeter Conrad, kam nach
seines Vettern Heinrichs des Jüngern Tode 1127
zur Regierung. |
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Zwar lag er damahls zu Kirchberg in einem
eisernen Kasten, der an einen Thurn heraus
gebauet war, gefangen, darein ihn ietztgemeldeter
Heinrich aus Rache setzen lassen; allein so bald er
von dessen Tode Nachricht bekommen, bestach er
die Wächter, daß sie ihn loß liessen. Hierauf gieng
er selbst vor Kayser Lotharium II, der ihm dann
nicht nur das Marggrafthum Meissen, sondern auch
1136 die Nieder-Lausitz gab, gleichwie ihn der
folgende Kayser Conrad der III im Jahr 1143 mit
der Grafschafft Rochlitz
belehnet. |
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Er brachte sich auch grosses
Ansehen zu
wege, und bauete das prächtige
Kloster auf dem
Petersberge ohnweit
Halle, welches sein Sohn
Dedo vor ihm angefangen, vollends aus. Er gieng
1156 selbsten in dieses Kloster, und legte in
Beyseyn vieler Fürsten den
weltlichen Habit ab. Er
machte auch die
Ordnung, daß dieses Kloster
seines Geschlechts Begräbniß seyn solte. |
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Er starb 1156, nachdem er unter seinen
Söhnen folgende Disposition hinterlassen: Es solte
nemlich Otto Meissen, Dietrich Lausitz, Heinrich
Wettin, Dedo Rochlitz und Friedrich Brene
bekommen. Also folgte ihm Otto, welcher von dem
reichhaltigen Bergwerck zu Freyberg, so zu seiner
Zeit entdeckt worden, den Nahmen des
Reichen bekommen, in dem Marggrafthum
Meissen, von welchem unter dem
Wort Otto Marggraf,
nachzusehen. |
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Er hatte zwey Söhne Alberten und Dietrichen.
Albert, von welchem an seinem Ort unter dem Wort
Albertus der Hoffärtige, ein mehrers zu lesen, kam
hierauf nach des Vaters Tode 1189 zur Regierung,
wurde aber das folgende Jahr mit Gifft hingerichtet,
und weil er keine
Kinder hinterließ, so brachte
Dietrich endlich das
gantze
Land an sich. Siehe
Dietrich Marggraf. |
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Er hinterließ einen Sohn, Heinrichen, welcher
der Erleichtete und Milde beygenannt, und der
erste
Landgraf in
Thüringen worden. Er starb
1288. |
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Seine Söhne waren Albert, Theodoricus und
Friedrich. Friedrich der Kleine starb 1316, ohne
Erben von seiner Gemahlin Jutta, Gräfin von
Schwartzburg zu hinterlassen. Sein Bruder
Theodoricus der Weisse beygenannt, beschützte
seines Bruders Alberts, |
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{Sp. 379|S. 199} |
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beygenannt des Unartigen, Söhne wieder
ihren Vater, der ihnen das Land entwenden wolte,
und ward 1276 von dem Anhaltischen Fürsten mit
List gefangen, doch wiederum loßgelassen, da er
dann diejenigen, welche an dieser
Gefangennehmung
Schuld gewesen, zu
gebührender
Straffe gezogen. |
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Er starb hierauf 1282, nachdem ihm seine
Gemahlin Helena, Marggraf Johanns I von
Brandenburg Tochter, Friedrichen, wegen seiner
schweren Aussprache der Tatta oder Teut
beygenannt, gebohren. Dieser starb 1291, ohne
Erben von Hildegard, einer Hertzogin aus
Bayern,
zu hinterlassen. |
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Des gedachten Alberts des Unartigen Söhne
waren Friedrich und Dietrich. Dieser letztere
erwiese seine Tapfferkeit so wohl wieder die Kayser
Adolphen und Alberten, als wieder Churfürst
Johannen von Brandenburg, hatte aber 1307 das
Unglück, in der Thomas-Kirche zu
Leipzig von
einem Meuchel-Mörder hingerichtet zu werden. |
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Sein Bruder Friedrich mit dem gebissenen
Backen, von welchem an seinem Ort unter
Friedrich, ein mehrers gedacht worden, zeugte
1310 Friedrichen den Ernsthafften, welcher eben
daselbst ausführlicher abgehandelt worden. |
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Dieser zeugte Friedrichen den Strengen,
Balthasarn, Wilhelmen, Cocles beygenannt, und
Ludwigen. Dieser letztere wurde Ertz-Bischoff zum
Mayntz und
Magdeburg, wie auch Bischoff zu
Halberstadt und Bamberg. Im Jahr 1381 befand er
sich auf dem Fastnacht-Spiel zu Calb, allwo er aber
von einer Treppe fiel, und den Halß stürtzte. |
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Sein Bruder Wilhelm wurde 1343 gebohren. In
der Theilung bekam er Ober-Meissen, und residirte
darauf zu Dreßden. Sonsten brachte er durch den
Kauff die
Herrschafften Illenburg, Colditz und
Riesenberg in Böhmen an sich, mit den Waffen aber
Pirna und Königstein; Er starb 1407, ohne Erben
von Elisabeth, des Marggrafen Jodoci in Mähren
Tochter, zu hinterlassen. |
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Der dritte Bruder Balthasar 1336 gebohren,
brachte sich durch seine Tapfferkeit bey dem König
Eduard III in Engelland in grosses
Ansehen. Er
bekam in der Theilung Thüringen, brachte durch
Heyrath mit Margaretha, des Burggrafen Alberts
zu Nürnberg Tochter, Hildburghausen, Heldburg
und Eißfeld an sich, gleichwie ihm durch Abgang
des letztern
Grafen von Kefernburg 1380 diese
Grafschafft heimgefallen. |
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Er starb endlich 1406 und hinterließ
Friedrichen, den Einfältigen, nach sich, welcher
1440 ohne Kinder von seiner Gemahlin Anna,
Gräfin von Schwartzenburg zu haben, dieses
Zeitliche gesegnet. |
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Der erstgebohrne Sohn, Friedrich der
Strenge, von welchem an seinem Ort
ausführlichere Nachricht zu finden, hatte eine weit
gesegnetere Nachkommenschafft. Seine Gemahlin
Catharina, Fürst Heinrichs zu Henneberg Tochter,
brachte ihn Coburg zu, und gebahr ihm nebst
Wilhelmen dem
Reichen, so die
Chur- und Marck-Brandenburg von Marggraf Jodoco in Mähren 1410
erkauffet, und 15 Jahr hernach
unverheyrathet
gestorben, Friedrichen den Streitbahren, welcher
zum ersten Churfürsten und Hertzog zu Sachsen
aus seinem Hause gemacht worden. Siehe
Sachsen. Allhier |
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{Sp. 380} |
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ist nur zu
erinnern, daß in der zu Leipzig 1485
getroffenen Erbtheilung zwischen Churfürst Ernsten
und Hertzog Albrechten zu Sachsen das
ansehnlichste
Theil des Marggrafthums Meissen an
die Albertinische Linie gekommen, welches durch
die Wittenbergische Capitulation noch mehr
verstärcket worden. |
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Es wird aber Meissen heut zu
Tage
eingetheilt
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- in den
- Meißnischen,
- Leipzigischen,
- Ertzgebürgischen,
- Voigtländischen
- und
Neustädtischen Creiß;
- in das Altenburgische
Fürstenthum,
- und in die 3 Stiffter
- Meissen,
- Merseburg
- und Naumburg.
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Zu dem Meißnischen Creiß gehören die
Ämter: |
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- Meissen,
- Dreßden,
- Leubnitz,
- Hospital St.
Matern,
- Moritzburg,
- Radeberg,
- Oschatz,
- Torgau,
- Senfftenberg,
- Pirna,
- Stolpe,
- Hayna,
- Hohenstein,
- Mühlberg,
- Grillenburg,
- Lausitz,
- Zabeltitz,
- Dippoldswalde.
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Zum Leipziger Creiß gehöret |
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Leipzig,
- Düben,
- Eilenburg,
- Grimma,
- Leißnig,
- Colditz,
- Rochlitz,
- Mutschen,
- Dölitsch,
- Zörbig,
- Petersberg,
- Pegau,
- Borna,
- die Gräflichen
Schönburgischen Herrschafften
- Penick,
- Wechselburg,
- Roßburg,
- Remsen.
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Zum Ertzgebürgischen Creiß wird gerechnet
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- Freyberg,
- Nossen,
- Augustusburg,
- Chemnitz,
- Stollberg,
- Zwickau,
- Franckenberg und
Sachsenburg,
- Schwartzenberg und Grottendorff,
- Grünhayn,
- Anneberg,
- Wolckenstein,
- Lauterstein,
- Frauenstein und Altenberg,
- Wiesenburg,
- Wildenfels.
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Im Voigtländischen Creiß sind |
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- Plauen,
- Voigtsberg,
- Pausa,
- Schöneck,
- Reichenbach.
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In dem Neustädtischen Creiß ist |
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- Weyda,
- Mildenfurt,
- Arnshaug
- und
Ziegenrück.
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In dem Altenburgischen Fürstenthum, so der
Ernestinischen Linie gehörig, findet sich |
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- Altenburg,
- Ronneburg,
- Camburg,
- Eisenberg,
- Roda,
- Leichtenburg.
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Es ist ein grosser und ansehnlicher
Adel in
diesem Lande. |
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Ausser der
berühmten
Universität zu
Leipzig
finden sich die 2 Churfürstliche Land-Schulen zu
Meissen und Grimma, denn die dritte, Pforta
genannt, wird zu
Thüringen gerechnet. |
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Im übrigen bringet das
Erdreich auch zum
Uberfluß alles hervor, was zur
menschlichen
Nahrung
nöthig ist. |
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In den Bergwercken findet man sehr
reichhaltige Ertze, welche an Haupt-Metallen, etwas
Gold, sehr vieles Silber, Zinn, Eisen, silbrig Gold
oder güldig Silber, Quecksilber, Kupffer, Bley,
Wißmuth, Stahl etc. in sich hegen. |
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Das Gold wird aus etlichen Flüssen, als der
Elbe, Mulde, Reder und andern gewaschen; wie
man denn sagt, daß Churfürst Johann Friedrich
eine Kette gehabt, bey 16 Marck schwer, bloß von
solchem Wasch-Golde. |
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Das Silber wird absonderlich zu Freyberg,
Marienberg und Anneberg, vor allen aber zu
Schneeberg, welches ehedem sehr grosse und
reiche Ausbeute gegeben hat, gefunden. |
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Das Quecksilber ist das beste und lauterste, so
man in dem so genannten Glaß-Kopff Gängen
antrifft. |
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Das Kupffer wird gar reichlich auf dem
Schneeberge in der Schlemm, sonsten aber um
Freyberg, Anneberg und andern Orten, wie wohl
etwas sparsamer, gefunden. Um Naumburg und
Zeitz hat man auch einige kupffrige Brunnen. |
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Das Zinn hat sonderlich zu Altenberg gar
reichhaltige Anbrüche, gleichwie auch um
Schneeberg das so genannte Fletz-Maul,
Eybenstock und Platta; um Dippoldiswalda und
Frauenstein, die Böbel, |
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{Sp. 381|S. 200} |
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Schmiedeberg und andere eben deswegen
beruffen sind. |
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Das Bley wird fürnemlich um Freyberg und
Schneeberg auf der Schlemm gegraben. |
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Wißmuth findet man meistens zu Schneeberg,
und dann zu Annaberg, Marienberg und St.
Joachimsthal. |
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Das Eisen wird sonderlich in dem Ober-Gebürge gegen dem Joachims-Thal auf der
Burckarts-Leite, auf dem so genannten Emmler
oder Memmler, um Grünhein; und ferner in der
Pirnischen Pflege um Lauenstein, Glaß-Hütte, Berg-Gießhübel, und anderswo gefunden. |
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Der Stahl findet sich in dem Voigtlande. |
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An Neben-Metallen hat man das Spieß-Glaß,
Kieß, Kobold, Glantz und Blende. |
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Albinus meldet auch, daß viel Edelgesteine in
diesem vortrefflichen Lande zu finden, und
gedencket namentlich der Perlen, Cristallen,
Diamanten, Amethysten, Chrysolithen,
Chalcedonier, Carbunckel, Jaspis, Türckis und
anderer. An andern kostbaren Steinen finden sich
der Magnet, so absonderlich um Schwartzenberg
anzutreffen, ferner der Blutstein, Glaß-Kopff, Gyps,
Marien- oder Frauen-Eiß, und etliche Arten von der
Blende. |
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So hat man auch wohlriechende Steine, als den
Viol- oder Veil-Stein; den Bisam-Stein, Moß-Stein
und Quendel-Stein. An köstlichen Werck- und Bau-Steinen hat man den Marmor von unterschiedlicher
Art und Farbe. Denn zu Zöblitz bey Marienberg
findet man einen schwärtzlichen, und um Rochlitz
einen Asch-grauen. Der weisse Marmor wird
fürnemlich zu Anneberg gegraben, und der
Stolpenische Stein oder Marmor ist von solcher
Härte, daß man sicher davon Ambosse machen
könnte. |
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Die Sand- oder Raggen-Steine, welche um
Pirna gefunden werden, führet man auch in
auswärtige Länder. Der Schiffer-Stein ist sonderlich
bey Zwickau und Döbeln zu haben. |
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Von mineralischen Erd-Säfften findet sich der
Alaun, Kupffer-Wasser, Berg- und Schiffer-grün,
Berglassur, Grünspan, Schwefel und anders. |
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Die
vornehmsten Flüsse sind die Elbe, die
Mulde und Saale, die weisse und schwartze Elster,
und die Reder. |
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Von Wunder- Heil- und Gesund-Brunnen waren
vormahls der Lammatzer, der Queck- und
Leubnitzer, wie auch der Freybergische Brunn, und
dann auch der zu den drey Tannen bey Zwenitz, in
dem Meißnischen Ertz-Gebürge, beruffen. Heut zu
Tage hat man aus dem Brunnen zu Hohenlohe,
in dem Stifft Merseburg, gar
gute
Würckungen
wieder die Kranckheiten verspühret. Von Wild- und
Warmen-Bädern hat man das Wolckensteinische
und Jobs- oder Wiesen-Bad. |
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Um Chemnitz, Augustusburg und Torgau finden
sich
unterschiedene
Wasser, darinnen das
eingeworffene Holtz und andere
Sachen mit Stein
überzogen werden. |
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Von namhafften Gebürgen hat man |
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- den Culberg bey Wurtzen,
- den Rochlitzer
hohen Berg,
- den Kohl- Hermsdorffer- und Buch-
Berg,
- den Lilien- und Königsstein
- etc.
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Von Weinbergen finden sich unterschiedene in
Meissen, Zadel etc. über Dreßden und Pirna, und
wieder herunter zu beyden Seiten des Elb-Stroms,
biß Torgau, auch Naumburg an der Saale. |
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Um Pirna, Dreßden, Meissen,
Lommatzsch,Torgau, Delitsch, Leipzig, Merseburg
und Altenburg fin- |
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{Sp. 382} |
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det man einen schönen Getraide-Boden. |
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Von
Wäldern sind die beruffensten der |
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- Böhmische,
- Rochlitzer,
- Königsheiner,
- Schneeberger,
- Schwartzenberger,
- Wolckensteiner,
- Chemnitzer,
- Augustsburger
- und andere.
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Die ältesten
Einwohner des Landes sind
gewesen |
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1) |
die Ascanii oder Tuiscones,
die Aßken, und |
2) |
die
Hermones. |
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Hernach haben darinnen gewohnet |
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1) |
die Hermenduri, |
2) |
Mysi, welche ohngefehr
200
Jahr nach Christi Geburt aus Asien in dieses
Land gekommen seyn
sollen, und von diesen soll
auch nach einiger
Meynung, das Land den
Nahmen
haben; (siehe Mysi) |
3) |
die Sorben, auch sonst
Heneti, Veneti, Wenden, oder Riphaei
genannt, |
4) |
die
Marcomannen, |
5) |
Slaven, |
6) |
Daleminci, |
7) |
Glomaci, |
8) |
Milceni oder
Milzeni. |
|
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|
Die neuern Einwohner in dieser Marggrafschafft
sind: |
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1) |
die
Francken, welche im
Jahr Christi 789 von Carl den Jüngern, in die
Städte und Schlösser, welche er wieder die Sorben
und Böhmen
gebauet, aus seinem Kriegs-Volcke
gesetzet worden. Ingleichen wurden im Jahr 1100
vom Graf Wipprechten zu Groitzsch und
Osterlande viel Fränckische
Bauern, denen er die
neueste Heyde, zwischen der Mulda und Wiehra um
den
Flecken Froburg, wie auch in der Sprottau zu
bauen eingegeben, ins Land Meissen
gebracht; |
|
|
|
2) |
die
Sachsen, welche im
Jahr 786 und 806 von Wittekindo, als Landpflegern
über der Sorben-Land, in diese Lande eingesetzet
worden. Im Jahr 930 sind vom Kayser Heinrich I
dem Vogler, noch mehr Sachsen in dieses Land,
und sonderlich in die Gegend der Stadt Meissen
gebracht worden; |
|
|
|
3) |
die
Holländer und Flandern,
welche im Jahr 1160 von Albert, (Vrso) dem Bäre,
neben die Meißner und Hartzländer an die Saale,
Elbe und Havel, an der Sorben, Laußnitzer und
anderer Wenden statt, sind gesetzet worden. Daher
die Niederländischen Nahmen Kemberg, Brügg,
Niemegk, Ravenstein, Hacken, der Flemmig,
Kemmerig, und auch die Holländischen Acker bey
Naumburg sollen überley geblieben seyn. |
|
|
|
Die Meißnischen Einwohner sind eifrig in der
Religion, behertzt,
gerecht, friedfertig,
keusch,
mäßig, reinlich und
freyer Künste ergeben. Die
Francken darinnen sind mannlich, großmüthig und
vorsichtig, und die Sachsen streitbar. |
|
|
Die
alten Einwohner des Landes haben viel
Abgötter verehret, und die Hayn oder Hayen, sind
derer
Götter Tempel gewesen; es sind von ihnen
angebetet worden |
|
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1) |
Mercurius Deutanes,
welchen sie für den höchsten Gott gehalten, und
demselben Menschen geopffert haben; |
2) |
Mars, |
3) |
Herthuma, terra
Mater, |
4) |
Rurtiber, |
5) |
Irmeseul, |
6) |
Trigla, |
7) |
Flyntz, |
8) |
Radegast, |
9) |
Swantewitz, oder
Sanctum
lumen, |
10) |
Zernebog, |
11) |
Syba, |
12) |
Promo, |
13) |
Crodo, |
14) |
Proreirt, ein 5köpffiger
Abgott, |
15) |
Rudiant, ein 7köpffiger
Teuffel der Wenden, und |
16) |
Zedutt. |
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|
Endlich im VII
Jahrhunderte hat die Bekehrung
zum
Christlichen
Glauben seinen
Anfang
genommen. Im Jahr Christi 618 hat Lotharius,
König der Francken, nachdem er die Sorben in
einer Schlacht an den SudetischenGebürgen
getilget, zu Fortpflantzung der Christlichen Religion
das Kloster Chemnitz anfangs ge- |
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{Sp. 383|S. 201} |
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|
bauet, welches aber die Wenden balde wieder
sollen zerstöret und die Christen ausgerottet
haben. |
|
|
Nach diesen hat Carl Martellus, König der
Francken, den Christlichen Glauben in diesem
Lande eingeführet durch St. Bonifacium, den
ersten
Ertz-Bischoff zum Mayntz, welcher das
Evangelium an vielen
Orten in
Deutschland selbst
geprediget, und also auch den ersten
Grund zur
Christlichen Kirche des Meißner-Landes geleget
hat. Dieser Ertz-Bischoff hat nicht weit von
Leipzig
ein klein Kloster gebauet, die alte Kirche in Meissen
St. Jacob gewiedmet, und dem
Bißthum zu Mayntz
unterworffen, welche doch die
Heyden hernach
wieder zerstöret. |
|
|
Im Jahr 806 hat Carl der Grosse, durch seinen
Sohn Carl den Jüngern, König der Francken, der
Sorben und Wenden Land zur Christlichen Religion
bezwungen, und zu Merseburg die erste Kirche
gestifftet. (siehe Merseburg.) Zu der
Zeit sollen
auch andere Kirchen, als zu Zeitz und Naumburg,
erbauet worden seyn. |
|
|
Im Jahr 856 hat Ludovicus Germanicus, die
Länder
Thüringen und Meissen mit
Gewalt zum
Christlichen Glauben gezwungen, und eine Kirche
in Wendenland, so Ecclesia Niscensis
genennet,
und hernach unter das Stifft Meissen gebracht
worden, bauen, und wieder die Wenden befestigen
lassen. Es ist aber vor Zeiten das Ländgen, so über
Meissen, Dreßden und besser hinauf gelegen,
Nisanen genennet worden, und ein Kirch-Sprengel
des Dom-Stiffts Meissen gewesen. |
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|
Im Jahr 927 hat Kayser Heinrich der Vogler,
die Sorben und andere alte
Völcker dieser Lande
mit Sieg der Waffen entweder zum Christlichen
Glauben gezwungen, oder
gantz vertrieben, und
also die Christliche Religion in Schwang gebracht.
Zu welchem Ende er nach erhaltener grossen
Schlacht und Sieg bey Merseburg im Jahr 934 die 3
Bißthümer, Meissen, Merseburg und Zeitz gestifftet,
welche hernach sein Sohn und nachfolgender
Kayser Otto vollführet hat. |
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|
Diese Stiffter und das gantze Land Meissen haben im Jahr 1539 unter der
Regierung Heinrichs
des Frommen,
Hertzogs zu
Sachsen, die
Lutherische Religion angenommen, welche auch
noch bis ietzo darinnen floriret. |
Johann Ehrhardt Rappe in
Progr. de religionis ante ducentos annos in Saxonia
et Misnia Statu, Leipzig 1739
in 4. |
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Andere Neben-Stiffter im Lande Meissen
sind: |
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1) |
Wurtzen, |
2) |
Bautzen, |
3) |
Altenburg, |
4) |
Freyberg, |
5) |
zu Zeitz die Collegiat-Kirche, und |
6) |
zu Merseburg St. Sixti. |
|
|
|
So denn sind noch halbe Dome, als |
|
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1) |
zu Ebersdorff, |
2) |
Zscheila, |
3) |
Hayn, und |
4) |
Stolpen. |
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Die Klöster im Lande Meissen sind
gewesen: |
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I) |
Deutscher Herrn, |
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II) |
Benedictiner, |
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4) |
St. Peter bey Merseburg, |
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5) |
St. Georgen bey Naumburg, |
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III) |
Cistercienser oder Bernhardiner, |
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1) |
zu Zelle an der Mulda, |
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IV) |
Canonicorum Regularium,
oder geregelter Chor-Herren Klöster, sub Regula Augustini
waren: |
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1) |
Lauterberg oder Petersberg bey Halle, |
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2) |
St. Georgen bey Altenburg, |
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3) |
St. Thomas in Leipzig, |
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{Sp. 384} |
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burg, |
5) |
St. Afra zu Meissen, |
6) |
Zillen, und |
7) |
Niemegk der ersten Stifftung nach; |
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V) |
Antonier-Herrn: |
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1) |
Eiche bey Leipzig, |
2) |
Lichtenberg |
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VI) |
Prämonstratenser-Ordens, |
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VII) |
Cölestiner, Königstein; |
VIII) |
Canonicorum S. Thomae
Cantuariensis waren: anfänglich zu Zwickau, nachmahl gen
Merseburg auf dem Neumarck transferiret, darinnen der Dom zu St.
Sixti ist. |
IX) |
Augustiner oder
Einsiedler waren: |
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1) |
zu Alt-Dreßden, |
2) |
Grimma, |
3) |
Hertzberg, |
4) |
Neustadt an der Orla, |
5) |
Wittenberg, und |
6) |
Waldheim; |
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X) |
Prediger-Mönche, Dominicaner- oder
schwartze Mönche waren: |
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1) |
zu St. Paul in Leipzig, |
2) |
zu Freyberg, |
3) |
Pirn und |
4) |
Plauen; |
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XI) |
Wilhelmiter, zu Orlamünde; |
XII) |
Karthäuser |
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1) |
bey Crimmitzschau, und |
2) |
Zwickau; |
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XIII) |
Marien-Knecht, |
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1) |
zum Hayn, ord. S. Augustin, |
2) |
zu Motzschen; |
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XIV) |
Barfüsser- Franciscaner- oder
Graue-Münche, |
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1) |
zu Leipzig, |
2) |
Dreßden, |
3) |
Meissen, |
4) |
Freyberg, |
5) |
Zwickau, |
6) |
Altenburg, |
7) |
Torgau, |
8) |
auf St. Annaberg, |
9) |
Chemnitz, |
10) |
Oschatz, |
11) |
Weyda, |
12) |
Zatz, |
13) |
Steinlausig, und |
14) |
Wittenberg. |
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Jungrauen oder Nonnen-Klöster in diesem Lande waren: |
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I) |
Barfüsser und St. Claren-Ordens: |
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1) |
zu Seuselitz und |
2) |
Weissenfels; |
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II) |
Cistercienser, |
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1) |
zu Mühlberg und Niemptsch bey Grimma; |
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III) |
Benedictiner, |
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1) |
zum Heiligen Creutz an der Elbe unter Meissen, |
2) |
Zornzwitz bey Mügeln, |
3) |
Souchau, |
4) |
Sitzeroda bey Torgau, |
5) |
Heilig Creutz an der Saale bey Salburg, |
6) |
Riessau und |
7) |
St. Thomä zu Merseburg. |
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Uber diese sind noch andere Jungfrauen-Klöster mehr gewesen: zu |
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- Mitweyda,
- Schwölln,
- Cronschwitz,
- Altenburg,
- Freyberg,
- Hayn,
- Remisch,
- Laußnitz bey Weyda,
- und Eisenberg,
- Beutwitz,
- Langendorff bey Weissenfels,
- Geringswalda,
- Franckenhausen bey Crimmitzschau,
- Schönfeld,
- Brena,
- Lübbegün,
- St. Georgen bey Leipzig vor dem Peters-Thore,
- St. Michael zu Zeitz,
- und auf dem Petersberge sind anfänglich auch Nonnen gewesen. Siehe
Petersberg.
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Wer mehr von diesen Klöstern wissen will, kan
Kreysigs Historische Bibliotheque von Ober-
Sachsen … und die daselbst angeführten
Schrifftstellen nachlesen, oder auch in diesem
Universal-Lexico unter ihren besondern
Artickeln. |
- Fabricius de rebus
Misn.
- Reineccius de Missenorum origine.
- Albinus
Meißn. Land- und Berg-Chron.
- Schurtzfleischs
dissert. de Marchia Misnens.
- Imhoff N.P. …
- Knaut
Prodr. Misniae.
- Lehmanns Hist. Schauplatz der
natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen
Ober-Ertz-Gebürge.
- Ditmar. Chron. Merseb. L. I.
- Einleitung zur Histor. des Churfürstenth. Sachsen ...
- Ludwigs Germ. Princ. …
- Schwedische und
Sächsische Staats-Cantzley
in 8.
-
Spener in syllog.
geneal.
- Glafeys Geschichte des Hauses
Sachsen.
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