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Quellenangaben
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Gegenstände |
Bey dem disputiren, entstehet die
Frage, von
was vor
Materien disputiret werden
soll? Ein
vernünfftiger
Mensch beobachtet in
Erwählung der
Materie die
Regeln der Gerechtigkeit und der
Klugheit, und
untersuchet solche
Sätze, deren
Beurtheilung
nöthig und
nützlich ist. Der
Nutzen
muß aber nicht nur nach der Materie selbst
abgemessen werden, sondern man muß die
Umstände
derer Person, zu deren
Vortheile
dieselbe untersuchet wird, ingleichen die
Umstände der
Zeit und des
Ortes in genaue
Betrachtung ziehen. |
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Eine
Wahrheit ist an und vor sich selbst, und
nach der
Göttlichen Absicht ein
Gut: Wenn
dieselbe nichts nützet, oder wohl gar schadet, so
geschicht solches zufälliger Weise: nichts desto
weniger kan doch eine Wahrheit nützlicher und
nöthiger seyn als die andere; deswegen lehret uns
die Klugheit die beste nach denen Umständen
derer
Sachen zu erwählen. Auf der
Cantzel sich
mit denen Marcioniten, Serdonianern, Donatisten,
Valentinianern und dergleichen, zu zancken, oder
die Streitigkeiten der Constitutionisten in
Franckreich vorzunehmen, ist wieder die Absicht,
warum ein Prediger dieselbe betritt. Dergleichen
Dinge gehören auf die Catheder, dieses ist der
Ort, wo dieselben können untersuchet werden,
und man seine weitläufftige
Gelehrsamkeit zu
zeigen,
Ursache und
Gelegenheit hat. |
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Will man gefährlich scheinende
Meynungen,
oder doch etwas neues hervorbringen, so
muß
man sehr behutsam gehen, und iederzeit wohl
erwägen, ob die
Erkenntniß des Satzes nicht
schädlicher sey, als die ausgemachte Wahrheit
des Gegensatzes. Die Klugheit
befiehlet uns
offtermahls denen Vorurtheilen anderer
nachzugeben: |
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{Sp. 1066} |
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Wenn aber die Gerechtigkeit die Ausführung einer Sache anbefiehlet, so
müssen wir uns in
Vertheidigung der Wahrheit nichts hindern lassen. |
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Mit nichts-würdigen Dingen, welche zwar an und
vor sich selbst nicht
schädlich sind, müssen wir
die
Zeit nicht verderben: dahin gehören diejenigen
Fragen, welche, nächst diesen, daß sie keinen
Nutzen haben, auch nicht einmahl können recht
ausgeführet werden. Dergleichen sind es, wenn
man fragt, was Adam vor eine
Gestalt gehabt, als
er erschaffen worden? Womit Cain den Abel
umgebracht? An welchem
Tage die Maria
gebohren? Was vor ein Stern denen Weisen im
Morgenlande erschienen? Wer diese Weisen
selbst gewesen? Wie viel
Kinder Herodes
umgebracht? An was vor einer Säule Christus
gegeisselt worden? Ob die
Jungfrau Maria sich
einer Kinder-Mutter bedienet? An welchem Tag
die Engel erschaffen worden? Aus was vor einer
Materie die Krippe Christi gewesen? u.d.m. |
Fabr. Disp. de moderat.
Theol. … |
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Die Scholastici haben sonderlich in
dergleichen Dingen ihre Stärcke gesuchet. |
Tribechouius de Doct.
Scholast. 7. |
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Manche Materien können zwar wohl
ausgemacht werden, sie sind aber nicht der
Mühe
werth, ein weitläufftiges Gezäncke darüber
anzufangen. Von diesen finden wir die
Exempel
in |
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- Werenfels
Dissert. de Logomach. Erudit.
- Menckens Declam. de Charlatanneria Eruditorum.
- Miscellan. Lips. …
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Doch muß man eine
Sache nicht vor geringer
ansehen, als wie sie selbst ist, wie solches von
denen Syncretisten bey
verschiedenen Glaubens-Lehren geschiehet, und die Emendatio Textus, da
doch öffters sehr viel dran gelegen ist, so wohl
von denen
Theologis als Juristen allzugeringe
geachtet wird. |
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Daß man auch über
Theologische Materien
disputiren
müsse, ist daher zu erweisen: Der
Grund der
Theologie, welches das geoffenbahrte
Wort GOttes ist, ist zwar ausser allen Streit
gesetzet, nicht aber alle Lehren derer
Theologorum stimmen mit diesem Grunde
überein; und deßwegen muß der Zusammenhang
der
Sätze mit ihrem Grunde
untersucht und
disputiret werden. Das Exempel Paulli kan uns in
diesem Falle zur Richtschnur dienen, |
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- den Timotheum vermahnet er, er
solle die
Wiederspenstigen
straffen,
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2. Tim. 2, 25. |
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- und an den Titum
schreibt er: man müsse
ihnen das Maul stopffen
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c. 1. 8. 10. |
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Christus selbst hat sich auch offtermahls mit
denen Pharisäern in einen Streit eingelassen. Paullus hat sonst mit vielerley Leuten
gestritten: |
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- Act. 14, 17.
- Eph. 2, 1.
- 1. Thess. 1,9. 10.
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- mit denen unbekehrten
Jüden,
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Act. 2. et 3. |
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- mit denen bekehreten Jüden, wie das
Mosaische Gesetze mit dem Christlichen Glauben
zu verbinden sey,
- und endlich mit denen Ketzern
als dem Hymenaeo und Phileto über die
Auferstehung derer Todten
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2 Tim. 2,17. 18. |
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Es sind
unterschiedene gewesen, welche alle
Streitigkeiten in Religions-Sachen haben wollen
abgeschafft
wissen, einige haben solches aus
guter Absicht
gethan, indem sie die Einigkeit des
Glaubens dadurch haben befördern
wollen: Es ist
aber diese Einigkeit des Glaubens jederzeit nur
ein pium desiderium gewesen, und wird auch, so
lange als die
Menschen
unvollkommen bleiben,
nichts anders werden. Sie vermeynen, daß ein
frommes
Leben bey denen Streitigkeiten nicht
bestehen könne, da doch dasselbe, ohne eine
reine Lehre vorauszusehen, nicht seyn kan; und
eine
gründliche
Untersuchung der
Wahrheit mit
einem verbitterten Gezäncke nicht muß vermi-
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{Sp. 1067|S. 559} |
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schet werden. Andere, welche die
Religionen
zu vereinen gesucht, haben durch die
Abschaffung des Disputirens die Uneinigkeit
heben wollen. Wo aber ein wahrer
Wiederspruch,
wie denn solcher bey denen Religionen ist,
gefunden wird, kan
unmöglich eine Vereinigung
getroffen werden, wo nicht derselbe erstlich
gehoben ist. |
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Mahomed hat in seinem Alcoran denen
Türcken das disputiren mit
Jüden und
Christen
verboten. Die Türcken führen hievon diese
Ursache an: Sie hätten mit denen Jüden und
Christen einerley
GOTT, die
Bücher der
Heiligen Schrifft wären unter ihnen gemein, alle suchten
fromm zu
leben, also hätte ein jedes
Volck eine
gute Religion, weswegen man es bey derselben
lassen müsse. Maraccius aber führet andere
Ursachen des Mahomed an. Er habe nemlich gesucht, seine
bösen
Meynungen desto eher zu
verstecken, welche bey der Untersuchung derer
Streitigkeiten leichter hätten können entdecket
werden. Noch andere halten es vor einen
Politischen Kunst-Griff, das Volck in einem blinden
Gehorsam zu erhalten |
Buddeus de Conc. Relig.
Christ. … |
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Ein
Regente kan zwar wohl dem
disputiren
Grentzen setzen, und denen
unvernünfftigen
Einhalt
thun: alle Untersuchung der Wahrheit aber
schlechterdings zu verbieten, heist grausam
verfahren, und dem
Verstande
Gesetze
vorschreiben, welches
unmöglich ist. |
Müller Metaph. … und im
Recht der Natur … |
Geschichte |
Von der
Historie der Disputir-Kunst haben wir
noch dieses anzumercken: der
Ursprung
derselben
muß bey denen
alten Griechischen
Philosophis gesucht werden. Diese brachten
zuerst die künstliche
Logica an das
Licht, zu
welcher diese Lehre eigentlich gehöret. Die
Subtilitaeten-Krämer machten hierbey viel
Sophistereyen, man verliesse das innerliche
Wesen derer
Schlüsse, und bande sich an die
äusserliche
Form dererselben, daher es denn
freylich elend mit der Disputir-Kunst aussahe, und
lauter Ketzer-Kriege entstunden. |
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Zeno ein
Welt-Weiser der
Eliatischen
Schule,
soll der Urheber der
Zanck-Logic gewesen seyn.
Protagoras hat Artem Contentionis
geschrieben.
Die Megarischen
Philosophi wurden
eristici oder
die Zäncker
genennet. Von dem Menedemo, dem
Stiffter der Eretrischen Schule giebt man für, daß er sich für
allzugrossen Eiffer im disputiren offt verfärbt habe. |
Die
unterschiedenen
Arten ihrer
Sophistereyen hat
Walch in der Historia Logices erläutert. |
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Die Stoici hatten eine doppelte Weise zu
disputiren: Eine
eigne, welche in lauter
Spitzfindigkeiten bestunde, und eine gemeine,
welche auf eine freye Unterredung und auf
Frage
und Antwort ankame. |
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Wir finden aber sonderlich fünfferley von
disputiren: |
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die erstere geschiehet durch Frage und
Antwort, welches die
älteste gewesen ist, wie wir
solches bey dem
Titel
Dialogus angemercket
haben. Die
Scribenten der
Philosophischen
Historie sind zwar nicht einig, wen sie zu dem
Urheber dieser
Methode machen
sollen: bald wird
dieselbe dem Aleximeni Tejo, bald dem Zenoni,
bald dem Socrati, bald dem Platoni, und endlich
dem Pythagorae zugeschrieben. Nichts
destoweniger erhellet aus denen
Schrifften des
Platonis und des Xenophonis, welche er von
denen Lehren des Socratis zurücke gelassen,
daß es eine der ältesten
Arten des
Vortrags
gewesen sey. |
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{Sp. 1068} |
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Gleichfalls können diese
unterschiedene
Meynungen auf
gewisse Weise vereiniget werden,
und also beysammen stehen bleiben. Denn
obgleich Phauorinus, daß Plato die Dialogos und
die analytische Methode zuerst erfunden habe,
behaupten
will, so wird doch dieses von dem
Athenaeo …
geläugnet, doch so, daß man hiebey
dem Platoni die
Ehre der Ausbesserung, welche
gar leichte mit der Erfindung kan verwechselt
werden, zuzuschreiben
Ursache findet. |
Diogenes Laërtius
… |
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Diese Art zu Disputiren wurde auch Methodus
Socratica
genennett, womit es aber diese
Bewandniß hat: Die Sophisten bedienten sich
dieser
Methode, um andere zu fangen, Socrates
aber
gebrauchte sich desselben wieder sie, da
denn durch den vielfältigen Gebrauch dieselbe die
Socratische Methode genennet wurde, sie wurde
aber von dem Socrate auf einen
gantz andern
Fuß gesetzet. |
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Gellius Noct. …
schreibet dieses von denen
Dialecticis: Legem este [20 Zeilen lateinischer
Text]. |
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Menedemus sagte gleichfalls denen
Dialecticis zum Tort von diesen
Dingen [ein Satz
griechisch]. Ridiculum est, vestras leges sequi,
cum liceat in portis reluctari. |
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Die Dialectici konnten nun freylich auf diese
Weise die andern dahin bringen, daß sie die
allerungereimtesten Dinge einräumen
musten.
Dahero denn Socrates diese Art
veränderte, und
das Gesetze von der genauen Antwort aufhub,
wodurch aber diese Methode weitläufftig und
unbequem wird. Dieser Unbequemlichkeit
ungeachtet, sind noch einige, welche dieselbige
der syllogischen Art zu disputiren vorziehen
wollen, worunter sich auch Thomasius in der
Ausübung der Vernunfft-Lehre … befindet, hieher
gehöret auch Clericus in Log. … siehe den
Artickel
Dialogus. |
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Der andre Modus Disputandi ist der Modus
Megaricus gewesen. Euclides, der Stiffter der
Megarischen Secte, soll hiervon der
Auctor seyn.
Diogenes Laërtius …
schreibet also von ihnen: [ein Satz griechisch]. Vtebatur probationibus
non his, quae per adsumptiones, sed quae per
conclusiones fiunt. Welche
Worte vom
Walchen Hist. Log. … also
erkläret werden: Euclides habe
bey Widerlegung anderer |
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{Sp. 1069|S. 560} |
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ihnen keine Gründe entgegen gesetzet,
sondern nur aus ihren Grund-Sätzen ungereimte
Schlüsse gefolgert.
M. Jo. Casp. Günther hat eine
besondere
Disputation de Methodo Disputandi
Megarico, 1707 geschrieben, worinnen er diesen
Punct weitläufftig
untersucht. |
Gassendus de Orig. et Variet.
Log. |
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Diogenes
Cynicus hatte diese dritte Art zu disputiren. Er
führte seinen Gegner auf die
unmittelbare
Erfindung, und überzeugte sie dahero ihres
Irrthums. Er disputirte also nicht durch Vernunfft-Schlüsse, sondern durch die
That selbst. Als ihn
einer fragte, ob ein Motus wäre? so stund er auf,
und gieng hin und her. |
Diogenes Laërtius
… |
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Wir
wissen nicht, ob wir dieses zu einer
sonderbaren Art der Disputir-Kunst derer
Alten
machen
sollen. Walch Lex. Philos. … aber hat
solches
gethan, weßwegen wir sie hier auch mit
einführen
wollen. Er setzt noch diese Anmerckung
hinzu, daß solches nur bey
Sätzen, die
unmittelbar in die
Sinne fallen, und gegen solche
Leute, die die Unbetrüglichkeit derer Sinne nicht
läugnen, könnte
gebrauchet werden, welches
auch leichte zu begreiffen ist. |
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Die vierte Art zu disputiren ist der
Syllogismus. Es ist dieselbige in denen neuern
Zeiten am gebräuchlichsten gewesen, und
bedienet man sich desselben sonderlich in dem
mündlichen disputiren. Einige wollen dem
Aristoteli die
Ehre der Erfindung des Syllogismi
streitig machen, indem man bey dem Platone so
wohl das
Wort, als die
Sache
selbst finden will. Gleichwohl muß dem Aristoteli doch so viel
zugeschrieben werden, daß er den meisten
Fleiß
auf diese Lehre gewendet. |
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Da der Syllogismus vermöge der in
demselbigen gesetzten Propositionis minoris den
Nexum zwischen den medium und minorem
Terminum anzeiget, so hat derselbe seinen gar
guten
Nutzen.
Thomasius hat aus Eiffer wieder die
Aristotelischen
Regeln der Vernunfft-Lehre
denselben gäntzlich verworffen, man findet in der
Ausübung der Vernunfft-Lehre … eine grosse
Declamation wieder denselben.
Ridiger in Sensu
Veri et Falsi … folget ihm getreulich nach. Bey
genauerer Überlegung aber wird man befinden,
daß nur der Mißbrauch, nicht aber die
Regeln
selbst, nachdem sie so wohl durch Ridigern in
Sens. Ver. et Fals. … als
Müllern in der Vernunfft-
Lehre 15. aus ihrem
wahren
Grunde hergeführet
worden, zu verwerffen sind. |
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Die fünffte Art ist das Enthymema. Solches
hat Ridiger an Statt des Syllogismi angepriesen,
der Gebrauch ist ihm aber jederzeit noch zuwieder
gewesen, und Müller l.c. … zeiget, wie viel
Unrichtigkeiten aus der Verschreibung der minoris
Propositionis flüssen können. Ist die minor
propositio bekannt, so läst es freylich pedantisch,
sonderlich in
Schrifften,
wenn man einen
ordentlichen Syllogismum formiren wolte; das
Enthymema kan hiebey gebrauchet werden, aber
hieraus folget noch nicht, daß man sich der
Beqvemlichkeit
wegen nicht viel lieber des Syllogismi bedienen sollte. |
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Literatur |
Sonst haben überhaupt von der Disputir-
Kunst |
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- Schmid in
Disput. de Processibus Vet.
Disputandi.
- Schneider in
Dissert. de var.
argumentandi method. vet. ac recent. Philos.
- Neubauer in Dissert. de Jure Disputationum
…
Halle
1731
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gehandelt. |
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Böhmer hat die Disputir-Kunst in besonderm
Ab- |
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{Sp. 1070} |
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sehen auf die Rechts-Gelehrheit in succincta Manuductione ad methodum
disputandi … abgehandelt. |
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