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Quellenangaben
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Geschichte 1201-1399 |
Anno
1201. den 24.
April bestätigten die
Grafen von Holstein die der Hamburgischen
Kirche geschenckten
Güter, |
davon die Urkunde beym Staphorst l.c.
… zusehen ist. |
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In diesem
Jahr
ergaben die Hamburger sich
Herzog
Waldemarn von Schleßwig, als derselbe Graf
Adolphen geschlagen hatte, und die
Stadt
belagern
wolte, das folgende Jahr wurde Hamburg
von ihnen durch Accord erobert. |
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An. 1203. setzte
König Waldemar von
Dänemarck Albrechten, Grafen von Orlamünde,
zum Statthalter über Hamburg. An. 1212.
vermachte Graf Albrecht von Orlamünde der
Stiffts
Kirche zu Hamburg
jährlich 4. Marck |
wie davon eine Urkunde vorhanden beym Staphorst l.c. Th.
I. Band I. … |
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An. 1215. rückte
Kayser Otto IV. davor und
eroberte die Stadt, ließ sich auch
eydlich
versprechen, daß sie vom
Röm. Reiche
dependiren
wolten, dadurch wurde sie wieder zur
Reichs-Stadt. |
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An. 1216. rückte König Waldemar von
Dänemarck aber Mahls mit einer Armée vor Hamburg und bemächtigte sich
solcher nach einer 6.
wöchentlichen Bloquade,
verkauffte hernach
selbige an Graf Albrechten von Orlamünde vor
700. Marck |
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{Sp. 339|S. 185} |
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Silbers zu 8. Thalern gerechnet. Dieser
verkauffte solches sein
Recht wieder der Stadt vor
1500. Marck löthiges Silbers an. 1224. Hierauf
änderte die Stadt ihr
Regiment. An Stat des Voigts
machte man das
Collegium
Consulum, welches
nunmehr die Macht hatte, so es durch die Frey-Kauffung erhalten. Gleich darauf kam Graf Adolph
von Holstein mit einem Heer vor Hamburg, dem
sich auch die Stadt ergab, nachdem sie ihre
Freyheit und
Priuilegia von dem Grafen behalten,
denselben auch nur vor ihren Schutz-Herrn
angenommen hatten. |
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Kurtz vor diesen Begebenheiten nemlich an.
1219. bestätigte
Bischoff Gebhard
I. die von
seinem Vorfahren ausgesetzte Zehenden von
Dockenhude und Alsterdorp der Kirche zu
Hamburg welches auch Pabst Honorius III. that, nebst der Peters-Kirche,
der nahm auch die
Dom-Kirche und das
Capitel in seinen
Schutz, |
siehe ein Diploma beym
Staphorst Th. I. Band II. … |
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An. 1222. entstunde eine Zwistigkeit unter denen Hamburgischen und
Bremischen Dom-Herren wegen der Titulatur und Siegel des
Ertz-Bischoffs. Solches kamm vor dem Pabst
Honorium III. der setzte eine Commission nieder,
welche die
Sache zwar vermittelte, und zum
Vergleich brachte, so auch an. 1223. den 20.
Julii
vom Pabst confirmiret wurde. Allein bald kamm es
dahin, daß die Hamburgische Kirche ungeachtet
der vom Kayser Friedrich II. den 16.
Sept. an.
1223. bestätigten Priuilegien einwilligte, daß der
Ertzbischöffliche Stuhl von Hamburg nach Bremen
verrückt wurde, und die Dom-Herren mit gewissen
Conditionen sich unter einander verglichen,
welche Puncte an. 1225. vom Pabste Honorio
bekräfftiget wurden. Also verlohr Hamburg sein
Ertz-Stifft nach dem es solches von 831. biß 1225.
gehabt, währender Zeit aber von 24. Ertz-Bischöffen, so unterm
Artickel
Bremen
Tom. IV. p.
1239. stehen,
regieret worden, |
den
gantzen
Verlauff siehe weitläufftig beym Staphorst l.c. Th.
I. Band I. … |
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Um diese
Zeit erstreckte sich das
Hamburgische Kirchen-Sprengel |
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- in Stormarn über
- Nienstede,
- Wedel,
- Barmstede,
- Rellinghe,
- Eppendorp,
- Berckstede,
- Vulensick,
- Trittow,
- Radolffstede,
- Steenbeck,
- Lütkensee,
- Haseldorpe,
- Asvlete,
- Haseleve,
- Horst
und Cestermude,
- Hele,
- Langenbrecke,
- Nienbrecke,
- Süderov,
- Crempe,
- Borsflete,
- Bole,
- Nienkercken,
- Weretzflete,
- Elredevlete,
- Brockdorp,
- Wilster,
- Crumdick,
- Hilligenstede;
- in Holstein, über
- Itzehoe
- Aspe,
- Scenefeld,
- Hadermerschen,
- Wetzstede,
- Grevenstede,
- Rendesborg
- Bovennow,
- Blevinghusen,
- Westensee,
- Nortdorpe,
- Kellinghusen,
- Stillnove,
- Bramstede,
- Koldenkerken,
- Elmeshorn;
- in Ditmarsen über
- Kerterstede,
- Boklenborch,
- Eddelacke,
- Brunsbüttel,
- Merna,
- Meldorp,
- Alverstorpe,
- Hemmingstede,
- Oldenworden,
- Langenworden,
- Busen,
- Weslingbaren,
- Nienkerken,
- Hemme,
- Lunden,
- Wittingstede,
- Homstede,
- Repperstede.
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Staphorst l.c. Th. I. Band
II.
… |
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An. 1226. schossen die Hamburger dem Graf
Adolphen von Holstein 20.000. Marck Lübisch
freywillig vor. An. 1232. gab Kayser Adolph das
Recht des Marckts denen Hamburgern |
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An. 1235. wurden in Hamburg die Prediger-Mönche angenommen und ihnen das
Closter zum
heiligen Johann gegeben. Das folgende 1237.
Jahr bekam die |
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{Sp. 340} |
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Hamburgische Kirche einige
Güter im alten
Gamm gelegen, |
davon beym Staphorst l.c.
Th. I. Band II. … ein Diploma befindlich. |
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An. 1237. ist der
Magistrat von Hamburg zu
Herzog Abels aus Dänemarck
Hochzeit geladen
worden, allwo derselbe den Zoll zu Oldeslo,
welchen er von Egberten von Wolffenbüttel vor
200. Marck löthigen Silbers
gekaufft, dem
Herzoge zum Geschencke soll angeboten haben.
Das Jahr darauf
schloß die Stadt mit denen
Wortsassen und Hadelern wegen des
Handels
einen Contract, und an. 1240. erhielten sie von
Graf Johannsen von Holstein die Bestätigung ihrer
Priuilegien, ingleichen alles Recht, so Herzog
Heinrich der Löwe an die Stadt hatte, darauf an.
1241. mit denen Lübeckern zuerst ein
Tractat,
wegen der See-Räuberey, und beyder Freyheit
geschlossen wurde, welches nach Lambecii
Meynung Anlaß zum Hanseatischen Bunde
gegeben haben soll. |
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An. 1247. schloß die Stadt
Braunschweig mit
Hamburg einen Tractat wegen ihrer Sicherheit.
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An. 1250. bekamen die Hamburger von König
Abel in Dänemarck ein
Priuilegium wieder das
Strand-Recht, ingleichen an. 1256. den 26.
Jul.
von König Birgern in Schweden, ferner von
Cardinal Legaten Guidone den 26.
Decenbr.
besagten Jahrs, davon sie grossem
Nutzen
hatten. |
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Es schickte auch anno 1252. diese Stadt im
Namen aller Hansee-Städte zwey Raths-Deputirte an die Gräfin von Hennegau einen
Vergleich des Zolls wegen aufzurichten, woraus
zu sehen, daß Hamburg da Mahls eine derer
vornehmsten Hansee-Städte gewesen. |
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Zu Beförderung der
Handlung verglich sich
die Stadt in eben dem
Jahre mit Herzog
Albrechten von
Sachsen, und erhielten einen
Freyheits-Brief, daß sie von denen
Waaren auf
der Elbe kein Ungeld, vom Getraide das halbe
Ungeld, sonst aber nur den
gewöhnlichen Zoll
entrichten solte, welches auch von dessen
Nachfolger an. 1274. bestätiget worden. |
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Das folgende 1253. Jahr wurde von Johann
und Gebhard, Grafen zu Holstein, denen
Hamburgern der Königs-Zins oder Grund-Hauer
auf ewig erlassen. |
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Die Beguinen bekamen gleich Falls von
gedachten Grafen so viel Landes vom Apfel-Garten als sie zum
Gebäuden brauchten, |
wie solches eine Urkunde beym Staphorst
l.c. Th. I. Band II. … bezeuget. |
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Dazu wurden alle
Gebräuche in Ochsen-Werder, so man sonst bey einem ereigneten
Todschlage obseruiret hatte, aufgehoben, |
Vermöge eines Diplom. beym Staphorst
l.c. Th. I Band II. … |
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An. 1256. erhielten die Hamburger von
obbesagten Grafen den Fried-Schilling, etliche
Ländereyen zur Weide, ingleichen die Freyheit ein
Zoll-Haus an der Alster anzulegen, von Hertzog
Henrichen von Bremen und Lothringen aber viele
Freyheiten zu Antwerpen. |
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An. 1257. hub Pabst Alexander IV. auf Ansuchen derer
Hamburger die Feuer-Probe daselbst auf, durch ein Diploma de dato Viterbo
den 1. Jun. 1257. |
so beym Staphorst l.c. Th. I. Band II. … befindlich. |
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An. 1258. entstund ein Streit zwischen der
Stadt und denen Grafen von Holstein, indem die
letzten das Schloß auf dem Süllenberge wieder
bauen wollten, solchem aber die Stadt
wiedersprach, darüber sie mit denen Hertzogen
von
Braunschweig in |
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{Sp. 341|S. 186} |
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ein Bündniß trat. Eben dies Jahr bekamen die Hamburger die
Gräflichen
Gerichte, laut einer
Urkunde von 1258. ingleichen das
Recht, sich in
ihrem
Gebiete des
Weichbildes zu bedienen. Das
folgende Jahr mischten sie sich in den
Krieg
zwischen denen Grafen von Holstein und
Herrn Otto von Bramstede zum
Vortheil derer
Grafen, welcher Krieg ihnen 9800. Marck löthiges
Silbers kostete. |
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An. 1261. erhielt die Stadt im
Königreiche
Schweden viele Freyheiten laut eines Diplomatis
unterm dato Therno den 20. Jul. 1261. |
davon die Puncte in der Nachricht von Hamburg Th. I. … zu
finden. |
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An. 1264. erlangte sie des Rolands-Bildniß,
davon die Rolands-Brücke den Namen, auch eine
Bestätigung ihrer von Kayser Friedrich erhaltenen
Priuilegien, ingleichen an. 1265. durch den
Cardinal Guidonem die Abschaffung des Strand-Rechts. |
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An. 1266. wurde die Hamburgische
Handlung
auf England feste gesetzet, und wurde die Bier-Handlung in der Stadt eingeführet, auch kam die
Niederlage derer Westerrichischen Waaren nach
Hamburg. |
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An. 1267. bestätigte der Ertz-Bischoff zu
Bremen denen Hamburgern die Priuilegia Kayser
Friedrichs des ersten vom Jahre 1189. |
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An. 1268. machte der Ertz-Bischoff von
Bremen die Stadt von der
Schuldigkeit los, daß sie
sonst alle Mahl den Zoll von fremden
Gütern in
Stade abgeben musten. |
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Das folgende Jahr verglich sich der
Rath mit
dem
Capitel wegen der
Curien. |
Staphorst l.c. Th. I. Band
II,
… |
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Der Ertz-Bischoff zu Bremen bestätigte an.
1271. dem Hamburgischen Dom-Capitel seine
Priuilegien, |
davon die Urkunde beym Staphorst l.c. Th.
I. Band II. … zu sehen, |
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und an. 1273.
vereinigten sich die Hamburgischen und
Bremischen Dom-Herren über 8. Puncte so an.
1303. von Ertz-Bischoffe Giselberten den 26.
Aug.
bestätiget wurden. |
Staphorst l.c. Th. I. Band
II,
… |
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In eben demselben Jahre war eine grosse
Theurung in Hamburg, worauf wohlfeile Zeiten
folgten, daß der Scheffel Korn 6. Pfennige, der
Scheffel Gerste aber nur 10. Pfennige golte. |
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An. 1275. erhielte König Waldemar in
Schweden eine Bestätigung derer Hamburgischen
Priuilegien zu Lodhuse in West-Gothland, ingleichen Herzog Albrecht von
Sachsen an.
1276, worauf man an. 1277. das Stadt-Buch in
Ordnung brachte und
verbesserte. |
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An. 1281. ist die Nicolai-Schule errichtet und
durch eine Päbstliche Bulle bestätiget
worden. |
Staphorst l.c. Th. I. Band
II,
… |
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An. 1283. erhielten die Hamburger vom Eriche, König in Dänemarck die
Freyheit, die
Jahrmärckte zu besuchen, Vermöge eines Diplomatis. |
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An. 1291 erhielten die Hamburger vom
Chur-Fürst zu Sachsen nicht nur die Bestätigung ihrer
Priuilegien, sondern auch, daß sie von iedem
Chore Saltz an Zoll und Ungelde zu Eislingen
nicht mehr als 5. Pfennige Lüneburgisch
entrichten sollten; An. 1292. aber von denen
Grafen von Hamburg ein Priuilegium, die
Gesetze
der Stadt betreffend, daß sie solche nach ihrem
Gefallen einrichten könnten, worauf sie sogleich
allerhand neue
Verordnungen machten. |
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Um diese
Zeit mischten sie sich auch in den
Krieg zwischen denen
Grafen von Holstein und
Bramstede, so ihnen 48000. Reichs-Thaler
Unkosten verursachte. |
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An. 1296. erlaubte Pabst Bonifacius VIII.
denen Einwohnern im Neu- |
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{Sp. 342} |
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en Wercke zu Rützebüttel einen tragbaren
Altar, daß, wenn die Stadt in
Bann wäre, sie doch
könnten Messe lesen lassen. |
Staphorst l.c. … |
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An. 1299. wurde ein Vergleich mit denen
Herzogen zu
Sachsen wegen des Strand-Rechts
aufgerichtet. |
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An. 1302. wurde die
Zahl derer Dom-Herren
zu Hamburg auf eine
gewisse Zahl gesetzet, und
bis auf 16. eingeschränckt, nemlich 12. grosse
und 4. kleine. |
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An. 1306.
verkaufften die Grafen Adolph und
Johann von Holstein die Alster und Gegend
Elenbeck und Barenbeck wiederkäufflich auf 4.
Jahr an die Stadt Hamburg vor 50. Marck
Silbers. |
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Ums Jahr 1308. forderte Ertz-Bischoff Fürsat
von Bremen die Hamburgische
Geistlichkeit über
die Elbe, welche ihm deßwegen den
Gehorsam
aufkündigte, darüber die
Sache an Pabst kam,
und die Streitigkeiten etliche Jahre währten. |
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An. 1310. machte das
Capitel ein
Gesetze,
daß ein ieder Dom-Herr, wegen seiner Praebende
Bürgen stellen sollte, zu Schadloßhaltung des
Capitels, wenn er etwan in einen Proceß geriethe,
daß er denselben auf seine Unkosten führen
wolle. |
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An. 1314. wurde das Pastoren-Haus, oder die
Wedeme, erbauet, auch das an. 1281.
abgebrannte Johannis-Closter neu wieder
aufgebauet, darzu der
Rath 400. Marck Lübisch
gab, und soll derselbe mit denen Prediger-Mönchen einen Vergleich getroffen haben. |
Staphorst l.c. … |
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An. 1316.
schlossen die Hamburger mit
denen West-Friesen ein Bündnis, und an. 1318.
mit dem Könige Haquino in Norwegen den
Tamsberger Vertrag, ingleichen mit den Grafen
Gebhard von Holstein wegen des dasigen
Adels. |
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An. 1319. golte in Hamburg der Scheffel
Roggen einen Groschen und Haber 4.
Pfennige. |
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An. 1325.
kaufte die Stadt Graf Gerardo,
Joanni und Adolpho die
Müntze ab. |
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Anno 1328. wurde eine
Verordnung die
Verbesserung der Curien betreffend
gemacht. |
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An. 1330 halffen die Hamburger Graf
Gerharden von Holstein wieder die Dänen. |
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Das folgende Jahr stifftete Graf Johann eine
kleine Praebende und legte derselben zehen
Marck
jährlicher Gefälle aus Barchteheil bey. |
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An. 1335. entstund ein weitaussehender
Streit in Hamburg zwischen dem Rathe und dem
Capitel, der aber an. 1337. den 4.
Nou. beygelegt
wurde, der Vergleich ist beym Lambecio Rer.
Hamb. II. und Staphorst l.c. … zu sehen, und
bestehet aus 12.
Articeln, welcher aber nicht
lange
dauerte, indem an. 1338. eine neue
Verdrüßlichkeit entstund, so erst an. 1355.
abgethan wurde. |
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An. 1339.
publicirte der Ertz-Bischoff 5.
Articel zur Abschaffung der Mißbräuche beym Capitel, |
so beym Staphorst l.c. … stehen. |
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An. 1338. ist der Stadt das Holtz Hamma
verkaufft worden, und das folgende Jahr hat
dieselbe mit vielen
Fürsten und Grafen des
Nieder-Sächsischen Creisses einen
Land-Frieden
errichtet. |
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An. 1340. entstund mit denen Stadern eine
Uneinigkeit wegen des Zolles, die aber durch
Schieds-Leute gehoben wurde. |
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Im Jahr 1341. griff die Stadt nebst
Lübeck
wieder die Grafen von Holstein zum Waffen, es
wurde aber im folgenden Jahre der
Friede wieder
hergestellet, welcher an. 1343. bestätiget wurde.
Mittler Weile hatte Graf Johann den 29.
April |
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{Sp. 343|S. 187} |
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an. 1342. alle seine
Rechte, so er über 11.
Dörffer hatte, dem Dom-Capitel und Kirche zu Hamburg
übergeben. |
Das Schenckungs-Diploma
stehet beym Staphorst l.c. … |
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In eben dem Jahre wurde der
Grund zum
Thurm bey St. Petern geleget. |
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An. 1347. richtete aber Mahl Hamburg mit
denen Grafen von Holstein einen Hülffs-Tractat
wegen der Rauberey auf, und Vermöge des
Inhalts wurden etliche Raub-Schlösser zerstöret,
hingegen das zu Stegen der Stadt gegen 5000.
Marck Lübsch von dem Besitzer abgetreten, von
welcher Zeit die
Macht und
Vermögen der Stadt
mercklich wuchs. |
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An. 1349. wurde die Stadt in
Bann gethan,
und an. 1351. von dem Ertz-Bischoff geboten,
die Capelle Schaffer-Huß wieder des Capitels
Willen nicht zu erbauen, welche an. 1560. von
dem Rathe
verkaufft worden, |
wie aus einer Urkunde beym Staphorst l.c. … erhellet. |
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Das folgende Jahr, da die durch Blut-Vergüssen entheiligte Dom- und Peters-Kirche
wieder eingeweihet wurde, rückten die Hamburger
nebst denen Lübeckern vor das Raub-Schloß
Lünau, und rissen es nieder, dem ungeachtet
liessen die Raubereyen nicht nach, sondern die
Hamburger wurden genöthiget nebst der Stadt
Lübeck das Jahr drauf Dessau, Dömitz,
Marienborg u. Müggenborg zuzerstören. |
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In diesem 1354. Jahre machte die Stadt bey
noch obschwebenden Irrungen mit dem Capitel
eine Verordnung die Einschrenckung der
Geistlichkeit betreffend, so in 4. Puncten
bestunde, und vertheidigte dieselbe wieder den
Päbstlichen Bann. Währender Zeit wurde die St.
Jacobs-Kirche erneuert, und so weit gebracht, daß
man den Gottesdienst in diesem Jahre darinne
halten konte. Endlich kamen die Streitigkeiten den
5.
Aug. 1355. zum Vergleiche, der aus 13.
Articeln
bestehet,
|
und beym Staphorst l.c. … befindlich ist.
Alle Urkunden stehen an
denselben Orte … |
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Die Stadt wurde also des Bannes
entschlagen, nachdem sie 18. Jahr darinnen
gewesen. |
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Im 1356. Jahre wurden auch die
Statuta des
Capitels, die Vicarien, den Meß-Dienst, die
Seruitia und den Wein-Pfennig betreffend, von dem Ertz-Bischoffe
bestätiget, und erhielt auch die St. Jacobs-Kirche einen Freyheits-Brief, |
der zu befinden beym Staphorst l.c. … |
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An. 1357. schlossen die Hamburger mit
denen Lübeckern, wie auch mit denen Hertzogen
von Sachsen einen Land-Frieden. |
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An. 1358. vermachte Johann Grosecke der
Kirche einen Garten. |
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An. 1359. wurde endlich die Stadt von
Kayser Carl den IV. in Schutz genommen, wovon das
Diploma datiret ist zu Prag anno 1359. im
Monath
Octobr. bey welcher
Gelegenheit die Kirche eine
Bestätigung aller Rechte erhielt, |
Staphorst l.c. … |
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Zu eben der
Zeit erhielt auch Hamburg von
Kayser den Schutz des Elb-Stroms. |
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An. 1360. bestätigte der Ertz-Bischoff von
Bremen die Gerechtigkeiten der Hamburgischen
Kirche, nebst diesen gab er eine
Verordnung,
nach welcher sich die
Jungfrauen im Conuent-Hause
richten sollten, heraus, |
wie solches aus einer Urkunde beym Staphorst l.c. …
erhellet. |
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Das Jahr darauf wurde die andere Curie
beym Dorotheen-Altar gestifftet, ingleichen der
Krieg dem
Könige in Däne- |
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{Sp. 344} |
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marck angekündigt. |
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An. 1363. bekam der hiesige Dom-Dechant
die Pfarr-Kirche in Wilster seiner
Würde
dergestalt einverleibet, daß er und seine Nachfolger alle Gefälle und Nutzungen
sollten zu genüssen haben, |
wie aus der Urkunde beym Staphorst l.c.
… zu ersehen ist. |
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An. 1364. gerieth Hamburg mit dem Graf
Adolphen in einen Streit, welcher durch den
Kayserlichen Commissarium Allbrecht von
Mecklenburg abethan, und die Stadt bey ihren
Rechten gelassen wurde. |
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An. 1365. den 5. Dec.
publicirten Dechant
und
Capitel eine Liturgie mit angehengter Clausel,
daß der, so was ändern würde, mit dem
Banne
belegt seyn sollte. Es wurden auch des
Dechantens Gefälle von ihm mit 200. Mark
Pfennigen vermehrt. |
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Eben das Jahr ertheilte Kayser Carl IV. von
Prag unterm
Februar. an. 1365. ein Privilegium,
darinne der Stadt Hamburg ein
Jahrmarckt von 3.
Wochen erlaubet wurde, ja auch
ordentliche
Messen. |
Es ist solches zu finden
|
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An. 1366. machte das Capitel zu Verhütung
alles Mißverstandes eine Verordnung von 14.
Articeln,
welches auch das Jahr drauf vom
Ertz-Bischoff confirmiret wurde. |
Staphorst l.c. … |
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Den 13.
Aug. dieses Jahrs stifftete Henrich
Hoox
Bürgermeister 2. Vicarien in der St.
Catharinen-Kirche. Es war übrigens dies ein
theuer Jahr, darauf der Scheffel Roggen 9. und
das Pfund Butter 3. Pfennige golte. |
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An. 1369. wurde aber Mahl zwischen etlichen
Hansee-Städten, darunter Hamburg, und denen
Dänen ein blutiger Krieg geführet, in welchen die
letztern Schonen auf 16. Jahr abtreten
musten. |
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An. 1370. bekam die Peters-Kirche eine neue
Vicarie bey dem Altare der heiligen Mutter GOttes.
Es war auch da Mahls ein grosses
Sterben in
Hamburg. |
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Das Jahr drauf wurde der Mohr-Werder mit
allen Gerechtigkeiten, von dem Herzoge von
Braunschweig an Hamburg
verkaufft. |
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An. 1372. wurde das
Haus, die ietzo
genannte Capelle Toden-Schare
gebauet, und
der Stadt die Kirchspiele Wollte und Groden
verkaufft. Auch baute man den abgebrannten
Thurm zum Neuem-Wercke von Steinen wieder
auf. |
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Den 5.
May
anno
1373. verkauffte das Capitel dem Rathe den Garten
beym Rosen-Damm vor 2. Hamburgische Pfund Pfennige Hamburger Renten, |
das Diploma davon ist zu finden beym
Staphorst l.c. … |
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An. 1374. den 24. August. haben 12. Vicarii
die Wentzels Brüderschaft zu St. Jacob
gestifftet. |
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An. 1376. warffen sich etliche
Handwercker
wieder den
Rath auf, und wolten den halben
Schoß erlassen haben; Allein der Streit wurde
durch Vermittelung der
Kauffmannschafft
beygelegt. |
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Im 1378. Jahre legte Werner Miles
Domdechant eine Vicarie in die Capelle auf dem
Doms-Kirchhofe. |
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An. 1380. den 4.
April bekam die Vicarie in
dem zum heiligen Creutz zu ihrer
Verbesserung
200. Marck Lübisch. |
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An. 1384. wurde der erste Stein zum Thurm
an der St. Nicolai Kirche gelegt, und den 6. Jul.
die grosse Glocke, und auch die andere von
Dietrich von Münster gegossen. |
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An. 1385. |
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{Sp. 345|S. 188} |
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wurde die dritte Vicarie im Dom gestifftet, um
welche Zeit auch die Brüderschafft St. Mariae und
Georgii, so heute die Reitenden Diener genennet
werden ihren Anfang genommen, ingleichen das
folgende Jahr kauffte die Stadt von Marquardt
Mildehovet Hamme vor 2050. Marck
Pfennige. |
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An. 1386. den 26. Febr. stifftete Johann von
Rellingen in der Dom-Kirche eine Vicarie und
Siegfried Wolmerinig die 7. Vicarie. |
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An. 1398. wurde in Dom eine neue Vicarie
aufgerichtet, und man verglich sich den 28. April
eine Kirche in dem Ochsen-Werder aufzubauen,
welche aber jährlich dem Pfarrer zu Avenburg auf
Weyhnachten 6. Marck Lübischer Pfennige
erlegen sollte. |
Der Vergleich ist zu finden
beym Staphorst l.c... |
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An. 1389. stifftete Ludolf von Wittinghe in dem
Dom eine Vicarie. |
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Anno 1390. baueten die Hamburger in der
Gliedes-Mor eine Burg, nennten sie die Morburg,
davon der
gantze
Ort den
Namen bekommen, der
alte aber eingegangen ist, das Jahr darauf wurde
der erste Stein zur St. Gertruden Capelle
geleget. |
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Anno 1393. wurde zwischen Hamburg und
denen West-Friesen ein Bündniß
geschlossen. |
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An. 1394. fielen die Ditmarsen denen
Hamburgern in ihr
Gebiete, sengeten und
brenneten, und diese in jener
Land, es wurde aber
im folgenden Jahre vertragen, in welchem auch
die Brüderschafft der heiligen Marthä in der
Marien Magdalenen Kirche gestifftet worden. Es
bekamen auch die Hamburger von
Grafen von
Hollstein Macht, den Billenwerder, so bisher an
Rath versetzet gewesen, zu
kauffen, ingleichen
kaufften sie auch den Ochssen- und Mor-Werder. |
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An. 1396. wurde zu St. Peter eine neue
Cantzel errichtet, welche anno 1603. nach
Steinbeck soll gekommen seyn, und in der
Jacobs-Kirche eine Vicarie gestifftet. |
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An. 1399. schloß Hamburg mit Margaretha in
Dänemarck wegen der Vitalianer Dämpffung einen
Tractat, und verfiel mit Albrechten, Grafen von
Holland in
Krieg wegen der Friesen, mit welchen
sie auch diß Jahr ein Bündniß machten, die
Freyheit der Handelschafft betreffend, welches
eine alte Urkunde ausweiset. |
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