HIS-Data
Home | Suche
Zedler: Hamburg [1] HIS-Data
5028-12-333-2-01
Titel: Hamburg [1]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 12 Sp. 333
Jahr: 1735
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 12 S. 182
Vorheriger Artikel: Hamburg [Übersicht]
Folgender Artikel: Hamburg [2]
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

vorhergehender Text  Artikelübersicht   Teil 2  Fortsetzung

Übersicht
Lage
Beschreibung
Name
Geschichte
  808-1190

Stichworte Text   Quellenangaben
  Hamburg,  
 
  • Lat.
    • Hamburgum,
    • Hammaburgum,
    • Hainmeburgum,
    • Hammonia Marionis,
    • Hammonis Castrum,
  • ehe Mahls
    • Hainburch,
    • Hamborgh,
    • Hammaburg,
    • Hamborch,
    • Hammonis Castrum,
    • Hamborg,
  • ehe Mahls
    • Hamaburg,
    • Hohenburg,
    • Hochburg,
 
  eine berühmte, grosse, reiche und Volckreiche Hansee- Handels- und freye Reichs-Stadt im Hertzogthum Holstein, 7. Meilen von Lüneburg, 10. von Lübeck und 18. von der See gelegen.  
Lage Gegen Süden wird sie von der Elbe, gegen Osten von der Bille, gegen Norden aber von der Alster benetzet, welche letztere der Stadt, sonderlich mit Treibung derer Mühlen grossen Vortheil giebt, und sich nach Mahls in jene ergeußt. Die Ebbe und Fluth des Meeres wird allhier sehr wohl wahrgenommen;  
  Sie hat  
 
  • 5. Haupt-Kirchen,
  • 1. Dom-Kirche und 7. Neben-Kirchen,
  • 84. Brücken,
  • 38. Wasser-Mühlen,
  • 6. Schleussen,
  • 6. Wind-Mühlen,
  • 6. grosse Marckt-Plätze,
  • 5. Berge und
  • 3. Wasser-Künste.
 
Beschreibung Das Raths-Collegium bestehet aus 4. Bürgermeistern, 3. Syndicis, 20. Raths-Herren, deren 10. Gelehrte, 10. aber Handels-Leute sind, und 3. Secretariis.  
  Das Ministerium bestehet aus 29. Gliedern, deren Haupt der Senior ist.  
  Sie wird in die Alt- und Neu-Stadt getheilet, ist mit einem Walle und 23. Boll-Wercken, wie auch tieffen und breiten Wasser-Gräben wohl befestiget, und ist das neue Werck vor dem Stein-Thore, ingleichen die Stern-Schantze zwischen dem Altonauer- und Damm-Thore sonderlich considerabel, hat 6. Thore und 3. Einfahrten zu Wasser, den Ober-Baum, den Nieder-Baum, welcher der gröste Hafen der Stadt ist, darinnen die grösten Schiffe liegen, und die Alster.  
  Unter andern Gebäuden sind das Rath-Haus, die Börse, das schöne Zeug-Haus, und die Banco, nebst dem Prouiant- Zucht- und Waysen-Häusern sehens-würdig.  
  Sie hat ein grosses Gebiete, dazu das Amt Ritzebütel, das Städtlein Bergedorf, 2. Meilen von Hamburg, nebst denen 4. Maschländern, welche letztern sie mit Lübeck gemeinschafftlich besitzet, ingleichen im Holsteinischen der Billwerder, Ochsenwerder, Eppendorfer Kirche, nebst noch 4. andern Dörffern, wie auch Neumühlen unweit Ottensee gehören; so hat sie auch einen austräglichen Zoll, der Tollenspicker oder Zollenspicker genannt, bey der Uberfahrt der Elbe unweit Winsen, welches ein Paß 4. Meilen von Hamburg.  
  Sie ist Lutherischer Religion, doch hat sie auch Reformirte, Mennonisten und Catholicen zu Einwohnern, wovon die erstere und letztere ihren GOttes-Dienst bey denen anwesenden Residenten ihrer Religion, die Reformirte iedoch vornemlich zu Altona ihrer rechte Gemeine haben. Es ist auch ein Dom-Capital daselbst, welches nach Bremen gehöret, und aus dem Probste, Dechant und 12. Canonicis bestehet.  
  Uber dies hat sie auch ein Gymnasium illustre, und auf der Johannis Schule eine sehens-würdige Bibliothec, welche täglich 4. Stunden geöffnet wird.  
  Wegen ihrer Lage können sich die Gelehrten nicht vergleichen, in welchem Lande Hamburg eigentlich liege. Man schreibet zwar durchgehends, daß es in Chersoneso Cimbrica liege, dahero kommt es auch, daß die, welche die Gambrivier und Cimbrer vor ein Volck halten, Hamburg Augustam Gambriviorum und auch Cimbrorum nennen, gleichwohl a-  
  {Sp. 334}  
  ber hält dieses Lambecius vor Unrecht, und suchet zu behaupten, daß Hamburg keines Weges in Chersoneso Cimbrica, sondern vielmehr in demjenigen Landes-Striche gelegen, welchen Ptolomaeus Ceruicem Chersonesi Cimbricae nennet, und dasjenige Stück begreifft, was dies Seits nach Teutschland zu bis an die Trave und an den Ort, wo die Bille in die Elbe fällt, befindlich ist, und der sonder Zweifel die Wohnung derer Sachsen gewesen.  
Name Ihr Name wird von einigen von denen Hammen oder Schincken hergeführet, weil die benachbarten solche häuffig dahin gebracht, und denen Schiff-Leuten verkaufft haben. Andere leiten solchen her von dem Joue Hammone, dessen Bildniß der Kayser Carolus M. allda soll zerstöret haben. Leibnit. Script. Rer. Brunsu.
  Dieser Hammon oder Hamoys saß in ihrem Tempel auf einem Stuhle als ein König, hielt in seiner lincken Hand einen Scepter, in der Rechten ein bloß Schwerd, ihm waren zur Rechten Neptunus, Pluto, Mars, Vulcanus, Mercurius, Apollo, zur Lincken Juno, Ceres, Vesta, Pallas, Diana, Venus. Aus seinem Munde gieng ein Blitz gegen der rechten Hand, gegen der lincken ein Donner mit feurigen Funcken. Auf seinem Haupte hatte er einen goldenen Adler, unter denen Füssen den Teufel.
  • Excerpta Sax. ex Monacho Pirn. ap. Mencken. Script. Rer. Germ. …
  • Eginhardi Annal. Fuld. ad an. 808.
  • Albert. Staders. …
  • von Bünau Teutsche Kayser- und Reichs-Hist. Th. I. B. I. …
  • Calvör Nied. Sächs. …
  Welches andere wiederlegen.
  • Basse Paneg. Princ. Anhalt apud Beckmann Access. Hist. Anhalt. …
  • Albinus Meißn. Land-Chron. …
  Theils vermeynen, daß sie von denen Gambriuiis übrig sey, und vor Zeiten Gambriuium geheissen, daraus Hamburg worden. Krantzius in Metrop. Sax. … deriviret den Namen von einem alten Sächsischen Helden Hama genannt. 
  Am sichersten ist es den Namen von dem nahe daran gelegenen Walde, Hamma genannt, zu führen. Albinus Meißn. Land-Chron. …
  Tratziger suchet solches aus einem Documente von 1338. zu erweisen. In demselbigen wird das Holtz die Hamm genennet, dem Rath von Hamburg käufflich überlassen.  
Geschichte 808-1190 Es wird gesagt, Kayser Carl der Grosse habe an der Alster eine Festung Hammas-Burch oder Hohbuoch, Hohbuchi, genannt, anno 808. wieder die Wenden anlegen lassen, wie er denn auch das Bißthum daselbst angeleget haben soll, Crusius Schwäb. Chr. Th. I. B. 12. …
  als sie aber an. 810. gantz zerstöret worden, habe sie in dem folgenden Jahre gedachter Carolus M. wieder erbauet.
  • Abel Sächs. Alterth. …
  • Micraelius Pommerl.
  Am wahrscheinlichsten ist es, daß es bey der Ankunfft Caroli M. allbereit ein ziemlich wohlgebaueter u. nach Beschaffenheit derer Zeiten wichtiger Ort gewesen seyn müsse. Es ist solches daraus zu schlüssen, weil Carl der grosse die Stadt nicht allein mit einem Bischoffe versahe, sondern auch so gar denselben zum Metropoliten über alle Sclavische u. alle neu bekehrte Nordische Völcker und folglich über einen sehr weitläufftigen District zu setzen gedachte, Versuch zu einer Nachricht von Hamburg Th. I. …
  Solches bekräfftiget auch Eginhart, welchem man doch von Caroli M. Geschichten den meisten Glauben als einem Scriptori coaeuo beymessen kan, indem er sagt: der Kayser habe zwey Schlösser über die Elbe gebauet, denen Streiffereyen  
  {Sp. 335|S. 183}  
  derer Sclaven Einhalt zu thun, wie solches beym Staphorst Hamb. Kirch. Gesch. … zu lesen.
  Nach dem Tode Caroli M. machte sein Sohn Ludwig der fromme dieselbe zu einer Haupt-Stadt, und gab ihr Ansgarium zum ersten Ertz-Bischoff an. 831. wiewohl wegen der Hunnischen Unruhen die Confirmation erst an. 834. erfolgte.
  • Philippus Caesar Append. Tri-Apostolatus Septent.
  • Maderus Append. ad Adamum Bremens. …
  • Mabillonius Actis Sanct. …
  • Tenzelius in Vindic. …
  • Auctor Vitae S. Clemberti …
  • Albertus Stadensis ad an. 833.
  • Helmoldus Chron. Slav. apud Lindenbrogium de Script. …
  • Sethus Caluisius Magn. Oper. Chron.
  • Walterus in Chronico …
  • Bucelinus German. Sacr. …
  • Lambertus in Vita Anscharii …
  • Helmoldus in Chron. Slavor. …
  • Adamus Bremensis Hist. Eccl. …
  • Krantzius Metropol. …
  • Arickiels Cimbrische Heyden-Bekehr. …
  • Lambecius Orig. Hamb. …
  • Baronius Annal. an. 826. …
  • Lindenbrogius Script. …
  • Pontanus Hist. Dan.
  • Witfeld Chr. Dan. …
  • Leuckfeld Beschreibung von Halberstadt …
  In dem Confirmations Documente wird der Hamburgische Ertz-Bischoff zum Metropoliten über die Nordischen Länder gemacht, und der Pabst ernennete denselben und alle Nachfolger zu Legatis des Päbstlichen Stuhls in allen Nordischen Ländern.
  • Schurtzfleisch in Strictur. …
  • Schattenius Annal. Paderb.
  • Leuckfeld Antiq. Halberst. …
  Dieses Ertz-Bißthum ist an. 1223. nach Bremen gekommen.
  • von Falckenstein Nordg. Alterth. Th. I. …
  • Annales Corbei. ad an. 831.
  Andere sagen, es habe der Bischoff Bezelinus an. 1046. diese Stadt mit einer Mauer umfangen, und daran 12. Thürme aufgeführet, sein Nachfolger Albertus aber habe zum erste eine steinerne Kirche allda gebauet. Lucae uralter Fürsten-Saal. …
  An. 834. hat die Stadt die Zoll-Freyheit erhalten.
  • Mabillonius Act. Sanct. …
  • Maderus ad Adam. Brem. …
  • Lambecius Chron. …
  • Pfeffinger ad Vitr. Jus publ.
  An. 840. wurde die Stadt von denen Slaven gäntzlich wieder zerstöret. Abel l.c. …
  welches an. 982. von denen Obotriten unter Anführung Mistai gleich Falls geschehen seyn soll.
  • Abel l.c. …
  • Micraelius Pommel.
  Gedachter Bischoff Anscharias bauete nicht allein die Dom-Kirche besser aus, sondern richtete die erste Schule in dem Closter des Domstiffts auf, welche von Ludwig den frommen bestätiget, und mit einer trefflichen Bibliothec versehen wurde. An. 845. aber kamen die Nordischen Völcker mit einer Flotte auf der Elbe nach Hamburg, zerstörten es, und verbrannten die Dom-Kirche, das Closter samt der Bibliothec. Der Bischoff muste also davon lauffen, und kam nach Bremen, brachte es auch an. 858. dahin, daß das Bremische und Hamburgische Stifft vereiniget wurden, jedoch blieb die Ertzbischöffliche Würde bey Hamburg, darauf wurde Hamburg wieder aufgebaut,  
  was den  
  {Sp. 336}  
  weltlichen Zustand von der Stadt anlanget, so hatte Hamburg von Caroli M. Zeiten an biß auf Ottonem I. Grafen oder Missos regios, so die Regierung verwalteten, davon der erste Utho oder Udo geheissen.  
  An. 937. erhielt die Hamburgische Clerisey von Kayser die Gewalt, daß sie bey ereignenden Fall einen Bischoff erwählen könnten, laut des Priuilegii beym Staphorst Hamb. Kirchen- Geschicht. …
  • Lindenbrogius Priuileg. Hamb. …
  • Maderus ad Ad. Brem. …
  • Meibomius Rer. Germ.
  • Lünig l.c. … Forts. 2. Abth. 4. Abs. 5. Tit. Bremen …
  • Pfeffinger l.c. …
  Es wird aber solch priuilegium Kayser Ottonis nicht ächt gehalten, sonderlich weil Lambecius nichts von Diplomate weiß. Pfeffinger l.c. …
  An. 965. wurden 3. Bißthümer nemlich Schleßwich, Ripen und Arhusen angerichtet, und dem Ertzbisthume Hamburg unterworffen, besage des Priuilegii Kayser Ottonis beym Staphorst l.c. …
  Auch wurde das folgende 966. Jahr durch einen Gnaden-Brief so beym Staphorst l.c. … zu finden, die Stadt Bremen, dem Ertz-Stiffte Hamburg gäntzlich unterworffen, ja dem Ertzbischoffe verstattet, einen Jahrmarckt zu Hamburg zu halten, Zölle anzulegen, Gerichte zu hegen, und Müntze zu prägen.
  • Maderus in App. ad Adam. Brem. …
  • Lindenbrogius de Priuileg. Hamb. …
  • Conring. gründlicher Bericht etc. von Bremen …
  • Lünig Reichs-Archiv … im Anhang Abth. IV. Abs. V. …
  welches alles an. 1003. bestätiget worden.
  • Lindenbrogius l.c.
  • Lünig l.c. …
  ingleichen 1014.
  • Lindenb. l.c. …
  • Lünig l.c. …
  wieder an. 1035.
  • Lindenbr. l.c. …
  • Lünig l.c. …
  und an. 1158.
  • Lindenbr. l.c. …
  • Tölnerus Cod. Dipl. Palat. …
  • Lünig l.c. …
  • Pfeffinger l.c.
  Dieses 966. Jahr hörte die Gewalt der Grafen in Hamburg auf, und blieb nur das Collegium Scabinorum als ein Schatten des vorigen Staats bey, der Name derer Schöppen aber verlohr sich doch, und das Obrigkeitliche Collegium wurde in der Teutschen Sprache Rath genennet, das Haupt desselben wurde von dem Grafen bestellet, dies geschahe unter Hermann Billing, der starb an. 973.  
  An. 988. wurde dem Ertzbischoff zu Hamburg das Recht zu jagen, fischen und Vogelfangen confirmiret. Pfeffinger.
  Anno 999. muste Hamburg von denen Dänischen See-Räubern vieles ausstehen, daß auch Ertzbischoff Libentius gezwungen wurde, mit dem Kirchen-Schatze sich in das Closter Bückkau in Sicherheit zu begeben.  
  Um das Jahr 1015. wurden unter Regirung Herzog Bernhards Hermann Billings Enckel die Stadt wieder in bessern Zustand gesetzet, und die Häuser aus ihren Ruinen aufgebauet, wie wohl nur von Holtz, dabey that Bischoff Vnivanus auch das seinige, nahm aus iedem Manns-Closter der Stadt drey Personen, zusammen 12. die solten in Hamburg als Canonici leben, und das Volck von Heydnischen Abgöttereyen und Irrthümern abführen.  
  Ums Jahr 1029. wurden durch Ertzbischoff Libentium II. die Kirchen mit guten Gebäuden gezieret Hospitäler gebauet, und denen Armen Unterhalt verordnet. Besagter Bischoff zwang die Dom-Herren, daß sie die Eheweiber wieder verlassen musten.  
  An. 1037. wurde die Dom-Kirche  
  {Sp. 337|S. 184}  
  zu Hamburg, die seit Vnvvani Zeiten nur höltzern gewesen, von Bischoffe Alebrando aus Quater-Steinen aufgeführet, ingleichen ein prächtiger mit Mauern und Thürmen versehenes Schloß zur Ertzbischöfflichen Residentz. Solches gab Anlaß, daß Herzog Bernhard auf der andern Seite des Doms gegen die Alster zu, wo ietzo des Raths Marstall ist, ein gleichmäßiges festes Gebäude aufführte. Dieser Ertz-Bischoff hatte auch Willens Mauern um Hamburg zu führen, so 3. Thore und 12. Thürme haben sollten, und zwar sollte den ersten inne haben der Bischoff, den andern der Voigt, den dritten der Probst, den vierten der Dechant, den fünfften der Scholaster, den sechsten die Dom-Herren die übrigen 6. aber die Bürger wechsels Weise nach dem Losse. Allein der Tod störte solches.  
  An. 1055. wurde der Hamburgische geistliche Gerichts Sprengel biß in Schweden, Dänemarck und über alle Nordische Völcker erweitert vom Pabst Victore II. wie aus einem deshalb gedruckten Briefe beym Staphorst l.c. … erhellet.
  An. 1062. erhielt die Hamburgische Kirche etliche Priuilegia. Pfeffinger ad Vitr. Jus publ. …
  An. 1063. wurde auf dem Süllenburg anderhalb Meile von Hamburg angelegt, der Walt weggehauen, der Berg befestiget, und eine Mannschaft hinnein gelegt.  
  An. 1066. erhielt die Hamburgische Kirche das Land-Gut Winetke, wie aus einem Diplomate beym Staphorst l.c. … erhellet.
  An. 1072. hat Krako, derer Wenden Heer-Führer, solche da Mahls schon reiche Stadt sonderlich Bernhards-Schloß gantz zu Grunde gerichtet.
  • Abel Sächs. Alterth. c.l. …
  • Micrael. l.c.
  Es ist dieselbe ehe Mahls unter derer Sachsen Gebiete gestanden, welche sie durch gewisse Voigte verwalten liessen; wie denn Kayser Lotharius Graf Adolphen von Schaumburg als einen Voigt dahin setzte.  
  An. 1085. erhielt die Hamburgische Kirche die Abtey Fredena vom Kayser, wie das Diploma untern 28. December besagten Jahres beym Staphorst l.c. … ausweiset.
  An. 1106. wurden dem Hamburgischen Stiffte die Dänischen Kirchen entzogen, massen Pabst Paschalis II. selbige völlig loßmachte und ihr zu Lunden einen Ertz-Bischoff setzte, die ausgefertigte Urkunde stehet beym Staphorst l.c. …
  Zu Anfange des 12. Seculi baute Graf Adolph von Schaumburg den Dom in Hamburg wieder auf, nachdem er seit an. 1072. wüste gelegen hatte. An. 1130. wurde in Hamburg eine Kirchen-Visitation gehalten. An. 1133. war Pabst Innocentius II. bemühet dem Ertz-Stifft Hamburg die entrissenen Nordischen Kirchen zu restituiren, wovon die Bullen beym Staphorst l.c. … zu befinden.
  An. 1158. erhielte das Stifft Hamburg vom Pabst Adrianen die Confirmation aller habenden Privilegien, zunebst etlichen Kayserlichen Freyheits-Briefen, wie solche beym Staphorst l.c. … zu lesen.
  Es wurden auch die Grentzen erneuert und gesetzt, und erhielt Hamburg eine besondere Kayserliche Schutz-Versicherung.  
  Der Ertz-Bischoff selbst bestätigte an. 1160. die Priuilegien des Hamburgischen Ertz-Stiffts, darinne auch enthalten, daß Lübeck, Ratzeburg und Schwerin ihm unterwürffig seyn sollten. In eben dem Jahre erhielte Hamburg auch eine Bestätigung vom Pabst Victore II. aller ihrer Gerechtigkeiten durch eine Bulle beym Staphorst l.c. … befindlich.
  An.  
  {Sp. 338}  
  1164. wurde auf Erlaubniß Graf Adolphs III. die St. Nicolai Kirche angerichtet und in der Neustadt das Schloß geschleiffet und mit Priuat-Häusern besetzt, siehe das Diploma, welches Lambecius hat und befindlich im Versuch zu einer Nachricht von Hamburg Th. I. …
  daraus man siehet, daß Hamburg da, Mahls schon starcke Schiffahrt getrieben, auch dem Patron derer Seefahrenden dem heil. Nicolao die Capelle deshalb angelegt haben mag, davon die Urkunden beym Staphorst l.c. … zu lesen.
  An. 1168. soll nach Lambecii Meynung der erste Zwist zwischen denen Hamburgischen und Bremischen Dom-Herren wegen der Ertzbischöfflichen Hoheit entstanden seyn, davon beyde Argumenta vor sich hatten; Allein Staphorst wiederspricht solchen, deswegen, weil nirgendes ein Zeugniß vorhanden, und Lambecius seinem Berichte keinen Beweiß beygefügt. Sey es aber ja geschehen, so sey die Sache doch unausgemacht bis an. 1223. blieben.  
  An. 1182. bekam das Stifft Hamburg die Stadt Stade, indem es 300. Marck Silbers Krieges-Kosten an den Kayser bezahlte, davon die Urkunde beym Staphorst l.c. Th. I. Band I. … zu lesen.
  An. 1189. gab die Stadt Hamburg Graf Adolphen ansehnliche Summen zu seiner Reise ins gelobte Land her, wofür ihr gedachter Graf schöne Privilegia ertheilte, so auch vom Kayser confirmirt und die Zollfreyheit gegeben wurde,
  es wurden auch an. 1224. 1225. 1239. solche aber Mahls bestätiget. 
  Im besagten 1189. Jahr kaufften die Hamburger vom Herzog Heinrich dem Löwen die Steine der zerstörten Stadt Bardewick vor 300. Marck Silbers, davon sie von dem Winserbaum bis an den Niederbaum eine Vorsetzung gemacht. Herzog Heinrich nahm da Mahls Hamburg auch ein, welche Graf Adolph an. 1191. bey seiner Zurückkunfft durch freywillige Ergebung der Stadt wieder einbekam.  
  An. 1190 erhielt Hamburg Freyheit von Zoll
  • Lünig l.c. …
  • Pfeffinger l.c. …
  ingleichen das Befestigungs-Recht
  • Lünig l.c. im ersten Theil Abs. 23. …
  • Pfeffinger l.c. …
     

vorhergehender Text  Artikelübersicht   Teil 2  Fortsetzung

HIS-Data 5028-12-333-2-01: Zedler: Hamburg [1] HIS-Data Home
Stand: 21. Februar 2023 © Hans-Walter Pries