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Zedler: Wittenberg [6] HIS-Data
5028-57-1687-11-06
Titel: Wittenberg [4]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 57 Sp. 1772
Jahr: 1748
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 57 S. 899
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Übersicht
 
  [1711-]
 
  [Rectoren]
  [Siegel]
  Universitäts-Dörfer
  Consistorium, das Gebäude
  Collegium Fridericianum
  Augustiner-Kloster
  Convictorium
  Juristen-Facultät
  Universitäts-Bibliotheck
  [Literatur]

Stichworte Text Quellenangaben
  Im Jahr 1711 erhielte die Universität Wit-
tenberg von Sr. weyland Königl. Majestät von
Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen
Herrn Friedrich August, glorwürdigsten Anden-
ckens, von neuen ein unvergleichliches Merckmahl
Königlicher Huld und Gnade, in dem es höchst-
gedachter Sr. Kön. Maj. allergnädigst beliebet, zur
Zeit und krafft Dero in schon besagtem 1711ten Jah-
re rühmlichst verwalteten Vicariats beydes sowohl
der Juristen-Facultät zu Wittenberg die so-
genannte Comitivam Palatii oder die Rechte, Wür-
de und Vorzüge der so genannten Kayserl. Pfaltz-
Grafen, als auch der Philosophischen Facultät da-
selbst die Macht u. Gewalt gecrönte Poeten zu crei-
eren, zu ertheilen.
 
  Die beyden Facultäten darüber
ausgefertigten Gewalts-Briefe sind in Lateinischer
Sprache abgefaßt, und lauten in ihrem gantzen Zu-
sammenhange folgender maßen; und zwar erstlich
das der Juristen-Facultät allergnädigst ertheilte
Privilegium, die so genannte Comitivam Sacri Pa-
latii betreffend:
 
  [4 Zeilen lateinischer Text]  
  {Sp. 1773|S. 900}  
  [1 Spalte lateinischer Text]  
  {Sp. 1774}  
  [1 Spalte lateinischer Text]  
  {Sp. 1775|S. 901}  
  [17 Zeilen lateinischer Text]  
  Das andere Privilegium bezielet die der Phi-
losophischen Facultät zu Wittenberg ertheilete Ge-
walt, gecrönte Poeten zu machen und zu creieren,
und lautet also:
 
  [44 Zeilen lateinischer Text]  
  {Sp. 1776}  
  [56 Zeilen lateinischer Text]  
  Diese Universität wird, nebst der zu Leipzig, den
Prälaten gleich geachtet, und hat bey allgemeinen
Land-Tägen und Eröfnung der gewöhnlichen Pro-
position das Recht zu sitzen. Die Sachen dersel-
ben, so ihren Zustand betreffen, gehören unter das
Ober-Consistorium zu Dreßden, als Chur-Säch-
sischen Kirchen-Rath; doch ist die Universität,
 
  {Sp. 1777|S. 902}  
  welche in den Fällen, so nicht peinlich sind, nach
Churfürstens Augusts neuer Fundation vom Jahr
1569 allein die Jurisdiction hat, in Justitien- und
Policey-Sachen, ohne Concurrenz der Hof-
Gerichte an die hohe Landes-Regierung ver-
wiesen.
 
  Die Gesetze derselben de studiis et moribus
Studiosorum, nebst dem Jurament, welches die
Studenten bey ihrer Immatriculation dem Re-
ctor schwöhren müssen, und wovon der hochbe-
rühmte Herr Hofrath Haßen eine besondere Dis-
sertation gehalten, sind in Sennerts Athenis
Witteberg. …vollständig zu lesen.
 
Rectoren Die Erwählung des Rectors geschiehet (wie
auf andern Universitäten mehr gebräuchlich ist, alle
halbe Jahre) den 1 May und 18 October nach
Ordnung der vier Facultäten in der Schloß-Kir-
che. Von dem Amte desselben handelt Churfür-
stens Augusti Ordnung von Rectorn, wie
auch Visit. Decr. de anno 1658 Tit. Rector Acad.
 
  Der erste Rector daselbst war:  
  Martin Pollich von Mellerstadt, erwehlet 1502.
den 18 October.
 
  Seine Nachfolger bis 1655
haben geheissen:
 
  Bartholomäus Kranapoll 1503. den 1 May.  
  Johann Kranapoll 1503. den 18 October.  
  Thomas Köllin, Magister der Philosophie und
Baccalaureus der Theologie, 1504.
 
  Vincentz Ravennas, ein Italiäner, beyder Rechten
Doctor, 1504.
 
  Hieronymus Schurff, beyder Rechten Doctor,
1505.
 
  Lorentz Slamaw, der Decreten Doctor, 1505.  
  Simon Duchkonis, von Außigk in Böhmen, Ma-
gister der Philosophie und Baccalaureus der
Theologie, 1506.
 
  Peter Lupin, von Radheim im Mayntzischen, Ma-
gister der Philosophie und der Theologie Bac-
calaureus, auch Canonicus der Kirche zu Aller-
heiligen in Wittenberg, welcher das Rectorat
ein gantzes Jahr lang verwaltet hat, weilen die
Pest allda starck graßiret, deswegen auch die
Universität nach Hertzberg verleget worden, die
aber gleich den andern Tag darauf, als die
Pest aufgehöret, wieder zurück gekommen.
 
  Christoph Scheurl, von Nürnberg, beyder Rech-
ten Doctor, 1507.
 
  Jodock Trutfetter, von Eisenach, Magister und
Professor der Theologie, auch Canonicus zu
Erfurt und Archidiaconus zu Wittenberg 1507.
 
  Theodor Bloch, von Hildesheim, Doctor der
Medicin, 1508.
 
  Nicolaus Viridimontanus, Magister der Philoso-
phie und der Theologie Baccalaureus, auch
Canonicus zu Liegnitz, 1508.
 
  Caspar Schicker, der Decrete Doctor und Canoni-
cus allda, 1509.
 
  Simon Steyn, der Medicin Doctor, 1509.  
  Conrad Kuning, von Stuttgard, der Rechten Do-
ctor, 1510.
 
  Melchior, Graf von Barby und Mulingen etc. 1510.  
  Andreas Bodenstein, von Carlstadt, 1511.  
  Wolfgang Reisenpusch, beyder Rechten Doctor,
1511.
 
  {Sp. 1778}  
  Ulrich Erbar, Doctor und Professor der Medicin,
1512. wurde von einem Edelmann, der von da
relegirt worden, aber heimlich wieder zurück
gekommen, Nahmens Balthasar Fabri von
Gleichender zu Eingang des October Monaths
mit einem eisernen Creutz bey der Nacht erschla-
gen, der Thäter aber ward ergriffen, und öffent-
lich auf dem Marckt decollirt.
 
  Sebastian Archimagirus, oder Archimarus, Ma-
gister, 1512.
 
  Nicolas von Amsdorff, Licentiat der Theologie,
1513.
 
  Matthes Beskau, von Torgau, beyder Rechten
Doctor, 1513.
 
  Johann Schwabe, Doctor der Medicin, 1514.  
  Georg Ebner, von Staffelstein, 1514.  
  Wolgang, Pfaltzgraf am Rhein und Hertzog in
Bayern, 1515.
 
  Bernhard, Graf von Eberstein, 1515.  
  Ulrich, Graf von Reinstein, Herr in Blanckenburg,
1516.
 
  Johann Deltzsch, von Feldkirch, Magister der Phi-
losophie und der Theologie Baccalaureus, 1516.
 
  Andreas Zülsdorff, der Rechte Licentiat, 1517.  
  Balthasar Fabricius, Professor Humaniorum, 1517.  
  Johann Stöb oder Gingelin von Wangen, aus
Costnitz, Magister, 1518.
 
  Bartholomäus Bernhardi, von Veldkirchen, 1518.  
  Barnim, Hertzog in Pommern, 1519.  
  Wolfgang Stehelin, der Rechten Doctor und
Professor, 1519.
 
  Peter von Borchardis, der Medicin Doctor und
Professor, 1520.
 
  Christoph Schlick, Graf in Bassau, Herr in Weis-
kirchen, Elbogen und Falckenau, 1520.
 
  Wolfgang, Graf und Herr in Stollberg u. Wer-
nigeroda etc. 1521.
 
  Johann Ferreus, ein Hesse, 1521.  
  Nicolas Amsdorff, zum andernmahle, 1522.  
  Johann Schwerdtfeger, beyder Rechten Doctor,
1522.
 
  Thomas Esthimius, der Medicin Doctor, 1523.  
  Philipp Melanchthon, 1523.  
  Caspar Glarius, Doctor der Theologie, 1524.  
  Johann Apel, beyder Rechten Doctor, 1524.  
  Augustin Schurff, der Medicin Doctor, 1525.  
  Hermann Tulich oder Zülich, Magister, 1525.  
  Justus Jonas, Doctor der Theologie, 1526.  
  Benedict Pauli, der Rechte Licentiat, 1527.  
  Heinrich Stagkmann, Doctor der Medicin, 1527;
war ein gantz Jahr lang Rector wegen der
Pest, daher die Universität nach Jena verleget
worden, die aber 1528 den 13 April wieder zu-
rück gekommen.
 
  Johann Volmar, von Villingen, Magister, 1528.  
  Johann Stöb oder Ginckelin, zum andernmahl,
1528.
 
  Caspar von Tritleben, beyder Rechte Doctor, 1529.  
  Jacob Postomius, von Torgau, der Medicin Li-
centiat, 1529.
 
  Johann Bernhard, Velcurio, von Veltkirchen,
zum andern mahl, 1530.
 
  Justus Jonas, zum andern mahl, 1530.  
  Christoph Blanc, der Rechte Licentiat, 1531.  
  Ulrich Schilling von Canstadt, Truchseß in Schwa-
ben, 1531.
 
  {Sp. 1779|S. 903}  
  Melchior Fend, Licentiat der Medicin, 1532.  
  Frantz Vinariensis, Magister, 1532.  
  Caspar Cruciger, Doctor der Theologie, 1533.  
  Caspar Lindemann, der Medicin Doctor, 1534.  
  Ernst, Hertzog von Sachsen, 1534.  
  Albrecht, Hertzog von Braunschweig und Lüne-
burg, 1535. ein gantzes Jahr lang wegen aber-
mahliger Pest, und war Sebald Münsterer so
lange Vice-Rector.
 
  Jacob Milich, von Friburg, Magister. 1536.  
  Justus Jonas, zum dritten mahl, 1536.  
  Blighard Sindringer, von Heidelberg, beyder
Rechten Doctor, 1537.
 
  Augustin Schurff, zum andern mahl, 1537.  
  Philipp Melanchthon, zum andern mahl, 1538.  
  Caspar Cruciger, zum andern mahl, 1538.  
  Veit Ortel, von Winsheim, Magister, 1540.  
  Georg Major, 1540.  
  Kilian Goldstein, beyder Rechten Doctor, 1541.  
  Jacob Milich, zum andern mahl, 1541.  
  Matthes Aurogallus, 1542.  
  Caspar Cruciger, zum dritten mahl, 1542.  
  Lorenz Zoch, beyder Rechten Doctor, 1543.  
  Melchior Fend, zum dritten mahl, 1543.  
  Johann Saxo, von Hatstedt, 1544.  
  Georg Major, zum andern mahl, 1544.  
  Ulrich Mordeisen, beyder Rechten Doctor, 1545.  
  Augustin Schurff, zum dritten mahl, 1545.  
  Johann Marcellus, von Königsberg, 1546.  
  Caspar Cruciger, zum vierdtenmahl, 1546; ver-
waltete das Rectorat zwey gantzer Jahre we-
gen damahliger Kriegs-Unruhen.
  Benedict Pauli, beyder Rechten Doctor, 1548.
  Jacob Milich, zum drittenmahl, 1549.
  Erasmus Reinhold, von Salfeld, Professor Ma-
thematum, 1549.
  Johann Förster, von Augspurg, Doctor der Theo-
logie, 1550.
  Johann Trauttenbull, beyder Rechten Doctor,
1550.
  Veit Ortel, zum andernmahl, 1551.
  Paul Eber, 1551.
  Lorenz Lindemann, zum andern mahl, 1552. war
ein gantz Jahr Rector wegen der Pest.
  Melchior Fend, zum vierdtenmahl, 1553.
  Caspar Ulrich, Graf von Reinstein, Vice-Re-
ctor aber war Johann Schneidewein, 1553.
  Sebastian Theodorich Winsheim, 1554.
  Stanislaus, Graf in Jorka, 1554.
  Christoph, Graf von Barby, Vice-Rector war
Peter Prätorius, von Cotbus, der Theologie
Doctor, 1555.
  Joachim Beüst, 1555.
  Jacob Milich, zum vierdtenmahl, 1556.
  Melchior Fasolt, von Schlesdorff, 1556.
  David Ungnad, Freyherr von Sonneck und
Frauenburg; Vice-Rector aber war Paul
Eber, 1557.
  Matthes Blöchinger, 1557.
  Adolph, Graf von Nassau, Catzenelnbogen etc.
und Vice-Rector war Johann Schneide-
wein, 1558.
  {Sp. 1780}
  Heinrich, Freyherr von Staremberg, Vice-Re-
ctor war Veit Ortel, 1558.
 
  Christoph, Freyherr von Donau, dessen Vice-
Rector war Georg Major, 1559.
 
  Gregor Cracovius, beyder Rechten Doctor, 1559.  
  Caspar Peucer, Doctor der Medicin, 1560.  
  Peter Vincenz, von Breßlau, 1560.  
  Georg Major, zum drittenmahl, 1561.  
  Johann Schneidewein, 1561.  
  Johann Hermann, von Nördlingen, Doctor der
Medicin, 1562.
 
  Erasmus Rudinger, 1562.  
  Paul Crell, Doctor und Professor der Theologie,
1563.
 
  Ernst Ludwig, Hertzog in Pommern, dessen Pro-
Rector Veit Ortel der jüngere war, 1563.
 
  Barnim, Hertzog in Pommern, und Caspar
Peucer versah die Pro-Rectors-Stelle, 1564.
 
  Johann Georg, Graf in Solms, Caspar Cruci-
ger aber war Pro-Rector, 1564.
 
  Siegmund Ludwig, Freyherr von Polheim und
Wartenburg in Österreich, der Pro-Rector
war Heinrich Müller, von Hamburg, 1565.
 
  Michael Teuber, beyder Rechten Doctor, 1565.  
  Veit Ortel der Ältere, zum dritten mahl, 1566.  
  Eusebius Menius, 1566.  
  Georg Major, zum drittenmahl, 1567.  
  Johann Bosenius, der Rechten Doctor u. Pro-
fessor, 1567.
 
  Caspar Peucer, zum andern mahl, 1568.  
  Johann Bugenhag, der Sohn, 1568.  
  Bohuslaus Joachim, Freyherr von Lobkowitz und
Bassenstein, dessen Pro-Rector Paul Crell
war, 1569.
 
  Joachim von Beüst, beyder Rechten Doctor und
Professor, zum andern mahl, 1569.
 
  Stephan Gans, Freyherr in Pudlitz, Erb-Mar-
schall von Brandenburg, dessen Pro-Rector
war Abraham Werner, Doctor der Medicin,
1570.
 
  Albrecht Lehenmeier, von Hamburg, Professor der
Eloquentz, 1570.
 
  Caspar Cruciger, zum fünfften mahle, 1571.  
  Michael von Slavata, Herr von Chlum und Cos-
senberg, dessen Pro-Rector Matthies Wesen-
bek war, 1571.
 
  Sebastian Theodorich, zum andern mahl, 1572.  
  Johann, Graf von Hardeck etc. Freyherr in Sta-
remberg, Erb-Truchseß in Österreich, dessen
Pro-Rector Bartholomäus Schönborn war,
1572.
 
  Heinrich Möller, Doctor der Theologie, 1573.  
  Matthes Wesenbeck, 1573.  
  Hieronymus Schaller, von Nürnberg, der Medi-
cin Doctor, 1574.
 
  Veit Ortel, beyder Rechten Doctor und Chur-
Sächsischer Rath, 1574.
 
  Johann Cyriac, Freyherr in Polheim und
Wartenburg, die Pro-Rectors-Stelle aber
versahe der vorige Ex-Rector, Veit Ortel,
1575.
 
  Johann Bugenhagen, Doctor der Theologie,
1575.
 
  {Sp. 1781|S. 904}  
  Michael Teuber, zum andernmahl, 1576.  
  Andreas Wolfgang, Freyherr in Polhaim, dessen
Pro-Rector war Salomon Albrecht, der Me-
dicin Doctor, von Nürnberg, 1576.
 
  Caspar Alteneich, von Cölln, Professor Institut.
1577.
 
  Johann Schütz, von Halle, Professor der Theo-
logie, 1577.
 
  Joachim von Beüst, zum drittenmahl, 1578.  
  Johann Matthesius, ausm Joachimsthal, Doctor
und Professor der Medicin, 1578.
 
  Valtin Schindler, Professor der hebräischen
Sprache, 1579.
 
  Ladislaus von Schleinitz, Freyherr, dessen Pro-
Rector war der vorige Schindler, als Ex-Re-
ctor, 1579.
 
  Martin Heinrich, Professor der Theologie, 1580.  
  Veit Ortel, zum andern mahl, 1580.  
  Salomon Albrecht, von Nürnberg, 1581.  
  Andreas Schato, von Torgau, der Medicin Do-
ctor, 1581.
 
  Johann Matthes, von Schmalkalden, Doctor
und Professor der Theologie, 1582. verwaltete das
Rectorat wegen graßirender Pest ein gantzes
Jahr.
 
  Michael Teuber, zum dritten mahl, 1583.  
  Frantz Faber, von Freyberg, Doctor der Me-
dicin, 1583.
 
  Ernst, Hertzog von Braunschweig und Lüneburg,
die Pro-Rectors-Stelle versahe Nicolas Tho-
denus, 1584.
 
  August, Hertzog von Braunschweig und Lüneburg,
dessen Pro-Rector war Johann Bugenhagen,
1584.
 
  Johann Limmer, beyder Rechten Doctor, 1585.  
  Valtin Espich, von Dresden, Doctor der Me-
dicin, 1585.
 
  Peter Albinus, von Schneeberg, 1586.  
  Andreas Jodocus, Doctor der Theologie, 1586.  
  Johann Zanger, von Braunschweig, beyder Rech-
ten Doctor, 1587.
 
  Salomon Albrecht, zum andern mahl, 1587.  
  Michael Reichard, von Regenspurg, 1588.  
  Frantz Banfilosonci, Graf in Dobeck etc., Pro-
Rector aber war Georg Mylius, 1588.
 
  Eberhard von Weyhe, beyder Rechten Doctor,
1589.
 
  Frantz Faber, zum andern mahl, 1589.  
  Caspar Strube, von Wittenberg, Doctor der
Medicin, 1590.
 
  Wighard, Freyherr von Promnitz, da Heinrich
May die Pro-Rectors-Stelle verwaltete, 1590.
 
  Peter Wesenbeck, beyder Rechten Doctor, 1591.  
  Valentin Espich, zum andern mahl, 1591.  
  Johann Grun, von Nürnberg, Prof. Dialect.
und Ethic. 1592.
 
  Ägidius Hunnius, Doctor der Theologie, 1592.  
  Peter Heige, von Stralsund, beyder Rechten
Doctor und Chur-Sächsischer Rath, 1593.
 
  Andreas Schato, zum andern mahl, 1593.  
  Peter Otto, von Magdeburg, starb als Rector,
1594.
 
  Salomon Gesner, Doctor der Theologie, 1594.  
  {Sp. 1782}  
  Ludwig Person, von Wittenberg, beyder Rechten
Doctor, 1595.
 
  Ernst Hettenbach, von Mergenheim in Francken,
der Medicin Doctor, 1595.
 
  Johann Hage, von Wittenberg, Professor Ma-
themat. 1596.
 
  David Runge, Doctor der Theologie, 1596.  
  Thomas Frantz, von Magdeburg, beyder Rechten
Doctor, 1597.
 
  Johann Jessen von Jeßen, Sächsischer Medicus,
1597.
  Anton Evonymus, aus Kärnthen, 1598.  
  Leonard Hutter, Doctor der Theologie, 1598.  
  Johann Zanger, zum andern mahl, 1599.  
  Andreas Schato, zum dritten mahl, 1599.  
  Lorentz Fabricius, von Dantzig, Prof. der hebräi-
schen Sprache, 1600.
 
  Salomon Gesner, zum andern mahl, 1600.  
  Bartholomäus Reusner, beyder Rechten Doctor,
1601.
 
  August, Hertzog zu Sachsen, und postulirter Bi-
schoff zu Naumburg und Zeitz, 1601. führte
das Rectorat 5 gantze Jahr lang und Zei
seines Daseyns, da dann unter ihm der erste
Pro-Rector war Ernst Hettenbach.
 
  Der 2 Pro-Rector Georg Wecker, Doctor der
Medicin, 1602.
 
  Der 3 Pro-Rector David Runge, 1602.  
  Der 4 Pro-Rector Lucas Beckmann, von Ham-
burg, beyder Rechten Doctor, 1603.
 
  Der 5 Pro-Rector Ernst Hettenbach, 1603.  
  Der 6 Pro-Rector Adam Theodor Siber,
1604.
 
  Der 7 Pro-Rector Leonhard Hutter, 1604.  
  Der 8 Pro-Rector Johann Zanger, 1605.  
  Der 9 Pro-Rector Daniel Sennert, von Bres-
lau, Doctor der Medicin, 1605.
 
  Der 10 Pro-Rector Melchior Jöstel, von Dreß-
den, der Medicin Doctor, 1606.
 
  Hierauf und nach des Hertzogs Augusts erfolgter
Abreise ward zum Rector erwehlet
 
  Wolfgang Frantz, von Plauen, Doctor der Theo-
logie, 1606.
 
  Bartholomäus Reusner, zum andern mahl, 1607.  
  Tobias Tandler, von Torgau, der Medicin Do-
ctor, 1607.
 
  Friedrich Taubmann, 1608.  
  Johann Förster, Doctor Theologie, 1608.  
  Lucas Beckmann, 1609.  
  Ernst Hettenbach, 1609.  
  Erasmus Schmid, von Delitsch, 1610.  
  Leonhard Hutter, zum andern mahl, 1610.  
  Wolfgang Hirschbach, von Gotha, beyder Rechten
Doctor, 1611.
 
  Daniel Sennert, 1611.  
  Jacob Martini, von Halberstadt, 1612.  
  Wolfgang Frantz, zum andern mahl, 1612.  
  Erasmus Unruhe, von Torgau, bey der Rechten
Doctor, 1613.
 
  Tobias Tandler, zum andern mahl, 1613.  
  Johann Wanckel, Professor der Historie,
1614.
 
  Balthasar Meisner, von Dresden, der Theologie
Doctor, 1614.
 
  {Sp. 1783|S. 905}  
  Valtin Wilhelm Förster, beyder Rechten Do-
ctor, 1615.
 
  Emrich Thurzo von Bettlenfalw, Graf, da Ernst
Hettenbach Pro-Rector war, 1615.
 
  Ambrosius Rhode, von Kemberg, der Medicin
Doctor, 1616.
 
  Leonhard Hutter, zum dritten mahl, 1616.  
  Bartholomäus Reusner, zum drittenmahl, 1617.  
  Daniel Sennert, zum andern mahl, 1617.  
  August Buchner, von Dresden, 1618.  
  Wolfgang Frantz, zum dritten mahl, 1618.  
  Lucas Beckmann, zum andern mahl, 1619.  
  Wolfgang Schaller, von Freyberg, der Medicin
Doctor, 1619.
 
  Reinhold Franckenberger, von Wittenberg, 1620.  
  Balthasar Meisner, zum andern mahl, 1620.  
  Erasmus Unruhe, zum andern mahl, 1621.  
  Gregorius Nymman, Doctor der Medicin, 1621  
  Johann Avenarius, der Rechte Licentiat, 1622.  
  Nicolaus Hunnius, der Theologie Doctor, von
Marpurg, 1622.
 
  Jeremias Reusner, beyder Rechten Doctor, 1623.  
  Daniel Sennert, zum dritten mahl, 1623.  
  Lorentz Fabricius, zum andern mahl, 1624.  
  Jacob Martini, zum andern mahl, 1624.  
  Conrad Carpzov, beyder Rechten Doctor, 1625.  
  Wolfgang Schaller, zum andern mahl, 1625.  
  Georg Wecker, zum andern mahl, 1626.  
  Balthasar Meisner, zum dritten mahl, 1626.  
  Gottfried Reuter, von Bitterfeld, beyder Rechten
Doctor, 1627.
 
  Gregorius Nymman, zum andern mahl, 1627.  
  Erasmus Schmid, zum andern mahl, 1628.  
  Jacob Martini, zum dritten mahl, 1628.  
  Henning Groß, beyder Rechten Doctor, 1629.  
  Daniel Sennert, zum vierdtenmahl, 1629.  
  Ambrosius Rhode, zum andern mahl, 1630.  
  Wilhelm Lyser, Doctor der Theologie, 1630.  
  Johann Strauch, von Wittenberg, beyder Rech-
ten Doctor, 1631.
 
  Gregor Nymman, zum dritten mahl, 1631.  
  August Buchner, zum andern mahl, 1632.  
  Gustav, Königl. Printz und des großen Gustavs
in Schweden Sohn, da Johann Hülsemann
Pro-Rector war, 1632.
 
  Jeremias Reusner, zum andernmahl, 1633.  
  Johann Georg Pelshofer, Doctor der Medicin,
1633.
 
  Reinhold Franckenberger, zum andern mahl, 1634.  
  Jacob Martini, zum vierdtenmahl, 1634.  
  Conrad Carpzov, zum andern mahl, 1635.  
  Daniel Sennert, zum fünfften mahl, 1635.  
  Johann Scharff, von Groppenstadt, Licentiat der
Theologie, 1636.
 
  Wilhelm Lyser, zum andern mahl, 1636.  
  Henning Groß, zum andern mahl, 1637.  
  Gregor Nymman, zum vierdtenmahl, 1637.  
  Wilhelm Nigrinus, von Cade in Böhmen, 1638.  
  Johann Hülsemann, der Theologie Doctor, 1638.  
  Johann Strauch, beyder Rechten Doctor, zum
andern mahl, 1639.
 
  Marx Banzer, von Augspurg, der Medicin Do-
ctor, 1639.
 
  {Sp. 1784}  
  Johann Sperling, von Laucha in Thüringen,
1640.
 
  Jacob Martini, zum fünfften mahl, 1640.  
  Christian Taubmann, beyder Rechten Doctor,
1641.
 
  Conrad Victor Schneider, der Medicin Doctor,
1641.
 
  Christoph Nottnagel, aus Francken, 1642.  
  Wilhelm Lyser, zum dritten mahl, 1642.  
  Augustin Strauch, beyder Rechten Doctor, 1643.  
  Marx Banzer, zum andern mahl, 1643.  
  Johann Erich Ostermann, 1644.  
  Johann Hülsemann, zum andern mahl, 1644.  
  Christoph Wacke, von Naumburg, beyder Rech-
ten Doctor, 1645.
 
  Conrad Victor Schneider, zum andern mahl,
1645.
 
  Nicolas Pompejus, ein Lausnitzer, 1646.  
  Jacob Martini, zum sechstenmahl, 1646.  
  Gottfried Sveyus, beyder Rechten Doctor, 1647.  
  Marx Banzer, zum dritten mahl, 1647.  
  Andreas Sennert, Professor der Orientalischen
Sprachen, 1648.
 
  Wilhelm Lyser, zum vierdten mahl, 1648.  
  Jeremias Reusner, zum drittenmahl, 1649.  
  Conrad Victor Schneider, zum drittenmahl,
1649.
 
  Michael Wendeler, Licentiat der Theologie, 1650.  
  Johann Scharff, Doctor der Theologie, 1650.  
  Christian Taubmann, zum andernmahl, 1651.  
  Michael Sennert, Doctor der Medicin, 1651.  
  Christian Trentsch, von Hayna in Meissen, 1652.  
  Johann Meisner, Doctor der Theologie, 1652.  
  Gottfried Sveyus, zum andernmahl, 1653.  
  Marx Banzer, zum vierdtenmahl, 1653.  
  August Buchner, zum drittenmahl, 1654.  
  Andreas Kunad, Doctor der Theologie, 1654.  
  Heinrich Cosel, von Prag, beyder Rechten Doctor,
1655.
 
  Von denenselben sind, bis ietzo ihrer zehen als Re-
ctores Magnifici gestorben. Sie folgen also auf
einander:
 
  1) D. Ulrich Erbar, ein Medicus, starb
1512;
 
  2) Peter Otto, Professor der Mathematick,
starb 1594;
 
  3) D. Leonhard Hutter, starb 1616;  
  4) Balthasar Meisner, starb 1626;  
  5) D. Johann Strauch, starb 1639;  
  6) Johann Wilhelm Leyser, starb 1649;  
  7) Johann Sperling, starb 1658:  
  8) D. Johann Friedrich Werner, starb
den 22 May 1735.
 
  9) D. George Friedrich Schröer, starb
1739. den 5 April und
 
  10) D. Johann Gottfried Krause, starb
den 1 Sept. 1739.
 
  Zu Wittenberg sind seit der Aufrichtung der
Universität viele Magister gemacht worden, daher
der Vers entstanden:
 
  Doctores Basilea creat, Witteberga magistros.  
  Und ist nicht zu läugnen, sie übertrifft an Pro-
motionen die andern Sächsischen Universitäten,
 
  {Sp. 1785|S. 906}  
  und man hat wohl ehe in einem Jahrhunderte die
Doctoren zu hunderten und die Magister zu tau-
senden gezählet, die daselbst sind gemacht worden.
Die Ursache davon ist sonder Zweifel, diese mit,
weil die Gradus daselbst nicht so viel kosten, als
auf andern Universitäten. Und daß man so viel
Wittenbergische Magistros hat, macht auch mit,
daß jährlich zweymahl, nehmlich den 30 April und
17 Oct. daselbst diese Würde ausgetheilet wird.
 
  Ihre verschiedene Jubel-Feste, so sie wegen der
Stifftung des dasigen Anfangs zur Reformation,
und D. Luthers Disputationen gegen den Ab-
las gefeyert; die Menge der gelehrtesten Leute,
mit denen sie gantz Europa versehen, und sich selbst
zum Wunder der gantzen Welt gemacht hat;
können nebst vielen höchst merckwürdigen Sachen
mehr, theils in Sennerts Athenis Witteb. und in
den Actis Sacris Secularibus Wittebergensibus, so
1704 in fol. heraus kommen sind, theils in andern
Sächsis. Schrifftstellern nachgeschlagen werden.
 
  Was die Studenten anlanget, so müssen be-
sage allergnädigsten Mandats unterm Dato:
Dreßden den 11 Febr. 1726, aller Sächsischen
Unterthanen und Vasallen Söhne, welche in da-
sigen Landen Beförderung verlangen, zwey Jah-
re in Leipzig oder Wittenberg studiret haben; sel-
bige bey dem Rector binnen gewisser Zeit sich ein-
schreiben lassen, einen vorgeschriebenen Eyd able-
gen, den Statuten und Gesetzen sich gemäß be-
zeigen, und vermöge des Statuti Witteb. ohne ih-
re Schulden zu bezahlen, oder wenigstens bey dem
Concilio sich anzumelden, keines weges von dan-
nen abreisen.
Siehe D. Hanaccii Diss. de aere
Studiosorum alieno, vulgo vom Schuld- und Cre-
dit-Wesen der Studenten, Wittenb. 1724.
 
Siegel Das älteste Universitäts-Siegel bestand in dem
Bildniß Churfürstens Friederichs des Dritten,
als Stiffters, im Churfürstlichen Schmuck,
nebst dem Schwerdt und den Worten: Me au-
spice coepit Witteberga docere 1502. Die Sie-
gel der Juristischen, Medicinischen und Philoso-
phischen Facultät, zeiget Johann George Ha-
gelgans in orbe Litterato Academico Germanic.
Europ. Franckf. 1737 p. 31 in Kupffer.
 
  Universitäts-Dörfer.  
  Es gehören der Universität acht Dorffschafften
zu, als,
 
1) Meltzwig,
2) Eutsch,
3) Reuden,
4) Pollnsdorf,
5) Köpenig,
6) Diedrichsdorf,
7) Pisteritz, und
8) Teuchel;
  ingleichen
das Absdöfer-Mühlgen, und ein Gütgen zu
Seegrehen, welche alle Churfürst Johann Fried-
rich 1537 ihr geschencket und incorporiret hat.
Ferner stehen ihr drey schöne Collegia zu, wel-
che sind:
 
  1) Das Augustiner-Kloster,  
  2) Das Collegium, und  
  3) Das so genannte Consistorium.  
  Von allen dreyen soll sogleich mehrere Nachricht
ertheilet werden.
 
  Consistorium, das Gebäude.  
  Also wird zu Wittenberg ein öffentliches Ge-
bäude auf der Juristen-Gasse genennet, so der
Universität zustehet. Unten auf der Erde ist erst-
lich das Consistorium, von welchem oben ist
 
  {Sp. 1786}  
  gehandelt worden, und das Concilium, oder
Universitäts-Gerichte, von dessen Gerichtsbarkeit,
wie auch von der Art und Weise des Verfahrens
vor und bey Abfassung derer Urtheile, siehe in dem
Artickel: Universität, im XLIX Bande p. 1793.
u.ff.
 
  Ferner sind in diesem Gebäude, das Juristen-
Auditorium, darinnen die Herren Professores
der Rechten öffentlich lesen und disputiren; wei-
ter der Schöppen-Stuhl, wovon oben ein meh-
rers; und auch die Juristen-Facultät, von der
hernach ein mehrers.
 
  Collegium Fridericianum.  
  Dieses ist ehemahls ein Kloster gewesen, so aber
hernach der Universität geschencket, und zu einem
Collegio gemacht worden. Es ist solches ein sehr
ansehnliches Gebäude, so nur im verwichenen
1747 Jahr neu repariret worden, in dessen hintern
Theil das alte Auditorium ist, worinnen die
Philosophen und Medici in zweyen unterschiede-
nen Auditoriis zu lesen und disputiren pflegen, da-
bey auch die Anatomie und das Carcer. Im
vordern Theil ist das neue und grosse Theologi-
sche Auditorium, in welchem cathedra Lutheri
ist, und mit der damahligen Professoren Bildnis-
sen gezieret worden. Darinnen lesen die Theo-
logen, und zum Theil auch einige Philosophen,
auch werden die vornehmsten Disputationen, Ora-
tionen, wie auch die Magister-Promotionen allda
gehalten.
 
  Augustiner-Kloster.  
  Solches lieget harte an dem Elster-Thore, wenn
man hineingehet, lincker Hand, und war ehemahls
ein Kloster, so Churfürst Rudolph erbauet hat
und den Augustinern eingegeben. Nach der Re-
formation schenckte solches Churfürst Johann,
höchstseligen Andenckens, D. Luthern, welcher
darinnen sowohl vor der Religions-Veränderung,
da er noch ein Augustiner Mönch war, als auch
nach derselben gewohnet hat. Es wird noch bis
auf den heutigen Tag daselbst D. Luthers Stu-
dir-Stube den Fremden gezeiget, so aber gar
schlecht aussiehet. Es ist solche ietzo dem Öcono-
mo, welcher das Convictorium zu besorgen hat, ein-
geräumet, welcher seine Mehl-Säcke hinein stellet.
 
  Man lieset in dieser Studir-Stube D. Luthers
viele Nahmen von den fremden Passagiers, die sich
solche haben zeigen lassen. Unter andern siehet
man auch den Nahmen des Czaars von Moscau
Peters des Großen, welcher solche auch besehen,
und zum beständigen Andencken seinen Nahmen
eingegraben, über welchen nachgehends ein Gegit-
ter gemacht worden.
 
  Nach dem Absterben D.
Luthers kaufte Churfürst Moritz dieses Kloster
wieder von D. Luthers hinterlassenen Kindern
für 3700 Gülden, verbauete in dasselbe 3000
Gülden und lies es zu einem Collegio zuberei-
ten. Churfürst August erwiese sich auch gegen
dasselbe gutthätig, und brachte es in den Stand,
wie man es ietzo siehet, welches eine beym
Eingange zu lesende Schrifft bekräfftiget.
 
  Es
stehen noch bis auf den heutigen Tag in dem
Fürsten-Saale die Bildniße der Durchlauch-
tigsten Wohltäter darinnen mit folgender In-
scription:
 
  {Sp. 1787|S. 907}  
  [26 Zeilen Lateinischer Text]  
  In diesem Kloster findet man gleich bey dem
Eingange lincker Hand die Universitäts-Bi-
bliotheck,
von welcher weiter unten gehandelt
wird, und derselben gegen über rechter Hand ist
die Anatomie- und Raritäten-Cammer, so
Se. ietzt regierende Königl. Maj. 1734 der Uni-
versität geschencket, und aus Dreßden dahin hat
abführen lassen.
 
  In dem Hofe dieses weitläuff-
tigen Klosters ist auch lincker Hand, wenn man
hineingehet, der Medicinische Garten; und end-
lich hinten im Kloster ist das
 
  Convictorium:  
  Worinnen vor diesem offt bis drey hundert
und mehr Studenten zu Tisch gegangen. Doch
hat diese Zahl nach der Hand ziemlich abgenom-
men, weil man sonst auch in der gantzen Stadt
um ein leidliches Geld leben kan. Jetzo sind
darinnen achtzehen Tische, und dann einem ieden
werden zwölff Studenten gespeiset. Die Leges
des Convictorii sind folgende:
 
  [19 Zeilen lateinischer Text]  
  {Sp. 1788}  
  [1 Spalte lateinischer Text]  
  {Sp. 1789|S. 908}  
  [1 Spalte lateinischer Text]  
  {Sp. 1790}  
  [1 Spalte lateinischer Text]  
  {Sp. 1791|S. 909}  
  [26 Zeilen lateinischer Text]  
  Juristen-Facultät.  
  Die Juristen-Facultät bestehet aus dem Ordi-
nario, fünf ordentlichen Professoren der Rechte und
einigen Supernumerariis. Von ihrer Verfas-
sung handelt Thomasius ad Ossae Testament ...
… Vor derselben und der zu Leipzig müssen,
laut des Mandats vom 12 April 1723 §. 2 alle Can-
didaten der Rechte, so in der in Chur-Sächs. Lan-
den practiciren wollen, ingleichen die Notarii exami-
niret werden. Von deren gegenwärtiger Verfas-
sung und besonders von der Art und Weise der
Concipirung ihrer Urtheile, siehe in dem Artickel:
Urtheil in denen Sächs. Rechts-Collegien im
LI. Bande p. 800 u.ff.
 
  Universitäts-Bibliotheck.  
  Die Universitäts-Bibliotheck befindet sich im
Augustiner-Kloster, wenn man hineingehet, lincker
Hand auf der Erde. Selbige hat Churfürst
Friedrich im Jahr 1514 gestifftet, und über diesel-
be den Georgius Spalatinus zum Bibliothecar
bestellet, zu deren Unterhaltung 1536 die Einkünffte
des Stiffts gewidmet worden. Es sind aber die
Bücher, die der Churfürst Friedrich hineinge-
schencket, und dessen Bildniß in den Chur-Habit
vor iedem Buch gestanden, im Jahr 1647 bey En-
digung des höchstschädl. Deutschen Krieges nach
Jena transportiret worden.
S. Lomeier de Bi-
bliothecis
  Seit der Zeit ist sie wieder sehr
starck angewachsen, und befindet sich ietzo in einem
guten Stande.
 
Literatur Siehe von der Universität zu Wittenberg
  • Sennerten in Athenis Wittebergensibus,
  • Chyträum Saxon
  • Dreßerum Millenar
  • Hermann Beckers Diss. de Frid. Elect. Academ. Witteb. fundatore, Wittenberg 1702,
  • Gottfr. Svevi Diss. de Academ. Witteb.
  • Michael Sachs Kayser-Chronick …
  {Sp. 1792}  
   
  ...
 
  • Lucä Europäischen Helicon …
  • Glafeys Geschichte des Hohen- und Fürstl. Hauses zu Sachsen …
  • Acta Jubilaei Academiae Wittebergensis 1702, Wittenberg 1704 in folio.
     

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Stand: 17. Februar 2013 © Hans-Walter Pries