Stichworte |
Text |
Quellenangaben und Anmerkungen
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Teutschland, |
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- Deutschland,
- Teutsches-Reich,
-
Lat.
- Germania,
- Alemannia,
- Teutonia,
- Teutonicum Regnum, et
- Allemagne,
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ein grosses
Land in
Europa, welches in der Zona temperata
seine Lage hat, und bey dessen
Grentzen,
Eintheilung,
Regiments-Form und andern
Beschaffenheiten, man beständig auf die
alten und neuern Zeiten sein Absehen
richten
muß, wie wir aus dem was folget, zur Genüge werden ersehen können. |
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Grentzen Teutschlands. |
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Bey den Grentzen von Teutschland, muß man die Zeiten sorgfältigst von
einander
unterscheiden, indem dieses
Land nicht allezeit einerley Grentzen
behalten hat. Die Grentzen Teutschlandes, sind von den heutigen
gantz
unterschieden. |
Weinrich in diss. de fin. Germ. |
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In den ersten Zeiten wurden alle Grentzen von Teutschland gesetzet, der
Rhein, der Oceanus, der
Donau-Strohm, u. das schwartze Meer. |
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Der Rhein war die Grentze von der
Abend-Seite, als worinnen alle u. jede mit
einander übereinkommen. |
- Tacitus de mor. Germ. c 1.
- Solinus c. 23.
- Pomp. Mela …
- Eginhard c. 15.
- Cluver in Germ. antiqv. …
- Irenic. Exeg. Hist. Germ. …
- Pontanus in Orig. Franc. …
- Cäsar de B.G. …
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Gegen die Mittag-Seite grentzte Teutschland mit der
Donau, als welche es von
Vindelicien und dem Norico absonderte, |
- Ptolemäus c. 1.
- Strabo l.c.
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Gegen Morgen hatte es die Weichsel. |
- Mela …
- Jornandes de reb.
Get. …
- Plinius in Hist. nat. …
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Nach
Mitternacht zu, grentzte es mit der offenbahren
See, woraus man sehen
kan, daß es sich ehemahls gegen Morgen und gegen Mitternacht viel weiter, als
jetzo erstrecket hat. |
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Zu des Tacitus Zeiten waren Teutschlands Grentzen der
Rhein, die
Donau, das
Teutsche Meere, und die Sarmatischen Gebürge, welche dieses Reich von Sarmatien
absonderten, daß also selbige gegen Morgen noch über die Weichsel hinaus
giengen; gegen Abend und Mittag aber, enger eingeschränckt waren. Fast eben
diese Grentzen findet man zu des
Kaysers Carls des großen
Zeiten. |
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Nachdem aber die
Teutschen über den
Rhein gegangen, auch Teutschland unter
dessen Enckel Ludewig Germanicus ein besondres
Reich worden,
und derselbe einen Strich
Landes jenseit des Rheins und der
Donau erhielt: so
wurden dessen Grentzen auf selbiger Seite ziemlich erweitert, da sie hingegen an
andern
Orten eingezogen worden. Es machte nehmlich von selbiger Zeit an, auf der
Abend-Seite, der Rhein, nicht mehr die Grentze von Teutschland aus, sondern, es
wurden selbige, und zwar um des Weines
willen, über den Rhein-Strom erstrecket. |
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{Sp. 274} |
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- Sigebert Gemblacensis a. 844.
- Lehmann
Chron.
Spir. …
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Daher kam es also, daß was jenseit des
Rheins lag, und sonsten Gallia
Belgica
genennet ward, zu Teutschland gerechnet wurde. Nach des
Lotharius
Absterben, kam ein
Theil von Lothringen darzu, welches
Ludovicus Germanicus, und Carl der Kahle mit
einander in gleiche Theile
theilten. Allein Ludewig des
Stammlenden Printzen traten es vollends an Ludewigen
den Jüngern ab, welches auch nachher Heinrich der Vogler durch
besondere, zu Bonn, mit Carln dem
Könige in Franckreich
erreichtete
Tractaten zu Teutschland brachte. |
Conring de fin. imp. …
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Gegen Mittag erweiterte man die Grentzen auch, indem Vindelicien und
Noricum, und nach
Hungern zu, die Leithe und Mur hinzu kamen. |
Otto
Frisingensis …
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Allein, nach Morgen waren selbige bis an die Oder eingeschräncket, indem
jenseits die Slavi
wohneten. |
Ditmarus
…
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Welche aber unter Friedrichs des I.
Regierung
ebenfalls unter Teutschland geriethen |
- Saxo Grammat. Hist. Dan. …
-
Conring
l.c.
- An. Fuldenses ad ann.
811.
- Adam Bremensis …
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Mitternachtwärts setzte man den Eider-Strom zur Grentze gegen Teutschland. |
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Heut zu Tage grentzet Teutschland |
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Die Länge von
Norden gegen
Süden, oder von der Ost-See, bis an Italien wird
auf 151. Teutsche Meilen gerechnet, und die Breite von Franckreich bis an Pohlen
200. Teutsche Meilen. |
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Jacob Schopper
sagt, es habe Teutschland
beynahe die
Forme eines Circuls, so daß weder die Länge noch die Breite,
einander über 30 Meilen überträffen. Der
gantze Umkreis begreiffe nach seiner Rechnung 465. Teutsche Meilen,
nehmlich die Länge von der
Stadt Bruck in Flandern, bis gen Preßburg in Ungarn
durch Brüssel, Trier, Heydelberg, Regenspurg und Wien, oder zwischen Bruck und
Marienburg in Preußen, durch Antorff,
Cölln und Magdeburg 148. Teutsche Meilen,
und etwas drüber. Die Breite,
schreibt er, würde genommen von Sittich in Wallis, nach der
geraden Linie bis gen
Lübeck, durch
Basel, Mayntz, Marpurg,
Braunschweig und Lüneburg, und betrüge 120. Meilen. |
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Der Parchentus
litigiosus
sagt … Daß Teutschland in der Länge 186000. Schritt, vom Abend
oder Bologne, bis an die Weichsel, gegen Morgen habe. Wenn man nun 4?00.[1]
Schritt vor eine gemeine Teutsche Meile rechnet; so werden sich 171 ½ Meilen in
der Länge finden. |
[1] |
HIS-Data: Eine Ziffer nicht lesbar. |
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Hier kommt Sansorinus bey nahe überein,
welcher L. II. del governo di diversi Regni p. 21.
schreibet, daß
Teutschland in der Länge, von Morgen gegen Abend 840. und in |
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{Sp. 275|S. 151} |
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der Breite von Mittag oder den Venetianischen
Gebiethen und Welschen
Gebürge, gegen das Teutsche Meer, oder bis Mitternacht, 745. Welsche Meilen
habe, welche, wenn man fünffe vor eine Teutsche rechnet, 168. in die Länge, und
149. in die Breite betragen. |
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Der Thesaurus Politicus, der zu
Mayland gedruckt ist, setzet den Umkreis von 2600. Welschen, oder 520. Teutschen
Meilen. Aber Adelarius Erichius, giebt nur 460. und
Dresserus P.V. Isagog. Histor. 465. Meilen, zum gantzen Umfange
von Teutschland an. |
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Wie aber die Grentzen Teutschlands in den Alten und Neuern Zeiten nicht
immer einerley geblieben sind: so hat man auch bey der |
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Eintheilung Teutschlandes |
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auf verschiedene Zeit-Striche Achtung zu geben. |
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In den ältesten Zeiten wurde Teutschland nach den
Völckern
abgetheilet, deren fünff Haupt-Nationes, und was dieselben vor andere Völcker
unter sich enthalten haben, aus dem
Artickel
Teutsche im XLII.
Bande, p. 1680. u.ff. zur Genüge können ersehen werden. |
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Von den Römern wurde nachgehends dieses
Land, in Teutschland dieß-
und jenseit des
Rheinstroms eingetheilet, und
hat es das Ansehen, Cäsar habe, als er sich bey den Galliern
befunden, diese Eintheilung am ersten gemacht. |
Cäsar de B.G. … |
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Daher nannten die Römer in Ansehung Franckreichs denjenigen Strich
Cis-Rhenanum, den wir jetzo Trans-Rhenanum nennen. Trans-Rhenanum
aber war bey ihnen das übrige Teutschland. |
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Hieraus entstand, daß Germania Cis-Rhenana in das Obere
und Untere abgesondert ward. Das Obere nennet
Dio Cassius, was nach des
Rheins
Ursprunge zu lag. Das Untere
aber, was sich an das Britannische Meer erstreckte, nehmlich von Mayntz an, bis
an das Meer. |
- Dio Cassius …
- Tacitus …
- Cluver Germ. Ant. …
- Svetonius Domit.
…
- Plinius …
- Paulus Diaconus …
- Irenicus Exeg. Germ. …
- Lehmann …
- Pancirollus Not. Galliarum Voc. Germania.
- Obrecht
Prodr. Rer. Alsat.
c. 5.
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Nachher ward das erstere auch das Ober-Teutschland, das
andere aber das Untere genennet, Pancirollus
Not. Dignit. … hingegen hieß Germania magna,
oder das Große Teutschland. |
- Ptolomäus …
- Eutropius …
- Ammian Marcell. …
- Cellarius Not. Orb. …
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Zur Zeit der Fränckischen
Könige, ward dieses
Reich in Ober-
und Nieder-Teutschland eingetheilet, |
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Oberdeutschland |
Jenes begriff unter sich |
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welche in den Turnier Ordnungen die Vier Lande heissen. |
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Niederdeutschland |
Zu Nieder-Teutschland wurden gerechnet, |
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daher in den alten
Historien die
Teutschen nur in
Francken und
Sachsen
getheilet werden, und die
Eintheilung in das Francken- und
Sachsen-Recht sei- |
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{Sp. 276} |
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nen
Ursprung genommen hat. Unter den Francken waren die
Völcker in
Ober-Teutschland, unter den Sachsen die Völcker in Nieder-Teutschland begriffen,
wovon es kömmt, daß noch zu den jetzigen Zeiten Chur-Pfaltz und Sachsen nach
Absterben eines Teutschen
Kaysers die zwey
Reichs Vicariate vertreten. |
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In den folgenden Zeiten wurde Teutschland in 4 grosse
Provintzen
oder Gouvernements eingetheilet, |
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Provinzen |
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welchen nach diesem |
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- Lothringen,
- Bühmen und Mähren, so von den Slawen besessen gewesen, und
- die Marck
Brandenburg, welche die Vandalen besessen,
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beygefüget worden. |
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Reichskreise |
Solches hat nachmals zu der ersten Eintheilung in die 6
Creyse Anlaß
gegeben, indem Kayser Maximilian I. Teutschland erstlich
1500. zu Augspurg in 6 Creyse, den |
|
1500 |
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eingetheilet. Weil aber unter selbigen noch nicht
gantz Teutschland
begriffen war, that er 1512. noch 4 andere
Creyse, den Ober-Rheinischen,
Ober-Sächsischen, Burgundischen und Österreichischen, hinzu, daß also die
neueste
Eintheilung von Teutschland nach den 10. Creysen entstanden ist. Diese
zehen Creyse kommen in folgender
Ordnung auf einander:
[2] |
[2] |
HIS-Data: siehe auch:
Reichs-Matrikel |
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1512 |
- Der Österreichische.
- Der Burgundische.
- Der Nieder-Rheinische.
- Der
Ober-Sächsische.
- Der
Fränckische.
- Der Bayerische.
- Der Schwäbische.
- Der Ober-Rheinische.
- Der
Westphälische.
- Der
Nieder-Sächsische.
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I. |
Der Österreichische
Creys bestehet aus fünf
Landschafften, diese sind |
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1. |
das Ertz-Hertzogthum Österreich, |
2. |
das
Hertzogthum Steiermarck, |
3. |
das Hertzogthum Cärnthen, |
4. |
das Herzogthum Crain, |
5. |
die
gefürstete
Grafschaffte Tyrol. |
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II. |
Der Burgundische Creyß, welcher aber seit etlichen
Jahren von Franckreich dem Teutschen Reiche entzogen worden. Die vornehmsten
Städte darinnen sind: Dole, Besancon, Gräy, Poligei. |
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III. |
Der Nieder-Rheinische oder Chur-Rheinische Creyß,
enthält: |
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1) |
Das Ertz Stifft Mayntz, |
2) |
Das Ertz-Stifft Trier, |
3) |
das Erz-Stifft
Cölln, |
|
als die drey
geistlichen Churfürstenthümer, |
4) |
das weltliche
Chur-Fürstenthum Pfaltz, |
5) |
einige
Graffschafften, |
|
- Schleida,
- Manderscheid,
- Reifferscheid,
- Virneburg,
- Aremberg.
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IV. |
Der
Ober-Sächsische Creys. Hierzu gehören: |
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1) |
Chur-Sachsen, |
2) |
das
Marggraffthum Meissen, nebst den
Hertzogthümern |
|
- Weißenfels,
- Merseburg,
- Zeitz,
- Altenburg,
- Weimar,
- Gotha,
- Eisenach,
|
3) |
die
Landgraffschafft
Thüringen, nebst den Graffschafften |
|
- Stollberg,
- Hohenstein,
- Gleichen,
- Beichlingen,
- u. den beyden
freyen Reichs-Städten
- Mühlhausen
- u. Nordhausen.
|
4) |
das Marggraffthum Lausnitz, welches sich in die Ober-Lausnitz, darzu die
sogenannten Sechs-Städte gehören, und in die Nieder-Lausnitz theilet. |
5) |
die Marck
Brandenburg,, worunter die
alte,
mittel-
neue- Ucker u.
Prignitzer-Marck zu rechnen sind. |
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{Sp. 277|S. 152} |
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|
V. |
Der
Fränckische Creys. Hierzu gehören |
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1) |
das
Bißthum Bamberg, |
2) |
das Bißthum Würtzburg, |
3) |
das Bißthum Aichstädt, |
4) |
der Sitz oder Residentz des Hoch- und Teutschen-Meisters Mergenheim,
|
5) |
das
Marggrafthum Bareuth, |
6) |
das Marggrafthum Anspach, |
7) |
das
Hertzogthum Coburg, |
8) |
die
Gefürstete
Grafschafft Henneberg, |
9) |
die freyen
Reichs-Grafschafften: |
|
|
- Schwartzenburg,
- Speckfeld,
- Wertheim,
- Löwenstein,
- Hohenlohe,
- Erbach,
|
|
10) |
die
freyen Reichs-Städte, |
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VI. |
Der
Bayerische Creys, hierzu gehören: |
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1) |
Das
Hertzogthum
Bayern, |
2) |
die Ober-Pfaltz, |
3) |
das Hertzogthum Neuburg, |
4) |
das
Stifft Salzburg, |
5) |
die
Bißthümer |
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|
6) |
die
freye Reichs-Stadt Regenspurg, desgleichen auch die
Grafschafft
Ortenburg und die
Herrschafft
Maxelrain. |
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VII. |
Der Schwäbische Creys, bestehet ebenfalls aus
verschiedenen kleinen Theilen, als |
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1) |
dem
Hertzogthum Würtenberg, |
2) |
dem
Marggrafthum Baden |
3) |
dem
Fürstenthum Hohenzollern, |
4) |
der
Grafschafft Oettingen, |
5) |
dem Fürstenthum Fürstenberg, |
6) |
den forder Österreichischen Landen, worzu |
|
- die Marggrafschafft Burgau,
- die Grafschafft Bregentz,
- die Grafschafft Montfort,
- die Grafschafft Feldkirch,
- die
Stadt
Costnitz,
- die Grafschafft Nellenberg,
- die Grafschafft Hohenberg,
- und verschiedene andere kleine
Districte
und Städte
|
|
gehören. |
7) |
Das Fürstenthum Mündelheim, |
8) |
die kleine
Herrschafft
Hochstädt. |
9) |
Etliche
Grafschafften,
als |
|
- Pappenheim,
- Waldburg,
- Rechberg,
- Löwenstein,
- Königseck,
- Kirchberg,
- Eberstein,
- Hohenembs,
- der Kletgau ein
District von 4 Meilen am Ende des
Schwartzwaldes,
- die
Herrschafft Geroldseck,
- die Herrschafft Tannhausen,
- die freye Herrschafft Justingen.
|
10) |
Freye Reichs-Städte an der Zahl 31, deren
Nahmen folgende sind: |
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1) |
Ulm, |
2) |
Augspurg, |
3) |
Heilbrunn, |
4) |
Memmingen, |
5) |
Kempten, |
6) |
Reutlingen, |
7) |
Lindau, |
8) |
Nördlingen, |
9) |
Eschlingen, |
10) |
Rothweil, |
11) |
Uberlingen, |
12) |
Dünckelspiel, |
13) |
Hall in
Schwaben, |
14) |
Offenburg, |
15) |
Weil, |
16) |
Wimpffen, an Neckar, |
17) |
Böpfingen, |
18) |
Giengen, |
19) |
Gemünd, im Rems-Thale, |
20) |
Ahlen, |
21) |
Biberach, |
22) |
Buchhorn, |
23) |
Gegenbach, |
24) |
Zell, |
25) |
Ravensburg, |
26) |
Leutkirch, |
27) |
Kauffbeuern, |
28) |
Isny, |
29) |
Wangen, |
30) |
Buchau, |
31) |
Pfullendorff. |
|
|
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|
VIII. |
Der Ober-Rheinische Creys, worzu |
|
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|
1) |
der Brißgau |
2) |
die
Landgrafschafft Elsaß, gehöret nunmehro unter die Cron-Franckreich, |
3) |
der Sundgau, |
4) |
die
Grafschafft Mümpelgard, |
5) |
die
Pfaltzgrafschafften |
|
- Zweybrück,
- Simmern,
- Spanheim
|
6) |
die Landgrafschafft Hessen-Darmstadt und Hessen-Cassel, |
7) |
die Wetterau, worinnen verschiedne Grafschafften befindlich sind. |
8) |
Etliche freye Reichs-Städte,
als |
|
- Worms,
- Speyer,
- Wetzlar,
- Friedberg,
- Gelnhausen,
|
|
und endlich |
9) |
folgende geistliche
Herrschafften ge- |
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{Sp. 278} |
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|
hören, nehmlich |
|
- das
Ertz-Bißthum zu Bisantz, das
Bißthum Worms, das Bißthum Speyer, das Bißthum
Straßburg, die nunmehro in Frantzösischen Händen sind;
- das
Stifft Basel,
- die
Abtey Fulda
- u.a.m.
|
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|
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|
|
Jene sind |
|
1) |
das Stifft Lüttich, |
2) |
das Bißthum Münster, |
3) |
das Stifft Oßnabrück, |
4) |
das Stifft Paderborn, |
5) |
die
Abtey Corvey, |
6) |
die Abtey Cornelii Münster. |
|
|
|
|
|
Die weltlichen
Länder sind, |
|
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|
1) |
das
Hertzogthum
Westphalen, |
2) |
das Hertzogthum Cleve, |
3) |
das Hertzogthum Jülich, |
4) |
das Hertzogthum Bergen, |
5) |
das
Fürstenthum
Ost-Friesland, |
6) |
das Fürstenthum Minden, |
7) |
das Fürstenthum Fehrden, |
8) |
Einige
Grafschafften, als |
|
- Oldenburg,
- Delmenhorst,
- Marck,
- Ravensberg,
- Lippe,
- Pyrmont,
- Schaumburg,
- Spiegelberg,
- Rietberg,
- Hoya,
- Diepholt,
- Bentheim,
- Stenfort,
- Lingen,
- Reckheim,
|
9) |
zwo
Reichs-Städte Dortmund, und Hervorden, worzu von einigen auch noch
Emden gerechnet wird, als welche
Stadt theils vom
Römischen Reiche, theils
aber von den
Staaten von
Holland
dependiret. |
|
|
|
|
X. |
Der
Nieder-Sächsische Creys. Hierzu rechnet man
|
|
|
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|
1) |
die
Hertzogthümer
Braunschweig und Lüneburg zu Zell, |
2) |
das
Churfürstenthum Hannover, |
3) |
das Hertzogthum Bremen, |
4) |
das Hertzogthum
Holstein, |
5) |
das Hertzogthum Schleswick, |
6) |
das Hertzogthum
Mecklenburg, worinnen zugleich das
Fürstenthum Schwerin,
wie auch das Fürstenthum Ratzeburg und die
Herrschafft
Stargard befindlich
ist. |
7) |
Das Hertzogthum Lauenburg, |
8) |
das Hertzogthum
Magdeburg, |
9) |
das Fürstenthum Halberstadt, |
10) |
das
Stifft Hildesheim. |
|
|
|
|
Man hat auch nachgehends
Preußen und Böhmen zu
neuen Reichs-Creyßen machen wollen, welches aber bis dato nicht erfolget ist.
|
|
|
Warum man aus den Wendischen Landen, die doch gröstentheils damahls schon jus
civitatis germanicae bekommen hatten, keinen absonderlichen
Creyß gemacht
habe,
|
das steht in
Cocceji Prud. Jur. Publ. p. 97.
|
|
Ohngeachtet es nun heutiges
Tages bey der letztern und neuern Eintheilung
verbleibet, so wird doch in
gewissen Fällen noch immer auf die sechs Creyße
gesehen, nehmlich
|
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|
1) |
wenn vom Müntz-Wesen im
Reiche gehandelt wird, |
2) |
wenn Creyß-Tage sollen ausgeschrieben werden, und |
3) |
wenn man zur
Kayserlichen Cammer
Assessores
bestellet. |
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|
Niemand muß sich hierinnen irren lassen, daß der Sächsische
Creyß zwey
Assessores giebet, und dergestalt nach der neuen Eintheilung verfähret, auch
Österreich und Burgundigen ihr Jus repraesentandi haben. Denn dem
Sächsischen Creyße hat man ausserordentlicher Weise dieses
vergönnet, damit die
protestirenden Stände nicht
Ursach hätten sich über Bayern zu beschweren wo so
wohl der Chur-Fürste als der Creyß einen
Römisch-Catholischen Assessorem geben.
Österreich und Burgundien aber thun solches aus einem sonderbaren
Privilegio,
welches man ihnen schon zugetheilet hat, ehe noch an die neue Verfassung der
Creyße gedacht worden.
|
Langens Jus Publicum p. 744. u.ff. |
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