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Zedler: Wolf, (Christian, Reichs- Frey- und Edler Herr von) [6] HIS-Data
5028-58-549-2-06
Titel: Wolf, (Christian, Reichs- Frey- und Edler Herr von) [6]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 58 Sp. 618
Jahr: 1748
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 58 S. 322
Vorheriger Artikel: Wolf, (Christian, Reichs- Frey- und Edler Herr von) [5]
Folgender Artikel: Wolf, (Christian, Reichs- Frey- und Edler Herr von) [7]
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Übersicht
  Verzeichnis der Schriften
 
  1713-1723

  Text Quellenangaben und Anmerkungen
  Im Jahr 1713.  
 
38. Descriptio novae antliae pneumaticae, quam nuperrime construxit Jacobus Leupoldus, ...
Man findet diese Beschreibungen in den Februar des 1713 Jahres von den Actis Erudit. ...
 
39. Experimentum coagulationis extraordinarie ...
Solches Stücke stehet in dem X Abschnitte des V Bandes der Supplemente zu den Actis Eruditorum ...
 
40. Responsio ad imputationes Johannis Freindii ...
Diese Antwort findet man im Junio des 1713 Jahres von den Actis Eruditorum ...
 
Wir haben derselben oben in den Lebens-Geschichten bey dem 1713 Jahre umständlicher gedacht.
 
 
41. Johannis Craigii Additio ad Schediasma de linearum curvarum longitudine ..., welche Herr Wolf in dem Julius des 1713 Jahres von den Actis Eruditorum hat einverleiben lassen, und nicht stärcker als eine halbe Quartseite ist.
 
 
42. Relation de novo Barometrorum et thermometrorum Concordantium genere, welche Herr Wolf ohne Benennung seines Nahmens im August des 1713 Jahres von den Actis Eruditorum ... gegeben hat. Man sehe von ihr oben in den Lebens-Geschichten bey dem 1713 Jahre ein mehrers.
 
43. Element Matheseos Universae T I ... Halle 1713 in 4. 4 Alphabet und 9 Bogen nebst
  {Sp. 619|S. 323}  
 
50 Kupffern. Eine Recension davon, so der berühmte Johann Jacob Herrmann aufgesetzet, findet man in den Actis Eruditorum im Junius 1714. Dieser erste Theil war schon im 1710 Jahre unter der Presse. Denn Herr Wolf schreibt in der von ihm im November des 1710 Jahres der Actorum Eruditorum eingesendeten Recension seiner Anfangs-Gründe: [4 Zeilen lateinischer Text].
 
  Im Jahr 1715.  
 
44. Elementa matheseos universae. Tomus II ..., Halle 1715 in 4, 6 Alph. 1 Bogen nebst 81 Kupffern.
 
 
Eine Recension von diesem andern Theile, welche gleichfalls den berühmten Herrn Johann Jacob Herrmannen zum Verfasser hat, findet man in den Februar des 1716 Jahres von den Actis Eruditorum ... Da Herrn Wolfens Deutsche Anfangs-Gründe aller mathematischen Wissenschafften vor eines der vortrefflichsten mathematischen Wercke sind gehalten worden, wie oben bey selbigen ist angemercket worden; so ist gewiß, daß dieses von den wei vollständigern Elementis auch weit mehr gelten müsse. Der gelehrte und in der Artzeney-Kunst hocherfahrne Engelländer, Herr Peter Schwaw, wenn er die philosophischen Wercke des berühmten Boyle mit einigen Anmerckungen, und dasjenige rechtfertigen will, was dieser für die Frömmigkeit und Christliche Religion sehr eingenommene Mann von dem Nutzen der mechanischen Art zu philosophiren gerühmt hat; vermeint solches nicht besser zu bewerckstelligen, als wenn er den Leser Herrn Wolfens Worte vorhält, darinnen er seinen Begriff davon in den Lateinischen Elementis Matheseos gegeben hat: Wie dieses Herr Wolf selbst in dem 5 §. seines Vorberichts zu der vierten Auflage seiner vernünftigen Gedancken von GOtt, der Welt etc. anführet.
 
 
Weil die Musick hierinne noch keinen Platz gefunden hatte, so war Herr Wolf willens, künfftig auch den dritten Theil herauszugeben, und darinnen noch verschiedenes, so in den vorigen Theilen noch nicht genug ausgeführet worden war, nachzuhohlen,
siehe die Leipziger Gelehrten Zeitungen 1716 ... und Wolfen selbst in der Vorrede des andern Theiles, solcher Elementorum.
 
Denn daselbst schreibt Herr Wolf ausdrücklich, daß, weil der andere Theil der Elementorum zu starck würde geworden seyn, wenn er die Musick hätte hinein bringen wollen, er auch über dieses noch vieles anzuzeigen hätte, woraus der vortrefliche Nutzen der Mathematick in der Natur-Lehre und in dem gemeinen Leben erhellen;
 
  {Sp. 620}  
 
er noch einen dritten Theil als Supplemente herausgeben wolle. Es ist aber nachher unterblieben. Hingegen hat Herr Wolf nachgehends eine weit vollkommenere Auflage dieses Wercks besorget, so daß aus zwey Theilen fünfe geworden sind, von welcher Auflage, gleichsam als einem neuen Wercke, wir unten bey der 96 Nummer zu reden Gelegenheit nehmen werden.
 
 
45. Examen Corollarii tertii ad Propositionem septimam. Tractatus de Quadratura Circuli ... a Guidone Grondo, ...
Der geneigte Leser nehmen nur das 1715 Jahr der Actorum Eruditorum zur Hand, so wird sich dieses Stücke bald im Jenner, ... vor seine Augen darstellen.
 
In den Lebens-Geschichten bey dem Jahre 1715 haben wir bereits von dieser Prüfung etwas beygebracht.
 
 
46. Nova Litteraria Mathematica de perpetuo mobili ...
Man findet solche im Jenner 1715 von den Actis Eruditorum ...
 
47. C. WOLFII Meditatio de similitudine figurarum, praesertim curvilinearum ...
Man sehe solche in den Actis Erudit. im May 1715 auf der 213 und folgenden Seiten.
 
Von dieser Schrifft haben wir schon oben in den Lebens-Geschichten bey dem 1715 Jahre geredet, wo wir die Gelegenheit zu selbiger angemercket haben.
 
 
48. Regula nova inveniendi Logarithmum summae ...
Besiehe die Acta Erudit. im Monath Junius 1715 auf der 257 und folgenden Seiten.
 
Man sehe von dieser Schrifft oben in den Lebens-Geschichten bey den 1715 Jahre.
 
 
49. Regula nova eaque universalis inveniendi differentiam Potentiarum ...
Sie ist in den Actis Erudit. im Monat December 1715 auf der 534 und folgenden Seiten anzutreffen.
 
50. Vorrede zu Herrn Christian Gottlieb Hertels vollständiger Anweisung zum Glaßschleiffen, wie auch zu Verfertigung Optischer Maschinen, so zu Halle 1715 in 8 herausgekommen ist: Obgleich auf den Titel das 1716 Jahr stehet.
 
 
In der Vorrede handelt Herr Wolf von dem Nutzen der geschliffenen Gläser in der Erkenntniß der Natur, auch selbst unserer Seelen; welches letztere vielen, die eben in der Vernunfft-Lehre nicht viel gethan haben, gar wunderbar vorkommen wird. Und eben deswegen wollen wir solches nicht deutlicher erklären,
 
  {Sp. 621|S. 324}  
 
damit dieselben desto begieriger werden, die Vorrede selbst zu lesen. Vielleicht werden die durch selbige gerühret auf das, was sie bisher nicht groß geachtet, fernerhin desto aufmercksamer zu seyn.
Wem Herrn Hertels Werck nicht zu handen ist, der trifft diese Vorrede in Herrn Wolfs gesammleten kleinen Philosophischen Schrifften, welche besonders zu der Natur-Lehre gehören, an, und zwar im II Articul.
 
Uibrigens erinnern wir, daß es ein Druckfehler sey, wenn der Herausgeber dieser Sammlung von Wolfs Schrifften in seiner Anmerckung vermeldet, daß diese Vorrede im 1710 Jahre zum Vorschein gekommen sey. Denn auch selbst das der Vorrede beygesetzte Datum belehret solches. Herr Wolf hat dieses Werck Herrn Hertels im Juni des 1716 Jahres von den Actis Eruditorum ... recensiret, wo er auch von seiner Vorrede Nachricht ertheilet.
Siehe übrigens auch die Leipziger Gelehrten Zeitungen des Jahres 1716.
  Im Jahr 1716.  
 
51. a) Epistola ad Kochium.
 
 
Es hatte der Herr von Leibnitz in einem Schreiben unter dem 13 Julius 1715 an Herrn Cornelius Dietrich Kochen, dem Präsidenten der zu Helmstädt damahls blühenden Societatis Conantium, des Principii Individuationis Erwehnung gethan, und zugleich Herrn Wolfens dabey im besten gedacht, welcher Brief in Carl Günther Ludovici Historie der Leibnitzischen Philosophie, Th. I ... stehet. Hierauf schrieb Herr Koch an Herrn Wolfen, und dieser antwortete jenem unter dem 25 Febr. 1716.
Diese beyden Briefe stehen indes nur gedachten Ludovici Historie der Wolfischen Philosophie, Th. I ... der dritten Auflage.
 
51. b) Gedancken über das ungewöhnliche Phönomenon, welches den 17 Mertz und 7 Uhr in Halle und anderwegen gesehen worden, Halle 1716 in 4 fünf Bogen und eine Kupffer-Blatte.
 
  Dieses Luft-Zeichen war ein Licht, so nicht nur in Halle, sondern auch an andern Orten war gesehen worden. Der Pöbel hielt es vor ein besonderes Wunder- und Feuer-Zeichen, wie es insgemein bey solchen Begebenheiten zu geschehen pfleget, da es doch meistentheils gantz natürlich damit zu gehet.  
  Es war demnach Hr. Wolf öffters um seine Meynung davon zu sagen gebeten worden. Diesen also gefällig zu seyn, so erklärte sich hierüber den 24 Mertz in seinen öffentlichen Stunden. Und weil etliche seine eröffnete Gedancken nachgeschrieben hatten, auch willens waren, solche drucken zu lassen: so übersahe er selbst lieber das, was er davon aufgesetzet hatte, von neuen, und beförderte es zum Druck, siehe mit mehrern davon oben die Lebens-Geschichte bey dem 1716 Jahre.  
  Dessen ohngeachtet hatten einige, entweder aus Feindschafft, oder, welches wahrscheinlicher ist, aus Eigennutz, einen andern Druck aus dem, was ein Studente nachgeschrieben hatte, veranlasset. Da nun hier die von ihm ertheilte Antwort auf die in der Lection erläu-  
  {Sp. 622}  
  terten vier Fragen elendiglich verstümmelt, und mit Zusätzen, die Hr. Wolf höchst mißbilligte, vermehret worden war; sahe sich unser Philosoph genöthiget in den gelehrten Leipziger Zeitungen aufs Jahr 1716 auf der 128 Seite zu jedermanns Wissenschafft gelangen zu lassen, daß er diesen Druck vor seine Arbeit nicht erkennen. Es sind auch diese Gedancken Hrn. Wolfs gesammleten kleinen Philosophischen Schrifften, welche besonders zur Natur-Lehre gehören, nach der wahren Urkunde eingerücket worden; siehe daselbst die 5te Nummer. Ein ausführlicher Auszug davon, welchen Herr Wolf selbst gemacht hat, stehet im August 1716 von den Actis Eruditorum im vierdten Articul.
 
52. Mathematisches Lexicon, darinnen die in allen Theilen der Mathematick üblichen Kunst-Wörter erkläret, und zur Historie der Mathematischen Wissenschafften dienliche Nachrichten ertheilet, auch die Schrifften, wo jede Materie ausgeführet zu finden, angeführet werden, Leipz. 1716 in groß 8 mit nöthigen Holtz-Schnitten.
Einen ausführlichen Auszug aus selbigem, den Herr Wolf selbst entworffen, findet man
  • im Februar des 1717 Jahres von den Actis Eruditorum
  • im XLIV Theile von den Deutschen Actis Eruditorum ...
  • und 55 Stücke der neuen Bibliotheck.
Man sehe auch von diesem Lexico Stollens Historie der Gelahrheit, Th. I. Cap. 7 ..., und das, was wir in den Lebens- Geschichten bey dem 1716 Jahre erzehlet haben.
 
Daß dieses Lexicon nicht allein in, sondern auch ausserhalb Deutschland, bekannt worden sey, erhellet unter andern auch daraus, daß, als 1720 zu Florentz eine neue und sehr saubere Auflage der Wercke des Galliläus in drey Bänden zum Vorschein kamen, in der Vorrede, welche der Abt Guido Grandus verfertiget hat, dem Herr Wolf Beyfall gegeben wurde, daß er in seinem Mathematischen Lexico die Erfindung des Proportional-Circuls dem Galliläus abgesprochen habe. Denn es ist bekannt, daß dieser vortrefliche Mathematicus im 1607 Jahre einen Tractat in Italienischer Sprache davon herausgegeben, und sich selbst diese Erfindung zugeeignet habe.
 
 
53. Epistola pro eminente Mathematico, Dn. Johanne Bernoullio, contra quendam ex Anglia Antagonistam scripta.
Es stehet diese Epistel im Julius 1716 von den Actis Eruditorum ... Herr Wolf hat seinen Nahmen nicht dazu gesetzet.
 
Man lese übrigens was oben in den Lebens-Geschichten beym 1716 Jahre davon beygebracht worden.
 
 
54. Relatio de Phoenomeno luminoso ..., einen Bogen starck, nebst einem Bogen Kupffer.
Man findet sie in dem August des 1716 Jahres von den Actis Eruditorum ...
  Herr Wolf hat ihr seinen Nahmen nicht vorgesetzet, ob sie wohl gar füglich, als der andere Anhang  
  {Sp. 623|S. 325}  
  zu Herrn Wolfens in der 51 Nummer angeführten Gedancken über das ungewöhnliche Phänomenon etc. anzusehen ist. Denn der bey diesem befindliche Anhang ist nichts anders als zwey Nachrichten von diesem Luft-Zeichen aus Braunschweig und einem Orte, zehen Meilen von Halle, die Hr. Wolf erhielte, als sie schon beynahe abgedrucket waren, und gegenwärtige Relatio enthält ebenfalls nichts anders, als Nachrichten aus andern Orten von dieser Luft-Erscheinung, welche unser Naturkündiger nachhero zu Gesichte bekommen hat. Kaum hatten die Sammler der Actorum Eruditorum die nur angeführte Relation dem Druck übergeben, als sie noch mehrere Nachricht von Herrn Wolfen erhielten, und deswegen wurde das zuletzt überschickte unter der Aufschrifft:  
 
55. Appendix ad relationem de Phoenomeno luminoso, noch in eben dem Monat ... eingerücket. Dieses wäre also der dritte Anhang zu den Wolfischen Gedancken über das ungewöhnliche Phänomenon etc.
 
  Im Jahr 1717.  
 
56. C. WOLFFII Theoremata Geometrica nova ...
 
 
Es sind solche zwölff Lehr-Sätze mit so vielen Beweisen und einigen Anmerckungen, die dem Mertz-Monat 1717 von den Actis Eruditorum ... einverleibet worden sind. Siehe oben die Lebens-Geschichte bey dem 1717 Jahre.
 
 
57. Notanda circa Theoriam Colorum Newtonianum.
Hr. Wolf hat solche, mit Verschweigen seines Nahmens, in dem May 1717 von den Actis Eruditorum ... einrücken lassen.
 
58. Elogium Godofredi Guilielmi Leibnitii.
Man findet solches im Julius 1717 von den Actis Eruditorum.
 
Siehe oben die Lebens-Geschichte bey dem Jahr 1717.
 
 
59. Notitia de Historia Brunsvicensi, quam edere paraverat G.G. Leibnitius.
Man findet diese in dem August des 1717 Jahres von den Actis Eruditor. ...
 
Siehe auch oben die Lebens-Geschichte bey dem 1717 Jahre.
 
 
60. Specimen Physicae ad Theologiam naturalem adplicatae ..., Halle 1717 in 4.
 
 
Es ist eine den 17. August besagten Jahres gehaltene Dissertation, welche nachher von Herrn Thümmig auf die 339 Seite bis zu Ende eingerücket worden ist. Auch ist sie 1736 in die Deutsche Sprache übersetzet und der mehrmahl gerühmten Sammlung der kleinen Wolffischen Schrifften mit eingedrucket worden auf der 519 und folgenden Seiten.
 
 
61. Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschafften, Halle 1717 in 8. zwey Alph. und 44 Kupffer.
 
  Es wurde dieser Auszug zugleich mit der andern Auflage der Anfangs-Gründe unter die Presse gegeben. Die Absicht dieses Auszugs war der beqvemere Gebrauch auf niedrigen Schulen, denen zu Gefallen sich Hr. Wolf auf vieler Liebhaber beharrliches Anhalten entschlossen, ein Handbuch zu ver-  
  {Sp. 624}  
  fertigen. Hr. Hartmann in der Anleitung zur Historie der Leibnitz-Wolfischen Philosophie ... bringet den Bewegungs-Grund oder die Gelegenheit zu diesem Auszuge bey, welche gewesen seyn soll, weil die Lehrmeister des Königl. Pädagogii zu Halle die mathematischen Wissenschafften ihren Untergebenen hätten gern nach der Wolfischen Lehr-Art beybringen wollen, und die Anfangs-Gründe ihnen dazu allzuweitläufftig geschienen hätten. Dieses Auszugs Beschaffenheit ist oben in den Lebens-Geschichten bey dem 1717 Jahre beschrieben worden.  
  Sowohl in den Deutschen als Lateinischen Actis Eruditorum findet man die Recension dieses Buches, und zwar in jener XLIV Theile im 4 Artickel; in diesen aber im 11 Artickel des Februars 1717. Diese letztere hat Herr Wolf selbst aufgesetzet. Im Jahr 1723 ist dieser Auszug mit andern mahl und vermehrter; 1728 zum dritten mahle und noch vermehrter; und 1737 zum sechsten mahle aufgeleget worden.  
 
62 Entdeckung der wahren Ursache von der wunderbaren Vermehrung des Getreydes, dadurch zugleich der Wachsthum der Bäume und Pflantzen überhaupt erläutert wird, als die erste Probe der Untersuchungen von dem Wachsthum der Pflantzen, Halle in Magdeb. in 4, neun und ein halber Bogen.
Man sehe von selbiger Julius Bernhards von Rohr compendieuse Haushaltungs-Bibliotheck, Cap. 4 ... Auch handelt von dieser Wolfischen Erfindung Hr. Joh. Hermann Fürstenau in seiner gründliche Anleitung zu der Haushaltungs-Kunst, und denen dahin gehörigen Schrifften, (Lemgo 1736 in 8) ...
 
Schon in der den 7 August 1717 gehaltenen Academischen Untersuchung: Specimen Physicae ad Theologiam naturalem etc. ... versprach Herr Wolf, daß er an einem andern Orte zeigen werde, wie daß ist der Natur wohl möglich sey, aus jedem Körnlein mehr als hundert Ähren zu ziehen, wovon ein mehrers oben in den Lebens-Geschichten bey dem 1717 und 1718 Jahre beygebracht worden. Solches Versprechen hat er auch im gedachten 1718 Jahre richtig gehalten.
 
 
Sobald dieser angeführte Schrifft herausgekommen war, ist sie auch sogleich in dem 10 Artickel des 1718 Jahres von den Actis Erudit. recensiret worden; ingl. findet man einen Auszug davon in den Breßlauischen Sammlungen Versuch III ... Nachher ist sie zu Ulm ohne des Hrn. Wolfs Wissen und Willen wieder aufgeleget worden; hingegen hat er selbst solche von neuem übersehen, und mit einem Anhang vermehret.
 
 
Auch gereichet dieser Schrifft zu besonderm Ruhm, daß im 1734 Jahre zu Londen eine Englische Übersetzung davon herausgekommen ist, unter folgendem Titul: A Discery of the true Cause of the Wonderful Multiplication of Corn ..., Londen 1734 in 8.
 
  {Sp. 625|S. 326}  
 
Von dieser Ubersetzung kan der achte Artickel des Junius 1735 von den Actis Eruditorum nachgesehen werden. Doch wir halten den G.L.[1] so lange auf, der begierig seyn wird den Inhalt dieser Schrifft zu wissen. Es wird darinnen dargethan, daß das in den Knoten befindliche Marck den Stengel hervorbringe, und daher die zwey Knoten, welche nahe an der Wurtzel stehen, wenn das Körnchen so tief in der Erde stecket, daß dieselben gleichfals mit Erde bedecket seyn, wieder andere Stengel hervortreiben, aus deren untersten Knoten abermahl andere hervor wachsen, welches ohne Ende sofort gehet, NB.[2] nicht auf dem Felde.
[1] HIS-Data: lies: Geehrten Leser
[2] HIS-Data: lies: Nota bene
 
So nützlich nun diese Erfindung und so wohl gegründet diese Sache ist, nichts desto weniger sahe man, da kaum die erste Deutsche Auflage von diesem kleinen Werckgen in den Buchläden zu haben war, wider diese eines Ungenannten Schrifft: Kurtze und wohlgemeynte Erinnerungen über das Herrn Hofraths und Professor Wolfens vor wenig Zeit herausgegebene Entdeckung der wahren Ursache etc. 1718 in 4, 9 Bogen.
 
 
Uberhaupt hat man wieder diese Erfindung erinnert, daß sie wenig Nutzen hätte. Nun ist es zwar wohl wahr, wenn man solche durchgängig und zu allen Zeiten gebrauchen wolte, so würde das Getreyde gar bald so wohlfeil werden, daß sich iederman die darauf zu verwendende Mühe würde verdriessen lassen. Allein in der Absicht ist sie auch Zweifelsohne von Hrn. Wolfen nicht entdecket worden.
 
 
Unterdessen können wir verschiedene herrliche Nutzen angeben, welche in der That gegründet und nicht gäntzlich zu verachten sind. Sie hat ihren Nutzen zur Zeit des Mißwachses. Wir wollen noch mehr sagen: sie hat ihren Nutzen zu Kriegs-Zeiten, wenn auf einer belagerten Festung nicht so viel Feld sich befindet, das hinlangete, so viel Korn darauf nach der gewöhnlichen Art zu bauen, als die Belagerten zu ihrem nothdürfftigen Unterhalt gebrauchen.
 
 
Bald hätten wir das fürnehmste vergessen: Sie hat ihren Nutzen in Vermehrung solcher Früchte, die noch nicht im Uberflusse vorhanden sind, wenn man nehmlich nach dieser Erfindung mit solchen Gewächsen ebenfalls Versuche anstellet. Selbst Hr. Wolf hat, um diesen Einwurff abzulehnen, in der im 1725 Jahre erfolgten neuen Auflage seiner Schrifft einen Anhang beygefüget, darinnen mit grössern Experimenten dargethan wird, daß diese Erfindung beym Ackerbau brauchbar sey.
 
 
63) Vorrede zu Leutmanns Nachricht von Uhren. Der gantze Titel des Buches ist: Johann George Leutmanns vollständige Nachricht von den Uhren und derselben Verfertigung, mit einer Vorrede Christian Wolfens, Halle 1718 in 8. 10 Bogen und 7 Kupffer.
 
 
Herr Wolf handelt in der Vorrede vom Nutzen der Zeit, von der Historie der Uhren und von den Büchern, so davon handeln. Recen-
 
  {Sp. 626}  
 
sirt ist dieses Werck in dem 18 Artickel des Mays 1718 von den Actis Erudit.
 
 
64) Ratio praelectionum Wolfianarum in Mathesin et philosophiam universam, Halle 1718 in 8.
 
 
Herr Wolf giebt hier von seinen Lectionen Rechenschafft, und dieses zwar, weiln er theils in Briefen darum war befraget worden, theils auch andere seine Collegia unter ihren Nahmen herausgegeben hatten. Mehrere Nachricht von dem Inhalt des Buchs findet man in dem 6 Artickel des Märtzes 1718 von den Actis Eruditorum, wo es recensiret wird; wie nicht weniger in den Leipziger gelehrten Zeitungen aufs Jahr 1718 auf der 857 Seite.
 
 
Die Vorrede davor, welche von dem mancherley Nutzen einer vollkommenen Lehrart handelt, ist von dem Herrn Sammler der kleinen Philosophischen Schrifften Herrn Wolfens in die Deutsche Sprache übersetzet und dem andern Bande seiner Sammlung eingerücket worden, woselbst sie den 19 Artickel ausmachet. Bey dieser Übersetzung bemercken wir einen kleinen Druckfehler. Es ist nehmlich Herrn Wolfens Vorrede nicht den 24 August 1734, wie da stehet, datirt, sondern den 24 August 1718.
 
 
Im Jahr 1735 hat man eine neue Auflage von dieser Schrifft erhalten, so hier und dar, besonders aber mit einem gantz neuen Capitel, de praelectionibus privatis in libros Grotii de jure belli et pacis, und einer Erinnerung wegen dieser Auflage, vermehrter unter dem Titel: Ratio praelectionum Wolfianarum in mathesin et philosophiam universam et opus Hugonis Grotii de jure belli et pacis zu Halle in 8 aus der Presse gekommen.
Siehe davon Gel. Neuigkeiten Schlesiens aufs Jahr 1735 ...
 
Nur gedachte Erinnerung zur andern Auflage ist auch ins Deutsche übersetzet, und zwar stehet sie zu Ende der schon angezogenen übersetzten ersten Vorrede in der 4 Anmerckung des Ubersetzers.
 
 
Was wir oben in den Lebens-Geschichten, bey den Jahren 1718 und 1734 von beyden Auflagen beygebracht haben, wird dem Leser noch nicht gäntzlich entfallen seyn.
 
  Im Jahr 1719.  
 
65) Erläuterung der Entdeckung der wahren Ursache von der wunderbahren Vermehrung des Getreydes, darinne auf die kurtze und wohlgemeynte Erinnerungen, welche darüber herausgekommen, geantwortet wird, als die andere Probe der Untersuchung von dem Wachsthume der Pflantzen, Halle 1719 in 4.
 
 
Es antwortete der Herr Wolf dem ungenannten Gegner seiner Entdeckung der wahren Ursache etc. (siehe die 62 Nummer) und bemühet sich zu erweisen, daß des ungenannten Erinnerungen insgesamt aus blossem Misverstande hergeflossen, indem Herr Wolf, als ein Naturkündiger die Ursachen der Begebenheiten in der Natur, untersuchet; jener aber seine Schrifft vor ein Project angenommen, viel
 
  {Sp. 627|S. 327}  
 
mehr Getreyde, als sonst geschiehet, zu bauen. Es soll der Gegner von neuen darauf geantwortet haben. Im Jahr 1730 erschien diese Erläuterung zum andern mahle etwas vermehrter im Druck, siehe oben die Lebens-Geschichte bey dem 1730 Jahre.
 
  Im Jahr 1720.  
 
66) Vernünfftige Gedancken von GOtt, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt, Frf. und Leipz. in 8.
 
 
Ob zwar wohl auf den Titel das 1720 Jahr stehet, so ist es doch schon zu Ende des 1719 Jahres aus der Presse gewesen. Wir beruffen uns dieserhalb auf das selbsteigene Geständniß Hn. Wolfens in 4 §. der Nachricht von seinen eigenen Schrifften. Eine Recension und Auszug derselben findet man in den Actis Eruditorum 1720 im Monat Aug. ... und Stollens Anleitung zur Historie der Gelahrheit Theil II ... Siehe auch oben die Lebens-Geschichte bey dem 1719 Jahre.
 
 
Man hat davon fünf und mehrere hin und wieder vermehrte Auflagen, und zwar ist die andere 1722, die dritte 1725, die vierte 1729, die fünffte 1733, die sechste 1736 u.s.w. zum Vorschein gekommen. Die erste Auflage ist ein Alphabet und 17 Bogen; die andere aber zwey Alphabet starck. Hieraus solte man schliessen, als ob die andere Auflage weit vermehrter wäre als die erste. Allein er hat nur einige schwere Stellen erläutert, siehe hiervon ein mehrers in den Lebens-Geschichten bey dem 1721 Jahre; von der dritten Auflage bey dem 1725 Jahre, und von der vierdten bey dem 1729 Jahre.
 
 
Es sind die gedachten drey letzten Auflagen mit einem Vorbericht vermehret worden, darinnen Herr Wolf zeiget, was man in seinem Buche besonders zu suchen habe, und anderswo vergebens suchen werde, wohin die an die Hand gegebenen Waffen die natürliche Religion zu vertheidigen hauptsächlich gehören. Was Herrn Wolfen zur Verfertigung dieses Vorberichts bewogen habe, daß erzielt er selber gleich im Anfang desselben.
 
 
In dem Buche selbst beobachtet Herr Wolf eben diejenige Lehr-Art, der er sich in seinen elementis matheseos bedienet, ob er gleich nicht die Nahmen, Erklärung, Grund-Satz, Heische-Satz etc. den §§ vorgesetzet hat, sondern in einem fortfähret; doch hat er aus den Elementis die Beruffung auf die §§ auch hier beybehalten.
 
 
Uberhaupt ist von diesem Buch zu mercken, daß aus selbigem die Hällischen Widersacher Hrn. Wolfens die Materie ihrer ihm zugenöthigten Beschuldigungen hergenommen haben; dahero es kein Wunder ist, daß nach der Zeit so viele Schrifften darwider herausgekommen sind.
 
 
67) Erinnerung, wie er es künfftig mit den Einwürffen halten will, die wider seine Schrifften gemacht werden, Frf. und Leipz. 1720 in 8.
 
 
Diese kleine Schrifft ist sogleich der ersten Auflage vorstehender Gedancken von GOtt, der Welt, u.s.f. bey-
 
  {Sp. 628}  
 
geleget, und nachhero iederzeit mit dem Buche selbst wieder aufgeleget worden. Die Gelegenheit zu dieser Schrifft hat der oben in der 62 Nummer gedachte ungenannter Gegner des Hrn. Wolfens mit seiner Prüfung der Wolfischen Schrifft von Vermehrung des Getreydes gegeben. Der Sammler der kleinen Philosophischen Schrifften des Hrn. Wolfens hat sie dem andern Bande seiner Sammlung einverleibet, und machet sie daselbst den 15 Artickel aus. Wir haben von dieser Erinnerung auch oben in den Lebens- Geschichten bey dem 1719 Jahre geredet.
 
 
68) Vernünfftige Gedancken von der Menschen Thun und Lassen, zur Beförderung ihrer Glückseligkeit, Halle 1720 in 8.
 
 
Man hat von diesem Buche bald darauf 1723 die andere, 1728 die dritte, 1733 die vierte und 1736 die fünfte Auflage gesehen. Die andere Auflage ist mit einer neuen Vorrede vermehret worden, wie denn auch in dem Buche selbst hin und wieder noch eines und das andere hinzugefügt worden ist, welches zu mehrerer Erläuterung dienen kan. Die dritte Auflage ist mit einem Vorbericht bereichert worden, darinne gezeiget wird, was man in diesem Buche besonders zu suchen habe, und anderwerts vergebens suchen werde. Zu der vierdten und fünfften Auflage ist nichts neues hinzu gekommen, auch nicht einmahl eine neue Vorrede.
 
 
Hier mercken wir überhaupt, daß dieses Buch den ersten Theil der Wolfischen Practischen Philosophie, nehmlich die Sitten-Lehre, in sich fasse, und von Hrn. Wolfen in vier Theile sey getheilet worden, davon der erste von der allgemeinen Practischen Weltweisheit, der andere von den Pflichten des Menschen gegen sich selbst, der dritte von dessen Pflichten gegen GOtt, unter vierte von den Pflichten gegen den Nächsten handelt.
 
 
Die Erwegung (theoriam) hat unser Moraliste beständig mit der Ausübung (praxi) verbunden, so, daß er ausser der Sitten-Lehre auch das sittliche Recht der Natur, als die Richtschnur der menschlichen Verrichtungen im Stande der Natur, zugleich mitgenommen hat. Beydes, so wohl das Natur-Recht als auch die Sitten-Lehre, leitet er aus den Gründen der Haupt-Wissenschafft her, und giebt von ieden durch Beweise (a priori) hinlängliche Ursachen, siehe oben die Lebens-Geschichte bey dem 1720 Jahre.
 
 
Ausführliche Nachricht von dem Inhalte findet man in dem 9 Artickel des Jenner 1722, und im 11ten Abschnitte des Novembers 1728 von den Actis Eruditorum.
Man kan auch von diesem Buche Herrn Reinhardten in seiner Historia Jurisprudentiae naturalis, und in seiner Synopsi Philosophiae moralis nachsehen, welcher letztern Schrifft er eine commentationem de fatis philosophiae moralis vorgesetzet hat, in deren 12 Cap. §. 3 er von diesem Wolfischen Buche etwas beybringet. Insonderheit aber lese man Stollens Historie der Gelahrheit Th. III. Cap. 1 ...  
  {Sp. 629|S. 328}  
 
69) Vorrede zu der Köhlerischen Übersetzung der Leibnitzischen und Clärckischen merckwürdigen Schrifften, so unter folgendem Titel herausgekommen sind: Merckwürdige Schrifften, welche auf gnädigsten Befehl Ihro Hoheit der Cron-Printzeßin von Walles, zwischen dem Herrn von Leibnitz und D. Clarcken, über besondere Materien der natürlichen Religion gewechselt: Nebst einer Vorrede Herrn Hofrath Wolfs P.P. zu Halle. und einer Antwort Hrn. Ludwig Philipp Thümmigs auf die fünfte Englische Schrifft in Deutscher Sprache herausgegeben von Heinrich Köhlern, 1720 in 8.
 
 
Von dieser Köhlerischen Ubersetzung so wohl als von der Wolfischen Vorrede findet man eine Recension in den dritten Artickel des Decembers 1720 von den Actis Eruditorum und in dem 5ten Abschnitte des ersten Stücks von der Historie der Gelahrheit unserer Zeiten. Es handelt die Vorrede, als welche uns hier hauptsächlich angehet, von der Vortrefflichkeit und dem Wachsthum der Haupt-Wissenschafft, ein mehrers von selbiger siehe oben in den Lebens-Geschichten bey dem 1720 Jahre.
 
  Im Jahr 1721.  
 
70) Vernünfftige Gedancken von dem gesellschafftlichen Leben der Menschen, und insonderheit dem gemeinen Wesen zu Beförderung der Glückseligkeit des menschlichen Geschlechts, Halle 1721 in 8.
 
 
Dieses Buch macht den andern Theil der Wolfischen Practischen Weltweisheit aus, und begreifft in sich sowohl die Haushaltungs-Kunst als auch die Staats-Lehre.
Einen Auszug desselben kan man lesen in dem 7 Artickel des Jenner 1722 von den Actis Eruditor.
 
Wir haben davon vier, auch wohl mehrere Auflagen. Die erste verlies, wie bereits gemeldet worden, 1721 in der Oster- Messe die Presse. Die andere kam vier Jahr nach der ersten, nehmlich 1725 in der Oster- Messe zum Vorschein. Von der dritten können wir das Jahr nicht angeben; wohl aber von der vierten, welche zu Franckfurt und Leipzig 1736 ans Licht getreten. Gleichwie aber zur dritten, so ebenermaßen ist auch zur vierten nichts neues hinzu gekommen.
 
 
Der berühmte Johann Jacob Moser schreibet davon, daß es unter den Politicken, die bloße Regeln geben, den Preiß behielte,
siehe dessen aufrichtige Gedancken von dem Studio Juris junger Standes- und anderer Personen, (Franckf. 1736 in 8) im 7 $. des 2 Cap.
 
71) Allerhand nützliche Versuche, dadurch zu genauer Erkänntniß der Natur und Kunst der Weg gebahnet wird, Halle 1721 in 8, mit Kupffern.
 
 
Es bestehet solches Buch in drey Theilen. Der erste Theil, so ein Alphabet und 16 Bog. nebst 17 Kupff. beträget, kam im 1721 Jahre zum erstenmahle heraus, und wurde in 1726 Jahre von neuen und 1737 wieder aufgeleget. Er enthält die-
 
  {Sp. 630}  
 
jenigen Versuche, so die Beschaffenheit der flüßigen Cörper, sonderlich der Luft, angehen. Recensirt ist er in dem 6 Artickel des Jenner 1722 von den Actis Erudit. und in dem 2 Abschnitte des 80 Theils von den Deutschen Actis Eruditorum.
 
 
Der andere Theil, der ein Alph., 14 Bog. und 14 Kupffer ausmachet, ist 1722 in der Oster-Messe aus der Presse gekommen. Auch diesen Theil recensiren so wohl die Lateinischen als Deutschen Acta Erudit. Jene in dem 5 Artickel des Septembers 1722, und diese ebenfalls in dem 5 Abschnitte des 81 Theils.
 
 
Ein halb Jahr darauf in der Michaelis-Messe, (obgleich auf den Titel 1723 stehet) kam auch der dritte und letzte Theil zum Vorschein. Er ist ein Alph. 18 Bog. und 18 Kupff. starck, und findet man die Recension desselben nicht nur in dem 7 Artickel des Jenner 1723 von den Actis Erudit. sondern auch in dem 4 Abschnitte des 84 Theils von den Deutschen Actis Erudit. an welchem letztern Orte verschiedene Erinnerungen dagegen gemachet werden. Insonderheit meynen die Verfasser, daß die meisten Versuche aus Hrn. Wolfs Lateinischen Anfangs-Gründen der Mathematick abgeschrieben wären. Es hat ihnen aber Hr. Wolf selbst geantwortet in der andern Auflage seiner vernünfftigen Gedancken von der Menschen Thun und Lassen,
siehe auch die Gelehrten Zeitungen aufs Jahr 1723 auf der 183 Seite, und oben die Lebens-Geschichte bey dem 1722 Jahre.
 
Es ist in diesen Versuchen alles so leicht vorgetragen worden, daß das gantz Buch auch von denen, welche in der Mathematick unerfahren sind, ja sogar von Ungelehrten verstanden werden kan. Uberhaupt aber ist von der Absicht dieser Versuche zu mercken, daß Herr Wolf, wie in allen Theilen der Weltweisheit, so auch in der Natur-Lehre keine erdichtete Meynungen annehmen, und nichts zum Grunde setzen wolte, als was sich entweder auf die deutliche Erfahrung oder auf Beweis gründete, einfolglich wolte er nicht weitergehen, als es die Erfahrung und Anmerckung zulässet.
 
 
Aus dieser Ursache hat er diese Versuche zuerst hervor treten lassen, um auf solche, als auf einen sichern Grund, seine Natur-Lehre zu bauen. An der Richtigkeit der Versuche selbst haben wir um so viel weniger Ursache zu zweifeln, je öffterer er solche in seinen öffentlichen und Privat-Stunden wiederhohlet und allemahl richtig befunden hat.
 
 
Insonderheit wird das Buch dadurch zum Lesen angenehmer, und die Versuche anzustellen leichter gemacht, daß die zu diesen Versuchen erforderlichen Werckzeugen alle auf das deutlichste beschrieben und nach Erforderung der Nothdurfft in Kupffer gestochen worden sind.
 
 
Gleicher Fleiß ist auf die Erscheinungen in der Natur verwendet worden, indem auch diese aufs fürsichtigste und nach den in dem Capitel von der Erfahrung der Wolfischen Vernunfft-Lehre, gegebenen Regeln aufgezeichnet worden sind.
 
 
Was nun endlich die aus den Versuchen und
 
  {Sp. 631|S. 329}  
 
Natur-Erscheinungen fliessenden Grund-Sätze betrifft, so sind dieselben aus jenen durch richtige Schlüsse hergeleitet worden, so, daß die vorhergehenden beständig zum Grunde gesetzet, und mit dem nachfolgenden überall verknüpffet worden sind.
Stollens Nachricht und Urtheile von diesen Versuchen findet man in dessen Historie der Gelahrheit, Th. 2, Cap. 4 ...
 
72) Vorrede zu Leutmanns Nachrichten von Uhren. Der Titel ist: Johann George Leutmanns vollständige Nachricht von Uhren; erste Continuation, mit einer Vorrede Hrn. Christian Wolfs, Halle 1721 in 8. eilf Bogen mit Kupffern.
 
Recensirt trifft man diese Schrifft an in dem 10 Artickel des Aprils 1722 von den Actis Erudit.
 
 
73) Epistola gratulatoria ad Conr. Henr. Menschingium.
 
 
Dieser Brief ist nicht stärcker als ein halber Bogen und des Thümmigs Dissertation: Demonstratio immortalitatis animae ex intima ejus natura deducta, so zu Halle 1721 den 12 December gehalten worden, beygefüget. Da die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele in dem Wolfischen Brieffe nicht wenig, obwohl nur gantz kürtzlich, erläutert wird, verdient er ebenfalls unter den Wolfischen Schrifften seinen Platz, siehe oben die Lebens-Geschichte bey dem 1721 Jahre.
 
  Im Jahr 1722.  
 
74) Epistola gratulatoria ad Georgium Frider. Unruh. Auch diese Epistel ist nur einen halben Bog. starck. Man findet sie in des erwehnten Thümmigs Dissertation: Phoenomenon singulare solis coelo sereno pallescentis ad rationes revocatum, Halle 1722, siehe oben die Lebens-Geschichte bey dem 1722 Jahre.
 
 
75) Vorrede zur Johann Christoph Sturms andern Theil der Physicae electivae sive hypotheticae, so zu Nürnberg 1722 in 4 herausgekommen, und in dem 7 Artickel des Novembers 1722 von den Actis Eruditorum recensirt worden ist. Siehe auch oben die Lebens-Geschichte bey dem 1722 Jahre.
 
  Im Jahr 1723.  
 
76) Sicheres Mittel wider ungegründete Verleumdungen, wie denenselben am besten abzuhelffen, Halle 1723 in 8.
 
 
Es hat solche Schrifft sein ehemaliger Schüler, Daniel Strähler, veranlasset, indem dieser zuerst wider die Wolfische Metaphysick die Feder ergriff und eine besondere Schrifft heraus gab unter dem Titel: Prüfung der vernünfftigen Gedancken des Hrn. Hofrath Wolfs von GOtt, der Welt, u.s.f. Einen Auszug aus diesem sichern Mittel siehe in Herrn Hartmanns Anleitung zur Historie der Leibnitz- Wolfischen Philosophie. Siehe auch oben die Lebens-Geschichte des 1723 Jahres.
 
  {Sp. 632}  
 
77) Vernünfftige Gedancken von den Wirckungen der Natur, Halle 1723 in 8. Das ist der erste Theil seiner Natur-Lehre. Eine Recension davon findet man in den Lateinischen Actis Eruditorum 1723 im Monat Octobr. Artic. XI; und in den Deutschen Actis Eruditorum Theil XCI, Art. 4.
Siehe auch Stollens Historie der Gelahrheit, Th. II Cap. 4 ...
 
78) Erinnerung wider diejenigen, die in seiner Metaphysick den Spinozismum entdeckt zu haben vermeynen. Es stehet solche in den Leipziger Gelehrten Zeitungen 1723 ... Siehe oben die Lebens-Geschichte des 1723 Jahres.
 
 
79) De differentia nexus rerum ... luculenta commentatio, ..., Halle in 4. eilf Bogen.
 
 
Auf den Titel stehet zwar 1724, es ist aber solche Commentation schon 1723 in den Buchläden zu haben gewesen; welches deswegen muß angemercket werden, weiln Hr. D. Joachim Lange bereits im Jahr 1723 derselben seine modestam disquisitionem entgegen gesetzet hat.
 
 
Die Gelegenheit diese Schrifft zu verfertigen gaben Hrn. Wolfen zweye von nur gedachtem Hrn. Langen abgefaßte Schrifften, deren die eine causa Dei et religionis naturalis u.s.f. und die andere E. löbl. Theologischen Facultät zu Halle Anmerckungen über des Hrn. Hofraths und Prof. Christian Wolfens Metaphysicam betittelt war. In beyden suchet Hr. Lange Hrn. Wolfen verschiedene gefährliche Irrthümer aufzubürden, wiewohln er in der ersten den Hrn. Regierungs-Rath nicht mit Nahmen genennet. Um nun diese Beschuldigungen von sich abzulehnen, verfertigte Hr. Wolf, da er gar wohl gemercket hatte, daß er auch in der Causa Dei angestochen worden sey, gegenwärtige Commentation, wie er selbst solches in verschiedenen Schrifften nachher öffentlich bekennet hat. Siehe die Lebens-Geschichte des 1723 Jahres.
 
 
Die Recension stehet in dem 8 Artickel des Novembers 1723 von den Actis Eruditorum und in der Fortgesetzten Sammlung von Alten und Neuen Theol. Sachen, aufs Jahr 1724 ... Im Jahr 1737 wurde diese Schrifft zu Halle zum andern mahle aufgelegt.
 
 
80) Monitum ad commentationem luculentam de differentia nexus rerum ..., Halle in 4, auf 4 und einen halben Bogen.
 
 
Auch auf den Titel dieser Schrifft stehet das 1724 Jahr, ohnerachtet sie schon 1723 die Presse verlassen gehabt, wie denn noch in eben diesem 1723 Jahre Herr Lange wider dieselbe mit seinen placidis vindiciis fertig gewesen ist. Es
 
  {Sp. 633|S. 330}  
 
ist dieses Monitum auf Veranlassung der von Hrn. Langen wider die Wolfische Commentationem luculentam herausgegebenen Modestae disquisitonis geschrieben worden, siehe die Lebens-Geschichte des 1723 Jahres. Eine Recension davon findet sich im November 1733 von den Actis Erudit. und in der Fortgesetzten Sammlung von Alten und Neuen Theol. Sachen, aufs Jahr 1724 ... Im Jahr 1737 wurde dieses Monitum zu Halle zum andern mahle gedruckt.
 
 
81) Vernünfftige Gedancken von den Absichten der natürlichen Dinge, Halle 1724 in 8.
 
 
Ob zwar wohl auf den Titel das 1724 Jahr stehet, so sind doch diese vernünfftige Gedancken bereits im Sommer des 1723 aus der Druckerey gewesen, wie solches die Acta Erudit., im 5ten Artickel des Mertzes 1724 bezeugen, allwo sie recensirt werden. Man findet auch eine Recension derselben in dem 3 Artickel des 105 Theils von den Deutschen Actais Erudit.
Siehe auch Stollens Historie der Gelahrheit Th. II Cap. 3 ...
 
Es ist dieses Buch eigentlich der andere Theil der Natur-Lehre, und gehöret also zu den in der 77 Nummer angeführten vernünfftigen Gedancken von den Wirckungen der Natur. Die gantze Schrifft besteht aus zwey Theilen, davon der erste vom Endzweck der Welt und der Welt-Cörper (corporum totalium); der andere aber von dem Endzweck der besondern Arten der Cörper (corporum partialium) handelt. Dieser letztere Theil ist hier nicht zu seiner Vollständigkeit gekommen, und fehlet die fürnehmste besondere Art der Cörper, nehmlich die Organischen Cörper, als da sind die Pflantzen, die Thiere und der menschliche Cörper, welcher er, da die Materie zu starck anwuchs, einen besondern Band bestimmen muste, der auch hernach zum Vorschein gekommen ist. Im Jahr 1726 trat von diesen vernünfftigen Gedancken die 2te Auflage, und 1737 die dritte ans Licht.
 
     

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Stand: 8. April 2013 © Hans-Walter Pries