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1721 |
Im 1721
Jahre wurde unser grosser
Philosoph und Mathematicus der
Königl.
Gnade
seines
Landesherrn von neuem versichert, immassen ihm nach dem im vorigen Jahre erfolgten
Ableben des
berühmten
Rechtsgelehrten, Herrn
Heinrich Bodinus zu seiner
Besoldung eine
ansehnliche
Zulage geschahe. Und ob er wohl damahls der Hällischen
Academie als Prorector
vorstande, so unterließ er
doch nicht, seine untern Händen habende
Schrifften zum
Drucke zuzubereiten. |
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Wir rechnen hieher dessen andern
Theil der
practischen Philosophie, nemlich die Staats-Lehre und
Haushaltungs-Kunst, welche er zu
Ende des Aprils nur besagten Jahres unter der
Aufschrifft: Vernünfftige Gedancken von dem
gesellschafftlichen Leben der Menschen, und
insonderheit dem gemeinen Wesen, dem Drucke
übergab. |
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Auch sahe man bald darauf in den Buchläden
des Herrn Johann Georg Leutmanns erste Continuation seiner
vollständigen Nachricht von Uhren, ebenfalls wie
den ersten Theil, mit einer schönen
Vorrede
unsers Philosophen begleitet, welche den Werth
des
Buchs nicht um ein geringes vergrössert
hat. |
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Am 12 Julius 1721 gieng das bisanher von
Herrn Wolfen
rühmlichst
verwaltete Prorectorat auf
der Academie zu Ende, welches er seinem
Nachfolger, Herrn Joachim Langen, nach der
daselbst eingeführten
Gewohnheit, in einer
öffentlichen Rede übergab. Die Rede handelte
von der practischen Weltweißheit der Chineser,
welche hier allzu sehr herausgestrichen wurde,
so, daß sie eine
vollkommene Lobrede der alten
Chinesischen Philosophen abgab. Ja Herr Wolf
zeigete in selbiger annoch die vollkommene
Übereinstimmung
gerühmter
Philosophie mit der
seinigen. |
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Wir gehen ungern daran, daß wir einen so
grossen
Meister in der
Weltweißheit, als Herr
Wolf
schon damahls war, meistern
solten: gleichwohl
aber
will uns scheinen, als ob selbiger in
diesem Stücke die einem Philosophen
nöthige
Behutsamkeit nicht so genau, wiewohl
billig hätte
geschehen sollen, angewendet hätte. Ein
Heydnischer Philosoph und ein
Christlicher
Philosoph sind beydes
Weltweisen, beyde
bedienen sich auch bey ihren Lehren des
Lichts
der
Vernunfft: allein wer wolte
leugnen, daß nicht
dieser vor jenem einen grossen
Vorzug hätte, da
ihm in seinen Lehren annoch das Licht der
Offenbarung trefflich zu statten kommt. |
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Das Licht der Offenbarung und der Vernunfft
kan mit dem Lichte der Sonne und des Mondes gar
schön verglichen werden. Denn wie dem Monde
das Licht nicht
eigen ist, wohl aber der Sonne, und
diese jenem ihr Licht
mittheilet: so kan sich auch
die verderbte Vernunfft keines Lichtes
rühmen,
wenn sie nicht von der Offenbarung erleuchtet
wird. Ja, da der Mond daher, weil er von der
Sonne sein Licht empfangen
muß, alsdenn gantz
finster ist, wenn ihn die Sonnenstrahlen nicht
treffen können: so tappet auch der, wel- |
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{Sp. 575|S. 301} |
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cher bloß die
Vernunfft zu seinem Leitstern
hat, beständig im Finstern. Es wäre demnach
dieses eine schlechte Philosophie eines
Christlichen Weltweisen, wenn selbige sich weiter
nichts
rühmen könnte, als daß sie den Lehrsätzen
eines Heydnischen Weltweisen vollkommen
ähnlich sey, bevorab in
practischen
Materien, wo
man wohl die Vernunfft und Offenbarung
niemahls vermengen darff. |
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Wir
wollen ein Gleichniß geben, welches die
Sache hoffentlich deutlich machen wird. Man
behauptet nicht ohne
Grund, daß die Mathematick
der Philosophie ungemeine
Dienste leiste, man
giebt ferner mit
Wahrheit vor, daß derjenige
Philosoph, der zugleich ein Mathematicus, dem,
der in den mathematischen Wissenschafften
unerfahren ist, bey weitem vorzuziehen sey, und
daß der, so in Verfertigung seines
philosophischen Lehrgebäudes beständig ein
Auge auf die Mathematick richtet, dasselbe in
gehöriger
Vollkommenheit darstelle. |
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Dieses alles aber will nicht das
sagen, als ob
man unter die Philosophischen Lehrsätze
mathematische mit untermengen
solle, sondern
nur, daß die Mathematick ein vortreffliches
Mittel
sey in der
Weltweißheit
glücklicher fortzukommen.
So
muß man auch unter die Lehren der Vernunfft
nicht Glaubens-Artickel mengen, sondern sich der
Offenbarung in philosophischen Sachen nur
bedienen, um mehrere Wahrheiten zu entdecken;
vornehmlich aber, die erfundenen nach den
Gründen unsers christlichen
Glaubens zu prüfen
und aus beyder
Übereinstimmung
zu
bekräfftigen. |
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Es werden sich ohne
Zweiffel einige wundern,
wie dieses hieher gehöre. Diesen sagen wir
so viel, daß wie die Wolffische Haupt-Wissenschafft der Zunder: so diese Oration die
Funcken zu denjenigen Hällischen Mißhelligkeiten abgegeben habe,
welche endlich in die hefftigsten Flammen
ausgebrochen sind, wie wir gleich berichten
wollen. |
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Nemlich diese von Herrn Wolfen gehaltener
Rede erweckte bey den
Vätern der
Hällischen
Universität
grosse Aufmercksamkeit, hauptsächlich waren in
den Ohren der Gottesgelehrten jede
Worte
lauter Donnerschläge. Dem Ältesten der
Theologischen Facultät Johann Just Breithaupt, thaten die Ohren noch
den gleich darauf folgenden 13 Julius davon
so weh, daß er sich nicht einmahl auf der
Cantzel
enthalten konnte, daß er nicht öffentlich wider
Herrn Wolfen hätte predigen sollen. |
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Wenn der geneigte Leser beliebet diese
historischen
Umstände gegen unser gegebenes
Gutachten von der Wolfischen Oration zu halten;
so wird er von sich selbst
beurtheilen können,
inwieweit die Höllischen Gottesgelehrten zur Erregung einer
so merckwürdigen Verfolgung Herrn Wolfens
Bewegungs-Gründe gehabt haben, und in wie weit
sie dabey über die gehörigen
Schrancken
gegangen sind. |
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Es war freylich von unserm
Philosophen
nicht wohl
gethan, daß er den Werth seiner
Philosophie durch die gezeigte Übereinstimmung
derselben mit der Chinesischen Philosophie
öffentlich anzupreisen sich bemühete. Allein, da
unius positio non est alterius exclusio, das
ist, da Herr Wolf, indem er die Ähnlichkeit seiner
Lehren mit den Chinesischen Lehren darthate,
daraus nicht das zu
schliessen war, als ob die
Wolfische Weltweis- |
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{Sp. 576} |
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heit nichts anders als die Chinesische
Weltweisheit sey, indem einander ähnliche
Sachen nur in einigen Stücken mit einander
übereinkommen, sonst sie einerley wären: so
war dieses ein viel zu kleines Versehen, als daß
solches sofort auf der Cantzel muste vorgebracht
werden. Und es ist kein Zweiffel, daß dieses nicht
geschehen seyn würde, daferne nicht die
Theologischen Facultät zuvor her schon wider
unsern Philosophen mit einigem Haß wäre
eingenommen gewesen, in welchem Falle man
gar leicht eine Mücke vor einen Elephanten
ansehen kan.¶ |
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Wir hoffen dem Leser nicht
verdrießlich zu
fallen, wenn wir bey der
Untersuchung der
Ursachen dieses Hasses in etwas stehen bleiben.
Lesen wir die wegen der Wolfischen Philosophie
herausgekommenen
Schrifften durch, so werden
wir uns aus selbigen in diesem Stücke nicht
belehren können, indem bey nahe ein jeder
Verfasser derselben eine besondere und
verschiedene Ursache anführet. Demnach
wollen wir hier folgendergestalt verfahren, daß wir
erst die
vornehmsten Ursachen, welche man hin
und wieder vorgebracht hat, erzehlen, und sodann
unsere
muthmaßliche
Gedancken eröfnen, welche
unter diesen die
wahrscheinlichsten Ursachen
sind; übrigens aber dem geneigten Leser
anheimstellen, wie weit sich unsere
Muthmassungen erstrecken. |
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Man
sagt, der der Theologischen Facultät zu
Halle eingewurtzelte Haß wider die
Weltweißheit überhaupt
habe bey derselben auch wider Herrn Wolfen,
als den Lehrer derselben, einen
Widerwillen
erwecket. |
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Man giebt vor, Herr Wolf habe durch eine
verdeckte
Vorstellung wider viele
Unordnungen
im Waysenhause zu
Halle sich selbst die Ruthe gebunden. |
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Man
will
behaupten, die Herrn Wolfen geschehene Zulage zu seiner
Besoldung habe veranlasset, daß ihnen die öffentlichen
Lehrer
der Gottesgelahrheit mit neidischen Augen angesehen hätten. |
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Man will
wissen, daß Herr
Wolf dadurch, daß
er in seiner Oration von der grossen Chinesischen
Philosophie Herrn Langen einen Polygraphum
genennet
habe; diesen und durch selbigen sich die
gantze
Theologische Facultät auf den Hals gehetzet habe. |
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Man glaubt,
die Ursache des Hasses sey, daß Herr Wolf seine Schrifften
nicht dem Waysenhause in Verlag gegeben habe. |
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Man erzehlet, es habe Herr Wolf in seinen
physicalischen Stunden die Lehre von der
Erzeugung der
Menschen allzuhandgreifflich und
deutsch
erkläret, daß die Anhänger der
Hällischen Gottesgelehrten vor Schaam die Augen niedergeschlagen, und das bey
ihnen dadurch erregte Ärgerniß den Gottesgelehrten mit
Seuffzen und Thränen geklaget hätten. |
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Man
zehlet unter die Ursachen den
Königlichen
Befehl, der wegen Herrn
Strählern ergangen,
und von dem wir bald
reden werden. |
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Man
muthmasset,
daß, da Herr Lange wegen
seines schlechten (wir reden hier, was wir gelesen
haben)
Vortrages von seinen Zuhörern nach und
nach sey verlassen worden, und diese sich bloß
lediglich an den Philosophischen Stunden Herrn
Wolfens hätten genügen lassen; dieser grosse
Gottesgelehrte einen Groll gegen Herrn |
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{Sp. 577|S. 302} |
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Wolfen in seinem Busem zu hegen
angefangen hätte. |
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Man
meynet, Herr
Wolf habe in seinem
Dociren durch ein allzufreches Bezeigen gegen die
Gottesgelehrten, ihre Lehren und
Lehrart, ein
Feuer in Israel einen geblasen, dessen Flammen,
wie
billig, zurück auf ihn geschlagen. |
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Und wer wolte alle die Ursachen anzuführen
sich die Mühe nehmen, welche in den Schrifften
theils der Gegner, theils der Vertheydiger Herrn
Wolfens vorkommen. Wir zweiffeln nicht, daß
einige schlechterdings
falsch, andere hingegen
zwar Ursache mehrerer Erbitterungen; nicht aber
des ersten Hasses seyn. Es fället uns schwer,
aus diesem die wahrhaffte und allererste Ursache
auszusuchen, da uns nicht allein die
gewissen
Nachrichten von einigen angegeben
Umständen fehlen, sondern auch keine Hertzenskündiger sind, welches hier hauptsächlich
erfordert wird, da niemand leicht die Ursachen
seines gegen einen andern gefaßten
Unwillens
offenhertzig bekennen wird. |
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Wäre das gewiß, daß Herr Wolf bey Hofe
wider das Waysenhaus Vorstellungen gethan
hätte, so wäre kein Bedencken, dieses vor die
wahre Ursache auszugeben. Auch kan vielleicht
die Herrn Wolfen wegen Zulage der Besoldung
wiederfahrne
Königl.
Gnade die ersten
Verbitterungen verursachet haben. So wäre
auch nicht
gantz
unwahrscheinlich, wenn man den
Haß daher leiten wolte, daß Herr Wolf seine
Schrifften einem andern
Verleger als dem
Waysenhause überlassen. |
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Alle die übrigen gemeldeten
Ursachen sind
erdichtet und die auch darunter noch wahr sind,
haben sich nachher erst zugetragen, folglich sind
sie als die ersten Quellen von dem Hasse der
Theologischen Facultät zu
Halle gegen unsern
Philosophen nicht anzusehen. Doch wir müssen
weiter gehen und sehen, was von dieser Oration
sonst noch verdienet angemercket zu
werden. |
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Es gieng gar bald die
Rede, als
wolte sie Herr
Wolf
drucken lassen. Die Gottesgelahrten zu
Halle, denen sie eben am meisten mißfallen
hatte, verlangten solche zuförderst zu sehen, ehe
sie dem Drucke übergeben würde; mit welchem
Ansuchen sie aber von Herrn Wolfen
zurücke gewiesen worden. Und da dieselben ihr
Verlangen wiederholeten, sahe sich Herr Wolf
genöthiget, einem gewissen Minister am Königl.
Preußische Hofe, nemlich dem damahligen
Ober-Hof-Marschall Marquard Ludwigen,
Freyherrn
von Printz, welchen grossen Staats-Mann nebst
andern auch die Direction der Universitäts-Sachen
anvertrauet waren, davon Nachricht zu ertheilen,
mit dem Vermelden, daß er zwar willens gewesen
sey, gedachte Oration drucken zu lassen, und
zwar in Rom, da sie von der Inquisition hätte
sondern censiret werden; nunmehro aber hätte er
sich eines andern besonnen, und wolle sie nicht
der
Presse unterwerffen lassen.
Nichts destoweniger kam gedachte Oration im
folgenden
Jahre zu Rom
cum censura et approbatione S. officii inquisitorii, wie auf den
Titel
fälschlich vorgegeben wird, ohne Vorbewust
ihres Verfassers heraus. |
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Ehe aber die Oration zum
Vorschein kam,
übergab Herr Wolf im September 1721 den ersten
Theil seiner Experimental-Physick den Drucke, mit
der Aufschrifft: Allerhand nützliche Versuche,
dadurch zu genauer Erkänntn- |
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{Sp. 578} |
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nis der Natur und Kunst der Weg gebahnet
wird. In selbigem Theile sind diejenigen
Versuche, so die Beschaffenheit der flüßigen
Cörper, sonderlich die Lufft angehen,
enthalten. |
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Hierauf machte er sich über seine Haupt-Wissenschafft, um solche von neuen in etwas
verbessert der
Presse zu unterwerffen, nachdem
die
Exemplarien der ersten
Auflage völlig
vergriffen waren. Es hatte zwar Herr Wolf viel
wichtiges, daß er hätte können in dieser Auflage
hineinbringen: Allein er trug deswegen
Bedencken, solches hinzu zu thun, damit er nicht
die §§. als worauf er sich in den übrigen Theilen
der Weltweißheit beruffen hatte,
verändern dürffte:
zumahlen er damahls schon gesonnen war, die
gantze Weltweisheit in
Lateinischer Sprache weit
ausführlicher und vollständiger
herauszugeben. |
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Unterdessen ist diese Auflage um einige
Bogen stärcker worden, und von der ersten
verschieden. Denn nicht einmahl an die
verbesserten Druck-Fehler und unrichtig
angeführten §§. zu gedencken, so hat Herr Wolf
einige schwere Stellen erläutert. Auch ist eine
neue
Vorrede hinzugekommen, in welcher unser
Philosoph seine Freude darüber bezeiget, daß
viele Gottesgelehrten von allen drey
Religionen im
Römischen Reiche seine Haupt-Wissenschafft
wegen ihres unvergleichlichen
Nutzens zu genauer
Einsicht in die Gottesgelahrheit und Vertheidigung
der Religion, gelobet hätten. |
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Das merckwürdigste, was sonst in dieser
Vorrede vorkommet, ist, daß er eine neue
Eintheilung der
Weltweisen angiebet; daß er
zeiget, wie die Hauptwissenschafft und
Mathematick einander erläutern, und daß er
endlich einer neuen
Wissenschafft: Die Kunst in
die Zusammensetzung die gröste Vollkommenheit
zu bringen, gedencket. Diese neue Bemühungen
erreichten im December ihr Ende. |
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Eben in diesem Monate am 12
Tage
hielte sein getreuer ehemaliger
Schüler,
Herr Thümmig, eine
Dissertation, in welcher er die Unsterblichkeit der
Seelen aus ihrer innern Beschaffenheit erwiese.
Der
Respondente nahm sich die
Freyheit, Herrn
Wolfen um eine Epistel zu derselben
anzusprechen. Diesem Ansuchen gab unser
Philosoph auch Gehör, und satzte einen kleinen
Glückwunsch auf, darinne er die Lehre von der
Unsterblichkeit der Seele zugleich nicht wenig,
obwohl nur gantz kürtzlich, erläuterte.¶ |
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1722 |
Mit dem Anfang des 1722 Jahres war Herr
Wolf mit der dritten Auflage seiner vernünfftigen
Gedancken von den Kräfften des menschlichen
Verstandes beschäfftiget, welche er nicht allein
mit mehrern Beyspielen erläuterte, sondern auch
in selbiger, welches das
vornehmste war, hin und
wieder Anweisung gab, wo man in seinen andern
Schrifften mehr
Exempel finden könnte. Diese
Arbeit legte er im Februar besagten 1722 Jahres
zurücke. |
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Zu welcher
Zeit man eine
Vorrede zu
Johann
Christoph Sturms andern
Theile der
Physicae electivae sive hypotheticae, von
Herrn Wolfen verlangte. Diese beschloß er am
27 Mertz und er
erinnerte in selbiger eines und
das andere wegen der
Lehr-Art in der Natur-Lehre.
Nächstdem
rühmete er |
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{Sp. 579|S. 303} |
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Sturms
Verdienste so wohl um die Natur-Lehre als auch um die Mathematick, immassen
er auf den
Deutschen Academien die
mathematischen Wissenschafften empor gebracht,
und zuerst Stunden über die Versuche der Natur
(collegia experimentalia) angestellet habe, welches sich zu damahligen Zeit
niemand weder in noch ausser
Deutschland
unterstanden hätte. In den Versuchen sey er
vorsichtig und genau, in Anzeige der
Ursachen
scharffsinnig und endlich in Lesung der
Bücher
fleißig gewesen, wie er denn auch selbst
in vielen
wohl ausgearbeiteten Schrifften die Natur-Lehre
zu weit grösserer Vollkommenheit gebracht
habe. |
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Wenige Tage hernach, am 30 Mertz 1722, ließ sich
Herr Thümmig abermahls auf dem
Philosophischen
Catheder hören. Der
Dissertation, so betittelt war:
phoenomenon singulare solis coelo sereno pallescentis ad rationes revocatum,
fügte Herr Wolf ein Glückwunschungs-Schreiben an
den
Respondenten bey, welche wegen eines
gantz besondern
Urtheils von seinen
eigenen
Verdiensten in Beförderung der
metaphysischen
Wahrheiten gar sehr merckwürdig ist. |
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In dem darauf folgenden Monat April 1722
satzte Herr Wolf in Verfertigung seines andern
Theils der Experimental-Physick zum letztenmahle
die Feder an, da kaum ein halbes Jahr verflossen
war, als er den ersten Theil der
gelehrten
Welt
mitgetheilet
hatte, und am ersten September hatte er
schon den dritten Theil, mithin also das
gantze
Werck, beschlossen. In allen drey Theilen findet
man zwar viele Kleinigkeiten und Versuche, die
schon bereits bekannt sind; es ist aber zu
wissen,
daß sie vor Anfänger
geschrieben sind, und eine
Probe seyn
sollen, nach welcher man vor sich
selbst Versuche anstelle, und sich eine Fertigkeit
angewöhnen könne, wohl und
vernünfftig bey
Versuchen zu verfahren. |
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Gegen den Herbst dieses 1722sten
Jahres
wurde von der
Theologischen Facultät zu
Halle einhellig
beschlossen, des Herrn Wolfens
Schrifften, die er
in den letztern
Zeiten
nach und nach
herausgegeben hatte, selbst zu lesen und zu prüfen, um
zu sehen, ob er daraus nicht könne von einigen
unrichtigen und schädlichen
Gründen überzeuget
werden, welches Herr Lange im 8 §. seines
historischen Vorberichts den man in seiner sogenannten bescheidenen und ausführlichen
Entdeckung etc. antrifft, selbst gestehet. So gieng man
denn mit dem Vorsatz über die Wolffischen
Schrifften, in selbigen
Irrthümer zu suchen. So
war es auch leicht, sich welche darinnen
vorzustellen. |
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Doch hätte dieses vielleicht alles nichts zu
bedeuten gehabt, wenn nicht just Herr
Lange sich
dessen Hauptwissenschafft
erwehlet hätte.
Denn von den übrigen Mitgliedern der
Theologischen Facultät hat man wenigstens nichts
zu sehen bekommen, worinne sie einige
gefundene Irrthümer angezeiget hätten, ausser
was im
Nahmen der
gantzen Facultät durch ihr
Triebwerck, Herrn Langen, ist
vorgestellet worden.
Herr Lange hatte schon ehedem durch andere
Streitigkeiten Proben abgeleget, daß er zum
Streiten sehr aufgeleget sey. Er laß also die
Wolffische Haupt-Wissenschafft, allein es |
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{Sp. 530} |
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wolte ihm beym ersten Durchlesen nicht recht
glücken, daß er Irrthümer gefunden hätte. So
muste zum andern, dritten und noch mehrern
mahlen durch die Hechel, bisßer endlich seine
Absicht erreichet zu haben vermeinte. |
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Inzwischen arbeitete Herr
Wolf, der von dem
Vorhaben der Theologischen Facultät nichts
wuste, an der andern
Auflage seiner
vernünfftigen
Gedancken von der Menschen Thun und Lassen,
die bald
verbessert an das
Licht treten solte. Er
fügte in dem
Buche hin und wieder noch eines
und das andere hinzu, welches zu mehrerer
Erläuterung dienete, und was sich als ein Zusatz
aus den erwiesenen Gründen herleiten liesse;
sonst aber sind alle
Sätze stehen geblieben, wie
sie in der ersten zu finden sind. Auch trifft man
hier eine neue
Vorrede an, die den 15 December
datirt ist.¶ |
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1723 |
Das nunmehr kommende 1723 Jahr ist
unserm
Philosophen das fataleste Jahr seines
Lebens gewesen.
Glück und
Unglück kämpffeten
aufs hefftigste mit einander, und so sehr es das
Ansehen hatte, als ob dieses über ienes den
Meister
spielen würde, so muste doch endlich auch dieses
Beyspiel von neuen bestätiget werden, daß eine
gerechte Sache nicht lange unterliegen könne,
und daß einem Manne, der sich um die
Welt
verdient gemacht hat, die Verfolgungen zu
Flügeln werden, durch welche er sich immer mehr
und mehr empor schwinget. |
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Man warb durch viele Versprechungen
heimlich einen
Schüler Herrn
Wolfens, welcher sich
an die Spitze stellen und unseren Philosophen
zuerst anfallen solte. Derselbe war Herr Daniel Strähler,
dessen
Geschicklichkeit und
Gelehrsamkeit
bekannt ist. Dieser Herr Strähler rückte im Frühjahr zuerst
mit einer
öffentlichen
Schrifft hervor, welche zu
Jena mit der Aufschrifft: Prüfung der vernünfftigen
Gedancken des Herrn Hofraths Wolfs von GOtt,
der Welt etc. war
gedrucket worden. Dieses war das
erste Stücke und solte die Fortsetzung in mehrern
Stücken, nach und nach erfolgen. |
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Als nun dieses Herrn Wolfen zu Gesichet kam,
war er über das Unternehmen seines Schülers
über aus ungehalten, zumahl Herr Strähler aus dem
Unterricht auch sonst noch viele Wohlthaten von
unseen Herrn Hofrath genossen hatte. Der
Unwille ward bey ihm endlich so, daß er diese
Prüfung nicht allein sofort in seinen
philosophischen Stunden widerlegte, sondern daß
er auch bald darauf am 8 Mertz dem
Academischen Rathe ein
Schreiben wegen Herrn
Strählern übergab, in welchem er eines Theils über ihn
Klage führete, daß dieser ihn in einer öffentlichen
Schrifft mit Nennung seines
Nahmens angegriffen
habe, da doch nach dem
Königl.
Befehl kein
öffentlicher
Lehrer zu
Halle von einem andern
daselbst, auch nicht einmahl ein College von dem
andern, in Schrifften nahmentlich
solle angefochten
werden; andern Theils forderte er die
Bestraffung Herrn
Strählers dieserhalb so wohl als wegen
der in der
Vorrede eingestreuten Injurien, daß die
Wolfischen Gedancken von GOtt, der Welt etc. ein
Buch von übler Folge wären, daß die darinnen
vorgetra- |
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{Sp. 581|S. 304} |
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genen Lehren
wider die göttliche Vorsehung
und
Würcklichkeit
lieffen, auch eine Fatalität in allen
Dingen einführeten
u.s.w. und daß ihm zugleich
mögte
verboten werden, diese seine Schrifft
fortzusetzen: allein es muste Herr Wolf
erfahren,
daß er hier kein Gehör fand. |
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Dahero er die
Sache nunmehro dem
Königl.
Fiscal übergab; in einem
Schreiben an den Herrn
Johann Frantz
Buddeus in Jena sich darüber beschwerete,
daß man die Prüfung daselbst aber
drucken
lassen; und wider seinen Gegner ein sicheres
Mittel wider ungegründete Verleumdungen, wie
denselben am besten abzuhelffen sey aufsetzete,
daß er am 15 Mertz durch den Druck
öffentlich
bekannt machte. |
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Unter diesen Verdrießlichkeiten hatte Herr Wolf
nichts destoweniger den unter den Händen habenden ersten
Theil seiner Natur-Lehre so weit fertig
gebracht, daß er ihn am 20 Mertz mit der
Aufschrifft: Vernünfftige Gedancken von den
Würckungen der Natur, dem
Verleger
aushändigen konnte. |
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Seine Streit-Sache mit Strählern schiene auch
nunmehro abgethan zu seyn, ob dieser wohl
nunmehr bereits das andere Stücke der Prüfung
herausgegeben hatte. Denn im Monat April kam
bey der
Academie ein
Königlicher
Befehl an,
Krafft
dessen nach dem Wunsch und Verlangen des
Herrn Hoff-Raths dem Herrn Strähler
bey Verlust seiner
Magister-Würde und einer namhafften Geld-Straffe
untersaget wurde, weiter nicht wider Herrn
Wolffen zu schreiben: Zugleich wurde auch den
Professoren an befohlen, nichts von diesem
Streit in ihren Stunden, weder directe noch
indirecte, zu gedencken. Hierdurch war nur Öl ins
Feuer gegossen worden, und an statt daß Herr
Wolf nunmehr in Ruhe wäre gesetzet worden,
gieng vielmehr der Lerm zu
Halle allererst recht
an. |
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Das den Professorens aufgelegte Stillschweigen machte die
Theologischen Facultät
redend. Sie, oder vielmehr ihr damahliger
Dechant, Herr Lange,
meinete
verpflichtet zu seyn,
bey Hofe von der Schädlichkeit der Wolffischen
Weltweißheit schrifftliche
Vorstellung zu
thun,
welches im Monat May besagten 1723sten
Jahres
geschahe. In dieser Vorstellung, bey deren
Verfertigung Herr Lange die Feder geführet hat,
bate gedachte
Facultät nicht allein um eine Königl.
Commißion, welche die Schädlichkeit der
Wolfischen Lehren
untersuchen
solte, sondern
auch um einen
allergnädigsten Befehl, daß Herr
Wolf führohin nicht mehr über die
Philosophie
lesen solte. Damit die Facultät auch ihrer
Sache
einen Nachdruck geben
möchte, legte sie ihrer
Vorstellung eine gleiche Vorstellung einiger
Glieder aus der Philosophischen Facultät mit
bey. |
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Der Hof erwies Herrn Wolfen die
Gnade, daß er ihm die gedachte Vorstellung
mittheilte, und
Herr Wolf nahm sich die
Freyheit, Anmerckungen
darüber zu machen, welche er zwar nicht in
Druck
gehen ließ, wie hernach von andern geschehen
ist, sondern sie nur im Manuscript eben dahin
sendete, woher er die Vorstellung erhalten
hatte. |
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Nächst dem besorgete er auch die andere und
verbesserte
Auflage seines
Auszugs aus den
Anfangsgründen aller ma- |
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{Sp. 583} |
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thematischen Wissenschafften, nachdem
derselbe so viele Liebhaber gefunden hatte, daß
man der starcken Auflage ohngeachtet bey dem
Verleger kein
Exemplar mehr bekommen konnte.
Mit dem Monat Julius lebete Herr Wolf auch
diese
Arbeit zurück. |
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Herr Lange hatte bereits eine
geraume Zeit
an einer
Schrifft gearbeitet, in welcher, ob er wohl
dem Schein nach nur mit den
Atheisten zu
thun
haben
wolte, er dennoch
vornehmlich auf Herrn
Leibnitzen und unseren
Philosophen loßgieng, um
darzuthun, daß dieser beyden Philosophen
Lehren der Atheisterey grossen Vorschub thäten, und mit des Spinoza
Sätzen eine grosse
Ähnlichkeit hätten. Er beobachtete darbey die
Pflichten im Ermahnen, indem er Herrn
Wolfen
nicht sogleich, da das die erstere unter seinem
Nahmen wider
Wolfen verfertigte öffentliche
Schrifft war, mit Nahmen
nennete,
welches wir ihm zum
Ruhme nachsagen müssen. Diese
Schrifft war nunmehro unter dem
Titel:
Caussa Dei, an das
Licht getreten. |
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Unser Herr Hof-Rath merckte
vermögen
seiner tieffen Einsicht gar wohl, daß er in selbiger
angestochen sey, und deswegen ließ er eine
Erinnerung wider diejenigen, die in seiner
Metaphysick den Spinozismum entdecket zu haben vermeinen, in die
Leipziger neuen Zeitungen von gelehrten
Sachen alsbald einrücken. |
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Auch vertheidigte er sich wider dieLangische Caussam Dei in einer
besondern Schrifft, deren Titel war: Luculenta commentatio de differentia
nexus rerum etc. und die er im
Monat August vollendete. Er eignete sie dem
Herrn Ober-Hof-Prediger Sr.
Königlichen
Majestät in
Preussen zu, durch dessen Vermittelung sie bey
Hofe eingeschicket wurde. Aus der
Zueignungs-Schrifft erhellet, daß diese Schrifft einer neuen
Sorte der Anthropomorphiten entgegen gesetzet sey. Die meisten
Einwürffe, so Herr Wolf hier beantwortet, sind fast
von
Wort zu Wort aus
der Langischen Caussa Dei entlehnet, ohne
jedoch sie anzuführen, da er sich einer gleichen
Bescheidenheit mit seinem Gegner bedienen
wolte. Übrigens zeiget er die
Übereinstimmung
seiner Lehren mit den Lehr-Sätzen des Thomas von Aquino und der
Lutherischen Gottesgelehrten,
des Schertzers, Musäus und Gerhards; zudem
erweiset er auch noch, wie er dem Spinoza, so wohl
was die
Gründe als auch die daher geleiteten
Sätze betrifft, schnurstracks widerspreche. |
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Um diese
Zeit geschahe es, daß der
berühmte
Herr Johann Gottlieb Heineccius nach
Franecker beruffen
wurde, und er seine zu
Halle bisher
rühmlichst
verwaltete ordentliche
Profeßion in der
Weltweißheit niederlegete. Herr
Wolf wolte seinem
geliebtesten
Schüler, dem Herrn
Ludwig Philipp Thümmig,
gerne die erledigte Profeßion zuweisen. Er
brachte es auch durch gute Vorstellungen bey
Hofe dahin, daß diesem die Profeßion
würcklich
von Hof aus angetragen wurde. Dieweil sich aber
Herr Thümmig, (vermuthlich auf Anrathen seines Befördern,
als der sich zu seinen Herren Collegen nicht viel
Gutes versahe) nicht vorher |
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{Sp. 583|S. 305} |
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bey der Philosophischen Facultät gemeldet
hatte, wie doch die Grundgesetze der
Academie
erforderten: So verzögerte die Facultät nachmahls
seiner Einführung, und that zuförderst Vorstellung
bey Hofe. Allein Herr Hof-Rath Wolf brachte es
bey Hofe dahin, daß wegen dieser Verzögerung
ein scharffes
Rescript an die Academie
erging. |
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Den Sommer hindurch hatte Herr Wolf auf die
Verfertigung des andern Theils seiner Natur-Lehre
diejenigen
Stunden verwendet, welche ihm seine
Verdrießlichkeiten und seine ordentliche
Amts-Arbeit
frey gelassen hatten. In der Michael-Messe sahe
man sie schon in den Buchläden unter der
Aufschrifft: Vernünfftige Gedancken von den
Absichten der natürlichen Dinge. Dieses
Buch
bestehet aus zwey
Theilen, davon der erste vom
Endzweck der
Welt und der
Welt-Cörper, der
andere aber von dem Endzweck der besondern
Arten der
Cörper, handelt. |
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Unterdessen war aus der flüchtigen Feder
des Herrn Langens wider die Wolfische commentationem
luculentam eine
andere Schrifft: Modesta disquisitio novi philosophiae Systematis etc. geflossen, welche mit einer
Vorrede der
Theologischen Facultät, so von der
nützlichen und
klugen
Verknüpffung der
Weltweißheit und der Gottesgelahrheit handelte,
begleitet wurde. Hier gab Herr Lange schon
deutlich zu
verstehen, wider wen er die Feder
ergriffen habe. |
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Herr Wolf konnte hierzu nicht stille
schweigen, und gab zu Ende des Octobers
heraus: Monitum ad commentationem etc. Einige wollen dieses, daß unser Philosoph
nur ein monitum wieder die Langische Schrifften aufgesetzet habe,
also auslegen, als ob es aus Verachtung gegen
Herrn Langen geschehen sey, indem ihm
damahls noch bey Hofe alles nach Wunsch gieng.
Niemand kan dem andern ins Hertze sehen, und
würden wir daher sehr
unrecht
thun, wenn wir
solches als eine gewisse Nachricht erzehlen
wolten. |
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Was nun der Inhalt dieses Moniti betrifft, so läufft
hauptsächlich alles dahin aus, daß Herr Wolf
eines theils nochmahls zu behaupten suchet, es
habe ihn sein Gegner nicht verstanden, und
verschiedene Stellen also verdrehet, daß er ihn
nur verketzern und zum
Atheisten machen könne, und
daß er andern theils verschiedene Lobsprüche
anführet, die seiner
Wissenschafft von andern,
besonders von den Jesuiten, sind beygeleget
worden. |
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Herr Lange
wolte alles dieses nicht
glauben,
noch sich mit diesem Monito abweisen lassen. Weshalb
er diesem Monito entgegen setzte: Placidas vindicias etc. darinnen er sich
bestrebete zu erweisen, daß ihm auf seine
Einwürffe nicht
gründlich genung sey geantwortet
worden, und setzete an Herrn Wolfen aus, daß er
sich auf die
Übereinstimmung seiner
Sätze mit
den Lehren des Thomas von Aquino so sehr beruffen habe.
Diese vindiciae kamen am 12
Tage des Novembers
zum
Vorschein. |
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Eben an diesem Tage langete bey der
Hällischen
Academie ein unterm 8 November 1723
ausgefertigtes
Königliches
Rescript bey der
Academie an, des Inhalts, daß Wolf seines
Amtes entsetzet |
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{Sp. 584} |
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seyn und sich binnen 24
Stunden aus
Halle,
binnen 48 Stunden aber aus allen Königlichen
Preußischen Landen, bey harter
Leib- und
Lebens-Straffe entfernen
solle. Und weil in eben
diesem
Befehle auch Herrn
Thümmingen die
Profeßion wieder
soll genommen worden seyn: So ist
wahrscheinlich, daß die Academie auf den
erfolgten scharffen Verweiß wegen Verzögerung
der Einführung Herrn Thümmings in das
Collegium
Professorium
abermahls den Hof angegangen sey und
vorgestellet habe, daß Herr
Wolf alle
Ordnung bey
der Academie über den Hauffen werffen wolle, so,
daß endlich Sr. Königlichen Majestät in Preussen zu
diesem Befehle sind bewogen worden: Zumahlen
noch über dieß Herr Lange sich äusserst
bemühete, die Wolffische Philosophie bey Hofe
auch durch Privat-Briefe immer mit häßlichern
Farben abzumahlen. |
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|
So dauerte denn alles
Glück nur eine Weile,
und Herr Wolf
muste
erfahren, daß sein
Ansehen
bey Hofe sich binnen einem Monate in einen
Abscheu vor seine
Person verwandelt hatte.
Gleich den Tag nach dem eingelauffenen
Königlichen Befehle, am 13 November 1723,
gieng also Herr Wolf von
Halle weg.¶ |
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Die Göttliche Vorsehung, welche Herr Wolf in
vielen seiner
Schrifften bewundert hat, hatte ihm
schon zum Voraus einen Aufenthalt ausersehen,
indem sie den
Land-Grafen von Hessen-Cassel
dahin gelencket hatte, daß von demselben unser
Philosoph noch vor dem Feste des Heiligen
Johannes auf Dero Academie zu Marburg war
beruffen worden. Es wande sich demnach Herr
Wolf so fort gerades Weges nach Cassel, woselbst er von dem Land-Grafen mit gantz
besonderer Gnade auf und angenommen
wurde. |
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|
Daselbst wurde er ohne Verzug als Hochfürstlicher Hessen-Casselischer Hof-Rath, wie nicht
weniger als erster
Professor in der
Philosophischen
Facultät und der Mathematick
öffentlicher
Lehrer auf der
Academie zu Marburg
bestätiget, ihm auch eine gar austrägliche Besoldung
nebst freyer Wohnung auf dem neuen
Universitäts-Gebäude, wo ein vortrefliches
Observatorium ist, ausgemachet.¶ |
|
|
Er verließ also voller Vergnügen Cassel, und
gieng nach Marburg. Die
vornehmsten sich
damahls in Marburg aufhaltenden
Herren
Studenten holten ihren künfftigen Lehrer ein, und
am
Abend des
Tages nach seiner Ankunfft
bewillkommete ihn die
gantze Universität mit einer sehr
herrlichen Abend-Musick. Diese Freudens-Bezeigungen vermochten bey Herren
Wolfen
so viel, daß er ungesäumt alles dasjenige
veranstaltete, was zum Antritt seines neuen
Lehramts erforderlich war: wie er denn
würcklich
noch vor Ausgang des 1723 Jahres seine
Profeßion angetreten hat.¶ |
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|
Nachdem sich Herr Wolf nunmehr zu
Marburg eingerichtet hatte, satzte er sich über eine
Vertheidigung wider eine Schrifft, welche als ein
Anhang der Hällischen Streitigkeiten angesehen werden kan.
Denn da bereits der wider Herrn Wolfen so
nachtheilige Befehl |
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{Sp. 585|S. 306} |
|
1724 |
vergangen war, hatten die Hällischen Gegner der
Wolfischen Philosophie an den ehemahls hochberühmten Herrn Johann Frantz
Buddeus
geschrieben, und sich auch dessen Gutachten
von der Weltweisheit unsers Philosophen ausgebeten, welches er auch unterm 23
November 1723 aufgesetzet hatte, keinesweges
aber in der Absicht, daß es solte gedrucket
werden. Dessen ohngeachtet wurde es wider
Wissen und
Willen seines
Verfassers zugleich mit
den ersten Tagen des 1724 Jahres in den
Druck
gegeben. |
|
|
So bald man diese Schrifft in Jena zu Gesicht
bekam, ließ sie Herr Buddeus selbst confisciren: woraus
dessen
Unwille über den Druck sattsam erhellet.
Herr Wolf erhielte auch ein
Exemplar, und weil der
Vater dieses Bedenckens ein bey der
Evangelischen Kirche in grossen
Ansehen stehender Gottesgelehrter war, von dessen
Erkenntniß
auch in
philosophischen Sachen jedermann eine
gute
Meynung hatte, so vermeinte Herr Wolf,
daß, wenn er sich darwider nicht regete, solches
ihm und seinen neuen Amte sehr
nachtheilig seyn
könnte. Dahero er Anmerckungen über das
Buddeische Bedencken unterm 7 Februar des 1724 Jahres
zu Papiere brachte, die in etwas harten Worten
abgefasset waren. |
|
|
Herr Wolf war des fernern Streitens überdrüßig und willens, sich von diesen
Materien
mit Niemanden ferner in einige Streitigkeiten
einzulassen. Weil nun seine Widersacher theils
einigen
Sätzen in den
vernünfftigen Gedancken
von GOtt, der Welt etc. einen
gantz
falschen
Verstand
beygeleget, theils einige
Zweifel wider dieselben
aufgeworffen hatten; so hielte er vor gut, sich in
den etwan anstößigen Puncten etwas deutlicher
zu erklären, um also der Paucke, wie man zu
reden
pfleget, auf einmahl ein Loch zu machen. |
|
|
So bald er nach Marburg gekommen war,
hatte er gleich
Gelegenheit, dieses
Buch in einem
Collegim zu
erklären. Hier zeigte er nicht allein
den richtigen Verstand der
Worte aus den
Erklärungen und gantzen
Zusammenhange,
sondern wieß auch die Absicht, so er bey jedem
Satze gehabt, auf diese Weise wurden die
Verdrehungen seiner Widersacher handgreiflich,
und er gab dieser wegen solcher Erläuterungen
unter dem
Titel:
Anmerckungen über die
vernünfftigen Gedancken von GOtt, der Welt etc. heraus. Sie sind demnach nicht so wohl eine
Fortsetzung, als vielmehr eine Erläuterung dieser
vernünfftigen Gedancken. |
|
|
Dieses Buch, so Herr Wolf als eine Schutz-Schrifft wider alle Gegner ansiehet, brachte er
mit dem Mertz zu Ende. In der
That
stellet es auch
das, was es seyn
soll,
vor. Denn in selbigem
zeiget Herr Wolf, |
|
|
1) |
daß er in vielen Stücken
nur den Worten nach von den gemeinen Lehren
abzugehen scheine, welches bloß lediglich von
der Lehrart, der er sich bedienet habe,
herrühre; |
2) |
erkläret er viele Stellen
weit deutlicher, welche nur den mindesten Schein
einiger Dunckelheit haben konnten; |
3) |
an den Orten, wo ihm
andere
Meynungen, als er
würcklich
vorgetragen
hatte, von seinen Gegnern aus einer
verkehrten |
|
|
|
{Sp. 586} |
|
|
|
Auslegung waren
angedichtet worden, leitet er den eigentlichen
Sinn
seiner Lehren aus seinen Erklärungen und dem
Zusammenhange des gantzen Buches her; |
4) |
vergißt er dabey nicht,
die Zweifel, so bey einem jeden Satze sind
erreget worden, oder doch entstehen könnten,
aufzulösen; |
5) |
deutet er jedesmahl an,
was seine Lehren in Bestätigung der natürlichen
Religion und Moral vor
Nutzen haben, weil ihm
hauptsächlich war vorgeworffen worden, daß
seine Hauptwissenschafft alle
Religion und
Moralität über den Hauffen stosse; und |
6) |
bemercket er zum öfftern,
was noch in der Hauptwissenschafft zu
erfinden
sey. |
|
|
|
Am 28 Tage des Monats Aprils 1724
vertheidigte er
öffentlich eine
Dissertation,
darinnen er den Weltbau der halben Sonnen
untersuchete. Wir
zweifeln nicht, daß dieses das
erstemahl sey, da er zu Marburg auch seine
besondern Kräffte im
Disputiren gezeiget habe.
Zum wenigsten ist uns keine ältere Marpurgische
Dissertation von ihm zu Gesichte kommen. |
|
|
Wir haben oben
erinnert, daß unser Herr
Hofrath über das Bedencken, welches der Herr
Buddeus seiner
Philosophie wegen aufgesetzet
hatte Anmerckungen in etwas harter Schreibart
abgefasset und durch den Druck gemein
gemachet habe. Herr Buddeus hatte nicht
Lust,
sich dagegen selbst zu vertheidigen, indem er mit
unserm Philosophen sich in keinen Streit
mengen
wolte, auch das Bedencken in der
Absicht nicht entworffen hatte: gleichwohl schien
es
nöthig zu seyn, daß die
Ehre des Herrn
Buddeus gerettet würde. Weswegen dessen
Schwieger-Sohn, der Hochberühmte Herr Johann
Georg Walch, eine
bescheidene Antwort auf Herrn Christian Wolfens Anmerckungen etc.
jedoch ohne
Benennung seines
Nahmens
herausgab. Der Herr
Hofrath Wolf stand in den
Gedancken, daß diese
Vertheidigung von niemand andern, als von dem
Herrn Buddeus selbsten herkommen, und satzte ihr
im Monat August entgegen nöthige Zugabe zu
den Anmerckungen über etc. in welchen dargethan
werden solte, daß |
|
|
1) |
Herr Buddeus diejenigen
Puncte, welche er bey Herrn Wolfen angefochten,
in seinen
Schrifften selbst vertheidige, |
2) |
eben derselbe darneben
vieles noch behaupte, welches als höchst
gefährlich zu widerrathen sey, und |
3) |
die Antwort auf die
Wolfische Anmerckungen über das Buddeische
Bedencken blosse Sophistereyen in sich
fassen. |
|
|
|
Die Verdienste unsers Philosophen um die
Wissenschafften waren so gar bis nach Moscau
erschollen. Der grosse Peter Alexowitz, dessen
Thaten die
Nachwelt immer und ewig bewundern wird, war im
Begriff, die Barbarey seiner
Unterthanen durch Einführung
guter
Künste und Wissenschafften
zu vertreiben. Er
wolte nicht nur, sondern
that es
auch würcklich. Wie er denn zu St. Petersburg
eine
Academie der Wissenschafften
aufrichtete. |
|
|
Er war ein grosser Kenner der vortreflichsten
Gelehrten. Wir
hoffen dieses am besten dadurch
zu bestätigen, daß er die so
gründliche als
weitläufftige
Gelehrsamkeit des Herrn
Baron von
Leibnitz
erkannt, und diesem deswegen nicht nur
den
Titel seines Geheimden |
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{Sp. 587|S. 307} |
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|
Justitz-Raths beygeleget, sondern auch
ausgemachet hat. Eine gleiche Probe legte er auch
in diesem 1724ten Jahre an den Tag, indem er
keinen vor würdiger hielte, die Stelle eines
Vice-Präsidenten auf der neu gestiffteten Academie der
Wissenschafften zu St. Petersburg zu bekleiden,
als den Marburgischen Philosophen, den Herrn Wolfen,
und ihn auch in der That unter einer grossen
Besoldung dahin beruffete. |
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Weltweise sind versichert, daß sie
GOtt und
ihrem Nächsten aller
Orten
dienen können, und
ändern ohne dringende
Noth nicht leicht ihren
Sitz. Wie nun Herr Wolf nicht nach Marburg
gegangen seyn würde, daferne man ihn nicht aus
Halle verjaget hätte: so wolte er auch nicht Marburg
verlassen, wo man ihn lieb und werth hielte. Dahero er die so
ansehnliche, für ihn und die
Seinen so vortheilhaffte Vice-Präsidenten-Stelle,
ausschlug.¶ |
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