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Text |
Quellenangaben |
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Teich, Weiher, Lat. Piscina,
Frantz. Etang, ist ein
geraumer Umfang eines stehenden
Wassers, darinnen man
gewisse Fische halten, und das Wasser
nach Gefallen, und wenn es die
Nothdurfft erfordert, ablassen kan. |
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Er ist darinnen von einer
See
unterschieden, die man nicht
ablassen kan; an der Grösse aber von den Einsätzen und Fischbehältern, die nur enge und kleine
sind. |
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Die
Eintheilung der Teiche ist mancherley.
Erstlich giebet es die Teiche, welche sich selbst besaamen, aber nicht
gantz können abgelassen werden, sondern
von den fliessenden
Bächen oder
Flüssen, wie auch bisßweilen von innerlichen
Quellen sich immer wieder anfüllen, und
frische Fische einführen, welche darinnen ihre
Nahrung und Wachsthum finden. |
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Die andere
Art bestehet in den Teichen,
welche man mit Sätzlingen
ordentlich besetzen
muß. Diese haben zwar auch von
Bächen, Quellen und Feldwassern ihren Zugang, müssen aber ordentlich entweder mit Karpfen,
Karauschen, Hechten, Forellen oder andern Fischen besetzet werden. |
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Bey der ersten Art, die sich selber besetzen, und doch nicht abgelassen werden können, ist der
beste
Rath, wenn an dem
Orte, wo sich der
meiste Fall befindet, durch vorhergehende Abwägung, so es die Tieffe nicht hindert, ein Stolle gemacht
wird, damit nach Ableistung des Wassers, alsdenn die Besetzung auch richtig angestellet werden
können. |
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Wo aber dieses sich nicht will
thun lassen, hat man darauf zu
sehen, was vor Art der Fische der Teich am
nützlichsten trage, entweder Karpfen,
Hechte, Forellen und dergleichen, mit welchen man ihn zu besetzen, jedoch mit der Obacht, daß man
unter dem Eise den Hecht und Bärsch, auch andern Raubfischen so viel möglich wehre, und solche zu
tilgen suche. |
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Zu Verhütung
Schadens bey grossen Gewittern, daß
die Fluten nicht in die Teiche fallen, muß ein |
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{Sp. 576} |
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Schutz gemachet werden, welchen man im Fall der
Noth in die Höhe ziehen, und dergestalt
stellen kan, damit nicht mehr als
nöthig einfliesse, welches denn, wenn die
Teiche in der Nähe, leicht zu thun. Wo man aber bey dergleichen Flüssen, wegen der Weite nicht sobald
zum Teiche kommen kan, muß man vorhero das Schutzbret in solcher Höhe aufziehen, damit nicht mehr
als nöthig hinein fliesse. |
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An solchen Teichen, da nicht alles Wasser durch den Ständer gehen kan, muß ein Fluthbette von
Holtze, oder welches besser, von Quadersteinen oder Werckstücken gemacht werden. Damit auch das
Wasser unter dem Fluthbette nicht den Damm auswasche, muß solches hineinwerts im Teich wohl
verwahret, und wo es grossen Fall hat, mit Wasserbäncken versehen werden. Wenn auch bey einem
Teiche grosse Fluten zu befürchten, muß man oben auf das Fluder einen Rechen setzen, damit die
durch den Einfluß hineingekommenen Fische nicht wieder hinaus steigen können. |
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Der andern Art Teiche, nehmlich die mit einer gewissen Art Fische besetzet werden müssen, sind
vornehmlich dreyerley, als Karpfenteiche, Hechtteiche und Forellenteiche; von den allen an seinem
Orte ins besondere gehandelt worden. |
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Kleine Teiche werden Einsätze und Behälter, Hälter oder Fischhälter
genennet. Jene
dienen die Fische, die man nach
Fischung der Teiche nicht also bald verthun kan, einzusetzen, bis sie nach und nach weggebracht
werden; diese sind näher am
Hause, gantz klein, und werden
gebrauchet, die Fische, so zur
täglichen
Nothdurft dienen
sollen, bey der Hand zu haben. Siehe
Fischhälter, im IX Bande, p. 1022. |
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Einen neuen Teich, soll man nicht auf einmahl anlauffen lassen, sondern nach und nach, damit der
Damm sich allgemach setze und befestige; es ist auch gut, wenn das angelassene Wasser ein- oder
mehrmahls wieder abgelassen wird, damit der rohe und wilde Geschmack aus dem Boden gezogen
werde. |
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An Befestigung des Dammes ist viel gelegen, dieweil, wenn er ausreisset, viel
Arbeit und Kosten
verlohren gehen. Insgemein wird er im
Grunde dreymahl so breit als
oben, und oben so breit als seine Höhe ist angeleget. Wenn ein Fahrweg drüber gehet, muß er so breit
seyn, daß zween Wagen einander ausweichen können. |
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Die Erde, davon er aufgeführet wird, soll lettig seyn, damit sie wohl zusammen halte; sie muß wohl
auf einander gestampfet, und ja kein Holtz oder Steine darunter gelassen, auch der Fuß, so hoch das
Wasser reichet, mit starcken eichenen Pfählen verwahret, und diese mit Weiden eingeflochten
werden. |
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Oder man kan dem Fuß des Dammes eine grosse Böschung von 10 bis 12 Ellen, auf 3 Ellen Höhe
geben, so braucht man keinen Nether, es wächset auch das Gras auf solchen Böschungen gerne,
wovon die Fische gute Nahrung haben. Weiden auf den Damm zu setzen ist unschädlich, hohe Bäume
aber sollen davon bleiben. |
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Der Ablaß wird, oder Teich am tiefsten, und ein paar Zoll tiefer, als der Boden des Teiches,
eingelegt. Die Rinde wird am besten von Eichenholtz ausgehauen, u. muß etwas vor dem Damm hinaus
in den Teich reichen, damit der Ständer ins Wasser |
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{Sp. 577|S. 302} |
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zu stehen kommen, und nicht iedermann dahin langen könne. |
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Wo ein allzu starcker Zufluß zu besorgen, wird ein Fluthbette mit einem Rechen, in einer solchen
Höhe, als das Wasser stehen bleiben
soll, angelegt, damit das Überwasser
dadurch ablaufen
möge. |
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Wenn ein Teich allezeit mit Wasser angefüllet bleibet, versauert der Boden, die trächtige süsse Erde
wird verzehret, und die Fische finden nicht genug guter Nahrung. Dieses zu verhüten, soll man, wenn
der Teich im
Herbste abgelassen ist, auf den
Frühling ihn umackern, mit Hirsen,
Wicken, Gersten oder Haber, und wenn solches abgeschnitten, (wenn man will,) nochmahls mit Rüben
besäen, davon aber nur etwas nehmen, das übrige mit Kraut und Wurtzeln stehen, und den Teich also
wieder anlauffen lassen. Andere lassen ihre Teiche zwey
Jahre ruhen, düngen und besäen sie mit
Weitzen. Solche Bestellungen geben den Fischen frische Nahrung, und bringen die Kosten reichlich
wieder. |
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Ist aber der Grund morastig und zum Pflügen untüchtig, darf man nur denselben ein Jahr trocken
liegen lassen, damit der Frost im
Winter, und der Sonnenschein im
Sommer dem Boden verjüngere und besser
mache. |
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Wer Teiche oder Weiher zu
kauffen,
Lust und
Gelegenheit hat, soll sich vor allen
Dingen erkundigen, |
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- ob die Dämme, Rechen und Ablässe im baulichen Stande?
- und ob sie nicht mit Rohr und Schilff
bewachsen;
- ob sie in einer Nähe beysammen liegen, daß die Fische in einem zusammen gebracht, und
nachmals mit desto geringerer Mühe und Unkosten gefischt und abgeführet
werden können?
- wie der Grund beschaffen?
- ob er leimig, kiesig oder morastig ist?
- ob die Fische
darinnen wohl wachsen? ob die Fische auch mosig, oder nach dem Moraste schmecken?
- ob das Vieh täglich, oder noch öffters zur Träncke
dahin getrieben werde? als wovon die Fische guten Wachsthum und
Nahrung haben.
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- Ob sie an der Sonne und Sommerseite, oder im Schatten und im
Walde liegen? weiln die Fische
dorten besser wachsen, hier aber wegen der Kälte, und von den Fischgeyern und andern Raubvögeln,
abgefangen zu werden in Gefahr sind; die Fische auch wegen des darein gefallenen und nachhero
verfaulten Laubes und Blättern von den Bäumen gerne abstehen.
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- Ob Brunnenflüsse darein fliessen, und zu Forellen taugen, auch in dürren und heissen
Sommertagen stets Wasser genug halten, oder ob sie nur von Schnee- und Regenwasser angefüllet
werden, und also bey lang anhaltender Dürre eintrocknen?
- ob des Wassers
Art und
Eigenschafft leide, daß die
Fische an andere
Orte verführet, und in
anderm Wasser erhalten werden mögen?
- ob gute Einsätze und Fischbehälter, die im Winter nicht zufrieren, vorhanden, die
Brut, Sätzlinge und Speisefische darinnen zu erhalten?
- ob die Fische in der Nachbarschafft ihren guten
Vertrieb haben?
- ob die Teiche, wegen der darein fliessenden Gewässer sich selbst besetzen, oder ob
selbige besetzt werden müssen? denn es nicht ein geringer Vortheil, wenn ein Teich an einem
Fischreichen Wasser also gelegen, daß man dasselbe seines Gefallens in den Teich lassen, oder auch
abweisen kan?
- ob
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{Sp. 578} |
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die wilden Güsse und
Flüsse die Dämme durchreissen, oder sonst
Fische durch Überschwemmung aus den Teichen heben, und andern Teichen und Wassern zuführen
können, und was dergleichen mehr. |
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Es meldet Johann Erasmus Wegner in seiner kleinen Oeconomia Bohemo-Austriaca, daß in
Böhmen das Sprichwort sey: |
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Schäfereyen, Brauhäuser und Teich,
Machen die Böhmischen Herren reich. |
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Und Johann Dubrav, Bischoff zu Olmütz, welcher de Piscinis ein
eigenes
Buch
geschrieben, erzehlet, daß, als
er einmals in Schlesien ungefehr über einen Teichdamm
reisen
müssen, habe er in demselben Teiche
eine Fischerey, und einen Schlesischen Fürsten darbey, mit Fischerstieffeln versehen, angetroffen, der
sich, als angesprochen worden, also entschuldiget hat: Wenn einem
Fürsten das Hetzen und
die Hasenjagd nicht
übel ansteht, wer will ihm übel vermercken,
wenn er bey dem Karpfen- und Hechtenfange
gegenwärtig ist. |
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Meldet auch daselbst, daß des tapfern Heldens Johann Huniads Sohn, Matthias Corvin, König in
Ungarn, selbst grosse
Freude und Ergötzlichkeit an den Teichen
gehabt, und in seinem grossen Teiche, den er bey dem
Schloß Tottis in Ungarn zurichten
lassen, lebendige Hausen aus der
Donau übergebracht, und
eingesetzt; und hätte einsmals seiner andern Gemahlin Beatrici, Königs Ferdinands von Neapoli
Tochter, ihrem Vetter, dem
Päbstlichen Nuntio und vielen andern bey ihm anwesenden böhmischen und ungarischen
Herren, nicht viel
weniger als 60 lebendige Hausen aus diesem Teiche vorsetzen lassen. |
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Nach Beschaffenheit des Ortes ist darinnen bey den Teichen ein mercklicher
Unterscheid, daß etliche allein von
den Feldgüssen müssen erhalten werden, etliche eigene Brunnenquellen hegen, durch deren Zulauf sie
Wasser genug haben, in etlichen aber
Bäche durchlauffen, oder das Wasser wird von
den nahen vorbey laufenden Bächen hineingeleitet. |
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Wenn ein Teich der von Feldküssen erhalten wird, um Lichtmesse oder in der Fasten gantz voll mit
Wasser angelassen, so bleibet er in einer Maasse bis um Johannis, wenn es nachgehends recht heiß
wird, verseiget und fällt das Wasser an den äussersten Orten allmählich, etwann bis auf den dritten
Theil des Teiches, oder wohl gar bis auf die
Helffte; es ist aber nichts daran gelegen, weil der Karpfe die Art an sich hat, daß er in des Teiches Mitten
in der Tieffe keine Weyde nimmt, sondern nur in der Seichten, und wenn sich schon im
Sommer das Wasser in der Seichten
verliehret, so hat doch der Karpfe die Weyde schon daselbst weggenommen. |
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Wo ein
Bach in den Teich gehet, ist nicht gut, daß er
allewege hinein fliesset, denn auf solche Weise nehmen die Fische die Weyde nicht gerne, sondern
gehen lieber dem frischen Wasser zu, und weil sie die Weyde nicht geniessen, wachsen sie auch nicht
gerne; derohalben wo man das Bachwasser kan abkehren, ist es besser, man lasse nicht mehr Wasser
hinein, als man bedarf. |
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Es giebt
unterschiedene
Arten der Teiche, als |
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- Forellenteiche,
- Hechtteiche,
- Karpfen- und Karauschenteiche
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Die Forellenteiche müssen kiesigte starcke
Quellen, und am Was- |
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{Sp. 579|S. 303} |
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ser keinen
Mangel haben. Man rechnet insgemein auf
ieden
Acker zwey Schock Satz
gleicher Gattung, und weil die Forellen ein Raubfisch, so setzet man entweder Speisefische, oder
Leichkarpfen zu ihnen, daß sie von der Bruth ihre
Nahrung bekommen. |
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Die Forellenteiche, die man besetzen
muß, wenn alle drey
Jahre einmahl gefischt, und mit Satze wieder
besetzet. Winterszeit eyset man sie auf, wie die andern, und siehet
täglich nach dem Ein- und Ausflusse, daß
er allezeit offen bleibe. |
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Die Hechtteiche müssen etwas kalt seyn, und weil sie nicht, wie die Karpfen, vom Schlamme,
sondern von andern Fischen ihre Nahrung haben, so muß man in dergleichen Teiche ein Wasser leiten,
welches den Hechten kleine Fische zu ihrer Nahrung bringet. Man muß auch bey den Teichfischen
etwas von Speisefischen zu ihnen setzen, damit, wenn jene leichen, diese von der Bruth
leben. Kan man aber dergleichen
Speisefische nicht haben, muß man etliche Leichkarpfen an deren Stelle hinsetzen, daß sie von
derselben Brut ihren Unterhalt selbst haben, und weil auch die Hechte in diesen Teichen selbst
streichen, so muß man alle Jahre die grösten hinaus fangen, damit sie nicht ihre eigene Brut austilgen.
Man setzet nicht gerne Hechte und Karpfensatz in einen Teich, weil der Hecht, als ein Raubfisch, wegen
des geschwinden Wachsens endlich auch der grossen Karpfen nicht schonet, sondern sie, aus Mangel
anderer Nahrung, auch angreift. |
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Die Schleyen und Karauschen kan man überall hinsetzen, wo halbwege etwan ein Tümpel ist. |
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Die Karpfenteiche sind die
gewöhnlichsten und
gemeinsten. Es giebt ihrer vornehmlich dreyerley, nehmlich Leichteiche, Streichteiche, und diejenigen, in
welche der Satz zu seinem künfftigen Wachsthum und zur Speise, oder zum
Verkauff eingesetzet wird, welche
letztere Art die gröste ist. |
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Die Streichteiche werden
genennet, in welchem man die Karpfen
zum Streichen aussetzt. Wer Streichteiche hat, kan sich jederzeit selbst den besten Samen auslesen,
und denselben seines Gefallen versetzen, darf sich auch nicht befahren, das ihm dürres und verbuttetes
Zeug unter den Samen gemengt werde, und hat nicht
nöthig, auf einen andern zu warten, von
dem er den Satz
kauffen
will, bis er seine Streichteiche
fischt. |
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Es mag hierzu leicht ein Räumgen seyn, wo man sie hinmacht, und braucht man zu solchem nicht
eine so grosse Weite, oder einen so fetten
Grund, wie zu den andern, denn
man hat sie nur darum, daß man den jungen Samen darinnen behält, und sie darnach bald in andere
Teiche zum Wachsen versetzt. |
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Es ist am besten, wenn sie einen sandigten Grund haben, der nicht voller Schlamm ist, denn im
Schlamme kommt der Rogen der Leichkarpfen um, und kan nicht recht auf und fortkommen. |
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Man macht die Streichteiche, eben wie die andern grossen Teiche, mit einem Damm, Fluthrinne,
Zapfenloche, und so weiter, nur, daß sie nicht so viel kosten; Die Karpfen sind ein solcher Fisch, der in
einem Teiche will
gebohren seyn, in einem andern
aufwachsen und zunehmen, und wieder in einem andern mästen und fett werden. |
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Wo man
Gelegenheit zu Streichteichen |
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{Sp. 580} |
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hat, dann muß man die Bruth im
Frühlinge aus dem Teiche nehmen, weil
alsdenn die Versetzzeit am allerbesten, und der Satz, so er etwan verletzt worden, sich besser ausheilen
kan. Wo man aber solche
Gelegenheit nicht hat, kan man sie,
damit sie desto besser fortkommen
mögen, noch ein Jahr darinnen
lassen. |
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Wenn der Satz etwas klein, muß man im Fortführen wohl Acht haben, daß er nicht unterwegens
sterbe, und sie oft mit frischem Wasser erfrischen. Der Satz, den man fortführen will, muß nicht zu klein,
sondern von solcher Grösse seyn, daß wenn man ihn in die Hand nimmt,
Kopf und Schwantz auf
beyden Seiten hervor gehen. |
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Von Anrichtung neuer Teiche hat man folgendes zu bemercken: |
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Die Karpfenteiche müssen einen guten fetten Boden haben, Letten und Leim durch einander, der
von
Äckern oder Wiesen, oder
vom Feldwasser seinen Zugang habe. Wenn der Boden gar zu feste und harte, muß er zuvor
aufgeackeet werden, sonst finden sie keine Nahrung, der Boden sey so gut er immer wolle; Sie müssen
an einem flachen, doch etwas abhängigen Orte liegen, bey dem Ablaß tief, und hinten seichte. |
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Die neuen Teiche muß man nicht auf einmal mit Wasser überschütten, sondern es muß gemach,
nach und nach, den Damm zu befestigen, eingelassen seyn.
Anfangs kan man den Teich nur bis auf die
Helfte des Dammes mit Wasser füllen und anlassen, und wenn das Wasser etliche
Tage darinnen gestanden, muß man es
wieder ablassen, und frisch Wasser hinein leiten, damit so wohl des
Grundes, als des innen liegenden
Holtzes unangenehmer Geschmack verbessert und versüsset sey, sonst stehen sie leicht ab. |
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Vornehmlich muß man auf das
Wasser sehen, welches man hinein
leiten will. Erstlich findet sich das starcke, wilde fliessende Wasser, so roth und dicke, und eine starcke
sandigte und leimichte
Materie bey sich führet.
Solche Fluthen kommen öfters in der Erndte von Wolkenbrüchen, starcken Donnerwettern, und darauf
erfolgten Schlagregen, Herbstszeit von anfallender grossen Nässe, und Frühlingszeit, wenn es jähling
aufbricht oder in den Schnee regnet; wenn man nun bey diesen Wassern keine Vorsichtigkeit gebraucht,
und man läst die Teiche damit anlauffen, so setzt sich Schlamm, Sand und Kieß die Menge, und wird ein
Teich auf einmal verdorben. |
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Zu dürren Zeiten muß an fliessenden Wässern kein
Mangel seyn, sonst würde auch der beste
Grund nichts helfen, und alle
Arbeit und Unkosten dabey
vergebens seyn. |
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Das andere ist das Quellwasser. Wenn ein Ort mit einem guten stets währenden
Quell versehen, so kan man wohl einen
Teich, daferne anders der Ort darzu gemacht werden kan, anlegen, obgleich sonst ander fliessend
Wasser mangeln solte. |
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Das dritte ist das Brunnenwasser in den Feldern, welches zweyerley ist, etliches ist hart, etliches
weich. Die Karpfen und Barben nehmen am besten in weichem und gelindem Wasser zu; jedoch
müssen sie auch nicht faulentzend oder modrigt seyn, sonst nehmen die Fische hernachmals
denselbigen Geschmack an, welches schädliche Seuchen zuwege bringen kan. |
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{Sp. 581|S. 304} |
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Ein Teich muß allezeit zufliessend Wasser bekommen. Denn das fliessende treibt das andere
stillstehende fort, welches den Fischen einen besondern Geschmack zuwege bringt. Sind Quellen in
dem Teiche, so ist es desto besser, denn dieselben geben des
Winters ein warm Wasser, welches die
Teiche nicht erfrieren läst, daß also die Fische darinnen nicht ersticken. |
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An der Abwägung des Wassers ist sehr viel, und
möchte man
sagen, fast das meiste
gelegen, weil man die Höhe oder Dicke des Dammes nicht
wissen kan, wenn man
nicht zuvor
beurtheilet, wohin der Wasserfall, und
wie starck er gehe, wie hoch das Wasser steigen möchte, wohin der Ablaß und die Rechen zu
verordnen, wo der Teich tieff, seichte, und am allertiefsten seyn soll. |
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Einige haben eine rechte aus Holtz gemachte Wasserwage mit einem Bleygewichte, dabey man
abnehmen kan, ob das Wasser, daß man in seinen Teich zu leiten gedencket, höher oder niedriger,
thunlich oder vergeblich sey. Diese Probe muß man nicht durch Stümper, sondern durch einen guten
und
erfahrenen Teichmeister
verrichten lassen. |
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Teiche auf Höhen zu machen, wenn gleich Wasser genug vorhanden, kostet sehr viel, weil wegen
der
Luft, Hitze der Sonnen und kalten Winde den
Fischen, wenn die Wellen hin- und wieder geworffen werden, groß Ungemach zugezogen wird, es auch
in solchen Teichen stets helle ist; daher die Karpfen oder andere Fische, wegen des obschwebenden
Schattens, schlechte Ruhe finden, und immer aus ihren Löchern gejagt werden; es wäre denn Sache,
daß dieselben Teiche in einem Holtze angeleget wären, so denn hätten die Fische von den
umstehenden Bäumen und Gestäuden Schatten und Sicherung. Und diese werden Holtzteiche
genennet. |
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In den Thälern ist es am besten, die Teiche anzulegen, weil das
Erdreich eine fette und
nahrhafte
Materie bey sich führet, da
hingegen auf den Höhen mager Erdreich ist, und wenig
Lebensmittel vor die Fische
vorhanden. Wo die Teiche ein tiefes Lager haben, darf man nicht so viel Unkosten darauf wenden. |
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Wie weit u. hoch der Damm seyn muß, giebt die Beschaffenheit und Lager des Orts zu
erkennen. Wenn der
Platz von
Natur zwischen zwey Anhöhen
oder Hügeln eingeschlossen, und ohne diß abhängig ist, muß der Damm zwar kürtzer, aber stärcker
seyn, weil der Anfall des Wassers desto stärcker anschüßt; ist aber der Platz eben, muß er länger, darf
aber nicht so starck seyn. |
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Wer an einem gantz flachen Orte einen Teich graben
will, muß einen weiten und
langen Damm machen, und dazu tief graben, welches doppelte Unkosten verursachet, und das ärgste
ist, daß der äuserste Wasen u.
Theil der Erden, welche den Fischen die
beste Nahrung giebt, entzogen, auch der Teich hernach zum Anbauen, wenn man ihn öde liegen läst,
ungeschickt und undienlich ist. |
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Der Teichdamm muß gemeiniglich in dem
Grunde anderthalb Klafter tief
seyn, oder noch tiefer, so es von nöthen. Der Damm muß im Grunde dreymahl so dick seyn, als er oben
auf ist, auch oben so breit seyn, als er hoch ist; als wenn der Damm drey Ellen hoch wäre, muß er oben
auf drey Ellen breit, im Grunde aber neun Ellen dicke seyn; oder |
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{Sp. 582} |
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wäre er vier Ellen hoch, muß er oben auch in der Breite vier Ellen, und im Grunde unten zwölff Ellen
haben. Am besten ist, wenn der Damm oben so breit ist, daß zwey Wägen im Gegenführen einander
ausweichen können. |
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Nachdem das Wasser viel oder wenig hängt: wird auch tiefer oder seichter Grund gesucht, und mit
guten Leimen, sonderlich wo der Ablaßgraben ist, die Rinnen allenthalben wohl verstossen und zu
gebührender Symmetrie gebracht. Bäume, die hoch aufwachsen, müssen auf den Damm nicht gesetzt
werden, denn wenn sie von den Winden hin und wieder getrieben sind, wird die Wurtzel locker, und
bereitet dem Wasser seinen Einbruch. Die Weiden aber halten die Wurtzeln und Erde zusammen, und
weil man sie
jährlich stümmelt, und also vor grosser
Rüttelung der Winde sicher sind, so thun sie daher keinen
Schaden. |
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Man muß sich bey allen diesem nach
fleißigen und
geschickten
Arbeitern umsehen, denselbigen um einen
billigen
Lohn entweder Ruthenweise
oder überhaupt die Arbeit verhandeln, und zuvor einen ungefehrlichen Uberschlag machen, daß man
sich im
Handel darnach richten, und nicht etwan
durch Unvorsichtigkeit Schaden leiden möge. |
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Der Ablaß muß zugleich mit Anschüttung des Dammes, und zwar an dem niedrigsten und tiefsten
Platze, wo alles Teichwasser zusammen
fliesset, angerichtet seyn; daselbst wird eine nach Grösse des Teiches proportionirte, aus einem gantzen
eichenen Holtze ausgehauene Rinne, die am hintern Theile, wo sie am Teiche liegt,
gantz bleibet, und nur oben auf ein
viereckigter, wenigstens einer Spannen breit, oder noch grösserer Spunt eingehauen; es wird daran
gleichfalls ein Zapfen von gutem Holtze zugerichtet, den man in selbigen Spunt einschlagen, und also
dem Wasser den Ausfluß aufhalten kan. |
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Die Ablaßrinne muß tief eingestossen, und mit Leimen starck und wohl unten, oben, auch auf
beyden Seiten strenge verwahret werden, damit das Teichwasser nicht ausserhalb neben der Rinne
durch fressen möge, wie denn das Wasser leichtlich einen Ausgang zu suchen pfleget. Das Zapfenloch
oben auf der Rinne muß dem andern Teichgrunde gleich, und etwan um einen oder 2 Zoll tiefer liegen,
damit das Wasser desto besser möge ausfliessen. Es soll etwan eine Klafter lang, oder mehr, von dem
Damme in den Teich reichen; daß wenn der Zapfen fürgeschlagen wird, niemand so leichtlich zu den
Zapfen kommen, und also durch Muthwillen mit
Bewegung oder gar
Aufziehung desselben
Schaden
thun
möge. |
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Wo grosse wasserreiche Teiche sind, werden auch wohl zwey oder mehr solche Ablässe verfertiget,
damit sich das Wasser desto eher verlaufen, und man am Fischen nicht gar zu lange verhindert, und
aufgehalten werden. |
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Gleichwie nicht gut ist, wenn das Wasser zu langsam verfliesset, also ist auch nicht gut, wenn es
gar zu schnell und hastig abläuft, weil viel Fische also in dem Schlamme stecken bleiben, und wo man
sie nicht
fleißig zusammen sucht, im Moraste
verzappeln und verderben müssen; wenn aber das Teichwasser fein sachte und gemählich ihnen
entgehet, so haben die Fische
Zeit, der Fluth und dem Wasser
nachzufolgen, und da sich schon |
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{Sp. 583|S. 305} |
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einer etwas verspätete, kan er doch dem noch annahenden Wasser, bald nachfolgen, daß also
nichts, oder doch gar wenig zurück bleibet. |
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Etwa zehn oder zwölf Schritte ausserhalb des Ablasses in dem Graben mag man einen kleinen
Zaun von Reisig flechten, damit, wenn etwas durch den Ablaß von Fischen durchdränge, es daselbst
möge aufgehalten und gefunden werden. |
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Nachdem ein Teich den Feldgüssen starck oder weniger unterworffen, sonderlich wo
Bäche durchgehen, die man nicht abkehren
kan, darnach werden auch die Rechen groß oder klein, seicht oder tief eingeleget; man gräbt eine aus
Eichen- oder Tannenholtze ausgehauene Rinne in den Damm so tief ein, als man will, daß sich das
Wasser im Teiche erhalten und bleiben soll. |
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Ist der Teich groß und breit, werden wohl zwey oder mehr Rechen eingelegt, denn wo diß nicht
wäre, würde der Teich vom jähen Regenwasser und Feldgüssen gar überlauffen, das Wasser über den
Damen sich ausgiessen, und die Fische aus dem Teiche mit sich hinweg flössen. |
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Die Fluthrinne
muß durch den
gantzen Damm gehen, und so wohl unten
als auf beyden Seiten, mit zähen festen Leim und Thon wohl versichert, eingestossen und getreten
seyn, damit das Wasser weder unten, noch darneben, durchfressen könne; ausserhalb des Dammes
gehet es ein oder zwey Ellen lang hinaus, wo es sich in einem Graben ausleeren, also fortfliessen, und
den Teich des Überwassers entschütten kan. |
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Man kan auch, wo man sich des beyfliessenden Wassers besorget, die Dämme mit grossen
Pfählen, da man immer einen an den andern gefügt, gleich einem Zaune beschlagen, und mit Ästen
beflechten, besonders, wenn die Erde nicht sonderlich gut, der Teich groß, und den Winden entgegen
liegt. Man muß aber hierzu solch Holtz
erwehlen, daß dauerhaftig, und im
Wasser tauglich ist, als eichenes und erlenes; denn wenn man weidenes oder birckenes, oder anders,
das nicht recht fest wäre, dazu nehmen solte, wäre dasselbe, weil es bald faulen würde, als untüchtig,
gäntzlich zu verwerffen. |
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Von Besetzung der Teiche hat man folgendes zu beobachten: |
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Bevor man
wissen
will, mit wie viel Schocken man
einen Teich besetzen
soll, so
muß man |
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erstlich
beurtheilen, wie viel
Acker der Teich halte; zum
andern, was er vor einen
Grund habe, ob es ein fetter oder
magerer Boden sey, der viel oder wenig Fische ernähren könne; zum dritten, was vor Zugänge und
Verbesserungen dabey
anzutreffen, ob Feldgüsse hineingehen, und ob man das Vieh darinnen schwemme. |
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Ist der
Grund tauglich und gut, so rechnet
man auf einen Acker drey Schock Satz. |
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Bey dem Ausfischen des Teiches hat man Acht, ob die Fische wohl gewachsen, oder nicht; darnach
muß man sich richten, und
wissen, ob man bey
künfftiger Besetzung mehr oder weniger, hinein
thun soll. Man hat bey dem
Satze auch Acht zu haben, auf das
Wasser, aus dem sie kommen, und in
das sie gesetzt werden. Es schreibet hiervon Wündsch in seinem Memoriali Oeconomico fol. 281
also: |
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"Die Hoffischer sollen vor allen Dingen die Teiche, woraus die Fische gefangen, und die Teiche, in
welchen sie wieder kommen, unterschei- |
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{Sp. 584} |
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den, und deren Eigenschafft betrachten, auch erkundigen, ob darinnen weiche oder harte Wasser
vorhanden." |
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Es ist gar leicht geschehen, daß, wenn die Fische aus weichen in hartes Wasser kommen, selbige
innerhalb wenig
Tagen blind werden, und
sterben; so erfrieret ihnen auch
das Geblüte im
Leibe, wird schwartz und hart, die
Lebern gantz weich, und die Galle ungewöhnlich groß. |
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Es ist auch sehr
nützlich, daß man die Fische, so man in
einen fremden Teich setzen will, vorher in den Graben, der aus diesem Teiche fliesset, ein paar
Tage setzet, denn es ist weicher Wasser,
als das, welches in dem Teiche ist. Den Satz muß man frühe an einen schönen hellen
Tage einlassen, die Fässer, darinnen man
sie zum Teiche bringet, nicht überfüllen. |
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Hat man die Teiche besetzt, muß man die ersten 14 Tage allezeit des
Morgens gute Acht haben, ob etwas von
dem Satze abgestanden, daß man es bey
Zeiten wieder ersetze, oder im
Mangel des Satzes, solches zur Nachricht
einzeichne. Denn so lange auf den Tag geharret wird, werden sie von den Krähen und andern Vögeln
gefressen, also, daß man den Abgang nicht wissen kan, und geschiehet oft, wenn man meinet, man
habe Fische im Teiche, daß man nichts findet, da man fischen will, und also die
Zeit verspielt, und seinen
Nutzen versäumet. |
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Wo man an
Orten
wohnet, da es viel Teiche giebt, kan man
offt an der Bruth und Sätzlingen mehr
gewinnen, als an Speisefischen, weil nicht
jedermann Satz ziehen kan. Ehe er also seine Teiche unbesetzt läßt,
kauft er sie in gutem Werth,
sonderlich, wenn er
weiß, daß er an einem Orte nicht
betrogen wird, daß sie
gerecht und gewächsig sind, indem
man deren gleich so wenig, als der grossen Fische entbehren kan. |
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Bey dem Ausfangen der Bruth ist wohl zu mercken, daß, weil sie noch zärtlich und schwach, man
fein recht und bescheiden damit umgehe, und sie im
Mertzen oder
April allezeit im neuen Monden in andere
Teiche setze, und sie nicht stosse, werffe, oder drücke, weil die Bruth entweder gar abstehet, oder doch
geringer bleibt, nicht wachsen kan, und sich also verstehet; Sie kriegen Milch oder Rogen, und ist
nimmermehr nichts davon zu hoffen, und also am besten, man lasse Hechte unter sie, die sie nach
einander ausfangen, sich damit mästen, und also zum
Theil diesen
Schaden einbringen, so aber mit gar
geringem
Nutzen geschicht. |
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Die Leichkarpfen müssen geschmeidig, von guter Gattung, zwey- oder dreypfündig, und fünf- oder
sechsjährig seyn, denn wenn sie in einem nahrhaften Teiche gar zu groß und fett, oder zu alt geworden,
streichen sie nicht wohl. Man muß nicht so wohl auf die Grösse oder Kleinheit, als vielmehr auf das
Alter sehen. |
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Die Leichkarpfen setzt man in solcher
Zahl ein, daß allezeit drey Milchner gegen
einen Rogen kommen, und wenn also auf zwey Acker ein halb Schock Leichkarpfen gerechnet werden,
so muß man dreyßig Milchner nebst zehen Rogen einlassen. |
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Die guten Sätzlinge erkennet man, wenn sie einen kleinen
Kopf haben, und die Augen
ihnen ein wenig aussen vor dem Kopfe liegen, ingleichen, so sie von breiten Bäuchen sind, und die
Schuppen und Floßfedern |
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{Sp. 585|S. 306} |
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ihnen fein gläntzend, roth und weißlich sehen, so hält man sie vor recht gut, und gewüchsig. Aber
bey dem Satze muß man sich vor köpffigten, hochrückigten Karpfen hüten. Es ist am besten, wenn man
den Satz selber ziehen kan, denn sonst, wenn er von weiten Orten hergehohlet wird, wie es an etlichen
Orten zu geschehen pflegt, da sie solchen auf sechs bis acht Meilen holen müssen, wird der Satz matt,
und
stirbet, wenn er in Teich
kommt. |
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Die erste Besamung ist, wenn man die Streichkarpffen auszusetzen pflegt, daß der zweijährige
Same davon
gezeuget werde. Solche Karpfen
nun werden im
Herbst, wenn man die Teiche gefischet,
mit
Fleiß ausgelesen, nicht die gar grossen,
auch nicht die kleinsten: sondern die mittelmäßigen, und den
Winter über in einem nicht allzu grossen
Fischhälter oder Einsetzteichlein erhalten, damit sie fein beysammen stehen, und sich nicht sonderlich
ergehen, oder allzusehr abarbeiten, und darinnen man auch allezeit
Wasser genug haben kan. |
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Es ist ihnen gut, wenn sie also eingedrenget werden, denn sobald man sie wiederum aussetzt, und
sie ins frische Wasser kommen, werden sie gleichsam erfreuet, daß sie ihrer Hafft entlediget, und
können also um desto eher streichen. |
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Haben die Karpfen einen
Sommer gestanden, muß man das
Streichteichlein gegen den
Herbst, ehe es zufrieret, ablassen, und
sehen, ob die Karpfen auch
gewiß gestrichen, und ob viel Hechte
drinnen seyn. Man hat hierbey dreyerley Absichten, |
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erstlich: daß man des Samens
gewiß sey; anderns: daß man die Hechte,
weil sie gar
schädliche Gäste sind, und den Strich
aufzufressen pflegen, heraus fange; und drittens: auch die Karpfen heraus nehmen, damit nicht etliche
darunter seyn möchten, welche den ersten Sommer nicht gestrichen, und erst den andern Sommer den
Samen gehen lassen, denn so würde alsdenn der Strich und der zweyjährige Samen unter einander und
gantz unrichtig seyn, und man würde zu keinem richtigen Samen gelangen. |
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|
Hat der Same den ersten
Sommer gestrichen, so wird er Strich
genennet, und hat er nun zwey Sommer
und einen
Winter gestanden, und wird auf den
Herbst gefischt, so ist es nicht mehr Strich,
sondern es wird auf das gemeldete andere Jahr zweyjähriger Same draus. |
|
|
Die andere Besamung der Teiche ist, wenn man den zweyjährigen Samen auf einen Sommer zum
Erstrecken aussetzt, daraus denn also der dreyjährige Same erzeuget wird. Wenn der zweyjährige
Same in dem
Frühlinge in den Hältern oft in die Höhe
springet, so ist es ein Anzeigen, daß er fort, und ausgesetzt seyn will. |
|
|
Die Aussetzung des zweyjährigen Samens geschicht auch gar langsam, und ist die beste Zeit,
solchen Samen zu Ende des
Aprils oder
Anfang des
Mayens im zunehmendem Mond, wenn das
Wasser ein wenig warm geworden, und das Gras hervor zu wachsen beginnet, auszusetzen, denn so
gehet solcher Same bald seiner
Nahrung nach, pflegt zu weyden, und sich
in den Teichen an allen
Orten auszubreiten,
und wächst alsdenn wohl. |
|
|
Die dritte Besamung ist, wenn man den dreyjährigen Samen zum Gewächs aussetzt, daß Karpfen
daraus werden. Die, so nur einen Sommer gestan- |
|
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{Sp. 586} |
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den
nennet man einsömmrige, die andern
aber, so länger darinnen bleiben, zweysömmrige Fische. |
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Wenn die Teiche gefischt werden, kan man auch bald wahrnehmen, was es vor Fische sind, und
wie lange sie im Teiche gestanden und gewachsen. Auf gar neuen Boden muß man den dreyjährigen
Samen nur auf einen, u. nicht auf zwey Sommer aussetzen, denn sie pflegen sonst gerne darauf zu
streichen, und sich dagegen im wachsen nicht zuergeben. |
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Wenn der Satz aus einem morastigen Orte kommt, da viel Holtz wächst, und viel Laub hinein fällt,
so wird der Satz allezeit moderigt schmecken, und die Fische werden gantz schwartz aussehen. |
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Bey Wartung der Teiche ist eine von den grösten Beschwerlichkeiten, die man in den Teichen
antrifft, das Schilff oder Geröhrigt, als welches man in den meisten Teichen findet, und gar schwehr zu
vertilgen. Denn wenn man es mit einer Sichel abschneidet, so wächset es schöner, zündet man es mit
einer Fackel an, wächset es dicker; will man es mit den Händen abreissen, so zerbricht man es, oder
reisset es ab; mit dem Pfluge kan man nicht gewinnen, wegen des Wassers, und der tieffen Wurtzeln:
also ist das beste, daß man im Sommer in der grösten Hitze, wenn der Teich voll Wasser ist, mit einem
oder mehr Kähnen hinein fähret, und das Rohr unter dem Wasser, so weit man mit den Händen reichen
kan, mit einer Sichel zwischen zwey Knoten entzwey schneidet, denn die Feuchtigkeit setzt sich hernach
in die hohlen Röhren, gähret durch die Hitze der Sonne und macht die Wurtzel schwinden und
verdorren. |
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|
Es ist auch eine sehr
verdrießliche
Sache, wenn in dem Teiche
solche kleine
Insuln oder Kaupen von Binsen entstehen,
denn sie sind nur eine Retirade der Fischottern, und also muß man bedacht seyn, solche, wenn der
Teich trocken worden, gantz und gar auszustechen, und auszugraben, und das Erdreich davon
auszuwerffen. Es muß ein
Hauswirth nicht
unterlassen, den
Fischottern, als welche den Teichen überaus gefährlich, auf aller Art und Weise nachzustellen. Es halten
sich dieselben gemeiniglich unter den Sträuchern in den
alten hohlen Bäumen und Binsen
auf, und scheuen über aus sehr das
Feuer, und wo sie einmahl gewesen,
kommen sie gerne wieder. |
|
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Nicht weniger muß er den wilden Gänsen, Enten, Kybitzen und andern schädlichen Vögeln
fleißig nachstellen, und sie wegzufangen
suchen, weil auch dieselben die Fischbrut auffressen. |
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|
Es ist Sorge zu tragen, daß zur Leichzeit der Karpfen, welche gemeiniglich im
Sommer ist, kein Vieh in die Teiche gehe,
damit der Leich nicht verderbe, und sonderlich müssen die Schweine abgehalten werden, als die den
Leich auffressen. |
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|
Man muß auch vorsichtig seyn, daß nicht etwan zu der
Zeit diebische Leute an die Teiche
kommen, weil sich die Fische zur Leichzeit gar bald fangen lassen. Die Schleyen sollen auch die Teiche
sehr ruinieren, und sagen einige gar, daß man mehr
Land brauchte, hundert Schleyen zu
erhalten, als fünffhundert Karpfen fett zu machen. Die Hechte fressen einander selbst auf, wie bekannt
ist, und meldet der Frantzösische
Schrifftsteller in seinem
Traité des Etangs, daß sie das
Jahr einander selbst aufrieben, als nur nicht in
den bey den
Monaten im
Mertz |
|
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{Sp. 587|S. 307} |
|
|
und
Julio; ob nun dieses mit der
Wahrheit
übereinstimme, lassen wir
dahin gestellet seyn. |
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Es führet auch eben dieser Schrifftsteller weiter an, wenn man einige hundert Hechte in einen Teich
setzte, die in der Grösse der Heringe wären, und man nach dem Verlauf zweyer Jahre von einem
hundert nicht sechse mehr anträfe, so würden sie einander selbst aufgezehret haben. |
|
|
Einige pflegen, um die Fische in den Teichen zu mästen, und sie fett zu machen, folgendergestalt
zu verfahren: sie nehmen einige Fässer, groß oder klein, nachdem der Teich groß ist, welche zu keinem
Geträncke mehr taugen, schlagen ihnen den einen Boden aus, den andern lassen sie bleiben, alsdenn
nehmen sie Töpfferthon,
thun dessen irgend eine
Querhand tief inwendig auf den
gantzen Boden, stossen ihn auf das
härteste ein, hernach nehmen sie aus den Schaffställen die lautern Schafflorbern ohne Geströhde, wie
sie von den Schafen kommen, etwan eines halben Schuhes, oder Querhand dicke, schlagen sie in das
Faß auf den Leim, thun hernach wieder Leim oder Letten gleicher Dicke herauf, und wieder Schafmist,
und wechseln also ab, bis das Faß voll worden, die letzte Lage aber muß wieder Leim seyn. |
|
|
Sind nun die Fässer also gefüllt, so schlagen sie auch den untersten Boden aus, lassen sie hierauf
fein sachte in die Teiche weltzen, bis das Wasser an unterschiedlichen Orten darüber gehet; wenn nun
die Karpfen solcher Fässer gewahr werden, u. dieser Speisen gewohnen, so graben und wühlen sie so
lange, bis sie auf den Schafmist kommen, und arbeiten auf beyden Seiten dermassen gegen einander,
bis sie ein und das andere fast gantz ausgeleeret, und die Fässer wieder empor schwimmen. Wird man
nun solches gewahr, so kan man sie wieder füllen. Dieses kan man in einem
Sommer unterschiedliche mahl
wiederhohlen, davon die Fische so sehr wachsen und feist werden, daß zu verwundern, wie ein Fisch in
einem
Jahr so viel wachsen kan. |
|
|
Hierbey ist auch gut, daß man die Schafe, ehe man sie bescheeret, in dem Teiche abwaschen läßt.
Solche Fettigkeit und Geschmack ist den Karpfen sehr angenehm, und sie nehmen sehr davon zu. Man
kan auch zu mehrerer Speisung, des besten Schafmistes in den Ställen, so im Grunde lieget, aushauen,
und auf Häufflein in Teich, nahe am
Ufer, wo er nicht gar zu tieff, und bloß die
Häufflein bedeckt, hin und wieder werffen lassen, solches zehren die Fische zugleich mit auf, daß man,
wenn man hernach fischet, das geringste nicht mehr davon findet. |
|
|
Man hat
unterschiedene
Ursachen, warum
man die Teiche im
Sommer trocken liegen läst, entweder, weil
man im
Mertz oder
April spät gefischt, und der Teich den
Sommer über nicht
Wasser genung
gewinnen kan, oder weil man keinen Satz
hat, ihn wieder zu besetzen, oder auch, weil man an dem Teichdamme, oder Schutzgatter, Fluthbeeten,
Ständern und andern
Gebäuden des Teichs etwas zu
arbeiten hat. |
|
|
Es kan nicht
schaden, wenn man einen Teich gleich
alle zehen oder zwölff
Jahre trocken liegen läst, denn er setzt sich,
und wird hierdurch fester und besser. Man kan auch aus dem trockenem Teiche guten
Nutzen ziehen, entweder Gras
oder Heu daraus hauen, oder ihn, |
|
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{Sp. 588} |
|
|
wo es sich schicket, mit Gerste, Haber und andern Getreyde besäen, welches in grossem Uberfluß
darinnen zu erwachsen pflegt. Es ist auch gut, ob man ihn schon nicht mit Getreyde besäen solte, wenn
man ihn umreisst und pflügt, denn in solchem neu umgerissenen
Lande
leben die Fische überaus gern,
und nehmen auch fein darinnen zu. |
|
|
Um Martini, wenn die Teiche gefischt sind, muß man die Rinnen, Ständer, Körbe und dergleichen
besehen, und was eingegangen, wieder zurichten, und ausbessern lassen. Die Dämme muß man wohl
in Acht nehmen, sie mit Holtz und
Erde, wo es vonnöthen ist,
wohl vermachen, auch die Körbe mit Stricken
fleißig
verwahren, und alles in solcher
Beständigkeit erhalten, damit bey dem Ablasse der Teiche kein Fisch, sonderlich was vom Striche ist,
dadurch wegkomme, noch ein anderer
Schade entstehen. |
|
|
Sommerszeit muß man an den Teichen nicht hüten lassen, denn das Vieh treibt den Fisch vom
Lande in die Tieffe, und also von seiner
Nahrung ab, daß er sich, wie es doch der
Nothdurfft nach seyn
solte, nicht beweyden kan, und also
umkommen muß. |
|
|
Wenn man merckt, daß das
Wasser in den Teichen stinckend
werden will, muß man es bald ab- und dagegen frisches hinein lassen, und diß etliche mal
thun, damit sich die Fische im
frischen Wasser wiederum recht erhohlen können. Denn es ist ihnen sehr gut, zumal zur heissen
Sommerszeit, wenn sie öffters mit frischem Wasser erquickt werden. |
|
|
Die
Bäche und
Flüsse müssen allezeit rein und offen
gehalten werden, daß es den Teichen niemahls am frischen Wasser
mangelt. Hingegen, wenn grosse
Platzregen einfallen, muß man verhüten, daß der Teich nicht überschwemmet werde, und der Damm
nicht Schaden leide, auch das übrige Wasser abgeschlagen, oder wenn es allbereit im Teiche ist, durch
den richtigen Überfall ausgelassen, und sonderlich den Kies und Schlamm, welcher durch das wilde
Wasser sonst eingeführet wird, vorgebauet werde. |
|
|
Man muß die Wassergatter allezeit fleißig besichtigen, bessern, und im baulichen Wesen erhalten.
Was von den Wasserfluthen zerschlagen, oder zerrissen, veraltet, und was sonst verdorben ist, muß
man wieder zurecht bringen, sobald man daran arbeiten kan, auch die Gräben und Rinnen, durch
welche das Schnee- und Regenwasser in die Teiche läufft, so sie etwan verfallen seyn, fein säubern und
reinigen, damit das Wasser seinen Gang in die Teiche recht haben möge. |
|
|
Es begiebt sich öfters, daß in den sehr grossen Gefrösten viel Schnee auf das Eys fällt, der den
Fischen
schädlich ist, denn sie ersticken in
solchem Gefröste gar leichtlich unter dem Eyse, und stehen auf, daß sie zu den Wuhnen treten,
sonderlich wenn ein Thauwetter darauf einfällt, davon das Wasser aufläufft, und auf das Eys tritt,
welches denn den Fischen alle
Luft benimmt. Wenn nun ein
Hauswirth dieses siehet, muß er
alsobald die Zapfen an den Teichen ziehen, und das Wasser mit
Macht ablaufen lassen, auch
Wuhnen hauen, daß er das Wasser von dem Eyse herab bringe; denn so lange es darauf stehen bleibt,
drückt es das Eys mit
Gewalt aufs
Wasser, |
|
|
{Sp. 589|S. 308} |
|
|
und benimmt also den Fischen die Lufft, davon sie schwach werden, zu den Wuhnen treten, und
Besserung suchen, und darf man auch mit dieser ihrer Rettung nicht lange verweilen, weil es bald um
sie geschehen, und sie in
kurtzer Zeit hinweg
sterben, daß hernach nichts
mehr hilft. |
|
|
Es
muß also
täglich bey dem Ablaß geräumet und
geöffnet werden. Je dicker das Eys ist, je fleißiger muß das Aufeysen in dem
Jenner und
Februar vorgenommen werden,
sonderlich, wo die Teiche keinen Zugang von frischem Wasser haben, es wäre denn, daß etwann noch
Quellen, die das Wasser an
gewissen Orten beständig offen hielten,
vorhanden wären. |
|
|
Von der
Verbesserung und
Reparatur der alten Teiche, ist folgendes zu bemercken: |
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|
Die Teiche werden öde, wenn man sie über acht
Jahre besetzt, und niemahls ruhen lässt. Je
länger man sie über diese
Zeit
gebraucht, je schlechter werden sie, und
können endlich gar nicht mehr den Fischen ihre gebührende Nahrung geben. Die Ursache ist nicht weit
zu suchen; denn wenn das Gewässer in den Teichen etliche Jahre nach einander ohne gegebene
Zwischenruhe stehen bleibt, so macht es dieselben nach und nach krafftlos, und sie veralten vor der
Zeit, weil ihnen der beste Saft entzogen wird, daß die Fische endlich wenig oder gar nichts mehr vor sich
finden können. |
|
|
Damit nun ein
Hausvater hier nicht verstosse, oder
seine Teiche völlig verwüste, so muß er sie, wenn sie vier oder fünffmal gefischet worden, iederzeit
einmahl ruhen lassen. Um dieses zu erhalten, muß er das Wasser ablassen, daß der Teich den Winter
über nicht ausfrieren könne. Weiter kan er ihn im
Frühling mit Sommerfrucht besäen, und
nach geschehener Erndte vom neuen die Besatzung hinein werffen, so wird er alsdenn niemals sich
über seine Ergeblichkeit zu beschweren Ursache haben. |
|
|
Wäre es aber Sache, daß der Teich allbereit in Abgang gerathen, und geschwächet worden, so
muß er nicht nur das andere und dritte
Jahr ruhen, und ohne Fische liegen bleiben.
Die
Herren in Böhmen
haben diesen
Gebrauch, daß sie allezeit etliche
Teiche, die schon mehr Jahre nach einander besetzt gewesen, im
Herbste trocken ablassen, und im
Frühlinge, so bald sie wieder trocken
worden, zur Saat zurichten; und dieses können sie desto leichter
thun, weil sie grossen Überfluß
an den Teichen haben, auch also jährlich Fische und Getreyde wechselweise aus ihren Teichen haben
können. |
|
|
Im
Mertzen oder
April ackern sie dieselbigen um, und säen
darein Hirse, Heidekorn, Wicken, Feigbohnen oder Gerste, Haber und Sommerkorn; wenn das Getreyde
abgeschnitten, pflügen sie denn, und besäen sie mit Rüben, davon nehmen sie nur einen
Theil, und lassen die übrige mit Kraut und
Wurtzeln in dem
Grunde stehen, lassen den Teich
wieder an, und besetzen ihn also mit guter Brut; oder lassen ihn gar zwey Jahre lang also liegen, und
besäen ihn im
Herbst mit Weitzen oder Korn,
düngen das
Land vor, so wird es hernach den Fischen
sehr wohl
dienen. |
|
|
Ist aber der Grund morastig, und voll
Brunnquellen und Sümpfe,
also, daß man nichts hinein
bauen, oder den- |
|
|
{Sp. 590} |
|
|
selben nicht umackern kan,
soll man ihn nichts destoweniger ein Jahr
lassen öde liegen, so wird des Wintersfrost so wohl, als der Sonnenschein im
Sommer den Boden wieder verjüngern, und
besser machen. |
|
|
Einige halten dieses für einen grossen
Vortheil vor die ausgemergelten und
öden Teiche, wenn man sie nach abgeschnittenen Getreyde entweder mit Rübesamen, oder mit
Mohnsamen besäet, und alles bey einander, oder doch zum wenigsten einen guten
Theil davon, darinnen stehen,
unterdessen aber den Teich wieder
anlauffen und besetzen läst. |
|
|
Im übrigen sind auch die Teiche andern Zufällen, Beschwerlichkeiten und Fatalitäten unterworffen;
bisweilen zerreissen die stürmenden Winde und ungestümen Wasser etwas entzwey, bisweilen kommen
die Fische in das Zapfenloch, und in die Fluthrinne, und
verliehren sich hierdurch, welches auch
bisweilen oben im Einfluß geschiehet, da sie hinauf treten, und von den Leuten ergriffen werden; bald
thun die
Menschen und das Vieh
allerhand
Schaden; die Hirten zerreissen
mutwilliger Weise die Zäune und das Gehege, welches die Fische hindert, daß sie nicht in den Einfluß
treten; andere muthwillige und
eigennützige Leute unterstehen sich,
theils vor sich selbst und die Ihrigen, theils vor das Vieh, die Weiden, und dergleichen Bäume, die an
den Teichen befindlich, zu beschälen, zu zerrütteln, zu verderben, und wohl
gantz auszuziehen, insonderheit die
Fischer und andere, die sich des Kratzhamens gebrauchen. |
|
|
Die Kybitze, Enten und Taucher, fressen die junge Bruth weg; die Schweine, Ochsen und Pferde,
zerwühlen den Damm und so weiter. |
|
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Bey dem Teichfischen hat man zu beobachten: |
|
|
Die Teiche werden im
Frühlinge und im
Herbste gefischt. Wenn man im Frühlinge
fischt, da schon liebliche
Tage sind, muß man allezeit früh fischen,
weil es noch kühle ist, denn die Fische können die Wärme nicht wohl vertragen. Meistentheils fischt man
die Teiche im
Herbst, im
September oder
October, und siehet man die
Herbstfischerey der Frühlingsfischerey aus vier
Ursachen
vor: |
|
|
1) Nimmt der Fisch im
Winter nicht sehr zu, sondern leidet
Gefahr wegen des Frostes und anderer Zufälle des Winters, und wenn viel Hechte darinnen, leben sie
auf Unkosten der Karpfen; |
|
|
2) Bekommt der Teich, nachdem er gefischt, den
gantzen Winter sein Wasser wieder, und ist
nicht in Gefahr dessen zu viel zu haben, wenn der Schnee geschmoltzen. |
|
|
3) Ist zu besorgen, daß im
Sommer der Teich, wenn er nicht gute
Quellen und starcken Zugang hat, endlich
gantz und gar austrocknen
möge. |
|
|
4) Halten sich auch im Winter die aus dem Teich genommenen Fische, die man in
den Fischkästen und Fischhältern verwahrlich aufbehalten
will, besser als im Sommer,
und kan man also die Fische besser
nutzen und
verkauffen. |
|
|
Wenn man die Teiche gefischt hat, und es möchten etwan etliche Fische in der Ablaßrinne bleiben,
und darinnen verderben, so verstopft man den Ablaß, bis sich dabey wiederum eines halben Knies tief
Wasser gesammlet hat, alsdenn ziehet man den Zapfen jähling wieder aus, und lässt am Ausgang der
Ablaßrinnen wieder einen Fisch- |
|
|
{Sp. 591|S. 309} |
|
|
hamen vorsetzen, so stöst das starckfliessende Wasser die Fische durch die Abfallrinne heraus;
und anfangs gleich, ehe man den Zapfen ziehen, und das Wasser ablassen will, muß die
Verwahrung des Ablasses, so von
Sprüsseln und höltzernen gegatterten Einfang bestehet, zuvor genau besehen werden, ob diese alle
gantz, oder ob ein Loch irgendwo vorhanden, damit nicht die Fische mit sammt dem Wasser durchgehen
mögen, da kan man auch ausserhalb des Dammes einen Zaun vorschlagen. |
|
|
Das Ausreissen der Fische ist zu verhüten, muß man
Anfangs den Zapffen nur ein wenig lüfften,
hernach auf die Helfte ziehen, damit das Wasser fein sachte ablauffe, so bleiben nicht viel Fische im
Schlamme stecken; Es müssen auch die Fischer wohl Achtung geben, daß sie die im Schlamm liegende
Karpfen nicht gar vertreten; man muß sie auch im Herauslangen nicht grob drücken, stossen oder
werffen, sondern fein gelinde mit ihnen handeln, sonst werden sie matt und schwach davon, bleiben
ungerne, und sind weder in den Behältern lange zu behalten, viel weniger über Land zu führen. |
|
|
Bey dem Teichfischen muß man gute, und zwar etwas weit gestrickte Garne haben, damit die
kleinen Fische durchgehen, und denselben kein Schaden widerfahre; ingleichen müssen auch etliche
Fischwathen und Stecknetze vorhanden seyn, die man vor Hauptgräben ziehet, und einsteckt, ehe man
anfängt zu fischen, damit die Fische nicht wieder zurück in die Gräben treten, und sich verlaufen
mögen. |
|
|
Weil es in grossen Teichen allerhand Sorten von Fischen giebt, so muß man auch zu einer jeden
Sorte grosse Kübeltonnen mit Wasser haben, darinnen man die Sorten sogleich bey dem Teiche
absondern, und in dem Wasser abspühlen und absaubern kan, worauf sie entweder verkauft, oder in
andere Hälter verführet werden. |
|
|
An Körben, Zubern, Fischfässern, Wasserkannen, Bracksieben und dergleichen Geräthe, muß
ebenfalls nichts ermangeln, und muß man des
Abends vor dem Teichfischen alles
nöthige zur Stelle schaffen. |
|
|
Hat man nun acht, zehn, zwölff oder mehr Teiche nacheinander, und über einander, so muß man,
wenn man erstlich den untersten gezogen und ausgefischet, darnach den nächsten darüber abgehen
lassen, so läuft der unterste Teich wieder voll, und gehet etwas von Fischen mit, so kommen sie in den
nächsten Teich. |
|
|
Die allergrößten Haupt- oder Streichkarpfen, die man haben kan, muß man auslesen, sie von den
andern Karpfen absondern und wegnehmen, und sie in einen engen Fischkasten thun, da sie nichts zu
essen und keine Weyde haben, man muß sie auch eine Zeitlang, wenn sie aus den Teichen gefangen,
stehen lassen, damit sie gar dürre und schlanck werden, denn ie dürrer die Streichkarpfen, ie besser
und mehr streichen sie. |
|
|
Eine iede Sorte von Karpfen und Hechten, so wohl als die Zuberfische, muß man bey den Teichen
in die Fässer einzehlen, auch jede Sorte in ihre absonderlichen Hälter führen, und zehlen, und nachmals
den Leuten Schockweise verkauffen, oder wie man dessen sonst zu
Rathe wird. Es müssen auch bey
den Teichen einige Waagen und Gewichte seyn, so wohl eine grosse, die auf Centner gerichtet, damit
man die |
|
|
{Sp. 592} |
|
|
Centnerkarpfen darauf abwägen, und sehen möge, wie viel Stück Karpfen auf einen Centner gehen,
als auch eine kleinere von Pfunden, um den benachbarten Bauersleuten und andern, die Pfundweise
allerhand Speisefische kauffen, solche abzuwägen. |
|
|
Wo bey einer
Herrschafft viel und
grosse Teiche sind, muß eine
Ordnung damit gehalten, und
ein richtiges Fischbuch aufgesetzet werden, darinnen man alle Teiche, und ihre
Umstände hinein zeichnet: |
|
|
1) Wie sie heissen, oder wo sie liegen; |
|
|
2) wie viel Tagewerck sie halten; |
|
|
3) ob sie für die Bruth, Streichkarpfen, Sätzlinge oder grosse Fische gehören, mit wie
viel Schocken, zu welcher Zeit ein iedweder, und mit was
Arten er besetzt worden, wie
lange sie beyläufig zu stehen und zu wachsen haben, auf wie groß oder klein der Einsatz gewesen,
denn darnach hat man sich mit dem Fischen zu richten. |
|
|
Hierein muß man alles verzeichnen, wie die Fische von
Zeit zu Zeit, von
Jahr zu Jahr, und so weiter, der Menge und
dem Gewichte nach, zu- und abgenommen, und die
Ursachen der
Verbesserung und
Verschlimmerung mit beytragen. Man muß den
Tag, den
Monat, und das Jahr allezeit darzu
schreiben, und von Jahr zu
Jahr fortfahren, so kan man sich hiernach desto besser richten, und seine Sachen ordentlich
anstellen. |
|
|
Bey den grossen Teichen muß man vor allen Dingen, die Hechte zuerst heraus fischen, denn sie
thun sonst
Tag und
Nacht bey Ablassung der Teiche den
Karpfen und andern Fischen sehr grossen
Schaden; diese kan man am
leichtesten fangen, weil die Hechte immerzu dem Raube nachgehen und oben schwimmen; hingegen
die furchtsamen Karpfen verstecken sich in den Morast und lettichte Schlupfwinckel der Teiche, daher
auch die Hechte gleich anfänglich in das Netz fallen, und denn allererst den andern und dritten Zuge die
Karpfen folgen, wenn das Wasser trübe worden. |
|
|
Fischet man den dreyjährigen Samen, so sich den
Sommer über erstrecket, so wird solcher
gleichfalls alsbald bey dem Teiche
gezehlet, und zum
Winter entweder in ein besonderes
Einsetzteichlein, oder, in
Mangel dessen, nur in einen geraumen
Hälter geführet, darinnen er den Winter über stehen bleibet, bis in den Mertzen, auf die Fasten, da man
ihn wiederum zum Gewächs aussetet, alsdenn wird er Paarweise aus den Hältern in die Fässer
gezehlet, und sofort Schockweise in die Teiche ausgesetzt. |
|
|
Endlich pflegt man auch die Streichteichlein, welche mit Streichkarpfen auf zwey Sommer besetzt
gewesen, bald hernach, oder auch etliche
Tage zuvor zu fischen, was man nun
darinnen fängt, ist zweyjähriger Same; weil aber dieser Same manchmahl gar zu klein ist, und es mit
dem Zehlen einzelnweise langsam zugehet, auch gar leichtlich Schaden darzu entstehet, so wird er
nicht, wie der dreyjährige Paarweise gezehlet, sondern man zehlet ihn in ein gewiß Maas, bis es voll
wird; nach diesen muß man ihn mit eben dem Maas in die Fässer thun, und es aufmercken. |
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Alsdenn wird er in die Hälter zum Winter verführet, worinnen er bis auf die Fasten, da er alsdenn
zum Erstrecken an seinen Ort gesetzt wird, stehen bleibet. |
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Sonst ist hierbey noch zu gedencken, daß, wenn einer, im instehenden Jahre, Wasser aus
einem |
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{Sp. 593|S. 310} |
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Teiche geschöpffet hätte, und er ietzo von iemanden, sich des
Wassers ferner zu gebrauchen, oder
auch denselben Teich, um solches
Gebrauchs willen, zu bessern, oder zu
reinigen, verhindert würde, er wider diesen die ihm aus dem Interdicto de Fonte, Lacu, Puteo, Piscina,
reficiendis, zustehende Klage anstellen möge. |
Struvs Jurispr. Lib. II, tit. 35, §.
30. |
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Die Israeliten machten mit desto grösserer Vorsorge Teiche, je mehr in einem so heissen Climate
ihnen am
Wasser gelegen war. Bekannt sind |
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1) die Teiche bey Heßbon, welche mit denen Augen der Braut Christi verglichen
werden, |
Hohenlied VII, 4. |
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2) der Teich Sion, auf dem Berge Sion, dessen Nehem. III, 3. gedacht wird. |
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3) Der Teich Siloa, da das Wasser zu
gewissen Zeiten von einem
Engel
beweget wurde, |
Joh. V, 4. |
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4) Der Teich Hiskiä, |
2 Könige XV, 20. |
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5) Der Teich, in welchem die Opfer abgewaschen wurden, ehe sie in den Tempel
gebracht. |
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6) Der Teich zu Samaria, wo der Wagen Ahabs abgewaschen wurde, von des
ermordeten Blut, |
1 Könige XXII, 38. |
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7) Der Teich Gibeon, da die Knaben spieleten, und einander umbrachten, |
2 Sam. II, 13. |
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8) Der Teich zu Hebron, |
2 Sam. IV, 12. |
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Und in diese Teiche führeten sie das Wasser vielmahls durch
Canäle mit grossen Unkosten, daß sie
Wasser hatten in einem so dürren und hitzigen
Lande. Dahero
nenneten sie dieselben a [ein Wort
Hebräisch] a benedictione, weil sie viel Wasser hatten. Ja sie pflanzten an diese Gärten,
Wälder, |
wie erhellet aus dem Cohel. I, 6. |
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Bathseba badete sich in solchem Teiche, |
1 Sam. XI, 7. |
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Susanna thut dergleichen. |
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Ja sie nenneten eine iedwede Pfütze, in welcher sie Wasser hatten, einen Teich. |
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Gleichnißweise werden auch durch
Seen und Teiche abgebildet und heissen, die
Einwohner eines
Landes, sammt ihrem
Vermögen, |
Es. XIX, 6. c. XLII, 15. |
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Durch frische Seen und Teiche werden auch Gleichnißweise abgebildet die mit den Gaben des
Heil. Geistes erfüllete, und
andern zur Bekehrung dienende
Christen, |
- Hohe Lied VII, 5.
- Es. XXXV, 7
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wie im Gegentheil die
falschen
Lehrer und Maul-Christen, nur
denen Lachen und faulen Pfützen verglichen werden, |
Ezech. XLVII, 11, |
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so voller Kröten und Frösche wimmeln, |
Offenb. Joh. XVI, 13. |