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Zedler: Leipzig [1] HIS-Data
5028-16-1652-18-01
Titel: Leipzig [1]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 16 Sp. 1652
Jahr: 1737
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 16 S. 837
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Hinweise:
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Übersicht

  Lage
  Gebäude
  Markt
  Umland
  Institutionen
  Leipziger Kreis
  Ursprung
  Chronik
 
  789-1389

Stichworte Text Quellenangaben und Anmerkungen
  Leipzig oder Leiptzig, Leiptzigk, ehe dem  
 
  • Leipzk,
  • Leipcz,
  • Leypcz,
  • Leupzig,
  • Lipzig,
  • Lipz,
  • Lips,
  • Libitz,
  • Libzi,
  • Lipzi,
  • Lipcz,
  • Lipzk,
  • Lipczk,
  • Lyptzk,
  • Lipzick,
  • Liptzick,
  • Liptzyck,
  • Liptzsch,
  • Libs,
  • Lipitz,
  • Liebitz,
  • Lipitzk,
  • Lyptz,
  • Liptz,
  • Lipsic,
  • Lipsick,
  • Lipzic,
  • Lipczeke,
  • Leipczk,
  • Leypcz,
  • Leipsigck,
  • Lipczen,
  • Libuze,
  • Liptzs,
 
  Lat. Lipsia, bey einigen Lipsis, Lipzica,  
Lage eine weitberühmte Stadt im Marggrafthume Meissen, und zwar die Haupt-Stadt des gesammten Osterlandes, 5. Meilen von Halle, 13. von Dreßden und Erfurt in einer schönen Ebene gelegen.
  • Erasmus Stella de Orig. Tubantin. cet. bey Mencken Script. Rer.
  {Sp. 1653|S. 838}  
   
  Germ. ...
   
  • Excerpta ex Monachi Pirnensi bey Mencken l.c. ...
  • Knauth Prodr. Misn. ...
  • Trommsdorff accur. neue und alte Geogr. von Teutschland ...
  • Seyfried Beschr. der berühmten Städte der Welt ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Peckenstein Theatr. Sax. ...
  Die Flüsse, so sie beströmen, sind die  
 
  • Pleisse,
  • Elster
  • und Barde, welche letztere insgemein das Gerber-Wasser genannt wird.
  • Stella l.c. bey Mencken l.c.
  • Zeiller, Peckenstein u. Seyfried ll.cc.
  • Trommsdorf l.c. ...
  Die Stadt liegt viereckigt und hält im Umrisse 8954. Ellen, ist mit guten Mauern, Bollwercken und Graben versehen. Sie hat  
 
  • vier Thore, als das
    • Peters,
    • Grimmische,
    • Hällische und
    • Ranstädtische Thor,
  • und drey Pforten, als das
    • Barfüsser-
    • Thomas und
    • Hällische Pförtgen,
 
  durch welche nicht mit Wagen gefahren wird. Doch haben so wohl die Pforten als die Thore Zug-Brücken über den Stadt-Graben. Alle aber werden von denen Stadt-Soldaten, die vom Rathe besoldet und muntirt werden, auch ihren eigenen Gouverneur haben, besetzt gehalten.  
  Innerhalb der Ring-Mauer sind 36. grosse und kleine Gassen. Die Vorstädte sind gleich Falls weitläufftig und mit denen schönsten Gärten versehen. Um dieselben herum befinden sich über dieses die schönsten Äcker und Wiesen, auch Auen und Wälder.  
  Die Elster flüßet vor dem Ranstädter Thore, die Pleisse vor dem Peters-Thore und der Pleissenburg, die Barde aber vor dem Hällischen Thore vorbey. An der Pleisse sind zwey Wasser-Künste, welche das Wasser durch Röhren in die Stadt leiten. So befindet sich auch eine Holtz-Flösse auf diesem Flusse, von welcher das Holtz noch unter einer halben Viertheils-Meile über der Stadt ausgesetzt wird.  
Gebäude Die Gebäude der Stadt sind hoch, groß, geraum und ordentlich gebauet, auch mehrern Theils durchaus steinern. Die Strassen und Gassen lang, eben und breit, ie doch abhängig gepflastert, damit das Wasser seinen Abschuß desto besser haben könne.  
  An Kirchen befinden sich in der Stadt die  
 
  • Nicols-
  • Thomas-
  • Neue- zuvor Barfüsser-
  • Pauliner- und
  • Zuchthaus-Kirche.
 
  Die Nicols- und Thomas-Schule in der Stadt sind gleich-Falls bekannt. Von der Hohen-Schule folgt hernach mehrere Nachricht.  
Rathaus Der Marckt ist ein schöner, grosser, ebener Platz 204. Schrite lang 92. breit. Darauf stehet das Rath-Haus um und um frey, und hat zwey Gewölber über einander, alle Fenster aber sind mit starcken eisernen Gittern verwahrt. Oben hat es einen schönen langen Saal, und einige Zimmer, davon  
 
  • die ersten drey zum Ober-Hof-Gerichte,
  • das vierte zur Schöppen-
  • das fünffte zur Raths-
  • das sechste zur Richter-
  • das siebende zur Schoß-
  • und das achte zur Land-Stube
 
  bestimmt ist.  
  Das Ober-Hof-Gerichte, so nach der Vereinigung des Meißnischen und Thüringischen Hof-Gerichts dahin verlegt worden, wird jährlich auf die vier Quartale gehalten, und sind darinnen nebst dem Praesidenten die Beysietzer Theils aus der Riterschafft, Theils Doctores Iuris; siehe mit mehrern Ober-Hof-Gerichte.  
  Bey dem Schöppen-Stuhle, welcher schon über 300. Jahre daselbst geblühet, darinnen nebst dem Senior sechs oder sieben Beysietzer sind, haben sich so wohl die einhei-  
  {Sp. 1654}  
  mischen als Ausländer in bürgerlichen und peinlichen Sachen Raths zu erhohlen.  
  In der Raths-Stube sietzet der regirende Bürger-Meister mit zwey Bau-Meistern und neun Beysietzern, auch Ober- und Unter-Stadt-Schreiber, welche jährlich erwählt werden.  
  In der Richter-Stube hört der Richter mit seinen Beysietzern und Gerichts-Schreiber die bürgerlichen Klagen, Schuld-Sachen und andere an, und spricht Recht.  
  In der Schoß-Stube finden sich die regirenden Bau-Meister und zugeordnete, nebst dem Rent-Schreiber, welche Schoß, Zins u. s. w. einnehmen und verwahren, auch alle Stadt-Gebäude, Wege, Stege, Brücken u.d.g. durch ihren Voigt bestellen und besorgen.  
  In der Land-Stube aber werden die der Stadt angehörige Unterthanen auf dem Lande in Flecken und Dörffern mit ihren Klagen und Händeln vor denen dazu verordneten Verwaltern derer Land- und Riter-Güter verhört, und entschieden.  
  Über dieser ist die Vorsetz-Stube, wohin die Sachen, so vor denen Stadt-Gerichten zum ordentlichen Processe gerathen, verwiesen werden. In gleichen die Vormundschaffts-Stube, wo drey Raths-Herren nebst ihrem zugeordneten Schreiber sietzen. So sind auch noch andere Stuben daselbst befindlich, darein man die gefangenen zu setzen und zu verwahren pfleget.  
  Auf dem Thurme am Rath-Hause stehen drey Zeiger-Uhren, davon zwey auf denen Seiten, die dritte aber gerade auf dem Marckte zu sehen, und über denselben ist die Schlag-Uhr. Sonst aber gehet von dem Thurme noch ein Uhr-Zeiger über den Rath-Haus-Boden hinüber, nach dem Nasch-Marckte zu. Etwas weiter herunter ist der Gang, auf welchem die Stadt-Pfeiffer blasen.  
  Der Untertheil des Rath-Hauses hat gegen dem Burg-Keller eine Durch-Fahrt, darinnen des Raths-Bütteley, worinnen der Marckt-Meister mit denen Stadt-Knechten ihre Stuben u. Wohnung haben, die Tag und Nacht wachen u. aufwarten müssen. Unten sind Gefängnisse, aussen herum aber feine wohlverwahrte Gewölbe, in deren einem ehedem der Waradein zu finden gewesen, welcher das ihm vom Rathe oder andern zu Handen kommende Gold oder Silber untersuchen und prüfen müssen; die andern aber werden denen Kauff Leuten und Kramern vermiethet. Das Dach über solchen Gewölben ist mit kupfernen Blechen belegt.  
Markt An dem Marckte stehet noch ein ander Haus, darinnen des Raths-Weinschanck in gleichen die Wage ist, wo allerley Kauff-Manns Waaren und Fuhr-Manns-Gut aufgezogen, auch Geleite und Zoll eingenommen wird. Hinter dem Rath-Hause ist die wohlerbauete Börse, auf deren obern Stock-Wercke das Handels-Gerichte gehalten wird, von dessen Beschaffenheit unter Handels-Gerichte Tom. XII p. 432. gehandelt worden. Unten ist die Accise. Dabey ist der Fisch- Fleisch- und Nasch-Marckt auch zwey Gar-Küchen. Nächst daran sind die Fleisch-Bäncke und der Burg-Keller. Neben diesem das Schuh- und Kürschner-Haus und unten die Brot-Bäncke. Ferner findet sich daselbst der bekannte Auerbachs-Hof.  
Neumärkte Hinter diesem liegen der alte und neue Neumarckt wo noch drey andere wohlerbauete Häuser; als erstlich das Korn-Haus wo ein ansehnlicher Vorrath an Früchten von vielen Jahren gesammlet ist. Hernach der Marstall, darinnen des Raths Reisige- und Fuhr-Pferde. End-  
  {Sp. 1655|S. 839}  
Gewandhaus das Gewand-Haus, welches groß und weit umfangen, auch durch und durch gewölbet und mit eisernen Gittern und Fenster-Laden wohl verwahret ist. Auf diesem haben zu Meß-Zeiten die fremden Tuchmacher und Leinewand-Händler zu verkauffen, und werden auch die Fecht-Schulen daselbst gehalten:  
Zeughaus u.a. Daran stösset die Kupfer-Wage und der Stadt Zeug-Haus, worüber die Raths-Bibliothec, die nicht nur an geschriebenen und gedruckten Büchern sehr starck, sondern auch noch ein schönes Müntz-Cabinet nebst andern Raritäten hat, und alle Mittewochen und Sonnabende Nachmittags etliche Stunden zu allgemeinem Gebrauche offen stehet. In gleichen der Zimmer-Hof, worinnen des Raths Vorrath von Zimmer-Holtze und Bretern befindlich.  
Kollegien Von denen Collegiis wird hernach bey weiterer Beschreibung der Stadt und der hohen Schule gemeldet werden.  
Brühl Im Brühle befindet sich gleich Falls ein schön Korn-Haus und ein Zimmer-Hof mit einer Mauer umfangen. Oben aber sind schöne Boden, von denen etliche denen Cramer-Meistern und Zünfften zu ihrem Korne, so sie zu wohlfeiler Zeit im Vorrathe einkauffen und wieder geschwinde theuere Zeit hinschütten, vermiethet werden. Gegen über ist die Flachs- und Heu-Wage.  
  So befindet sich auch ein Consistorium oder geistlich Gerichte daselbst, worinnen zwey Doctores-Theologiae und zwey Doctores Iuris sind, welche in einem dazu erbaueten Hause am Thomas Kirchhofe zusammen kommen, und die Kirchen- und Ehe-Sachen entscheiden. Gleich daneben ist das Amt-Haus, wo der Amt-Mann seine Wohnung hat, und die Chur-Sächsischen Cammer-Räthe, so wohl auch der Land- Rent- und Cammer-Meister, welche von denen Amt-Leuten und Schössern der Landschafft die Zinsen, Renten und Steuern einnehmen und an gehörigen Ort liefern, zusammen kommmen. In diesem Gebäude ist auch die Frantzösische Kirche anzutreffen. Über dieses befindet sich hier das Chur-Sächsische Ober-Post Amt, in gleichen eine Superintendur; welche einer von denen beyden Pastoribus bey der Nicols- oder Thomas-Kirche verwaltet.  
Brunnen, Gasthöfe Sonst befinden sich hin und wieder in denen Strassen und Gassen und an denen Märckten die schönsten Cisternen und Züh-Brunnen. Daß sich auch wegen derer drey jährlichen Messen viele Gasthöfe in und ausser der Stadt befinden, kann man sich leichte einbilden.  
Schloß Am Ende der Stadt zwischen dem Thomas-Pförtgen und Peters-Thore ist das ins Dreyeck angelegte befestigte Schloß, so von der vorüberflüssenden Pleisse die Pleissenburg genannt worden, worinnen beständig Chur-Fürstliche Besatzung gehalten wird. Dieses liegt in einem Moraste, hält einen grossen Platz in sich, und ist mit einer festen Pastey auch starcken runden Thurme, darauf viel grobes Geschütz stehet, versehen. Inwendig sind schöne Stuben und grosse Keller, in gleichen ein gutes Zeug-Haus und neuerer Zeiten auch die Catholische Kirche.  
Stadttore Unter denen Stadt-Thoren pranget vor andern das neu aufgeführte Peters-Thor. Vor demselben findet sich das Schüß-Haus vor die Büchsen-Schützen. Im Zwinger vor dem Ranstädter-Thore aber liegt auf der einem Seite das Schüß-Haus vor die Arm-Brust-Schützen, auf der andern das Reit-Haus.  
  {Sp. 1656}  
Umland Sonst ist um die gantze Stadt herum das schönste Spatziergehen, sonderlich in der auf der Seite der Pleisse angelegten Allée von denen schönsten Linden. In denen Vorstädten befindet sich vor dem Grimmischen Thore der Gottes-Acker mit einer grossen Kirche, die im Jahre 1548. von Grund auf neu erbauet worden, und zu S. Ioannis genannt wird. Der Gottes-Acker ist von aussen mit einer Mauer und eisernen Gitter-Thüren wohl verwahret, innwendig aber um und um mit artigen Schwibbogen und schönen Grab-Mählern versehen.  
  Daneben liegt das reiche Spital zu St. Johann, worinnen die armen Leute reichlich und wohl versorgt werden. Der Spital vor dem Ranstädter Thore heisset zu St. Georgen, und wurden darinnen ehe dem auch die Findel-Kinder und armen Waysen erzogen, welche aber nunmehro im Waysen-Hause erzogen werden, davon hernach mehrere Nachricht folgen wird. Vor diesem Thore sind auch die zwey Lazarethe befindlich, welche am Rosenthale, das ein Lust-Wald bey Leipzig ist, an das Wasser gebauet sind, deren eines der hohen Schule zuständig. Darein werden in Sterbens-Läufften die angesteckten und krancken geschafft, und mit Seelsorgern, Barbirern, Artzney und anderer Nothdurfft versehen. Es befindet sich auch eine Kirche dabey. Vor der Stadt siehet man über dieses schöne Wasser-Mühlen.
  • Peckenstein Theatr. Sax. ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Seyfrid Beschr. derer berühmten Städte der Welt ...
  • Trommsdorff accur. neue und alte Geogr. von Teutschl. ...
Institutionen Ausser dem aber, daß diese Stadt durch die daselbst befindlichen hohen Gerichte; die hohe Schule und grosse Handlung berühmt wird, so erlangt sie dadurch nicht weniger Ansehen, daß sie eine von denen vier Leg-Städten des Reichs ist, dahin die Römer-Monathe von denen Reichs-Ständen entrichtet werden. Sie führet ferner auf denen Chur-Sächsischen Land-Tagen das Directorium unter denen Städten, sammlet die Stimmen und hält das Protocoll.  
Leipziger Kreis Es hat auch von derselben einer von denen Chur-Sächsischen Creissen seine Benennung, welcher nebst dem Creiß-Amte Leipzig die Ämter  
 
  • Düben,
  • Eilenburg,
  • Grimme,
  • Leißnig,
  • Döbeln,
  • Colditz,
  • Rochlitz,
  • Borna,
  • Pegau,
  • Mutzschen,
  • Delitzsch,
  • Zörbig
  • und Wurtzen
 
  unter sich begreifft. Wabst vom Chur-Fürstenth. Sachsen. Beyl. D. ...
Ursprung Den Ursprung des Orts wollen einige, als  
 
  • Garzo Rer. Sax. ... bey Hofmannen l.c. ... bey Mencken l.c. ...
  • Stella de Orig. Tubantin. cet. bey Mencken l.c. ...
  • und Brotuff
 
  vom Libonotho, einem Kriegs-Fürsten Arminii, der Quintilium Varum schlagen helffen, herleiten, als welcher die Hermundurer aus dieser Gegend vertrieben, und ein ander Sächsisch Volck die Libonier an ihre Stelle gesetzet, und an diesem Orte, welcher anfänglich Libonitz oder Libanitz durch Zusammenzühung derer Buchstaben Lipz genannt worden, sein Hof-Lager gehabt habe. Peckenstein Theatr. Sax. ...
  Andere aber suchen ihn unter denen Sorben, welche daselbst einige Hütten aufgeschlagen, und ihn von denen vielen daselbst befindlichen Linden Lipz oder Lips, Lipcz, Lipzk, Lipczk genannt haben, welches eine Linde oder Linden-  
  {Sp. 1657|S. 840}  
  bedeutet.
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Excerpta ex Monacho Pirn. bey Mencken Script. Rer. Germ. ...
  • Weiß Antiqq. Misn. Saxon. Singular. ...
  • Peckenstein Theatr. Sax. ...
  • Jensch Conspectu. Lusat. Litter. bey Hoffmannen Script. Rer. Lusat. ...
  Des Wegen wollen auch einige, daß vor Zeiten der Abgott Flyus daselbst unter einer schönen Linde verehrt, vom heilgen Bonifacio aber im Jahre 724. zerstört, und an dessen Stelle an dem Orte, wo die Pleisse und die Elster zusammenflüssen, eine Kirche im Closter zu St. Jacob angelegt worden, welches jedoch die Wenden beydes im Jahre 755. wieder zerstört haben.
  • Sagittarius Heyden- und Christenth. derer alten Thüringer.
  • Peckenstein Theatr. Sax. ...
  • Albinus Meißn. Land.-Chron. ...
  • Dresserus Sächs. Chron. ...
  • Schedius de Dii German.
  • Schoch Leipzig. Krieg- und Friedens-Schäfferey ...
  • Heidenreich Chron. Lips. ..
  • Peiffer Origg. Lips. ...
  • Schneider Chron. Lips. ...
  • Vogel Leipzig. Annal. ...
  Unter allen trifft man diesen Namen am ersten bey Ditmaro an. Leibnitz Introduct. ad. Script. Rer. Brunsuic. ...
Chronik: 789 Aus denen Häusern, welche ein Dorff vorstellen, ist hernach ein Flecken, welcher schon um das Jahr 789. da Kayser Carls des grossen Sohn die Wenden in dieser Gegend zu paaren getrieben, ein vornehmer Paß und Aufenthalt dererselben genennet ward.
  • Vogel Leipzig. Annal. ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  Im Jahre 808. soll dieser Ort mit der umliegenden Pflege durch die Böhmische Printzeßin Svatana auf Wittekinds des grossen Sohn gebracht gewesen seyn, welcher es da Mahls als sein Erb Land eingenommen.
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Als hernach die Sorben vom Reiche abgefallen gewesen, sollen diese Grentzen nach einer vorhergegangenen Schlacht im Jahre 815. 816. aufs neue von denen Teutschen besetzt, und weiter ein besonderer Land-Voigt oder Graf zu Pleissen über diesen Land-Strich verordnet worden seyn. Um eben diese Zeit sollen die Wenden zu Leipzig Teutsche Namen bekommen, und den Christlichen Glauben angenommen haben.
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
869 Im Jahre 869. sollen die Wenden zu Leipzig so wohl als die übrigen aber Mahls Böhmischen Schutz angenommen haben, aber bald wieder zum Gehorsam gebracht worden seyn.
  • Albinus l.c. ...
  • Schneider Leipz. Chron. ...
924 Kayser Henrich der I. gab im Jahre 924. denen Sorben die Freyheit, gedachtes Lipzk oder Lipsic mit Mauern und Graben zu umgeben, worauf sie es im Jahre 926. erweiterten, und mit einer schlechten und geringen Mauer und starcken Zäunen verwahrten.
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Vogel l.c. ...
925 Als aber die Wenden im folgenden Jahre aber Mahls einen Aufstand erregten, und sich aufs neue an die Böhmen hiengen, ward dieser Ort belagert und erobert, die darinnen befindliche Mannschafft niedergehauen, die Häuser geplündert und verbrannt, die errichtete Mauer aber geschleifft. Und von dieser Zeit an ist dieser Ort vor ein Wendisch Dorff gehalten worden.
  • Stella bey Mencken l.c.
  • Albinus l.c. ...
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  {Sp. 1658}  
   
  p. 8.
929 Darauf nahmen die abgefallenen Sorben im Jahre 929. aber Mahls den Christlichen Glauben an, und erbaueten auch die St. Jacobs-Kirche wieder, welche ihre Vorfahren zerstört hatten, richteten auch im folgenden Jahr mit Kayserlicher Erlaubniß den Ort selbst wieder in etwas an, und umgaben ihn mit einer geringen steinernen Mauer. Vogel l.c. ...
Pleissenburg Um und nach dieser Zeit lebte Graf Günther zu Pleissen, welcher auf der alten Pleissenburg seinen Sietz hatte, die an dem Orte, wo die Pleisse und Barde zusammen flüssen, gestanden hat. Von diesem Schlosse ist noch heute zu Tage die Grund-Mauer zu sehen, davon die Gasse den Namen der alten Burg, welches insgemein die alte Brücke ausgesprochen wird, überkommen.
  • Vogel l.c. ...
  • Zeiller l.c. ...
1010 Als aber Graf Esick zu Merseburg und Pleissen im Jahre 1007. mit Tode abgegangen war, kam Leipzig mit an Kayser Henrichen den II. und ward im Jahre 1010. durch die Böhmen erobert und ausgeplündert.
  • Ditmarus Chron. VI. bey Leibnitzen Script. Rer. Brunsuic. ...
  • Schneider ...
  • Vogel l.c. ...
  • Zeiller l.c. ...
1021: Stift Merseburg Endlich gab es gedachter Kayser, nach dem er zuvor schon die Kirchen-Sachen an Merseburg abgetreten, im Jahre 1021. selbst völlig an das Stifft.
  • Ditmarus VII. bey Leibnitzen l.c. ...
  • Peifer l.c. ...
  • Schneider und Zeiller ll.cc.
  • Vogel l.c. ...
1024 Im Jahre 1024. ward es sehr an Häusern und Mauern gebessert, und im Jahre 1080. von denen Böhmen eingenommen und ausgeplündert.
  • Fabricius l.c.
  • Vogel l.c. ...
1123 Im Jahre 1123. ward es durch Hertzog Luthern zu Sachsen, im Kriege gegen die Böhmen, und Graf Wiprechten zu Groitsch eingenommen.
  • Annalist a Saxo ad an. 1123.
  • Schöttgen älteste Gesch. des Landes Meissen in der Diplomat. Nachlese von Ober-Sachsen ...
1126 Hierauf muste es im Jahre 1126. im Kriege zwischen Marggraf Conraden und Henrichen vieles ausstehen. Vogel l.c. ...
1134: Markgrafen Im Jahre 1134. wechselte Marggraf Conrad, nicht aber, wie Dresserus de Vrb. ... Zeiller l.c. ... und Peckenstein l.c. ... wollen, allererst dessen Sohn Otte der reiche diesen Ort von dem Stiffte Merseburg gegen andere an sich.
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Vogel l.c. ...
Stadt In eben diesem Jahre ließ der Marggraf dieses Dorff mit einem Walle umzühen und zur Stadt machen. Vogel l.c. ...
  wie wohl bey Peckenstein das Jahr 1021. angetroffen wird, welches aber irrig ist, in dem die Stadt da Mahls noch dem Stiffte Merseburg gehört, auch der Conrad, von dem die Rede ist, erst um diese Zeiten gelebt hat.  
  Eben dieser Marggraf versahe seine Bürger mit der Niederlage von Saltze, Korne und andern Eß-Waren.
  • Peckenstein l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Man darff sich auch nicht daran stossen, daß hier gemeldet wird, dieser Ort sey da Mahls erst zur Stadt gemacht worden, da er doch in der Urkunde des Kaysers welcher ihn an das Stifft Merseburg geschenckt, auch von Ditmaro selbst beständig eine Stadt genannt werde; sinte Mahl aus vorhergehenden zu ersehen, daß er sein Stadt-Recht unter Kayser Henrichen dem I verloren gehabt habe.  
1155 Im Jahre 1155 hielt gedachter Marggraf noch einen Land-Tag daselbst, auf wel-  
  {Sp. 1659|S. 841}  
  chem er seine Waffen niederlegte, und das Closter-Leben erwählte.
  • Albinus Meißn. Land.-Chron. ...
  • Fabricius Rer. Misn. ...
  • Vogel l.c. ...
1176 Marggraf Otto bauete darauf im Jahre 1176. das Closter zu St. Nicolai in der Stadt, und beschenckte es sehr reichlich, brachte auch im Jahre 1182. die im Jahre 1175. angefangene Erweiterung und mehrere Befestigung der Stadt zum Stande.
  • Vogel l.c. ...
  • Zeiller l.c. ..
  • Peckenstein l.c. ...
  • Monumenta vetusta bey von Ludewig Reliqq. MSSCr. Diplom. ...
Wappen Über dieses verliehe er der Stadt ein ander Wapen, als sie zuvor unter denen Kaysern und Bischöffen zu Merseburg gehabt, welches ohne Veränderung derer Farben aus dem Meißnischen und Landsbergischen genommen ward. Denn es zeigte im goldenen Felde zur rechten einen schwartzen Löwen, zur lincken zwey blaue Balcken, die Länge herunter gezogen. Auf dem Helme aber drey Strauß-Federn. Bis Weilen werden auch zwey Löwen oder Leoparden als Schild-Halter dabey angetroffen.
  • Schneider l.c. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Vogel Leipz. Annal. ... Diss. de Insignibus Lipsiae ...
  Unter denen Kaysern und Merseburgischen Bischöffen aber soll das Wapen dieser Stadt ein mit einer Mauer umgebenes, und mit fünff Thürmen geziertes, auch in der Mitte des Einganges mit einem Thore und Fall-Gatter versehenes Schloss oder Castell gezeigt haben. Vogel Diss. ...
1182 Im folgenden Jahre muste das herum gelegene Land im Kriege zwischen Marggraf Otten und seinem Sohne, Marggraf Albrechten, vieles ausstehen.
  • Chron. Bigaug. bey Hoffmannen Script. Rer. Lusat. ...
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Caluisius ...
  • Dresserus Millen. ...
  • Vogel Leipz. Annal. ...
  Dieser Marggraf Albrecht bestätigte der Stadt die von seinem Vater und Groß-Vater erhaltenen zwey Jahr-Märckte, die auf Ostern und Michaelis gefällig waren, und begnadigte sie mit mehrern Freyheiten.
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1194 Im 1194. Jahre ward die Stadt, weil sie Marggraf Albrecht seinem Bruder Dietrich zuwieder befestiget, mit Volcke besetzt, und mit aller Nothdurfft aufs beste versehen hatte, durch Land-Graf Hermannen zu Thüringen belagert, und jener dadurch einen Frieden einzugehen gezwungen. Vogel l.c. ...
1210 Nachgehends ward sie im Jahre 1210. vom Kayser Otten dem IV. weil ihm Marggraf Dietrich zuwieder war, belagert und eingenommen, die Mauern geschleifft und das Schloß oder die alte Burg zerstöret.
  • Hist. de Landgr. Thur. ... bey Pistorio Script. Rer. Germ. ...
  • Dresserus Descript. Vrb. Lips. ...
  • Heidenreich Leipz. Chron. ...
  • Schmid Zwick. Annal. ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Vogel l.c. ...
1213 Im 1213. und folgenden Jahren gieng es derselben gleich Falls übel. Denn da Marggraf Dietrich zum Closter-Baue zu St. Thomas das benöthigte anschaffen ließ, vermuthete die Bürgerschafft, daß wohl gar etwas anderes dahinter stecken mögte, und machte also alles zunichte, und jagte den Probst Conrad selber aus der Stadt. Sie verband sich hernach mit einigen von Adel wieder ihren Herrn den Marggrafen, und dingte gewisse Meuchelmörder, die ihn  
  {Sp.1660}  
  umbringen sollten. Ob nun wohl dieser Mord nicht ins Werck gerichtet werden konnte, so meynten doch die von Adel, derselbe werde angestellter Massen vollbracht worden sey, und kamen des andern Tages mit 400. Pferden in die Stadt, beredeten auch die Bürgerschafft, daß sie mit ihnen zum Waffen greiffen, und sich gegen die Marggräflichen vertheidigen sollte.  
  Darauf gieng die Fehde zwischen beyden an, und währete bis ins dritte Jahr. Denn belagerte der Marggraf die Stadt den Sommer über, so thaten die Belagerten, so bald er des übeln Wetters oder des herannahenden Winters wegen aufbrach, einen Ausfall, und streifften und plünderten, so weit sie kommen konnten, liessen sich auch wohl vernehmen, wie sie sich an das Ertz-Stifft Magdeburg oder den Kayser Otten den IV. ergeben wollten, die sie schon zu schützen wissen würden.  
1216 Endlich aber ward im Jahre 1216.[1] durch Vermittelung des Ertz-Bischoffs zu Magdeburg, des Bischoffs zu Merseburg und des Marggrafen Friedrichs, Grafens zu Brene, ein je doch vor den Marggrafen sehr nachtheiliger Friede geschlossen.
[1] HIS-Data: korrigiert aus: 1206
1217 Im Jahre 1217. aber fand der Marggraf gar bald wieder Gelegenheit, die Stadt wieder zum Gehorsam zu bringen. Denn er bat Kayser Friedrichen den II. welchem er bishero getreulich wieder Kayser Otten den IV. beygestanden hatte, ihm hülffliche Hand zu leisten. Er ward also auch seiner Bitte gar bald gewähret. Als sie sich nun beyder Seits diesem Lande mit einem Kriegs-Heere näherten, muste ein Trompeter der Stadt und ihren Anhängern die Kayserliche Gnade vermelden, und zugleich zuentbieten, wie der Kayser nicht als ein Feind, sondern als ein Freund, und zwar aus der Ursache gekommen wäre, daß er zwischen der Stadt und ihrem Landes-Fürsten auf billige Weise einen Vergleich treffen mögte.  
  Als nun der Kayser und Marggraf nur mit sehr wenigem Volcke eingelassen worden waren, schlichen sich nach und nach so viele hinein, daß sie sich auf gegebenes Zeichen derer Widerspänstigen bemächtigen und die Stadt behaupten konnten. Darauf wurden Thore und Mauern eingerissen und die Stadt-Graben ausgefüllt, auch der Bürgerschafft die in vorigen Zeiten ertheilte Freyheiten und Begnadigungen auf einige Zeit genommen, und hingegen, sie desto besser im Zaume zuhalten, drey Schlösser angelegt, davon das eine die noch jetzo daselbst befindliche Pleissenburg, das andere zwischen dem Ranstädter Thore und dem Barfüsser-Pförtgen, wo nach Mahls das Barfüsser-Closter angelegt worden, und das dritte da, wo man hernach das Paulliner-Closter angelegt, befindlich gewesen, welche alle vom Marggrafen mit Volcke besetzt und zulänglich versorgt worden.
  • Monumenta vetusta bey von Ludewig Reliqq. MSSCr. Diplom. ...
  • Annales vetro-Cell. bey Mencken l.c. ...
  • Chron. vetero Cell. minus ib. ...
  • Anonymus Saxo Hist. Imp. ibid. ...
  • Excerpt. ex Mon. Pirn. ibid. ...
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Reußner Geneal. Wittikind. ...
  • Spangenberg Mannsfeld Chron. ...
  • Rivander Thür. Chron. ...
  • Crusius Meißn. Chron....
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Heidenreich Leipz. Chron. ...
  • Caluisius ...
  {Sp.1661|S. 842}  
   
  • Dresserus de Vrb. Germ. ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Peckenstein Theatr. Sax. ...
  • Vogel l.c. ...
1222 Im Jahre 1222. ward der vom Marggrafen angefangene Closter-Bau zu St. Thomas zu Stande gebracht, und mit regulirten Dom-Herren Augustiner-Ordens besetzt, der Marggraf aber war schon zwey Jahre zuvor von seinem durch die Osterländische Riterschafft und die Leipziger dazu erkaufften Medico mit Giffte hingerichtet.
  • Peckenstein l.c. ...
  • Zeiller l.c. ...
  • Annal Vetero-Cell. bey Mencken Scrip. Rer. Germ. ...
  • Chron. vetero Cell. minus ibid. ...
  • Anonymus Saxo Hist. Imp. ibid. ...
  • Monum. vetusta bey von Ludewig l.c. ...
  • Horn Vita Henr. ill. ...
  • Caluisius.
  • Dresserus.
  • Fabricius. Origg. Sax. ...
  • Vogel l.c. ...
  Über seinen unmündigen Sohn hatte hernach Land-Graf Ludewig in Thüringen, wie es Marggraf Dietrich selbst ausgemacht hatte, die Vormundschafft. Diesem wiedersetzte sich der Bischoff zu Merseburg, und that des Wegen die Leipziger, weil sie sich ihm nicht unterwerffen wollten, in den Bann. So bald aber der Land-Graf selbigem mit Kriege drohete, stund er nicht allein von seinem Begeren ab, sondern hub auch den Bann wieder auf.
  • Schmid Zwick. Chron. ...
  • Fabricius l.c. ..
  • Caluisius ...
  • Brotuff ...
  • Vogel l.c. ...
1225 Im Jahre 1225. fanden die Leipziger endlich Gelegenheit, sich eines von denen drey Schlössern wieder vom Halse zu schaffen. Denn es hatte sich des jungen Marggrafen Mutter, des Land-Grafen in Thüringen Schwester, wider Wissen und Willen ihres Bruders zu Leipzig zum andern Mahle mit Graf Poppen von Henneberg vermählet, welcher es dem Land-Grafen erst nach vollzogenem Beyschlafe zu wissen machte. Der Land-Graf eilte hierauf nach Döbeln, wo sich seine Schwester da Mahls befand, um ihr solches ernstlich zu verweisen.  
  Zu gleicher Zeit aber fanden sich auch Gesandte von Leipzig daselbst ein, die ihn baten, daß er ihnen das Schloß am Grimmischen Thore, welches seine Schwester mit aller Mannschafft und Zubehör erkaufft hätte, einzureissen erlauben mögte; weil Graf Poppo daraus leichtlich etwas nachtheiliges gegen den jungen Marggrafen und die Stadt unternehmen könnte. Als nun der Land-Graf selbst mit hinzog und den Handel besahe, wurden die Bürger ihrer Bitte gar bald gewähret, die es auch bis auf den Grund einrissen.
  • Vrsinus Chron. Thur. bey Mencken Script. Rer. Germ. ...
  • Annal. vetero-Cell. ibid. ...
  • Horn Vita Henr. ill. ...
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Bange Thür. Chron. ...
  • Vogel l.c. ...
1229: Kloster St. Paul Darauf fiengen endlich im Jahre 1229. die Dominicaner-Mönche mit Bewilligung des Raths an auf dieser Stelle dem heil. Paullo zu Ehren ein Closter zu erbauen, welches sie im Jahre 1240. nebst der Kirche zu Stande brachten, und durch den Ertz-Bischoff zu Magdeburg und die Bischöffe zu Meissen, Naumburg und Merseburg einweihen liessen
  • Excerpta ex Monacho Pirn. bey Mencken l.c. ...
  • Griebner Diss. de Tit. Com. Palat. Sax.
  • Horn Vita Henr. ill. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Fa
  {Sp.1662}  
   
  cius Annal. Misn. ...
 
  • Vogel l.c. ...
  Marggraf Henrich bewies sich nicht weniger geneigt gegen die Stadt, und erweiterte sie um ein gutes Stück, daß sie nunmehr, da sie vorher dreyeckigt gewesen war, viereckigt ward und zu derjenigen Grösse gelangte, darinnen sie sich noch heutiges Tages in ihrer Ring-Mauer befindet. Über dieses ließ er dieselbe nebst einer hohen und steinernen Mauer auch mit einem tieffen und mit einer gedoppelten Futter-Mauer eingefaßten Graben umgeben.
  • Schneider l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Unter ihm sollen auch, da er noch unter der Vormundschafft seines Vetters gestanden, die Franciscaner oder Barfüsser angelangt seyn, und das andere Schloß; so sein Vater, die Leipziger im Zaume zu halten, aufgebauet hatte, zum Closter angelegt haben. Daher man also siehet, wie sehr sich Peckenstein l.c. ... vergehet, wenn er schreibt, Graf Dedo habe dieses Closter angelegt; sinte Mahl derselbe lange zuvor gestorben, auch dieser Orden zu der Zeit noch nicht ein Mahl gestifftet gewesen. Horn Vita Henr. ill. ...
1263 Währendem Krieges, den er mit der Herzogin Sophia von Brabant über Thüringen führte, nahm Herzog Albrecht zu Braunschweig, welcher auf der letztern Seite stund, die Gelegenheit in Acht, da der Marggraf im Jahre 1263. ausserhalb Landes war, und rückte mit einem Heere in seine Länder, und suchte Leipzig, wo sich da Mahls des Marggrafen beyde Söhne aufhielten, zu überrumpeln; es brachte aber Rudolph Schenck von Pargila hundert Mann Küraßirer mit in die Stadt, und versammlete zugleich die Bürger, die denn insgesammt auszogen und dem Feind so unvermuthet auf den Hals kamen, daß sie einen herrlichen Sieg davon trugen, und viele vornehme und geringe, auch den Herzog selbst, gefangen einbrachten, wobey auch die meisten Bürger unverletzt geblieben waren, und die, so erst zu Fusse ausgezogen, zu Pferde wieder zurück kamen und grosse Beute erhalten hatten, davon sie auch vieles in die Kirchen und Clöster schenckten.
  • Hist. de Landgrau. Thur. ... bey Pistorio Script. Rer. Germ. ...
  • Fabricius l.c. ...
  • Caluisius ...
  • Peifer Origg. Lips. ...
  • Dresserus Sächs. Chron. ... de Vrbb. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Albinus Meißn. Land.-Chron. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Spangenberg Mannsf. Chron. ...
  • Brotuff Merseb. Chron. II.
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Zuvor hatte sich in eben diesem Jahre einige Uneinigkeit zwischen dem Marggräflichen Amt-Manne und denen Stadt-Gerichten daselbst ereignet, in dem jener auch solche Händel, welche denen Stadt-Gerichten zugehörten, an sich gezogen hatte. Die Stadt sahe sich des Wegen gezwungen, solches an Marggraf Dietrichen gelangen zu lassen, und um gnädiges Einsehen zu bitten, welches ihr auch wiederfuhr.
  • Schneider l.c. ...
  • Dresserus de Vrbb. ...
  • Vogel l.c. ...
1265 Im Jahre 1265. hielt Marggraf Henrich einen Land-Tag daselbst, auf welchem er die Landes-Theilung zwischen seinen Printzen zu Stande brachte. Vogel l.c. ...
  Je doch zeigt Horn Vita Henr. ill. ... daß dieses, wo nicht eher wenigstens im Jahre 1263. geschehen seyn müsse, weil sonst Marggraf Dietrich zu dieser Zeit nichts  
  {Sp.1663|S. 843}  
  darinne würde zu sprechen gehabt haben.  
1268: Messen Im 1268. Jahre bestätigte Marggraf Dietrich der weise die Wegen des 17.jährigen Krieges zerfallenen Messen oder Jahr-Märckte, so nach Ostern und Michael gehalten wurden.
  • Schneider l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1273 Von eben diesem Marggrafen erhielt die Stadt im Jahre 1273. die Gerechtigkeit Müntze zu schlagen erblich.
  • Lünig Reichs-Archiu Part. spec. Contin. IV. Th II. Fortf. Abth. IX. Abs. 10. ...
  • Pfeffinger ad Vitr. Ius publ. ...
  • Horn Vita Henr. ill. ...
  • Vogel l.c. ...
  Es irret sich also Heidenreich, wenn er es in das Jahr 1222. setzet. Vogel l.c. ...
1288 Im Jahre 1288. 1290. hatte Leipzig aber Mahls die Ehre, daß Land-Tag daselbst gehalten wurden.
  • Heidenreich l.c. ...
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1291 In dem aber die bekannten Streitigkeiten zwischen Land-Graf Albrechten dem unartigen in Thüringen, Marggraf Henrichs des erlauchten Sohne, und dessen beyden Söhnen Marggraf Friedrichen dem freudigen und Ditzmannen schon vorlängst angegangen waren, diese auch hernach mit Übergehung ihres Vaters von Marggraf Dietrichen zu Landsberge und im Oster-Lande zu Erben eingesetzt wurden, verdroß dieses Land Graf Albrechten der Gestallt, daß er seinen Söhnen zum Verdrusse die ihm zuständigen Gerichte ausser der Stadt Leipzig im Jahre 1291. an den Bischoff zu Merseburg überließ.
  • Peifer l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Sonst gedenkt auch der Monachus Pirn. bey Mencken Script. Rer. Germ. ... eines Nonnen-Closters vor dem Schlosse, und man siehet aus dem Chron. Terrae. Misn. bey Mencken l.c. ... daß es im Jahre 1194. von einem andern Orte Wegen Mangel an Wasser dahin verleget und verordnet worden sey, daß es neben dem Thomas-Closter liegen sollte, darauf aber der Ertz-Bischoff zu Magdeburg eine Änderung[1] getroffen, und es ausser der Stadt nach der Peters-Kirche verleget habe, wo ihm auch zuvor sein Platz angewiesen gewesen. Man findet auch bey Hornen im Vita Henr. ill. ... aus Beckmanns Anhalt. Hist. bey dem Jahre 1264. eine Urkunde, in welcher der Probst, die Äbtißin und der gantze Conuent angeführt werden, daß sie ihr Dorff Wadendorff verkaufft haben. Es ist aber ohne Zweifel das Georgen-Closter, von dessen Veränderung ans seinem Orte gedacht werden wird.
[1] HIS-Data: korrigiert aus: Aederung
1297 Da endlich Land-Graf Albrecht Thüringen an Kayser Adolphen verkauffte, und sich die beyden Printzen Friedrich und Dietzmann mit gewaffneter Hand entgegen setzten, geschahe es, daß die Stadt im Jahre 1297. nach andern 1295. ja so gar nach einigen 1293. an den Kayser durch eine Belagerung übergieng, worauf die Besatzung im Schlosse dasselbe gleich Falls unter gewissen Bedingungen, die iedoch nicht gehalten wurden, abtrat.
  • Chron. Terrae Misn. bey Mencken Script. Rer. Germ. ...
  • Chron. vetero-Cell. minus ibid. ...
  • Chron. Dresd. paru. ibid. ...
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Caluisius ...
  • Schneider l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Zeiller l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  So bald aber die Leipziger  
  {Sp.1664}  
  den Tod Kayser Adolphs vernahmen, griffen sie zu denen Waffen, trieben die Kayserliche Besatzung mit Gewalt aus, und ergaben sich wieder an ihre alte Lands-Herren; welches denenselben so wohl gefiel, daß sie es nicht allein in Gnaden erkannten und lobten; sondern auch Ursache nahmen, der Stadt mehrere Merck-Mahle ihrer Huld zu zu neigen.
  • Brotuff ...
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1309 Marggraf Dietrich gab darauf im Jahre 1309. denen Fischern dieser Stadt die Freyheit, eine gantze Meil Weges lang auf denen Wassern zu beyden Seiten der Stadt zu fischen. Vogel l.c. ...
1307 Als im Jahre 1307. Kayser Albrecht seines Vorfahren Ansprüche fortzusetzen bemühet lebte, befanden sich unter andern auch die Leipziger mit unter denen, welche ihren Landes-Herren beystunden, und halffen den herrlichen Sieg bey Lucca mit erfechten Darauf in Leipzig ein öffentliches Danck-Fest angestellet, die Kirchen und Clöster aber von der erhaltenen Beute reichlich beschencket wurden: wie wohl Lange in Chron. Citiz. bey Pistorio Script. Rer. Germ. ... dieses ins Jahr 1297. noch unter Kayser Adolphen setzt.
  • Schneider l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  Doch muste Marggraf Dietzmann in eben dieser Stadt und in eben diesem Jahre sein Leben meuchelmörderischer Weise in der Thomas- Kirche daselbst einbüssen, und blieb der Verdacht auf Graf Philippen zu Nassau, daß er den Meuchelmörder angestifftet hätte. Der Marggraf ward in der Paulliner-Kirche Fürstlich begraben, seine Gebeine aber, als dieser Theil der Kirche wegen des Stadt-Grabens abgebrochen und weiter herein geruckt werden muste, heraus genommen und wieder in den ietzigen neuen Chor vor den hohen Altar begraben, ausser die Haare und Hirn-Schale, welche beyde haussen behalten wurden und in der Paulliner-Kirche noch gezeiget werden.
  • Lange l.c. ...
  • Schneider l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Dresserus Millen. ...
  • Fabricius Origg. Sax. ... Chron. ...
  • Faustus und Krause Chur-Sächs. Stamm-B.
  • Brotuff Merseb. Chron. II.
  • Vogel l.c. ...
  • u. a. m.
  Doch die Stadt kam im Jahr 1308. aber Mahls an den Kayser, wie wohl sie Marggraf Friedrich nach einem aber Mahls vorgefallenen Treffen aufs neue unter den Fuß brachte, und hernach allen seinen Unterthanen, welche durch den bishergeführten Krieg sehr mitgenommen worden waren, die Steuern auf ein Jahr lang erließ.
  • Heidenreich l.c. ...
  • Schneider l.c. ...
  • Schmid l.c. ...
  • Caluisius ...
  • Vogel l.c. ...
  • Zeiller l.c. ... Wiewohl dieser die andere Einnahme der Stadt irrig in das Jahr 1313. setzet.
1311 Kayser Henrich der VII. verlangte zwar Leipzig vom Marggrafen im Jahre 1311 wieder, es ward ihm aber sein Begeren rund abgeschlagen.
  • Schmid l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1321 Im Jahre 1321. ließ der Marggraf die Stadt wieder befestigen, und die Mauern um dieselbe wieder anrichten.
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1327 Im Jahre 1327. gieng wie im gantzen Lande, so auch hier die Veränderung mit der Sprache vor, und ward die Wendische, worüber die im Lande wohnenden Wenden noch bis dahin steiff und feste gehalten hatten, abgeschafft,  
  {Sp.1665|S. 844}  
  hingegen aber die Hoch-Teutsche, weil so alle obrigkeitliche Stellen mit Teutschen besetzt waren, ernstlich zu gebrauchen anempfohlen.
  • Heidenreich l.c. ...
  • Schmid l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1342 Darauf that hierherum im Jahre 1342. das angelauffne Wasser an Brücken, Mühlen, Gärten und Wiesen grossen Schaden. Vogel l.c. ...
1345 Im 1345. Jahre machte der Rath eine Verordnung, daß kein Closter, Priester oder Mönch, welchem in der Stadt und dero Weichbilde liegende Gründe oder Güter vermacht worden, dieselben über zwölf Monathe zu besietzen befugt seyn sollte, damit nicht solche Güter der Stadt zu ihrem Schaden und Nachtheile entfremdet werden mögten.
  • Peifer l.c.
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1350 Im Jahre 1350. ward die Stadt sehr durch die Pest mitgenommen.
  • Dresserus.
  • Spangenberg Mannsf. Chron. ...
  • Caluisius ...
  • Vogel l.c. ...
1358 Im 1358. Jahre wütete aber Mahls die Pest; im Jahre 1362 aber Theuerung und Pest zugleich in der Stadt. Vogel l.c. ...
1363 Im folgenden Jahre kauffte der Rath von Thimon von Colditz den Marckt-Zoll in der Stadt, welchen Kauff nach Mahls auch Land-Graf Friedrich der ernste, Marggraf Friedrichs des freudigen Printz, bestätigte
  • Heidenreich l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1376 Als im Jahre 1376. die drey Brüder Friedrich der strenge, Wilhelm und Balthasar ihre Lande getheilt haben sollen, müste Leipzig mit an Land-Graf Friedrichen, dem das Osterland zugefallen, kommen seyn.
  • Hist. Landgr. Thur. ... bey Pistorio Script. Rer. Germ. Tom. I.
  • Rohte Chron. Thur. bey Mencken Script. Rer. Germ. ...
  • Caluisius ...
  • Vogel l.c. ...
  • u. a. m.
1382 Es zeigt aber Horn im Leben Friedrichs des streitbaren, Abth. IV. ... daß nicht ein Mahl eine Mutschierung geschweige den gar eine Theilung vorgegangen. Hingegen gieng im Jahre 1382. eine Theilung vor, da Leipzig an Friedrichen den streitbaren gelangte. Horn l.c. ...
1385 Nachgehends kauffte der Rath im Jahre 1385. das Dorff Euderitsch, wo er auch noch das Ius Patronatus nebst denen Ober- und Unter-Gerichten besietzet, von Marggraf Wilhelmen.
  • Schneider l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Daß er aber hierüber schon im Jahre 1381. von allen fünff Land- und Marggrafen, nehmlich Balthasarn, Wilhelmen, Friedrichen, Wilhelmen, und Georgen, Vettern und Brüdern, die in eben diesem dem Thomas-Closter Melkow zugeeignet, belehnt worden sey, zeigt Horn l.c. Abth. IV. ... in der Haupt-Sammlung derer Urkunden ...  
  Sonst theidigte Land-Graf Balthasar auch im Jahre 1385. zwischen denen Marggrafen Friedrichen, Wilhelmen und Georgen eines und der Stadt Leipzig andern Theils in Gebrechen um das halbe Gerichte, so denen Marggrafen an der Stadt ledig zugefallen war. Horn l.c. Abth. IV. ... Sammlung derer Urkunden ...
  Die andere Hälffte des Gerichtes ist vermuthlich die, so noch dem Bischoffe zu Merseburg zugestanden; sinte Mahl Sicul im Leipz. Jahr-Buche ... gedenckt, daß ein Theil derer Stadt-Gerichte unter Chur-Fürst Friedrichs  
  {Sp.1666}  
  und Herzog Wilhelms Regirung von demselben erkaufft worden sey. Die Augustiner- Mönche zu Leipzig erhielten vom Bischoffe zu Merseburg die Freyheit, Statt ihrer langen beschwerlichen Röcke einen Mantel und Bareth zu tragen. Vogel l.c. ...
1386 Dem Rathe der Stadt hingegen ward im folgenden Jahre vom Pabste Bonifacio dem IX. verstattet, die Nicols-Schule auch wieder Willen des Probsts zu St. Thomas, wo sich schon eine Schule iedoch unter dem Closter befand, anzulegen, auch die Lehrenden ohne Vorwissen des Probstes ab- und einzusetzen. Vogel l.c. ...
     

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Stand: 18. August 2013 © Hans-Walter Pries