HIS-Data
Home | Suche
Zedler: Leipzig [3] HIS-Data
5028-16-1652-18-03
Titel: Leipzig [3]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 16 Sp. 1672
Jahr: 1737
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 16 S. 847
Vorheriger Artikel: Leipzig [2]
Folgender Artikel: Leipzig [4]
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

vorhergehender Text  Teil 2 Artikelübersicht Teil 4  Fortsetzung

Stichworte Text Quellenangaben und Anmerkungen
1410 Im Jahre 1410. ward die vorhin gemeldete Verordnung der hohen Schule zum ersten Mahle eröffnet, im folgenden aber der Ausspruch gethan, welche Landschafften zur Meißnischen Völckerschafft gehören sollten. Horn l.c. ...
  In eben demselben Jahre ward zwischen Friedrichen dem streitbaren und seinem Bruder Wilhelmen eine Mutschierung ihrer Lande auf 4. Jahre beliebet, und kam Leipzig mit auf den erstern.
  • Horn Leben Friedr. des. streitb. Abth. IV. ... Samml. der Urk. ...
  • Müller Sächs. Ann. ...
  So ward auch in diesem Jahre durch Land-Graf Friedrichen den streitbaren verglichen, daß die Leipziger ins künfftige zu Lützen Zollfrey seyn sollten.
  • Chron. Epp. Merseb. bey von Ludewig Reliqq. MSSCr. Diplom. ...
  • Horn l.c. Abth. ...
1413 Im Jahre 1413. war eine sehr grosse Dürre, welche auch Leipzig mit betraff, weil unter andern Flüssen so gar auch die Saale mit lidt.
  • Seslach Ann.
  • Fabricius Annal. Misn. ...
  • Vogel l.c. ...
  In eben diesem Jahre, welches iedoch einige irrig ein Jahr später setzen, ward vom Pabste Johann dem XXIII. verordnet, daß von denen Stifftern Meissen, Naumburg und Zeitz der hohen Schule sechs Dom-Herren-Stellen mit ihrem Genusse und sämmtlichen Rechten der hohen Schule zustehen, und an Magistros der heiligen Schrifft und Doctores Iuris Canonici oder andere vom Rectore in Vorschlag zu bringende Personen verliehen werden sollten, sie mögten sonst Beneficia Ecclesiastica daneben genüssen, welcherley sie wollten. Befehlichte auch zu dem Ende den Abt zu Pegau und Probst zu St. Thomas in Leipzig, diese Verordnung, so offte es nöthig wäre, ins Werck zu richten,  
  {Sp.1673|S. 848}  
  und sich keine ältere Verordnung daran hindern zu lassen; doch also und der Gestallt, daß ieder von denen damit beliehenen in seiner Facultät fleißig läse. Horn l.c. ...
1414 Im Jahre 1414. machte allhier der Land Graf eine Verordnung wegen derer Gerber. Horn l.c. ...  Samml. der Urk. ...
1415 Im Jahre 1415. kam das Dorff Reitzsch unweit Leipzig an den Rath daselbst; bey der hohen Schule aber ward da Mahls zu erst denen Magistris der Artzney-Kunst erlaubt, daß sie ihre eigene Facultät anrichten und mit einem Dechant und sechs Beysietzern bestellen mögten. Wiewohl der Bewilligungs-Brief derer Marggrafen darüber noch nicht zum Vorschein gebracht werden können. Indessen zeigt Schneider in der Leipz. Chron. ... die Personen mit Namen an, welche anfänglich zum Praesidio und der Adsessur verordnet worden.
  • Vogel l.c. ...
  • Horn l.c. Abth. VIII. ...
1418 Im Jahre 1418. kamen die so genannten und Zigeuner zum ersten Mahle nach Leipzig, die sich aber, nach dem Friedrich der streitbare einen scharffen Befehl wieder sie ausgehen ließ, daß man sie weder dulden noch beherbergen sollte, bald wieder aus dem Staub machten.
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c. ...
  Zu Anfange dieses Jahres änderte auch Pabst Martin der V. auf bittliches Ansuchen in seines Vorfahren Bulle einige durch Unachtsamkeit derer Cantzeley-Bedienten eingeflossene irrige Redens-Arten, und verordnete, daß dieser Begnadigungs-Brief ungeachtet derer darinnen unumgänglich vorgenommenen Rasuren nichts desto desto weniger in allen Clausuln und Inhalte, so wohl in denen sich dahin bezühenden Proceß und Exsecutions-Handlungen in und außer Gerichte, eben den Glauben, die Krafft und Macht behalten solte, als ob er dergleichen Irrungen und Correctur nie Mahls unterworffen gewesen wäre. Desgleichen sollte er auch denenjenigen Dom- Herren-Stellen, welche sich zuvor erledigt im geringsten nicht nachtheilig fallen. Horn l.c. Abth. VIII. ...
1420: Schöppenstuhl Im Jahre 1420. soll, wie Vogel l.c. aus Heidenreichen ... meldet, der Schöppen-Stuhl daselbst angegangen seyn, den Chur-Fürst August im Jahre 1572. in eine rechte Ordnung gebracht und bestätigt habe. Es zeigt aber Horn l.c. ... daß man zwar im Jahre 1420. angefangen habe, daselbst Responsa oder Urtheile nach dem Rechte auszustellen, iedoch sey nicht Chur-Fürst Friedrich vor dem Urheber desselben zu halten, wie Dresserus Isagog. Hist. ... und andere, die ihm folgten, davor hielten; ob man wohl nicht läugnen könnte, daß dieser Chur-Fürst ein grosses mit zu seiner Aufnahme beygetragen habe; sinte Mahl aus einer Urkunde König Johannsens zu Böhmen vom Jahre 1325. zu erweisen stünde, daß er schon da Mahls in grossem Ruffe gestanden.  
  Daher denn auch die Meynung des von Ludewig Diss. de Aerar. pub. et. mai. ... über den Hauffen fielle, wenn er um die Schöppen-Stühle zu Magdeburg und Halle, am Alterthume desto mehr zu unterscheiden, schriebe, der Schöppen-Stuhl zu Leipzig habe seinen Ruff der hohen Schule zu danken; da sattsam erhellet, wie sich die Böhmen und andere fast ein gantzes Jahrhundert zuvor, als die hohe Schule gestifftet worden, daselbst Rechtens erhohlt habe.  
  {Sp.1674}  
  Sonst hat die Stadt in diesem 1420. Jahre grossen Brand-Schaden gelidten, indem über 400. Häuser in die Asche gelegt worden.
  • Heidenreich l.c. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Zeiller l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  In eben diesem Jahre ist auch eine Änderung mit denen Promotionen deren Baccalaureorum in der Philosophie vorgegangen: Denn weil die Sommer-Decani zwey, als eine um Trinitatis, die andere um Crucis; die Winter-Decani aber eben so viel, nehmlich Nicolai und nach Fastnachten, auch über diese die Magister-Promotion hatten, ward auf einmüthigen Rath und Gutachten derer Facultisten die um Nicolai abgeschafft, damit die Sommer- und Winter-Decani in einiger Gleichheit mit einander stunden.
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Vogel l.c. ...
1421 Weil auch Pabst Johann der XXIII. der hohen Schule sechs Dom-Herren-Stellen, als zwey im Stiffte Meissen, vier aber im Stiffte Zeitz und Naumburg verliehen, diese aber zweye von diesen vieren wieder zurück gegeben, und sich davon los gesagt hatte, ließ sich Pabst Martin der V. durch Chur-Fürst Friedrichen bewegen, diesen Abgang im Jahre 1421. durch zwey Stellen im Stiffte Merseburg mit gleichmäßigen Rechten zu ersetzen.
  • Horn l.c. ...
  • Dresserus Orat. de Dign. et. offic. Cancell. Acad. Lips.
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Peckenstein Theatr. Sax. sup. ..
  • Hübner l.c. ...
  Doch irren sich die drey letztern, welche diese Einrichtung alleine Pabst Johannen zuschreiben; Dresserus aber nur in so ferne, daß er es ein Jahr später setze.  
1423 Im Jahre 1423. gieng auch ein Tausch zwischen Leipzig und Jena vor, und es gelangte jenes von Chur-Fürst Friedrichen an Herzog Wilhelmen.
  • Müller Sächs. Annal. ...
  • Horn Leben Friedr. des streitb. ...
  Kurtz zuvor aber überließ der Chur-Fürst der Stadt alle seine Gerichte im Weichbilde vor 1500. Rthlr wiederverkäufflich. Horn l.c. ... Samml. der Urk. ...
1429 Nach Chur-Fürst Friedrichs des streitbaren Tode versuchten die Hußiten im Jahre 1429. einen Einfall in Meissen, weil aber Chur-Fürst Friedrich der gütige, Chur-Fürst zu Brandenburg und Ertz-Bischoff Günther zu Magdeburg hiervon Nachricht erhalten, schickten sie ihm Johann Palentzen mit 800 Reisigen entgegen, doch dieser ward übermannet, und muste sich endlich, nachdem er 400. Mann im Stiche gelassen, nach Leipzig zühen, doch unterstunden sich die Hußiten, ob wohl die Stadt in grossem Schrecken war, wegen der starcken Besatzung nicht etwas gegen sie vorzunehmen.
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c. ...
1430 Im folgenden 1430. Jahre streifften sie aber Mahls bis an Leipzig, getraueten sich aber doch nicht, dasselbe zu belagern, weil sie nicht nur kurtz zuvor, da man sich einer Belagerung von ihnen besorgt hatte, befestigt, und mit Bewilligung des Bischoffs zu Merseburg so gar an denen Weihnacht-Feyer-Tagen die Arbeit nicht ausgesetzt worden war, sondern auch Chur-Fürst Friedrich seine und derer Bunds-Verwandten[1] Macht darein versammelt hatte, welche da Mahls etwas gutes gegen den Feind unternehmen gekonnt hätte, so sie anders einig gewesen wäre.
Theobald Beschr. des Huss. Kriegs und Vogel l.c. ...
[1] HIS-Data: korrigiert aus: Vewandten
  Darauf  
  {Sp.1675|S. 849}  
1431 entstund im 1431. Jahre ein Streit zwischen denen Barbirern und Fleischern daselbst, den aber der Chur-Fürst, welcher da Mahls in Leipzig gegenwärtig war, schlichtete und den Vergleich in ihre Briefe einschrieb.
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c. ...
  In diesem und folgenden Jahre lidten auch die Gärten und Wiesen, ingleichen die Vorstädte um die Stadt, welche gegen Abend und Mitternacht lagen, durch die angewachsene Wasser grossen Schaden. Vogel l.c.
1433 Als im folgenden Jahre die Hußiten aber Mahls mit sengen und brennen im Lande grossen Schaden verursachten, und die gegen sie anrückende Völcker überwanden, gerieth die Stadt gleich Falls in grosse Sorge; doch Chur-Fürst Friedrich schickte eine starcke Hülffe dahin, ermahnte die Bürger und Soldaten zur Tapferkeit und Treue, und versprach in wenig Tagen mit der Reuterey bey ihnen zu seyn, und den Feind von Stadt und Lande abzutreiben, doch wagten sich die Hußiten, so bald sie dieses erfuhren, keines Wegs davor, sondern begaben sich, nachdem sie viele Dörffer in Brand gesteckt hatten, eiligst wieder in Böhmen.
  • Fabricius ...
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Vogel l.c. ...
1435 Im 1435. Jahre erhielt der Rath daselbst die Ober-Gerichte vom Chur-Fürsten aufs neue, und ließ das Gerichte vor dem Grimmischen Thore anlegen.
  • Horn Leben Friedr. des streitb. Abth. VII. ...
  • Sicul l.c. ...
  • Heidenreich ...
  • Vogel ...
1436 In der Theilung, welche die drey Brüder, Churfürst Friedrich der gütige, Herzog Sigmund u. Herzog Wilhelm, im Jahre 1436. wegen ihrer Lande machten, ward Leipzig auf des letztern Antheil geschlagen. Müller l.c. ...
1438 Bey der hohen Schule gieng im Jahre 1438. im grossen Fürsten-Collegio eine Veränderung vor. Denn Chur-Fürst Friedrich der gütige und sein Bruder Herzog Wilhelm bestellten zwey Doctores aus der Medicinischen Facultät zu Professoribus publicis, und verordneten zu besserer Unterhaltung derselben das Einkommen zweyer Collegiaten, daß also nur 10. Collegiaten nationales blieben.
  • Schneider ...
  • Heidenreich ...
  • Hübner l.c. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  In eben diesem Jahre, wovor andere irrig das 1428. oder. 1448. setzen, ward dem Rectori nebst vier Exsecutoren aus denen Nationen die Aufsicht über die hohe Schule anvertrauet, daß sie die Verordnungen fleißig handhaben, und im Noth- Falle verbessern, auch sonst allen Verbrechen abhelffen sollten. Horn l.c. Abth. VIII. ...
1440 Im 1440. Jahre kamen die beyden Brüder Chur-Fürst Friedrich und Herzog Wilhelm einer neuen Landes-Theilung wegen in Leipzig zusammen, giengen aber unverrichteter Sachen wieder auseinander.
  • Caluisius ...
  • Schneider ...
  • Vogel l.c. ...
  In eben diesem Jahre kam auch das Marien- oder Frauen-Collegium zu Stande, und wurden darinne 6. Collegiatinen geordnet, von denen 5. vor Schlesier gehören sollten zu einer aber auch ein geborner Preuße gelangen mögte.
  • Hübner l.c. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Zeiller l.c. ...
1443 Im Jahre 1443 ward auch bey der Philosophischen Facultät selbst eine Änderung darinne getroffen, daß dem Decano zum Examine Magistrandorum drey Examinatores zugeordnet wurden, und die Nation, daraus der Decanus war, übergangen  
  {Sp.1676}  
  ward, da ehe Mahls aus allen vier Nationen Examinatores, und also, wenn man den Decanum dazu rechnet, aus einer Völckerschafft zwey dabey gewesen. Vogel l.c. ...
1444 Im Jahre 1444. war eine grosse Wallfahrt nach Welseneck im Stiffte Havelberg, wo man das Blut zeigte, welches aus Christi Seite geflossen seyn sollte, und grossen Ablaß dabey versprach. Diesem Wercke wiedersetzten sich Johann Cuno, ein Dominicaner-Mönch zu Leipzig, und Sebastian Kalbe, ein Franciscaner zu Meissen, die auch des Wegen bey Chur-Fürst Friedrichen verklagt, und das Land zu räumen verdammet wurden. Beyde aber berufften sich in ihrer Sache ieder auf seinen Bischoff, und ward des Wegen auch beyden zu Burg im Ertz-Stiffte Magdeburg ein Tag anberaumet, da sie unausbleiblich erscheinen und sich verantworten sollten. Weil aber auch beyde nicht von ihrer Meynung weichen wollten, bis sie überwiesen wären, gelangte endlich der Streit vor die beyden hohen Schulen zu Leipzig und Erfurt, die ihn folgender Gestallt entschieden: Man sollte solch Werck, weil es keinen Grund in der Schrifft hätte, und einem aberglaubischen Dinge nicht ungleich wäre, nicht groß treiben.
  • Schneider ...
  • Hondorff Calend. Hist. ...
  • Fabricius Annal. Misn....
  • Vogel l.c. ...
1445 In dem nächstfolgenden 1445. Jahre ward zwischen der hohen Schule und dem Rathe ein Vergleich getroffen, daß das grosse Fürsten-Collegium 152. das kleine 80. und das Frauen-Collegium 46. Fasse fremde Bier und also zusammen 278. Fasse jährlich ohne Entgeld einzulegen und zu verzapfen Macht haben sollten.
  • Heidenreich ...
  • Friederich Panegyr. Sect. ...
  • Vogel l.c. ...
  In eben diesem Jahre ward bey der Philosophischen Facultät die vor zwey Jahren gemachte Verordnung wieder aufgehoben, und wieder aus einer ieden Nation dem Decano ein Examinator beygesellet. Vogel l.c. ...
  So gieng auch da Mahls die Theilung zwischen Chur-Fürst Friedrichen und Herzog Wilhelmen vor sich, darinnen Leipzig des erstern Landen zugeschlagen blieb.
  • Müller l.c. ...
  • Vogel l.c.
1446 Das 1446 Jahr war in Ansehung derer zwischen beyden Brüdern waltenden Uneinigkeiten sehr unglücklich, indem der Chur-Fürst eben an dem Tage, da der Herzog zu Jena Beylager hielt, zu Leipzig einen Land-Tag ausgeschrieben hatte, auf welchem er sich über seinen Bruder beklagte, und sich zugleich entschloß, einige Schlösser und Häuser seines bösen Rathgebers anzugreiffen; welches zwar auch ins Werck gerichtet ward, iedoch von jener Seite gleich Falls verschiedenen Verdruß nach sich zog.
  • Fabricius Origg. Sax. VII. ...
  • Schneider ...
  • Schmid Zwick. Chron. ...
  • Caluisius ...
  • Albinus ...
  • Vogel l.c. ...
1447 Endlich hätte diese Uneinigkeit im 1447. Jahre Leipzig grosses Unheil zuzühen können, indem Herzog Wilhelm mit einem starcken Heere im Anzuge begrieffen war, und sich desselben zu bemächtigen suchte; iedoch der Chur-Fürst kam ihm mit einem wohl gerüsteten Zeuge entgegen, traff ihn zwischen Leipzig und Weissenfels an, stellte auch so gleich sein Heer in Schlacht-Ordnung. Es ward aber durch Vermittlung des Chur-Fürsten zu Brandenburg und Land-Graf Ludewigs zu Hessen ein Stillstand verabredet, folglich auch dadurch Leipzig einer  
  {Sp.1677|S. 850}  
  Sorge befreyet. Fabricius, Schneider, Schmid, Caluisius, Albinus und Vogel ll. cc.
1451 Als endlich dieser landverderbliche Krieg beygelegt worden, kam Herzog Wilhelm auf Einladung seines Bruders Chur-Fürst Friedrichs des sanfftmüthigen im Jahre 1451. nach Leipzig, und ward daselbst mit allerhand Freuden-Bezeugungen empfangen.
  • Fabricius Orig. Sax. VII. ...
  • Dresserus ...
  • Albinus Meißn. Land.-Chron. ...
  • Caluisius ...
  • Schneider ...
  • Schmid ...
  • Müller l.c. ...
  • Sicul l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1452 Im folgenden Jahre nach andern aber erst 1454. fand sich Johann Capistranus ein Franciscaner-Mönch in der Stadt ein, welcher unterschiedene Mahle daselbst predigte, auch alle Charten, Würffel, Bret undd Schach-Spiele auf den Marckt bringen und verbrennen ließ. Er soll viele Heiligthümer bey sich gehabt, und die krancken, so er damit berühret, gesund gemacht, auch, da er eins Mahls nach gehaltener Predigt auf dem Marckte den Kopf eines verstorbenen Heiligen vorgezeiget, in die 60. Vniuersitäts-Verwandte dadurch bewogen haben, das weltliche Leben zu verlassen, und den Franciscaner-Orten zu erwählen.
  • Lange Chron. Citiz. bey Pistorio Script. Rer. Germ. ...
  • Curaeus Annal. Siles. ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Vogel Leipz. Ann. ...
  In diesem Jahre machte auch Chur-Fürst Friedrich eine Verordnung, daß die Cerckler und Häscher Macht und Gewalt haben sollten, die Studenten, so sie nach Läutung der Cauet-Glocke auf der Gasse ohne Licht mit schädlichem Gewehre oder über anderer Mißhandlung betreten würden, ohne Ansehen der Person auf das Rath-Haus in ein ehrlich Gefängniß zu führen, und so lange zu verwahren Macht haben sollten, bis der Rector nach ihnen schickte, dem sie ohne Wiederrede ausgeantwortet werden sollten. Vogel l.c. ...
1453 Im 1453. Jahre ward vom Chur-Fürsten und seinem Bruder eine Policey-Kleider- und Gasterey-Ordnung daselbst bekannt gemacht, und sonderlich eine gewisse Art unbeqvemer Stiefeln verboten.
  • Fabricius Origg. Sax. VII.
  • Vogel l.c. ...
1454 Das folgende Jahr darauf war durch beyde Brüder ein Land-Tag dahin verschrieben, auf welchem von denen Ständen eine neue Kopf-Steuer, die vor iede Person 2. Groschen betrug, bewilliget ward.
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c.
  In eben diesem Jahre erkauffte der Rath den Garten hinter dem Thomas-Closter zum Stadt-Graben.  
1455 Als sich aber der Chur-Fürst im Jahre 1455. wieder daselbst befand, geschahe in dessen der bekannte Printzen-Raub zu Altenburg durch Cuntzen von Kauffungen und seine Mitgenossen, davon unter Kauffungen (Conrad von) Tom. XV. p. 270 seqq. nachzusehen.  
1456 Im 1456. Jahre zogen viele hundert junge Bürgers-Söhne aus dieser Stadt mit in den Türcken-Krieg, und da Mahls machte auch Pabst Calixtus der III. die Verordnung, daß hin und wieder Mittags gelautet werden sollte, um hierdurch die Leute zum Gebet gegen die Türcken zu ermahnen.
  • Job. Lud. Gottfried VI. ...
  • Vogel l.c.
  In eben diesem Jahre überliessen die Collegiaten des kleinen Fürsten-Collegii denen Magistris Artium ihr Collegium in der Peters-Strasse, welches hernach das  
  {Sp.1678}  
  Paedagogium genannt ward, und erbaueten ein neues auf den vom grossen Fürsten-Collegio erlangten Fuchszagel.
  • Dresserus de Vrbb. ...
  • Heidenreich Leipz. Chron. ...
  • Friederich Panegyr. ...
  • Hübner Diss. de Frid. Delic. ...
  • Vogel l.c.
1457 Im 1457. Jahre war ein grosses Sterben daselbst, und in eben diesem Jahre wurden auch die alten Spitz-Groschen zu 12. Pfennigen und die alten Pfennige da gemüntzt.
  • Heidenreich ...
  • Zeiller l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
1458: Messen, Märkte Im Jahre 1458. schrieb Chur-Fürst Friedrich allhier den Weihnachts-Marckt aus, und begnadigte die Stadt wegen ihrer getreuen Dienste damit; erneuerte auch seiner Vorfahren Freyheiten wegen derer zwey schon daselbst befindlichen Messen, und machte gute Verordnung dabey, welche dann auch vom Kaysere zu Kaysern, sonderlich aber im Jahre 1496. 1497. 1507. vom Kayser Maximiliano dem I. und im Jahre 1521. vom Kayser Carl dem V. bestätiget, und der Gestallt befreyet worden, daß daselbst eine freye Niederlage und Stapel gehalten, und innerhalb 5. Meilen um die Stadt Leipzig her Niemanden verstattet seyn sollte, einige Niederlage und freyen Jahr-Marckt von neuem anzurichten oder halten zu lassen. So sollten auch die Kauff- und Handels-Leute im Kayserlichen Geleite seyn, und geschützet werden, daß sich bey Vermeidung der Acht Niemand unterstehen sollte, die Personen, so diese Jahr-Märckte besuchen, und bauen, noch, auch die Waaren, so dahin geführt, getragen oder getrieben würden, zu hemmen, aufzuhalten, zu beschwehren und zu verhindern, mit beygefügter Warnung, das derjenige, so dawieder thun und handeln würde, in der That selbst ohne einige fernere Erklärung in des Reichs Acht seyn sollte.
  • Zeiller l.c. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Sicul Leipz. Jahr-B. ...
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c. ...
  So verlobte auch Chur-Fürst Friedrich in diesem Jahre daselbst seine Printzeßin Annen an Marggraf Albrechten zu Brandenburg. Vogel l.c. ...
1459 Als im folgenden 1459. Jahre die Dominicaner zu Leipzig bey dem Chur-Fürsten Ansuchung thaten, daß ihre Häuser zu Torgau, Eilenburg, Grimme und an andern Orten mehr Schoß- und Steuer frey seyn mögten, erhielten sie abschlägige Antwort; Hingegen war die Stadt in dem Streite, den sie mit denen Gerichts-Herren ihrer Pflegewegen des Bier-Schancks hatte, glücklicher, und erhielt so viel, daß innerhalb einer Meile Weges ohne des Raths Wissen und Willen kein fremd Bier geschenckt werden sollte. Vogel l.c.
1462 Im 1462. Jahre beschloß der Probst Johann Grundmann, und im folgenden 1484. das gantze Capitel sammt dem Pfarrer zu St. Nicolai, daß der Pfarrer zu St. Nicolai zu ewigen Zeiten alle Donners-Tage das Sacrament in der Kirche herumtragen, und die Schüler dazu singen sollten, wovor dem Pfarrer jährlich auf Fronleichnam ein Fl. gegeben werden sollte. Vogel l.c. ...
1463 Im 1463. Jahre war wieder ein grosses Sterben daselbst.
  • Sicul l.c. ...
  • Vogel l.c.
  So soll auch nach einigen in diesem Jahre allererst der Rath den Marckt-Zoll von Thimo von Colditz erkaufft, und Chur-Fürst Friedrich solches bestätiget haben; da es hingegen andere, wie vorher gemeldet worden, in das Jahr 1363. setzen. Vogel l.c.
  Sonst  
  {Sp.1679|S. 851}  
  machte in diesem Jahre D. Dietrich von Buckersdorf, Ordinarius zu Leipzig, zuerst ein Gestiffte von 40. Fl. vor Studenten, und erstlich zu seinem Geschlechte; beschied auch denen Stipendiaten seine Bücher zum Gebrauche. Vogel l.c.
1465 Im 1465. Jahre räumte aber Mahls die Pest ziemlich in Leipzig auf, und wurden die Schwerdt-Groschen zu 6. Pfennigen, die Schneeberger- zu 12. gemüntzt, die Wilhelmer aber geändert. Vogel l.c.
1466 Im nächst folgenden Jahre ward zwischen der hohen Schule und dem Rathe ein Vergleich getroffen, wie es gehalten werden sollte, wenn ein Studente etwas peinliches begangen hätte, und ausgemacht, daß zwar der Rath denselben zum Verhaffte bringen, je doch dem Rectori der hohen Schule also bald auf Begeren abfolgen lassen sollte.
  • Colerus P. II. Decis. 296. Addit. Beyl. N. 20.
  • Vogel l.c.
  Kurtz darauf ward auch ein Gesetz und Verordnung gemacht, daß man dem Bischoffe zu Merseburg die vorsetzlichen Mörder zu ewiger Gefängniß zuschicken; die Diebe aber, die im geringen Diebstahle ergrieffen würden, von der hohen Schule ausschlüssen, die hingegen, so viel gestohlen, dem Bischoffe zu Merseburg gleich Falls zur Bestraffung ausliefern sollte.
  • Heidenreich ...
  • Schneider ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Da Mahls ward auch durch Kayser Friedrichen die Neue-Jahrs-Messe bestätiget, und in Ansehung der Stadt vom Rathe ein und andere gute Verordnung gemacht. Vogel l.c. ...
1469 Im 1469. Jahre ward durch Chur-Fürst Ernsten und Herzog Albrechten aber Mahls ein Land-Tag zu Leipzig gehalten, und zu Abzahlung einiger Schulden von denen Ständen eine neue Steuer verwilligt.
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c. ...
Messen Zu gleicher Zeit wurden die drey der Stadt verliehene Messen durch den Kayser aufs neue bestätiget, und die der Stadt Halle verliehene Marckt-Freyheit, weil es denen Leipzigern nachtheilig war, wieder aufgehoben.
  • Schneider ...
  • Vogel l.c.
1470 Im 1470. Jahre traff der Rath einen Tausch mit dem Tuchmacher-Handwercke, und räumte ihn vor das Tuch-Haus, welches an dem Orte, wo ietzo die Rath-Stube befindlich ist, gestanden, den obern Saal aus der Trinck-Stube an der Ecke des Marckts und der Cather-Straße ein.
  • Vogel l.c. ...
  • Sicul Leipz. Jahr-B. ...
1471 Im 1471. Jahre hatte die hohe Schule eine gantz besondere Fehde. Es waren etliche von denen Gliedern derselben mit gewissen Schuh-Knechten unter denen Stadt-Gerichten in Streit gerathen, und mogten ihrer nicht zum besten gewartet haben, stunden auch bey sich an, ihnen einigen Abtrag zu thun. Die Schuh-Knechte dachten dero Wegen sich selbst mit Hintansetzung der gerichtlichen Klage Recht zu verschaffen, und es an der gantzen hohen Schule zu ahnden, liessen einen Fehde-Brief an die Collegia hefften, schriten auch bald zu Thätlichkeiten, und lauerten so wohl in- als ausser der Stadt denen Gliedern der hohen Schule auf; hielten sie an, plünderten und verwundeten sie, und spielten ihnen sehr übel mit; zogen auch zu dem Ende einige muthwillige Edel- und andere müßige Leute an sich, und thaten auch denen Unterthanen und Land-Gütern der hohen Schule allen Tort und Dampf an.  
  Chur-Fürst Ernst und Herzog Al-  
  {Sp.1680}  
  brecht sahen sich also genöthigt, durch einen offenen Befehl zu verfügen, daß man sich derer Schuh-Knechte von Grund an, und, wo es wäre, versichern, und sie so lange gefänglich halten sollte, bis man an ihnen nach aller Nothdurfft des Rechten erlanget. So säumte auch der bischöffiche Official zu Merseburg nicht, an die sämmtliche Geistlichkeit in denen Stifftern Magdeburg, Halberstadt, Meissen, Merseburg, Breslau und Naumburg, besonders in denen Städten Halle, Delitsch, Eilenburg, Leipzig, Zeitz, Naumburg, Hetstedt, Eisleben, etc. Requisitoriales ergehen zu lassen, daß sie gleich ihm die Haupt-Verbrecher nebst ihren Gehülffen unausbleiblich vorladen mögten, vor dem bischöfflichen Gerichte erscheinen, sich denen Kayserlichen und Päbstlichen Bullen gesetzten Straffen zu unterwerffen, oder ihre Gegen-Nothdurfft einzubringen, auch gewärtig zu seyn, daß im Falle ihres Aussenbleibens nichts desto weniger das Recht in seinem Lauffe gelassen, und mit Anruffung des weltlichen Arms zur Vollzühung gebracht werden sollte.  
  Je doch es blieben so wohl die Schuh-Knechte als ihre Gehülffen in der gesetzten Frist aussen, und sahe sich der Official auf Anlangen des Vniuersitäts-Syndici gemüßigt, ihrent Wegen an obengedachte Geistlichkeit eine anderweite Erklärung abzufassen, sie wegen ihrer Hartnäckigkeit vor verbannte, Ächter und ehrlos zu erklären, die bey keinen Zusammenkünfften des Adels zuzulassen, der Lehen, die sie von der Kirche hätten, hierdurch verlustig seyn, auch sonst keines bürgerlichen Umganges gewürdigt werden sollten, bis sie sich zur Gnugthuung beqvemt hätten, des Bannes wieder erlassen, und in vorigen Stand gesetzt worden wären. Wie es endlich abgelaufen ist, weiß man nicht. Diese gantze Erzählung aber ist, wie sie hier beschrieben worden, nebst dem dahin gehörigen Fehde-Briefe und und denen ergangenen Verordnungen bey Hornen in der Hand-Bibl. ... zu finden.
1473 Im 1473. Jahre hatten Herzog Wilhelm und seine beyden Vettern Chur-Fürst Ernst und Herzog Albrecht eine Zusammenkunfft in Leipzig. Herzog Wilhelm ermahnte seine beyden Vettern, daß sie friedlich und brüderlich zusammen leben, und Kriegs-begierigen Räthen kein Gehör geben, die Stände aber, daß sie den Wohlstand ihres Vater-Landes und folglich auch ihrer Fürsten vor Augen haben und behertzigen mögten; auch sich unter andern gegen Herzog Albrechten, dessen Gemüthe er zum Kriege geneigt zu seyn bemerckte, folgender Gestallt heraus ließ: er würde einmahl bekennen müssen, daß er die Wahrheit gesagt habe; doch wollte er GOtt und alle Heiligen bitten, daß er reicher im Kriege werden mögte, als er darinnen wäre.
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Vogel l.c. ...
1474 Das Jahr darauf wurden zu Leipzig Spitz-Groschen zu 15. Pfennigen geschlagen.
  • Heidenreich ...
  • Vogel l.c. ...
1481: Gewandhaus Im 1481. Jahre ward das Gewand-Haus zu bauen angefangen, und im folgenden vollendet, auch der hohen Schule vom Pabste Sixto dem IV. ein Priuilegium verliehen, daß ihre Gliedmassen, es mögte auch seyn, in was vor Sachen es wollte, vor einem fremden Richter zu stehen nicht schuldig seyn sollten.
  • Heidenreich ...
  • Schneider ...
  • Friedrich Panegyr. ...
  • Brotuff Chron. ...
  • Vo-
  {Sp.1681|S. 852}  
 
  gel l.c. ...
   
  • Peckenstein l.c. ...
  • Sicul l.c.
1482 Im 1482. Jahre ward die Kirche zu St. Thomas abgebrochen, und zugleich der Grund zur neuen Erbauung gelegt; auch verschiedene Policey- Gesinde- Kleider-Müntz und Brau-Ordnungen von Chur-Fürst Ernsten und Herzo Albrechten bekannt gemacht. Weil aber unter andern auch eine Kleider-Ordnung vor die Studenten zum Vorscheine kam, entstund hierüber ein gefährlicher Auflauff, der ie doch endlich, da beyde Fürsten erklärten, wie sie entweder selbst nach Leipzig kommen, oder ihre Räthe dahin schicken wollten, um die Ursache zu untersuchen, bald aufhörte, indem sich die Rädels-Führer bey Vernehmung desselben aus dem Staube machten.
  • Brotuff Chron. Merseb. ...
  • Dresserus de Vrbb. ...
  • Sicul l.c.
  • Peifer l.c. ...
  • Heidenreich ...
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Peckenstein l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
  Sonst bekamen auch die Canonici regulares daselbst in diesem Jahre vom Pabste Eugenio dem III. ein allgemeines Priuilegium.
  • Seslach Annal. Thom.
  • Vogel l.c. ...
  • Sicul l.c. ...
1484 Zwey Jahre darauf bestätigte der Rath denen Böttichern auf ihr Ansuchen einige Articel, und fertigte ihnen darüber unter seinem Siegel einen auf Pergament geschriebenen Brief aus; nachgehends traff er einen Vergleich mit dem Probste zu St. Thomas, daß ins künfftige die Leichen wegen geschöpfter Furcht der Pestilentz aus der Vorstadt und von denen benachbarten Dörffern nicht mehr in die Stadt gebracht, und auf den Thomas-Kirchhof, sondern ausser der Stadt auf den Kirchhof am Grimmischen Thore beerdigt werden sollten.
  • Vogel l.c. ...
  • Sicul l.c. ...
  Im Mertz dieses 1484. Jahres ward auch Chur-Fürst Ernsts verstorbene Gemahlin ihrem Begeren gemäß nach Leipzig gebracht, und in der Paulliner-Kirche Fürstlich beerdigt.
  • Fabricius Origg. Sax. ... Annal. Misn. ...
  • Heidenreich ...
  • Stepa Inscriptt. Lips. ...
  • Vogel l.c. ...
1485 Im 1485. Jahre wütete aber Mahls die Pest in der Stadt.
  • Fabricius Annal. Misn. ...
  • Vogel l.c. ...
  Nach dem aber diese aufgehört hatte, hielten Chur-Fürst Ernst und Herzog Albrecht einen Land-Tag daselbst, und theilten, nach dem dieser zu Ende gekommen war, ihre Erb-Lande unter einander; liessen auch zum Andencken dieser Theilung eine Müntze schlagen.
  • Peifer Origg. Lips. ...
  • Schneider ...
  • Fabricius Origg. Sax. ...
  • Moller Freyberg. Annal. ...
  • Vogel l.c.
1487 Im 1487. Jahre ward hier wieder ein Land-Tag von Herzog Albrechten, der diese Stadt mit zu seinem Antheile bekommen hatte, gehalten.
  • Peifer ...
  • Schneider ...
  • Vogel ...
  • Müller Sächs. Annal. ...
1488 Dieser Herzog schlug auch im folgenden Jahre die Hof-Gerichte, so vor Alters zu Dreßden und Eccardsberge gehalten worden waren, zusammen, und verlegte sie hierher, verfaßte sie auch mit einer Ordnung, welche nachgehends Chur-Fürst Moritz und August verbesserten.
  • Heidenreich ...
  • Peifer ...
  • Schneider ...
  • Vogel ...
  • Sicul l.c. ...
  • Müller l.c. ...
  In eben diesem Jahre ward die äussere Stadt oder Zwinger-Mauer bey dem Thomas-Closter aufgeführt, und das Dormitori-  
  {Sp.1682}  
  um, dazu man ein Stücke vom Zwinger nahm, erbauet.
  • Seslach Annal. Thom.
  • Vogel l.c. ...
  • Sicul l.c. ...
1493 Im 1493. Jahre bestätigte der Rath denen Gold-Schmieden ihre Articel und Innung. So soll auch da Mahls Herzog Albrecht auf inständiges Anhalten des Schneider-Hand-Wercks daselbst die Verordnung gemacht haben, daß sich binnen einer Meile von Leipzig kein Schneider, der nicht von denen Leipzigischen Schneidern in ihre Zunfft aufgenommen und Meister worden wäre, niederlassen und arbeiten, auch Niemand demselben etwas zu arbeiten bringen sollte. Der Rath hingegen erhielt da Mahls den Befehl, keinen Goldmacher zu dulden, sondern zu verweisen, und nach Befinden der Sache zu straffen.
  • Peifer Origg. Lips. ...
  • Vogel l.c. ...
1494 Im Jahre 1494. fiengen die Barfüsser oder Franciscaner an ihre Kirche zu bauen, die Thomas-Kirche aber ward im 1496. Jahre am Sonn-Tage Quasimodogeniti mit grosser Pracht durch den Bischoff zu Merseburg eingeweihet.
  • Schneider ...
  • Heidenreich ...
  • Seslach Annal. Thom.
  • Vogel l.c. ...
  • Sicul l.c. ...
  In eben diesem Jahre hielt Herzog George auf dem Gewand-Hause zu Leipzig sein Beylager mit Barbara Königs Casimirs in Polen Printzeßin, dabey 6286. Polnische und Teutsche Reuter gegenwärtig waren, auch alles aufs prächtigste zugieng.
  • Fabricius Annal. Misn. ...
  • Peifer l.c. ...
  • Schneider ...
  • Heidenreich ...
  • Zeiller Topogr. Sax. sup. ...
  • Moller Freyb. Annal. ...
  • Müller Sächs. Annal. ...
  • Vogel l.c. ...
1495 Im folgenden Jahre visitirte der Bischoff zu Merseburg das Closter zu St. Thomas und fand alles in erwünschtem Zustande.
  • Seslach Annal. Thom.
  • Vogel l.c.
  Im Iunio dieses Jahres wurden auch die Messen, der Stapel und andere Freyheiten dieser Stadt vom Kayser Maximilianen dem I. bestätiget, wozu sonderlich Erfurt mit Verlegung seiner bisherigen Jahr-Märckte Anlaß gab.
  • Schneider Chron. Lips. ...
  • Lünig Reichs-Archiu. Part. Spec. Contin. IV. P. II. Forts. Abth. IX. Abs. X. Tit. Leipzig. ...
  • Pfeffinger ad Vitr. Ius publ. ...
  • Vogel l.c. ...
1498 Hingegen war das 1498. Jahr desto unglücklicher vor Leipzig, in dem in der Oster-Messe eine entsetzliche Feuers-Brunst entstand, welche viele Häuser in die Asche legte.
  • Heidenreich l.c.
  • Vogel l.c. ...
  Über dieses wurden kurtz darauf die Franciscaner unter einander uneinig, weil etliche aus ihnen, die Martinianer hiessen, unter ihrem Obersten und Prouincial nicht so eingezogen lebten, als die Obseruanter, welche nur einen Vicarium zum Ober-Aufseher hatten. Als nun die Klage des Wegen vor den Probst kam, wurden die Martinianer gar ausgeschlossen, und das Closter mit lauter Obseruanten besetzt. Diesen Schimpf suchten nun die Martinianer zu rächen, und warffen nicht allein so gleich ihren Orden von sich, sondern fiengen auch mit der hohen Schule, dem Rathe und der Bürgerschafft Händel an, droheten auch der Stadt so gar mit Feuer. Doch nahm endlich durch die Länge der Zeit dieser gantze Streit ein Ende.
  • Dresserus de Vrbb. ...
  • Brotuff Chron. Merseb. ...
  • Schneider Leipz. Chron. ...
  • Heidenreich Leipz. Annal. ...
  • Vogel l.c. ...
  {Sp.1683|S. 853}  
 
  ...
   
  • Sicul I. ...
1499 Im 1499. Jahre erkauffte der Rath daselbst die Mühle zu St. Jacob, ins gemein die Anger-Mühle genannt; zu Ausgange des Nouembers aber ward ein grosser Land-Tag in dieser Stadt gehalten, dabey man die Fortsetzung des Krieges in Friesland bewilligte.
  • Fabricius Annal. Misn. ...
  • Peifer l.c. ...
  • Schneider l.c. ...
  • Heidenreich l.c. ...
  • Vogel l.c. ...
     

vorhergehender Text  Teil 2 Artikelübersicht Teil 4  Fortsetzung

HIS-Data 5028-16-1652-18-02: Zedler: Leipzig [3] HIS-Data Home
Stand: 28. März 2013 © Hans-Walter Pries